Two hearts, however, one soul von Ruki_Mitarashi ================================================================================ Kapitel 24: Verständnis ----------------------- Ein heißer unbeugsamer Schmerz strahlte von dem Pfeil aus durch den ganzen Körper Mikeylas. Sie brach den Kuss ab, biss die Zähne zusammen und grub ihre Fingernägel tief in ihren linken Oberschenkel, kurz über der Wunde. Ihr Körper begann unaufhörlich zu zucken und das Blut tropfte stetig aus der Eintrittsstelle des Pfeiles. »Nein, nein, nein, NEIN!«, verzweifelt schüttelte Elsa ihren Kopf, Tränen fielen auf den schwarzen Haarschopf, der in ihrem Schoß lag. Ein leises Wimmern war aus der Menge zu hören, in die nun Leben kam. Kaila war jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Verzweifelt versuchte sie sich gehen ihre Wachen und die Ketten zu stemmen, doch es war vergebene Liebesmühe. Hilflos sah sie zu ihrer im sterben liegenden Tochter. Doch wie konnte ein einziger Pfeil, der nicht Mals wichtige Organe verletzt hatte, tödlich sein?! Ihre grünen Augen richteten sich auf Lenia, dafür würde dieses Miststück bezahlen, egal wie! Sie würde bluten für das was sie ihrer Tochter angetan hatte. Doch zu Kailas Verwunderung sah die junge Garu völlig entsetzt zu Mikeyla. Die Augen weit aufgerissen und die Hand vor demn Mund haltend. Hans wurde nun auch unruhig, legte einen Arm um Lenia. Der Baron hüpfte fuchsteufelswild auf der Stelle und schrie wütend auf. »Ich hätte diese verdammten Garu gleich töten sollen! Aber nun gut, ein Problem weniger. Zum Glück haben wir ja noch den zweiten Pfeil für die Königin.« er beruhigte sich wieder und sah zu seiner zweiten Leibwache, die die Armbrust schon im Anschlag hatte und auf Elsa richtete. Diesmal war es jedoch Lenia, die dafür sorgte, dass der Pfeil sein Ziel verfehlte. Sie hatte sich von Hans gelöst, einen Schneeball geformt und ihm den Schützen an den Kopf geworfen, dadurch erschrak er und verzog die Armbrust, sodass er blindlings über die Schlossmauer schoss. Alle Anwesenden hielten den Atem an, einige vor erstaunen andere vor entsetzen. Der Prinz sah fragend zu ihr immer noch geschockt und verwirrt. »VERRÄTERIN!«, bellte Baron von Bitzbühl. »Lenia, warum?«, Hans hob fragend die Augenbrauen, auch wenn er die Antwort bereits zu kennen schien. Die junge Garu konnte es nicht zu lassen das einem anderen ihrer Art Leid geschah, sie hatte Skrupel, sie war eine Garu und an deren Gesetzte gebunden. Das Oberste war es die Familie zu schützen und den Seelenverwandten eines anderen ebenfalls. Er seufzte tief, schloss die Augen und nickte verständnisvoll. Ein sanftes Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er nahm die verwirrte junge Frau in seine Arme. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, außer das dies hier falsch war, das hatte sie jetzt, wo sie die zwei Frauen hier vor sich liegen sah erkannt. Ja sie hegte einen Groll gegen Mikeyla und Kaila, da durch sie der letzte Wunsche ihres Vaters, die Rudel zusammenzulegen missglückt war, aber das gab ihr nicht das Recht jemanden zum Tode zu verurteilen, schon gar nicht wenn er unbeteiligt war! Als sie Hans kennen lernte war er ein gebrochener Mann. Er erzählte ihr von Elsa, der Königin von Arendelle und ihre alte Wut stieg erneut empor. Für Hans war sie bereit gewesen gegen die Blonde zu kämpfen, egal welches Opfer es forderte, doch nun hatte sie ihr eigenes Volk verraten und den Prinzen enttäuscht. Das Paar merkte nicht wie der Baron neue Befehle blaffte. Sofort waren Hans und die junge Frau von seinen Soldaten umzingelt. Der Braunhaarige zog sein Schwert, bereit Lenias leben zu verteidigen. »Hans, seid kein Narr! Frauen gibt es wie Sand am Meer und mit eurer Stellung habt ihr Besseres verdient als eine solche Bestie!« »Ich war die ganze Zeit über ein Narr, Baron! Jetzt bin ich endlich zur Besinnung gekommen! Mein Hass hat mich so weit gehen lassen, aber jetzt wo ich sehe zu was es führt, dass ich die die ich liebe fast vergessen hätte über meinen eigenen Zorn, da weiß ich das es nicht mein Weg sein kann. Ihr wolltet die Garu von Anfang an töten nachdem ihr euch Elsas entledigt hättet, nicht wahr?! Ihr hattet nie vor eine Allianz mit ihnen einzugehen.«, er presste die Worte hervor, hielt Lenia mit der linken an seinen Körper, in der Rechten hob er sein Schwert. »Ihr habt nur nicht bedacht, dass es etwas wichtigeres für mich geben könnte, woran ich selbst Schuld bin.« »Natürlich wollte ich keine Allianz mit ihnen gründen.