Le coeur a ses raisons que la raison ne connaît pas von crazyweib ================================================================================ Prolog: Truth or dare on the dancefloor --------------------------------------- Laute Musik dröhnte aus dem Lautsprecher und veranlasste die versammelte Menschenmenge dazu, ihre Körper im Takt der Klänge zu bewegen. Spotlicht erhellte den großen Saal von Zeit zu Zeit und Gläser, gefüllt mit den unterschiedlichsten Flüssigkeiten, wurden herumgereicht und von den schwitzenden Menschen gierig getrunken. Für den Besitzer des Clubs handelte es sich um ein bekanntes Bild, was ihn zugegebenermaßen zufriedenstellte. Immerhin verdiente er daran, dass so viele Jugendliche seinen Club besuchten, da konnte er darüber hinwegsehen, dass einige das Erwachsenenalter noch nicht erreicht hatten. Ja, was kümmerte es ihn? „Du tanzt gut.“ Ein Lächeln umspielte das Gesicht des Jungen, während er seinen Körper an den der jungen, schlanken Dame schmiegte. Er passte seine Bewegungen den ihren an, doch bereits kurz danach hatte sie sich breit lächelnd umgedreht. Sie schwankte ein klein wenig, ein Zeichen, dass der letzte Shot wohl einer zu viel gewesen war. Ein Grund mehr in ihrer Nähe zu bleiben, nicht dass sie von einem schmierigen Typen abgeschleppt wurde. „Fällt dir das erst jetzt auf?“ bemerkte sie lachend und legte die Arme um seinen Hals. „Oder ist das nur dein typischer Anmachspruch?“ Die beiden Körper bewegten sich weiter zur Musik, wobei sich die beiden nicht aus den Augen ließen. Die Luft zwischen ihnen schien zu knistern. „Glaubst du denn, ich hätte nichts Besseres drauf als das? Glaubst du ich bin so einfallslos?“ Das Mädchen zuckte nur mit den Schultern und blickte ihn weiter mit diesen funkelnden Augen an. „Naja manchmal seid ihr Männer nicht gerade kreativ.“ Gab sie zu bedenken. „Vielleicht sollten einige von uns jetzt lieber still sein.“ Der Junge lächelte verschmitzt und ließ seine Hände langsam wandern. „Und wenn nicht?“ erwiderte das junge Mädchen keck und hob herausfordernd eine Augenbraue. „Dann muss ich sie wohl zum Schweigen bringen.“ Mit einer schnellen Bewegung hatte er sich zu ihr heruntergebeugt, noch einen kurzen Blick in ihre Augen gewagt und sie dann geküsst. Vielleicht hätte er es nicht tun sollen. Doch er konnte nicht anders, es war als ob sie ihn in seinen Bann gezogen hätte und er konnte sich nicht befreien. Nun er wollte es auch nicht. Alles was ihn gerade interessierte, waren die weichen Lippen auf seinen. Es war ein unglaubliches Gefühl und er konnte nicht genug kriegen. Soweit er die Situation beurteilen konnte, schien es ihr ähnlich zu ergehen. Kapitel 1: Beating Hearts ------------------------- Der vertraute, schrille Alarm weckte das Mädchen pünktlich wie jeden Morgen. Müde klappte sie ein Auge auf und streckte die Hand aus, um das Mistding endlich zur Ruhe zu bekommen. Es fiel ihr zwar leichter aufzustehen als am gestrigen Morgen, aber dennoch würde sie lieber einen weiteren Tag im Bett verbringen. Gestern war sie mit einem unerträglichen Kater aufgewacht, gepaart mit den höllischsten Kopfschmerzen, die man sich vorstellen konnte. Niemals wieder würde sie auch nur einen kleinen Tropfen Alkohol mehr anrühren. Teufelszeug! Bereits aus der Entfernung konnte sie die orangefarbenen Haare ihrer Freundin erkennen, die am Schultor mit einem verschmitzten Lächeln auf sie wartete. Sora schien ja gute Laune zu haben, ob sie am Samstag wohl mit Tai verschwunden war...? Grinsend begrüßte Mimi ihre Freundin, doch ehe sie eine Bemerkung bezüglich des braunhaarigen Jungen machen konnte, wurde sie auch schon unterbrochen. „Na, wie ging’s dir gestern? Du hattest ja ziemlich viel Spaß auf der Party.“ Sora’s Grinsen wurde breiter, was Mimi nun ein wenig verdächtig vorkam. „Kann sein?“ Sie wusste nicht so Recht, worauf Sora hinauswollte. „Komm schon, tu nicht so! Ich will Details!“ Mimi blickte ihre Freundin verwirrt an, während sie die Schule betraten. „Wovon denn bitte?“ Die Ältere verdrehte die Augen. „Matt und du? Auf der Party?“ Die Braunhaarige blieb verdutzt stehen und zog ihre beste Freundin am Arm. „Sag mir nicht, du erinnerst dich nicht!“ Sora grinste nun wieder während Mimi nicht im Geringsten zum Lachen zu Mute war. „Ich weiß nur noch dass wir alle zusammen was getrunken haben und wir beide später zu den Shots gewechselt sind.“ Sora lachte kurz auf. „Nicht ganz, du hast Shots getrunken, ich wollte mir das nicht mehr antun. Aber egal, jedenfalls Matt und du haben auf der Party rumgemacht. Ihr konntet die Finger ja gar nicht voneinander lassen. Ich wusste nicht, dass du auf ihn stehst.