Schicksalsveränderung von -Lotus- ================================================================================ Kapitel 14: Totosai ------------------- Eine weitere Woche verging, in der das einzig ereignisreiche, was geschah, ein Menschendorf war, welches angegriffen wurde. Kagome, die dank Akira ihre wenn auch nur bedingt freundliche, hilfsbereite Seite wieder entdeckt hatte, konnte daher nicht einfach tatenlos zusehen und musste eingreifen. So schön es auch war nicht mehr allein zu sein, so befand sie ihre Gefühle dennoch für lästig. Wo sie zuvor mit dem Gedanken, es wäre nicht ihr Problem, einfach weiter gegangen wäre, so rannte sie nun auf ein knapp 12 Meter großes Vieh von Oni zu um diesen zur strecke zu bringen. Absolute Zeitverschwendung, sie mussten doch weiter, fluchte sie immer wieder in Gedanken, da das braune Riesenvieh mit den leuchtend roten Augen nicht so schnell vor hatte den Löffel ab zu geben und bekam dabei dank ihrer Gefühle unweigerlich den Menschen gegenüber ein schlechtes Gewissen. Einfach zum kotzen, es war zuvor viel bequemer gewesen, jedem gegenüber vollkommen gleichgültig zu sein und die nervigen Gedanken bei Seite schieben zu können. Durch ihre Wut auf sich selbst angespornt, gab sie dem Oni den Gnadenstoß und wandte sich von den jubelnden Dorfbewohnern mit den Worten „Lernt endlich euch selbst zu verteidigen.“ ab um zu Akira zurück zu kehren, der es für besser befand das Dorf nicht zu betreten. Auch Kagome fand seinen Vorschlag im Wald zu warten klug, da sie sich sicher war, dass diese Ignoranten den Kami akuma sofort als Dämon erkannt und angegriffen hätten. Sie dachte eine ganze Weile darüber nach, wann sie angefangen hatte ihre eigene Rasse zu verabscheuen, doch wollte es ihr nicht so recht gelingen einen spezifischen Zeitpunkt festzulegen. Gut sie hasste nicht jeden von ihnen, nur jene Dummköpfe, welche jedes übernatürliche Wesen gleich als Ausgeburt der Hölle bezeichneten und jeden verstießen, der sich mit einem solchen Wesen abgab, wobei Frauen gleich als deren Huren abgetan wurden. Ebenso konnte sie die Dämonen nicht ausstehen, welche die Menschen auf eine Stufe stellten und behaupteten, sie wären allesamt dreckige niedere Kreaturen, die nur logen, betrogen und hintergingen um das zu bekommen, was sie wollten. Es gab auf beider Seiten gute, wie auch schlechte Charaktere, doch machte sich nicht jeder von ihnen die Mühe das für sich selbst heraus zu finden. Sie waren halt Charakterlose Mitläufer, die keine eigene Meinung besaßen oder gar den Mut diese auszusprechen und dafür einzustehen. Sie hingegen betrachtete die ganze Sache aus einem anderen Licht. Sie war schon immer so gewesen, sich erst ein Bild von einer Person zu machen, vollkommen gleich wer oder was man war und erst dann zu urteilen. Dennoch musste sie auch bedenken, dass dies hier eine andere Zeit war, wo die Menschen von klein auf tagtäglich mit der Angst leben mussten nicht gleich mit aufgeschlitzter Kehle auf dem Boden zu landen, wo sich dann ein Dämon über ihre Überreste her machte, wie bei einem Festmahl. Das dies dann auch wenig gesitteter von statten ging, wollte sie sich gar nicht erst wieder vor Augen führen. Das eine mal hatte ihr mehr als gereicht, als ein Schlangenyoukai sich über den halb verrotteten Körper einer Grundschülerin her machte. Kopfschüttelnd verbannte sie die schmatzenden Geräusche und das Knacken der einzelnen Knochen aus ihren Erinnerungen und blickte wieder nach vorn. Sie waren Totosais Behausung nun ziemlich nahe. Woher sie das wusste? Akira erklärte ihr, dass der alte Waffenschmied an einem Vulkan lebte und der Weg dorthin ziemlich heiß werden konnte. Bei seinem dämlichen Grinsen, als auch ihm die Zweideutigkeit seiner Worte klar wurde hätte sie ihm am liebsten eins über gezogen, doch reichte auch ein scharfer Blick ihrerseits um dies im Keim zu ersticken. Noch einen Perversling konnte sie einfach nicht ertragen, wobei sich sogleich ein Bild Mirokus mit einem roten Handabdruck im Gesicht vor ihrem