Schicksalsveränderung von -Lotus- ================================================================================ Kapitel 17: Lucien ------------------ Vollkommen Gedankenversunken saß Kagome auf einem umgefallenem Baumstamm und beobachtete die vor sich hin brutzelnden Knochen ihrer Mahlzeit, welche in der Feuerstelle gelandet waren. Sie und Akira hatten seit dem Kampf kein Wort miteinander gewechselt, was eindeutig an der Laune des Dämonengottes lag. Sie konnte Akiras Funken sprühende Blicke schon seit Stunden auf sich spüren, weshalb sie eine Unterhaltung mit ihm bewusst vermied, da er in diesem Augenblick mehr als mies gelaunt war. Solch einen Umstand kannte sie von dem immer freundlichen Youkai nicht, doch konnte sie sich auch ganz genau denken, woher seine Unzufriedenheit rührte. „Wieso hast du mir nicht erzählt, dass jemand hinter dir her ist?“ Anscheinend hatte er sich endlich dazu entschlossen etwas zu sagen, als sie die ganze Zeit mit seinen Augen zu erdolchen. Die Stimme des Dämonengottes klang nicht wie sonst freundlich, er war verdammt wütend, dass sie ihn wegen dieser Sache im Dunkeln gelassen hatte. Die Schwarzhaarige schaute daraufhin auf, ihr Blick noch immer nachdenklich „Ich dachte es wäre vorbei. Ich habe die Motten am Leben gelassen, damit sie ihm ausrichten, dass ich kein Interesse habe und er mir nur meine wertvolle Zeit stiehlt.“ „Und du bist tatsächlich davon ausgegangen, dass er einfach so das Interesse verliert?“ donnerte er plötzlich los, was Kagome leicht erschrocken nach Luft schnappen ließ. So hatte sie ihren Begleiter noch nie erlebt, er war ja geradezu fuchsteufelswild. Die Art wie er da vor ihr stand, mit geballten Fäusten und leicht gefletschten Zähnen führte ihr unweigerlich vor Augen, dass er alles andere als ein nächtliches Kuscheltier war. Nein, er war ein halber Gott und ebenso ein Youkai, ein sehr mächtiger noch dazu. Dennoch sah sie nicht ein, sich von ihm wie ein verzogenes Kleinkind anbrüllen zu lassen. Mit verengten Augen sprang sie auf und funkelte ihn wütend an, ehe sie nun auch anfing lauter zu werden „Natürlich nicht! Ich nahm an, dass er aufhört mir ständig irgendwelche Diener auf den Hals zu hetzen und sich stattdessen selbst bewegt. Somit hätte ich es ihn persönlich klar machen können, wenn nötig auch mit Gewalt.“ Für einen Augenblick starrten sie sich herausfordernd an, ehe Akira wütend die Arme in die Höhe riss und brüllte „Na dann Glückwunsch, das haben wir ja soeben erreicht. Hast du auch daran gedacht, was dieser Orion gesagt hat? Das du nicht schwach bist, ist mir durchaus klar, doch siehst selbst du ziemlich alt aus, wenn er tatsächlich mächtiger als dieser Hanyou ist.“ „Was willst du mir damit sagen?“ knurrte sie ihm mit vor der Brust verschränkten Armen beleidigt entgegen und beobachtete wie seine Muskeln vor Anspannung begannen zu zucken „Damit will ich sagen, dass es fünf Personen und den Lord des Westens benötigte um ihn zu vernichten. Und jetzt kommt Lucien, der weitaus mächtiger sein soll. Verdammt Kagome, wie soll ich dich beschützen, wenn du mir alles verheimlichst?“ Für einen Augenblick öffnete sich ihr Mund um etwas zu erwidern, doch schloss sie ihn schnell wieder. Er hatte ja recht. Auch wenn er der einzige war, dem sie sich wieder geöffnet hatte, so waren da eine Menge Dinge, die sie ihrem Freund vorenthalten hatte. Für einen Moment dachte sie darüber nach, wie es für sie gewesen wäre plötzlich zu erfahren, dass es jemand auf ihn abgesehen hatte und er die ganze Zeit darüber Bescheid wusste. Sie wäre Stock sauer und würde an seinem Vertrauen ihr gegenüber zweifeln. Seufzend sank sie wieder auf den Baumstamm und sah ihn entschuldigen an „Du hast ja recht, tut mir leid.