Two hearts, however, one soul von Ruki_Mitarashi ================================================================================ Kapitel 20: Letzte Instruktionen -------------------------------- Nichts war zu hören, außer das Hecheln der knapp dreißig Wölfe, als sie durch den frischen Pulverschnee stapften. Kurz nachdem Mikeylas Gruppe wieder am Lager angekommen war erläuterte sie Kaila die momentane Situation und den vorläufigen Plan, den sie allerdings noch genauer mit den Trollen ausbauen wollten, sobald sie aufeinander trafen. Sie hatten keine Zeit verloren und ihre Mutter war ebenso geschäftig gewesen. Sie ließ Freiwillige rekrutieren um Arendelle zurück zu erobern. Das Lager war klein und es kamen gerade einmal zehn ihrer eigenen Leute zusammen, der Rest wollte kämpfen, war jedoch nicht wirklich in der Verfassung, der harte Winter hatte seine Spuren hinterlassen. So eilte sie selbst zu den zwei anderen ansässigen Rudeln, die zwar skeptisch und äußerst widerwillig zustimmten Kaila unter die Arme zu greifen, aber jeder zehn weitere Krieger mit ihr schickte. So waren sie immerhin mit Mikeyla, Yoh und ihr selbst dreiunddreißig Garu die stark und entschlossen waren. Elsa war bereit ihre Kräfte ein zusetzten um das Leben der Menschen Arendelles und das der Wölfe zu verteidigen. Die Neuangekommenen Krieger waren erstaunt und misstrauisch, als sie die junge Königin sahen, wussten nicht recht wie sie sich verhalten sollten. Anna und Elsa hingegen waren erstaunt, dass es noch mehr Rudel der Garu zu geben schien. Der Tag neigte sich dem Ende und die Abenddämmerung ließ die Winterlandschaft in sanftem goldenem Glanz erstrahlen. Alles glitzerte und verlieh dem vor ihnen liegendem Tal eine fast traumhafte, friedliche, magische Aura. Sie konnten auf Arnedelle nieder blicken. Völlig still lag es dort, niemand schien auf der Straße zu sein, niemand außer ein paar Gruppen von Soldaten, die ihrem Wachdienst nach zu gehen schienen. Die Wölfe hatten an einem kleinen Hügel gestoppt, der ihnen als Sichtschutz dienen sollte. Alle verwandelten sich zurück. Männer und Frauen waren gleichermaßen anwesend. Manche in Kampfmontur, wieder andere in einfachster Kleidung. Die Schwestern sahen sich unauffällig um und musterten die kunterbunte Truppe. Die Rudel schienen sich in Statue und Körperhaltung zu unterscheiden. Während Kailas Rudel hochgewachsen und eher schlank war, bemerkten sie das, dass Rudel von Tona, einem breitschultrigen, glatzköpfigen Kerl eher wuchtiger Natur war. Sie waren Muskelbepackt und kampfeslustig. Die letzten Zehn waren klein, hatten eine leicht gebückte Haltung eingenommen und sahen nervös hinunter ins Tal. Dieses Rudel gehörte zu Lenia, einer kleinen Blonden Frau mit braunen Augen, die Mikeyla, für Elsas Geschmack, zu oft fixierte und sich dabei über die Lippen leckte. Unbewusst hatte sie sich an die Seite ihrer Seelengefährtin gestellt um sie vor den neugierigen Blicken der anderen Garu ab zu schirmen. Die Schwarzhaarige nahm ihre Hand und drückte sie leicht. »Was ist los?« der besorgte und missbilligende Blick Elsas war ihr nicht entgangen. »Ich mag nicht wie diese Lenia dich anschaut.« Verwirrt legte die Garu ihren Kopf schief und schürzte die Lippen. »Wie schaut sie denn?« »Als ob du etwas zu essen wärst!« sie schloss die Augen und bereute das Gesagte sofort wieder. »Nun, sie und meine Tochter haben früher, bevor Mikeyla weggelaufen ist, oft zusammen gespielt. Lenia hatte immer zu ihr aufgesehen.« Kaila hatte sich zu den Beiden gestellt und sprach leise weiter.» Sie war ziemlich enttäuscht als sie hörte, dass meine Tochter sich geprägt hatte und fort gegangen war um bei euch zu sein.