Träumen und Hoffen von GinnyMalfoy (Draco x Harry) ================================================================================ Kapitel 1: Oneshot ------------------ Träumen und Hoffen Langsam tragen mich meine Beine den Weg hinunter zum See. Schon oft in den letzten Tagen bin ich dort gewesen. Fast so als hätte dieser Ort eine magische Anziehungskraft, die es mir nicht möglich macht dagegen anzukommen. Immer wenn ich dort bin habe ich das Gefühl dich in meiner Nähe zu haben. Nie hätte ich angenommen einmal so über dich zu denken. Doch die Zeit ändert viele Dinge und hassen kann ich dich schon lange nicht mehr. Ich weiß gar nicht mehr wann es war, dass ich dich plötzlich in einem anderen Licht gesehen habe. Eines Tages war es einfach da, dieses Gefühl unbedingt in deiner Nähe sein zu wollen. Allein ein Blick in deine strahlend grünen Augen hat gereicht um mich für den ganzen Tag glücklich zu machen. Es ist kein Tag vergangen an dem ich nicht durch die Gänge gelaufen bin, nur um dir zu begegnen. Du hast es sicher gemerkt und doch bist du mir nicht aus dem Weg gegangen. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl dass auch du nur darauf gehofft hast mich zu sehen. Auf die Idee es könnte nur Wunschdenken sein bin ich nicht gekommen. Aber so ist es wohl wenn man sich Hals über Kopf verliebt. Wenn mir jemand noch vor ein paar Monaten gesagt hätte dass ich mich mal in dich verlieben würde, dann hätte ich ihn sicher in die nächste Woche gehext und das ohne Gnade. Aber so ist es wohl im Leben. Nicht immer ist es so wie man es sich vorstellt und plant. Ich kann allerdings nicht behaupten unzufrieden mit diesem Zustand zu sein. Es ist vielmehr so, dass ich mich noch nie in meinem Leben so befreit und wohl gefühlt habe. Ich lasse mich am Ufer nieder und betrachte die Wasseroberfläche, die durch die untergehende Sonne in ein sanftes Orange getaucht wird. Die letzten Strahlen brechen sich an dem Wasser und lassen es glitzern und funkeln. Mir ist vorher nie aufgefallen welch schönes Schauspiel doch ein Sonnenuntergang an einem See sein kann. Doch es scheint eh alles viel besser zu sein seit du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst. Selbst ein Sommergewitter hat etwas überaus faszinierendes, so dass ich gar nicht anders kann als durch den Regen zu gehen und die kühlenden Tropfen zu genießen. Selbst wenn ich danach durchnässt wieder in den Gemeinschaftsraum komme fühle ich mich unglaublich gut. Mir wäre wohl auch nie aufgefallen wie beruhigend es sein kann nachts am Fenster zu sitzen und die Landschaft zu betrachten, die von einem leuchtenden Vollmond beschienen wird. In diesen Augenblicken ist alles so voller Frieden, dass selbst die schlimmsten Ereignisse des Lebens für einen Moment vergessen sind. Lächelnd muss ich den Kopf über meine Gedanken schütteln. Keiner meiner Freunde würde mir wohl je glauben an was ich in letzter Zeit so denke. Es ist aber wirklich so, dass ich in solchen Momenten für eine kurze Zeit meine Probleme vergessen kann. So wie jetzt gerade auch. Da sitze ich hier und sinniere darüber wie schön es doch ist in deiner Nähe zu sein, dabei gehst du mir seit Tagen aus dem Weg. Dabei weiß ich genau dass deine Gefühle den meinen ähneln. Deine Blicke sprechen Bände und deine Gesten tun es auch. Ich bilde mir das nicht nur ein, dazu ist meine Menschenkenntnis zu gut. Du hast Angst und das kann ich sogar verstehen, denn mir geht es ähnlich. Jahrelang haben wir keine Gelegenheit ausgelassen um uns zu erniedrigen und jetzt ändert sich ganz plötzlich alles. Ich wollte mir am Anfang auch nicht eingestehen Gefühle für dich zu haben die absolut nichts mehr mit Hass zu tun haben. Doch mit der Zeit ist mir klar geworden, dass es nur noch schlimmer wird wenn ich es verdränge. Seitdem akzeptiere ich es und wenn ich ehrlich bin dann ist das die beste Entscheidung die ich jemals getroffen habe. ~ Lass noch ein Tor für mich offen, schließ nicht den Weg ab zu dir. Lass mich träumen und hoffen, dass ich dich jetzt noch nicht verlier. Lass dieses Tor für mich