“ Der Schwarzhaarige seufzte ebenfalls auf, als er ihre Worte vernahm und setzte sich neben sie. Er legte seine Hand auf die ihre, die auf dem hölzernen Untergrund ruhte und setzte ein Lächeln auf, als er ihr in die Augen blickte. „Du bist die erste Person, die ich als meinen Freund bezeichnen darf und bedeutest mir daher auch sehr viel. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas geschehen sollte.“ Erstaunt über dieses Geständnis starrte sie Akira an. Sie war sein erster Freund? Er war wie alt? Vielleicht drei bis vierhundert Jahre und er hatte in dieser Zeit nicht einen richtigen Freund? Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie seinen beinahe verzweifelten Blick sah. Der Kami akuma war einfach zu süß, wenn er sich um sie sorgte, wobei sich ihr innerstes erwärmte. „Du bist mir doch genau so wichtig. Ich wollte einfach nicht, dass du dir sorgen machst. Nun erkenne ich, dass dies der falsche Weg war, da wir womöglich ziemlich in der Tinte sitzen. Denke bitte nicht, dass ich dir nicht vertraue, doch gibt es nun mal Dinge über die ich nicht sprechen möchte.“ Das Nicken seinerseits ließ sie wissen, dass er verstanden hatte, doch war für ihn das Gespräch noch nicht beendet. „Gut, dass akzeptiere ich. Ich werde dich von nun an einfach fragen. Fangen wir damit an, gibt es noch weitere Feinde von denen ich wissen sollte?“ „Nein, Lucien ist der einzige. Über Fudo weißt du ja bescheid, und der ahnt so weit ich weiß nichts von mir.“ antwortete sie ihm wahrheitsgemäß und machte sich auch gleich auf die nächste Frage gefasst, welche sogleich auch folgte „Was geht da zwischen dir und Lord Sesshomaru vor?“ Scheiße! Genau diese Frage wollte sie ihm nicht beantworten. Sie konnte ihm ja nicht einfach sagen, dass der feine Herr ´Ich hasse alle Menschen´ sie flach legen wollte. Nach den jüngsten Ereignissen mit dem Daiyoukai war sie sich sicher die Sache im Griff zu haben, da er bisher auch keinen weiteren Annäherungsversuch gewagt hatte. Schulterzuckend antwortete sie dann „Ich kann ihn einfach nicht leiden. Er ist abwertend und verachtend.“ Akira erkannte sofort, dass sie die Wahrheit sagte, dennoch war er sich sicher, dass da noch etwas war, worüber sie nicht sprechen wollte. Nun gut, so sei es eben. Sie sagte ja bereits, dass es Dinge gab, worüber sie nicht sprechen wolle und da der Inuyoukai bisher anscheinend keine Gefahr darstellte, nahm der Halbgott es erst einmal so hin. „Was hast du in der Illusion gesehen?“ fragte er dann in einem deutlich sanfteren Ton, da er wusste, dass es sie sehr zu belasten schien. Und er hatte recht, augenblicklich versteifte sie sich kurz, wobei durch ihren Körper ein Ruck ging. Die junge Frau wandte den Blick ab und griff zum erstaunen Akiras nach ihrem Violinen Koffer, welchen sie auf ihren Oberschenkeln ablegte. Nun war der Dämonengott gespannt, niemals hatte sie den ihr offensichtlich wichtigen Gegenstand in seiner Gegenwart geöffnet, sodass er nur rätseln konnte was sich darin befand. Sie öffnete die Verschlüsse und hob den Deckel beinahe in Zeitlupe an. Akira musterte intensiv, die ihm unbekannten Dinge in dem weißen Transportmittel und erkannte sofort, dass das wohl wertvollste darin, das Stück Holz war, über das sie traurige Blickes sanft mit den Fingerspitzen strich. Die anderen Dinge interessierten ihn zwar auch, doch zog der Gegenstand welcher den Hauptteil ausfüllte seine ganze Aufmerksamkeit auf sich. „Die Gegend um mich herum verschwamm und ich befand mich plötzlich wieder zu Hause, doch war der Tag den ich erlebte mein vierter Geburtstag. Ich sah meinen Vater, der mir etwas auf dem