One Piece-Charaktere in meiner Welt? von Puraido (Bitte nicht!) ================================================================================ Bowling ------- Auch an diesem Montagmorgen erwachte Puraido mit einem zentnerschweren Gewicht auf ihrer Brust, dabei war es wieder einmal nur Kids Arm, der quer über ihr drüber lag. Sie stöhnte auf. Kid würde irgendwann noch mal dafür sorgen, dass sie erstickte, auch wenn es von ihm wohl eher unbeabsichtigt war. Etwas schlecht gelaunt wuchtete Puraido den Arm von sich herunter und stand dann schließlich auf. Sie zog sich schnell um, solange Kid noch schlief, war es ihr sogar egal, dass er mit im Raum war, danach verließ sie das Schlafzimmer. Sie ging nach nebenan und sah nach Yumiya, ob diese nicht auch schon wach war. Wie vergangene Nacht auch schon, lag sie wach neben Law und beobachtete diesen, doch als sie merkte, dass Puraido anwesend war, drehte sie sich um. Sie lächelte ihrer Gastgeberin zu und stand dann vorsichtig auf um Law nicht zu wecken. Gemeinsam gingen sie in die Küche und Puraido schloss die Tür hinter sich. Schweigend bereitete sie für Yumiya und sich selbst einen Kakao zu. Schließlich war es die Jüngere, die die Stille brach. „Was hast du heute denn so geplant?“, fragte sie. Puraido runzelte leicht die Stirn. „Nun ja, ich habe vor, heute Ellie anzurufen, wann sie denn mal Zeit hat. Ich will mit ihr darüber reden, was sie für Nachforschungen angestellt hat und so“, Puraido zuckte mit den Schultern. „Ich fände es aber Schade, wenn Law schon so bald wieder gehen müsste“, nuschelte Yumiya traurig. „Ja, ich weiß, aber irgendwann müssen sie ja wieder zurück, auch wenn es unschön ist … Einerseits fände ich es schön, wenn sie bleiben, andererseits sind sie mir ganz ehrlich zu teuer. Zudem gehören sie einfach nicht hierher“, erklärte Puraido. „Ja, ist mir ja auch klar, aber trotzdem, wer kann schon behaupten, One Piece Charaktere bei sich zu haben?“, Yumiya schmunzelte leicht. „Stimmt auch wieder … Na ja, wenn wir wissen, wie sie zurückkommen, lässt sich über das Wann sicher noch verhandeln“, überlegte Puraido und lächelte leicht. „Sag mal … wen magst du eigentlich lieber? Kid oder Ace?“, hakte Yumiya neugierig nach. Puraido schob die Lippen vor. „Nun ja, an sich mochte ich Kid vorher eigentlich nur in Verbindung mit Law und Ace war schon immer cool, doch seit neustem entdecke ich immer wieder neue Facetten an beiden. Kid ist mir allerdings ein wenig zu Besitz ergreifend und Ace ist definitiv ein guter Kumpeltyp. Ich glaube ich mag Ace ein wenig mehr, da man mit ihm Spaß haben kann und er mich definitiv nicht in Beschlag nehmen will. Zudem hat er mir, Morgan Freeman sei Dank, noch keine Sex-Angebote gemacht, das war wirklich gruselig von Kid“, Puraido schauderte. „Was? Kid wollte mit dir Schlafen?“, Yumiyas Augen weiteten sich und ihre Wangen röteten sich leicht. „Nun ja … er ist halt Kid … Was erwartest du anderes von ihm?“, erinnerte Puraido sie. „Stimmt auch wieder“, seufzte Yumiya und nippte an ihrem Kakao. Sie unterhielten sich noch etwas, ehe Puraido beschloss, Ellie anzurufen, es war mittlerweile zehn Uhr, also dürfte sie wach sein. Puraido schnappte sich ihr Mobiltelefon und suchte nach der Nummer, Ellie war bis zur siebten Klasse eine Klassenkameradin von Puraido gewesen, danach wurden ihre Klassen geteilt und sie ging weiterhin mit Mary, also Oliviers Schwester, in eine Klasse. Sie hoffte, dass Ellie noch immer die gleiche Nummer hatte. Tatsächlich klingelte es und nach einiger Zeit ging sogar jemand dran. „Hallo, Ellie, ich bin’s Puraido“, meldete sich Puraido und hörte erstmal kurz zu, ehe sie meinte. „Ja, ähm, Folgendes, hast du diese Woche irgendwann mal Zeit? Ich habe da so ein kleines Problemchen und Olivier hat gemeint, du