“ Wieder lächelte Sora verschmitzt. „WAS?“ Dass sich alle anderen nun nach ihr umdrehten, war der Siebzehnjährigen egal, sie fühlte sich als hätte jemand ihr den Teppich unter den Füssen weggezogen. „Tue ich nicht.“ Stöhnte das Mädchen dann etwas leiser. Nie, nie wieder würde sie einen Tropfen Alkohol anrühren. „Bitte sag mir, dass das ein Scherz ist.“ Mit flehenden Augen blickte sie zu ihrer besten Freundin, die sie nur verwirrt ansah. „Aber, das ist doch jetzt nicht soooooo schlimm?“ Sora biss sich auf die Lippe. „Er ist immerhin heiß und einer der gutaussehenden Typen der Schule.“ Mimi wiederstand dem Drang, ihren Kopf gegen die Mauer zu schlagen. „Mit einem Riesenego und ein Weiberheld ja. Ich meine, klar wir sind Freunde und ich kann ihn gut leiden, aber das wird er mich niemals vergessen lassen.“ Mimi seufzte, wobei sie von der Schulklingel übertönt wurde. Ohje, diese Miene bedeutet nichts Gutes. Der rothaarige Junge seufzte leise, als Mimi mit etwas Verspätung in den Klassensaal gehuscht kam. „Mimi?“ Izzy blickte seine beste Freundin unsicher an, als sie sich neben in setzte und den Kopf auf die Tischplatte knallen ließ. „Hmhmhm.“ Ertönte von ihr, doch ehe der Junge weiterfragen konnte, begann der Lehrer mit dem Unterricht. Mimi hob den Kopf und kramte ihr Heft heraus. „Mimi, was ist los?“ flüsterte Izzy ihr zu und beobachtete sie stirnrunzelnd. Ihre braunen Augen blickten ihn stumm an, doch konnte er darin lesen, dass sie überlegte sich ihm anzuvertrauen. Ohje, was auch immer sie zu sagen hatte, ihm würde es nicht gefallen. „Das ist alles deine Schuld!“ platzte sie plötzlich leise heraus. „Meine Schuld?“ Diesen Satz hatte er zu laut ausgesprochen, alle Augen drehten sich zu ihm um, einschließlich die des Lehrers. Izzy spürte die Röte, er war vermutlich knallrot angelaufen und widmete sich seinem Heft. Das hatte er davon, dass er unbedingt neben Mimi sitzen musste! „Du hättest auf die Party mitkommen sollen. Dann wäre das alles nicht passiert.“ Kam es von der Besagten geflüstert. „Aber was denn?“ gab er leise zurück und bemühte sich dem Lehrer nebenbei zu folgen. „Ich… wie es aussieht hab ich mit Matt rumgemacht.“ „WAS?“ Diesmal war er wirklich zu laut gewesen. Die Röte in seinem Gesicht wurde noch eine Spur dunkler und er ließ beschämt die Ermahnung des Lehrers über sich ergehen. Sein Kopf fühlte sich so heiß an, dass er fürchtete gleich zu zerspringen. Im nächsten Moment konnte er allerdings nur daran denken, was Mimi ihm gerade gebeichtet hatte. Matt… warum ausgerechnet er? Izzy seufzte leise und kratzte sich am Kopf. „Aber ich dachte du würdest nicht auf ihn stehen?“ gab er leise zurück. „Tue ich auch nicht.“ Ihr Flüstern wurde spitz und sie starrte geradeaus. „Aber warum..?“ begann der Junge verwirrt, wobei er unterbrochen wurde. „Ich war betrunken okay!? Ich erinnere mich nicht mal daran.“ Izzy seufzte erneut. Wo war er nur hineingeraten? Sollte er das Joey erzählen? Der ältere Junge war ebenfalls ein guter Freund von ihnen und seit einiger Zeit in Mimi verliebt, wovon jedoch nur Izzy wusste. Oder sollte er es für sich behalten? Die Sache mit Matt war nur eine einmalige Sache, immerhin beteuerte Mimi ja, sie würde nicht auf ihn stehen… Als die Schulglocke zur Pause klingelte, versammelten die ehemaligen Digiritter an ihrem Stammplatz. Während den Einsätzen in der Digiwelt war dies zu einem Ritual geworden, da sich hier die Möglichkeit bot mit den meisten Kindern in Kontakt zu treten. Nachdem Frieden in der Digiwelt herrschte, hatten sie dieses Ritual beibehalten und redeten über dies und jenes. Sora freute sich darüber, so konnten sie den Kontakt halten und sie war von ihren besten Freunden umgeben. Breit lächelnd lauschte sie gerade Tais ausführlichen Erzählungen, wie er nach der Party versucht hatte im Dunkeln sein Zimmer zu finden. Sora schüttelte den Kopf, das war einfach typisch Tai. Sie widerstand dem Drang ihm die langen, braunen Haare zu fahren und ihn aufzuziehen, begnügte sich lediglich damit ihn anzulächeln. Ihr Blick fiel auf ihre Freunde, sie waren alle so unterschiedliche Charaktere und ohne die Digiwelt hätten sie sich wohl niemals so gut kennengelernt… Wie es Biyomon wohl ging? Plötzlich wurde die Pause durch das Klingeln der Schulglocke beendet und Sora schubste ihre beste Freundin aufmunternd an. Sie wusste, dass diese nun mit Mat reden würde und eigentlich lieber schreiend weglaufen wollte. Das konnte man in ihrem Blick deutlich erkennen. „Viel Glück!