Klavier vorspielte. Ein Klavier ist ein großes Musikinstrument. Jedenfalls drehte er sich dann zu mir um und überreicht er mir mein Geschenk. Es war dieser Koffer, der diese Violine beinhaltete. Eine Violine ist ebenso ein Musikinstrument. Mein Vater war Musiker musst du wissen. Ich war so glücklich ihn wieder zu sehen, doch verschwamm meine Sicht wieder und ich befand mich in einer neuen Situation. Ich habe gelernt die Violine zu spielen und hatte ein Lied für meinen Vater geschrieben, welches ich immer wieder probte, bis es perfekt war. In der nächsten Szene stand ich vor meiner Familie und spielte meinem Vater, der das ganze Jahr zuvor auf Reisen war um in anderen Städten mit seiner Musik Geld zu verdienen mein Lied vor. Wieder verschwamm meine Sicht, es war ein Jahr vergangen, ich war acht Jahre alt und befand mich auf einem Friedhof, vor dem Grab meines Vaters. Er hatte sich in einem der Länder eine unheilbare Krankheit eingefangen und starb schließlich daran. Die nächste Situation in der ich mich befand war gerade mal zwei ein halb Jahre her. Ich kehrte aus dieser Zeit in die meine zurück und ein Blitz schlug in mein Haus ein, meine ganze Familie, tot. Ich weiß nicht, ob es in Wirklichkeit ein Blitz war, doch fand ich mein Haus in dem selben zustand vor und niemand war mehr da. In diesem Moment kam ich wieder zu mir, mir wurde klar, dass ich in meinen Erinnerungen gefangen war und kämpfen musste um sie zu retten.“ „Kagome...“ hauchte Akira auf diese Erklärung hin geschockt und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Bitte...“ erwiderte sie und schob seine Hand beiseite „Das letzte was ich gebrauchen kann ist Mitleid. Ich denke, du verstehst jetzt wieso ich die bin, die ich nun mal bin und den Tot Fudos herbei sehne, wie nichts anderes. Wir müssen Lucien daher ausschalten, sonst sind meine Familie, meine Freunde und all die anderen, die in der Zukunft den Tod finden verloren.“ Der Schwarzhaarige zog seine Hand zurück und starrte die junge Frau mit geweiteten Augen an. Er empfand zwar Mitleid mit ihr und sollte sich eigentlich Gedanken über die immer näher kommende Gefahr machen, doch konnte er in diesem Moment nur an eines denken. Wie schaffte es diese Menschenfrau mit all dem Leid, welches sie erfuhr zu leben und dennoch so stark zu sein? Zumal nun auch die Leben Tausender von ihr abhingen. Knurrend ergriff er wieder ihre Hand „Na dann los, pack alles zusammen, wir werden weiter nach Fudo suchen. „Aber was ist mir Lucien?“ protestierte sie, als sie mit einer Hand ihren Koffer schloss und sich diesen über die Schulter schwang, ehe er sie auf die Füße zog und grinste „Dieser Idiot soll mal zu sehen, wie er uns erwischt.“ Kagome wusste nicht, wie ihr geschah, als Akira sie mit einer schnellen Bewegung hoch hob und auf seinen Rücken beförderte, ehe der sich wandelte und sie sich mit einem Mal auf dem großen schwarzen Wolf wieder fand. „Wenn du jetzt rummeckern willst, dass ich nicht dein Reittier bin, spar dir die Luft Schätzchen.“ brummte er unter ihr und rannte auch schon in einem irren Tempo los, sodass ihr nichts anderes übrig blieb, als sich in seinem Fell festzukrallen um nicht runter zu fallen. Einen halben Tag war Akira ununterbrochen durch gelaufen, doch tat Kagome dies als reine Zeitverschwendung ab, da sie spüren konnte, wie ihnen eine Vielzahl Dämonen immer näher kamen. Sie konnte keine übermäßig große Aura erkennen und nahm daher an, dass er womöglich wie Orion, dazu in der Lage war, seine Anwesenheit zu verbergen. „Es hat keinen Sinn.“ rief sie ihrem Freund zu, welcher abrupt stehen blieb und sie von seinem Rücken sprang. Akira wandelte sich und zog Kampfbereit seine Waffe „Er wird dich nicht bekommen, eher sterbe ich.