Fallen Angel von Plotchaser (Angels Project II) ================================================================================ Kapitel 7: Nur ein Wort ----------------------- Mit ihrem panischen Hustenanfall unterbrach Kira nun die meisten Anwesenden in ihren Gesprächen, während Nagi besorgt um ihre Beine herum lief und wortlos winselte. „Hey, Kleines, du solltest den Mund nicht so voll nehmen, wenn du es nicht schlucken kannst“, lachte ein Mann direkt neben ihr. Kira konnte seinen Blick auf sich spüren, während sie noch immer nach Luft rang und gegen die Tränen in ihren Augen anblinzelte. Nur kamen jetzt auch noch erneute Kopfschmerzen dazu, da der Mann es gewagt hatte, sie Kleines zu nennen. Diese Anrede hatte etwas in ihr losgetreten, das sie nicht erfassen konnte, sie jedoch augenblicklich wütend machte. Und, als er es auch noch wagte sie an zu fassen, war Schluss mit lustig. Kurzerhand packte sie den Arm des Mannes, der sich um ihre Taille gelegt hatte, und verdrehte diesen beim Aufstehen. Jedoch zuckte sie im nächsten Moment erschrocken zurück und stolperte über Nagi, ehe sie auf dem engen Durchgang zwischen Tischen und Barhockern stehen blieb. Ihre verschiedenfarbigen Augen fixierten den braunhaarigen Mann, dessen Schläfen bereits ergraut waren und der sie mit gefährlichen, dunklen Augen musterte. „Was...?“ Ein Anflug von Angst lag in ihrem Blick und schien den Mann um einiges selbstzufriedener zu stimmen. Dass ein Großteil der Gespräche nun wieder anlief, als wäre nichts passiert, realisierte die Blonde nur so nebenbei. Ihre Aufmerksamkeit galt dem Fremden, der etwas ganz anderes war, als sein Aussehen zeigte: Er war kein normaler Mensch. „Du brauchst nur mit mir mitkommen, wenn du darauf eine Antwort willst, Kleines“, kam es gönnerhaft von dem Fremden und führte bei Kira zu erneutem Kopfstechen, weshalb sie heftig den Kopf schüttelte. „Lass' mich einfach in Ruhe, verstanden?“ Auch, wenn alles in ihr nach sofortiger Flucht schrie, so richtete sie sich doch gerade auf und griff in ihre Hosentasche, um einen Schein daraus hervor zu ziehen. Auch wenn sie sich zum Bezahlen erneut an dem breit gebauten Kerl vorbeischieben musste, so tat sie das, um das Geld auf den Tresen zu legen. Doch spielte der Mann nicht mit und griff in dem Moment nach ihren Arm, als sie diesen wieder zu sich zurück ziehen wollte. Erschrocken versuchte Kira zurück zu weichen, doch kam sie nicht weit, da sein Griff einer Schraubzwinge ähnelte. Kurz entschlossen holte die Blonde da aus und schlug dem Größeren mit ihrer freien Hand ins Gesicht. „Lass' mich in Ruhe, hab' ich gesagt!“ Jedoch schien der Schlag dem Fremden nichts aus zu machen, da das boshafte Grinsen nicht von seinen Lippen wich. Etwas, was die Blonde in einen weiteren Anflug von Panik versetzte und ihren Fluchtreflex ankurbelte. Kurzerhand zog sie nun das Knie in die Höhe und rammte es ihrem Gegenüber zwischen die Beine, wohl wissend, dass dies Wirkung zeigen würde. Noch bevor er auf den Schmerz reagieren konnte, trat sie ihn dann von sich. Doch bevor jemand das Geschehen wirklich erfassen konnte, war sie auch schon über ihn hinweggesetzt und aus der Tür hinaus, dicht gefolgt von Nagi. „Kira, er kommt.“ „Ich weiß.“ So, wie sie es erwartet hatte, kam die Blonde kaum an die nächste Wegkreuzung, da hatte sie der Mann auch schon wieder eingeholt und hinderte sie mit seinem stählernen Griff an der weiteren Flucht. „Verdammt. Was willst du von mir?