“ raunte sie ihr zu, ehe sie mit Tai zusammen tuschelnd zur Klasse zurückging. „Denkst du sie kommen zusammen?“ Sora blickte zu Tai, der sie musterte. „Ich hoffe es, ich denke sie würden zusammenpassen.“ Sie blickte zu Tai, der sich am Kinn kratzte. „Du meinst, wenn sie sich nicht gerade umbringen? Ich weiß nicht, zweimal Riesenego, das überleben die oder wir nicht.“ Tai lachte kurz auf, ehe er vorsichtig ihren Arm berührte. „und wie geht’s dir dabei?“ Seine Stimme war leiser und sanft geworden. Es rührte Sora, dass er sich sorgte. „Alles gut. Wir haben uns doch immerhin vor über zwei Jahren getrennt, da sind wirklich keine solchen Gefühle mehr vorhanden.“ Es stimmte, auch wenn ihr fünfzehnjähriges Ich jetzt wohl in Tränen ausbrechen würde. „Außerdem hatte er inzwischen so viele Affären, da ist es mir lieber er findet endlich jemanden, den er wirklich mag.“ Die beiden beendeten damit ihr Gespräch und setzten sich zurück auf ihre Plätze. Wieso tat sie sich das hier nochmal an? Warum hatte sie auch auf Sora gehört und wollte sich nun mit Matt aussprechen? Blöde Idee, Sor. „Wegen der Party…“ begann sie zögernd, während Matt sie grinsend anstarrte. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr viel davon, aber Sora hat mir erzählt dass wir irgendwie rumgemacht haben.“ Sie machte eine unsicher Pause, nicht ganz die Worte, die sie hatte sagen wollen, aber sei’s drum. Matt’s Gesicht verfinsterte sich plötzlich, was sie ein wenig verwunderte. Hatte sie etwas Falsches gesagt? „Wir sind ja Freunde und ich möchte, dass das so bleibt. Außerdem weiß ich ja nicht mehr soviel davon, daher, das steht nicht zwischen uns oder?“ Nun war es an Mimi den blonden Jungen anzustarren. „Du brauchst dir deswegen keine Gedanken zu machen. Es war nicht so als müsste man sich dieses Erlebnis merken.“ Das Mädchen wollte kurz aufseufzen, als etwas an seinen Worten sie stutzig machte. „Wie meinst du das?“ Matt grinste dämlich, was Mimi dazu veranlasste die Augen zu Schlitzen zu verengen. „Deine Küsse haben mich nicht gerade umgehauen.“ Der blonde Junge zuckte unbeteiligt mit den Schultern und begann sich zu bewegen. „Wie bitte?“ presste das Mädchen zwischen ihren zusammengepressten Zähnen hervor und Wut flammte in ihr auf. „Nimm es nicht persönlich Meems, du wolltest es ja wissen. Besser du erfährst es von mir oder nicht?“ Oh sie würde ihn umbringen. Ihr wütender Blick fixierte den Rücken des Blonden, der an ihr vorbeigegangen war, und sie hatte die Fäuste zusammengeballt. Das würde er ihr büßen! Kapitel 2: Counting stars ------------------------- „Matt, hey Matt, warte doch!“ Matt und sein Bruder T.k hatten gerade erst die Schule verlassen und blickten nun überrascht zurück, als sie eine bekannte Stimme rief. „Hast du heute kein Fußballtraining Tai?“ Die braunen Haare seines besten Freundes wippten in der Luft, während dieser auf sie zugelaufen kam. „Nein fällt heute aus. Aber sag mal Matt, was hast du heute mit Mimi gemacht?“ Vier Augenpaare richteten den Blick auf den blonden Jungen. „Wieso fragst du?“ Matt zog unbeeindruckt an seiner Zigarette, ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. „Irgendwas musst du zu ihr gesagt haben, denn sie schien dich umbringen zu wollen.“ Matt lachte und schüttelte den Kopf. „Ich bin unschuldig.“ T.k musterte ihn schweigend. „Und warum hat sie sich dann vorhin Shin gekrallt und ihn geküsst? Danach wollte sie dann wissen, wie er den Kuss fand.“ Tai prustete los, als er sich das Bild wieder vor Augen heraufbeschwor. Der ältere der beiden Brüder presste die Lippen aufeinander und wandte den Blick von seinen Freunden ab. Guter Spielzug, Tachikawa. Damit hatte er nicht gerechnet und auch wenn er dies nicht zugeben würde, gefiel es ihm nicht. „Hmm vielleicht habe ich etwas zu ihr gesagt.“ Der Junge tat als würde er nachdenken. „Es könnte sein, dass ich erwähnt habe, dass sie schlecht küsst.“ T.k seufzte und schüttelte lachend den Kopf. „Das war gemein.“ Trotz seiner Worte musste Tai laut lachen. „Das scheint unsere Prinzessin getroffen zu haben.