inneren Auge auftat. So mussten sie nun nur noch durch die Landschaft hindurch wandern, welche heiße Lava und Dampf Krater aufwies, die einen schnell zu verbrennen drohten. Wie konnte man nur freiwillig in solch eine gegen ziehen? Schoss es der jungen Frau unwillkürlich durch den Kopf, wobei sie auch daran dachte, dass dies ein womöglich ziemlich sicherer Ort war, dennoch nicht unerreichbar. Sie für ihren Teil würde sich jedenfalls nicht davon abhalten lassen den Waffenschmied aufzusuchen... Sie wollte Antworten! Ein lautloser Seufzer entkam ihr dennoch, als sie die kleine Vulkanlandschaft hinter sich ließen und über das trostlose Land marschierten direkt auf ein, ein ja was zu? Kagome drehte sich ein wenig der Magen um, als sie auf das Skelett eines Dämons zuliefen, wessen Rücken mit großen grob zusammen genähten Lederstreifen bedeckt war, was wohl als Dach dienen sollte. Es erinnerte sie vielmehr an die Überreste eines überdimensionalen Käfers mit Hai Zähnen und vier Augen, doch machte diese Vorstellung den Anblick nicht gerade appetitlicher. Wie konnte man nur in so etwas wohnen? Dieser Ort war wie ausgestorben und nicht das kleinste Fleckchen Grün war zu sehen. (---http://img1.wikia.nocookie.net/__cb20130521115631/inuyasha/images/f/f4/Totosai's_home.jpg --- Hier ein Bild von Totosais Haus, habe ne Ewigkeit gebraucht eins zu finden :D)  Weit und breit nur Felsen, staubige Erde und Krater in denen Lava floss. Obwohl der Anblick erschreckend öde auf sie wirkte, so tat sie es innerlich mit einem Schulterzucken ab und bedachte dabei, dass der Bewohner dieses Loches schließlich ein Feuerspucker war, somit fühlte er sich demnach womöglich hier wohl. Jedem das seine, sie hatte eh nicht vor hier länger zu verweilen als nötig. Langsam traten sie an das weit aufgerissene Maul heran, wobei Kagome dem dreiäugigen Ochsenyoukai, welcher davor teilnahmslos herumstand zur Begrüßung über den Kopf strich. Für einen Augenblick verharrte sie und starrte dem braunen Tier in sein drittes Auge auf der Stirn. Wie hieß er noch gleich oder war er eine sie? Nachsehen würde sie jetzt sicher nicht. Mo-Mo! Natürlich, so hatte der Schmied seinen Begleiter damals genannt, doch war der Ochse schnell vergessen, als Akira seine Stimme erhob. „Totosai! Bist du daheim?“ Sie wusste nicht, ob sie sich jemals an sein höfliches Verhalten gewöhnen konnte, doch zeigte die Freundliche gesprochenen Worte Wirkung, da der alte Kauz mit den großen Glubschaugen seinen Kopf aus der Höhle streckte und sich ein Lächeln in dessen Gesicht auftat „Ah, wenn das nicht der junge Halbgott ist, was kann ich für dich tun Akira?“ Kagomes Augen schweiften von einem zum anderen, so erfreut jemanden zu sehen, hatte sie den Schmied nie erlebt. Ihr Blick blieb bei ihrem Begleiter hängen „Er weiß, wer du bist?“ fragte sie leise nach, jedoch blieb dies auch Totosais Ohren nicht verborgen, worauf beide sie nun ansahen „Ja, ich hätte wohl kaum als Wolf eine Waffe führen können.“ Dabei zeigte er auf den Klingen besetzten Speer auf seinem Rücken, der sie an eine zweischneidige Sense erinnerte. Sie brachte nur ein knappes Nicken heraus, ehe der Youkaischmied ein paar Schritte näher kam und sie geradezu nieder starrte „Bist du nicht das Mädchen, dass zu Inuyasha gehört? Ich dachte du seist längst in deine Welt zurück gekehrt.“ Vollkommen entrüstet sah sie den weißhaarigen an und machte, den überraschten Blick Akiras dabei vollkommen ignorierend eine Schritt auf den Weißhaarigen zu „Ich gehöre nicht ZU Inuyasha!“ fauchte sie ihn ungehalten an, wobei ihre Augen beinahe Funken versprühten. Wie konnte dieser alte Sack es wagen, sie zum Frauchen des Hanyous zu deklarieren? Zugegeben sie stand mal auf den Jungen mit den flauschigen Ohren, doch war dies für sie eine gefühlte Ewigkeit her, außerdem war er nun verheiratet. Mit hörbar knirschenden Zähnen tat sie einen weiteren Schritt auf Totosai zu, was Akira als sein Zeichen sah dazwischen zu gehen. „Wie ich sehe kennt ihr euch bereits?