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Bakuman. Love Stories

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, ihr habt Spaß mit dieser Fanfic ^_^
Es folgen noch weitere Kapitel, die immer andere Pairings behandeln, in denen aber die Pairings davor auch auftreten. Zum Schluss gibt es dann noch ein Mix Kapitel, in dem alle Pairings vorkommen:
Kap. 1: Akira x Yujiro (Dezember 2016)
Kap. 2: Akito x Moritaka (Dezember 2016)
Kap. 3: Akito x Moritaka (Saiko no monologe)
Kap. 4: Miho x Kaya (Zeit steht im Kapitel)
Kap. 5: Kosugi x Toru (Februar 2017)
Kap. 6: Eiji x Aiko (Januar 2017)
Kap. 7: Random (Juni 2017) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
An dieser Stelle möchte ich mich bei Djono bedanken, die sich meine Fanfics immer vorher antut und kritisiert. ^_^ Außerdem möchte ich ihr dieses Kapitel widmen, da sie es sich gewünscht hat und es sonst auch nur bei dem ersten Kapitel geblieben wäre.
Danke dir, Djono!!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Eine parallele Storyline zu Kapitel 2. ^_^ Komplett anzeigen

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Akira x Yujiro

Akira Hattori war auf dem Weg zu den Ashirogis. „Zuerst das Storyboard mit den beiden besprechen und dann muss ich noch mal zurück zum Verlag und Papierkram erledigen. Da komm ich wohl nicht so früh nach hause“, dachte er seufzend. Er klingelte und Akito öffnete die Tür. „Hallo, Herr Hattori, kommen Sie rein.“ Er setzte sich, nahm das Storyboard und begann zu lesen. Plötzlich unterbrach Akito ihn: „Herr Hattori? Sind Sie verheiratet, das wusste ich ja gar nicht!“ Akira sah schockiert auf seine Hand. Moritaka blickte kopfschüttelnd zu Akito, ungläubig über dessen Direktheit. „Äh, d..das ist... kein Ehering, nur ein ganz normaler Ring...“, stotterte Akira. Schnell streifte er ihn ab und steckte ihn hastig in seine Hemdtasche. „Ach so, ok“, antwortete Akito verwirrt. „Das Storyboard ist so weit in Ordnung, ein paar kleine Korrekturen.“

Nachdem er gegangen war, räumten die beiden den Tisch ab, als Moritaka etwas auf dem Boden glitzern sah. „Ist das nicht der Ring von Herrn Hattori?“, fragte er und hielt ihn hoch. Akito kam neugierig näher. „Ja und da steht auch was drin, zeig mal!“ Er schnappte sich den Ring. „From Y to A“, las er vor. „Es ist also doch ein Ehering!“ „Aber warum hat er dann so komisch reagiert?“, fragte Moritaka. Akito schnappte sich seine Jacke. „Komm, Moritaka, wir fahren zu ihm nach hause!“ „So ähnlich wie damals, als du dir PCP ausgedacht hast?“ „Richtig!“ „Gut, mit dem Manuskript fang ich später an.“

Sie fuhren mit dem Fahrrad zu ihrem Redakteur nach hause. „Hier wohnen aber viele Parteien! Suchen wir mal auf den Briefkästen.“ „Ok, immerhin gibt es nur einen Hattori hier. Aber da stehen keine Vornamen. Was machen wir jetzt?“, fragte Moritaka. Doch da klingelte Akito schon. Moritaka sah ihn schockiert an. Allerdings öffnete niemand. „Da vorne ist doch ein Gebüsch, von dem aus man die Haustür gut im Blick hat, ich finde, wir sollten warten, bis seine Frau nach hause kommt, sie ist bestimmt nur einkaufen, dann können wir ihr den Ring geben“, schlug Akito vor. „Meinetwegen.“ Nach circa einer halben Stunde kam aber keine Frau, sondern Yujiro Hattori. In der Hand trug er eine Einkaufstüte. An der Tür holte er einen Schlüssel heraus und ging ins Haus. Akito und Moritaka sahen sich fassungslos an. „WAAAAAAAAAAAAAAS?“, riefen sie beide. „Was hat das zu bedeuten? Wir haben doch beide nur einen Hattori auf den Briefkästen gesehen?“, fragte Moritaka. „Ob er nur zu Besuch ist?“ „Er hatte eine Tüte und einen Schlüssel, das kann ich mir nicht vorstellen“, antwortete Akito, „am besten klingeln wir einfach.“ Und schon sprang er auf und lief zum Eingang. „Shujin, warte doch mal!“ Doch dieser hatte die Kingel bereits wieder betätigt. „Ach, beschatten ist so spannend“, grinste er Moritaka an. Dieser seufzte nur. Aus der Gegensprechanlage ertönte die Stimme des anderen Redakteurs: „Ja, bitte?“ „Hallo, hier sind Muto Ashirogi, wir wollten zu Herrn Hattori, er hat bei unserem Meeting vorhin etwas in unserem Atelier vergessen!“ „Oh, er ist noch nicht hier, wollt ihr trotzdem rauf kommen und auf ihn warten?“ „Gerne!“ Moritaka warf seinem Arbeitspartner einen tödlichen Blick zu. Der Summer ertönte.

„Glaubst du echt, die beiden sind verheiratet?“, flüsterte Moritaka. „Ich weiß es nicht, vielleicht gibt’s ja eine simple Erklärung.“ Dann waren sie schon vor der Wohnungstür angekommen. „Hallo, ihr beiden, kommt doch rein, kann ich euch einen Kaffee anbieten?“ „Ja, gerne, vielen Dank, dass Sie uns rein gebeten haben, obwohl Sie selbst gerade erst nach hause gekommen sind!“ Moritaka stieß seinen Ellenbogen in Akitos Seite, dieser zuckte zusammen. „Wie bitte? Woher weißt du...?“ „Ähä, da steht ja noch die frische Einkaufstüte, da können Sie ja noch nicht lange hier sein, hähäh.“ Er rieb sich den Hinterkopf. „Hm, ach so, ja, das stimmt.“ Er drehte sich um und führte die beiden ins Wohnzimmer. Akito seufzte. „Noch mal gerettet...“, dachte Moritaka.

Nachdem Yujiro ihnen die Kaffeetassen hingestellt hatte und sich ihnen gegenüber setzte, sagte er: „Ihr könnt mir das Manuskript auch einfach geben.“ „Häh?“ Akito und Moritaka sahen ihn verwirrt an. „Na, Hattori hat doch bestimmt ein Manuskript bei euch liegen gelassen. Ihr braucht ja nicht auf ihn warten.“ „Oh...Hahha, nein nein, wir wollten gerne mit ihm sprechen“, antwortete Akito und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Moritaka vergrub die Hände im Gesicht. „Ach so? Hm. In dem Fall, wollt ihr zum Abendessen bleiben?“ „Sehr gerne!“ Moritaka konnte die Dreistigkeit seines Freundes nicht fassen, andererseits war auch er neugierig. „Darf ich Sie was fragen, Herr Hattori?“ „Klar, worum geht’s?“ „Wohnen Sie hier zusammen?“ Es trat Stille ein, dann antwortete Yujiro: „Ja.“ „Warum?“, fragte Akito. „Shujin! So was fragt man doch nicht! Entschuldigen Sie bitte.“ Moritaka senkte den Kopf. „Ach, ist schon ok. Die Wohnung ist nahe der Redaktion und zu zweit ist die Miete günstiger, wir sind ja eh selten daheim. So eine Art WG würde ich es nennen.“ Er lachte. „Und warum haben Sie nicht beide Ihren Namen auf der Klingel?“ „Das sind aber schon seltsame Fragen, die du da stellst. Nachforschungen für PCP?“ „Genau, man muss immer aufmerksam sein, finde ich.“ „Das klingt gut, na, dann hör ich mir deine Fragen an. Wir fanden es unnötig, denselben Namen zweimal auf die Klingel zu schreiben.“ „Wohnt hier noch jemand?“ „Wie kommst du darauf? Nein.“ „Hat Herr Hattori eigentlich keine Freundin? Er hat noch nie darüber gesprochen.“ Yujiro zuckte leicht zusammen. „Das ist doch etwas arg persönlich, oder?“ Er stand auf und holte die Kaffeekanne. Während er nachgoss, wurde die Tür aufgeschlossen. „Yujiro? Ich bin daheim!“ Akira zog sich seine Schuhe aus, als Yujiro mit der Kaffeekanne auf den Flur trat. „Was ist denn los, Li...“ „Pscht“, unterbrach Yujiro ihn. „Deine Schützlinge sitzen im Wohnzimmer. Anscheinend hast du was vergessen. Aber Akito stellt seltsame Fragen. Sie bleiben zum Abendessen. Damit fange ich dann mal an.“ Er stürmte in die Küche. „O...Ok.“ Akira sah ihm etwas verdattert hinterher. Er ging ins Wohnzimmer. „Hallo. Ihr wart noch nie hier, oder? Gibt es was Dringendes?“ Er setzte sich. Moritaka schluckte. Als Yujiro auch Akira eine Tasse Kaffee brachte, sagte Akito: „Sie haben Ihren Ring bei uns verloren.“ Yujiro hielt inne, die Tasse hatte die Untertasse noch nicht berührt. Akira faltete die Hände. „Er muss runtergefallen sein, als ich ihn in die Hemdtasche stecken wollte...“ Yujiro setzte die Tasse ab und verließ ohne ein Wort das Zimmer. Akira sah ihm hinterher. Dann blickte er wieder die jungen Mangaka an. Er seufzte. „Euch kann man nichts vormachen“, lachte er. Yujiro kam zurück und schnaubte: „Erzähl es ihnen halt. Gibt Schlimmeres als mich!“ „Wollt ihr das wirklich wissen?“, fragte Akira die Ashirogis. Die beiden nickten. Er lehnte sich zurück. „Wir waren zusammen auf der Uni, in einem Kurs, den Yujiro belegt hatte, war ich betreuende studentische Hilfskraft.“

FLASHBACK........

Vor 13 Jahren.... (Akira: 23 Jahre, Yujiro: 21 Jahre)

„Hallo, ich bin Akira Hattori, euer Sempai für diesen Kurs. Bei Fragen könnt ihr mich gerne anschreiben!“ Doch die Kursmitglieder waren unruhig und ignorierten ihn. Akira blickte sich im Raum um und sein Blick blieb an einem jungen Mann hängen, der ihn überheblich ansah. „Wird wohl nicht so einfach“, dachte Akira. Als die Stunde zu Ende war, kam jener junge Mann auf ihn zu. „Bei welchem Verlag bewirbst du dich denn, Hattori- Sempai?“ „Oh, ich möchte gerne bei Shonen Jump angestellt werden.“ „Glaubst du, du kannst Redakteur werden, wenn du nicht mal uns kontrollieren kannst? Wie willst du so Mangaka beraten?“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging zur Tür. „Moment!“, rief Akira. „Ja?“ „Wie heißt du?“ „Yujiro Kusaka.“ Ihre Blicke trafen sich. Dann verließ er den Raum.

Bei den nächsten Terminen griff Akira durch und brachte den Studenten viel bei. Doch die Entwicklung eines Studenten interessierte ihn am meisten. Kurz vor der Prüfung in diesem Modul stand Yujiro wieder vor ihm, als er seine Sachen zusammen packte. „Was möchtest du, Kusaka?“ „Nach der ersten Stunde hätte ich nicht gedacht, dass der Unterricht bei dir so interessant wird. Ich hab viel gelernt. Danke. Ich wollte dir viel Erfolg bei deiner Bewerbung wünschen. Vielleicht sehen wir uns ja beim Shonen Jump wieder. Mach's gut.“ Er verließ den Raum. Akira verspürte Traurigkeit, ihn nicht jede Woche sehen zu können. „Wo kommt dieses Gefühl her, dass ich mich jede Woche darauf gefreut habe, Yujiro zu sehen? Und dieser Schmerz, dass sich das jetzt ändert?“

Yujiro hatte das Zimmer verlassen und seufzte. Er hatte sich eine andere Reaktion seines Sempais erhofft. „Ich habe seine Blicke wohl falsch gedeutet. Aber Homosexualität ist in Japan halt einfach nicht gern gesehen, da zieht man so was nicht in Erwägung.“ Er streckte sich. „Hach, ich sollte heute Abend ausgehen!“

Mit jedem Tag, der verging, schmerzte Akiras Herz immer mehr. Er nahm sich den Zettel, auf dem der Kurs seine Emailadressen notiert hatte. Er suchte sich Yujiros Adresse raus und speicherte sie auf seinem Handy. Doch er schaffte es nicht, ihm zu schreiben.

Auch Yujiro konnte seinen Sempai nicht vergessen und überlegte fieberhaft, wie er ihm wieder näher kommen konnte. Er raufte sich die Haare: „Aaargh, mir fällt nichts ein!“ Sein Zimmergenosse schaute zu ihm rüber. „Schreibst du eine Hausarbeit, oder was?“ „Nein, nein, ich überlege nur, wie ich an jemanden ran komme.“ „Hähä, na, da kann ich dir nicht helfen, ich komm auch nicht so gut bei den Mädels an“, lachte der Zimmergenosse. „Was? Ähm ja, genau, ein Mädchen. Sag mal, wann ist die Abschlussfeier dieses Jahres?“ „Ist es eine Ältere? Respekt. Hm, lass mich überlegen... In drei Wochen, glaube ich.“ „Super, vielen Dank.“

Am Tag der Abschlussfeier saß Akira auf seinem Stuhl und sah sich um. Seine Eltern waren gekommen. Und dann sah er jemanden, von dem er nie gedacht hatte, dass er ausgerechnet ihn wieder treffen würde. Er hatte zwar mehrfach überlegt, ihn einzuladen, aber es nicht geschafft.