“ grollte er angriffslustig und stellte sich schützend vor die junge Frau, die ebenso ihre Schwerter zog. Seufzend trat sie neben ihn und fixierte den selben Punkt des Waldes „Glaube ja nicht, dass ich mich wie ein Feigling hinter dir verstecke, ich werde Kämpfen.“ „Etwas anderes habe ich auch nicht von dir erwartet.“ raunte er beinahe amüsiert und festigte den Griff um seine Waffe, als sie das leise Rascheln von Laub vernehmen konnten. In Kagomes Adern begann das Blut zu pochen, sie konnte sie spüren und es waren nicht wenige. Sie unterdrückte ein Zittern, als ein Youkai nach dem anderen zwischen den Bäumen und Büschen hervortrat und sich mit einem mal eine beinahe erdrückende Aura bemerkbar machte, welche ihr Besitzer wohl bewusst für sich behielt, nur um diese im richtigen Moment stolz zu präsentieren. Sie beobachtete, wie sich acht Youkai, der verschiedensten Rassen, paarweise links und rechts aufstellten und damit für weitere vier den Weg freimachten, welche soeben aus dem Wald hinaus geschritten kamen. „Das ist jetzt nicht wahr.“ entkam es Kagome leise und bekam ein bestätigendes Brummen von ihrem Begleiter, welcher die Szene nicht minder fassungslos betrachtete. Ungläubig starrten die beiden die vier Youkai an, die doch tatsächlich mit einer Sänfte anmarschiert kamen und diese schließlich mit unglaublicher Vorsicht auf dem Boden absetzten. Drei von ihnen gesellten sich schnellen Schrittes zu den anderen, wobei einer den Seidenen Vorhang beiseite zog um seinem Herren damit ein unbeschwertes Aussteigen zu bescheren. Eine bleiche Hand mit langen gelblichen Nägeln legte sich an den hölzernen Rahmen der Öffnung, ehe Lucien mit einem Satz hinaus sprang und aufrecht auf seinen Füßen neben dem Diener landete, welcher sich nach einem kurzen Seitenblick seines Meisters demütig zurück zog. Er machte sich nicht einmal die Mühe seine Verärgerung zu verbergen, denn in genau dem Augenblick, als er sich zwei Schritte von seinem Gefährt entfernte, warf er Kagome einen Blick zu, welcher hätte töten können. Sie hingegen bedachte ihn mit einer leicht hochgezogene Augenbraue und hätte am liebsten laut los gelacht, wenn die Lage nicht so erst gewesen wäre. Bei aller liebe, sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dieser Typ mit seinem verwuscheltem kurzen Aschblondem Haar und doch recht jugendlich wirkenden Gesicht eine solche Gefahr darstellen sollte. Sie unterzog seiner für einen Mann recht schmächtigen Statur einer kurzen Musterung und hätte sich eigentlich sorgen sollen, dass er trotz dieser Erscheinung unglaubliche Macht ausstrahlte. Eigentlich, denn sie konnte in diesem Moment nur an eines denken. Woher zum Teufel hatte er diese Kleidung? Nachdenklich biss sie auf ihrer Zunge herum und besah sich seine Schwarze Lederjacke, unter der ein weißes T-shirt hervor lugte. Die tief sitzende verwaschene Jeans und seine schwarzen Sneaker. Sie sah aus dem Augenwinkel heraus, wie Akira verwirrt zwischen ihr und Lucien hin und her blickte, doch brachte er kein Wort heraus. Der Blonde hingegen verschränkte seine Arme vor der Brust und begann zu lächeln. Nein, es war kein Lächeln, vielmehr ein überhebliches Grinsen. „Warum so verwirrt meine Liebe?“ schnurrte er ihr entgegen und legte dabei spielerisch den Kopf leicht schief. Dieser Verdammte Mistkerl wollte sie wohl verarschen. Zähneknirschend machte sie einen schellen Schritt auf ihn zu, hielt ein Schwert direkt auf seinen Körper gerichtet und zischte beinahe bedrohlich leise „Tu nicht so unschuldig, woher stammt deine Kleidung?