Eine Zeit des Sterbens von RedViolett ================================================================================ Kapitel 12: Zeit 12 ------------------- Eine Zeit des Sterbens Zeit 12 „Bulma....“ Ich hörte, wie mich jemand beim Namen rief. Schwach und eisern in die Stille hinein und müde blinzelte ich mit den Augen. Wer... Wer ruft mich da?, wollte ich flüstern, doch brachte ich keinen einzigen Laut über meine Lippen. Hing immer noch tröstlich der Schleier der Ruhe über uns. Gar wie ein Schatten, der dennoch nichts Böses in sich trug und wieder kauerte ich mich näher an Vegeta heran. Er war... so wunderschön warm und seine tröstliche Ruhe tat ungemein gut. Wieder begannen meine Lider schwer zu werden. Begann das ewige Bild geisterhafter Ruinen um mich herum zu verschwinden und wieder schloss ich die Augen. Spürte Vegetas zaghaftes Heben und Senken seiner Brust, das mehr denn je einem wohligen Schlummer glich. Spürte sanft seinen schwachen Atem, der meine Haut streifte und wieder gab ich mich jener einen Geborgenheit so völlig hin. Zaghaft hatte er seinen Arm um meine Seite gelegt. Hielt mich gar beschützend in einem Griff, den ich niemals wieder missen sondern nur für ewig besitzen wollte. Niemals wieder würde ich ihn loslassen und abermals fand ich so tröstliche Ruhe in seiner Gegenwart. Bis plötzlich wieder jenes eine Rufen eintrat, sobald ich die Augen schloss. „Bulma....“  Es war leise. Fast einem Echo gleich und hallte gar schon geisterhaft von zerstörten Wänden wieder, dass es mehr denn je einfach nur einem Traume glich. Träumte ich denn …. wirklich?!? Fiebrig öffnete ich die Augen. Versuchend in dem schleierhaften Nebel aus Rauch und Dunst irgendetwas zu sehen, doch erschrak ich mit einem Mal, als ich eine geisterhafte Erscheinung vor mir sah. Einen jemand, mit dem ich niemals so gerechnet hätte, denn dazu war er schon viel zu lange tot. „Du musst aufwachen, Bulma.“ Ruhig stand er vor mir. Gar einer geisterhaften Erscheinung gleich und ich musste einige Male blinzeln, um mich auch ja zu vergewissern, dass er auch echt war. Dass er keinem Trugbild glich, nicht gleich wieder vor meinen Augen verschwinden würde und wieder sah ich in ein Gesicht so voller Sorge. Ein Gesicht, das in diesem Leben schon längst zu Staub geworden war. „Son-kun...“, flüsterte ich heißer und endlich kam meine Stimme. Wollte mehr zum Ausdruck bringen, als das Gestammel seines Namens, doch versagte sie mir erneut den Dienst und somit blieb mir nichts anderes übrig, als ihn einfach nur anzusehen. Er stand einige Meter entfernt von uns. Eingehüllt durch die Schleier reinen Nebels und sah eigentlich so aus wie immer. So wie ich ihn gerne in meiner Erinnerung behielt: Gesund, munter und – am Leben. Nichts mehr von diesem abgemagerten, schwachen Wesen besaß, das nicht ein Mal mehr genug Kraft zum selbstständigen Atmen hatte und am Ende seiner Tage nur noch von Maschinen am Leben erhalten wurde. Bis man sich dazu entschied, diese abzuschalten. Gar um ein qualvolles Leiden endlich zu beenden. Ein für alle Mal. Wieder blinzelte ich verwirrt. Beugte mich gar nach vorne und hinaus aus Vegetas schützender Umarmung um genauer hinzusehen. Rechnete schon fast damit, das der größere Saiyajin wieder verschwinden würde, so schnell wie er erschienen war, doch stand er immer noch am gleicher Stelle wie zuvor. Sah einfach nur weiterhin mitleidig zu uns und mehr denn je mit so völliger Schuld in seinem Blick. „Du lebst?!?