Yujiro ließ den Blick schweifen und entdeckte Akira, der ihn schon mit seinem Blick gefangen hielt. Er errötete, konnte seinen Blick aber nicht abwenden. Schließlich nahm er seinen ganzen Mut zusammen und ging zu Akira. „Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss, Sempai.“ „Willst du nicht mal mit mir einen Kaffee trinken gehen?“, fragte Akira. Yujiro sah ihn an, wie ein Ochse vorm Berg. „W... Was?!?“ „Oh, entschuldige, es ist mit mir durchgegangen, ich wollte dich die ganze Zeit schon anschreiben und jetzt bist du einfach hier und dann wollte ich die Chance nutzen und...“ „Gern“, unterbrach Yujiro Akiras Redeschwall. „Morgen um drei im Café vier Blocks weiter?“ Akira nickte. „Gut, dann feier schön. Ich sitze da hinten.“ Yujiro deutete auf die hinteren Reihen, die für Interessierte aufgestellt worden waren und sich hinter den Bänken für die Familienangehörigen befanden. Die ganze Feier über konnte Akira nur daran denken, dass der Mann, den er über Wochen angeschwärmt hatte, ihn jetzt bei so einem wichtigen Ereignis beobachtete. Und es machte ihn glücklich, dass sie sich am nächsten Tag treffen wollten.

So kam es, dass er schon um halb drei im verabredeten Café saß und auf sein Handy starrte. Dabei hatte Yujiro seine Mailadresse bestimmt nicht mehr. „Hoffentlich kommt er“, dachte er nervös. 10 vor drei ging die Cafétür auf und Yujiro trat ein. Schnurstracks ging er auf ihn zu. „Du bist aber früh dran, Akira.“ „Ähm, ja.“ Die Kellnerin kam und Yujiro bestellte sich einen Milchkaffee. „So, du wolltest mit mir Kaffee trinken?“ Akira wurde rot, er wusste nicht, was er sagen sollte. „Du willst auch mal zu Shonen Jump?“, fragte er deshalb nur. „Hmhm. Das Shonen Jump wär schon toll. Würde ich wirklich gern.“ „Ich fände es toll, wenn wir irgendwann zusammen arbeiten könnten.“ Yujiro seufzte. Er beugte sich vor. „Vielleicht haben wir das aber auch nicht nötig“, flüsterte er und lächelte verschmitzt. Akira hielt den Atem an, plötzlich berührte ihn etwas am Knie. Er zuckte zusammen und sah Yujiro an, der seinen Kopf in der linken Hand abstützte, aber die rechte Hand unter dem Tisch war. Er streichelte Akira. Dann zog er seine Hand zurück und trank seinen Kaffee. Akira war erleichtert, aber wünschte sich, dass Yujiro ihn weiter streichelte. „W..Willst du...Also...ich meine..hast du Lust noch einen Film zu gucken?“ Yujiro öffnete ein Auge. Dann setzte er die Tasse ab. „Lädst du mich ein?“, fragte er frech. Mit dieser Frage löste sich Akiras Anspannung. Er lächelte. „Selbstverständlich.“

„Welchen Film möchtest du sehen, Yujiro?“, fragte Akira, als sie vor den Plakaten standen. „Hm“, er sah nachdenklich auf die Plakate, „Wie wär es mit dem hier? Ist doch ein Actionfilm, passt doch zum Shonen Jump.“ „Gut, ich hole die Karten.“

„Möchten Sie vorne, hinten oder in der Mitte sitzen?“ „Ähm“, er sah zu Yujiro, der sich mit der linken Hand durch die Haare fuhr. „Hinten bitte“, murmelte er.

Als sie sich gesetzt hatten, fing Yujiro an, munter drauf los zu plappern: „Ich bin schon gespannt, wie der Film ist. Neulich hab ich einen total langweiligen Mistery Film geguckt, weil mein Mitbewohner das sehen wollte. Was war dein letzter Film? Welche Filme magst du? Oh, das Licht geht schon aus, dann muss ich ja ruhig sein!“ Akira lächelte. „Er ist so süß. Wie er den Strohhalm im Mund hat... Hach, was denk ich denn da?“ Er wurde rot und blickte auf die Leinwand. Doch nach 15 Minuten nahm er seinen Mut zusammen und nahm Yujiros Hand. Dieser sah zu ihm, lächelte und rutschte näher. Der Abspann begann abzulaufen und erst dann ließ er seine Hand los. Sie verließen das Kino ohne ein Wort zu sagen.

„Wo wohnst du, Akira?“ „Waaaas?“ „Was denkst du denn jetzt? Ich wollte nur wissen, ob wir in dieselbe Richtung müssen...“ Yujiro sah wütend aus. „Oh... Bitte entschuldige. Ich habe mir eine Wohnung in der Nähe von Shueisha gemietet. Aber ich möchte dich gerne noch zum Studentenwohnheim begleiten.“ „Tu das.“ Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, doch Yujiro war zu neugierig. „Hast du etwa schon einen Job bei Shueisha?“, platzte er heraus. „Ja, am Monatsanfang geht’s los.“ „OH! Warum hast du mir das denn nicht früher gesagt? Herzlichen Glückwunsch!“ Er nahm Akiras Hände und sprang vor ihn. „Das ist ja total toll!“ Akiras Herz schlug schneller, so nah war Yujiro ihm. Er beugte sich leicht zu ihm vor, so dass ihre Lippen nur wenige Zentimeter trennten. Yujiro errötete, ließ seine Hände aber auch nicht los. „A..Akira...“, flüsterte er leise. „Darf ich?“, fragte dieser. „Frag doch nicht, tu's einfach“, motzte er. Sanft berührten sich ihre Lippen. Akira zog seine Hände aus Yujiros und zog seinen Körper näher an seinen eigenen und küsste ihn leidenschaftlicher. Plötzlich schob Yujiro ihn von sich. „W...Was ist denn los?“ „Wir sind hier doch ziemlich öffentlich, meinst du nicht?“ Er wurde rot. „Und... wir sollten uns etwas für unser nächstes Date aufheben...“ „O..Okay. Dann bring ich dich jetzt nach hause.“ Akira blickte immer wieder zu Yujiro, dieser wirkte etwas unruhig auf ihn. „Ich werde nicht schlau aus ihm, erst wollte er, dass ich ihn küsse und dann will er weniger?“, fragte sich Akira. Als sie vorm Studentenwohnheim standen, sagte Yujiro: „Es war ein wunderschöner Tag, Akira. Ruf mich bitte an.“ „Mach ich. Bis dann, Yujiro.“ Er hob die Hand und ging.

Yujiro schlich sich in die Studentenwohnung, um seinen Mitbewohner nicht auf sich aufmerksam zu machen. Auf dessen neugierige Fragen hatte er keine Lust. Seufzend fiel er auf sein Bett und versteckte sein Gesicht im Kissen. „Och, ich hab mich so blöd benommen. Erst tu ich so cool und wenn er mich dann küsst, bin ich auf einmal so unsicher. Was soll er denn jetzt von mir denken? Und dann bettel ich auch noch geradezu darum, dass er mich anruft. Ich hab solche Angst, dass er mich nicht anruft... Was mache ich denn jetzt? Er wird mich doch anrufen, oder?“ Mit einem Fluch unterbrach er seine Gedanken, raufte sich die Haare und machte sich bettfertig. Beim Einschlafen musste er allerdings daran denken, wie schön der Kuss gewesen war.

Doch in der nächsten Zeit meldete sich Akira nicht. Yujiro gab sich viel Mühe in der Uni, da er auch zum Shonen Jump wollte, aber dass Akira sich nicht meldete, machte ihn traurig. An einem Abend, als er alleine in der Wohnung war, durchsuchte er seine Unterlagen nach Akiras Nummer. Nach einer Stunde hatte er sie tatsächlich gefunden. Bevor er es sich anders überlegen konnte, rief er an.

Akira blickte auf sein Handy und war erstaunt. Er nahm ab: „Yujiro?“ „A..Akira, ich, ...“ Dann hörte Akira ein leises Schluchzen. „Was ist denn los, Yujiro? Ist etwas passiert?“, fragte er sorgenvoll. „Du hast dich gar nicht gemeldet...“, flüsterte es am anderen Ende der Leitung. „Deswegen weinst du? Wie süß.“ „Hey!“ „Ich hatte viel zu tun wegen dem Umzug, es sieht immer noch furchtbar aus hier. Aber.. magst du vorbei kommen?“ „...“ „Yujiro?“ „Jetzt?“ „Ja, warum nicht? Kam dir das jetzt zu plötzlich?“ „Nenn mir die Adresse.“

„Hier muss es sein. Seh ich ok aus? … Was denk ich denn da?“ Yujiro drückte die Klingel. „Ja?“ „H..Hey...“ „Du warst aber schnell, Yujiro, komm hoch.“ Er stieg die Stufen hoch. Akira stand an der Tür. Yujiro blieb auf der letzten Stufe stehen. „Yujiro, du siehst toll aus.“ Er lief rot an. Akira lächelte und ging auf ihn zu. „Hallo, mein Lieber“ und küsste ihn auf die Stirn. „Komm doch rein.“ „Okay....“ Akira schloss die Tür hinter ihnen. „Oh, du hast nicht zu viel versprochen, hier sind ja wirklich noch viele Kisten.“ Akira umarmte ihn von hinten. „Yujiro, ich habe dich sehr vermisst.“ Yujiros Herz wummerte gegen seine Brust. Dann drehte er sich in seinen Armen um. „Wirklich?“ „Wären wir sonst hier?“ Er zog ihn ganz fest an sich. Eine Hand legte er auf Yujiros Hinterkopf und küsste ihn. Die andere wanderte den Rücken langsam hinab.

Die ersten Sonnenstrahlen schienen auf Akiras Gesicht, so dass er wach wurde. Sein Blick fiel zunächst auf den Boden, auf dem verstreut nicht nur seine Klamotten lagen. Er lächelte und sah auf die andere Seite. Yujiro lag mit dem Rücken zu ihm. Akira hob die Decke hoch und betrachtete den nackten Körper seines Freundes. Ungewollt liefen ihm wohlige Schauer über den Rücken. Dann rutschte er näher an ihn ran und streichelte ihm über die Brust. Dann biss er ihm ins Ohrläppchen. Yujiro öffnete die Augen und streckte sich. „Akira? Guten Morgen...“ Akira streichelte ihm über die Wange. „Soll ich dir Frühstück machen, Yujiro?“ „Oh ja.“ „Bleib einfach liegen. Ich komme sofort wieder.“ Er stand auf und zog sich schnell an. „Akira? Soll ich mich vielleicht noch nicht anziehen?“, grinste Yujiro schelmisch. „Pass auf, was du sagst, sonst schaff ich es nicht bis in die Küche.“

Erst am Abend machte sich Yujiro wieder auf den Weg in das Studentenwohnheim. „Hey, Yujiro“, rief sein Zimmergenosse, „das sind doch noch die Klamotten von gestern morgen??? Wo warst du denn?“ „Ähähä.“ „Warst du bei einem Mädchen???? Boah, du musst alles erzählen!“ „Wenn der wüsste... ich hatte eher die Rolle des Mädchens...“, dachte Yujiro. „Sorry, bin total müde, mag echt nur noch ins Bett.“ Mit diesen Worten verschwand er in seinem Zimmer.

„In den darauffolgenden zwei Jahren haben wir uns regelmäßig getroffen und uns in der Arbeit und im Studium unterstützt.“ Moritaka und Akito sahen ihren Redakteur verblüfft an. „Die Geschichte geht noch weiter, wollt ihr noch hören? Das Essen scheint auch noch nicht fertig zu sein.“ „Ja, bitte“, antworteten sie. „Hahaha, so viel Interesse haben wir schon lange nicht mehr bekommen.“

„Einen Monat vor Yujiros Abschlussfeier bin ich zu meinen Eltern gefahren...“

„Akira! Du warst ja schon ewig nicht mehr hier!“, rief seine Mutter. „Mutter, ich möchte euch was erzählen.“ „Komm rein, komm rein!“ Er saß seinen Eltern gegenüber. „Was möchtest du uns erzählen, mein Sohn?“, fragte Akiras Vater. Akira atmete tief durch. „Ich möchte heiraten.“ „Ooooooooh, was für eine wundervolle Neuigkeit!“ „Moment, Mutter. Es gibt da noch was...“ „Was denn?“ „Es fällt mir schwer, das zu sagen.“ „Kann sie etwa keine Kinder bekommen?“ „Hm. Es ist keine Frau, der ich einen Antrag machen möchte.“ „Ich glaube, ich verstehe nicht?“ Akiras Vater war schon aufgestanden und hatte den Raum verlassen. „Ich mache einem jungen Mann namens Yujiro Kusaka einen Antrag, wir sind seit zwei Jahren zusammen und er macht demnächst seinen Abschluss. Da wollte ich ihn fragen.“ „Ist das etwa dieser Junge, der dich damals bei deiner Abschlussfeier angesprochen hat?“ „Ja.“ „Wie kannst du es wagen, mit so einer Nachricht hierher zu kommen?“, schluchzte sie. „Mutter, ich...“ „Geh bitte. Ich sehe dich nicht mehr als meinen Sohn.“ Akira verließ das Zuhause seiner Eltern und seufzte. „Jetzt kommt der leichtere Part...“ Er setzte sich in den Zug und machte sich auf den Weg zu den Eltern seines Freundes.

