Gay Chicken von Phase (RobertxJohnny) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Da sie nun im Restaurant standen und von anderen Gästen und Beybladern umgeben waren, mussten sie das Gesprächsthema fallen lassen, aber Johnny wirkte von dieser Tatsache nicht sonderlich angetan. „Was willst du essen?“, Robert hielt Johnny einen Teller hin und an seiner Haltung, Mimik und Stimmlage war mehr als deutlich zu erkennen, dass er sich wieder die Fassade des unnahbaren Adeligen aufgesetzt hatte. Nach Johnnys Meinung – und die hatte er ihm gegenüber schon oft genug vorwurfsvoll kundgetan – zeugte es von einer gewissen Verlogenheit, dass Robert sich immer so sehr an seinem Image festkrallte und dabei ganz vergaß, dass es im Leben nicht darum ging, anderen etwas vorzuspielen, sondern man selbst zu sein. Es war jedoch eine Tatsache, dass Robert Funktionen zu erfüllen hatte, die es eben von ihm erwarteten, dass er diplomatisch war und sich nach außen hin keine Fehltritte leistete. Johnny hatte diese Verantwortung nicht und konnte daher vermutlich schlichtweg nicht nachvollziehen, warum Robert sich so verhielt, wie er es tat. Was er jedoch konnte, war ihm mehr als deutlich zu zeigen, dass er nichts von dieser Oberflächlichkeit hielt. „Ich schau selbst“, murrte Johnny und riss ihm den Teller fast aus der Hand, während er an ihm vorbei das Buffet entlang lief. Johnny stellte sich ein englisches Frühstück zusammen, bestehend aus Würstchen, Bacon, Rühreiern und Porridge, während Robert sich lediglich mit Toast, Marmelade und etwas Rührei begnügte. Gemeinsam setzten sie sich an einen der von der BBA reservierten Tischen, an dem bereits Miguel, Enrico, Oliver, Michael, Rick, Mingming und Crusher saßen. Es waren noch einige Plätze frei, auch wenn absehbar war, dass sich diese in der nächsten Zeit füllen würden. Johnny ließ sich neben Enrico, der sichtbar guter Dinge war und einen Espresso trank, auf einen Stuhl plumpsen. Neben ihm war Miguel gerade dabei ein Früchtemüsli zu essen und Oliver, der ihm gegenüber saß, tunkte sein Croissant von Zeit zu Zeit in seinen Milchkaffee und zog damit angeekelte Blicke auf sich. Da er das bereits gewohnt war, schien das den Franzosen jedoch nicht weiter zu stören. Robert setzte sich Enrico gegenüber und hatte somit Mingming (die auf einer Stange Sellerie herumknabberte) und Oliver neben sich. Crusher, Michael und Rick saßen ein paar Stühle weiter. Die Laune am Tisch war allgemein eher fröhlicher Natur und es wurden Informationen und Geschichten ausgetauscht. Als Robert allen zur Begrüßung zunickte, grinste Enrico ihn bereits breit an. „Robert, du wirkst heute so beschwingt.“ Der Angesprochene starrte ihn skeptisch an und zog seine Augenbrauen nach oben, denn er war an diesem Morgen vieles - aber mit Sicherheit nicht beschwingt. Ihm war bewusst, dass Enrico von der letzten Nacht etwas mitbekommen haben musste und nun durch Andeutungen versuchte, ihm entsprechende Informationen zu entlocken. Er zuckte mit den Schultern und wandte sich seinem Toast zu. „Ich weiß wirklich nicht, worauf du hinaus willst, Enrico. Da musst du schon etwas deutlicher werden. Wie kommst du darauf?“ Der Italiener lehnte sich ein Stückchen zurück und beobachtete sein Gegenüber, fast so als versuche er einzuschätzen, ob er die Antwort ernst meinte oder ob er lediglich versuchte von sich abzulenken. „Nur so. Immerhin hattest du gestern Abend auf der Feier ziemlich viel Spaß gehabt.“ „Du meinst die Tatsache, dass Johnny und ich aufgrund deiner Pflicht-Aufgabe den gestrigen Abend gemeinsam verbracht haben? Ich darf dich daran erinnern, dass das Spiel ‚Gay Chicken‘ so funktioniert. Oder täusche ich mich da? Johnny?“ Johnny blickte von Enrico zu Robert und wusste nicht genau, was er von der Sache halten und wie er reagieren sollte. „Ähm… ja. Dachte schon.“ Olivers Blick wanderte zwischen Robert und Johnny hin und her und zeigte deutlich eine gewisse Skepsis. Wenn es stimmte, was Johnny erzählt hatte, konnte Robert ihm das noch nicht mal verübeln. Allzulange konnte die Sache zwischen Johnny und Oliver ja noch nicht her sein. Maximal ein paar Monate. Enrico ließ auch weiterhin nicht locker. „Dafür, dass es eine Pflicht war, schient ihr beide aber dennoch ziemlich engagiert bei der Sache zu sein. Ich meine, ihr habt echt die ganze Zeit miteinander rumgemacht.“ Robert hob seine Augenbrauen und während er sein Glas mit Orangensaft zum Mund führte, meinte er: „Ich glaube kaum, dass du das beurteilen kannst, immerhin lagst du ja ziemlich bald besoffen und schlafend in einer Ecke.