“ Der Blonde sah einmal an sich hinab und zuckte mit den Schultern als wüsste er nicht wovon sie da sprach „Na genau da, wo du deine Kleidung auch her hast.“ Er hatte anscheinend nicht vor ihr ausführlicher zu Antworten. Dieser Drecksack, war gut. Er konnte seine Gefühlsregungen anscheinend sehr gut kontrollieren und manipulierte seine gegenüber damit. Nun gut, dann müsse sie wohl ihre Fragen etwas genauer stellen. „Wie kommst du an Kleidung, welche es erst in 500 Jahren gibt?“ „Du erstaunst mich. Ich habe erwartet, dass du länger brauchst, darauf zu kommen, die richtigen Fragen zu stellen.“ Kagome gab ein unzufriedenes grummeln von sich „Hör auf hier rum zu säuseln, beantworte meine Frage.“ Ihr Befehlston ließ in vollkommen kalt, stattdessen grinste er sie wieder an und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Wie sie seine an Arroganz grenzende Gelassenheit doch hasste und ihm mit Freuden dieses dämliche Grinsen aus dem Gesicht schlagen würde. „Du warst ja schon immer sehr leicht reizbar.“ fing er grinsend an und leckte sich kurz über die Lippen „Auch wenn du dich in vielen Dingen verändert hast, so wirst du diese Eigenschaft wohl nie los.“ flötete er dann und betrachtete dabei jeden Zentimeter ihres Körpers Haargenau. Akira hatte für seinen Teil genug gehört und gesehen, weshalb er ungehalten auf knurrte und ebenfalls einen Schritt auf Lucien zu machte „Dreckiger Vampirbastard, du wirst sie niemals bekommen.“ „Und ein jämmerlicher Kami akuma will mich daran hindern?“ Mit einem mal fühlte Kagome sich wie eine Zuschauerin, als die beiden Männer sich kampflustig anstarrten. Vampirbastard? Schossen ihr Akiras Worte durch den Kopf und starrte dabei Lucien an. Entweder lag der Wolf vollkommen daneben oder sie befand sich im falschen Film. Lucien, ein Vampir? Schnell durchforstete sie ihr Gedächtnis nach allem, was sie über Vampire wusste, doch entstammte alles Hollywoods Fantasie. Vampire existierten doch nicht, oder? Jedoch sollte es sie nach allem, was sich ihr offenbart hatte, seitdem sie das erste mal durch den Brunnen reiste, nicht wundern, dass der Mythos um die nachtaktiven Blutsauger ebenso, wie die tatsächliche Existenz der Dämonen nichts weiter als Lügen waren. Ein Schauder durchlief sie, als ihr damit klar wurde, dass sie trotz ihres bisherigen Wissensstandes, nun da stand wie ein naives Dummchen. Verdammt noch eins, wenn es wirklich wahr war, so hatten sie wirklich ein Problem. „Akira!“ durchschnitt ihre wütende Stimme die Luft und ließ den Schwarzhaarigen inne halten. Mit undurchdringlicher Miene huschte ihr Blick von Lucien zu ihrem Begleiter „Wie lange weißt du schon, was er ist?“ zischte sie ihn an, worauf der Wolf aufgrund ihrer Gereiztheit kurz zögerte, ihr dann jedoch antwortete „Ich habe es gerade eben erst erkannt. Sein Herz, es schlägt um einiges langsamer als bei lebenden Wesen. Ich nahm erst an, er sei ein Untoter, doch besitzen diese kein schlagendes Herz.“ Diese Aussage ließ sie innerlich stöhnen. Wie sie es geahnt hatte, Hollywood hatte ihr ein Märchen aufgetischt. Vampire besaßen also ein schlagendes Herz, was haben sich diese Geschichtenerzähler wohl noch so ausgedacht? Gut wie dem auch sei, es ließ sich nun nicht ändern, viel interessanter fand sie in diesem Moment dennoch die Sache, auf die sie noch immer keine Antwort erhalten hatte. Leise räusperte sie sich, um sich zu beruhigen und fixierte wieder ihren gegenüber „Du hast mir noch immer nicht geantwortet. Wie kommst du an Neumoderne Kleidung?“ Der Vampir grinste wieder und sah sie dabei weiterhin überheblich an, wobei Kagome unweigerlich das Gefühl überkam, dass ihr seine Antwort keinesfalls gefallen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)