Contrary To Reason von Kanaria (SasukeSakura) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Kapitel 7 Wieder packte er sie, dieses Mal an beiden Armen und zog sie auf die Beine. Schwach versuchte sie sich gegen den viel zu starken Griff zur Wehr zu setzen, der ihr zwei saftige blaue Flecken auf den Oberarmen bescheren würde. „Was machst du kleine Schlampe denn hier und weckst mich auch noch?!“, flüsterte er bedrohlich. Weil er bist jetzt noch keinen Faustschlag von ihr kassiert hatte, konnte er sich sehr wohl zusammenreimen, das sie in diesem Moment nicht ganz bei sich war und er wahrscheinlich leichtes Spiel haben würde. Ein fettes bösartiges Grinsen schlich sich auf die Züge des Blonden. „Da haben wir wohl zu viel getrunken.“ „Nein!“ Immer energischer wand sie sich in dem Griff und erwischte durch Zufall mit ihrem Fuß eines seiner Schienbeine. Ein Zischen entfuhr ihm. „Das wirst du mir büßen, du Schlampe!“ Er entließ sie aus seinem Griff und sie taumelte wackelig gegen die Wand hinter sich. Als nächstes vernahm sie einen explosionsartigen Schmerz, welcher sich in ihrem Gesicht ausbreite, als er mit seiner Faust zuschlug. Schmerzvoll keuchte sie und knallte mit dem Hinterkopf gegen die Wand. Ohne nachzudenken versuchte sie den letzten Rest Beherrschung und Koordination in ihren Körper zu bringen und schlug zurück. Sie erwischte ihn mit der Faust am Kinn. Fluchend und brüllend taumelte er zurück, um dann aufs Neue auf sie zuzukommen. Wackelig rannte sie durch die Straßen. Wohin wusste sie nicht wirklich. Sie hatte es gerade eben so geschafft aus der Wohnung zu entkommen. Und jetzt wollte sie nur so viel Platz wie möglich zwischen sich und dort bringen. Er hatte weiter auf sie eingeprügelt und schließlich hatten sie beide geschrien. Während Sakura hilflos versucht hatte sich irgendwie zu wehren und von ihm wegzukommen, hatte er sie immer weiter geschlagen. Bis sie in der Küche so unglücklich gegen eine der Schränke geknallt war, das sie sich ihre halbe Schulter an einer abgesplitterten Tür aufgerissen hatte. Danach wusste sie nur noch, dass sie es irgendwie geschafft hatte wegzukommen. Nach einigen Minuten erkannte sie das Haus von Temari. Aber sie konnte dort jetzt nicht klingen. Sie würden alle schlafen. Fröstelnd und am Ende ihrer Kräfte angelangt, schleppte sie sich in den Windschatten bei der Haustür und ließ sich dort, in Sasukes Pullover gekuschelt, neben der Tür auf den Boden nieder. Sie konnte einfach nicht mehr. Alles tat ihr weh und sie wusste sie würde am nächsten Morgen wie ein Blaubeermuffin aussehen. Dazu brannte die Wunde auf ihrer Schulter höllisch und sie wusste, dass sie diese eigentlich behandeln musste oder irgendwie verbinden. Aber dazu fehlte ihr die Kraft. Müde kuschelte sie sich enger in die Jacke und atmete Sasukes wunderbaren Geruch ein, während sie langsam aber sicher in eine Art komatösen Schlaf abdriftete. „Saku? SAKURA?! Verfluchte scheiße wach auf!“, vernahm sie am Rande eine laute panische Stimme, welche auf sie einredete und der dazugehörige Mensch an ihr rüttelte. Nur nebenbei bekam sie mit, wie sie von starken Armen aufgehoben wurde und ins Warme getragen wurde. Wohlig seufzte sie auf. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie kalt es gewesen war. „MOM!“, brüllte eben diese Stimme, welche sie zuvor angesprochen hatte und, die zu dem Körper gehörte, welcher sie trug. Nur langsam realisierte sie, das diese Person Kankuro, der ältere Bruder von Temari, war und dieser sie soeben auf dem Sofa im Wohnzimmer von dieser absetzte. Benommen saß sie da und blinzelte heftig mit tränenden und brennenden Augen in den Raum. Vor sich erkannte sie die schemenhaften Umrisse des Älteren. Er strich ihr langsam die Kapuze von Kopf und zog dann scharf die Luft ein. „Fuck!“ Auch aus der anderen Ecke des Raumes kam ein grober Fluch. Sah sie so schlimm aus? Ihr ganzer Körper fühlte sich eigenartig taub an, aber sie schrieb das der Kälte zu, in der sie draußen gesessen hatte. „Haru, kannst du aus dem Bad den Verbandskasten holen?