“ Matt grinste ebenfalls, auch wenn er das Ganze nun weniger zum Lachen fand. Eigentlich hatte er das nur gesagt, weil sie behauptete, sich nicht an ihre Knutscherei zu erinnern. Ja, er war in seinem Ego gekränkt gewesen. In jenem Moment hatte sich alles richtig und erstaunlich gut angefühlt, und sie verleugnete es. Der Schüler war es gewohnt, dass die Mädels sich um ihn rissen und ihm nachliefen. Mimis Aktion hingegen kränkte sein Ego. Tzzz. Warum hatte das Prinzesschen auch gerade Shin küssen müssen? Er sah sich ohnehin bereits als den größten Playboy der Schule und war ein arrogantes Stück Dreck. Naja, nicht sein Problem. Sie konnte küssen, wen auch immer sie wollte. „Auf der Party hatte das aber nicht so ausgesehen, als ob ihre Küsse so schlecht seien.“ Bemerkte Tai mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Matt rollte mit den Augen. „Vielleicht bist du auch eher der schlechte Küsser von euch beiden?“ Stichelte sein bester Freund und stieß ihm mit dem Ellbogen in die Seite. „Das musst du ja wissen Tai.“ Erklang die Stimme von T.k, der sich bisher eher still verhalten hatte. Die beiden Älteren wurden auf der Stelle knallrot und blieben abrupt stehen. „Klappe T.k.“ spukte Tai zwischen den Zähnen hervor und blickte sich um. „Das ist nie passiert, hatten wir das nicht ausgemacht, T.k? Es war nur ein Unfall.“ Matt blickte grimmig zu seinem kleinen Bruder, der sich nicht mehr einkriegte vor Lachen. Augenblicklich brachte Matt etwas Abstand zwischen sich und Tai. Diesen Zwischenfall, Tais Lippen auf den seinigen, hatte nur Sekunden gedauert, aber T.k schien ihn noch nicht vergessen zu haben. Dabei war es wirklich ein Unfall gewesen, sie hatten zu viel getrunken und irgendwie hatten sie beide die Idee gehabt, den anderen zu umarmen. Naja und der Rest war unwichtig. Nach einer kurzen Zeit des Schweigens, begann T.k wieder das Gespräch aufzunehmen. „Das hast du echt gesagt? Ein klein wenig fies, aber ihre Gesichter hätte ich gerne gesehen.“ Das braunhaarige Mädchen streckte sich grinsend und legte ihr Heft, in dem sie gerade geschrieben hatte, beiseite. Ihr Handy hatte gerade einen Pieps von sich gegeben, und SMS waren nun mal interessanter als die Englischaufgaben. Außerdem war sie ohnehin beinahe fertig damit. „Ich weiß, aber es hat sich gerade so schön angeboten.“ Der blonde Junge kicherte kurz, ehe sein Blick auf Kari fiel, die gerade die Sms las. „Lass mich raten…“ Er machte eine kurze Pause und schloss die Augen. „Davis!“ Kari seufzte kurz und nickte. Sie hatte ihm bereits deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht an ihm interessiert war und doch versuchte er es weiter. Es imponierte ihr, dass er nicht aufgeben wollte, obwohl es auch nervig war. „Er fragt, ob ich mir morgen ihr Fußballspiel anschaue.“ Ihr Blick ruhte auf dem blonden Jungen, der genau neben ihr saß und sie anblickte. Wie so oft hoffte sie ein Zeichen in seinem Gesicht zu erkennen, dass Davis Verhalten ihn störte oder vielleicht verärgerte. „Und was hast du vor?“ Unbeteiligt blickte T.K wieder auf sein Heft und schien sich auf die Hausaufgaben zu konzentrieren. Das Mädchen seufzte innerlich, wieder einmal zeigte er nichts dergleichen. Es war einfach zum Verrücktwerden! Sich in seinen besten Freund zu verlieben, war einfach zu kompliziert. Wieso hatte es sie auch treffen müssen? Wäre es nicht einfacher gewesen, wenn sie Davis‘ Gefühle erwidern könnte? Aber nein, die Liebe schien den einfachen Weg nicht wählen zu wollen. Diese Angst um die Freundschaft und die Tatsache, dass T.K ihr keine Zeichen zu geben schien, machten ihr die Sache nicht einfacher. „Kari?“ Die Stimme ihres besten Freundes holte sie zurück in die Realität und sie blickte ihn verwirrt an. „Ja?“ „Träumst du? Du wolltest mir gerade erzählen, was du Davis schreiben willst.“ T.k lächelte sie an und ihr wurde warm um Herz. Sie liebte dieses Lächeln. „Keine Zeit oder hast du etwa vergessen, dass wir den neuen Eisladen ausprobieren wollten?“ Kari schüttelte die braunen, schulterlangen Haare und legte ihr Handy beiseite, um sich auf T.Ks Aufgabe zu konzentrieren. „Wo warst du mit deinen Gedanken? Die letzten beiden Sätze sind ja total falsch!“ Sora saß auf ihrem Bett, den Rücken an der Wand abgestützt. Vor ihr lagen mehrere Broschüren und Prospekte ausgebreitet. Es war zwar noch etwas früh, aber sie wusste einfach nicht, was sie studieren wollte. Eigentlich hatte sie ja eine Idee, aber eine kleine Andeutung, hatte ihr gezeigt, dass ihre Mutter damit nicht zufrieden war. Da sie eine gute Tochter war, die ihre Mutter glücklich machen wollte, suchte sie Alternativmöglichkeiten. Da sie alles ungemein frustrierte, hatte sie sich ihr Telefon geschnappt und Mimi angerufen. Diese Baustelle war ihr lieber als die Studiumsfrage. „Meinst du nicht, dass er das nur gesagt hat um dich zu ärgern?“ gab sie zu bedenken. „Vielleicht.