Schicksalsveränderung von -Lotus- ================================================================================ Kapitel 39: Überzeugungskraft ----------------------------- Lang, lang hat´s gedauert doch bin ich mit einem neuen Kapitel zurück gekehrt. Ich hoffe es gefällt euch. Viel Spaß beim lesen und lasst nen Kommi da. LG -Lotus- ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Vollkommene Stille hatte sich ausgebreitet, als Kagome versuchte die vier letzten Worte zu begreifen, welche Akira soeben von sich gab. Er hatte niemals etwas von einem Bruder erzählt. Hatte seine Mutter vielleicht einen zweiten Sohn, dessen Erwähnung der Wolf nicht für wichtig erachtete bis eben jener leibhaftig vor ihnen stand? Doch war Kiyoshi ein Inuyoukai, wie also passte das zusammen? Nun um ihr das zu erklären musste er wohl etwas genauer werden, entschied sie und warf ihrem Gegenüber einen abwartenden Blick zu, dass er fortfahren solle. Der Ausdruck in seinem Gesicht zeigte ihr deutlich, was er von der ganzen Sache hielt und wurde dadurch nur neugieriger, was folgen würde. „Als du ihn zurück holtest haben wir herausgefunden, dass er ebenso ein Kami akuma und der erstgeborene Sohn Kurons ist. Seine Mutter ist irgendeine Chinesische Inuprinzessin.“ erklärte er dann, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Wow, dass hätte ich jetzt echt nicht gedacht. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass er göttliches Blut in sich trägt.“ Es war einfach aus ihr heraus geplatzt, ohne darüber nachgedacht zu haben. Für Akira musste es ein Schock gewesen sein zu erfahren, dass sein Vater noch eine weitere Familie gegründet hatte. Zumal er ihr selbst erzählte, dass sich Götter für gewöhnlich nicht mit Dämonen einlassen, was wohl ein fataler Irrtum war. Ob Kiyoshi von Akiras Existenz gewusst hatte? Seufzend fuhr sie sich durch die Haare und wollte ihn diesbezüglich schon fragen, da kam der Wolf ihr auch schon zuvor. „Es wundert mich nicht, dass du nicht darauf geachtet hast. Du hattest andere Dinge im Kopf.“ Verständnisvoll wie eh und je, dachte sie sich kopfschüttelnd. „Wusste er von dir und deiner Mutter?“ Für einen Augenblick verdunkelten sich das Grün in seinen Augen, als er darüber nachdachte und seufzte daraufhin tief „Keine Ahnung, er sprach nur davon gewusst zu haben, dass Kuron sich mit einer Wolfyoukai gepaart hat. Ob er nun mehr über uns weiß kann ich nicht sagen. Seiner Reaktion nach zu Urteilen, schien er jedoch ziemlich überrascht, als ihm klar wurde, wer ich bin.“ Nun um sich in dessen Angelegenheit Klarheit zu verschaffen sollte wohl kaum ein Problem sein. Viel interessanter war nun jedoch die Frage, was geschehen musste um Akiras Unruhe aufgrund dieser Neuigkeiten zu zerstreuen. „Und was jetzt?“ frage sie daher und sah ihren Freund abwartend an, doch erwiderte er ihren Blick nur mit einem unwissenden Ausdruck im Gesicht. „Was meinst du?“ „Naja er ist dein Bruder.“ fing sie an und als Akira wusste worauf sie hinaus wollte verschränkte er wieder die Arme vor der Brust und sah zur Seite. „Na und. Was soll das schon heißen, er ist ein Arschloch.“ entkam es ihm in einem knurrenden Unterton, wobei Kagome das Gefühl bekam, dass ihr Freund mit dieser Angelegenheit extra zu ihr gekommen war um Zuspruch zu erhalten. Doch das konnte er vergessen, er wusste genau, dass sie sich nicht in irgendwelche Dinge hineinziehen ließ, die sie absolut nichts anging. Alles was sie ihm anbieten konnte, war ihre persönliche Meinung dazu und ein gut gemeinter Rat. „Ach komm schon ihr habt euch doch bestimmt etwas zu sagen.“ „Er vielleicht, ich jedoch sehe das ganz anders.“ konterte er auch gleich, was die Schwarzhaarige dann doch überraschte. „Du meinst er will mit dir darüber sprechen, dich vielleicht sogar kennen lernen?