Waterproof von NamidaUsagi (Oder wie man lernt, dass nicht alles symetrisch ist) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Auch wenn in Death City einiges anders war, als sie es von zu Hause gewöhnt waren, lebten sich Paul und Josy doch sehr schnell ein. Was wollte man denn mehr? Sie hatten coole Mitbewohner, im Fall einer einzelnen Dame manchmal etwas zu freizügig, nette Mitschüler und einen, im wahrsten Sinne des Wortes, abgedrehten aber richtig guten Lehrer. Deshalb fühlten sie sich nach zwei Wochen wie zu Hause. Passiert war in der Zeit eigentlich gar nichts besonderes. Wenn man von Souls ewigem Pech in Bezug auf Maka und Kid, der seit dem Tag, an dem er Josy hatte kämpfen sehen und er ihr dann quasi in die Arme gefallen war und jetzt plötzlich jede Nacht von ihr träumte, mal absah. Soul hatte die ganze Zeit schlechte Laune und war einfach deprimiert. Es war zum verrückt werden. Zum Beispiel letzten Montag. Er hatte extra noch um Klassenzimmer rum getrödelt, denn Maka musste noch unbedingt etwas bei Stein nachfragen. Stein war nach einer gefühlten Ewigkeit dann schließlich auch gegangen und jetzt wartete Maka auf ihn. Endlich hatte er eine Chance mit Maka zu reden! Maka kam zu ihm und tippte mit ihrem Fuß ungeduldig auf den Boden. "Soul beeilst du dich bitte mal?" "Sorry, aber ich wollte unbedingt mit dir reden. Sonst kommt immer irgendwas oder irgendwer dazwischen." Plötzlich war Maka noch ungeduldiger, als sie eh schon war. Komm schon Soul rede endlich mit mir! Mir geht es doch genauso! "Also ich wollte dich fragen..." "Hey Soul! Ich brauch dich!" BlackStar stand plötzlich im Klassenzimmer, packte Soul am Kragen und zerrte ihn zur Tür hinaus. "Aber ich. .." Aber bevor Soul groß protestieren konnte waren sie auch schon zur Tür hinaus. Maka schlug die Hände vor ihr Gesicht. Was hatten sie getan, dass es soviel Pech in ihrem Leben gab? Da konnte man ja nur deprimiert sein. Doch um Kid stand es nicht viel besser. Die schriftlichen Prüfungen fingen an. Und die waren für ihn eine Qual. Nicht, dass er nichts wusste. Das Problem war nur, er scheiterte schon meistens daran seinen Namen auf das Blatt zu schreiben. Dieser musste nämlich perfekt und symmetrisch geschrieben sein. Perfekt symmetrisch also. Dabei verbrauchte er aber die ganze Zeit, die sie für die Arbeit hatten. Meistens machte er dabei noch irgend einen Fehler, fiel in tiefe Depressionen und somit war der Test eh für ihn gelaufen. Das jetzt auch noch Josy neben ihm saß, machte die Sache nicht besser. Jetzt blamiert er sich jedesmal vor ihr. Sie sah immer sehr komisch zu ihm rüber und kritzelte dann etwas in ihr Heft. Die ersten Prüfungen waren also geschrieben. Sowohl Kid als auch Soul waren deprimiert. Soul immer noch wegen Maka. Kid immer noch, weil ihm zur Zeit so viele peinliche Sachen passierten. Außerdem war da immer so ein komisches Gefühl, wenn er an Josy denken musste. Aber es konnte ja nicht sein, völlig ausgeschlossen, dass er sich irgendwie, eventuell in Josy verguckt hatte. Erstens weil es einfach nicht funktionieren würde und zweitens, weil er sich als Shinigami ja wohl nicht verlieben konnte. Schon rein technisch gesehen. Er wäre wahrscheinlich eh nicht ihr Typ. Deshalb musste dieses Gefühl irgend welche anderen Ursachen haben. Am besten wäre es mal zu Stein zu gehen. Doch jetzt hatte er keine Zeit für so etwas. Er wollte heute wieder eine kleine Party schmeißen. Einfach eine gemütliche Runde mit seinen Freunden. Fast alle denen er Bescheid gesagt hatte kamen. Nur Kim und Ox hatten mal wieder was anderes vor. Aber ihr ewiges Geturtel und Geknutsche ging ihm eh