“ Es herrschte kurz Stille auf der anderen Seite des Telefons, wahrscheinlich ließ sich Mimi ihre Worte durch den Kopf gehen. „Aber das steht nicht mehr zur Debatte.“ Sora unterdrückte einen Seufzer, so etwas hatte sie befürchtet. „Shin hat es gefallen.“ Sie konnte Trotz aus Mimis Stimme heraushören, sie war wohl wirklich durch Matts Kommentar gekränkt gewesen. „Du hattest doch indirekt deine Rache, du weißt doch genau, dass Matt Shin nicht ausstehen kann. Also seid ihr jetzt quitt?“ Sora glaubte keine Sekunde, dass es damit getan wäre, aber sie musste es versuchen. Streit in der Gruppe wollte sie nicht und daher tat sie alles um Schadensbegrenzung zu betreiben. Ihre Freundin lachte nur kurz auf. „Sor, du kennst mich doch besser oder?“ Dieses Mal seufzte die Achtzehnjährige auf. „Mimi, bitte. Ich möchte keinen Streit. Für mich, bitte?“ Wieder wurde es still auf der anderen Leitung und das Mädchen wusste, dass eine Chance bestand. Mimi war leider sehr temperamentvoll und war leicht zu verärgern, allerdings konnte man ihren Ärger auch schnell verpuffen lassen. Wenn man es richtig anstellte. „Ich weiß nicht, ich will ihn einfach nicht so davonkommen lassen.“ Die Siebzehnjährige klang wie ein trotziges kleines Kind, woraufhin Sora lächeln musste. „Es war Shin!“ Sie machte eine unterstreichende Handbewegung, die Mimi allerdings nicht sehen konnte. „Ich überleg’s mir.“ Sora wusste nicht, ob sie ihr Ziel erreicht hatte, aber das war immerhin ein Anfang. „Aber wie läuft’s eigentlich bei dir und Tai? Er muss dich ja schön abgelenkt haben, wenn du mich auf der Party mit Ishida allein gelassen hast.“ Sie konnte sich Mimis Grinsen bildhaft vorstellen und sie war froh, dass ihre Freundin die Röte, die ihr ins Gesicht schoss nicht sah. „Mimi, da läuft nichts. Wir sind nur beste Freunde, so wie du und ich. Da könntest du genauso gut denken, dass ich mich in dich verliebt habe.“ Sora streckte sich und kickte dabei mit dem Fuss ein paar Broschüren auf den Boden. „Ach Sora, hätte ich gewusst, dass du solche Gefühle für mich hegst, hätte ich dich auf der Party geknutscht. Das wär mit tausendmal lieber gewesen!“ Jetzt wurde Sora knallrot. Wie kam Mimi nur auf solche Ideen? Sie schüttelte grinsend die orangefarbenen Haare. „Wann hörst du endlich auf, Menschen verkuppeln zu wollen?“ entgegnete sie grinsend. „Bisher hat noch keine deine Kupplungsaktionen funktioniert!“ Mimi stöhnte kurz auf. „Das waren doch nur erste Versuche. Jeder braucht etwas Übung.“ Sora verdrehte die Augen, die Ausreden waren einfallsreich aber dennoch war es Fakt, dass alle Verkupplungen bisher Katastrophen gewesen waren. „Minako und Motoki können sich heute noch immer nicht zusammen in einem Raum aufhalten.“ Gab sie zu bedenken. „Die sind einfach prüde und undankbar. Apropos, was hälst du von Yolei und Joey?“ Mimis Stimme klang zuckersüß, doch diese Tatsache täuschte Sora nicht. „Mimi! Lass es bleiben. Lass die beiden in Ruhe!“ warnte sie ihre Freundin und hielt sich den Kopf. „Such dir ein anderes Hobby, wie wär’s mit ….“Sora suchte händeringend nach einem Beispiel, jedoch war ihr Kopf leer. „—putzen?“ Was für ein blöder Einfall! „Ganz egal, aber hör auf dich einzumischen, bitte!“ Mimi lachte kurz auf. „Ach Sora, mach dir keine Gedanken, ich weiß, was ich tue.“ Mimis Stimme klang fröhlich und genau dies bereitete Sora Sorgen, die sich langsam in Kopfschmerzen verwandelten. „Sie kommt nicht.“ Bemerkte der Junge geknickt, nachdem er kurz vorher freudig die eingegangene Nachricht geöffnet hatte. „Das war ja auch eine kreative und interessante Einladung.“ Yolei verdrehte die Augen und ging einfach weiter. „Sie hat dir doch gesagt, dass sie dich nur als Freund sieht, wieso gibst du dann nicht auf?“ Davis widmete sich seiner Antwort für Kari und warf Yolei einen wütenden Blick zu. „Wir passen einfach perfekt zueinander. Sie weiß es nur noch nicht.“ Der Junge verstaute sein Handy in der Hosentasche. Kari war einfach seine Traumfrau und sie waren füreinander bestimmt. Wieso hätte er sich sonst nochmals in sie verliebt? „Oh man, du klingst wie ein Stalker oder Psychopath! Lass sie doch einfach in Frieden.“ Yolei war stehen geblieben und starrte ihn an. „wenn du dich da weiter so reinsteigerst, sag Ken er soll dich einbuchten.“ Für einen kurzen Moment war sich Davis nicht sicher, ob Yolei scherzte oder nicht. Sie hatte eine ernste Miene aufgesetzt und ihr Blick haftete an ihm. „Witzig.“ Knurrte der Junge und ging unbeirrt weiter. „Nicht jeder von uns verliebt sich jede Woche neu!