“ Nun wurde die Sache doch irgendwie interessant. Zuvor nahm sie an Kiyoshi wäre gezwungenermaßen hier und wollte seine Schuld in einem schnellen Abwasch begleichen und dann wieder das Weite suchen, auch wenn er Akira als seinen Halbbruder erkannte. Doch wie es schien, war er doch kein so mieser Typ. Nun aber auch nur, was diese eine Sache betraf. „Keine Ahnung was er will.“ hörte sie dann wieder ihren Freund vor sich hin giften, doch kam in diesem Moment mal wieder Kagomes Samariter komplex zu tage. „Du solltest mit ihm sprechen.“ schlug sie ihm erwartungsvoll vor und setzte dann zu einer Erklärung an „Ich kenne ihn nicht, doch scheint er sich damit auseinander setzten zu wollen.“ Akira jedoch schien nicht sofort nach dem Köder zu schnappen und stellte noch immer auf Stur. „Wie kannst du die Fürsprecherin für ihn spielen, nachdem er dich derart behandelt hat.“ So langsam nervte es sie diesen bockigen Wolf überzeugen zu müssen. „Weil dies eine Sache zwischen ihm und mir ist, doch ist er dein Bruder, also nimm die Gelegenheit wahr und sprich mit ihm. Was auch immer er dazu zu sagen hat, hör es dir an.“ „Halbbruder.“ murmelte er und fing sich dadurch einen Blick ein, welcher ihm deutlich machte, dass dieser Unterschied sie nicht im mindesten interessierte. Wie sehr es sie doch ankotzte sich ständig diese dämlichen Verbesserungen anhören zu müssen. Bruder war Bruder, egal ob Halb, Stief oder Adoptiv. „Was denkst du würde das bringen?“ fragte Akira ruppig nach, worauf sie nur mit den Schultern zuckte und sich zur Seite drehte um aus dem Fenster zu schauen. Sie schwieg eine Weile, atmete dann tief ein und antwortete ihm dann leise. „Vielleicht nichts, vielleicht würde es aber auch eine Menge bringen, das weißt du nicht. Es wäre eine Gelegenheit ein Stück Familie dazu zu gewinnen. Wenn ich plötzlich jemanden treffen würde und sich dieser jemand als Teil meiner Familie herausstellen würde, so würde ich ihm wenigstens eine Chance geben.“ Sie hörte hinter sich ein zischen, welches sie eindeutig einem unterdrücktem sarkastischen Lachen zuordnen konnte „Ja klar, bei deinem Vertrauen anderen gegenüber würdest du das sicher tun.“ Leicht weiteten sich ihre Augen, als sie das hörte und drehte ihren Kopf mit einem vernichtenden Blick zu ihm um. Wie konnte er es wagen sie gerade jetzt, bei diesem Thema zu verhöhnen? Wobei er am besten wusste, was ihr Familie bedeutete. Er genau wusste, dass ihre Blutlinie mit ihrem verscheiden ausgelöscht wäre. „Vorsicht Akira. Du weißt genau warum das so ist.“ presste sie mit vor Wut unterdrückter Stimme hervor. Sie sah noch kurz in seine geweiteten Augen, ehe sie sich wieder der atemberaubenden Aussicht zu wandte. „Entschuldige, so war das nicht gemeint.“ versuchte er es versöhnlich was sie im stillen annahm, jedoch nicht darauf einging. Kagome schüttelte leicht den Kopf. Irgendwie erinnerte sie diese Situation an damals, wo auch eben solche Halbbrüder nichts voneinander wissen wollten. Das dieses Zerwürfnis auch heute noch besteht und sich wohl niemals ändern wird brachte sie dazu Mitleid für jene zu empfinden. Eine Familie stand über allem, so sah sie das jedenfalls. Vielleicht war das ja so ein Youkaiding, dass man einfach so bei dem kleinsten Fehltritt auf jenes Familienmitglied schiss und diesem wortwörtlich den Krieg erklärte. Leise stieß sie einen Seufzer aus und stützte sich mit den Armen am Fensterrahmen ab, als sich ihr Blick auf den immer dunkler werdenden Horizont richtete. „Ich kenne zwei Personen, die mit euch ein ähnliches Schicksal teilen, doch in ihrem Fall wollten beide nichts voneinander wissen, bekämpften sich bis aufs Blut und wünschten sich den gegenseitigen Tod. Auch heute noch ist der Name des jeweils anderen ein Rotes Tuch für sie, obwohl sie beide zusammen eine verdammt starke Gemeinschaft abgeben. Keiner von ihnen möchte über seinen Schatten springen und auf den anderen zugehen, doch ist Kiyoshi bereit auf dich zu zu gehen, also hör ihn an.