Unendlicher als Ewig von Chaos-Teddy ================================================================================ Kapitel 1: Warte auf mich ------------------------- So, dies ist ein etwas neueres Projekt, welches ich am laufen habe, und ich bin sehr gespannt, wie ihr es findet :) Ich wünsche viel Spaß beim lesen und würde mich über Feedbacks, Kritik und auch Verbesserungsvorschläge, wie immer, sehr freuen :D LG, Teddy :3 .............................. Wieder wachte er schweißgebadet auf und rang verzweifelt nach Luft. Es war einer von so unendlich vielen Nächten, in denen er den schlimmsten Tag seines Lebens immer und immer wieder erleben musste. Vielleicht träumte er immer wieder davon, weil er sich selbst die Schuld daran gab? Vielleicht bestrafte er sich selbst dafür, was geschehen war. Hätte es anders kommen können? Womöglich ja... Jedoch würde Soul darauf nie mehr, die Chance erhalten, eine Antwort zu bekommen. Man konnte die Zeit schließlich nicht zurück drehen und alles ungeschehen machen. Wie sehr er es sich wünschte, dass alles anders gekommen wäre! Er hätte es verhindern müssen, stattdessen quälten ihn seine Träume und die Welt drehte sich im Kreis. Egal wie oft er versuchte, alles zu verdrängen es gelang nicht. Jeder Atemzug erinnerte ihn daran, was geschehen war. Erinnerte ihn an den Blick, den letzten den sie ihm geschenkt hatte und die Leere nahm, jeden Tag, immer mehr von ihm Besitz. Verzweifelt versuchte er seine Schritte zurück zu gehen, um auch nur eine Möglichkeit zu finden alles ungeschehen zu machen. Tief rang er nach Luft, es brannte und legte sich feucht in seine Lunge. All die Jahre fehlten ihm die Worte, um zu beschreiben wie viel ihm an ihr lag. So viele Worte schwirrten in seinem Kopf, so viele die nicht einmal annähernd hätten beschreiben können wie schön er sie fand. Er konnte sie damals immer nur ansehen, ihr im stillen nach schmachten und sie verehren. Sie war so klug, dickköpfig und stolz wie keine Andere es sein könnte und dennoch war ihr Herz aus Gold. Nie hatte er es geschafft einen Weg zu finden, der ihn näher an sie heran geführt hätte. Immer wieder versperrte ihm sein Stolz den Weg. Immer und immer wieder hinderte es ihn daran, auch nur eine Geste zu zeigen die andeutete wie wichtig sie für ihn gewesen war. Er war ohne Worte, sie liefen ihm davon sobald sie ihn auf eine besondere Art und Weise angeblickt hatte. Ihm ein warmes Lächeln geschenkt hatte. Dabei hätte er ihr wenigstens sagen wollen, wie gern er an ihrer Seite war. Doch selbst dann fehlten sie, ließen ihn im Stich. Egal was er dabei war zu versuchen, es gelang nicht. Er konnte ihr nicht helfen, hinter seiner Maske zu sehen. Immer wieder hatte sich die Angst in ihn eingebrannt, dass es sie kalt lassen würde und er begriff es nicht... Mit ihr hatte er doch das Glück in seinen Händen... Wenn er schlief war es doch zum greifen nah. Man sagte doch; das Glück liegt direkt vor unseren Augen und doch zeigte ihm das Schicksal, dass er sich getäuscht hatte. Und jede Nacht lief er, immer und immer weiter. Lief ihr hinterher.... oder lief er vor seiner Angst letztlich nur davon? Die ganze Zeit über hatte er sich selbst belogen und sie damit auch. Hatte sie beide glauben lassen, was er selbst glauben wollte. Wie gerne würde er vor der Wahrheit flüchten, bis er nichts mehr spüren konnte? Wie gerne hätte er sich gewünscht, dass sie ihn nicht aufgehalten hätte? Die Tage verstrichen, eintönig und grau. Soul versuchte nicht mehr an sie zu denken, doch ertappte er sich immer wieder dabei wie er es doch tat. Er versuchte nicht mehr bei den anderen über sie zu reden und immer wieder wisperte er ihren Namen in den Raum. Sein Klavier wollte er verstummen lassen, doch spielte er jeden Abend für sie. Er hatte versucht von ihr los zu kommen, sich einzureden; dass sie nicht so schön war, wie er sich an sie zu erinnern glaubte. Das sie nicht so klug war, wie sein Herz es ihm