könntest vielleicht mehr wissen … Genau, Marys Bruder … ja … ja, okay, morgen dann. Klingt doch super. Dann bis morgen“, sie verabschiedete sich. Die Piraten und Smoker, welche mittlerweile auch aufgewacht waren, sahen sie erwartungsvoll an. „Also, Ellie hat heute keine Zeit, aber wir können morgen zu ihr kommen. Das ist doch schon mal sehr gut“, sie strahlte. „Toll, und was machen wir heute? Immer nur drinnen rumzuhocken ist langweil“, beschwerte sich Shanks. „Hm, da hast du wohl recht … Aber was könnte man mit euch unternehmen, was nach Möglichkeit nicht zu teuer wird“, Puraido überlegte fieberhaft. „Habt ihr hier nicht auch ein Schwimmbad?“, schlug Yumiya vor. Es blieb kurz still, ehe Law meinte. „Yumiya, du weißt schon, dass alle bis auf Shanks und Zorro im Wasser untergehen wie Steine, wir sind Nichtschwimmer“, erinnerte er sie. „Ähm, zum einen dass und dann gibt es drei weitere Gründe, warum Schwimmen ausfällt“, setzte Puraido an. „Erstens, das Schwimmbad hat vor einigen Jahren zugemacht, weil es repariert werden musste, das aber zu teuer war und blablubb … Zweitens, würdest du mich nicht ins Schwimmbad kriegen, allein schon die Vorstellung in Wasser zu sein, wo schon so viele Leute drin rum geschwommen sind ist eklig. Drittens ich kann auch nicht besonders gut schwimmen“, zählte Puraido auf. „Wie, du kannst auch nicht schwimmen?“, wollte Ace wissen. „Nun, na ja, doch schon. Aber eigentlich würde ich es nicht als Schwimmen sondern als ‚Ich schaffe es gerade mal eben so, mich über Wasser zu halten und nicht abzusaufen‘ bezeichnen“, murmelte sie. „Hm, das ist aber schade …“, Yumiya zog einen Schmollmund. „Und wie sieht’s mit irgendwelchen anderen Attraktionen aus?“ „Puh, also damit bist du hier ganz an der falschen Adresse, hier gibt es einfach nicht viel, was man machen könnte, außer halt Bowling“, überlegte Puraido. „Oh ja, Bowling! Das wollte ich schon immer mal machen!“, Yumiya strahlte sie mit großen Augen an. Puraido holte Luft und wollte gerade etwas sagen, doch sie starrte immer noch in Yumiyas große, bittende Augen. „Okay … dann gehen wir heute Abend also Bowlen“, stieß sie mit dem Schwall Luft aus, den sie kurzzeitig angehalten hatte. „Jippieh!“, quietschte Yumiya und sprang Puraido an. „Uah, schmeiß mich nicht um“, jammerte Puraido als sie fast das Gleichgewicht verlor. „Haben wir eigentlich auch Mitbestimmungsrecht?“, wollte Smoker wissen. „Äh, nö. Ihr seid die unerwarteten Überraschungsgäste, ihr müsst euch anpassen, wenn es euch aber besser gefällt, dann können wir den lieben langen Tag hier herum sitzen und gar nichts tun, oder wir gehen heute Abend zum Bowling und hey, euch kostet es ja nichts … Zudem gibt’s da auch Alkohol on mass, also von daher …“, grummelte Puraido. „Oh super, das freut mich“, strahlte Shanks. „Kommen Dana und Kelly eigentlich auch mit?“, wollte Yumiya wissen. „Oder Halo?“ „Hm, keine Ahnung, ich müsste sie anrufen, oder aber ich geh mal schnell zum Herkules und frag sie, die müssten jetzt eigentlich schon da sein“, Puraido hatte einen Finger an die Lippen gelegt und überlegte. „Zudem brauche ich sowieso noch ein paar Kleinigkeiten, also würde ich sagen, wir gehen jetzt gleich einkaufen, dann brauchen wir das nachher nicht machen.