auf den Keks. Harvar kam dann aber auch nicht. Kid, Liz und Patty räumten und putzen so die eh schon sehr, sehr ordentliche Wohnung auf und bereiteten alles vor. Tsubaki hatte versprochen etwas zu Essen mit zu bringen und Maka wollte ihr helfen. Wenn Tsubaki nämlich alleine kochte, durfte BlackStar immer kosten und dann war am Ende nichts mehr übrig. Aber obwohl Kid die ganze Zeit beschäftigt war, ließ ihn vor allem eine Sache nicht los. In welcher Verbindung standen Sam und die Zwillinge. Warum hatte Paul ihn Samael genannt und gesagt, dass er kein Teil der Familie mehr wäre? Warum hatte Samael gesagt, dass er Josy geliebt hatte? Kannten sie sich von früher? Was wenn er Josy immer noch liebte? Was wenn Josy ihn auch liebte? Das gefiel ihm irgendwie nicht! "ARRRRRRRRRRRRRRR! " Kid ließ einen Verzweiflungsschrei los. Liz fiel dabei vor Schreck fast von der Leiter, auf der sie stand um die Lampen abzustauben. "Alles in Ordnung? " "Jaja passt schon." Er raufte sich verzweifelt seine Haare. Jetzt drehte er sich schon wieder mit seinen Gedanken im Kreis. Warum war ihm die Beziehung zwischen Sam und Josy nicht egal? Er durfte sich nicht an ein Mädchen binden. Er war ein Shinigami! Pünktlich um 18 Uhr klingelte es und Maka, Soul, Paul und Josy standen vor der Türe. Soul und Paul mit haufenweise Essen beladen. Maka und Josy hatten sich sogar ein hübsches Kleid angezogen. Eigentlich hatte Maka Josy dazu geradezu genötigt. Aber wen interessiert das schon? Josy sah in Kids Augen einfach nur toll aus. Nein Kid vergiss Josy! Die geht auch irgendwann wieder. Aber eigentlich wollte er nicht das sie geht. Sie. .. Arr! Er wollte nicht schon wieder in den Tiefen seiner Gedanken verschwinden! Dann könnte er sich für den ganzen restlichen Abend nicht mehr konzentrieren. Also musste er sich zusammenreißen. Vielleicht wenn er Josy aus dem Weg ging... "Schön das ihr da seit. Stellt das Essen am besten in die Küche. Liz? Hilfst du den beiden?" Liz streckte ihren Kopf aus dem Nachbarzimmer raus. "Ja kann ich machen! Kommt einfach rüber!" Paul und Soul folgten ihrem Ruf. "Du kennst dich ja aus Maka. Geht am besten ins Wohnzimmer. Ich komm dann nach. Muss nur noch was holen." Erfolgreich abgeseilt. Mission Kid geht Josy aus dem Weg hatte begonnen. Eine halbe Stunde später kamen auch Kilik, Fire und Thunder, begleitet von Jacqueline, die natürlich mal wieder ohne ihre Waffenmeisterin Kim unterwegs war. Kilik hatte ihr angeboten sie abzuholen. Nicht ganz ohne Hintergedanken wie es schien... Er war nämlich zu Jacqueline besonders höflich, hielt ihr die Tür auf und nahm ihr die Jacke ab. Fire und Thunder mussten sogar leise kichern und Kid grinste ihn wissend an. "Is was Kid oder warum grinst du so blöd?" Kilik starrte ihn an. "Nichts nichts." Kid hustete. Jetzt fehlten ja nur noch Tsubaki und BlackStar. Das waren ja ganz andere Seiten die der liebe Kilik Jacqueline gegenüber aufzog. Wenn sich da mal nicht jemand verliebt hatte... Plötzlich verflog Kids gute Laune. Fast jeder um ihn herum hatte irgendwer in den er sich verliebt hatte. Nicht das er es ihnen nicht gönnte, im Gegenteil. Aber trotzdem machte ihn das ein wenig neidisch. Er seufzte. Hätte er nicht einfach als normaler Mensch geboren sein können? Was brachte ihm sein Dasein als Shinigami? "Alles in Ordnung? " Kid schreckte hoch. Vor ihm stand Josy. Scheiße. Was machte er jetzt? "Jaja. Alles in bester Ordnung. Was machst du hier? Warum bist du nicht bei den anderen im Wohnzimmer? " Josy wich einen Schritt zurück. Kid war mit den letzten Worten ein wenig laut geworden und das erschreckte sie. "Ich habe eigentlich