sagte. Das ihr Herz nicht golden war, sondern aus Eis. Das sie niemals für einander bestimmt waren... alles ein reiner Zufall war.. Doch mit jedem seiner Versuche... liebte er sie mehr.. mit jedem seiner versuchte verlor er sich immer mehr. Sie war so herrlich überheblich, so naiv und gutgläubig. So wunderbar stolz und stark. Dafür, dass sie so ein großes Mundwerk hatte, sah sie ziemlich unschuldig aus. So zierlich und zerbrechlich.. Auch wenn sie ihm immer eins übergebraten hatte, es war ihre Art.. er konnte ihr nie wirklich böse sein. Letztlich war es doch einfach nur lachhaft! Sie hatte ihn ausgesucht, war unter Tränen bei ihm geblieben und stand ihm zur Seite. Egal wie oft er auch behauptete sie gerettet zu haben, war sie immer einen Schritt weiter als er. Hatte ihn immer dann gestützt und die rettende Hand gereicht, wenn er wieder Schwäche zeigte. Wie nutzlos er doch letztlich war.... das zeigte sich jeden Tag aufs neue. Denn ohne sie, war er nicht fähig. Nicht fähig zu kämpfen, zu denken, zu handeln... nicht fähig das Lied enden zu lassen. Soul lachte laut auf und schüttelte den Kopf, es war einfach nur bescheuert! Wie idiotisch er sich doch verhielt, seit dem Tag... Der Tag an dem sie, Maka seine Meisterin und seine Liebe starb... Nie würde er diesen Tag vergessen können, es hatte sich in ihm eingebrannt. Soul hatte immer die Befürchtung gehabt, dass Maka in einem Kampf sterben würde. Deshalb wollte er immer stärker werden und sie in jedem dieser beschützen! Wie bitter doch der Kuss der Ironie letztlich schmeckte.. Es war ein regnerischer Tag gewesen, Soul konnte immer noch den Geruch des nassen Asphalts riechen und den herben Beigeschmack den er verursacht hatte. War es wegen einem Streit gewesen? Er wusste es nicht mehr, es wollte ihm nicht mehr einfallen. Soul wusste nur, dass seine Meisterin außer sich vor Wut war. Sie war aufgebracht gewesen, er konnte sogar fühlen das sie in einem Gefühlschaos steckte. Er hatte bis heute nicht heraus gefunden weswegen.. Maka hatte sich vor ihm aufgebaut, hatte ihn angeschrien wie noch nie zuvor. Bitter lächelte er auf, bei dieser Erinnerung. Irgendetwas hatte er wieder einmal verbockt und wusste nicht einmal was es war. Nur das er die Schuld daran trug, was danach geschehen war... Er hatte fest mit einem ihrer Choops gerechnet, doch als sie ihm vollends eine Ohrfeige gab überraschte und schmerzte es ihn sehr. Sie hatte aufgebracht noch etwas geschrien, doch Soul konnte sich nur seine schmerzende Wange halten und mit leeren Augen in den ihren starren. Soul konnte sich noch gut an den erschrockenen Ausdruck in ihrem Gesicht erinnern, ehe sie aus der Wohnung gerannt war. Er war unfähig sich zu rühren, er wollte ihr nach - sie aufhalten. Doch die Ohrfeige hatte ihn zu sehend überwältigt. Es war ihr schriller Schrei der abbrach und verstummte, der ihn zum aufstehen gebracht hatte. Noch nie hatte er so ein Gefühl, wie in diesem Moment... Er konnte fühlen, wie sie sich von ihm entfernte. Nicht so, als wäre sie einfach fort gelaufen, nein... im Gegenteil.. es war, als hätte er ihre Seele entweichen gespürt. Bei dem Gedanken daran, lief es ihm immer noch eiskalt den Rücken hinunter. Als Soul sie auf dem nassen Asphalt liegen sah, durchnässt von Wasser und Blut... ihrem Blut.. zerbrach etwas tief in ihm. Maka hatte weit aufgerissene Augen, starrte ins Leere. Ihr Ausdruck war von Schmerz gezeichnet und verunstaltete ihre sonst so zarten Züge. Er hatte sich neben sie fallen lassen, hatte sie in den Armen gehalten bis sie den letzten Atemzug nahm und erschlaffte. Es war beängstigend wie schnell sich ihr Körper verkühlt hatte. Wie beängstigend es war, das flaue Gefühl als er ihren Leichnam... ihren leblosen Körper fest an sich gedrückt hielt. Nicht fähig rational zu denken, nicht fähig das Geschehene zu realisieren. Er war völlig durchnässt, als die Sanitäter kamen. Keifte alles an, was Maka zu nahe kommen wollte. Sie war