My dirty little secret von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Wunderwasser ----------------------- Noch immer hämmerte Miku das Herz gegen die Brust. Wo war sie hier eigentlich? Eben noch hatte sie mit Luka auf der Bühne gestanden und nun? Nun saß sie mit einem Glas im Backstagebereich und wartete auf das was noch kommen würde. Eigentlich hatte sie zurück zu ihrem Platz in der Menge gewollt, doch wurde sie von der Sängerin persönlich nach diesem Song hierher gebracht znd dazu angehalten auf sie zu warten. Seitdem saß sie nun hier, sah sich um und fragte sich ob das alles wirklich passiert, oder ob sie doch nur träumte und eigentlich daheim im Bett lag. Ja, sicher war es so und in ein paar Minuten kam ihre Mutter zur Tür herein und weckte sie für die Schule. Das hier war doch einfach zu verrückt um real zu sein. Wenn sie sich in diesem Raum umsah, fand sie ihn beinahe ein wenig trostlos. Zwar waren all dies hier mit Sicherheit Designermöbel, doch wirklich persönliches gab es hier nicht. Aber das war auch nicht verwunderlich, schließlich blieb Luka als Sängerin nie länger als ein paar Tage in einer Stadt, ehe sie weiter zur nächsten Tourte und dort lief genau das gleiche ab. Genau genommen war es sicher ein einsames Leben, darüber hatte Miku schon oft nachgedacht, als sie gehört hatte wie sich andere wünschten berühmt zu sein. Doch so wie sie Luka vor einigen Minuten erlebt hatte, war diese keineswegs unzufrieden mit ihrem Leben als Idol und gut bezahlt war sie allemal. Doch wer wusste es schon, was wirklich in ihrem Kopf vorging? Vielleicht wünschte sie sich ja wirklich manchmal wieder ein gewöhnlicher Mensch zu sein, dem keine Massen an Fans überall hin folgten. Sicher war es auch oft anstrengend die ganzen Tänze perfekt zu lernen und im Kopf zu behalten, immerhin gab es nicht gerade wenige Songs von ihr , die mit Tänzen in Verbindung standen. "Puhh, geschafft." Vor Anstrengung keuchend war Luka nun in die Kabine getreten und hatte sie sogleich zu der kleinen Minibar begeben, welche für sie bereitgestellt war. Mit einem Glas Sekt in der Hand ließ sie sich schließlich neben dem Mädchen mit dem türkisfarbenem Haar nieder und musterte sie. "Tut mir leid dass du warten musstest, aber manchmal bekommen sie eben einfach nicht genug", seuftze sie, trug dabei aber ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen. "Sch-Schon okay..", gab Miku leise zurück und nippte an ihrem Glas. "Danke nochmal für deine Hilfe, ich wusste du schaffst das. Und ich fand deine Bewegungen sehr schön, muss ich sagen." "Danke.." Miku wurde rot um die Nase und hofft einfach darauf, dass es der Älteren nicht weiter auffallen würde. Doch ihre Hoffnung wurde enttäuscht. "Nana, kein Grund gleich rot zu werden", sprach die Sängerin mit einem kecken Grinsen und stellte nun ihr Glas auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa ab. Es fiel der Jüngeren unheimlich schwer dem bohrenden Blick der anderen stand zu halten, doch wollte sie nicht wie ein kleines Kind vor ihr wirken. Doch schien genau diese falsche Stärke Luka zu gefallen, selbst wenn sie zu wissen schien, dass Miku eigentlich niemand sonderlich standhaftes war, erstrecht nicht wenn es um Berühmtheiten wir sie ging, mit denen sie nun auch noch gesungen hatte. All das war so unverhofft gekommen. Da fiel ihr etwas ein. "W-Warum hast du eigentlich mich ausgesucht?" War es richtig gewesen das zu fragen? Sie wollte Luka immerhin