“ „Okay, ist gut, und ich werde mal drüben Halo bescheid sagen gehen“, mit diesen Worten war Yumiya auch schon nach drüben verschwunden. Nach einigen Minuten kam Yumiya wieder zurück, seufzend meinte sie nur, dass Halo heute Abend schon was vor habe, aber dann zuckte sie mit den Schultern und war schon wenige Sekunden später wieder gut gelaunt. „Vielleicht wollen ja noch andere deiner Arbeitskolleginnen mit“, murmelte sie und zog Puraido und Law an der Hand aus der Wohnung. Law folgte ihr etwas überrumpelt und Puraido befreite sich schnell, denn sie musste ja noch abschließen. In diesem Haus konnte man nämlich nie wissen. Schließlich wurde ihre Fußmatte ja schon einmal zerschnitten, dass jemand in ihre Wohnung eindrang, wollte sie nicht auch noch haben. Sie wollten sich gerade auf den Weg machen, als Puraido genervt etwas feststellte. „Ace, wo ist deine Jacke? Du weißt doch, dass du nicht halb nackt hier rumlaufen sollst“, grummelte sie, woraufhin sie in gleich wieder mit nach oben schleifte. Dort gab sie ihm ein T-Shirt von sich, sie fand, dass es zu ihm passte, denn auf dem Rücken war ein brennender Totenschädel abgebildet und zu den Schultern hin, hatte er ebenfalls brennende Schwingen, das Feuer zog sich über den gesamten Rücken. Vorne auf der Brust waren zwei zur Seite gedrehte Totenschädel, die ebenfalls brannten und ebenfalls brennende Schwingen hatten. Lustiger Weise trug Puraido ein ähnliches T-Shirt, ihres stellte knochige Schulterblätter und eine Wirbelsäule dar, um die Wirbelsäule und die Rippen war noch eine weitere knochige Wirbelsäule gewickelt. Vorne waren ebenfalls zwei seitliche Totenschädel über ihrer Brust, die sich anstarrten und das Ganze war in blauen Flammen gehalten. Nachdem sich Ace das T-Shirt übergezogen hatte und Puraido zufrieden nickte, gingen sie wieder nach unten. „Seid ihr dann endlich fertig?“, wollte Smoker genervt wissen. „Ja, ich denke schon“, grinste Puraido und sie gingen los. Im Markt angekommen hielt Puraido gleich nach Dana und Kelly Ausschau, eigentlich müssten sie heute beide arbeiten. Es dauerte nur einige Augenblicke und sie hatte sie entdeckt. Dana hatte gerade Pause und Kelly war gerade dabei, ihre Pause zu beenden. „Hey ihr beiden! Wartet mal kurz“, rief Puraido und eilte auf sie zu. „Was gibt’s denn?“, fragte Kelly erwartungsvoll. „Habt ihr nicht Lust, heute Abend mit Bowlen zu gehen?“, wollte Puraido wissen. „Um wie viel Uhr wolltest du denn anfangen?“, hakte Dana nach. „So gegen sechs, es soll nicht zu spät werden“, meinte Puraido. „Ja … das dürfte ich schaffen. Ich muss bis achtzehn Uhr arbeiten. Ich komme dann nach, okay?“, sie lächelte ein wenig gequält. „Aber klar doch, no problemo“, grinste Puraido. „Super, ich bin dann auch da, ich habe heute gnädigerweise schon um sechzehn Uhr Schluss, allerdings bin ich auch schon seid sechs Uhr hier … Ich hasse es, so früh anfangen zu müssen“, brummte Kelly. „Oh je, du Arme, na ja, ich freu mich jedenfalls, dass ihr kommt. Bis nachher“, verabschiedete sich Puraido und ging dann in den Laden rein. Puraido kam da eine Idee, sie würde Fragen, wer noch Lust hatte mit zu kommen, vielleicht trieb sie ja noch drei Mädchen auf, dann könnten sie gleich große Teams bilden, ja, das würde sie machen. Während sie ihre Sachen zusammensuche, hielt sie Ausschau nach einigen bestimmten Leuten, zwei davon fand sie in der Fleischerei. „Hallo Sally, hallo Nora“, begrüßte sie die beiden. Da gerade zufällig tote Hose im Laden war, hatte sie kurz Zeit, mit den beiden zu reden. „Wollt ihr nachher, gegen achtzehn Uhr auch mit zum Bowling kommen?“, fragte sie. „Achtzehn Uhr? Ja … das passt, komme gerne“, grinste Nora. „Hm, ja … ich glaube, ich kann auch kommen“, kam es etwas zögernd von Sally. „Aber ich muss bis sechs Uhr arbeiten …“ „Kein Problem, Dana muss auch bis dahin arbeiten, kommt dann einfach runter“, entgegnete Puraido. „Gut, dann komme ich auch“, lächelte sie. „Habt ihr Kathy gesehen? Ich will sie auch noch fragen“, hakte Puraido nach. „Ah, die ist hinten im Lager, geh einfach mal rein, aber Vorsicht, unser ‚Traumpaar‘ ist auch da“, grummelte Sally. Auch Puraido seufzte auf und begab sich dann nach hinten. Schon von weitem konnte sie Stimmen hören, die nicht gerade erfreut klangen. „Müsst ihr immer so viel Rauchen? Das ist ja so verdammt nervig! Ihr