Ein Fehler in der Matrix von abgemeldet (... oder die etwas andere Wohngemeinschaft) ================================================================================ Prolog: Worte des Architekten ----------------------------- Als Architekt der Matrix sehe ich es als meine Aufgabe an, zwischendurch gewisse neue Zusammenhänge auszuprobieren. Diese von mir jetzt geschaffene Matrix wird es in sich haben, da ich wohl die drei schlimmsten Charaktere, die ich jemals geschaffen habe, rein von ihrem Egoismus, ihrer Arroganz, Stärke und Talents der Leutemanipulation gesehen, in einer Wohngemeinschaft einsperren werde. Agent Smith, der perfekte Verfechter von Recht und Ordnung, der eigentlich nichts besseres zu tun hat, als sich von mir zu entfernen. Der Merowinger, welcher einfach nur den Spaß und seinen eigenen Vorteil im Kopf hat und schließlich Commander Lock, typischer militärischer Offizier, der glaubt alles zu erreichen, wenn da nicht sein Erzfeind Morpheus wäre, den ich allerdings diesmal aus der Sache raus lasse, da ich mich ja vor allem um die Verhaltensmuster dieser drei kümmern möchte. Ich wünsche nun viel Spaß bei dem Schauspiel! Der Architekt Kapitel 1: Begegnungen ---------------------- Es war wie immer ein angenehmer Tag für den Merowinger gewesen. Er hatte mal wieder ein Programm erfolgreich getestet und die halbe Belegschaft einer renommierten Firma aufs Klo geschickt. Nun war er mit der letzten Angestellten, die sich noch im Hause befand zugange. Persephone betrachtete derweil Neos Wege in der Matrix, ihr war es tausend Mal lieber den Auserwählten zu beobachten, als andauernd aufgrund der Neigungen ihres Gatten fast auf die Palme zu gehen. Gerade als der Merowinger der Angestellten einen weiteren Kuß aufdrücken wollte, verschwamm alles um ihn herum, das letzte was er spürte war, daß ihm der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Commander Lock befand sich wie immer in einer dieser langweiligen Sitzungen des Rates. Manchmal wünschte er sich, so wie Morpheus die ganze Zeit in der Gegend herum zu fliegen und sich so wie er, wann immer er das Bedürfnis hatte, in die Matrix einzuloggen. Allerdings hatte er eine Sache die Morpheus nicht besaß, nämlich die Frau an seiner Seite. Niobe würde ihm für immer gehören. Während er so da saß, bemerkte er gar nicht wie die Zeit voranschritt und es Zeit für die Besichtigung der Außenanlagen wurde. Doch kaum hatte er den Sitzungssaal verlassen, verspürte er, wie er einfach vom Boden aufgehoben und alles um ihn herum undeutlich wurde. Agent Smith rannte schnellen Schrittes eine Straße entlang, um einen verfluchten Rebellen zu verfolgen. Eigentlich rannte er ja nicht, sondern wechselte alle paar Meter die Körper. Trotzdem kam er sehr schnell heran, während durch sein Comlink die Informationen seiner anderen Agenten durch klangen. Während er um eine Ecke bog, bemerkte er plötzlich wie sich vor ihm eine Wand aufbaute, die ihn einfach aufsaugte und verschwinden ließ. Der Merowinger wachte unsanft auf einem Sofa auf, während er den verfluchte der den Wein der letzten Nacht kreiert hatte. Doch er war nicht allein, als er sich umschaute, tauchten neben ihm zwei ihm nicht unbekannte Personen auf, auf die er gut und gerne Verzichten konnte. Commander Lock war genauso wenig begeistert. Er fühlte sich leicht bekifft, wofür er mal wieder der Kantinenkost von Zion-Control die Schuld geben würde. Allerdings war die Fatamorgana diesmal besonders schlimm, denn sollte er sich wirklich mit den zwei schlimmsten Personen innerhalb der Matrix in einem Raum befinden, hätte er ein riesiges Problem. Smith konnte es gar nicht fassen, daß der Hauptcomputer ihm so was antun würde. Er wußte um die Fähigkeiten des Merowingers, allerdings das Zusammentreffen mit Lock hingegen bereitete ihm Freude. Vielleicht könnte er durch Lock an die Daten des Zentralrechners von Zion heran kommen. Kapitel 2: Aller Zusammensein ist schwer ---------------------------------------- Alle starrten sich nur an und niemand sagte ein Wort. Noch fühlten sie sich so unwirklich, waren leicht beschwingt von ihrem plötzlichen Szenenwechsel. Waren die anderen wirklich anwesend, oder spielte ihnen die Matrix nur einen Streich. Der Merowinger war der Erste der sich regte, diesmal schien eines seiner Programme bei ihm los zu gehen. Schnellen Schrittes suchte er das Klo auf, um dann erleichtert, sich dem Bedürfnis entledigt zu haben, zu Lock und Smith zurück zu kehren. Diese waren wie der Merowinger feststellen konnte offenbar in ein Gespräch vertieft. Er kannte die Absichten von Smith und glaubte, daß dieser doch tatsächlich versuchte Lock weich zu kochen in Sachen Informationen des Hauptrechners von Zion. Doch da hatte sich der Merowinger geirrt. Statt dessen diskutierten Agent Smith und Commander Lock über ihre Führungsstile. Smith bevorzugte offenbar seine