“ Johnnys Haltung wirkte plötzlich etwas steif und er starrte seinen Teamcaptain irritiert und ein wenig gereizt an. Robert war klar, dass er ein Problem damit hatte, dass er nun alles abstritt, obwohl er zuvor groß angekündigt hatte, dass er ihre Beziehung publik machen würde. Enrico hingegen verzog sein Gesicht, fast so, als wäre er gar nicht glücklich darüber, dass Robert für alles ein Argument parat hatte. Auf der anderen Seite schien er sich gerade deshalb umso sicherer, dass da tatsächlich etwas zwischen seinen beiden Teamkollegen gelaufen war. „Dafür war ich heute Nacht ein wenig wach – da muss ja einiges bei dir losgewesen sein, Robert.“ „Gibt es etwas, auf dass du hinaus willst? Hattest du heute Nacht heiße Träume und willst es nun auf mich schieben?“ Oliver starrte Johnny aufmerksam an, der sich auf die Unterlippe biss, um seine Unruhe zu überspielen. Er hatte mittlerweile aufgegeben, nebenbei zu essen und verfolgte das Gespräch am Tisch mit einem ungewöhnlichen und angespannten Interesse. „Mein Hotelzimmer ist direkt neben deinem“, beharrte der Italiener und verschränkte mit einem selbstgefälligen Grinsen die Arme vor der Brust, „Da kannst du dich jetzt nicht mehr rausreden. Ich habe euch beide doch gehört.“ „Ich weiß nicht was du meinst“, Robert war nach wie vor die Ruhe selbst, während sich in Johnny sichtbar Wut aufstaute. Es war offensichtlich, dass er in kurzer Zeit einfach explodieren und seinem Unmut Luft machen würde. „Vielleicht waren es auch einfach die Hotelgäste auf der anderen Seite.“ „Bei Gott, Robert!“, polterte Johnny gereizt und sah ihn scharf an, „Wir hatten eine Abmachung! Du hast gemeint, du willst es ihnen sagen!“ Erst nachdem er es laut gesagt hatte wurde ihm klar, dass Robert ihn Schachmatt gesetzt hatte. Es war die ganze Zeit sein Ziel gewesen, dass Johnny das Thema ansprach. Denn was war überzeugender, als wenn der Playboy vor versammelter Mannschaft selbst die Ankündigung der Beziehung für wichtig hielt? Der spontane Wutausbruch zog einiges an Interesse auf sich und Johnny wurde klar, dass er sich gerade furchtbar zum Affen gemacht hatte – und das alles nur, weil er direkt nach Roberts Pfeife getanzt war. Er war sich nicht sicher, auf wen er wütender war: auf sich selbst oder seinen angeblichen festen Freund. Geistig bereitete er sich bereits auf eine Zurechtweisung vor, doch stattdessen wurde er damit überrascht, dass Robert geradezu sanft seine Hand auf die seine legte. Er sah ihm tief in die Augen und zu seinem Unglück begann sein Herz schneller zu schlagen. „Ich dachte, du fühlst dich nicht wohl bei dem Gedanken.“ Er hatte nicht geahnt, dass Robert derart charmant sein konnte – auch wenn die Tatsache, dass das alles eine große Lüge war, ihm großes Unbehagen bereitete. Nicht, dass er dem Schauspiel am Ende selbst Glauben schenkte. Aber schließlich ging es um Roberts Ruf und das war dem Deutschen schon immer das Wichtigste gewesen. Vermutlich war das der Grund, warum er alle Register zog. „Moment“, Enrico blickte zwischen ihnen hin und her, „Worum geht es hier gerade?“ Johnny zog mit düsterem Blick auf Robert seine Hand zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Dennoch antwortete er auf Enricos Frage und sah diesen dabei durchdringend an. „Wir sind ein Paar, Robert und ich. Zufrieden?“, murmelte er, wobei der genervte Unterton nicht zu überhören war. Die Neuigkeiten führten am Tisch zu einer gewissen Sprachlosigkeit und gerade diejenigen, die bereits das Vergnügen gehabt hatten mit Johnny das Bett zu teilen, wirkten verwundert und erstaunt. Johnny kam sich für einen Augenblick wie ein Ausstellungsstück vor, das von den neugierigen Augen aufmerksam gemustert wurde. Robert schien diese Aufmerksamkeit nicht zu stören – oder zumindest verbarg er das sehr gut hinter seiner Fassade. „Macht da jetzt kein Drama draus, es ist kein Weltuntergang“, Johnny verdrehte die Augen und wandte sich wieder seinem Essen zu. Er wusste, dass er sich auf dämliche Fragen einstellen musste. Wie waren sie zusammengekommen? Und wann? Was sagte Robert zu seinen bisherigen Beziehungen? Johnny entschied sich recht schnell dazu, sich aus dem Gespräch auszuklinken und überließ Robert das Feld. Der schaffte es durch seine unnahbare Art die Situation gut in den Griff zu bekommen und Johnny bewunderte ihn in gewisser Weise dafür – abgesehen von seinem Gehabe, um auch ja ein gewisses Bild von sich zu vermitteln... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)