auch nicht verärgern oder sie in Erklärungsnot bringen. Doch jene schien es nicht sonderlich zu stören. "Du bist mir eben aufgefallen", sprach sie knapp, sah Miku dabei direkt in die Augen, was ihr beinahe die Kehle zuschnürte. Was war das nur? Wieso konnte sie denn nicht einfach normal mit ihr sprechen? Sicher, sie war ein Star aber im allgemeinen schien sie bisher doch ganz nett zu sein. Außerdem wollte sie sich ja mit ihr unterhalten, doch bekam sie aus irgendeinem Grund nur Bruchteile von dem heraus, was sie eigentlich dachte und sagen wollte. Wie viel Uhr es wohl mittlerweile war? Miku hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren, seitdem sie sich hier mit Luka unterhielt. Jene saß ihr gegenüber, hatte die Beine übereinander geschlagen und hatte nun schon beinahe ihr Glas geleert. Doch auch der letzte Schluck Sekt fand schließlich seinen Weg zwischen den Lippen der schönen Sängerin hindurch, dann stand sie auf. "Langsam wird es mir hier zu eng. Komm wir machen eine kleine Spritztour." Geschockt sah Miku sie an. Was meinte sie denn nun damit? Sie hatte doch gerade Alkohol getrunken, wenn auch nicht viel und außerdem war sie davon ausgegangen, dass sie gleich nach Hause fahren würde. Doch gerade als sie dies anmerken wollte, warf ihr die ältere einen erwartungsvollen Blick zu. Einem Blick dem Miku einfach nicht standhalten konnte und aus genau diesem Grund schwieg sie nun und ließ sich wenige Sekunden später bei der Hand greifen und hinter Luka herziehen. Unter der Bühne entlang, zu einem der Hinterausgänge. Schließlich kamen sie vor einem Motorrad zum Stehen. "Na steig schon auf", forderte Luka sie nun auf und hielt ihr einen der Helme hin. Einen hatte sie selbst bereits aufgesetzt, noch immer war ihr wunderschönes langes Haar deutlich zu erkennen und wehte etwas im nächtlichen Wind. Ein nahezu atemberaubender Anblick, wenn man mal darüber nachdachte, dass es eigentlich hieß, dass Stars immer und überall von Bodyguards verfolgt wurden, damit ihnen auch ja nichts zustieß. Doch Luka schien sich ihre Freiheit nicht nehmen zu lassen, trotz des großen Erfolgs und dem immensen Wert, den ihre Persönlichkeit für diese Welt mittlerweile hatte. Es schien ihr beinahe egal zu sein. Unsicher trat die Schülerin nun doch an das Ungetüm heran und kletterte hinter sie. "Halt dich fest, es wird windig", kam es noch von der Sängerin, dann heulte der Motor auf und jegliche Umrisse die sie eben noch erkennen konnte, verwischten vor Mikus Augen. Wohin fuhren sie eigentlich? Sie kannte sich hier in der Gegend doch selbst kaum aus und hatte auch nicht mehr daran gedacht zu fragen. Dicht drückte sich Miku an sie, nicht etwa weil sie es beabsichtigte, sondern weil sie einfach große Angst vor der Geschwindigkeit hatte und davor eventuell herunter zu fallen. Nie zuvor war sie überhaupt Motorrad gefahren und nun rasten sie mit gefühlten 200 Km/h durch die Straßen und Miku wusste nicht einmal wo sie waren. Erst als sie immer langsamer wurden, erkannte sie die Neonschritft eines großen Hotels, welches sie schon oft im Fernsehen gesehen hatte, allerdings nur in den Nachrichten wenn berichtete wurde, dass irgendwelche Stars zu Besuch in der Stadt waren. Schließlich kamen sie zum stehen. "Da wären wir", kam es zufrieden von der älteren, während jene ihren Helm auszog. "Na komm schon, ich will nicht dass uns doch noch irgendwelche verrückten Fans sehen." Sie hatte es gerade einmal geschafft