Untergebenen direkt anzupacken, während Lock leicht schleimerisch an seine Leute herantrat und sie eher hintenherum fertig machte. In Morpheus hatten sie beide offensichtlich einen gemeinsamen Feind gefunden. Der Merowinger setzte sich schweigend zu ihnen. Er lauschte den beiden, während er über die Situation nachdachte. Der Wein war es bestimmt nicht gewesen, immerhin hatte auch Persephone von ihm gekostet. Aber was war es dann, warum waren ausgerechnet alle an einem Ort, konnten sie diesen Ort eigentlich verlassen? Langsam trat der Merowinger an ein Fenster um dieses zu öffnen, doch so sehr er sich auch anstrengte, er konnte es nicht bewegen. Schnell ging, ja fast rannte er zu dem nächsten Fenster, der nächsten Tür. Alle Fenster die in Innenteile der Wohnung führten, ließen sich problemlos öffnen, jedoch rührten sich die Außentüren kein Stück. Langsam wurde der Merowinger nervös. War er hier mit diesen Verrückten tatsächlich gefangen? Wie konnten sie Essen oder andere Dinge holen, wenn sie doch eingesperrt waren? Verhungern würden sie jedenfalls nicht. Daran hatte der Architekt der Matrix schon gedacht gehabt. Wann immer sie etwas aus dem Kühlschrank oder der Speisekammer nehmen würden, würde dieses sofort wieder nachgefüllt werden. Auch die Wäsche und Kleidung die sie sonst benötigten würde ihnen immer zur Verfügung stehen. Nur dachte der Architekt bei der Kleidung eher an Gemeinschaftskleidung, um bei diesen drei Charakteren den Zusammenhalt zu testen. So ließ er nicht nur die drei Schlafräume, welche sich nach einem Tag allerdings in einen verwandeln würden, gleich einrichten, sondern legte auch noch die selbe Einheitskleidung in die drei Kleiderschränke. Ihm schien die Kombination aus himmelblauer Jogginghose, rot-weiß gestreiftem Hemd, grünen Strümpfen, und rosa Unterwäsche geradezu perfekt zu sein. Ihm war klar, daß der Modebewußte Merowinger bei dem Anblick dieser Farbkombinationen sofort zusammen brechen würde. Als der Merowinger die immer gleich aussehenden Schlafzimmer betrat, betrachtete er diese erst mit einem breiten Lächeln, denn sie waren genauso ausgerüstet, wie seiner Meinung nach perfekte Luxuszimmer in einem Luxushotel eingerichtet sein sollten. Langsam schritt er durch das Zimmer, testete zufrieden das Bett und wandte sich dann dem schönen aus teuerstem Holz gefertigten Kleiderschrank zu. Während er ihn öffnete, stieg ihm schon ein komischer Duft in die Nase. Das Parfum hatte er Persephone zum Geburtstag geschenkt, allerdings dann nie wieder gerochen, da sie es einfach fürchterlich fand. Der Anblick, der sich ihm dann aber beim Öffnen des Schrankes bot, ließ ihn seine gesamte gute Kinderstube vergessen, denn als er auf diese Katastrophe von zusammen gestellter Kleidung starrte, wäre er am Liebsten aus der Haut gefahren. Noch drei Zimmer weiter hörten sie das laute Aufschreien des Merowingers und unterbrachen fürs Erste ihr Gespräch. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht betrat Commander Lock gefolgt von Smith das Zimmer, um einen völlig am Boden zerstörten Merowinger zu erblicken, welcher verzweifelt einen grünen Strumpf anstarrte. "So ein Aufstand wegen einer Socke?" Fragte Lock leicht spöttisch, während er dem Merowinger den Strumpf aus der Hand nahm. Als Smith allerdings dann den Kleiderschrank komplett öffnete wurde auch Lock blaß. Zwar achtete er nicht so hundertprozentig auf seine Kleidung. Außerhalb der Matrix war das Kaufen oder gar Tragen von Armani-Anzügen ja sowieso unmöglich, aber so etwas, was da jetzt so ordentlich vor ihnen lag anzuziehen, da schien wirklich jemand arge Scherze mit ihnen zu betreiben. Langsam trugen Smith und Lock den total verstört dreinblickenden Merowinger auf das Bett und überließen ihn dann erst mal sich selbst. Jetzt wollten sie doch lieber persönlich die Umgebung erkunden, sicher ist sicher. Denn noch so eine Überraschung konnten sie bestimmt nicht mehr ertragen. Kapitel 3: Essen oder nicht Essen, das ist hier die Frage --------------------------------------------------------- In der Küche ankommen hatten sie mit dem nächsten Problem zu kämpfen. Zwar schien alles Eßbare, was sie in den Schränken und dem Kühlschrank fanden, frisch und bestimmt genießbar zu sein, allerdings ließ die Schrift auf den Verpackungen von fernen Ländern und Planeten zeugen. Skeptisch betrachtete Commander Lock eine Corn Flakes Schachtel mit komischer Aufschrift, während Smith an einem Apfel herum drückte. Eigentlich brauchte Smith als reines Computer erschaffenes Objekt kein Essen, aber trotzdem verspürte er jetzt, wo er so an dem Apfel herumdrückte ein leichtes, immer stärker werdendes Hungergefühl. Würde er sich zum ersten Mal dazu hinreißen lassen, wirklich etwas von dieser, extra für die Menschen generierten, Nahrung zu essen. FORTSETZUNG FOLGT Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)