merkt das anscheinend nicht mal, dass ihr alle halbe Stunde nach hinten geht und ich die ganze Scheißarbeit machen muss! Das kotzt mich an“, fuhr Kathy ihre beiden Kollegen Ralf und Chrissy an. „Jetzt bleib doch mal locker“, kam es da von Chrissy. „Zudem, ich hab genug hier zu tun, die Arbeit die ich hier mache ist mehr als genug“, brummte Ralf. Er war von der Stellung her die dritthöchste Person im Laden. „Moin“, machte sich Puraido bemerkbar. „Ah, Wölkchen! Was machst du denn hier, willste ein wenig Arbeiten“, wollte Ralf wissen. Puraido knurrte leicht, sie hasste es, wenn er ihren Spitznamen Wolke noch einmal verniedlichen musste. „Nein, ich wollte eigentlich nur mit Kathy was besprechen“, seufzte sie. Kathy nickte und zog Puraido dann angesäuert zurück in den Laden. Bei den Jungs und Yumiya blieb sie stehen. „Hey, schön euch wieder zu sehen. Echt, die drehen da hinten schon wieder ab, das ist nicht mehr normal“, knurrte sie leicht. „Du siehst aus, als könntest du Abwechslung gebrauchen, hast du nicht Lust, heute mit zum Bowlen zu kommen um achtzehn Uhr?“, hakte Puraido nach. „Hm … ja, die Abwechslung kommt mir gerade gelegen, ich komm gern mit, das wird mich hoffentlich runter bringen, sonst krachts heute noch mal richtig“, ein leichtes Grollen war in ihrer Stimme zu hören. „Also gut, dann bis heute Abend“, lächelte Puraido, klopfte ihrer Kollegin dann noch einmal beruhigend auf die Schulter und machte sich dann auf den Weg. Sie holte noch Marshmallows für Chopper und wollte sich wieder auf den Weg nach oben machen, als Shanks ihre Hand ergriff. Überrascht drehte sich Puraido um und sah ihn an. „Ja, was gibt es, Shanks?“, wollte sie wissen. „Nun ja, mein Bier ist alle …“, setzte er an. „Heute nicht, es wird heute Abend mehr als genug Alkohol geben“, meinte sie. „Okay, das geht auch“, er grinste breit. Puraido und die anderen gingen zur Kasse und stellten sich bei Hanne an. Diese war, im Gegensatz zu Marli oder Fabi, eine der schnelleren Kassiererinnen. Erfreut, dass sie relativ schnell dran kamen, stopften die Piraten das eingekaufte Zeug in Tüten und warteten auf Puraido. „Na, wie geht’s denn so?“, wollte Hanne wissen. Sie redete zwar auch, allerdings recht wenig und sie vergas dabei ihre Arbeit nicht und dafür, dass sie erst ein viertel Jahr an der Kasse saß, war sie schon ganz schön schnell. „Ganz gut, habe endlich mal wieder eine Woche Urlaub“, seufzte Puraido erleichtert. „Cool, ich darf heute zusätzlich Arbeiten, denn eine gewisse Laura ist ja nicht zur Arbeit erschienen“, sie seufzte leicht auf und schob ihre Brille zu recht. „Was? Schon wieder nicht?“ „Nein, sie hat sich noch nicht mal gemeldet, weder hier an der Arbeit, noch bei anderen, selbst im Facebook nicht“, meinte die Kassiererin. Puraido schnaubte verärgert. „Was die sich alles rausnehmen, wenn ich mal so was machen würde, hätte ich gleich eine Abmahnung bekommen … Echt, sie wird dauernd bevorzugt, das nervt“, grummelte Puraido. „Sie sollte ja auch einmal um acht als erste Kasse anfangen, vor einigen Tagen, da war sie eigentlich ganz alleine, wie das halt so ist und sie ist erst zehn Minuten später seelenruhig hier angetrabt gekommen, zum Glück war Claudi noch da, sonst hätten sie gar keine Kassiererin gehabt“, erklärte Hanne. „Das hat mir Franzi letztens erzählt.