„Guten Tag? Kann ich Ihnen helfen?“ „Guten Tag, Frau Kusaka. Ich bin Akira Hattori, Yujiro sagte, er hat mal von mir erzählt?“ Yujiros Mutter lächelte. „Ja, das hat er, aber er hat es nie geschafft, Sie mal mitzubringen. Wo ist er denn?“ „Yujiro ist nicht hier, er weiß nicht, dass ich zu Ihnen gefahren bin.“ „Oh, kommen Sie doch erst mal rein.“

Sie bat ihm Tee an und setzte sich. „Was führt Sie denn hierher?“ „Ich wollte Sie und Ihren Mann um etwas bitten.“ „Mein Mann ist noch bei der Arbeit.“ „Ich hätte mich anmelden sollen, es tut mir Leid.“ „Das ist schon in Ordnung, in einer Stunde sollte er hier sein. Sie können mir beim Kochen helfen und mir von Yujiro erzählen.“ „Wieso haben Sie kein Problem damit, dass ich mit Ihrem Sohn liiert bin?“ „Ach, Junge, natürlich wäre es mir lieber, hätte Yujiro sich für ein normales Leben entschieden. Aber warum sollte ich den Gefühlen meines Sohnes im Weg stehen? Das Wichtigste ist doch, dass er glücklich ist und wenn er so empfindet, dann ist es mir lieber, als dass er sich eine Frau sucht und beide ihr Leben lang eine Lüge leben.“ „Und Ihr Mann?“ „Er sieht es auch so. Als Yujiro es uns erzählt hatte, meinte er, dass er schon geahnt hat, dass Yujiro ein bisschen anders tickt.“

Nach dem Essen fragte Yujiros Vater: „So, Akira, was führte Sie zu uns?“ „Ich liebe Ihren Sohn und möchte ihm zu seinem Uniabschluss einen Antrag machen.“ Yujiros Mutter klatschte in die Hände: „Wie romantisch!“ „In Japan ist solch eine Hochzeit nicht möglich“, sagte der Vater nüchtern. „Ich weiß. Deshalb habe ich gespart, seit ich mit ihm zusammen gekommen bin. Ich habe eine Reise nach Amerika gebucht und möchte ihn dort heiraten und dann zurück nach Japan kommen.“ „Sehr durchdacht. Meinen Segen hast du, Sohn.“ Yujiros Vater stand auf. Seine Mutter weinte: „Mach ihm einen schönen Tag, Akira.“ „Ich danke Ihnen.“ Akira verneigte sich.

Yujiro saß vorne auf den Absolventenplätzen und war sehr aufgeregt. Akira ging zu ihm. „Yujiro? Das hast du gut gemacht.“ „Danke.“ „Kommst du nach der Feier auf einen Kaffee zu mir?“ Yujiro lachte: „Klar.“ „Ich sitze dann hinten. Bis später.“ „Irgendwie wirkt Akira nervöser als ich“, dachte Yujiro und blickte seinem Freund mit nach oben gezogenen Augenbrauen hinterher.

„Ich hab dir Milchkaffee gemacht, so wie damals.“ „Super, danke.“ Er trank und sah auf. „Akira? Du trinkst ja gar nicht? Du bist schon den ganzen Tag so komisch, was ist denn los?“ „Oh, du hast es gemerkt?“ „Also echt, was erwartest du von mir?“, schnaubte Yujiro. Akira wühlte in seiner Hosentasche und holte eine kleine Schachtel hervor. Yujiro wurde rot: „Was wird das denn jetzt?“ Akira nahm seine Hand. „Yujiro...Ich liebe dich und ich möchte nicht mehr ohne dich sein. Ich habe hier einen Ring... nimmst du ihn an? Möchtest du mich heiraten?“ „Mich heiraten?“, hauchte Yujiro kraftlos. „Ich habe den Segen deiner Eltern geholt und hier habe ich Tickets nach Amerika, der Flug ist in einer Woche. Einen Termin beim Standesamt dort hab ich auch schon gebucht.“ „So sehr liebst du mich? Oh Akira... ich bin sprachlos...“ „Darf ich ihn dir anstecken?“ „Ja, Akira, ich möchte diesen Weg mit dir gehen.“ Verliebt sah er den Verlobungsring an, der perfekt an seinen Finger passte.

„Moment! Was wäre gewesen, hätte er nein gesagt, was wär mit den Buchungen gewesen?“, rief Akito dazwischen. „Nach Amerika wär ich trotzdem geflogen, aber den Rest hätte ich stornieren müssen.“ „Und was dachten Sie, was er sagen würde, als sie gefragt haben?“ Akira lächelte. „Während der Planung habe ich nie gezweifelt, als ich seine Hand gehalten hatte, hatte ich plötzlich verdammt Angst, dass ich unsere Beziehung kaputt machen würde.“ Er kratzte sich am Kopf und lachte. Yujiro betrat mit Tellern den Raum. „Ich hab nicht eine Sekunde daran gedacht, nein zu sagen.“ „Obwohl eine Hochzeit in Japan nicht möglich ist?“, fragte Akito. „Akira ist zu schlau. Als ob er so eine Frage stellen würde, ohne einen Plan zu haben. Hahhah. Ich hatte nur nicht mit so einem Geschenk zum Abschluss gerechnet.“ Akira sah ihn erstaunt an, das waren Fakten, von denen er bis heute nichts gewusst hatte. „Das Essen ist bald fertig, Akira, bring die Geschichte mal zu Ende.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum wieder.

Sie saßen nebeneinander im Flugzeug. „Es tut mir Leid, dass ich nur Tickets für die zweite Klasse kaufen konnte. Aber ich wollte Geld für schöne Ringe haben.“ „Mir ist egal, in welcher Klasse ich sitze, so lange du bei mir bist. Auf das Aussuchen der Ringe freue ich mich enorm.“ „Danke, Yujiro.“ „Akira, ich hab mir was überlegt.“ „Was denn?“ „Wenn wir zurück sind, lasse ich meinen Namen ändern.“ „Waaaas?“, er sah ihn schockiert an, „Das musst du nicht tun!“ „Freu dich mal mehr. Ich möchte gerne den Namen des Mannes tragen, den ich liebe. Ich lasse ihn ändern, bevor ich mich bei Shueisha bewerbe und dann wirkt es einfach so, als hätten wir zufällig denselben Namen, kommt ja vor.“ Akira wischte sich die Tränen aus den Augen: „Oh, Yujiro, das ist so lieb von dir...“ Yujiro beugte sich vor und küsste ihn.

„Wooooohoooooooo! Amerika ist ja sooo cool!“, rief Yujiro. „Lass uns unser Gepäck erst mal ins Hotel bringen. Dann können wir einen Stadtrundgang machen.“ „Jaaa...“

„Woooooooooohoooooooooooooo! Welch ein schickes Hotel!“ „Yujiro“, lachte Akira. „Was denn?“, schmollte er. Nachdem sie ihr Gepäck auf ihr Zimmer gebracht hatten und einigen weiteren wooooohoooooooos seitens Yujiro schlenderten sie durch die Straßen Manhattans. „Akira, hier ist ein toller Juwelier!“ „Hmhm.“ „Sieh mal, diese Ringe. Schöööööön.“ Seine Augen leuchteten. „Wenn du was willst, weißt du es sofort, was Yujiro?“ „Wie gefallen sie dir?“ „Zeig mal. ...Ja, die sehen wirklich toll aus.“ Es waren schmale weißgoldene Ringe, die einen schrägen Wechsel zwischen matt und glänzend zeigten. Der Ring für die Frau war umrandet mit kleinen Diamanten. „Können wir die bitte nehmen?“, bettelte Yujiro. „Sollen wir nicht erst mal morgen noch weiter gucken?“ „Oooooh, na gut.“ Akira nahm Yujiros Hand. „Huch?“ „Yujiro, hier brauchen wir uns nicht zu verstellen, dass ist doch auch mal schön, oder?“ Yujiro lächelte und so gingen sie Hand in Hand weiter. Plötzlich blieb Yujiro stehen. „Hm, was ist denn?“ „Akira! Eine Disko!“ Er deutete auf eine Schwulendisko. „Oh, bitte lass uns tanzen!“ „In Ordnung.“ So konnten sie das erste Mal richtig zusammen feiern. Nach dem dritten Tanz ging Akira an die Bar, um ihnen etwas zu trinken zu holen. Yujiro setzte sich an den Rand. Ein junger Mann kam auf ihn zu. „Hey.“ „Hallo.“ „Kann ich dir einen Drink ausgeben?“ „Nein nein, danke, ich brauche nichts“, wehrte Yujiro ab. Doch der Amerikaner ließ sich nicht so leicht abwimmeln. Er setzte sich zu ihm. „Weißt du, einen Japaner hatte ich noch nicht“, er grinste frech. „Öhm, okaay.“ „Nicht so leicht rumzukriegen, was?“ „Ich warte auf meinen Verlobten.“ „Ach sooooo, aber es ist doch normal, vor der Hochzeit noch mal einen drauf zu machen.“ „Was geht hier vor?“ Akira stand vor den beiden. „Ah, da ist ja der Herr Gemahl. Na ja, hier hast du meine Nummer, falls du es dir noch überlegt.“ Er legte seine Visitenkarte auf den Tisch. Akira setzte sich und reichte Yujiro den Cocktail. „Wer war das?“ Mit wütendem Blick schaute er dem Amerikaner hinterher. „Keine Ahnung, ich glaube, er wollte mich nur ins Bett kriegen.“ „Hm.“ „Was ist denn? Du brauchst doch jetzt nicht gucken, als hätte ich es in Erwägung gezogen.“ „Entschuldige. Aber dass dich jemand so ansieht, ist unerträglich für mich. Hier sind alle so unhöflich.“ „Dann lass uns zurück ins Hotel gehen und ich zeige dir, wie unhöflich ich sein kann.“ Er grinste ihn frech an. „Yujiro!“ Trotzdem kippte er seinen Drink so schnell er konnte weg.

Yujiro rückte sich die Fliege zurecht. „Yujiro? Beeil dich.“ Yujiro öffnete die Badezimmertür. „Seh ich so gut aus?“ „Du siehst perfekt aus.“ Er umarmte ihn. „Ich liebe dich, Yujiro, das soll unser schönster Tag im Leben werden!“ Yujiro nickte und zitterte.

„Dann dürft ihr nun die Ringe tauschen und euch küssen“, sagte der Standesbeamte. Akira steckte Yujiro den Ring an und strich ihm dabei sanft über die Hand. Yujiro nahm Akiras Hand und streifte auch ihm den Ring über, dann beugte sich Akira vor und küsste ihn. Sie ließen sich anschließend fotografieren und ein Video war auch gedreht worden.

Als sie zurück in Japan waren, ging Yujiro zum Meldeamt und änderte seinen Namen. Die Sachbearbeiter sahen ihn schief an, da er aber im Ausland geheiratet hatte, war es kein weiteres Problem. Er bewarb sich bei Shonen Jump und wurde Redakteur. Obwohl er angegeben hatte, dass er verheiratet war, wurde nicht gefragt, mit wem und dass er Hattori hieß, interessierte auch nicht weiter. Damit es nicht zu Verwechslungen kam, wurde er in der Redaktion Yujiro genannt.

„Das war unsere Geschichte eigentlich.“ Akito und Moritaka sahen Hattori mit großen Augen an. „Essen ist jetzt auch fertig.“ Das Team Ashirogi saß dem schwulen Redakteurspaar gegenüber. Hattori lachte: „Und er kocht doch ganz passabel, oder?“ „Hey!!! Was soll das denn heißen?“ Akito und Moritaka schmunzelten. „Was ICH nicht verstehe, Akira, ist, wie konntest du den Ring verlieren? Wir tragen sie doch nicht“, merkte Yujiro an und steckte sich ein Stück Fisch in den Mund. „Hahah, ich hatte ihn gestern Abend angezogen, als du noch unterwegs warst und sagtest, dass du später kommst. Heute Morgen muss ich vergessen haben, ihn auszuziehen.“ „Du solltest ihn auch an dein Privathandy hängen so wie ich.“ Er hob sein Handy hoch, an dem der diamantenbesetzte Ring mit einem Handyanhänger befestigt worden war. „So hab ich ihn immer dabei.“ „Ja, Yujiro, vielleicht mache ich das.“

Nach dem Essen verabschiedeten sich die beiden Mangaka. Yujiro war in der Küche beim Abwasch. Akira trat ein und umarmte ihn. „Yujiro, lass den Abwasch und komm lieber mit mir ins Bett.“ „Aber...“ „Kein Aber, ich liebe dich und ich brauche mal wieder eine richtige Dosis von dir. Der Ring ist schön und gut, aber dich ersetzt er ja nicht.“ „Du willst mich verführen? Dann streng dich mal an“, kicherte Yujiro. Sanft aber bestimmt küsste Akira ihn. Dabei schob er ihn in die Richtung ihres Schlafzimmers und Yujiro wehrte sich nicht, sondern holte sich fordernd, was er begehrte.