“ Der Kami akuma seufzte. Dieses Geräusch riss die damit aus ihren Gedanken, worauf sie sich wieder aufrichtete und zu ihrem Freund umdrehte. Der Blick mit dem er sie bedachte erstaunte die junge Frau jedoch. „Ich denke ich weiß wen du damit meinst.“ meinte er dann und rieb sich mit der Hand über den Nacken. Seine Miene schien nachdenklich, als würde er nun genaustens über ihre Worte nachdenken. Dann jedoch ließ er seine Hand wieder sinken und sah sie entschlossen an „Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat doch glaube nicht, dass wir die besten Freunde werden.“ Dies war Kagome Antwort genug, worauf sich augenblicklich ein siegreiches Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete „Das erwartet auch keiner. Ich habe dir einfach nur den Rat gegeben ihn anzuhören, ehe du es im Nachhinein bereust.“ antwortete sie ihm und verschränkte dabei überheblich die Arme vor der Brust, wobei Akira belustigt vor sich hin schnaubte. „Kaum zu glauben, dass ich von einem so jungen Ding Ratschläge annehme.“ Was sagte er da? „Verarsch mich bloß nicht alter Mann.“ lachte sie ihn daraufhin laut los, doch sah Akira nur empört drein und wandte ihr gespielt beleidigt den Rücken zu. „Alt? Na hör mal, in der dämonischen Welt gelte ich mit meinen beinahe 250 Jahren noch als heranwachsender.“ „Dann bist du ja fast noch ein Welpe.“ lachte sie ihn weiter aus. Mit beinahe schockiert geweiteten Augen starrte er sie nun an, wahrscheinlich, weil er sie so ausgelassen eher selten erlebte, was dazu führte, dass Akira selbst zu lachen anfing und ihr damit recht gab. Kaum ein paar Meter von den beiden ausgelassen lachenden Freunden entfernt stand jemand vor der Tür und hielt schon sein geraumer Zeit inne. Die beiden Freunde hatten während ihres Gesprächs nicht bemerkt, dass jemand ihrem Gespräch, wenn auch unbeabsichtigt gelauscht hatte. Kiyoshi hatte sich nach einigem hin und her dazu durch gerungen einen weiteren Versuch zu starten sich bei Kagome zu entschuldigen, doch stand er nun wie erstarrt da und lauschte dem heiteren Gelächter der bisher lieblos wirkenden Frau. Selten hatte er eine Menschenfrau mit solch ausdrucks kalten Verhalten wie das ihre gesehen. Anders gesagt hatte er selten an irgendeinem Wesen solch Emotionslosigkeit feststellen können, abgesehen von dem Lord des Westens, dessen drohenden Blick sie überraschender weise ziemliche Konkurrenz machen konnte. Doch nun schien sein erster Eindruck von ihr in sich zusammen zu fallen und dem Bild platz zu machen, welches sein Halbbruder von ihr hatte. Er wollte sich eigentlich mit ihr aussprechen um dann seiner Aufgabe weiter zu folgen, doch stand er wie versteinert da, eine Hand in der Luft erhoben um an den Holzrahmen neben der Tür zu klopfen und lauschte ihrer seidenweicher Stimme. Nun hatte er ein noch schlechteres Gewissen als ohnehin schon. Nicht nur, dass er die Frau vollkommen falsch eingeschätzt hatte, er hatte sie dazu auch noch als kaltherziges Miststück bezeichnet, obwohl sie das genaue Gegenteil war. Sie sprach Akira sogar zu seinem Gunsten zu, obwohl sie ihn, wie er annahm zu hassen schien. Die Augen Kiyoshis weiteten sich kaum merklich als er hörte, wie Akira der jungen Frau nach einer Weile eine Gute Nacht wünschte und er daraufhin sich der Tür nähernde Schritte vernahm. Schnell erwachte der aus seiner Starre und nahm die Beine in die Hand um bloß nicht beim lauschen erwischt zu werden. Er sprintete so schnell er konnte davon, bis er vor seinem eigenen Zimmer ankam und dieses erleichtert betrat. Mit einen tiefen Seufzer lehnte er sich an die Wand neben der Tür und starrte dabei ins leere. In dem Kopf des Blauhaarigen wirbelten die Gedanken nur so umher. Er