“ Wieder musterten die dunklen Augen des Anderen sie bedrohlich. „Ich will so einiges, Kleines“ und wieder zuckte die Blonde bei dem Wort schmerzlich zusammen. „Wer bist du? Was bist du?“ Mit einer ruckartigen Bewegung wirbelte er die Kleinere herum, sodass ihr Rücken an seine Brust stieß, und strich ihre Haare im Nacken zur Seite, um auf das zu sehen, was sie selbst nur wenige Minuten zuvor noch berührt hatte. Überrascht sog er die Luft bei dieser Entdeckung zwischen den Zähnen ein und sein Griff wurde fester. „Angels Project!“ Nagis Aufstand zu ihren Füßen wechselte von panisch zu wütend, als er sich nun mit einem tollen Knurren in die Wade des Fremden verbiss und dessen Griff Kira erneut frei gab. Jedoch fuhr diese auf der Stelle wieder zu dem Mann herum und rammte ihm mit ganzer Kraft ihre Faust ins Gesicht. Was dieses Mal sogar direkt Wirkung zeigte, da der Mann zurück torkelte. Doch ruhte die Blonde sich auf diesem Erfolg nicht aus und holte auch direkt ein weiteres Mal aus, um ihn mit einem gezielten Tritt in den Solarplexus auf den Boden zu schicken. Erst als der Kerl, nach Luft ringend, am Boden lag, stellte sie sich über ihn und drückte ihm ihre Stiefelsohle an die Kehle. „Du verfluchter Bastard! Ich weiß zwar nicht, was du bist, aber ich sag dir eins:Unterschätz' mich nicht! Also, was weißt du über mich?“ Als er eine Hand bewegen wollte, stürzte sich Nagi direkt drauf und verbiss sich in dieser. Fluchend zwang sich der Mann dazu, still zu halten. „Du Miststück bist eines der entlaufenen Versuchsobjekte von damals. Sie werden sich sicher freuen, zu erfahren, dass du noch lebst.“ Kiras Augen weiteten sich und sie musste erneut mit einem Anflug von Kopfstechen kämpfen, was der am Boden Liegende ausnutzte. Denn schon hatte er Nagi gegen die nächste Hauswand geschleudert und Kiras Bein von sich geschlagen, sodass diese ins Straucheln kam. Und schon standen sich beide wieder gegenüber, ohne dass einer von ihnen die Oberhand hatte. Knurrend packten sich die Kontrahenten gegenseitig an den Armen. „Sie werden es nicht erfahren!“ „Ich werde dich eigenhändig dort hin schleifen!“ Innerhalb weniger Augenblicke wandelte sich die Situation zu einer ausgeprägten Rauferei, in der Kira ebenso austeilte wie einsteckte. Erst, als die beiden am Boden rangelten, schaffte es die Blonde schließlich, für einen Moment die Oberhand zu gewinnen. Und im nächsten Moment hing Nagi dem Gegner auch schon an der Kehle und hauchte diesem gezielt das Lebenslicht aus. Doch erst nachdem ein langer Moment verstrichen war, lies Kira den Mann endlich los und stand langsam auf. Sollte sie nicht schockiert darüber sein, dass er tot war? Sie war es nicht und das irritierte sie ein wenig. Doch wollte sie sich nicht damit aufhalten, stattdessen machte sie einen Schritt nach hinten, die Augen aufmerksam auf den Leichnam gerichtet, und war gerade dabei sich um zu drehen und zu verschwinden, als Nagi ein tiefes Grollen ausstieß. Verdammt, hatte sie jemand beobachtet? Erschrocken fuhr die Blonde herum und starrte einem Mann entgegen, der den Anschein machte, als ob er eine Waffe hinter dem Rücken hervor ziehen wollte, falls sie eine falsche Bewegung machen würde. Kiras verschiedenfarbige Augen weiteten sich und sie stolperte wieder einen Schritt auf den Toten zu, wobei sich Nagi sofort zwischen sie und den Fremden stellte. Doch nahm dieser die Hand von der vermeintlichen Waffe und präsentierte ihr beide Handflächen: „Keep calm. Alles okay.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)