Bakuman. Love Stories von PurpleTaiga ================================================================================ Kapitel 6: Eiji x Aiko ---------------------- Eiji blickte auf das neueste Storyboard von +Natural, das Miura ihm gerade in die Hand gedrückt hatte. „Was ist denn mit Ihnen los?“, fragte er den Redakteur, der noch keine Anstalten machte zu gehen. „Nichts weiter, es herrscht nur Chaos in der Redaktion, da drehen irgendwie alle am Rad, vielleicht weil Frühling ist“, fing Miura an zu labern. „Aha. Na ja, ich fang dann mal zu zeichnen an. Auf Wiedersehen.“ Eiji drehte sich um und zückte seine Feder. Miura stand dort wie bestellt und nicht abgeholt. Kopfschüttelnd wandte er sich zum Gehen. Irgendwie fühlte er sich von allen ignoriert und dumm hingestellt. „Hm. Irgendwie ist diese Folge anders als sonst“, dachte Eiji beim Lesen. Aiko tippte die nächste Folge, sie hatte gerade einen Lauf. Vor einigen Tagen war ihr bewusst geworden, dass sie immer noch keinen Top Mann gefunden hatte. Also hatte sie überlegt, wer in ihrer Umgebung überhaupt noch in Frage käme, denn einige hatten sie sehr enttäuscht. Doch dann war ihr ihr Zeichner eingefallen. Eiji, der mit wenigen Strichen ihre Figuren zum Leben erweckte. Ja, er war zweifellos ein Genie im Mangagebiet. Und das machte ihn für Aiko interessant. Also hatte sie in der Folge, die Eiji wohl gerade in seinen Händen hielt, einige neue Elemente eingebaut, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Dass Miura das bemerken und kritisieren würde, hatte sie nicht geglaubt und das hatte sich auch bestätigt. „Er bringt mir wirklich nichts. Ich bringe +Natural wirklich ganz alleine nach oben“, dachte sie, während sie sich überlegte, wie das Love Element weiter eingebaut werden konnte, ohne zu negativ im Jump aufzufallen. Sie hoffte, dass Eiji sich bei ihr melden würde, um zu erfahren, was es mit dem Kurswechsel auf sich hatte. Doch in diesem Punkt hatte sie sich verrechnet. In den nächsten Wochen kamen von Aiko weiterhin solche Storyboards. Eiji freute sich mittlerweile immer auf den Montag, wenn er von Miura die neue Folge gebracht bekam. Durch diese leichte unsichtbare Liebe, die in dem Manga Einzug gehalten hatte, fühlte er sich zu Aiko hingezogen, denn er sah in ihr jetzt eine andere Person. Wie Mangas doch Einblick geben konnten. „Eijiii!“, schrie Yujiro, der gerade eingetreten war, gegen die laute Musik an. „Was gibt es denn?“, fragte dieser und fing an, +Natural in ein Manuskript zu verwandeln. „Hast du schon neue Storyideen?“ „Nein.“ „Was ist denn mit dir los? Sonst brauchst du nicht so lange, um dir eine Geschichte zu überlegen“, stellte Yujiro fest. „Mir gehen andere Dinge im Kopf rum...“ „Ist jemand aus deiner Familie krank geworden?“, fragte sein Redakteur besorgt, „Dann kannst du ruhig mal nach hause fahren.“ „NEEEIN, so was ist es nicht!“ „Oh, ok. Dann geh ich mal wieder...“ Yujiro war schon fast zur Tür raus, als Eiji ihn doch noch aufhielt. „Herr Yujiro! Kann ich mich mal mit Aiko treffen?“ Yujiro drehte sich wieder zu ihm um und sah ihn nur erstaunt an. „Was?“ „Ob ich mich mit Aiko treffen kann.“ „Bist du deshalb so neben dir?“ „Ihre Storyboards sind interessant in letzter Zeit, deshalb will ich sie sehen.“ „Stimmt, +Natural hat einen anderen Touch bekommen.“ „Also, darf ich?“ „Kennst du den Weg zu ihr nicht?“ „Sie haben es erfasst! Kawuuh!