“ Puraido schüttelte nur verärgert den Kopf. „Ich fass es nicht, hat sie dann wenigstens Ärger bekommen? Wahrscheinlich aber nicht, ist ja klar … Aber, als ich das allererste Mal überhaupt an die Kasse sollte, hatten sie mich zwei Minuten vor Acht noch mal nach hinten geschickt, damit ich mir den Kittel, welchen ich bis dahin noch gar nicht hatte, anziehen konnte, ich kam glaube ich zwei drei Minuten nach acht wieder vor und hab sofort einen Einlauf vom Chef bekommen, aber die können machen was sie wollen, echt, bescheuert“, knurrte Puraido. Hanne nickte nur und zog Puraido dann fertig ab, sie verabschiedeten sich und machten sich auf den Weg zurück nach Hause. Den restlichen Tag bis zum Abend verbrachten sie damit, noch ein wenig in der Stadt rum zu laufen, da Puraido noch hier und da einige Wege zu erledigen hatte, sie ging zur Sparkasse und hob eine Menge Geld für den Bowlingabend ab, sie würde allerdings nur für Yumiya, sich selbst und die Piraten bezahlen, alleine das würde schon teuer genug werden. Das Bowlingcenter hatte montags zwar eigentlich Ruhetag, doch veranstalteten sie heute ab sechzehn Uhr ein Kinder- und Jugendlichenevent bis zweiundzwanzig Uhr, das nutzte Puraido natürlich schamlos aus, obwohl es ihr eigentlich nichts brachte, lediglich Yumiya war noch unter achtzehn, weshalb sie auch nur den halben Preis kostete. Aber immerhin wurde es ihnen so nicht langweilig. Es war kurz nach achtzehn Uhr und so langsam trudelten alle ein und tatsächlich, alle die zugesagt hatten, waren auch gekommen, war doch schön, wenn etwas mal klappte. Sie gingen nach drinnen und Puraido wollte am liebsten gleich wieder raus, heute waren wirklich viele Kinder anwesend … Sie stellte sich am Counter an, sie würde eine Bahn komplett alleine zahlen müssen, die anderen würden die zweite Bahn übernehmen, man konnte mit bis zu acht Personen auf einer Bahn spielen, also ging es auf. Sie mussten noch mal Pfand für die Leihschuhe zahlen und dann gingen sie hoch zu den Bahnen, sie hatten die mit der Nummer Neun und Zehn. Die Bahnen wurden aktiviert und die Namen erschienen auf dem Display, welches oben über der Bahn hing. Sie würden alle Gegeneinander spielen. Sie hatten dazu zwei Stunden Zeit, denn hier wurde es pro Stunde und pro Bahn berechnet, dazu kamen noch die Getränke … „Also, Yumiya, du lässt deine Getränke auf einen extra Deckel schreiben, so kostet es für dich nur die Hälfte, ich zahle dann“, rief Puraido ihr über die laute Musik hinweg zu. Die Jüngere nickte nur. Ehe sie loslegten bestellten sie sich alle erstmal was zu trinken, die Jungs meist alkoholische Getränke und die Mädchen zuerst Cola, später würden sie noch zu anderen Getränken greifen. Doch da fiel Puraido etwas ein. „Chopper!“, schrie sie dem Rentier hinterher. Dieser drehte sich um und sah Puraido an. „Ja?“ „Wie alt bist du eigentlich? Also in Menschenjahren?“, hakte sie nach. „Fünfzehn, wieso?“ „Morgan Freeman sei Dank! Du bekommst auch noch alles zum halben Preis!“, stieß Puraido erleichtert aus, an ihn hatte sie ja jetzt gar nicht mehr gedacht. Nachdem sie alle versorgt waren legten sie los, zwar gab es bei den Jungs einige Startschwierigkeiten, da sie noch nie Bowling gespielt hatten, aber Puraido konnte ihnen helfen. Kid war nämlich als erster dran und statt die Kugel zu rollen warf er sie auf die Pins. Es war zwar ein Strike und das gleich beim ersten Versuch, aber dennoch … „Wah! Kid! Du sollst das doch nicht werfen!“, schrie Puraido auf. „Was? Aber wie soll ich das denn sonst machen?“, wollte er wissen. „Na, du sollst die Kugel nehmen und sie über die Bahn rollen! Rollen! Klar?“, Puraido stieß die Luft aus. „Sag das doch gleich … Aber getroffen habe ich jetzt trotzdem, oder?“, hakte er nach. „Ja, hast du, sogar einen Strike … aber dennoch, beim nächsten Mal rollen, klar?