Shujin x Saiko

Moritaka und Akito waren auf dem Rückweg zu ihrem Atelier. „Shujin, du warst schon ein bisschen aufdringlich“, beschwerte sich Moritaka. Akito verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Ich war neugierig, da kann ich nichts machen. Übrigens...“ Er senkte die Arme und deutete mit seinem Zeigefinger penetrant auf seinen Zeichenpartner. „Hättest du das von Herrn Hattori gedacht?“ Moritaka schüttelte den Kopf. „Nee, echt nicht. Aber Eiji hat es bestimmt gewusst!“ Akito sah ihn fragend an. „Meinst du wirklich? Seine Love- Story war ja nicht so überzeugend.“ „Aber er durchschaut die Leute immer. Und ehrlich gesagt, glaube ich, dass man aus Herrn Yujiro ziemlich gut lesen kann, wenn man ihn kennt.“ „Hm, da mag was dran sein.“ Mit diesen Worten schloss Akito das Atelier auf.

Moritaka begann zu zeichnen und Akito versuchte sich ein neues Storyboard auszudenken. Doch irgendwie fiel es ihm schwer. Er sah öfter auf und sein Blick blieb an Moritaka hängen. Moritaka bemerkte die Unruhe seines Freundes. „Shujin, du kannst doch nach hause gehen, morgen ist auch noch Zeit für das neue Storyboard.“ Akito zuckte zusammen. „Ähm ja, ok. Bis morgen dann.“ Schnell verschwand er aus dem Atelier. Moritaka sah ihm verwundert hinterher.

Akito beeilte sich, um nach Hause zu kommen. Er biss sich auf die Lippe. Die Geschichte seines Redakteurs hatte verdrängte Gefühle wieder hervorgeholt. Als er bei Kaya ankam, ging sein Atem schnell. „Akito? Was ist denn los?“, fragte sie besorgt. „Nichts Besonderes. Hab mich nur beeilt.“ „Oh, das ist aber lieb von dir!“, rief sie entzückt.

Als er am nächsten aufwachte war sein Gefühl noch stärker geworden. „Wieso hab ich nur die ganze Zeit Saikos Gesicht vor Augen?“, dachte er bekümmert. „Ich bin dann mal weg, Kaya“, rief er. Doch anstatt zum Atelier zu gehen, machte er sich auf den Weg zu Eiji.

Er klopfte, doch er hörte nur Soundwörter. Also trat er ein. „Wuuuuh, was verschafft mir die Ehre?“, rief Eiji. „Ähm, ich wollte dich was fragen.“ „Immer raus damit. Fwuuuh“ Akito kratzte sich am Kopf. „Ich wollte wissen, ob du gemerkt hast, dass dein Redakteur verheiratet ist?“, platzte es schließlich aus ihm heraus. Während Eiji weiter zeichnete, antwortete er: „Ja. War nicht schwer.“ „Wieso das?“ „Er sagte mal: Heute ist mein Hochzeitstag.“ Bis auf Eijis Feder wurde es still. „Häääääh, so einfach???? Aber dass er schwul ist, hast du nicht gemerkt?“ „Das war auch nicht schwer.“ „Hat er das auch gesagt?“, seufzte Akito resignierend. „Nicht ganz so offensichtlich. Da war es so: Ich hab zu viel Schokolade gekocht, willst du auch was? War halt am 14. Februar.“ „Verstehe.“ „Warum willst du das überhaupt wissen? Wolltest du sehen, ob ich bemerke, dass du dich zu Moritaka hingezogen fühlst?“ „Wa..? Ja... Ich wollte wissen, ob ich es mir nur einbilde...“ Eiji antwortete nicht. Nach einigen Minuten des Schweigens bedankte sich Akito und wollte die Wohnung verlassen. „Viel Glück“, rief Eiji ihm hinterher. Akito schloss die Tür und machte sich träge auf den Weg zum Atelier.

„Shujin! Wo warst du denn so lange?“ „Hallo Saiko, ich war nur spazieren, mir geht’s heute nicht so gut.“ Er setzte sich auf das Sofa. „Willst du einen Kaffee?“ „Hmhm.“ Moritaka stand auf und füllte eine PCP- Tasse mit Kaffee. Er setzte sich neben seinen Freund und hielt ihm die warme Tasse hin. Als Akito die Tasse entgegen nahm, sah er das besorgte Gesicht von Moritaka. „Er macht sich Sorgen um mich“, dachte er bekümmert. Moritaka legte seine Hand auf Akitos Bein. „Kann ich dir noch irgendwie helfen?“ Akitos Herz schlug schneller und er errötete. „N...Nein. Alles ok.“ „Sicher, du siehst aus, als hättest du Fieber.“ Er beugte sich vor. „Was..?“, brachte Akito heraus. Moritaka berührte Akitos Stirn mit seiner eigenen. „Hm, du bist wirklich ziemlich heiß. Hast du dir was eingefangen?“ Moritaka wich zurück und sah Akito in die Augen. „Hm, glasige Augen hast du aber nicht.“ Akito zitterte. Dann beugte er sich vor und küsste Moritaka. Dieser riss die Augen auf. Dann schob er Akito von sich. „Shujin... Was sollte das? Du bist verheiratet!“ „Ich... entschuldige.“ Er sprang auf und rannte aus der Tür. „Äh, Shujin... Lauf doch nicht weg...“

Den Rest der Woche tauchte Akito nicht mehr auf. Moritaka blickte jeden Tag sehnsüchtig in Richtung der Tür, aber es kam nicht der, den er sehen wollte. Am Freitag kam Hattori, um das Manuskript abzuholen. Als er eintrat, schien er verwundert, dass Akito nicht da war. „Moritaka, wo ist denn Akito?“ „Ich weiß es nicht“, antwortete Moritaka ehrlich. In seiner Stimme schwang Traurigkeit mit. „Ist etwas vorgefallen?“ Hattori setzte sich. Es wäre schlimm für ihn, wenn das Teamwork der Ashirogis auseinander brechen würde. Moritaka wurde rot. „Na ja, ein bisschen vielleicht.“ Hattori seufzte. „Habt ihr euch gestritten?“ „Nein.“ Als Moritaka nicht weiter sprach, nahm Hattori das Manuskript und blätterte es durch. „Sehr schön, deine Arbeit hat immerhin nicht darunter gelitten.“ Er lachte und versuchte damit, die Stimmung zu lockern. Doch Moritaka sah ihn finster an. „Hm. Dann bringe ich das mal in die Redaktion. Viel Glück, vielleicht renkt es sich ja wieder ein.“ Moritaka verabschiedete sich und verließ kurze Zeit später selbst das Atelier.

„Dieser blöde Shujin. Erst küsst er mich und dann taucht er nicht mehr auf. Aber warum stört mich das eigentlich so? Es müsste mich doch im Gegenteil eher stören, dass er mich überhaupt geküsst hat. Ich vermisse ihn so.“ Er raufte sich die Haare. „Ich sollte mich besser auf Miho konzentrieren und das Ereignis mit Shujin einfach vergessen. Er versucht wahrscheinlich dasselbe. Dann ist es natürlich schlauer, wenn er bei Kaya bleibt.“ Er atmete tief aus und sah in den Sternenhimmel.

Akito blickte in diesem Moment aus dem Fenster und betrachtete die Sterne. Vor ihm lag das begonnene Storyboard. „Wenn ich das fertig habe, muss ich Saiko wiedersehen“, dachte er. Seufzend legte er seinen Kopf auf den Schreibtisch. Kaya betrat den Raum. „Akito! Ich verstehe nicht, warum du nicht mehr ins Atelier gehst. Habt ihr euch gezofft?“ Akito brummelte etwas vor sich hin. Kaya stützte ihre Hände empört in ihre Hüften, verließ den Raum aber. „Wie sollte ich ihr sagen, was vorgefallen ist?“, dachte Akito verzweifelt, nahm dann aber den Bleistift und schrieb weiter.

Moritaka wälzte sich in seinem Bett. Ihm war aufgefallen, dass Akito wiederkommen musste, wenn er ihm das Storyboard gab. Und das löste ein wohliges Gefühl in ihm aus. Aber gleichzeitig war ihm bewusst, dass sich zwischen ihnen nichts entwickeln konnte, was ihn wiederum schmerzte. Es gab zu viele Leute, die sie mit einer Beziehung verletzen und enttäuschen würden. „Dass ich überhaupt an eine Beziehung denke... Aargh!“ Er zog das Kopfkissen über die Ohren.

Am Sonntagabend klingelte Akito an der Tür seines Redakteurs. „Hallo?“, erklang allerdings Yujiros Stimme. „Ähm, entschuldigung, hier ist Akito, ich wollte mein Storyboard vorbeibringen.“ Der Summer ertönte. „Hättest du nicht wenigstens anrufen können?“, fragte Yujiro ihn, nachdem Akito die Wohnung betreten hatte. Akito sah betreten auf den Boden. „Akira ist grad duschen, ich sag ihm Bescheid. Du kannst dich ja schon mal ins Wohnzimmer setzen.“ Akito nickte.

„Hey, Akira.“ „Oh, willst du doch mitduschen?“ Hattori schob den Vorhang leicht beiseite. Doch dem genervten Blick seines Mannes nach zu urteilen, war duschen nicht seine Intention. „Akito ist hier. Beeil dich.“ „Wie bitte? Warum?“ Yujiro setzte sich auf den Klodeckel, stütze seinen Kopf in die Hand und schloss ein Auge. „Er sagte, er hat sein Storyboard dabei. Guckst du nicht sonst immer das Storyboard von Moritaka an?“ Hattori trocknete sich ab. „Ja, aber sie haben sich gestritten oder so was. Am Freitag war Akito auch nicht im Atelier, als ich das Manuskript geholt hab.“

„Hallo Akito, ist alles in Ordnung?“ Akito stand auf und verneigte sich. „Entschuldigen Sie die Störung. Ich wollte Sie bitten, das Storyboard morgen zu Saiko zu bringen.“ Hattori blickte zu Yujiro, der mit verschränkten Armen in der Tür stand, „kannst du uns Tee machen?“ Yujiro seufzte, ging aber in die Küche. „Akito, jetzt erzähl mir doch, was vorgefallen ist. Vielleicht kann ich ja helfen.“ Akito ballte seine Hände zu Fäusten und schwieg. Yujiro stellte ihnen den Tee hin und setzte sich neben Hattori. Dann sagte er plötzlich: „Da fällt mir ein, Eiji sagte, dass bei euch der Haussegen schief hängt. Du warst wohl bei ihm?“ Akito zuckte zusammen. „K..Können Sie nicht einfach das Storyboard nehmen?“, fragte er verzweifelt. Hattori sah ihn eindringlich an. „Moritaka hat genauso geschwiegen. Wenn ihr Probleme habt, solltet ihr miteinander reden.“ „Da gibt es nichts zu besprechen.“ „Ihr seid doch gute Freunde, ihr könnt sicherlich alles klären.“ Akito sprang wütend auf: „Ich sagte doch, da gibt es nichts zu besprechen!“ „Dann kannst du ihm das Storyboard auch selber geben.“ Hattori lehnte sich zurück. „Nein! Nicht nach dem, was ich ihm angetan hab.“ Akito sah betreten auf den Boden. Seine Wangen glühten. „Du solltest zu Moritaka gehen, ich glaube, er hat dich vermisst.“ Akito sackte zusammen. „Sicherlich nicht“, flüsterte er. „Ich werde das Storyboard nicht nehmen. Du bringst es ihm gefälligst selbst.“ Akito antwortete nicht. „Akira, findest du das nicht etwas zu hart? Manchmal will man jemanden halt nicht sehen...“ „Die beiden arbeiten zusammen! Da kann man sich nicht so verhalten.“ „Sie sind noch jung.“ „Kein Argument. Sie sind Profis und so müssen sie sich auch benehmen.“ „Aber er hat ja die Möglichkeit, ihm für eine Weile aus dem Weg zu gehen, wenn du nicht so bockig wärst!“ „ICH bin bockig? Guck dir die beiden an! Sich wegen irgendeinem Kleinkram so zu verhalten!“ „Ich hab Moritaka geküsst...“, unterbrach Akito flüsternd die streitenden Redakteure. „Man kann sich auch... Moment, waaas?“, rief Yujiro. Hattori sah Akito schon ungläubig an. „Waren wir nicht bei deiner Hochzeit??? Und Moritaka hat doch eine Freundin???“, mischte Yujiro sich weiter ein. Akito nickte stumm. Hattori räusperte sich verlegen. „Dann werde ich ihm morgen das Storyboard bringen. Du solltest jetzt nach hause gehen.“ Er begleitete Akito zur Tür. „Du solltest dich entscheiden, was du wirklich fühlst. Manchmal mag das nicht so leicht sein, aber es wird sich lohnen, wenn man auf sein Herz hört. Bis bald, Akito.“

Akito ging langsam nach hause und legte sich neben die schon schlafende Kaya. Er strich ihr über die Wange und flüsterte: „Es tut mir so Leid, Kaya.“ Dann drehte er sich von ihr weg.