“ fragte er beinahe unschuldig und erntete nur eine genervten Seitenblick  „Tu nicht so unwissend! Als wäre das nicht allzu offensichtlich.“ fauchte Kagome zurück und ließ sich abrupt im Schneidersitz mit verschränkten Armen auf den warmen Boden nieder. Akira sah zwischen dem Youkai und Kagome hin und her, wobei Totosais Blick zwischen ihr und dem Dämonengott hin und her huschte und sich verlegen am Kopf kratzte „Wieso müssen Frauen gleich immer so ausrasten? Überlegte er laut und erntete darauf einen weiteren tödlichen Blick von der Schwarzhaarigen. „Vielleicht, weil du ein ungehobelter Holzkopf bist und alles aussprichst was du denkst!“ brummte sie vor sich hin und dachte daran, dass sie sich in dieser Hinsicht nicht gerade von ihm abhob. Dennoch hätte er es sich sparen können, sie als Inuyashas Weib zu bezeichnen. Mit abgewandten Blick zog sie ihre Schwerter samt Scheide aus ihrem Gürtel und hielt ihm diese hin „Ich wollte dich bitten meine Schwerter zu schärfen.“ „Deine Schwerter?“ entkam es dem angesprochenen erstaunt als er diese entgegen nahm. „Du hast dich seit unserem letzten zusammentreffen ziemlich verändert. Führt eine Miko für gewöhnlich nicht Pfeil und Bogen?“ fragte er dann und inspizierte mit großen Augen die Fein gearbeiteten Holzscheiden. Doch weiteten sich seine Glubscher als er eines heraus zog. Kagome hätte nicht gedacht, dass dies überhaupt möglich war, doch grübelte sie nicht länger darüber nach, da er bereits weiter sprach „Das Material aus dem deine Waffen gefertigt wurde ist erstaunlich! Es sieht sehr robust aus und ist dazu auch noch unglaublich leicht. Was ist das für ein Material und woher stammt es?“ Auf Kagomes Lippen schlich sich ein überhebliches Grinsen. Natürlich kannte er solch ein Material nicht, es wird schließlich erst in 291 Jahren in England entdeckt, jedoch erst in 410 Jahren als reines Metall hergestellt. „Es handelt sich hierbei um Titan und ist zu dieser Zeit noch unbekannt.“ Ein verstehendes Nicken kam von dem Schmied und fragte daher auch nicht weiter nach, worauf er sich mit ihren Waffen ein Stück in seine Höhle zurück zog. Sie beobachteten ihn, als er langsam das Schwert komplett heraus zog und die Klinge mit seinen Fingern erforschte, ehe er anfing es mit verschiedenen Steinen von Hand zu schärfen. „Ihr kennt euch also durch diesen Inuyasha?“ Nickend beobachtete sie den Schmied weiter bei seinem Tun, als Akira sich neben ihr nieder ließ und sagte leise „Ja. Er hat Inuyashas Tessaiga und Sesshomarus Tensaiga im Auftrag ihres Vaters geschmiedet. Totosai hatte uns ab und an aufgesucht um zu sehen, wie er mit dem Schwert klar kommt und ihn in dessen Macht zu unterrichten.“ „Ich habe nicht nur den Auftrag erhalten, diese mächtige Waffen zu schmieden, zudem war ich einer von Inu no Taishos engsten Vertrauten.“ Kagome hätte schwören können, dass in seinen gebrummten Worten ein beleidigter Unterton mitschwang. Als würde nicht schon die ganze Welt wissen, dass der Feuerspucker mit dem Inuyoukai befreundet war, so oft wie er mit seiner Verbindung zu diesem geprahlt hatte. Es war nicht nur einmal vorgekommen, dass er über Inuyashas respektloses Verhalten, dem Erbe seines Vaters gegenüber, den Kopf schüttelte und ihn mit tadelnden Reden strafte. Immer wieder hatte er ihn zurecht gewiesen und dabei gesagt, dass der große General sich im Grabe umdrehen würde, und mehr als enttäuscht von ihm wäre. Es dauerte Stunden, bis der Schmied aus seiner Höhle heraus trat und Kagome sich in freudiger Erwartung erhob, ihre Augenbrauen sich jedoch verwirrt zusammen zogen, als er ihr nur ein Schwert entgegen hielt. „Für Alzheimer bin ich wohl noch zu jung, doch bin ich mir sicher dir zwei Schwerter gegeben zu haben.“ entkam es ihr trocken und erntete zwei fragende Blicke „Alzheimer?“ brachten die Beiden nur verdutzt heraus, worauf Totosai sachte den Kopf schüttelte „Wie auch immer. Dein zweites Schwert ist noch nicht fertig, ich...“ „Was? Ich warte schon seit Stunden.