“, erinnerte sie ihn. „Okay …“, er grummelte noch etwas vor sich hin, was sie über die Musik aber nicht verstand. Nachdem sie ihnen noch einmal die Regeln erklärt hatte, konnte es dann richtig losgehen. Puraido musste zugeben … sie war schlecht. Grottenschlecht sogar, sie hatte noch nicht einmal was getroffen, allerdings machte ihr das nichts, sie versuchte sogar nichts zu treffen, sie wollte sehen, wie oft sie es schaffte, die Kugeln daneben zu versenken, sie hatte es mal geschafft, zwei Stunden lang nur Pudel zu werfen. „Wow … Puraido, du bist ja echt unglaublich schlecht, auf meinem Schiff würde ich dich nicht als Kanonier haben wollen“, bemerkte Kid. „Ach, leck mich doch, das ist ja gerade mein Ziel, nur Pudel zu werfen“, grinste Puraido. Da kam endlich ihre lang ersehnte alkoholische Bestellung, sie hatten sich ein ganzes Tablett voll Wodka Shots bestellt. Puraido war ein Wodka Kind, nur ganz selten trank sie mal was anderes. Zudem trank sie Wodka stets pur. „Oh yeah, mein Wodka“, strahlte sie und ließ die erste Runde springen. Sie winkte die Piraten zu sich und teilte auch unter ihnen den Wodka auf, lediglich Yumiya und Chopper passten bei den alkoholischen Getränken. Nachdem sie alle schon etwas getrunken hatten, wurde es auch lockerer. Puraido stand gerade mal wieder vorne und wartete darauf, dass die Bahn freigegeben wurde, währenddessen spielte „Evacuate the Dancefloor“ von Cascada und wie von selbst bewegte sich Puraido zum Takt der Musik. Sie lächelte breit als Dana ihr von hinten zu pfiff. Und doch trotz allem besserte sich ihre Treffsicherheit nicht. Sie ging mit einem breiten Grinsen wieder zurück und kippte das nächste Glas Wodka, während Kathy nach vorne ging. Dana lief in der Zwischenzeit zu Puraido und tanzte spielerisch mit ihr. Kid lachte auf, als er die beiden sah. „Puraido, was hast du denn auf einmal? Du tanzt ja, bist du krank“, brüllte er ihr über die Musik hinweg zu. „Nö, ich hab nur mal Spaß, ich denke mal nicht ans Geld, auch wenn ich es später sicherlich bereuen werde, also lass mich!“, rief sie zurück, danach lief sie zu Ace, denn sie bemerkte, dass dieser sich auch leicht auf seinem Stuhl bewegte. „Hey Ace, wenn du tanzen willst, steh lieber auf, auf dem Stuhl sieht das komisch aus. Zudem komm, lass uns noch eine Runde trinken“, sie zog ihn mit und drückte ihn, an ihrem Tisch ein Wodkaglas in die Hand. Sie prostete ihm zu und kippte es runter. Auch Ace trank den Wodka auf Ex, allerdings verzog er, im Gegensatz zu Puraido den Mund, er war den Geschmack nicht gewöhnt und Wodka fand er jetzt auch nicht so gut. „Tja, bleibt mehr für mich“, grinste Puraido ihn an, sie hatte wohl von den Mädchen schon am meisten getrunken, doch noch merkte man ihr nichts an. Shanks stellte sich beim Bowling richtig gut an, obwohl er auch schon ziemlich viel intus hatte warf er immer nur Strikes oder Spares etwas, wovon Puraido nur träumen konnte. Und Shanks machte das Ganze auch noch einhändig, blieb ihm ja auch nichts anderes übrig. Der DJ war von Shanks’ Können ganz schön beeindruckt und machte die anderen auch noch auf ihn aufmerksam. Puraido zog ihn mit nach vorne denn ab und zu verteilte der DJ an die über Achtzehnjährigen auch Shots, sie hatte Shanks überredet, einen Strike für sie zu werfen, so einen Shot bekam man nämlich nur wenn man einen Strike warf. Shanks hatte zugestimmt, immerhin bezahlte sie ihm ja auch das Bier, da konnte er ihr auch mal Gratisalkohol beschaffen. Als sie wieder am Tisch saßen, meinte Kathy. „Hey, ich lass eine Runde Tequila springen, wer will?“, nachdem sich fast alle gemeldet hatten, sogar Puraido stimmte zu, Tequila zu trinken, so was hatte sie noch nie getrunken, betätigte Kathy einen Schalter auf ihrer Tastatur um eine Bedienung zu rufen. Nachdem diese endlich mal da war, bestellte sie den Tequila, Puraido bestellte für sich selbst noch eine Currywurst mit Pommes, trinken war für sie immer mit einem wachsenden Hungergefühl verbunden. Yumiya war als nächste mit Werfen dran und zu ihrer Überraschung warf sie sogar einen Strike. „Oh, juhu, ich hab alle getroffen“, jubelte sie. „Und da haben wir wieder einen Strike auf Bahn Nummer Zehn, Applaus, komm doch hoch und hol dir