Am nächsten Morgen ging er zielstrebig zum Atelier. Er riss die Tür auf. „Moritaka!“ „Shujin? Hast du das Storyboard dabei?“ „Nein, ich wollte dir etwas sagen!“ „Ähm, okay.“ Moritaka sah ihn aufgeregt an. „Ich liebe dich!“ „W.. Wie bitte?“, stotterte Moritaka. „Erst meidet er mich und jetzt haut er so was raus?“, dachte er verwirrt. „Ich mag dich schon so lange, aber du hattest Miho und so hab ich dich schließlich ganz aufgegeben.“ „Hey, du hast Kaya!“ Dass er schuld daran haben sollte, dass sie nicht zusammen waren, wollte er nicht hören. „Das kann sein, ich mag sie auch sehr. Aber das, was ich für sie empfinde, ist eigentlich das, was ich für dich empfinden sollte.“ Moritaka sah ihn schweigend an, seine Gefühle fuhren Achterbahn. „Was soll ich nur tun?“, dachte er verzweifelt. „Saiko... Versuchst du es mit mir?“ Akito stand vor ihm und hielt ihm die Hand hin. Moritaka sah ihm in die Augen, doch Akitos Blick blieb fest. Moritaka nahm Akitos Hand und dieser zog ihn an sich. Vorsichtig küsste Akito Moritaka ein zweites Mal.

Saikou no monologe

Ich, Moritaka Mashiro, erzähle euch jetzt eine Geschichte, die mein Leben veränderte.

Nachdem Shujin und ich die Wohnung von unserem Redakteur und seinem, wie wir nun wissen, Mann verlassen hatten, begaben wir uns in unser Atelier. Wir arbeiteten regelmäßig so spät, deshalb machte uns die fortgeschrittene Uhrzeit nichts aus. Nachdem wir unsere Meinung über Herrn Hattori ausgetauscht hatten, arbeiteten wir schweigend. Doch ich bemerkte die Unruhe von Shujin. Also schickte ich ihn nach hause. Auch weil ich mit meinen Gedanken alleine sein wollte. Ich konnte mich nicht selbst belügen. Es war so, dass die viele Zeit, die ich mit Shujin verbrachte, mir das Gefühl gab, bei ihm zuhause zu sein. Doch ich liebte Miho. Es war eine Zwickmühle, der ich irgendwie versuchen musste, zu entkommen. Nun wusste ich zu diesem Zeitpunkt ja auch nicht, was Shujin empfand, denn er war schließlich mit Kaya verheiratet. Ich fühlte mich so, als würde ich Miho und Shujin betrügen, obwohl ich gar nichts getan hatte. Ich bin unschuldig gewesen. Und mir wollte keine Idee kommen, wie ich mein Problem lösen konnte. Ich könnte ja Miho heiraten und sie mit Shujin betrügen? Er wäre in derselben Situation, also würde er uns nicht verraten. Doch diese Lösung erschien mir nicht geeignet. So bin ich ja nicht, ich bin verlässlich, ich bin der Fels in der Brandung für alle.

Als Shujin am nächsten Tag verspätet im Atelier eintraf, musste ich feststellen, dass er nicht gut aussah. Also er sah schon gut aus vom Aussehen, aber gesundheitlich. Total blass. Selbstverständlich hab ich mich um ihn gekümmert. Gut, ich gebe zu, auch weil ich ihn berühren wollte. Da hab ich ihn wohl ein wenig provoziert. Ich hatte meine Stirn an seine gelegt, so als ob ich Fieber messen wollte, was ich ihm natürlich auch so verkauft habe, aber ganz ehrlich, ich spür bei so was nichts. Ich mein, jeder hat eine unterschiedliche Temperatur nach außen, was sagt das schon aus. Nachdem ich mich von ihm gelöst hatte, hat er mich geküsst. Ohne Vorwarnung!!! Ich habe ihn natürlich weggestoßen, obwohl ich das schon toll fand. Dann warf ich ihm vor, dass er verheiratet ist. Daraufhin ist er gegangen. Weichei, ganz ehrlich. Na ja, dann war ich allein mit meinen Gefühlen. Und mit dem ungelösten Problem. Da ich nun wusste, dass Shujin was von mir will, wer kann es ihm verdenken, war das Problem direkt vor mir. Ich musste für mich klären, ob ich mich für Shujin oder Miho entscheiden würde. Miho, die Frau, die ich schon so lang liebte und der ich einen traumhaften Antrag gemacht hatte, mit der ich die tollsten Erinnerungen teilte, oder Shujin, der mich bei Miho unterstützte und so ein Pfeiler meines Lebens war, den man nicht wegdenken konnte. Egal wie ich es drehte und wendete, es war eine grausame Entscheidung. Wie gern ich mit Miho darüber gemailt hätte, sie ist immer so verständnisvoll, aber da sie das jetzt betraf, machte das wenig Sinn. Aber sonst fiel mir niemand brauchbares ein. Wir sind einfach die Klügsten. Ich musste mir eingestehen, dass ich beide liebte. Shujin begehrte ich in diesem Moment und Miho war die Frau meines Lebens. Macht Sinn, oder?

Als ich am Abend im Bett lag, drängte sich mir die Frage auf, ob Miho vielleicht ähnlich fühlen könnte wie ich. Ich nahm also meinen ganzen Mut zusammen, ich hatte immerhin eine Menge zu verlieren, schließlich wusste ich auch nicht, was Shujin mit Kaya vor hatte, die beiden waren immerhin verheiratet und ihr Vater wäre über eine Scheidung sicherlich nicht erfreut, vor allem, wenn ich der Grund wäre, und schrieb Miho:

Gibt es noch jemand anderen, den du magst?

Prompt kam ihre Antwort, wie es für sie typisch war, in der Hinsicht ist sie voll der Mann.

Wieso? -Miho-

Hm, das war ja nicht sehr aufschlussreich. Was nun? Ich hatte mich schon so weit vorgewagt. Nach langem Überlegen und Löschen schrieb ich letztendlich:

Ich bin derzeit sehr unsicher, weil ich dich liebe,

aber auch Gefühle für jemanden anderen hege.

Ich wollte wissen, ob du ähnliches durchmachst.

Ihre Antwort ließ wieder nicht auf sich warten:

Wer ist es denn? ^^ -Miho-

Was hatte denn dieser Smiley zu bedeuten? Und warum muss ich jetzt zuerst antworten? Ich hab die Frage gestellt. Ein wenig enttäuscht und unzufrieden darüber, wie dieses Gespräch verlief, schrieb ich:

Shujin.

Tatsächlich antwortete sie wieder schnell, was ich dieses Mal nicht erwartet hätte.

Tatsächlich? Ihr verbringt ja auch viel Zeit miteinander.

Sicher, dass du dich nicht vertust? ;-) -Miho-

Ich war ehrlich überrascht von ihrer Antwort.

In solchen Dingen irre ich mich nicht.
 

Und was sagt Akito dazu? -Miho-
 

Er hat mich geküsst und ist weggelaufen.

Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet. -.-
 

Ich kann verstehen, wie du dich fühlst, auch für mich

gibt es so jemanden. Und dass, obwohl ich dich so sehr

liebe. Ich möchte dich heiraten, aber vielleicht können

wir ein Arrangement treffen? ;-) -Miho-

Ich war überrascht von dieser Mail. Obwohl mich eine leichte Eifersuchtswelle überkam, war ich doch neugierig auf das Arrangement.

Wer ist es denn?

Was für ein Arrangement?
 

Kaya. :-D

Und wenn Akito auf dich fliegt, könnten wir doch

heiraten, die beiden bleiben verheiratet, wie ziehen

in ein gemeinsames Haus und jeder hat die beiden

Personen um sich, die er liebt. -Miho-

Ich war sprachlos. Konnte es ein besseres Zeichen geben? Das war ein Wink des Schicksals. Ich bestätigte ihren Vorschlag und sie teilte mir mit, dass sie Kaya so bald wie möglich in Kenntnis setzen würde. Ich würde dasselbe mit Shujin machen. Und dann hing es an den beiden, ob sie das mit uns durchziehen. Ach ja, Miho und ich sind wirklich Seelenpartner. Ich lächelte selig.

Doch Shujin kam nicht mehr ins Atelier. Davon enttäuscht, arbeitete ich traurig weiter. Selbst am Freitag zur Manuskriptabgabe kam er nicht. Herr Hattori bemerkte, dass etwas nicht stimmt, gab mir aber natürlich keinen hilfreichen Tipp. Wie sollte er auch? Shujin ist viel komplexer, als das, womit er sich so umgibt. Am Abend fiel mit ein, dass er mir das Storyboard geben musste, also würde ich ihn am Montag wiedersehen.

Und tatsächlich kam er am Montag ins Atelier gestürmt. Natürlich sprang ich nicht in seine Arme oder dergleichen, sondern fragte ihn kühl, ob er das Storyboard dabei hätte. Shujin schrie aber sofort aus sich heraus, dass er mich liebt. Das machte mich schon perplex. Aber als er mich so süß fragte, ob ich es mit ihm versuchen würde, konnte ich ihm nicht länger böse sein, dass er mich die ganze Woche ignoriert hatte. Er zog mich an sich und küsste mich. Ein wunderschöner Kuss. Danach polterte er direkt los, was er so erlebt hatte in dieser Woche. Schließlich konnte ich auch mal das Wort an mich reißen und erzählte ihm von dem Arrangement, das Miho und ich beschlossen hatte. Erst sah er mich verwundert an. Doch dann hielt dieser kalkulierende Shujinausdruck auf seinem Gesicht Einzug. Sexy. „Das ist eine grandiose Idee! Ihr seid ja auch beide toll. Und Kaya, wenn sie Miho auch liebt, wird bestimmt nichts dagegen haben.“ Tatsächlich hatte Kaya nichts dagegen, im Gegenteil, sie freute sich abgöttisch darauf, wenn der Tag kommt, dass wir vier eine Familie sind.

Miho x Kaya

Zeit: Bevor Hattori seinen Ring verschusselt hat
 

Miho saß auf ihrem Schreibtischstuhl und blickte aus dem Fenster. Auf dem Schreibtisch lag ihr Handy. Sie wartete auf den täglichen Anruf ihrer besten Freundin Kaya. Seit sie umgezogen war, hatten sie sich seltener gesehen und seit Kaya Akito geheiratet hatte, noch seltener. Zeitweise hatten sie nur noch sporadisch telefoniert. Doch immerhin das hatte sich wieder gebessert. Auch wenn das, wie Miho festgestellt hatte, nur daran lag, dass Akito abends nicht nach hause kam und Kaya deshalb Langweile hatte. Das Handy klingelte. Miho nahm ab, schloss die Augen und bewegte ihre Lippen in ein puppenhaftes Lächeln. „Hallo Kaya!“ „Miiiihoooooooo!“ Miho kicherte. „Ich vermisse dich, Miho! Wir müssen uns endlich mal wieder treffen! Hast du nicht vielleicht diese Woche Zeit?“ Miho blätterte schnell in ihrem Terminkalender, ihre Freundin sehen zu können würde ihr viel bedeuten. „Wie wäre es morgen?“ „Super!!!! Ich hab dir soooo viel zu erzählen! Soll ich Kuchen für morgen backen? Ja, ich mach Kuchen, das wird so toll.“ Kaya war wieder voll in ihrem Element. Nach einem Smalltalk verabschiedete sich Kaya. Miho sah wieder aus dem Fenster. „Ach, Kaya, ich vermisse dich so.“ Ihr Handy vibrierte. Betreten sah sie auf die SMS, die von ihrem Verlobten eingetrudelt war. „Oh weh, es ist, als ob er mich ertappt hat.“

Am nächsten Tag klingelte sie an der Tür der Takagis. Kaya öffnete fröhlich die Tür. Sie umarmte Miho. „Komm rein, meine Liebe! Wie geht es dir?“ Sie setzten sich an den liebevoll gedeckten Tisch. „Sehr gut. Hab wieder eine neue Rolle bekommen.“ „Oh, wie toll, Moritaka wird sich freuen.“ Kaya grinste. Dann legte sie ein Stück Kuchen auf Mihos Teller. Sie setzte sich ihrer Freundin gegenüber. Miho führte die Tasse an die Lippen, schloss die Augen und trank einen Schluck. Dann setzte sie sie wieder ab und fragte: „Und was gibt es so Dringendes?“ „Ach.“ Kaya nahm Mihos Hand. Miho errötete. „Weißt du, ich bin ja schon eine Weile mit Akito verheiratet und ich überlege, ob ich nicht Mutter werden sollte.“ Sie lächelte breit, aber Miho zeigte keine Regung. „Was hälst du davon?“ „Meinst du wirklich, dass du schon einen so großen Schritt machen solltest? Du bist doch noch jung.“ Kaya sah sie etwas ernüchtert an. „Oh, ich dachte, du würdest mir zustimmen.“ Miho schluckte. Immerhin hatte sie Kaya gerade in ihre Pläne gegrätscht, weil sie eifersüchtig auf Akito war. „Was soll ich nur tun?“, dachte sie verzweifelt. „Es ist nur so, dass das jetzt etwas plötzlich kam. Wenn du bereit dafür bist und Akito auch, dann solltet ihr diesen Schritt gemeinsam gehen.“ „Aaaaah!“, schrie Kaya glücklich und stürmte auf Miho zu. Sie umarmte sie und ihre Brüste berührten Miho. „Kaaayaa, hör schon auf.“ Doch Kaya knuddelte Miho weiter. Die sonst so schüchterne Miho hielt es nicht mehr aus, sie griff nach Kayas Gesicht und küsste sie. Kaya riss die Augen auf. Als Miho von ihr ließ, wusste Kaya nicht, was sie sagen sollte. Ein peinlich berührtes Schweigen entstand. Schließlich fand Kaya ihre Worte wieder. „Miho... Was sollte das denn?“ Miho antwortete nicht, sondern blickte nur auf ihren Kuchen. „Mihoooo. Antworte mir!“ Kaya stemmte die Hände in die Hüften. „Okay... Kaya, du bedeutest mir so viel.“ „Ich dachte, du fliegst auf Moritaka?“ „Jaaa, er ist der Mann, mit dem ich leben will, aber mit dir würde ich gerne Erotik austauschen...“ Kaya lief rot an. „Miho! Was redest du denn da? Ist dir dieser Anime zu Kopf gestiegen?“ „Nein. Ich kann doch nichts für meine Gefühle.“ „Ach, Miho...“ Kaya kniete sich vor ihr nieder. „Ich will ehrlich zu dir sein. Mir geht es ganz genau so. Aber ich dachte immer, dass solch eine Beziehung sowieso nicht möglich ist, mein Vater hätte mir den Kopf abgerissen, und du bestimmt nicht so empfindest. Deshalb kam mir meine Beziehung mit Akito recht. Er ist ein guter Mann, was will man mehr?“ „Kaya, wir sollten das nicht tun, richtig?“ „Nein, es würde unsere Männer verletzen. Aber ich bin froh, dass wir darüber reden konnten.“ Kaya lächelte, aber ihre Augen spiegelten Traurigkeit wieder. „Ja, ich danke dir“, stimmte Miho ihr zu.
 