nahm an es wäre ein leichtes diese Frau zu brechen, doch schien sie wie ein Buch mit sieben siegeln. Nach außen hin zeigte sie sich stolz, erhaben und unnahbar. Akira gegenüber jedoch verhielt sie sich liebevoll und zeigte Verständnis. Sie hatte sich dem Wolf gegenüber sogar ein Stück weit für ihn eingesetzt, obwohl er sich ihr gegenüber mehr als respektlos verhielt. Er konnte ihr Verhalten einfach nicht verstehen, welches dieser Gesichter war nun die wahre Kagome? Er wollte sie unbedingt kennen lernen, doch zu seiner eigenen Verwunderung galt dieses Interesse nicht nur dem Sinne seiner Aufgabe als Sucher, es war die Tatsache, dass sie als Person anders war als all jene denen er jemals begegnete. Sie war ihn genau so ein Mysterium wie seine einstige Geliebte, durch dessen Augen diese Frau ihrer beider Untergang mit ansah. Ein klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen Gedanken, doch ehe er sich erheben konnte wurde diese auch schon energisch aufgeschoben. „Was machst du da auf den Boden?“ kam es von Akira, der seinen Kopf durch den Türspalt gesteckt hatte und auf ihn hinab sah. Kiyoshi schnaubte nur über seine Unhöflichkeit nicht einmal darauf zu warten, bis er hinein gebeten wurde und kam abrupt auf die Beine „Nachdenken. Was geht dich das an?“ blaffte er los und wandte sich ab um zu der kleinen Sitzgruppe bestehend aus einem kleinen niedrigen Tisch und Sitzkissen zu marschieren. Mit einem fiesen Grinsen im Gesicht trat Akira einfach ein und schloss die Tür hinter sich. „Schuldgefühle was?“ der Schwarzhaarige lachte, worauf Kiyoshi ihm einen warnenden Blick zu warf und sich auf den Platz gegenüber der Tür nieder ließ „Unterstehe dich meine Gefühle zu durchleuchten. Außerdem, wer hat dir erlaubt mein Gemach zu betreten.“ Akira jedoch ignorierte ihn, was den Blauhaarigen zur Weißglut trieb und setzte sich ihm gegenüber. „Verschwinde einfach, ich brauche keine Moralpredigt von dir.“ zischte Kiyoshi drauf los, doch ging Akira wieder nicht darauf ein. Stattdessen verschränkte er einfach die Arme vor der Brust und sah zur Seite „Sei still.“ Dieser ruhige unberührte Ton passte so gar nicht zu dem Akira, den er bisher kennen gelernt hatte, dennoch wie konnte er es wagen, so mit ihm zu reden? „Auch wenn du darauf keinen Wert legst bin ich noch immer dein älterer Bruder. Da erwarte ich etwas mehr Respekt.“ „Respekt?“ knurrte Akira auf und schlug mit der Faust auf den kleinen Holztisch „Ich bin nur hier, weil Kagome mir dazu geraten hat. Also sag was du zu sagen hast.“ Skeptisch betrachtete der Inu den Wolf und stellte sich dabei die Frage ob für Akira hinter der Freundschaft zu der Menschenfrau nicht doch mehr lag. „Du tust anscheinend alles, was sie von dir verlangt. Man könnte meinen du seist auf mehr aus, als ihre Sicherheit.“ Damit hatte einen Nerv bei dem Schwarzhaarigen getroffen, dass wusste er, da dieser ihn nun mit einem finsteren Blick bedachte und ein leises Knurren seine Brust zum beben brachte. „Ich würde alles für sie tun, doch ist es keine Liebe die mich dazu verleitet. Diese Frau war die erste Person, die einen jemand und kein etwas in mir gesehen hat. Sie war die erste, die sich meine Freundschaft wünschte und bereit war ihr Leben für das meine zu geben.“ Er hielt kurz inne um sich zu beruhigen, worauf sein Gesicht plötzlich einer undurchdringlichen Maske glich. „Wie bereits erwähnt, ich bin hier um mir anzuhören, was du zu sagen hast.“ Mit einem mal fühlte sich der Blauhaarige unwohl, so angestarrt wie er wurde kam er sich wie bei einem Verhör vor. Dennoch fühlte er Erleichterung und eine tiefe Dankbarkeit Kagome gegenüber, die diese Aussprache ermöglicht hatte. Kaum hörbar atmete er einmal tief durch und räusperte sich leise, ehe er auch schon zu sprechen begann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)