“ konterte er dann, als das Mädchen wieder neben ihm ging. „Wie bitte?“ Nun war es Davis, der die Augen verdrehte. „Du verliebst dich alle paar Wochen in jemand anders! Ich bin Kari wenigstens treu.“ Anfangs hatte er ja noch gedacht, dass sich zwischen Ken und Yolei etwas entwickeln könnte, da Yolei ihm gegenüber behauptete, dass Ken „die wahre Liebe sei“, aber nach ein paar Wochen hatte sie sich in jemand anders verliebt. Zum Glück hatte Ken noch nichts mitbekommen, womöglich hätte sie ihm noch das Herz gebrochen. „Momentan ist es Joey oder? Deine große Liebe?“ Aufgebracht schnaubte das Mädchen. „Du bist ein Idiot. Und nein, es ist nicht Joey, er ist zwar gebildet und höflich, aber leider würden wir nicht zusammen passen. Außerdem habe ich ihn nicht als große Liebe bezeichnet.“ Sie rückte ihre Brille zurecht und Davis musterte sie zweifelnd. Das hatte vor einer Woche aber noch ganz anders geklungen. „Wenn du das sagst.“ Er zuckte mit den Schultern, wissend, dass es keinen Sinn machte sich darüber zu streiten. „Aber findest du nicht auch, dass Izzy einfach cool aussieht, wenn er am Computer arbeitet?“ In ihren Augen konnte er ein Funkeln ausmachen und ihre Stimme klang wie die eines verliebten Schulmädchens. „Ich glaube, er ist der Richtige. Die Liebe meines Lebens.“ Davis stöhnte, es ging wieder los. Der arme Izzy. „Jetzt muss er das nur noch merken!“ Yolei war mal wieder Feuer und Flamme für ihre dämliche Idee. „Moment mal, wenn ich so etwas sage ist es unheimlich, aber bei dir nicht oder wie?“ beschwerte sich der Junge und Yolei lachte nur. „Natürlich, ich bin doch ein liebliches und wunderhübsches Mädchen!“ Die war komplett übergeschnappt! Davis schüttelte den Kopf. „Lieblich? Hübsch? Du? Leidest du unter Wahrnehmungsstörungen?“ Kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, boxte ihm Yolei bereits in die Seite. „Aua.“ Kapitel 3: Talking to the moon ------------------------------ Mimi stöhnte genervt auf, als ihr Handy auf ihrem Nachttisch vibrierte. Sie hatte gerade versucht einzuschlafen, doch das würde ihr jetzt nicht mehr gelingen. Neugierig blickte sie auf das zu grell leuchtende Display und schnappte nach Luft, als sie erkannte, dass Matt der Absender war. Was zum Teufel wollte er denn jetzt? Komm vor die Tür.> Eine Minute lang blickte Mimi nur misstrauisch auf ihr Handy. Spinnte der? Und nicht mal ein bitte, oder ähnliches! Er verdiente es, dumm in der Gegend rumzustehen. Wahrscheinlich war die Nachricht gar nicht für sie bestimmt, sondern für eines seiner Betthäschen. Gerade als sie das Handy wieder auf ihren Nachttisch legen wollte, summte es abermals. Bitte Mimi. Okay, es war doch für sie. Genervt stand das Mädchen auf und schlüpfte in ihre Hausschuhe. Sie gab nur aus reiner Neugierde nach, dachte sie, während sie an sich heruntersah. Ihr Schlafanzug bestand aus einem Top und Schlafshorts, naja das würde schon gehen. Mit schnellen Schritten war sie an ihrem Fenster und hatte dieses aufgerissen. Genau vor ihrer Haustür konnte sie einen blonden Schopf ausmachen, der gerade einen glühenden Glimmstängel auf den Boden schmiss. „Wehe, du lässt das genau vor meiner Haustür liegen!“ zischte sie zur Begrüßung. Nachher würde ihr Vater noch glauben, dass sie das gewesen war. Der Junge hob erschrocken den Kopf und ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, welches danach gleich versteinerte. „Ich sagte doch, du sollst runterkommen.“ Maulte der Junge sogleich und Mimi verdrehte die Augen. „Seit wann muss ich tun, was du befiehlst?“ Sie verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und hielt seinem Blick stand. „Und wenn man etwas will, sollte man es mit bitte versuchen.“ Sie gab sich Mühe leise zu sprechen, immerhin war es spät und sie wollte weder ihre Eltern, noch die Nachbarn wecken. „Was willst du Yamato?“ Der Junge blickte sich um. „Würdest du bitte runterkommen?“ Amüsiert betrachtete sie ihn. Das Licht des Mondes fiel auf sein schönes Gesicht, in dem sich Ärger wiederspiegelte. „Wieso sollte ich?“ „Ich möchte nicht, dass deine Nachbarn mich für einen Perversling oder Liebeskranken halten.“ Gab er dann zu und blickte sich zum wiederholten Male um. „Oder willst du, dass die denken, wir seien ein Paar?“ Er spuckte diese Worte geradezu aus und Mimi sog die Luft ein. „Ist dir diese Vorstellung so unangenehm?