Zeit: nachdem Moritaka Miho erzählt hat, dass er auf Akito abfährt, an dem Sonntag, als Akito die Hattoris nerven gegangen ist
 

Miho rief Kaya an. „Mihooo, dass du dich mal bei mir meldest, sonst rufe ich immer dich an!“ „Kaya, ich muss dir was erzählen.“ „Leg los.“ „Ich habe vorhin mit Moritaka gemailt.“ „Uuuuuh.“ „Kaya, jetzt hör doch mal zu.“ „Ist ja gut.“ „Moritaka hat Interesse an Akito.“ „Wie bitte???“ „Werd doch nicht sauer, Kaya!“ „Aber es geht hier um meinen Mann!“ „Er hat Moritaka geküsst.“ „Waaaaaaas???“ „Kaya, Kaya, warte doch mal. Akito liebt dich doch. Die beiden haben genau dieselbe Situation wie wir!“ „Oh...“ „Ich schlug Moritaka ein Arrangement vor. Nach außen unsere normalen Beziehungen und wir leben zu viert, wenn Moritaka und ich geheiratet haben. Dann können wir dort auch unsere Beziehungen leben. Was hälst du davon?“ „Öhm... War Akito deshalb die letzten Tage so komisch? Weil er sich in Moritaka verguckt hat?“ „Er war komisch?“ „Ja, er ist nicht mehr ins Atelier gegangen und war total fertig. Gerade ist er bei seinem Redakteur, weil er Moritaka das Storyboard nicht geben wollte.“ „Oh. Moritaka wollte ihm das Arrangement auch unterbreiten.“ „Ich bin dabei. Versuchen kann man es ja. Wenn Akito sich dann mit Moritaka geeinigt hat, melde ich mich bei dir, dann kannst du vorbei kommen.“ Kaya kicherte. „Dann hoffe ich mal, dass Moritaka ihn überzeugen kann“, stellte Miho fest. „Liebe dich, Miho, bis dahin.“ Kaya nahm kein Blatt vor den Mund. „Ich …. bis dann.“ Miho legte schnell auf, ihre Wangen zierten ein zartes Rot.
 


 

Zeit: Nachdem Akito und Moritaka zusammen gekommen sind
 

Akito schloss die Tür zu seiner gemeinsamen Wohnung mit Kaya auf. „Uuuund?“, wurde er von ihr begrüßt. „Was denn?“, fragte Akito, obwohl er eine Ahnung hatte, worauf seine Frau hinauswollte. „Hast du dem Arrangement mit Moritaka und Miho zugestimmt?“ „Hast du?“ „Akitooooo! Ich hab zuerst gefragt!“ Er zog sie auf die Coach. „Kaya, ich liebe dich, aber von meiner Seite klingt dieses Arrangement perfekt.“ „Für mich auch.“ Akito sah sie erstaunt aus. „Tatsächlich?“ „Jap“, freute sich Kaya. „Aber wie wäre es, wenn wir beide jetzt erst mal unser Ehebett nutzen?“ Sie grinste schelmisch. Akito sprang auf und zog sich schon sein Jogginganzugsoberteil aus.

Am nächsten Tag rief Kaya Miho an und bat sie, vorbei zu kommen. Da Miho am Tag zuvor schon eine Mail von Moritaka erhalten hatte, dass bei ihm alles so gelaufen war, wie sie vereinbart hatten, hatte sie schon auf diesen Anruf gewartet und beeilte sich, zu ihrer Freundin zu kommen. Als Kaya ihr die Tür öffnete, fiel Miho ihr um den Hals. „Miho, so viel Gefühl sieht dir ja überhaupt nicht ähnlich“, kicherte Kaya. Sie schloss die Tür. Sanft strich sie ihrer besten Freundin, jetzt mit besonderen Vorzügen, über die Haare, dann küssten sie sich. Kaya nahm Miho bei der Hand und zog sie in ihr Schlafzimmer, nach der gestrigen Nacht hatte sie frisch bezogen und Akitos Bettzeug beiseite gelegt. Kichernd berührten sie sich. Nach weiteren intimen Berührungen hatte Miho ihr erstes Mal.

Kosugi x Toru

Kosugi saß an seinem Schreibtisch und seufzte. Auf dem Weg zur Arbeit hatte er einen Club gesehen, der seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Und das wollte ihm jetzt nicht mehr aus dem Kopf gehen. Im Hintergrund hörte er Yujiro, der sich gerade über einen Teppich beschwerte. Neben ihm saß Miura, der die ganze Zeit auf die Uhr sah. „Was ist denn los?“, fragte er ihn. „Heut ist Dienstag.“ „Ach, echt?“, antwortete Kosugi ironisch. „Da gibt’s immer Angebote um die Mittagszeit und ich warte darauf, dann mach ich ne Pause.“ „Was willst du denn essen?“ „Nee, doch nicht essen.“ Miura stand auf. „Im Puff fünf Straßen weiter!“ Er winkte Kosugi zu: „Bin dann mal weg, bis später!“ Kosugi sah ihm schockiert über diese Ehrlichkeit hinterher. Hattori, dem das Teppichgezeter seines Mannes auf die Nerven ging, nutzte die Gelegenheit und gesellte sich zu Kosugi. „Wo ist Miura denn hingegangen?“ „Anscheinend Angebote bei Nutten nutzen.“ „Ähm, okay. Warum sagt er so was?“ „Tja, ehrlich halt.“ Eigentlich hatte er keine Lust auf Smalltalk, also versuchte er, Hattori wieder los zu werden. „Du solltest dich besser um deinen WG Kumpel kümmern, der scheint sauer auf dich zu sein. Ein bisschen extrem, dafür dass ihr nur eine WG habt.“ „Ähä, ja, vielleicht hast du recht.“ Hattori ging zurück und ließ sich weiter beschimpfen. „Auch wenn mich Miura nervt, irgendwie hat mir das Mut gemacht, heute Abend mal in diesem Club vorbei zu schauen“, dachte Kosugi aufgeregt.

Toru zog sich seine Lederkluft an. „Mal sehen, welche merkwürdigen Typen heute wieder auftauchen“, dachte er, „aber die Kohle, die man hier bekommt, ist einfach der Wahnsinn.“ Toru steuerte den ersten Tisch an, um dort zu bedienen, doch mit dieser Person hatte er nicht gerechnet. „Was darf es denn sein?“, fragte er. Der Besucher senkte die Karte und blickte Toru entsetzt an. Toru ließ den Bestellblock fallen. „Herr Kosugi???? Warum sind Sie hier?“ „Toru. Hätte nicht gedacht, dich unter solchen Umständen wieder zu sehen.“ „Das ist keine Antwort auf meine Frage!“, wütete Toru. Die Brille von Kosugi ließ keinen Blick auf seine Augen zu. Er grinste. „Tja, was will ich wohl in so einem Club. Leichte sadistische Veranlagung, würde ich sagen. Wie steht es mit dir? Ausgerechnet hier zu arbeiten?“ „Ich steh drauf.“ Sie schwiegen sich an. Torus Manager ging an ihnen vorbei. „Toru! Lass deine Kundschaft doch nicht warten!“ „Ja, Toru, lass mich nicht warten.“ Obwohl Toru wütend war, ausgerechnet seinem ehemaligen Redakteur heute Abend perverse Spielchen zu teil werden zu lassen, erregte ihn derselbe. Denn immerhin waren es Kosugis Schläge gewesen, die ihn auf den Geschmack gebracht hatten. „Also, was willst du, Kosugi?“ „Oh, du duzt mich schon? Freut mich.“ „Jetzt sag“, fauchte Toru. „Deine Spezialität.“ „Gut.“

Am nächsten Tag saß Kosugi wieder an seinem Schreibtisch. Er rieb sich seine Schulter. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Miura ihn. „Ähm ja. Mir tut nur die Schulter weh. Hähä.“ Hattori erlöste ihn von weiteren Fragen. „Na, Miura, wie wars denn gestern?“ „So was von super. Tolle Mädchen und der Rabatt hat sich voll gelohnt. Und es war nicht mal viel los“, erzählte Miura stolz, „komm doch nächste Woche mit.“ „Hahaha. Ich weiß nicht.“ „Also echt, hast du ne Freundin oder was?“ Hattori blickte zu Yujiro, der das Gespräch durchaus mitbekam und dementsprechend guckte. Er stand auf: „Nein, hab ich nicht. Aber das ist nicht ganz meine Welt.“ „Na gut, wenn du meinst. Hey, Kosugi, du?“ Dieser zuckte zusammen. „Nein, danke.“ „Ach, ihr seid ja alle so langweilig.“ „Na ja, ich muss jetzt mal los. Bis später.“ Er schob einen Zettel unter seine Unterlagen und verließ den Raum. „Gut, dass ich mir aufgeschrieben habe, wann Toru Schicht hat. Gestern war so aufregend.“ Der Gedanke an die Spielchen mit Toru ließen ihn erschaudern.

Toru seufzte, als er Kosugi sah. Aber tief in seinem Inneren freute er sich, diesen Mann zu sehen. „Kosugi, noch nicht genug von mir?“ „Nein“, antwortete dieser ehrlich. Toru setzte sich auf den Tisch und setzte einen verführerischen Blick auf. Kosugi stand abrupt auf und küsste Toru. Dann flüsterte er ihm ins Ohr: „Ich werde zu jeder deiner Schichten hierher kommen.“ „Wieso das?“ „Ich bin der einzige, der dich schlagen darf.“ „Große Worte, ausgerechnet aus deinem Mund. Kannst du dir das überhaupt leisten, du mieser Redakteur?“ Kosugis Brille spiegelte, so dass man seine Augen nicht sehen konnte. „Das klappt schon.“

In den nächsten zwei Wochen verließ er die Redaktion regelmäßig, aber immer zu anderen Zeiten. Miura, der immer gerne Gerüchte streute, vor allem über Kosugi, gesellte sich zu den Hattoris. Aida saß einen Tisch weiter. „Habt ihr eine Idee, wo Kosugi ständig hingeht?“ „Vielleicht essen, weil er es nicht erträgt, neben dir zu sitzen?“, antwortete Yujiro trocken. „Hey! Wie fies bist du denn?“, beschwerte sich Miura. „Ich bin nicht fies, nur ehrlich!“, zickte Yujiro weiter. „Mich würde allerdings auch interessieren, wohin Kosugi ständig verschwindet“, sagte Aida und stellte sich zu der Gruppe, eine Kaffeetasse in der Hand. „Seine Arbeit hat in den letzten drei Wochen nachgelassen. Nach der Sache mit Toru hatte er sich sehr bemüht, in allen anderen Dingen zu glänzen.“ „Ja, oder?“, mischte sich Miura weiter ein, „aber immer, wenn ich ihn frage, weicht er irgendwie aus.“ „Sag ihm doch einfach, dass er nicht so schlecht weiter arbeiten soll“, sagte Yujiro. Dann schlug Hattori vor: „Wir könnten Akito auf ihn ansetzen.“ „Wieso Akito?“, fragte Miura neugierig und auch Aida schien die Antwort zu interessieren. „Haha. Akito hat mich mal beschattet, als Übung für PCP.“ „Wie kam er denn dazu? Verbirgst du etwas?“ „Ja, genau, Hattori, verbirgst du etwas?“, fragte Yujiro ihn gehässig. „Müsstest du das nicht wissen, wenn ihr zusammen wohnt?“, fragte Miura, langsam sichtlich verwirrt. „Ich??? Ich wusste nicht mal, dass er solch hässliche Teppiche mag!“ „Yujiro, hör doch mal auf mit diesem Teppich! Nein, Miura, ich habe eine weiße Weste. Akito ist halt noch jung, vielleicht hatte er einfach mal Spaß daran, zu sehen, was ich so mache, auch wenn ich das so nicht gut heißen kann. Aber er ist ziemlich gut, ich habe ihn nicht bemerkt.“ „Dann frag ihn doch mal“, sagte Aida, „ich habe nämlich auch den Eindruck, dass es Kosugi nicht so gut geht, er isst so wenig und er hat in letzter Zeit öfters blaue Flecken. Vielleicht steckt er in Schwierigkeiten.“