nur das Klo gesucht. Aber wenn ich dich störe dann.." "Alles in Ordnung hier draußen? " Liz stand in der Tür. Sie hatte Kids laute Stimme gehört und war neugierig. Deshalb blickte sie gespannt zwischen Josy und Kid hin und her. "Ich hab nur das Klo gesucht." Mehr fiel ihr gerade nicht ein. "Letzte Tür links. Die mit dem.." Weiter kam Liz nicht. Josy flüchtete geradezu aus dem Zimmer und murmelte nur noch ein leises Danke Richtung Liz. "Was..?" Sie sah Kid mit hochgezogener Augenbraue an. Der raufte sich die Haare. Kein gutes Zeichen Liz! Da ist gerade was abgegangen! Das fühlst du Liz! "Kid was ist passiert? Du benimmst doch schon seit einer Weile ziemlich seltsam. Noch seltsamer als vor der großen Schlacht mit dem Kishin und vor der Zeit, bevor du dich mit Maka und den anderen angefreundet hast. Sogar Patty hat das bemerkt. Und das soll was heißen. Seit die Zwillinge da sind benimmst..." Es blitzte etwas in Liz Augen als wäre ihr plötzlich die Erleuchtung gekommen. "Du hast dich in Josy verliebt! Gib es doch zu!" Kid wurde rot und seine Waffe fühlte sich in ihrem Verdacht bestätigt. Trotzdem versuchte Kid es zu verleugnen. Er winkte ab! "Pfff. Was redest du da! Ich mich verlieben? In Josy? Von was träumst du Nachts? Den gleichen Unsinn hat mich Stein schon gefragt! Und wenn schon. Wie sollte das denn bitte funktionieren? Ich als Shinigami kann mich ja wohl schlecht in irgendein dahergelaufenes Mädchen verlieben." Kid wurde sauer was erwartete Liz von ihm. Das er ihr jetzt etwa sein Herz ausschütten sollte? Das konnte sie ja wohl vergessen. "Du hältst es also doch für möglich? Außerdem ist Josy nicht irgendein dahergelaufenes Mädchen. Das weißt du ganz genau. Also was ist da gerade passiert? Ich hab gehört das du etwas laut geworden bist." Warum konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen. "Da ist nichts..." RIIIIIIING RIIIIIIING "Entschuldige mich, ich muss zur Tür und sie öffnen. Es sind bestimmt BlackStar und Tsubaki. Die kommen meistens zu spät. Geh du doch schon mal zurück ins Wohnzimmer und kümmere dich um die Gäste. Ich komm dann wirklich gleich nach." Kid hatte in der Zwischenzeit die Haustür geöffnet und begrüßte seine zwei Freunde. Liz stand immer noch verdattert hinter ihm. Doch dann riss sie sich zusammen. Tsubaki aber hatte ihr kurzes zögern bemerkt und warf ihr einen fragenden Blick zu. Liz schüttelte den Kopf und deutete ihr mit einem Blick, dass sie später reden konnten. Aus dem Plattenspieler kam Musik. Klaviermusik. Ein deutscher Pianist. Sie saßen in einer gemütlichen Runde um den runden Tisch in Kids Wohnzimmer. Fast alle waren endlich da. Außer natürlich die, von denen man wusste ,dass sie nicht kamen. Jetzt bereute Kid es dass er als letzter ins Wohnzimmer gekommen war. Es war nämlich nur noch der Platz neben Josy frei. Nein! Warum? "Wenn du nicht neben mir sitzen willst tausch ich Platz." "Hä?" Was hatte Josy denn? "Du hast ein Gesicht gezogen, als wärst du voll angepisst, weil du neben mir sitzen musst." Ups. Er hatte seine Gesichtszüge nicht im Griff gehabt. Kid schüttelte den Kopf und setzte sich, auch wenn es ihm wirklich nicht sehr behagte. Trotz diesem kleinen Ausrutscher, verlief der Abend für die anderen sehr harmonisch. Soul hatte es geschafft, sich ganz dicht neben Maka zu setzten und sogar, da staunte er mal wieder über sich selber, seinen Arm um ihr Schulter zu legen. Maka merkte das zwar, aber sie schien es nicht zu stören. Im Gegenteil. Sie genoss es. Selbst Josy und Kid kamen bis zu einem bestimmten Punkt miteinander aus. Bis zu dem Moment, in dem sich Josy mal einfach mit Kid unterhalten