“ Sie ignorierte den kleinen Stich, den sie verspürte und konzentrierte sich auf die Wut, die in ihr hochstieg. Ehe er antworten konnte, hatte sie das Fenster geschlossen und war verschwunden. Matt stand mit offenem Mund vor der Haustür. Er verstand die Welt nicht mehr, wieso war sie jetzt wieder sauer? Sie hatte ihm ja noch nicht einmal Zeit gegeben, etwas zu erwidern. Unschlüssig blickte er auf die Stelle, wo Mimi eben noch gestanden hatte. Geschlagene 5 Minuten lang blieb er noch auf der Stelle stehen, doch es passierte nichts. Erst in dem Moment, als er gehen wollte, wurde die Tür aufgerissen und eine wütend dreinblickende Mimi stand im Türrahmen. „Was willst du hier?“ wiederholte sie ihre Frage von vorhin. Das ist eine gute Frage. „Mit dir reden.“ Erwiderte der Junge knapp und ließ seinen Blick kurz über ihren Körper schweifen. „Mitten in der Nacht!?“ Er hörte, wie sie versuchte ihren schrillen Tonfall zu bändigen, doch gelang es ihr nicht leise zu sprechen. Matt schmunzelte und trat näher an sie heran. „Bandprobe.“ Dieses Wort sollte alles erklären und doch wusste er selbst nicht, was ihn hierher gezogen hatte. Seit den ersten Takten hatte sich die Idee in seinem Kopf geformt, dass er mit ihr reden musste und nun stand er hier. Er hörte, wie das Mädchen tief einatmete. „Und das konnte nicht bis morgen warten? Es ist kalt hier draußen!“ Der Junge ließ erneut seinen Blick über den Körper des Mädchens wandern und blieb Sekunden an ihrer Oberweite hängen. Ihr Pyjama ließ keine Wünsche offen. Offenbar hatte sie seinen Blick bemerkt, denn sie zischte sauer und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du könntest mich ja reinbeten – oder soll ich dich in den Arm nehmen?“ Er machte einen weiteren Schritt auf sie zu, wobei ein Lächeln seine Lippen umspielte. „Yamato.“ Ihre Augen verengten sich zu bedrohlichen Schlitzen und es war kein gutes Zeichen, dass sie seinen vollen Namen aussprach. Dasselbe tat sie bei Tai, wenn er sie wieder ärgerte und kurz darauf ging sie auf ihn los. Doch anstatt sich zusammenzureißen, musste der Junge breit grinsen. Irgendwie war es schon süß, dass sie sich so aufregte. „War nur ein Vorschlag. Aber wenn du es nur nicht zugeben willst, ist es auch okay.“ Matt sah wie sich ihre kleinen Hände zu Fäusten formten und er ahnte bereits, dass sie auf ihn eintrommeln wollte. Im richtigen Moment ließ er seine Hand hervorschnellen, um ihr Handgelenk zu umfassen. Dies brachte sie offenbar aus dem Gleichgewicht, da sie im nächsten Augenblick in seine Arme fiel. „Du hast also Shin geküsst?“ Er flüsterte diese Worte nur, doch konnte er sich ein Knurren nur mit Mühe verhindern. Er hasste diesen Kerl. Der Kopf der Jüngeren drehte sich, so dass sie ihn geradewegs in die Augen blicken konnte, wobei er noch immer ihr Handgelenkt umfasst hielt. „Vielleicht? Und wenn schon?“ Ihre Stimme war nicht mehr wie ein Flüstern und jegliche Wut war aus ihrem Gesicht gewichen. „Im Gegensatz zu dir hat er sich nicht beklagt.“ Ihre Lippen formten ein Lächeln und Matt konnte ein leises Knurren dieses Mal nicht verhindern. Er hatte sich echt ein Eigentor geschossen. Dieser Shin… Das Bild von Mimi und diesem Kerl tauchte für Sekunden vor seinem inneren Auge auf. „Dann hat er offenbar keine hohen Ansprüche.“ Eigentlich hatte er vorgehabt, sich zu entschuldigen, doch irgendwie waren ihm diese Worte herausgerutscht. Im nächsten Moment spürte er einen kräftigen Schubser und Mimi entfloh seinem Griff. „Mimi, ich…“ Der Blonde versuchte wieder nach ihr zu greifen, doch war sie bereits ins Haus geschlüpft. „Arschloch!“ War das letzte, was er vernahm ehe die Tür krachend ins Schloss fiel. Ein fröhliches Lachen erklang am Schultor und rotes Haar wehte leicht im Wind. „Du bist einfach unverbesserlich!“ erklang die melodische Stimme der Gleichaltrigen und Taichi schüttelte den Kopf. „Ich kann nichts dafür, ich kapier das einfach nicht. Und genau deswegen brauche ich ja so dringend deine Hilfe.“ Beteuerte er und fuhr sich durch die braune Mähne. Er zog die Lernstunden mit Sora, denen mit Izzy vor. Natürlich war Izzy im Unterricht besser als Sora, aber die Nachhilfestunden waren einfach nur öde. Und er musste dann auch richtig arbeiten. Mit Sora war alles lockerer und weniger streng. „Kein Problem. Mach ich doch gerne.“ Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. „Aber dafür hab ich was gut bei dir!“ „Reicht dir meine Gegenwart denn nicht als Belohnung? Ich bin immerhin ein Hauptgewinn.“ Sora kicherte auf seine Aussage hin und schüttelte den Kopf. „Okay, bei dir ist absolut jede Hoffnung verloren!“ Tai starrte sie gespielt geschockt an. „Wie kannst du nur sowas sagen?