“ „Klar.“ Man hörte wie sich Schritte entfernten, aber auch welche näher kamen. Immer noch leicht benommen versuchte Sakura ihre kraftlosen Hände zu heben, um sich ihre furchtbar brennenden Kontaktlinsen aus den Augen zu nehmen. „Saku? Brauchst du was?“ Offenbar hatte er die leichten Bewegungen ihrer steifen Handgelenke bemerkt. „Kontaktlinsen.“ Krächzte sie und hörte sich furchtbar an. „Man was machst du für einen Krach hier. Mom hat spontan noch einen extra Schicht verdonnert bekommen und ist im Krankenhaus.“ Nuschelte eine verschlafene Stimme. Diese gehörte eindeutig zu dem jüngeren Bruder ihrer Freundin. Als dieser aber die Situation überblickte und hinter ihm der Freund seines Bruders, mit dem Verbandskasten in den Raum gelaufen kam, fluchte auch dieser. „Was ist passiert?“ „Keine Ahnung!“ Inzwischen hatte sie ihre Hände so weit, dass sie ohne auf irgendwas zu achten einfach ihre Kontaktlinsen herausnehmen konnte und diese nun auf ihren zitternden Fingern lagen. Fürsorglich nahm Kankuro ihr diese aus den Händen und erhob sich. Anstelle seines Bruders kniete nun der Rothaarige vor ihr. Vorsichtig strich er ihr eine wirre Haarsträhne aus den Augen. „Was ist passiert?“, fragte er leise. „Stiefvater, war zu betrunken.“ Krächzte sie immer noch. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet. „Wolltest du nicht hier pennen?“, fragte er nach einem derben Fluch, der ihren Stiefvater sonst wohin verwünschte. „Tem ist bei ihrem Freund. Dachte ich komm schon leise genug in mein Zimmer.“ Vorsichtig rieb die sich über ihre immer noch berennenden Augen, welche sich aber langsam beruhigten. Dafür sah sie jetzt nur noch verschwommen, was aber größtenteils an den Tränen lag. Diese liefen ihr nun langsam aus den Augen. Sie war einfach nur fertig und am Ende. „Okay, schälen wir dich mal aus deinen Klamotten, du brauchst was Warmes.“ Immer noch mit tauben Gliedern, schob sie sich langsam die Sweatshirtjacke von Sasuke und ihre dünne Strickjacke von den Schultern. „Das kann doch nicht…“ erschrocken fuhr Gaara zusammen, als er die verkrustete Wunde an ihre Schulter bemerkte. Schnell nahm er Sakura die Jacken ab. Unterdessen kam Kankuro wieder in den Raum und alle drei Männer fluchten erst mal deftig. Irgendwie süß, wie viel Sorgen sie sich machten, dachte sich die Haruno und ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen. Der Freund des Älteren hatte sich neben sie gesetzt und hielt Gaara den Kasten hin. Kankuro hatte derweil ihre Brille und was zum Anziehen und trinken besorgt. Kommentarlos setzte er ihr die Brille auf die Nase und endlich konnte sie wieder halbwegs klar sehen. Dann hielt er ihr das Wasser an die Lippen, von dem sie gierig trank. „Danke.“ „Kein Problem, dann lass uns dich mal wieder zusammenflicken.“ Er ließ sich zu ihrer rechten nieder und strich ihr die Haare über die Schulter, so dass die Seite mit der Wunde frei lag. Der Pulli, die Strickjacke und der Ärmel des Kleides waren hoffnungslos verloren. Kurzerhand schnappte sich der Älteste die Verbandschere aus dem Kasten und schnitt den Ärmel des Kleides weg. „Ruf mal bitte Mom an, Gaara.“ Stumm zückte der Jüngere sein Handy und hielt es sich ans Ohr. Sorgfältig befreite Kankuro nun die Wunde von allem möglichen Stoffresten und strich mit einem desinfizierten Tuch über das getrocknete Blut um die Wunde zu reinigen. Zischend zog die Haruno die Luft ein. Das brannte ziemlich. „Sorry.“, nuschelte er. „Hey Mom, Saku ist hier und hat ne ziemliche fiese Wunde an der Schulter.“ Kurz war es still. „Ja, hm genau. Erzähl ich dir später Mom, ja ich gebe dir Kankuro.