wollte. Jener besagte hatte sie, Josys Meinung nach, geflissentlich ignoriert. Er war ihren Fragen immer gekonnt ausgewichen. Kid war entweder ein Feind des Smalltalk oder er konnte sie nicht leiden und ging deshalb nicht auf ihre Unterhaltungsversuche ein. Jetzt war Patty, mit der er sich gerade unterhalten hatte, aufgestanden. Ihre Chance! Versuch 1 : "Hey Kid, ich wollte dich fragen.." Kid war irritiert. Schnell neues Gespräch anfangen. "Ah Tsubaki mit dir muss ich unbedingt reden!" Versuch 2 : "Kannst du mir mal bitte die Chips geben?.....Danke. Übrigens, wie..." "Ja ich komm schon und helfe dir Liz!" Rief er, sprang auf und war weg. Eine Sekunde später kam Liz ins Zimmer. "Wo ist denn Kid?" Versuch 3 : Ort ist die Küche, in die Josy Kid gefolgt ist nachdem er sie schon wieder ignoriert hat. Als Kid merkte, dass Josy in der Tür stand, tat er so als müsste er gaaaanz dringend etwas im untersten Küchenschrank suchen. "Sag mal Kid. Was soll das?" Schweigen im Walde. Kid antwortete nicht. Er tat einfach so als hätte er sie nicht gehört. "Hallo ich rede mit dir." "Hallo sie redet mit dir!" WUUUUUMS! "Scheiße man! Musst du mich so erschrecken?" Der junge Shinigami stand auf und rieb sich den Hinterkopf, an dem sich schon sichtbar eine Beule bildete. Er war an den Küchenschrank geknallt. Das auch Liz gekommen war, hatte er nicht gemerkt. Deshalb hatte er sich um so mehr erschrocken. "Geschieht dir ganz recht Kid. Ich beobachte das schon den ganzen Abend." "Warum willst du nicht mit mir reden? Magst du mich nicht oder nerve ich dich? Oder am Ende sogar beides?" Josy sah ihn mit ihren großen, blauen Augen an. Nach Kids eigener Meinung, die schönsten die er je gesehen hatte. Aber er musste ihnen widerstehen. Also musste er ihr eine Antwort geben, die nicht nur sie sondern auch ihn verletzten würde. "Ich finde es einfach total nervend, wenn du versuchst, mit mir zu reden, obwohl du merkst, dass ich keine Lust darauf habe, mich mit dir zu unterhalten. Außerdem habe ich das Gefühl du läufst mir ständig hinterher.Das nervt mindestens genauso. Verstanden? Und fang jetzt bloß nicht an zu heulen." Liz war bei dieser kurzen aber sehr direkten und eindeutigen Antwort, der Mund auf geklappt. Sie starrte Kid fassungslos an. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Aber nicht nur Liz war geschockt. Josy stand da und sah Kid einfach nur an. Tränen glitzerten in ihnen Augenwinkeln. Sie wischte sie mit dem Handrücken weg. "Ok. So ist das also. Na dann geh ich am besten." Jetzt wurde Josy wütend. "Deine Party ist sowieso Mist. Du...." Doch sie redete nicht weiter, sondern stürmte aus dem Raum. Kurz drauf hörte man die Haustüre knallen. Kid zuckte zusammen. Endlich löste sich auch Liz aus ihrer Starre. "Sag mal spinnst du? Was sollte das denn? So kenne ich dich ja gar nicht. Du gehst ihr jetzt sofort hinterher und sagst ihr, dass du das nicht so gemeint hast!" Jetzt war auch Tsubaki dazugekommen. "Was ist den hier los?" "Frag doch am besten diesen hirnverbrannten Idioten hier." Tsubaki sah Kid fragend an, doch der wich ihrem Blick aus und starrte zur Decke. "Na wenn der feine Herr bockt, dann erzähl ich es halt. Er war gerade unmöglich zu Josy. Sie hat die ganze Zeit versucht sich mit ihm zu unterhalten, wurde aber mit Absicht ignoriert. Als sie ihn darauf ansprach, hat er ihr ins Gesicht gesagt, dass sie ihn nervt. Daraufhin ist Josy abgehauen." "Ah. Stimmt, ich habe gehörte wie die Tür geknallt ist. Liz hat recht. Geh ihr hinterher. Wir können sie nicht so aufgewühlt weglaufen lassen. Dann passiert am Ende noch was." Aber Kid rührte sich nicht vom Fleck. "Ok. Dann