offen, ich will verstehen, was du fühlst. ~ Die Sonne ist nun schon fast gänzlich untergegangen und macht der Dunkelheit platz, die nur darauf gewartet hat alles zu verschlingen. Eigentlich wäre es ja an der Zeit wieder ins Schloss zu gehen, damit ich noch rechtzeitig vor der Ausgangssperre im Gemeinschaftsraum ankommen, aber ich will nicht gehen. Ich habe keine Lust die Fragen meiner Freunde zu beantworten, die wissen wollen was denn in der letzten Zeit mit mir los ist. Mir ist die Veränderung an mit auch schon aufgefallen, doch der Grund dafür geht sie nichts an. Zumindest noch nicht. Ich will nicht, dass andere versuchen sich in mein Leben einzumischen. Vor allem nicht, solange ich selbst nicht genau weiß wie es weiter geht. Es wäre alles so einfach. Aber ich mache dir keine Vorwürfe, das könnte ich gar nicht. Du hattest deine Gefühle eigentlich immer sehr gut unter Kontrolle, auch wenn ich nicht glaube dass du damit glücklich warst. Nie hast du dir anmerken lassen wenn du mal traurig warst oder dich die Einsamkeit mal wieder übermannt hat. Deine Maske ist so gut wie nicht zu durchschauen, doch egal wie gut du deine Gefühle getarnt hast ich habe es immer gesehen. Deine Augen haben dich verraten. Sie hatten nie dieses leuchtende Strahlen und es wundert mich wirklich, dass es nie einem aufgefallen ist. Erschreckend, wie gut ich dich schon kenne obwohl ich so gut wie nie auch nur ein vernünftiges Wort mit dir gewechselt habe. Ob du mich wohl auch schon so gut kennst um hinter meine Fassade zu blicken? Wenn es so ist dann hast du dir nie etwas anmerken lassen. Erst jetzt wird mir bewusst, dass meine Gedanken schon wieder nur bei dir sind. Es muss wohl wirklich an diesem Ort hier liegen. Genau an dieser Stelle ist es gewesen. Mich würde interessieren, ob du auch daran zurückdenkst oder ob du diesen Gedanken in die hinterste Ecke deines Gedächtnisses verbannt hast, damit die Bilder nie wieder vor deinem inneren Auge auftauchen. Es wäre schade wenn es so wäre. Ich kann seit diesem Tag an nichts anderes mehr denken. Ich habe das Gefühl noch immer deine samtig weichen Lippen auf meinen zu spüren, die Süße deines Mundes zu schmecken und den Geruch von Kokos in meiner Nase zu haben. Es ist schon erstaunlich in welch kurzer Zeit man alle diese Eindrücke speichern kann. Unser Kuss hat nicht mal eine halbe Minute gedauert und doch kommt es mir so vor, als wäre es eine Ewigkeit gewesen. Dieser Moment war die Erfüllung meiner Träume und ich glaube mich hat noch nie etwas so sehr verletzt, wie deine Reaktion auf dieses unbeschreibliche Erlebnis. Du hast mich eine zeit lang ganz geschockt angesehen, bist dann aufgesprungen und davongelaufen. Ich hätte am liebsten geschrien, so sehr hat es geschmerzt dass du einfach weggerannt bist. Seit diesem Tag ignorierst du mich. Du gehst mir aus dem Weg und siehst mich nicht einmal an. Ist es in deinen Augen denn wirklich so schlimm gewesen mich zu küssen? Hat es dir denn kein bisschen gefallen? Habe ich mich doch so sehr in dir und deinen Gefühlen getäuscht? Ich kann mir einfach keinen Reim auf dein Verhalten machen. ~ Du sagst, du brauchst noch Zeit und Raum für dich allein. Ich hab doch kein Problem, wenn wir uns nicht gleich seh’n. Jetzt reißt du alle Brücken nieder, so gnadenlos und kühl. Jetzt steh’ ich hier und hoff, dass du noch hier bei mir sein willst. ~ Seufzend lasse ich meinen Körper nach hinten gleiten und schließe meine Augen. Es ist kühl geworden und das, obwohl es den ganzen Tag über siedend heiß gewesen ist. Doch eigentlich ist mir das alles im Moment völlig egal. Das einzige was mich wirklich interessiert, bist du. Du und dein Verhalten in den letzten Tagen. Ich könnte damit leben wenn du mich beschimpfst, mir alle Gemeinheiten an den Kopf wirfst, die dir gerade einfallen. Aber die Tatsache, dass du mir aus dem Weg gehst, ist unerträglich für mich. Dir war von Anfang an klar gewesen, dass du deinen Gefühlen und mir nie eine Chance geben würdest, oder? Warum nur sträubst du dich so dagegen? Du gibst mir keine Möglichkeit dein Verhalten zu