“ Yujiro seufzte. „Dann bring ich dich hin...“ „Juhuuu!“, rief Eiji und tanzte auf seinem Stuhl. „Vielleicht solltest du es lassen, so rumzuschreien...“ „Was? Gefällt das Frauen nicht?“ „Ähä. Sicher nicht.“ Eiji hüpfte fröhlich neben Yujiro her. „Warum muss ich jetzt Anstandswauwau spielen?“, fragte sich dieser und hoffte insgeheim, dass er schnell flüchten könnte, aber dann würde Eiji wahrscheinlich nicht mehr den Weg zurück zu seinem Apartment finden. Als sie bei Aikos Wohnung ankamen, wollte er die Klingel betätigen, doch Eiji hielt seinen Arm fest. „Mooooooment, Sie können doch nicht einfach so klingeln.“ „Ähm, doch, das hatte ich vor... Wie willst du sie denn sonst sehen?“ „Aaaaber...“ „Nichts aber, jetzt sind wir hierher gekommen, dann ziehst du das auch durch!“ Er klingelte. Aiko öffnete und war doch sichtlich erstaunt, wer da vor ihrer Tür stand. Als sich ihr Blick mit dem von Eiji traf, versteckte sich dieser hinter seinem Redakteur. Aiko zog eine Augenbraue hoch. „Er benimmt sich ja wie ein Kind, dabei ist er älter als ich“, dachte sie. „Hallo, Aiko“, grüßte Yujiro freundlich, auch wenn sie nicht unbedingt die Person war, mit der er was zu tun haben wollte. „Hallo. Was kann ich für Sie tun?“ „Für mich nichts, Eiji wollte dich sehen.“ „Aha, dann kommt rein.“ Aiko war in der Küche verschwunden, um Getränke zu holen. Eiji hibbelte auf seinem Platz neben Yujiro herum. „Eiji, jetzt reiß dich mal zusammen.“ „Aaabeeer, ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll...“, jammerte Eiji. „Mit so einem Eiji kann ich gar nichts anfangen“, dachte Yujiro und fragte ihn: „Was hast du dir denn davon versprochen, hierher zu kommen?“ „Ich wollte sie sehen...“ „Dann musst du auch mit ihr reden, frag sie doch einfach, was sie so macht. Ich glaube, sie redet gerne über sich selbst.“ „Das ist aber nicht nett“, antwortete Eiji. Doch bevor sie sich weiter in schwachsinnigen Details verlieren konnten, kam Aiko wieder zurück. Nachdem sie ihren Gästen Getränke hingestellt hatte, setzte sie sich ihnen gegenüber und fragte: „Und was willst du hier, Eiji?“ Auch wenn sie doch etwas unzufrieden gewesen war, als er eben vor der Tür gestanden und sich so kindisch verhalten hatte, konnte sie ihn jetzt wieder mit anderen Augen sehen. Plötzlich rief Eiji aus: „Ich wollte dich sehen, weil deine Folgen von +Natural in letzter Zeit so anders sind!“ „Es ist dir also doch aufgefallen?“, begeisterte sich Aiko. „Selbstverständlich.“ Eiji salutierte. „Ich habe diese Änderungen extra für dich vorgenommen“, erklärte sie. Eiji freute sich und so begannen sie ein etwas merkwürdiges Gespräch, das für normale Menschen nicht nachvollziehbar war. Yujiro trank also seinen Saft und tat so, als wäre er nicht da. Irgendwann stellte Aiko die Frage: „Eiji, ich finde, zwei solche Genies wie wir es sind, sollten ein Paar sein. Was meinst du?“ „Fantastic!“ „Gut, dann ist das also beschlossen. Du kannst ja montags immer bei mir vorbei kommen und das Storyboard holen, dann verbringen wir den Tag gemeinsam.“ „Jaha!“, antwortete Eiji und zu seinem Redakteur gewandt: „Sie können mich jetzt wieder nach hause bringen, Herr Yujiro.“ „Okaaay“, sichtlich verwirrt über dieses Zusammenkommen und vor allem wie die beiden das getan hatten, stand Yujiro auf, bedankte sich bei Aiko für den (tollen) Saft und verließ mit Eiji die Wohnung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)