einen Drink ab“, rief der DJ. „Aber ich bin doch gar nicht alt genug“, nuschelte Yumiya, doch Puraido schubste sie in Richtung Mischpult. „Macht doch nichts, bleibt mehr für mich“, giggelte sie, so langsam machte sich der Alkohol doch bemerkbar. Etwas skeptisch sah der DJ Yumiya an, doch da Puraido in schon mit großen traurigen Augen ansah, gab er ihr schließlich den Drink. Als sie wieder zurückgingen, bemerkte Yumiya, dass Law mit Smoker in der hinteren Ecke saß und sich unterhielt, die beiden waren anscheinend auch nicht so sehr die Partymenschen. Grinsend ging Yumiya auf Law zu und setzte sich neben ihn. „Ich leiste euch mal Gesellschaft, wenn die da drüben alle Trinken, passe ich eh nicht dazu“, ihr Lächeln wurde breiter und sie schmiegte sich an Laws Arm. Dieser seufzte einmal und legte dann den Arm um Yumiyas Oberkörper. Endlich war ihre Bestellung da und Puraido stürzte sich gierig auf ihr Essen, während sie mit halbem Ohr zuhörte, wie denn der Tequila nun zu sich genommen wurde. Kathy erklärte es gerade, da sie mal in einer Disco gearbeitet hatte, wusste sie wie man so was trank. Sie streute sich ein wenig Salz auf den Handrücken und meinte dann, dass erst das Salz abgeleckt wurde, dann trank man den Tequila und zum Schluss biss man in eine Zitrone, alternativ konnte man auch einige Tropfen Zitronensaft mit auf seinen Handrücken träufeln, das war egal, eine feste Reihenfolge gab es da nicht. Puraido zuckte mit den Schultern und tat sich etwas Salz auf den Handrücken, sie warteten bis alle so weit waren und dann gab Dana das Startsignal. Puraido leckte das Salz ab und kippte dann den Tequila, zum Schluss bis sie in die Zitronenscheibe. Ein wenig angewidert verzog sie das Gesicht. Das war nicht unbedingt ihr Geschmack. Allerdings schien Ace Tequila besser zu schmecken als Wodka. Nora und Sally bestellten sich danach doch lieber Cola, sie hatten schon verhältnismäßig viel Getrunken, während Kathy, Dana, Kelly und Puraido die Karte weiter studierten, entschieden sie sich schließlich für Whisky. Auch etwas, was Puraido noch nie probiert hatte. Der Abend wurde immer ausgelassener, je mehr Alkohol floss, Puraido tanzte mittlerweile zu fast jedem Lied und Ace und Dana stiegen mit ein. Während die Jungs weiter fleißig Bier in sich reinschütteten, taten die Mädels das mit Spirituosen. Doch wie es irgendwann mal kommen musste, war ihre Zeit um. Die zwei Stunden waren vorbei und sie mussten langsam mal bezahlen. Puraido hatte mittlerweile deutliche Schwierigkeiten, überhaupt noch die Zahlen auf dem Deckel zu erkennen, doch zum Glück musste sie es nicht auch noch ausrechnen. Als sie jedoch die Summe erfuhr, die sie zahlen musste, war sie fast mit einem Schlag wieder nüchtern. Sie musste an diesem Abend, für Getränke und Bowlingbahn knapp zweihundertzwanzig Euro zahlen. Das allein reichte aus, um ihr ein Gefühl der Nüchternheit zu geben. Aber gut, war ja auch kein Wunder, wenn man bedachte, dass die Jungs die ganze Bierkarte rauf und runter gegangen waren, mehr als einmal und Puraido das gleiche mit der Spirituosenkarte gemacht hatte, zwar nicht so häufig wie die Jungs, aber dennoch oft genug. Zumal sie darunter auch Sachen getrunken hatte, die sie vorher noch nie probiert hatte. Wenn man den ganzen Whisky zählte … Als sie draußen an der frischen Luft war, bemerkte Puraido zum ersten Mal, dass sie über ihre Stränge geschlagen hatte, ihr Kopf dröhnte sofort, drinnen war ihr das gar nicht so aufgefallen. Sie wollte jetzt lieber keinen Promilletest machen … Zudem hatte sie Schwierigkeiten mit dem Geradeaus laufen. Hinter sich hörte sie Sally damit angeben, dass sie die meisten Punkte gemacht hatte, zwar war Shanks der ungeschlagene Bowlingchampion, aber er gab nicht so penetrant damit an. „Alles okay?