« Fragend zog die junge Garu eine Augenbraue nach oben.»Wir waren Kinder. So ganz nebenbei … es ist über ein Jahrzehnt her.« Ihre Mutter zuckte nur mit den Schultern. »Ich weiß, dass ihr Vater immer eine Allianz, eine Zusammenlegung unserer Rudel angestrebt hatte, vielleicht hatte er ihr eingebläut sich an dich zu binden?« Mikeyla sah hinüber zu Lenia, ihre Blicke trafen sich und sie konnte die Wut spüren die in der anderen war. Von den Missgünstigen Blicken, die Richtung Elsa gingen ganz zu schweigen. »Bist du sicher, dass es eine gute Idee war sie mit zu nehmen?« sie zog die Blonde beschützend an sich und wendete sich wieder ihrer Mutter zu. »Sollte sie etwas Dummes tun … nunja … du kennst unsere Gesetzte. Elsa ist deine Seelengefährtin und somit an das Rudel gebunden, fällt sie ihr also in den Rücken, fällt sie uns in den Rücken. Ich bezweifle stark, dass sie so etwas unüberlegtes tun würde.« grimmig nickte die Schwarzhaarige. Unter ihren Füßen begann der Boden zu vibrieren. Verängstigt und geschockt starrten einige zu der anrollenden Steinlawine, die im schnellen tempo auf sie zu zuschießen schien. Während Kaila völlig unbeeindruckt an ihrem Platz verweilte, wurden die anderen Garu zunehmend nervöser und knurrten unsicher. Kurz bevor es zu einem Zusammenstoß kommen konnten stoppten die Steine und rollten sich auf. Grandpeppi ging zu Kaila und nickte bedächtig. »Lange ist es her, Steinchen.« grinsend ging sie auf die Knie und reichte ihm ihre Hand, welche er Kopfschüttelnd entgegen nahm. Ein freundliches Lächeln lag auf seinem Lippen. »Wie ich sehe habt ihr euch seit Kindertagen nicht geändert Kaila. Immer noch selbstbewusst und um nichts verlegen.« Die anderen Rudelführer wagten sich nun näher, räusperten sich entschlossen und traten nach voran um den Gast willkommen zu heißen. Sie wussten zwar, dass Trolle sich an diesem Kampf beteiligen würden, hatten jedoch nicht damit gerechnet, dass eine wildgewordene Steinlawine sich als eben solche entpuppen würde. »Dann würde ich sagen, gehen wir noch einmal den Plan genau durch.« Mikeyla hatte das worterhoben, Kaila sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an und schürzte die Lippen. Just in diesem Moment zuckte die Schwarzhaarige zusammen und zog den Kopf ein. Elsa sah fragend zu ihr und die Alphawölfin beantwortete ihr die unausgesprochene Frage. »Meine Tochter, hat gerade ohne das sie es wollte meinen Part übernommen.« milde lächelte die Ältere und schüttelte den Kopf. »Du kommst eben doch nach mir.« Alle stellten sich dicht zusammen um die nächsten Schritte genau mit verfolgen zu können. »Also … Kristoff, der Schwager der Königin, wurde gefangen genommen und befindet sich vermutlich im Schloss inneren. Wir gehen davon aus, dass er in einem der Kerker sein wird. Mikeyla, Anna, Yoh und Elsa werden sich an der Schlossmauer entlang schleichen und durch einen Seiteneingang hineinschlüpfen und ihn herausholen. Damit das gelingen kann brauchen wir ein Ablenkungsmanöver, dass die Soldaten von ihren Posten nach draußen vor die Stadttore lockt. Ich hätte gern.« sie sah zu Grandpeppi.» Das ihr die Ablenkung übernehmt. Ich denke mit einer Horde wild gewordener, hopsender Steine die mit Wurzeln um sich schlagen werden die Wachen erst einmal so überfordert sein, dass sie gar nicht mehr darauf achten werden was sonst um sie herum geschieht.« Die Trolle riefen Beifall und zogen grimmige Grimassen. »Sobald Ihr euren Schwager habt Königin« Kaila wandte sich Elsa zu.» lasst ihr einen Schneesturm los. Er wird die Sicht unserer Gegner stark beeinträchtigen und sie in ihren Handlungsfreiräumen beeinträchtigen. Wir stoßen von allen Seiten hinzu und überrumpeln die ahnungslosen Soldaten so noch mehr.