“ Tai schniefte laut und blickte sie traurig an. „oooh armer Tachi.“ Sora beugte sich vor und gab ihm einen zarten Kuss auf die Wange, was sein Herz für einen Takt stärker schlagen ließ. „Dir sei verziehen!“ verkündete er. Plötzlich konnte er Yolei und Mimi sehen, welche auf sie zukamen. Seine morgendliche Privatsphäre mit Sora war demnach vorbei, da ihre Freundinnen sich gleich zu ihr gesellen würden. „Taichi.“ Begrüßte ihn die Braunhaarige knapp und er ahnte, dass es hier gefährlich für ihn war. „Ähm ich geh schon mal vor… Matt suchen… oder so.“ Er lächelte Sora nochmals an, ehe er sich so schnell es ging aus dem Staub machte. Welche Laus war Mimi wohl über den Rücken gelaufen? Ihre Augen folgten Tai, als er davonging, während ihre Freundin neben ihr schnaubte. „Was ist passiert Mimi?“ Die Art und Weise, wie sie Tai in die Flucht geschlagen hatte, ließen sie vermuten, dass sie gerade sauer auf das männliche Geschlecht war. „Jetzt sag schon!“ bettelte Yolei, die es offenbar bisher noch nicht geschafft hatte, ein Wort aus Mimi herauszubekommen. „Yamato.“ Lautete die knappe Antwort der Siebzehnjährigen und augenblicklich ballte sie ihre Hände wieder zu Fäusten. Sora nahm eine der Fäuste in ihre Hand, wodurch sich Mimi etwas zu beruhigen schien. „Der Idiot stand gestern Abend mitten in der Nacht vor meiner Haustür.“ Yolei und Sora tauschten erstaunte Blicke. Freudig lächelte Sora. „Wollte er sich entschuldigen?“ Mimi knirschte mit den Zähnen und schüttelte die braunen Wellen, die sie heute offen trug. „Keine Ahnung, was er wollte. Er weckt mich zuerst auf, zitiert mich nach draußen ohne mir zu sagen wieso und beleidigt mich dann auch noch. Ich hasse ihn.“ „Wie meinst du das? Komm schon, Einzelheiten!“ drängte Yolei, während Sora seufzte. Wieso hatte sich Matt nicht entschuldigt? Was hätte er sonst dort zu suchen gehabt? Oder irrte sie sich etwa wieder in ihm? Vielleicht wusste Tai ja was Genaues. „Er hat nach der Shin-Sache gefragt und als ich ihm sagte, dass es Shin gefallen habe, meinte er der hätte auch keine Ansprüche.“ Yolei pfiff leise und Sora schüttelte den Kopf. Jungs konnten echt dämlich sein. War er auch schon so gewesen, als sie zusammen waren? „Das Schlimmste ist, dass ich so wütend war, dass ich die Tür hinter mir zugeschmissen habe. Meine Eltern waren darüber nicht erfreut… und der Arsch hat auch noch seine Zigarettenstummel vor der Tür liegen lassen. Ihr könnt euch jetzt sicher denken, was meine Eltern jetzt annehmen?“ brummte das Mädchen über das Klingeln der Schulklingel hinweg. Yolei brach in lautes Gelächter aus und Sora konnte sich ein Grinsen nur mit Mühe verkneifen. „Ich hätte fast Hausarrest verpasst gekriegt!“ hörte man Mimis Stimme, als sie das Gebäude betraten. „Aber nun zu euch, habt ihr nichts interessantes zu erzählen? Jungs meine ich damit.“ Sora schüttelte schnell den Kopf, bei solchen Dingen war es besser Mimi’s Neugier im Keim zu ersticken, ehe sie auf Kupplungsideen kam. Außerdem hatte sie ja wirklich nichts Spannendes zu erzählen, weswegen sie innerlich aufseufzte. „Ach Sora keine Sorge, ich finde schon den Richtigen für dich!“ Mimi berührte ihre Schultern, genau dies hatte sie befürchtet. „Mimi, es geht mir gut…“ „Jajaj ich weiß, aber ich hätte den perfekten Kandidaten für dich!“ Soras Wangen färbten sich rot und sie verdrehte die Augen. Yolei grinste sie nun ebenfalls an. „Und bei dir Yolei?“ Diese klatsche in die Hände und ein Funkeln trat in ihre Augen, ein typisches Verhalten. Sora schmunzelte über das naive Verhalten der Jüngeren. „Ich bin mir sicher, dass Joey und ich eines Tages heiraten werden!“ Dies posaunte das Mädchen einfach so heraus, mitten im Schulflur, wo es jeder hören konnte. Sora beneidete sie einerseits, dass sie ihre Gefühle einfach so teilen konnte, andererseits war es ihr schon peinlich, wie jetzt alle zu ihnen herüberstarrten. „Oh ein Date, ich helf euch dabei!“ Sofort war Mimi Feuer und Flamme für die Idee. „Und was ist mit Izzy?“ Sora schmunzelte, immerhin war er bis vor wenigen Wochen noch Yoleis Traummann gewesen. „Jaaaa, da hab ich ich mich wohl geirrt – gut, dass er nichts davon wusste.“ Yolei grinste und verabschiedete sich in ihr Klassenzimmer, aus dem man bereits Davis brüllen hören konnte. Ein Arm versperrte ihr den Weg ins Klassenzimmer. Ihre braunen Augen folgten dem Arm bis hin zum Gesicht des Hindernisses. Innerlich stöhnte das Mädchen auf, als sie den Jungen als Shin wiedererkannte. „Guten Morgen Mimi.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)