“, kam es da von Yumiya, die zusammen mit Law zu Puraido getreten war. „Jup, außer dass ich jetzt noch ärmer bin als zuvor … alles bestens. Und ich glaube, ich hab ein wenig zu viel Whisky getrunken …“, sie versuchte die Stirn zu runzeln, allerdings gehorchten ihr ihre Gesichtsmuskeln nicht mehr richtig. „Du musst jetzt aber nicht kotzen, oder?“, wollte Law wissen. „Nein, das nicht … einer muss nur aufpassen, dass ich nicht aus Versehen auf die Straße laufe … oder umfalle“, brummte sie. Da kam Dana von hinten und legte Puraido einen Arm um die Schulter. „Ach Puraido, wenn du umfällst, dann lassen wir dich einfach liegen, so wie es an der Arbeit auch nicht anders ist“, lallte sie ein wenig. „Ja, stimmt hast recht. Lasst mich liegen, tretet am besten noch mal drauf und geht weiter, ich komm schon klar“, Puraido stieß einen Schwall Luft aus. „Genau so machen wir’s“, lachte Dana und klopfte Puraido auf die Schulter. „Nein, wir können Puraido doch nicht einfach liegen lassen“, protestierte Ace. „Und wir werden auch nicht auf sie drauf treten.“ „Ach Ace … Das ist doch nur ein Spaß gewesen, solchen Humor entwickeln wir eben bei und an der Arbeit“, säuselte Puraido und torkelte zu ihm. Mit einem „Uff“ erreichte sie ihn und hielt sich an seinem Arm fest. „So und nun ab nach Hause!“, stieß sie aus und streckte den Arm nach vorne. „Ähm, Puraido, es geht da lang“, bemerkte Law und zeigte in eine andere Richtung. „Oh“, entfuhr es ihr und sie hob wieder den Arm und zeigte in die, diesmal richtige Richtung. „Dann jetzt aber, ab nach Hause!“ „Nun gut, wir verabschieden uns dann mal, ihr müsst ja in eine andere Richtung als wir“, kam es von Kathy. „War jedenfalls mal wieder geil, könnten wir öfter machen“, fügte sie dann noch hinzu. „Willst du, dass ich bald völlig pleite bin?“, grummelte Puraido. Kathy lachte und winkte dann nur noch, sie lief mit Sally und Nora in die entgegen gesetzte Richtung sie wohnte gar nicht weit entfernt. Und da Nora und Sally nicht in der Stadt wohnten, schliefen sie bei Kathy. „Oh je … das wird was werden morgen“, brummte Kelly. „Was denn?“, wollte Puraido wissen. „Ich muss morgen schon wieder um sechs anfangen … mal sehen, ob sich der Alkohol bis dahin abgebaut hat. Ich hab einmal erlebt, wie Ivan stockbesoffen an die Arbeit gekommen ist, ich hab keine Lust, dass ich auch so ende“, grummelte sie. „Ach, schaffst du schon, du hast weniger getrunken als ich … von daher“, kicherte Puraido. „Okay, ich merk schon, mit dir kann man heute nicht mehr gescheit reden … Dana, wir sollten uns verabschieden, denn auch du musst morgen wieder Fit sein“, Kelly warf Dana einen finsteren Blick zu. „Shit … Stimmt ja, na egal. Jedenfalls, bis dann Puraido, Yumiya“, sie verbeugte sich leicht. „Und Piraten und Smoker …“ Sie salutierte kurz und dann gingen auch Kelly und Dana. „So und wir gehen auch nach Hause …“, giggelte Puraido, sie konnte einfach nicht anders, ihre Stimme gehorchte ihr nicht mehr. „Ich wusste gar nicht, das Puraido so viel verträgt …“, murmelte Smoker. Er hätte Puraido als jemanden eingeschätzt, der nach dem ersten Bier sofort in der Ecke liegt. „Smokey … ich vertrage schon viel … So ist es ja nicht, nur eben viel von den härteren Sachen. Bei Bier, Sekt oder Wein liege ich nach einem Schluck auch in der Ecke, ich vertrag das Zeug einfach nicht, vor allem Sekt geht bei mir sofort Retoure“, sie stieß ein Würggeräusch aus. „Oh je, ich denke, wir sollten wirklich nach Hause gehen“, bemerkte Smoker, welcher über den Spitznamen nicht sonderlich erfreut war. So machte sich die Gruppe auf den Heimweg, wobei sich Puraido sicherheitshalber an Ace festkrallte, damit sie nicht umfiel, was an diesem Abend noch so passieren sollte, hätte sie nie gedacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)