Akitos Handy klingelte. „Oh, Herr Hattori, was kann er wollen?“ Er blickte zu Moritaka. Dieser zuckte mit den Schultern. „Hallo?“ „Hallo, Akito. Wir hätten einen kleinen Job für dich.“ „Einen Job?“ Moritaka blickte auf. „Ja, kannst du vielleicht mal unseren Kollegen Kosugi beschatten?“ „Ich soll Herrn Kosugi beschatten? Warum das?“ „Er verschwindet ständig von der Arbeit, wir vermuten, dass er Probleme hat.“ „Ach so. Einen Moment bitte.“ Er bedeckte das Handy mit seiner Hand. „Saiko, was soll ich machen?“ „Mach es, aber lass dich bezahlen. Wir könnten schon noch die ein oder andere Sache für das Atelier gebrauchen.“ „Hm, ok.“ Er hielt das Handy wieder an sein Ohr. „Sind Sie noch dran?“ „Ja.“ „Ich mache es, möchte aber bezahlt werden.“ „Hm, ok, komm einfach morgen Mittag vorbei.“ „Gut, bis morgen.“

Akito betrat die Redaktion. Sein Blick fiel auf Kosugi, der müde auf seinen Computer starrte. Er ging an ihm vorbei, zu seinem Redakteur. „Hallo, Herr Hattori.“ „Schön, dass du kommen konntest, hier bitteschön.“ Er hielt Akito einen Umschlag hin. „Wir haben zusammen gesammelt.“ „Oh, ähm, danke.“ Akito setzte sich auf den freien Platz neben Yujiro. Er beobachtete Kosugi, der hin und wieder sehnsüchtige Blicke auf die Uhr warf. „Hm“, murmelte Akito. „Was ist denn?“, fragte Yujiro. „Kann es vielleicht sein, dass er auf ein Date geht?“ „Woaaaaas?“ Yujiro lehnte sich zu Akito und sah zu Kosugi, der immer nervöser wurde. „Hey, das könnte echt sein! Das Benehmen kommt mir bekannt vor! Du bist wirklich gut, Akito!“ „Aber das erklärt doch nicht seine blauen Flecken und das er nichts mehr isst“, meinte Hattori nüchtern. „Wenn er so nervös ist, dass er nichts mehr runter bekommt?“, gab Yujiro zurück. „Und die blauen Flecken?“ „Ja, das ist weil...Ach, was weiß ich.“ Yujiro widmete sich wieder seinem Computer. „Oh, er scheint zu gehen!“, sagte Akito, „bis später.“ Er folgte Kosugi, der seine Tasche geschnappt hatte und hastig die Redaktion verließ.

„Wow, er ist aber flott unterwegs“, dachte Akito. Dann bog Kosugi in einen dunklen Club. „Was ist das?“ Akito blickte erstaunt zu den leuchtenden Lettern. „Ein SadoMaso Club? Na, das erklärt die blauen Flecken.“ Er ging hinein, blickte sich um und entdeckte den Redakteur. Und noch jemanden, den er nur zu gut kannte und nicht wirklich sehen wollte. „Toru.... Sieht aus als würde er hier arbeiten. Und anscheinend guckt Herr Kosugi keine Storyboards an.“ Er beobachtete, wie Toru Verführungskünste anwandte. „Hey, er kann das ja richtig gut“, dachte Akito und wurde rot. Schließlich verschwanden die beiden in einem Nebenraum. Akito verließ den Club mit hochrotem Kopf und machte sich auf den Weg zurück in die Redaktion. Dort wurde schon auf ihn gewartet.

„Erzähl!“, rief Miura. „Also, ähm.“ Akitos Gesichtsfarbe hatte sich immer noch nicht gelegt. „Er ist in einen … SadoMaso Club gegangen...“ Es herrschte Schweigen, dann meinte Miura: „Deshalb wollte er nicht mit in den Puff.“ Akito sah ihn verwirrt an. Das waren eindeutig zu viele Informationen über die Redakteure. „N.. Na ja..., das war noch nicht alles. Anscheinend trifft er sich da mit Toru.“ Niemand antwortete mehr. „Ooookay, ich geh dann mal zurück“, sagte Akito und verließ hastig das Gebäude. Draußen atmete er tief ein. „Das war ein Tag. Schnell zurück zu Saiko.“

In der Redaktion...

„An sich geht uns das ja nichts an“, fing Aida an, „aber er vernachlässigt die Arbeit, da sollte ich morgen doch ein Wörtchen mit ihm reden.“ „Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut“, meinte Miura. „Und ich hätte nicht gedacht, dass du Frauen bezahlst, damit du auch mal nen Stich kriegst“, sagte Yujiro. Aida seufzte und zog sich zu seinem Schreibtisch zurück. „Hey, warum wetterst du immer so gegen mich?“, fragte Miura beleidigt. „Ich finde nur, dass du bestimmt nicht lästern musst.“ „Du brauchst dich aber nicht so aufführen, als wärst du was besseres. Hast ja auch keine Freundin!“ Hattori seufzte, er kannte Yujiro gut genug, um zu wissen, dass er sich gern verplapperte. „Da würde ich aber ganz schön Ärger bekommen“, meinte Yujiro frech. „Häh??“ „Hallo“, erklang es von der Tür, Kosugi war zurück gekehrt. „Warum schaut ihr mich alle so an?“ Aida seufzte und stand auf. „Kosugi, wir wissen Bescheid. Wo du immer hingehst...“ „Was? Woher?“ „Das tut jetzt nichts zur Sache. Wenn du dich nicht mehr auf die Arbeit konzentrierst, muss ich dich verwarnen. Du hast in den letzten Wochen nämlich extrem nachgelassen.“ „Ähm, entschuldigung, ich werde in Zukunft darauf achten.“ Er setzte sich an seinen Schreibtisch und fing sofort an zu arbeiten. „Miura! Arbeite auch mal weiter!“ „Äh, ja, sofort.“ Miura stand auf. „Ich hab noch nicht kapiert, was du meintest, Yujiro.“ „Ich bin verheiratet. Da kann ich ja keine Freundin haben, oder?“ „Och Mensch, wie hast du das gemacht?“ „MIURA! Arbeite!“ Miura lief zu seinem Schreibtisch. „Hey, Kosugi, hätte dich nie für einen Sadisten gehalten.“ Kosugi blickte auf mit seinem Mörderblick. „Ähm, ok.“

„Hey, Akira“, flüsterte Yujiro. „Hm?“ „Frag Kosugi doch mal, ob er dir eine von diesen Masken mitbringen kann.“ „Wie?“ „Noch nicht drüber nachgedacht?“ „Wieso sollte ich?“ „War ja nur eine Idee, würde bestimmt nett aussehen.“ „Nett? Du hast ne Wortwahl drauf. Haha“

Akito schloss die Tür des Ateliers. „Boah, Saiko, das war ein Tag.“ „Shujin“, erklang es vorwurfsvoll. „Ja?“ „Erst mal ein Begrüßungskuss, bevor du schimpfst!“ „Ähm ja.“ Er ging zu Moritaka und küsste ihn auf die Stirn. Moritaka tippte die Feder wieder in die Tusche. „Also, was war los?“ „Herr Kosugi trifft sich in einem SadoMaso Club mit Toru!“ „Toru?“ „Ja, krass, oder?“ „Wie lang warst du da drin?“ Moritaka sah ihn leicht wütend an. „Ähm, nicht lange?“ „Was heißt das?“ „Ich hab nicht auf die Zeit geachtet.“ „Weißt du, was du machen könntest, Shujin?“ „Hm?“ „Ich möchte dieses Regal hier haben.“ Er deutete auf ein Regal in einem Katalog. „Für was?“ „Für unsere PCP- Tassen.“ Moritaka sah glücklich aus. „Och, Saiko, du siehst so zum Knuddeln aus!“ Er zog ihn an sich. „Ich hole dir das Regal, aber erst möchte ich noch was von dir.“ „Hihi. Ok, dann komm mit rüber.“ Kichernd zog Moritaka Akito in den Schlafraum des Ateliers.

Toru bespaßte gerade seinen Exredakteur. Doch dieser war nicht ganz bei der Sache. Toru drückte ihm die Peitsche in die Hand. „Kosugi, was ist denn los?“ „Toru, kannst du nicht aufhören, hier zu arbeiten?“ „Waas? Hier gibt’s superviel Kohle dafür, dass ich mit dir rummache.“ „Wir können uns ja auch so treffen.“ „Da krieg ich aber kein Geld für.“ „Aber ich will nicht, dass jemand anders sich an dir vergreift.“ „Das verhinderst du ja auch die ganze Zeit.“ „Ich kriege aber mitllerweile Probleme bei der Arbeit.“ „Du bist ja auch schlecht.“ „Das hat damit nichts zu tun“, fauchte Kosugi. „Ich kriege das zeitlich nicht gebacken.“ „Nach der letzten Aktion hat mein Vater mich rausgeschmissen, ich muss meine Miete bezahlen.“ „Bitte, Toru...“ „Das ist voll unsexy, wenn du bettelst. Mach das mal geiler.“ Kosugi zitterte, doch dann schlug er zu. „Toru, hör auf, hier zu arbeiten. Ich gebe dir das Geld, dass ich hier ausgegeben habe, so.“ „Oho, das hört sich doch schon besser an.“ Er packte Kosugi am Hemd. „Jetzt zeig mir doch, aus welchem Holz du geschnitzt bist.“
 

Akito schleppte den Kasten nach oben. „So, Saiko. Hab das Regal besorgt.“ „Das ist schwarz.“ „Und? Ich finde es hübsch.“ „All unsere Möbel sind braun.“ Auf Moritakas Stirn bildeten sich Wutfalten. „Ähm.“ „Geh es umtauschen.“ „Was?“ „Sofort.“ „Saiko...“ „LOS!“ „Okay, okay, bin ja schon weg.“ Vor dem Atelier begegnete er Hattori. „Oh, holen Sie das Manuskript?“ „Ja, das weißt du doch.“ „Entschuldigen Sie. Moritaka war grad was gereizt, weil ich das falsche Regal gekauft habe.“ „Falsche Farbe?“ „Ja...“ Akito war geknickt. „Das kenne ich nur zu gut. So nervig.“ „Tatsächlich?“ „Yujiro stresst mich seit drei Wochen mit einem Teppich.“ „So lange dauert das?“ Akito sah ihn verzweifelt an. „Du gehst doch umtauschen?“ „Ja.“ „Dann nicht. Wahrscheinlich kriegst du dann nur die ganze Zeit unter die Nase gehalten, wie dumm du warst.“ „Ehrlich? Warum haben Sie den Teppich nicht zurück gebracht?“ „Ach, ich fand den hübscher.“ „Aber streiten ist doch blöd, da hör ich mir lieber an, wie dumm ich war.“ „Vielleicht, aber Yujiro regt sich im Moment über alles auf. Da behalte ich lieber den Teppich, der mir gefällt.“ „Oh Mann, ende ich auch so?“ „Hahaha, wer weiß das schon? Aber Moritaka ist ja eigentlich ein total romantischer Typ, da wird er sich sicherlich nicht so verhalten wie Yujiro.“ Er seufzte. „Hoffentlich, das war eben schon echt unschön. Ich musste sofort los laufen, um umzutauschen, er hätte mir ja direkt sagen können, welche Farbe ich holen soll.“ „Nein, nein, so was machen sie nicht. Wir müssen Gedanken lesen.“ „Na ja, ich hoffe mal, dass er nicht so lange drauf rumhackt.“ „Viel Glück. Und ich hoffe, dass er jetzt nicht zu genervt ist, wenn ich das Manuskript hole.“ Akito lachte.

Toru streckte sich auf seinem Sofa. „Hach, so lässt sich das Leben doch genießen. Nicht mehr arbeiten und trotzdem so eine Hammerwohnung.“ Sein Handy klingelte. „Hm, ach, wenn man vom Teufel spricht. … Ja, Kosugi?“ „Toru? Du bist doch zuhause?“ „Ja, natürlich. Ich hab den Job an den Nagel gehängt. Aaaaaber...“ „Was aber?“ „Ich hab ein paar Souvenirs mitgenommen.“ Toru kicherte. „Ui, ich komme sofort vorbei!“ „Alles klar. Bis später.“ Toru legte das Handy beiseite. „Mal sehen, was benutzen wir denn heute? Ach, dieser schicke Nietenanzug wär doch was...“

Kosugi sprang hektisch von seinem Schreibtisch auf. „Was hat dich denn gestochen?“, fragte Miura. „Noch nichts. Bin dann mal weg.“ „Äh, ok, bis dann.“ Miura sah ihm verwundert hinterher. Kosugi rannte die Treppen hinunter. „Ich bin so froh, dass Toru den Job hingeschmissen hat, aber für mich ist es kaum machbar, zwei Wohnungen zu finanzieren. Die letzte Woche muss ich von Leergut leben... So kann das ja auch nicht weiter gehen...“, dachte er deprimiert, als er sich in sein Auto setzte. „Ich bin aber so gespannt, was er sich mitgenommen hat. Für das Geldproblem muss ich mir aber echt eine Lösung überlegen.“ Seufzend gab er Gas.