« Die Blonde nickte nachdenklich. »Ich könnte ein paar Schneegolems mit euch mit schicken zu eurem Schutz.« Kaila quittierte den Einfall mit einem breiten Grinsen. »Hervorragende Idee, weniger Arbeit für uns und mehr Schutz.« »Wenn ihr so mächtig seit … warum macht ihr das dann nicht alleine?« Lenia hatte nun ihr Wort erhoben und sah fragend zu der jungen Königin. Alle Garu sahen sie an. Kaila verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Die Atmosphäre war angespannt. Keiner regte sich mehr und auch Mikeyla hielt den Atmen an. Bevor Anna etwas sagen konnte hielt Yoh ihr den Mund zu, sah sie eindringlich an. »Wenn ich meine Macht im Kampf einsetzte … kann es passieren, dass ich im Eifer des Gefechtes vielleicht jemanden Töte. Das will ich vermeiden wenn es sich vermeiden lässt. Hinzu kommt das mein Schwager immer noch gefangen gehalten wird. Würde ich es im Alleingang wagen … wäre er in noch größerer Gefahr, da sie ihn als Druckmittel einsetzten könnten. Außerdem-« »Wir haben eine größere Chance die Sache schnell und ohne Verluste auf beiden Seiten zu beenden. Unsere Feinde wissen um ihre Fähigkeiten, sie werden damit rechnen, dass die Königin sich ihre Macht zu nutze machen wird, das heißt im Klartext, dass unsere Gegner vermutlich einen Trumpf im Ärmel haben. Anders kann ich mir ihre Dreistigkeit Arendelle ein zu nehmen nicht erklären. « kam es nun bestimmt von Mikeyla. Alle Augen waren nun auf sie gerichtet. Doch es störte sie diese Mal nicht im Geringsten. Lenia hatte es gewagt ihre Seelengefährtin anzugreifen und nun war die Schwarzhaarige wild entschlossen Elsa zu verteidigen. Kaila lächelte Stolz, Yoh verkniff sich ein lautes Lachen, als er in das Gesicht Lenias sah, welches zu entgleisen drohte und Anna kicherte selbstgefällig. Mikeyla sie die andere noch einmal schar an dann widmete sie sich wieder ihrer Mutter. »Bitte fahr fort damit wir schnellst möglich hinunter in die Stadt können. Die Sonne geht unter … und auch wenn uns das einen weiteren Vorteil verschafft, je schneller wir loslegen desto besser, denke ich.« »Gut. Also … Elsa zaubert uns eins, zwei Schneegolems mit denen wir dann die Soldaten angreifen. Ihr kümmert euch um die Wachen drinnen, beziehungsweise befreit die Wachen Arendelles. Ist das erledigt… ist der Sieg schon so gut wie unser. Dann müssen wir nur noch deren Befehlshaber festnageln und wir haben es geschafft. Sind noch irgendwelche Fragen offen?« Alle schüttelten ihren Kopf. Mikeyla ging mit Yoh, Anna und Elsa ein wenig Abseits, sie würden als erstes hinunter marschieren und sich durch einen der seitlichen Eingänge Zutritt verschaffen. Die Trolle machten sich schon auf den Weg. »Lasst uns los, die Dämmerung gibt und ein wenig Schutz. Elsa denke dran. Wenn du kannst setz die Wachen außer Gefecht.« Entschlossen nickte Angesprochene. Anna drückte sie kurz und liebevoll an sich. »Du kannst das Schwesterherz.« »Ich weiß das ich dazu in der Lage bin aber … ich möchte nur ungern jemanden verletzten.« traurig sah sie zu Arendelle und knetete ihre Hände. »Ich möchte nicht wieder soweit gehen wie-.« Anna schüttelte ihren Kopf und drückte die Schultern der Blonden sanft. »Du bist kein Monster. Das warst du nie und du hast damals nur dein Leben verteidigt, es war also völlig nachvollziehbar.« Elsa seufzte, schloss die Augen und zog die Augenbrauen zusammen. Sie durfte nicht zögern und sie würde niemanden verletzten wenn sie es nicht musste. Mikeyla drückte ihr hand und nickte aufmunternd. »Dann lasst uns gehen.« Yoh und Mikeyla verwandelten sich und ließen die zwei jungen Frauen aufsteigen. Gemeinsam eilten sie hinunter und einem hoffentlich gutem Ende entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)