sein, ganz allein sein, wo er sie endlich in den Armen halten konnte. Bei diesen Bildern musste er schmunzeln... Wie dumm und krankhaft er sich damals verhalten hatte. Doch er hatte gehofft ihre Seele würde wieder in ihren so zarten und zierlichen Körper zurückkehren, um endlich die Augen zu öffnen. Doch das geschah einfach nicht. Als er nach Stunden ihren Körper frei gab, konnte er für einen Moment, der sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte, ihre Seele spüren. Sie wollte sich verabschieden.... Wie in Trance hatte er dorthin gestarrt, wo er sie spüren konnte. Lauschte auf alles was um sie herum war, der Rest war ausgeblendet.. Es hatte sich wie ein tiefer Atemzug von ihr in seine Richtung angefühlt, als er es vernahm... ihre hallende Stimme... so voller Wärme... „Warte auf mich....Soul!“ und dann war alles Leer und bedeutungslos.... Wenn ihn dieses Ereignis in seinen Träumen nicht verfolgten, kam sie zu ihm. Sie hatte ein schneeweißes Kleid an... Maka sah jedes Mal aus wie ein Engel. Immer dann, hegte er die stille Hoffnung sie zurück zu bekommen. Eine Chance für sie beide zu bekommen. Doch Maka sagte ihm immer wieder das selbe, ehe er aufwachte... „Warte auf mich... Soul!“ „Ey Alter!“ Rief jemand nach ihm, doch Soul versuchte es zu ignorieren. Schließlich war Maka in seinem Traum, nichts war wichtiger! „Alter, wach auf!“ Die Stimme drang immer mehr in sein Bewusstsein ein und riss ihn aus seinem Traum. Wütend blickte Soul seinem gegenüber an. BlackStar wie typisch, immer musste er ihn wecken. Hatte er Makas Job übernommen? Schnell verdrängte die Sense diesen quälenden Gedanken wieder. „Hm“ Brummte er lediglich, um zu zeigen das er wach war. „Ey Soul die Schule ist vorbei, willst du hier überwintern?“ Klagte der Blauhaarige und zerrte seinen besten Freund an die frische Luft. Wie jeden Tag, seit dem SIE nicht mehr da war, begleitet er die Sense bis nach Hause. Soul wusste nicht wieso er dies tat, es interessierte ihn herzlich wenig. So wenig wie alles andere auch. Aber irgendetwas war anders als sonst... Doch was? „Bald.... ganz bald...“ das glaubte er dieses Mal aus ihrem Mund gehört zu haben. Vielleicht war es aber auch nur Einbildung, Wunschdenken vielleicht? Seufzend schloss er die Türe auf und warf sich auf die Couch, monoton schaltete er den Fernseher ein und hörte wieder Makas Stimme. So wie jeden Tag, seit dem sie fort war. Er hatte sich eine Realität erschaffen, in der sie für ihn allein weiter lebte. `Soul, du schaust zu viel Fern!` Er musste grinsen, ja das sagte sie ihm oft. Er liebte es seine persönliche Maka zu provozieren. „Halte mich doch davon ab!“ Gab er nur neckisch wieder. Sie plusterte ihre Wangen auf. `Du weißt genau das ich das nicht kann, Baka!` Oh ja, dies blieb, selbst in seiner Realität, nicht vor ihm verborgen. Es stimmte ihn zunehmend trauriger. Niedergeschlagen von der erneuten Kenntnis, dass sie wieder nur Einbildung war, schnaubte er auf. Stand auf und begab sich wieder einmal ohne etwas zu essen auf sein Zimmer. `Soul wo gehst du hin?` „Maka du.. bist nicht real...“ Seine Stimme war ergeben, seine Haltung geknickt. Nicht einmal mehr die mühe sie anzusehen, ohne das sie da war, machte er sich mehr. `Aber Soul du zerstört dich! Du hast wieder nichts gegessen!` Schimpfte ihre Stimme klagend. Er schüttelte nur den Kopf, nicht fähig etwas zu erwidern. So fiel er auf sein Bett und starrte aus dem Fenster. Doch seine Fantasie Maka ließ ihn nicht in ruhe. „Bald... schon ganz bald....“ Wisperte ihre Stimme in seinem Zimmer umher und jagte ihm erneut eine Gänsehaut über seine freien Arme. „Lass mich doch endlich in Frieden Maka! Ich bilde dich mir nur ein und es ist unerträglich, hörst du?“ Schrie er in die Nacht, doch das einzige was er als Antwort bekam war: „Bald... Soul, bald.... “ Mit diesen Worten schlief er irgendwann ein und träumte wieder von jener Nacht.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)