geh ich. " Tsubaki verließ die Küche. Sie verstand Kid nicht. Er war so "Und nun zu dir Kid. Wir unterhalten uns jetzt mal." Tsubaki streckte ihren Kopf ins Wohnzimmer. "Maka kommst du mal bitte?" Maka löste sich widerwillig aus Soul Umarmung und kam zu Tsubaki in den Flur. "Was ist denn?" Tsubaki schloss die Türe, damit Paul sie nicht hören konnte. Doch sie wusste nicht das er auch durch die geschlossene Tür alles verstand. "Es geht um Josy. Sie ist abgehauen. Und ich will sie suchen. Paul soll nichts mitbekommen damit er sich keine Sorgen macht. Du kannst doch Seelen aufspüren und da wollte ich dich fragen ob du mir helfen kannst ." "Was Josy ist abgehauen? Warum?" Paul stand plötzlich in der Tür. "Eigentlich...Ach egal. Hilfst du mir?" "Aber natürlich. Ich nehme mal an du kommst auch mit Paul? " "Klar doch. Aber warum ist sie weg?" "Es gab nur.....eine kleine Streiterei, nichts besonderes. Hat sich alles wieder geregelt. Nur deine Schwester hat schon ziehmlich aufgeregt und ist weg." "Stimmt Josy regt sich schnell auf. Wartet ich mach euch die Tür auf." Er öffnete die Haustür. "Na dann los. Ich spüre ihr Seele Richtung Einkaufsstraße laufen." Tränen liefen Josy die Wangen hinab. Sie war ein Stück gerannt und verlangsamte ihr Tempo nun. Warum war Kid nur so gemein zu ihr gewesen? Konnte er sie nicht leiden? Aber sie hatte doch nie etwas böses oder falsches zu ihm gesagt. Und hinterher gerannt war sie ihm erst recht nicht. Josy schob die Hand in die kleine Tasche ihres Kleides und holte einen kleinen Gegenstand heraus. Es war eine Schablone aus Metall. Ungefähr 6x1 cm groß. Und In der Schablone stand * DEATH THE KID *. Weil Josy beobachtet hatte, dass Kid beim schreiben seiner Prüfungen immer schon am Namen scheiterte, wollte sie ihm diese Schablone schenken, damit er seinen Namen einfach nur noch nachfahren musste. Denn die Buchstaben in der Schablone waren alle samt perfekt symmetrisch. In nächtelanger Feinarbeit, hatte sie sie eigenhändig angefertigt. Eigentlich hatte sie ihm diese heute geben wollen. Aber jetzt? Josy seufzte. Sie steckte sie zurück in die Tasche. Es fröstelte sie plötzlich. Außerdem merkte sie, dass es schon dunkel geworden war. Mittlerweile befand sie sich in der großen Einkaufsstraße von Death City. "Hey, pass mal ein bisschen auf." Der Junge wich ihr verärgert aus. Aber dann strahlte er plötzlich. "Ach du bist es Josy! Was machst du denn hier ganz alleine? Alles in Ordnung? Du siehst aus hättest du geweint." Es war Sam, der nun stehen geblieben war und Josy an den Schultern nahm. "Oh Sam. Ne alles in Ordnung. Ich habe mich...Ich habe mich nur ein bisschen geärgert und musste mal raus. Und was machst du hier so alleine?" "Wollen wir ein Stück weiterlaufen? " Josy nickte dankend. Sie war froh, dass er nicht weiter nachhakte. "Ich habe noch zwei Kinokarten, weil ich mit einem Freund einen neuen Film anschauen wollte. Doch der ist jetzt krank geworden. So hat er mich alleine ins Kino geschickt, damit wenigstens ich den Film schauen kann. Sag mal frierst du? Du zittert ja!" Josy zitterte wirklich. Es war Abends jetzt schon immer ziemlich kühl und sie hatte auch keine Jacke dabei. Die hatte sie bei ihrer überstürzten Flucht glatt bei Kid hängen lassen. "Weißt du was, wenn du jetzt nichts anderes vorhast, dann lade ich dich ein mit mir ins Kino zu gehen. Was sagst du?" Mhm. Keiner wusste wo sie steckte. Sie würden sich bestimmt Sorgen machen. Zögernd wiegte sie ihren Kopf hin und her. "Ich weiß nicht. Die anderen wissen nicht wo ich bin. Nicht das sie sich Sorgen machen." "Ach komm schon. Die anderen verstehen das