“ fauchte sie ungehalten los, wobei sie nicht bemerkte den Youkai mit den großen Augen unterbrochen zu haben. Sie konnte geradezu dabei zusehen, wie seine Mundwinkel grimmig nach unten wanderten, wobei er ihr alles andere als herzlich das Daikatana in die Hände drückte „Mädchen, du solltest dich besser beherrschen, dein Temperament könnte dich früher oder später noch in ziemliche Schwierigkeiten bringen.“ Leise seufzend wich er einen Schritt zurück und sah sie dann eine Spur weicher an „Es hat etwas länger gedauert, weil ich dein Schwert nicht nur geschärft, sondern auch verbessert habe.“ „Verbessert?“ Nun verflog auch Kagomes verärgerte Miene, worauf Totosais Blick zu einem großen Felsblock wanderte, der in unmittelbarer Nähe aus dem Boden ragte „Teste es doch selbst.“ Kagomes Blick zuckte zu ihrem Schwert, welches sie bis eben noch mit beiden Händen fest an sich gedrückt hielt und zog es ein Stück aus seiner Scheide. Ihre Augen weiteten sich bei jedem Zentimeter, bis sie etwa ein viertel der Klinge entblößt vor sich hatte. Sie konnte ihren Augen kaum trauen, es schimmerte bei Lichteinfall mystisch in den verschiedensten Farben des Regenbogens, wie auch immer das möglich war, doch hatte sie lange nichts schöneres gesehen. Haargenau musterte sie das farbenfrohe glatte Material bis sie an einem Punkt unter dem Griff ankam, wo sich eine schwarze gezackte Einkerbung auftat und sie ihre Gesichtszüge beinahe verlor. „Ein schwarzer Blitz.“ hauchte sie und sah den weißhaarigen mit großen Augen an „Woher kennst du meinen Spitznamen?“ „Deinen Spitznamen?“ entkam es ihm, als er nach oben sah und sich fragend am Kopf kratze „Ich fand dieses Symbol recht passend, wegen deiner schwarzen Haare und dem Umstand, dass du so hitzig sein kannst wie eine Gewitterwolke.“ Über diese Aussage sollte Kagome eigentlich empört sein, doch verzieh sie es ihm ausnahmsweise mal, dass er sie gerade als Zicke bezeichnet hatte. Leicht grinsend zog sie das Schwert vollkommen heraus und ließ es kurz in ihrer Hand kreisen. Die Scheide in ihrer linken Hand legte sie dicht an ihren Körper an, ehe sie auf den Felsen zu lief und es auf den massiven Brocken niedersausen ließ. Mit geschlossenen Augen kam sie zum stehen und ließ das Schwert wieder in seine Hülle gleiten. Das Klicken welches die Vereinigung zwischen Waffe und Scheide bestätigte ertönte, worauf sie sich umdrehte und der obere Teil des großen Steines mit einem schlirrend schleifenden Geräusch von seinem Träger hinab rutschte und auf den staubigen Boden zerbarst. Kagomes Augenbrauen zogen sich erfreut in die Höhe, als sie auf das graue Gestein zuging und sich auf der nun glatten Oberfläche nieder ließ „Nett!“ entkam es ihr verzückt und grinste Totosai dabei an „Du verstehst wirklich etwas von deinem Handwerk. Ich hätte nicht gedacht, dass du aus einer solch gewöhnliche Waffe, etwas so machtvolles fertigen kannst. Ich denke, dass ich mich dementsprechend erkenntlich zeigen sollte.“ Nachdenklich betrachtete sie ihr Schwert einen Augenblick, ehe sie es ihm wieder zu warf und sich mit hinterm Kopf verschränkten Armen auf den Felsen legte „Falls du etwas damit anfangen kannst, darfst du dir ein Stück von dem Titan nehmen, nur sorge dafür, dass es nicht in falsche Hände gerät und die Symmetrie meiner Schwerter am Ende noch stimmt.“ Sie konnte ihn geradezu spüren, doch unterdrückte sie das spöttische grinsen, als Totosais mehr als überraschter und geradezu vor Glück sprühender Blick über ihre Gestalt wanderte. Der Schmied würde einen Teufel tun nachzufragen, ob sie sich dessen auch wirklich sicher sei. Schon bei dem ersten Blick auf dieses Moderne Material, war er Feuer und Flamme. Er wäre ein vollkommener Idiot, diese Großzügigkeit ihrerseits auszuschlagen. Welcher Schmied dieser Zeit konnte schon behaupten ein solches Metall zu besitzen? Niemand! Er wäre der einzige, da dieses noch nicht einmal entdeckt wurde. Bei all den Dingen, welche er bisher für seine Arbeit bekam, war dies womöglich das bisher Wertvollste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)