verstehen, dabei täte ich es vielleicht sogar, wenn du es mir erklären würdest. Stattdessen versuchst du mich komplett aus deinem Leben zu verbannen. Aber ich gehöre zu deinem Leben, egal ob du es willst oder nicht. Ich gehöre seit unserem ersten Schuljahr dazu, genauso wie du zu meinem gehörst. Du kannst nicht einfach so tun als existiere ich nicht und ich glaube du weißt das ganz genau. Ich würde mir so sehr wünschen etwas an deiner Meinung ändern zu können. Mir wünschen eine Chance zu bekommen, dir zu zeigen wie schön es sein könnte wenn du deine Gefühle akzeptierst. Bitte lass nicht zu, dass ich dich verliere bevor ich dich überhaupt richtig bekommen habe. ~ Lass noch ein Tor für mich offen, schließ nicht den Weg ab zu dir. Lass mich träumen und hoffen, dass ich dich jetzt noch nicht verlier. Lass dieses Tor für mich offen, ich will verstehen, was du fühlst. ~ Widerwillig öffne ich meine Augen und stelle die tiefe Dunkelheit um mich herum fest. Der Mond ist nicht zu sehen und die kleinen Sterne am Himmel spenden kaum Licht. Ich setze mich wieder auf und seufze einmal leise. Ein Geräusch hinter mir lässt mich leicht zusammenzucken. Leise Schritte bewegen sich in meine Richtung und stoppen knapp hinter mir. Ich erwarte schon eine Strafpredigt, doch nichts dergleichen geschieht. Stattdessen höre ich wie sich die Person hinter mir noch ein Stückchen weiter bewegt und dann neben mich setzt. Jetzt bin ich doch neugierig geworden und riskiere einen Blick auf die Seite. Mit stockt der Atem, als ich erkenne wer da neben mir sitzt. „Harry…was machst du denn hier?“ frage ich besonders geistreich. Du richtest deinen Blick auf mich, lächelst mich an und wieder kann ich dieses angenehme Kribbeln spüren, das sich in meinem Körper ausbreitet. „Ich konnte nicht schlafen und habe am Fenster gesessen. Da ist mir jemand am See aufgefallen. Tja, ich bin eben ein neugieriger Mensch und deshalb habe ich mich sofort auf den Weg gemacht um zu sehen wer denn da, außer mir, noch unter Schlaflosigkeit leidet. Dich hier zu treffen hatte ich allerdings nicht erwartet.“ Mein Blick muss wohl besonders irritiert aussehen denn aus deinem Lächeln wird ein amüsiertes Grinsen und ehe ich etwas sagen kann sprichst du schon weiter. „Weißt du Draco, ich habe jetzt wirklich sehr lange nachgedacht und ich glaube das viele Grübeln hat mich zu einem Ergebnis gebracht. Ich war in den letzten Tagen wirklich grausam zu dir und das tut mir ehrlich leid. Mir ist schon aufgefallen wie sehr ich dich mit meinem Verhalten verletze, doch ich konnte dir einfach nicht gegenübertreten. Ich hatte einfach Angst vor diesen ganzen Gefühlen.“ gestehst du und eine leichte Röte überzieht deine Wangen. Dein Blick richtet sich wieder in die Dunkelheit und auf deinem Gesicht ist noch immer dieses sanfte Lächeln zu sehen. Du kommst mir viel ausgeglichener vor als in den letzten Wochen. „Ich verstehe dich!“ sage ich leise und sehe ebenfalls wieder in den Himmel. „Und jetzt hast du keine Angst mehr?“ frage ich dann noch etwas leiser. Gespannt und auch ein wenig ängstlich warte ich auf deine Reaktion. „Nein!“ flüsterst du und siehst wieder zu mir. Als sich unsere Blicke diesmal treffen verschlägt es mir den Atem. So viele Gefühle spiegeln sich in deinen Augen wider und mein Herz macht einen stolpernden Satz als ich tiefe Zuneigung und Sehnsucht erkennen kann. Weitere Worte sind jetzt überflüssig und so nähere ich mich deinem Gesicht. Als sich unsere Lippen dann endlich zu einem sanften Kuss treffen explodiert ein wahres Feuerwerk in meinem Körper. Der Kuss ist nicht verlangend und leidenschaftlich und doch bin ich mir sicher noch nie einen schöneren Kuss geteilt zu haben. Nach kurzer Zeit trennen wir uns wieder und ich öffne glücklich meine Augen. Auch du strahlst vor Glück und ziehst mich in eine zärtliche Umarmung. All die Zweifel und trüben Gedanken sind in diesem Moment vergessen, denn ich habe meine Chance erhalten dir zu zeigen wie schön es mit uns beiden werden kann. ~*~*~ ENDE ~*~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)