Kosugi klingelte an Torus Wohnungstür. Dieser öffnete in seinem erotischen Nietenanzug und grinste. Kosugi trat ein und Toru drückte ihm eine Peitsche, die vorne mit Dornen gespickt war, in die Hand. „Toru, du warst wohl nicht sehr artig.“ Er spannte die Peitsche und ließ sie auf Torus Brust schnellen. „Ow, nein, ich war unheimlich böse.“ Die Dornen der Peitsche hinterließen blutige Kratzer auf Torus gesamtem Körper. Dann ließ Kosugi die Peitsche fallen und drückte Toru an die Wand, mit seinen Händen drückte er Torus Handgelenke fest, so dass dieser sich nicht wehren konnte. Die Brillengläser spiegelten, man konnte seine Augen nicht sehen. Sein Gesicht näherte sich dem von Toru, dieser versuchte Kosugi auszuweichen, was ihm nicht gelang und dann bekam er einen Kuss von seinem Exredakteur aufgedrückt. Mit Gewalt bahnte sich dessen Zunge den Weg. Dann schubste er Toru auf dessen Bett und riss den unteren Teil seines Kostüms kaputt. Als er sich selbst seiner Hose entledigt hatte, drehte er Toru um und rammte ihn. Toru schrie auf.

Als Kosugi am nächsten Morgen sabbernd in Torus Bett wach wurde, schrak er auf. Toru war nicht da. Verschlafen wischte er sich über die Augen und setzte sich seine Brille auf. Dann schlich er in die Küche. „Oh, du hast Tee gekocht?“ „Jaa...“ Schweigend saßen sie sich beim Frühstückstisch gegenüber. „Toru?“ „Hm?“ „Ich habe ein Problem...“ Toru verdrehte genervt die Augen. „Was denn?“ „Ich kann uns nicht beide finanzieren.“ Toru schlug auf den Tisch. „Das ist doch mal wieder typisch für dich! Erst einen auf cool machen und dann nichts durchziehen können!“ Kosugi sah ihn an. „Ich hätte aber einen Vorschlag.“ Toru wollte sich noch nicht beruhigen. „Welchen?“ „Lass uns zusammen ziehen. Dann muss ich nur eine Wohnung zahlen und ich kann dir auch mal was schenken.“ „Du willst den ganzen Tag bei mir rumhängen?“ Toru war noch nicht überzeugt. „Ich bin doch arbeiten.“ „Hm, dann musst du mir aber schöne Sachen kaufen, damit ich dich ertrage.“ „Du stimmst also zu?“, fragte Kosugi erfreut. Toru wedelte herablassend mit der Hand. „Jaja, pennst ja sowieso dauernd hier.“ Kosugi sprang auf, zog sich an und verließ die Wohnung, um seine alte Wohnung zu kündigen und seine Sachen zu packen.

Eiji x Aiko

Eiji blickte auf das neueste Storyboard von +Natural, das Miura ihm gerade in die Hand gedrückt hatte. „Was ist denn mit Ihnen los?“, fragte er den Redakteur, der noch keine Anstalten machte zu gehen. „Nichts weiter, es herrscht nur Chaos in der Redaktion, da drehen irgendwie alle am Rad, vielleicht weil Frühling ist“, fing Miura an zu labern. „Aha. Na ja, ich fang dann mal zu zeichnen an. Auf Wiedersehen.“ Eiji drehte sich um und zückte seine Feder. Miura stand dort wie bestellt und nicht abgeholt. Kopfschüttelnd wandte er sich zum Gehen. Irgendwie fühlte er sich von allen ignoriert und dumm hingestellt. „Hm. Irgendwie ist diese Folge anders als sonst“, dachte Eiji beim Lesen.

Aiko tippte die nächste Folge, sie hatte gerade einen Lauf. Vor einigen Tagen war ihr bewusst geworden, dass sie immer noch keinen Top Mann gefunden hatte. Also hatte sie überlegt, wer in ihrer Umgebung überhaupt noch in Frage käme, denn einige hatten sie sehr enttäuscht. Doch dann war ihr ihr Zeichner eingefallen. Eiji, der mit wenigen Strichen ihre Figuren zum Leben erweckte. Ja, er war zweifellos ein Genie im Mangagebiet. Und das machte ihn für Aiko interessant. Also hatte sie in der Folge, die Eiji wohl gerade in seinen Händen hielt, einige neue Elemente eingebaut, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Dass Miura das bemerken und kritisieren würde, hatte sie nicht geglaubt und das hatte sich auch bestätigt. „Er bringt mir wirklich nichts. Ich bringe +Natural wirklich ganz alleine nach oben“, dachte sie, während sie sich überlegte, wie das Love Element weiter eingebaut werden konnte, ohne zu negativ im Jump aufzufallen. Sie hoffte, dass Eiji sich bei ihr melden würde, um zu erfahren, was es mit dem Kurswechsel auf sich hatte. Doch in diesem Punkt hatte sie sich verrechnet.

In den nächsten Wochen kamen von Aiko weiterhin solche Storyboards. Eiji freute sich mittlerweile immer auf den Montag, wenn er von Miura die neue Folge gebracht bekam. Durch diese leichte unsichtbare Liebe, die in dem Manga Einzug gehalten hatte, fühlte er sich zu Aiko hingezogen, denn er sah in ihr jetzt eine andere Person. Wie Mangas doch Einblick geben konnten. „Eijiii!“, schrie Yujiro, der gerade eingetreten war, gegen die laute Musik an. „Was gibt es denn?“, fragte dieser und fing an, +Natural in ein Manuskript zu verwandeln. „Hast du schon neue Storyideen?“ „Nein.“ „Was ist denn mit dir los? Sonst brauchst du nicht so lange, um dir eine Geschichte zu überlegen“, stellte Yujiro fest. „Mir gehen andere Dinge im Kopf rum...“ „Ist jemand aus deiner Familie krank geworden?“, fragte sein Redakteur besorgt, „Dann kannst du ruhig mal nach hause fahren.“ „NEEEIN, so was ist es nicht!“ „Oh, ok. Dann geh ich mal wieder...“ Yujiro war schon fast zur Tür raus, als Eiji ihn doch noch aufhielt. „Herr Yujiro! Kann ich mich mal mit Aiko treffen?“ Yujiro drehte sich wieder zu ihm um und sah ihn nur erstaunt an. „Was?“ „Ob ich mich mit Aiko treffen kann.“ „Bist du deshalb so neben dir?“ „Ihre Storyboards sind interessant in letzter Zeit, deshalb will ich sie sehen.“ „Stimmt, +Natural hat einen anderen Touch bekommen.“ „Also, darf ich?“ „Kennst du den Weg zu ihr nicht?“ „Sie haben es erfasst! Kawuuh!“ Yujiro seufzte. „Dann bring ich dich hin...“ „Juhuuu!“, rief Eiji und tanzte auf seinem Stuhl. „Vielleicht solltest du es lassen, so rumzuschreien...“ „Was? Gefällt das Frauen nicht?“ „Ähä. Sicher nicht.“

Eiji hüpfte fröhlich neben Yujiro her. „Warum muss ich jetzt Anstandswauwau spielen?“, fragte sich dieser und hoffte insgeheim, dass er schnell flüchten könnte, aber dann würde Eiji wahrscheinlich nicht mehr den Weg zurück zu seinem Apartment finden. Als sie bei Aikos Wohnung ankamen, wollte er die Klingel betätigen, doch Eiji hielt seinen Arm fest. „Mooooooment, Sie können doch nicht einfach so klingeln.“ „Ähm, doch, das hatte ich vor... Wie willst du sie denn sonst sehen?“ „Aaaaber...“ „Nichts aber, jetzt sind wir hierher gekommen, dann ziehst du das auch durch!“ Er klingelte. Aiko öffnete und war doch sichtlich erstaunt, wer da vor ihrer Tür stand. Als sich ihr Blick mit dem von Eiji traf, versteckte sich dieser hinter seinem Redakteur. Aiko zog eine Augenbraue hoch. „Er benimmt sich ja wie ein Kind, dabei ist er älter als ich“, dachte sie. „Hallo, Aiko“, grüßte Yujiro freundlich, auch wenn sie nicht unbedingt die Person war, mit der er was zu tun haben wollte. „Hallo. Was kann ich für Sie tun?“ „Für mich nichts, Eiji wollte dich sehen.“ „Aha, dann kommt rein.“

Aiko war in der Küche verschwunden, um Getränke zu holen. Eiji hibbelte auf seinem Platz neben Yujiro herum. „Eiji, jetzt reiß dich mal zusammen.“ „Aaabeeer, ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll...“, jammerte Eiji. „Mit so einem Eiji kann ich gar nichts anfangen“, dachte Yujiro und fragte ihn: „Was hast du dir denn davon versprochen, hierher zu kommen?“ „Ich wollte sie sehen...“ „Dann musst du auch mit ihr reden, frag sie doch einfach, was sie so macht. Ich glaube, sie redet gerne über sich selbst.“ „Das ist aber nicht nett“, antwortete Eiji. Doch bevor sie sich weiter in schwachsinnigen Details verlieren konnten, kam Aiko wieder zurück. Nachdem sie ihren Gästen Getränke hingestellt hatte, setzte sie sich ihnen gegenüber und fragte: „Und was willst du hier, Eiji?“ Auch wenn sie doch etwas unzufrieden gewesen war, als er eben vor der Tür gestanden und sich so kindisch verhalten hatte, konnte sie ihn jetzt wieder mit anderen Augen sehen. Plötzlich rief Eiji aus: „Ich wollte dich sehen, weil deine Folgen von +Natural in letzter Zeit so anders sind!“ „Es ist dir also doch aufgefallen?“, begeisterte sich Aiko. „Selbstverständlich.“ Eiji salutierte. „Ich habe diese Änderungen extra für dich vorgenommen“, erklärte sie. Eiji freute sich und so begannen sie ein etwas merkwürdiges Gespräch, das für normale Menschen nicht nachvollziehbar war. Yujiro trank also seinen Saft und tat so, als wäre er nicht da. Irgendwann stellte Aiko die Frage: „Eiji, ich finde, zwei solche Genies wie wir es sind, sollten ein Paar sein. Was meinst du?“ „Fantastic!“ „Gut, dann ist das also beschlossen. Du kannst ja montags immer bei mir vorbei kommen und das Storyboard holen, dann verbringen wir den Tag gemeinsam.“ „Jaha!“, antwortete Eiji und zu seinem Redakteur gewandt: „Sie können mich jetzt wieder nach hause bringen, Herr Yujiro.“ „Okaaay“, sichtlich verwirrt über dieses Zusammenkommen und vor allem wie die beiden das getan hatten, stand Yujiro auf, bedankte sich bei Aiko für den (tollen) Saft und verließ mit Eiji die Wohnung.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das hat jetzt sehr lange gedauert, obwohl das Kapitel schon ewig fertig ist.
Liegt daran, dass ich mir nicht sicher war, ob es sich dabei um Gewaltverherrlichung handelt oder nicht. Ich dachte, ich probier es jetzt einfach mal aus. XD
Ansonsten hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat ^_^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Auch dieses Kapitel existiert schon etwas länger ^^' Nur das letzte ist noch nicht ganz fertig. Aber vielleicht werde ich den Teil, den ich davon habe, auch demnächst hochladen...
Ich hoffe, das Kapitel hat trotzdem gefallen :3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  NaschKatzi
2015-01-26T20:22:47+00:00 26.01.2015 21:22
Awwwwwwwww *O* Ich mag die Serie sooo gerne^^ Schade, dass es so wenig FF´s dazu gibt...
Sehr schöne Kapitel <3333

LG
Antwort von:  PurpleTaiga
26.01.2015 21:27
Ooooooh, dankeschön :3
Ja, ich hab auch nicht so viele gefunden, als ich gesucht habe, bevor ich mich entschloss, selbst eine zu schreiben XD
Von:  DarkVictory
2014-06-09T21:48:04+00:00 09.06.2014 23:48
eine gaanz meeega süüüße Shounen-ai Story war des...hach *sfz* ich wär gern bei der Hochzeit mit dabei g'wesn x33 *dir nen Golden Globe für die allersüüßeste Bakuman Shounen-ai Story in the World überreich* mach weita so ^.~b (während deiner Story hab ich die ganze Zeit ein Bolly-Song g'hört der voll guat dazu g'passt hat ^^)
lg DarkVictory
ps. ich bin jetz scho ein Fan deiner Story's ^-^
Antwort von:  PurpleTaiga
10.06.2014 09:16
oooooh, vielen lieben Dank ^///^
*ganz gerührt ist*
Von:  Djono
2014-05-14T15:50:52+00:00 14.05.2014 17:50
Wobbel wobbel wob wob
Du weißt ja, was ich dir damit sagen will :p
Antwort von:  PurpleTaiga
14.05.2014 17:53
zu gut :D


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