“ Kommentarlos hielt er seinem Bruder das Handy hin, welches dieser sich sofort ans Ohr hielt. Die nächste halbe Stunde desinfizierte säuberte und verband er unter Anweisung seiner Mutter ihre Wunden. Danach zog sich Sakura ein großes Shirt und eine Boxershorts von dem Braunhaarigen an und verbrachte noch ein wenig Zeit mit den Drein vor dem Fernseher. Sie versuchten sie so gut es ging abzulenken und es funktionierte. Nach wenigen Minuten schlief sie ein. Müde richtete sich die nackte Blondine auf und tastete nach ihrem Nerv tötenden Handy. Auch Shikamaru, welcher neben ihr geschlafen hatte, grummelte irgendwas, das sich stark nach ´mach den scheiß aus!´ anhörte. Auch sie war nicht wirklich begeistert. Grinsend, weil sie ihr Handy gefunden hatte, hob sie dieses an und wollte den Anrufer eigentlich wegdrücken -wem fiel es ein, sie am Sonntagmorgen um 10 Uhr anzurufen- als sie den Namen ihrer Mutter auf dem Display entdeckte. Was wollte die denn von ihr? Eigentlich rief sie Temari nur in Notfällen an. Kurz entschlossen hielt sich Temari das Handy ans Ohr. „Ja Mom?“ „Temari! Beweg dein Arsch nach Hause! Deine beste Freundin liegt bei uns halb zusammengeschlagen auf dem Sofa.“ Hörte sie die strenge Stimme durch das Gerät. Zusammengeschlagen? Geschockt weiteten sich ihre Augen. Was hatte Sasuke getan? Wut regte sich in ihr und sie wollte Shikamaru am liebsten sofort wecken, um von ihm die Adresse von diesem verlogenen Wixer zu erfahren. In letzter Sekunde hielt sie sich noch zurück. Sie wusste ja nicht was genau passiert war. „Wie zusammengeschlagen? Was ist passiert?“, presste sie hervor und wand sich aus den gemütlichen Laken auf dem Bett. Ihr Nebenmann grummelte miesmutig als sie sich erhob und seinen Arm von ihrer Taille nahm. „Ihr Stiefvater ist passiert. Ihr halbes Gesicht gleicht einem Bluterguss und ihre halbe Schulter ist aufgerissen, ich will nicht wissen wie der Rest aussieht!“, sagte sie mit einer großen Portion Wut in der Stimme. Sakura war für sie wie eine zweite Tochter und niemand sollte ihrer Meinung nach, so mit einem Mädchen umgehen. Temari keuchte erschrocken. Es war ihre Schuld, sie hatte ja unbedingt abhauen müssen! „Ich bin auf dem Weg! Bis gleich.“ Sie legte auf und suchte in Windeseile ihre Klamotten zusammen und zog sich an. „Was ist denn los?“, fragte sie die verschlafene Stimme des Schwarzhaarigen und ließ sie in ihrem Tun innehalten. „Sakuras abgefuckter Stiefvater hat sie grün und blau geschlagen, das ist los! Und wenn der Typ noch irgendwas mehr versucht hat, dann Gnade ihm Gott, aber ich werde ihn töten!“, knurrte sie bösartig und schlüpfte weiter in ihre Klamotten. Ein derber Fluch entschlüpfte den Lippen des Mannes. „Ich fahr dich.“ Auch er erhob sich und zog sich seine Klamotten an. „Danke.“ Sie lächelte ihn an und zusammen verließen sie wenig später das Apartment des Naras. Vor Temaris Wohnblock hielt der Nara an. „Ich ruf dich später an.“ Erklärte sie, beugte sich kurz zu dem Schwarzhaarigen auf dem Fahrersitz rüber und gab ihm einen schnellen Abschiedskuss. „Gut, bis später.“, erwiderte er, streichelte ihr zum Abschied noch ein Haar aus dem Gesicht und besah sie mit einem besorgten Blick. Sie hatte sich in der Eile nicht einmal die Haare zurückgebunden und sie hingen ihr in Fransen und leichten Locken ins Gesicht. Das war ein seltener Anblick, da sie eigentlich immer ihre vier Zöpfe trug. Sie lächelte ihn kurz an und sprang dann aus dem Wagen um so schnell wie möglich in die Wohnung zu gelangen. „Hallo bin da!“, rief sie durch die kleine Wohnung und vernahm Geräusche aus der Küche. Sogleich machte sie sich auf zu dieser. Am großen Esstisch in der Küche hatten es sich ihre beiden Brüder, Kankuros Freund und ihre Mutter gemütlich gemacht und frühstückten. Sakura saß mit dem Rücken zur Tür, deswegen sah sie nicht wie Temari den Raum betrat und diese sah nicht wie ihre Freundin zugerichtet war. Aber das war ihr egal, sie ging von hinten auf sie zu und schlang ihre Arme um den Körper ihrer Freundin. „Tut mir leid, dass ich dich da so alleine gelassen habe, das ist alle meine Schuld!