«, kam es zornig und mit hoch rotem Kopf von dem hageren, kleinen Mann.» es sind brutale, unkontrollierbare Monster! Sie verdienen den Tod genauso sehr, wie dies Eishexe, die es gewagt hat sich gegen mich zu stellen!« Hans verengte die Augen, knurrte etwas unverständliches, dann brach das blanke Chaos aus. Sofort nutzten die Garu, die Unstimmigkeit der beiden Parteien und setzten zur Gegenwehr an. Ein Teil wandelte sich in ihre Wolfsgestallt, während die übrigen sich daran machten die gefangenen Wachen Arendelles zu befreien, die sich trotz Schwächung und Unterkühlung mit lautem Kampfgebrüll und bloßen Händen auf ihrer Gegner warfen. Kaila, Yoh, Anna und Kristoff schleppten sich derweil zu Elsa, die Mikeyla fest an sich drückte und mit all ihrer macht beschützte. »Was zum Henker hat das zu bedeuten?«, Yoh besah sich die Wunde seiner Schwester. Die Verletzung hatte nun einen ungesunden Farbton von grün, lila, blau angenommen. Die Haut unter seinen Händen glühte, förmlich und er konnte feine rote Streifen ausmachen, die sich von der Wunde aus einen Weg hinauf in den Körper zu bahnen schienen. Verzweifelt schüttelte er den Kopf. »So etwas habe ich noch nie gesehen! Aber wenn wir nicht schnell etwas dagegen unternehmen fürchte ich ist es vorbei!« Hoffend sah er zu seiner Mutter, die ebenso ratlos schien wie er. Kaila strich ihrer Tochter liebevoll über die heißen, geröteten Wangen. Langsam öffnete diese ihre Augen. Das Bernstein war matt und hatte sein leuchten verloren, Schweiß perlte von ihrer Stirn und ihr Atem ging unregelmäßig. Mikeyla reckte ihrer Mutter die Hand entgegen, hatte jedoch keine Kraft mehr um den Arm oben zu halten. Anna hatte sich mit Kristoff an Elsas Seite gesetzt, beide nahmen sie in den Arm versuchten die aufgebrachte Königin zu beruhigen. »Was hat sie denn genau?« Die Rothaarige sah besorgt in die trüben Gesichter der Garu. »Ich weiß es nicht genau, aber ich fürchte der Pfeil war irgendwie präpariert.« Kaila leckte sich über die rauen Lippen. »Wir müssten ihn entfernen, damit wir die Blutung stillen können aber tuen wir das könnte es vielleicht noch schlimmer werden hinzu kommt die Gefahr, dass wir nicht wissen was meiner Tochter so zu setzt und wenn wir den Pfeil entfernen und uns dabei verletzten …. Könnten wir nachher selbst dort liegen.«, hilflos raufte sich die Alphawölfin die zerzausten Haare. »Sie wird immer heißer. Ich weiß nicht was das zu bedeuten hat!« Nun riss Elsa entsetzt die Augen auf. »Der Pfeil was für mich bestimmt.«, murmelte sie monoton, während sie einen Fleck auf dem Boden fixierte. »Es ist allein meine Schuld! Dieser verfluchte Pfeil war für mich bestimmt!«, kam es jetzt energischer von der Blonden. »Was ist wenn diese zwei Pfeile vergiftet oder irgendwie verzaubert waren?!« Kaila dachte darüber nach, legte den Kopf schief und nickte dann langsam und bedächtig. »Ja das würde Sinn machen. Wie kann man am besten jemanden töten, der der Eis Magie mächtig ist? Mit innerer Hitze! So wärt ihr nicht mehr in der Lage gewesen euch zu konzentrieren und hättet gegen einen inneren Feuersturm ankämpfen müssen. Ihr wärt von innen heraus quasi, verbrannt.« Yoh knurrte laut auf und schnaubte.» So etwas völlig abartiges! Das ist nicht nur unglaublich grausam sondern auch absolut brutal!« »Aber wieso der Aufwand? Ein Pfeil ins Herz hätte meine Schwester auch getötet.«, kam es verwirrt von Anna. »Weil sie so sicher gehen konnten, dass sie sterben würde selbst wenn der Pfeil sie nur streift.«, Kristoff sah bestürzt zu Mikeyla, ihre Atmung wurde immer schwächer. Kaila machte sich nun daran die Ketten Elsas zu lösen, dankend rieb sie sich die Arme. Der Kampf um sie herum war in vollem Gange, doch keiner kümmerte sich um die kleine Gruppe die mitten im Getümmel saß. Die Garu hatten bereits den größten Teil der Soldaten des Barons besiegt, auch Lenias Rudel war eingeschritten und beteiligte sich nun verbissen an dem Kampf. Hans rang mit den zwei Leibwachen während von und zu Bitzbühl sich langsam zurückzog, als er einen Sieg für immer unwahrscheinlicher hielt. Dann sah er die kleine Gruppe mitten im Kampfgeschehen sitzen, keiner würde ihn bemerken, zu sehr waren sie mit dieser Garu beschäftigt. So konnte er es doch noch zu seinen Gunsten beenden. Er strafte die Schultern, schnappte sich ein auf dem Boden liegendes Schwert und schlich sich näher heran. Siegesgewiss rannte er die letzten Paar Meter mit erhobenen Schwert auf die Gruppe zu. Alle sahen ihn zu spät! Mit vor entsetzten geweiteten Augen mussten sie mit ansehen, wie sein Schwert unaufhaltsam auf Elsa nieder sauste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)