sich ebenfalls den Helm abzunehmen, da wurde sie auch schon wieder von der älteren gepackt und ins Hotel gezogen. Am Eingang warf sie dem Portier einen kurzen Blick zu, jener nickte nur, sagte jedoch nichts. Zögerlich folgte Miku ihr in ein Fahrstuhl. Was wollten sie denn hier? War es nicht ungewöhnlich ein fremdes Mädchen einfach so mit zum Hotel zu nehmen? Außerdem machte sich IA mittlerweile sicher Sorgen, von ihrem Eltern ganz zu schweigen. Ein leises Pipsen ertönte, nachdem Luka ihre Zimmerkarte durch den Schlitz gezogen hatte, dann sprang das Schloss auf und sie trat ein. "Komm schon rein, es passiert dir nichts", kam es nun von jener, welche sich von ihren Stiefeln erlöste und dann in Richtung des Bettes ging. Kurz davor blieb sie stehen. "Hast du Angst?" "N-Nein!", erwiderte Miku hastig und trat ebenfalls in die - ihrer Meinung nach viel zu große - Suit ein. Alles hier sah so teuer aus, sicher musste ein normaler Mensch ein Leben lang dafür arbeiten, um sich solch einen Urlaub überhaupt irgendwann leisten zu können. "Entspann dich", sprach Luka gelassen und drückte Miku eine kleine Flasche in die Hand. "Es bringt dich nicht um", kam es hinterher, gefolgt von einem Lachen. Vorsichtig schraubte Miku den Deckel ab und verzog bereits im nächsten Augenblick das Gesicht. Das roch ja furchtbar! Wie eine Art Medizin oder so etwas, zumindest nichts was man einfach so nebenher trank. Plötzlich wurde ihr die Flasche von der älteren abgenommen. Jene führte sie kurz zu ihren Lippen und gab sie ihr dann wieder zurück. "Siehst du. Ich lebe noch. Also versuch es ruhig mal." Miku folgte der Aufforderung, schließlich wollte sie nicht gänzlich unerfahren wirken, auch wenn sie es in Wirklichkeit wahr. Mit so etwas hatte sie es wirklich noch nie zu tun gehabt und wenn sie ehrlich war, hatte sie es eigentlich auch nicht vorgehabt. Doch so leicht wie es Luka gefallen war das Zeug zu trinken, musste sie es doch auch schaffen. Entschlossen schloss sie schließlich die Augen und nahm einen - offensichtlich viel zu großen Schluck - der streng riechenden Flüssigkeit. "Nicht schlecht", kam es nun von der Älteren, welche sich mittlerweile auf einem der elfenbeinfarbenen Ledersessel niedergelassen hatte. Miku trat einen Schritt nach vorn, hatte sich eigentlich ihr gegenüber setzen wollen, verspürte nun jedoch einen unheimlichen Schwindel, welcher sie beinahe stürzen ließ. Sie fiel gegen die Wand, lehnte sich kurz gegen jene und atmete tief mit geschlossenen Augen durch. "Alles ok mit dir?", kam es nun von der älteren, welche mittlerweile aufgestanden war und direkt auf sie zu schritt. "Pass auf, sonst fällst du noch hin." Doch Miku fiel es schwer gerade zu stehen. Was war das nur für Zeug gewesen und wieso wirkte es bei ihr so heftig? Sie trat einen Schritt von der Wand weg, kippte aber sogleich nach vorn, direkt in die Arme der Sängerin. "Oh, nicht so stürmisch, Kleine", sprach jene nun in einem seltsamen Flüsterton und strich Miku eine Strähne hinters Ohr. Durch den verschwommenen Film vor ihren Augen konnte sie gerade noch direkt in die der anderen schauen, sah sie beinahe schon doppelt. "Was.. war das?", murmelte sie und versuchte weiterhin sich auf den Beinen zu halten. Plötzlich spürte sie wie die Lippen der älteren sich ihrem Ohr näherten. "Wunderwasser", raunte Luka der jüngeren ins Ohr, trug dabei ein vielsagendes Grinsen auf den schönen Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)