“, sprudelte es sofort aus ihr heraus. Sakura drehte sich in den Armen ihrer Freundin um, schaute dieser ins Gesicht und lächelte beruhigend. Nur beruhigte es die Blonde ganz und gar nicht, denn es fachte ihre Wut nur noch mehr an. Wie konnte er es wagen! Fast die komplette linke Seite ihres Gesichts war leicht angeschwollen und leuchtete in den Farben blau und grün. Verdammt sollte er sein, so was einem so tollen Mädchen anzutun! Sie unterdrückte ein fluchen und drückte ihre Freundin noch stärker an sich. Ihr tat das alles so leid und sie fühlte sich unsagbar schuldig. „Tem, das stimmt nicht! Niemand hätte das ahnen können, geschweige denn verhindern können“, sagte die Rosahaarige energisch und drehte sich in ihrem Stuhl so um, dass sie ihrer Freundin signalisierte, dass sie sich hinsetzen sollte. „Ess doch was, du bist wahrscheinlich gerade erst aufgestanden und hast noch nicht mal ´nen Kaffee gehabt.“ Ertappt guckte die Blonde in die Augen ihrer Freundin, welche amüsiert funkelten und ließ sich neben diese auf einen freien Stuhl fallen. Sie war froh, dass es Sakura den Umständen entsprechend ging und sie schon lächeln konnte. Gemütlich frühstuckten sie gemeinsam und versuchten die Haruno weiter von den Geschehnissen des Abends abzulenken. „Ich hol später deine Sachen und dann wirst du so was von hier bleiben.“, stellte Temari prompt fest. „Was?“, erschrocken blickte Sakura sich um, weil die anderen am Tisch zustimmten. „Aber ihr drei begleitet Temari.“, befehligte die älteste die drei Männer die am Tisch saßen. Wieder ging ein nicken durch die Runde und Sakura war immer noch sprachlos. „Geht ja gar nicht an, dass du da wieder hingehst. Und wir werden den Arsch so was von verklagen!“ Temaris Augen funkelten böse, da sie immer noch ihre Wut unterdrückte. Shikamaru hatte ihr während der Autofahrt den Vorschlag gemacht, da ein guter Freund von ihm Anwalt war. „Wie, was?“ „Wir klären das alles und du ruhst dich jetzt aus, Sakura!“, energisch klang die Stimme der Mutter von Temari. Ergeben seufzend nickte Sakura und trank einen Schluck Kakao aus ihrer Tasse. Am Abend war so ziemlich alles geklärt. Temaris Mutter war mit Sakura ins Krankenhaus gefahren und hatte alle Wunden noch einmal gründlich durchgecheckt damit nicht irgendwas übersehen wurde. Danach waren sie zur Polizei gegangen und hatten den Stiefvater der Haruno angezeigt. Dort wurden auch noch Fotos von allen Verletzungen die ihr der Mann zugefügt hatte gemacht und ihre Aussage aufgenommen. Temari unterdessen war mit ihren beiden Brüdern und Freunden von diesen – zwei riesige Typen mit Gorilla Staturen- zur Wohnung der Haruno gefahren und hatten ihre Sachen von dort abgeholt. Als die Mutter von Sakura die Tür geöffnet hatte, war sie erst einmal erbleicht. Temari hatte ihr unterdessen kühl und mit sehr viel unterdrückter Wut in der Stimme die Situation erklärt. Das einzige was Frau Haruno dazu einfiel, war das sie es schon in der Nacht mitbekommen hätte. Da es ja nicht zu überhören gewesen war. Temari hatte nur abfällig geschnaubt und war an der Frau vorbei ins Haus gegangen. Von Sakura hatte sie sich den Zimmerschlüssel geholt und hatte dann sorgsam all ihre Habseligkeiten in Taschen gepackt und den Jungs in die Arme gedrückt. Zum Glück war zu diesem Zeitpunkt der Stiefvater nicht zuhause gewesen. Temari hatte die Mutter von Sakura nie gemocht, da diese nicht besser als ihr Stiefvater gewesen war. Alles in allem hatte die Haruno schon immer Pech mit ihren Erziehungsberechtigten gehabt. Aber die Blondine schwor sich das dies nun ein Ende haben würde. Sakura war schließlich schon 18 und konnte manchen was sie wollte. Sie war nur bei ihrer Mutter geblieben, weil sie ihrer Freundin nicht auf der Tasche liegen oder eine Last sein wollte. Denn bis vor dieser Nacht hatte das Zusammenwohnen ja mehr oder weniger geklappt. Denn Sakura konnte sich eigentlich mehr als gut wehren. Aber mit Alkohol im Blut war das eine ganz andere Sache. Temari wettete darauf, dass der Typ auch die eine oder andere fiesen Prellung oder Wunde am Körper hatte. Hosted by Animexx e.V. 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