schon." Er lächelte sie an. Wenn sie nur wüsste. Es war doch von Vorteil, dass sie ihn nicht erkannte. Oh wie er sie noch immer liebte. Pauls Drohung beachtete er nicht. "Ok. Na gut. Weil du es bist. Wir wollen die Kinokarten doch nicht verfallen lassen." Als sie im Kino waren schickte er Josy schon einmal vor um noch Popcorn und etwas zu trinken zu kaufen. Da hörte er, dass jemand nach ihm rief. Sam drehte sich um. Es war Tsubaki, die zusammen mit Maka und Paul das Kino betreten hatte. Sie suchten bestimmt nach Josy. Als Paul Sam sah verdunkelte sich sein Gesicht. Aber Sam schien das nicht zu bemerken oder zu interessieren. Er hatte schon so eine gewisse Ahnung. "Hey Sam hast du vielleicht Josy gesehen? Wir suchen sie und Maka hat ihre Seelenwellen in dem Kino aufgespürt." "Ja, ich habe Josy auf der Straße aufgegabelt. Sie hatte keine Jacke an und fror deshalb. Ich hab sie daraufhin spontan zum Kino eingeladen. Aber keine Sorge. Ich bringe sie nachher nach Hause. Ich hoffe das ist Ok." Dabei sah er spöttisch zu Paul. Der ballte seine Hände zu Fäusten. Was bildete der sich ein? War seine Ansage nicht deutlich genug gewesen oder musste er deutlicher werden? Er wollte etwas erwidern, doch Tsubaki war schneller. "Gott sei Dank. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht. Dann ist ja gut wenn du sie naher nach Hause bringst. Oder Paul?" "Jaja." Maka sah ihn irritiert an. Sie bemerkte seine geballten Fäuste. Was denn da los? Außerdem schien Paul, jedenfalls interpretierte Maka Pauls Haltung so, nicht damit einverstanden zu sein, dass Sam und Josy zusammen ins Kino gingen. Doch jetzt war nicht der Zeitpunkt ihn danach zu fragen. "Dann sind wir erleichtert. Ich wünsche euch viel Spaß. Kommt wir gehen wieder zurück." Tsubaki verabschiedete sich auch. Nur Paul schwieg und ging auch erst als Maka ihn hinter sich her aus dem Kino zog. "Was sollte das denn?" Sie waren einige Schritte gegangen, als Maka stehen blieb und Paul und Tsubaki damit zwang auch an zu halten. "Was meinst du?" Auch Tsubaki sah Maka fragend an. "Du weißt ganz genau was ich meine. Du magst ihn nicht. Habe ich recht? Außerdem hast du ihn vorher schon gekannt. Das habe ich in deiner Reaktion gesehen, an dem Tag als ihr neu in die Klasse gekommen seid und du ihn gesehen hast. Sam ist auch wie ihr. Das spüre ich anhand seiner Seelenwellen. Also raus mit der Sprache." Jetzt verstand Tsubaki überhaupt nichts mehr. Dafür verstand Paul um so mehr. Es war zwecklos es zu verschweigen. Aber Maka und auch Tsubaki würden ihn verstehen. Das spürte er. "Ok. Ich erzähle es euch. Ihr müsst mir aber versprechen es niemanden weiter zu erzählen. Wisst ihr, wir kennen Samael von früher. Er war wie ein Bruder für uns. Doch dann hat er uns verraten. Hier habe ich ihn seit Jahren wieder gesehen. Aber nur ich habe ihn wiedererkannt, denn er hat sich sehr verändert. Josy darf nicht erfahren wer er wirklich ist. Samael oder Sam, wie er hier heißt, hat Josy damals das Herz gebrochen und ich möchte nicht, dass das wieder passiert versteht ihr?" Die beiden Freundinnen schwiegen. Sie waren sprachlos, doch gleich darauf fand Maka ihre Sprache wieder. "Natürlich verstehen wir das und wir versprechen dir hoch und heilig es niemanden zu erzählen. Außerdem werden wir dir dabei helfen, Sam von Josy fern zu halten. Niemand darf einem Mädchen einfach so sein Herz brechen. Tsubaki?" Maka hielt ihr Hand in die Mitte. Tsubaki nickte eifrig. Sie konnte es selbst nicht fassen und legte ihre Hand auf Makas. Paul strahlte. "Danke." Er legte seine Hand dazu. "Abgemacht." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)