“, brachte ich zögernd über meine Lippen. Meine Worte mehr denn je einem schwachen Hauche gleich und wieder ließ mich dieser geisterhafte Anblick mehr als nur frösteln. Wieso... war er hier?!? Wieso half er uns nicht, jetzt da er gekommen war, sondern sah nur auf uns herab. Mit diesem einen Blick den ich nicht richtig deuten konnte? „Du musst aufwachen, Bulma!“ Wieder wiederholte er jenen einen Satz und mit einem Mal versank meine ganze Freude in ein Gefühl der Angst. Wieso sagte er das?  Immer und immer wieder?!? Verwirrt runzelte ich die Stirn und sah abermals zögernd auf meinen Vordermann. Ich... Ich war doch schon wach oder... etwa doch nicht? Panisch sah ich mich um, doch an dem tröstlichen Bild der Einsamkeit hatte sich nichts geändert. Immer noch lagen die Trümmer der Katakomben vor uns. Nichts herrschte als eine tröstliche Stille und irgendwo hörte man in den Tiefen der Ruinen herunterfallendes Geröll, das wie ein Donnerschlag über die Ebene pulsierte und mir abermals eine Gänsehaut bescherte. Dicke Rauchschwaden lagen in der Luft, die Sicht war stickig und trübe und mehr denn je fiel mir das Atmen schwer. „Du musst endlich aufwachen.“, sprach mein Gegenüber wieder, doch nun schien sich etwas an seinem Bild zu verändern. Er verschwand. So langsam wie der aufsteigende Nebel in der Sonne und panisch setzte ich mich auf. `Geh nicht!´, wollte ich rufen, doch kam kein Laut über meine Lippen. `Bleib bei mir!`, wollte ich schreien, doch versagte mir meine Stimme abermals den Dienst und glich mehr einem Hauch von Wind. ...Bitte. Doch Son-Kun blieb nicht, sondern verschwand langsam in der Dunkelheit. Begraben unter Steinen. Verschollen in der Endlosigkeit und während ich mich fragte, ob er wirklich hier gewesen war und weiterhin seiner Stimme lauschte, begann ich zu begreifen, was er eigentlich wirklich von mir wollte. Wach auf, Bulma. Wach auf! Und das tat ich. ~*~ Ich erwachte mit einem Schrei und es dauerte einige Minuten, bis ich mich beruhigt hatte. Bis ich meinen wirren Atem endlich wieder in Einklang bringen konnte und sofort spürte ich die stickige Luft in meinen Lungen. Dieses beklemmende Gefühl, wenn dir mehr denn je die Lungen bersten und verzweifelt versuchte ich Ruhe zu bewahren. Versuchte... nicht in Panik zu verfallen. Son-Kun? Wo... Wo war ich?!? Langsam klärte sich mein Blick. Verzog sich abermals der Schleier des Schlafes in weite Ferne und begrüßte meine müden Augen mit dem immerwährend, selben Anblick. Nämlich nichts als Geröll und Stein. Nichts als die endlose Dunkelheit unseres Gefängnisses selbst und endlich schien ich mich zu beruhigen. Ein Traum. Das... Das musste nur ein Traum gewesen sein und erschöpft sackte ich in Vegetas Umarmung zurück; dicht gebettet an seiner Brust. Legte mir seinen Arm erneut um meine Seite und spielte kurz mit schwach ruhenden Finger in meiner Hand. Fuhr vereinzelt den kleinen Narben seiner Haut nach während ich seinem Herzschlag lauschte.Wartend auf das Heben und Senken seiner Brust, doch.... da war nichts. Gar nichts. Panisch hielt ich den Atem an. Spürte, wie mir mit einem Mal der Boden unter den Füßen entrissen wurde und ich mehr denn je symbolisch fiel. Mitten in ein bodenloses Loch hinein, obwohl ich doch so aufrecht saß und mehr denn je die Kälte wuchs. Meine Finger zitterten. Bald darauf mein ganzer Körper, als mich meine eigene Angst weiter lähmte und ich nicht wagte aufzusehen. Sondern weiterhin nur lauschte. Hoffte auf einen Herzschlag. Auf das tiefe Einatmen seinerseits, doch nichts erhob sich unter meinem ruhenden Kopfe und damit kamen die ersten Tränen. Stiegen so frevelhaft in meine Augen, dass ich nichts anders tun konnte, als sie zuzulassen und versuchte zu verstehen. Versuchte meine wirren Gedanken zu ordnen, doch fanden sie kein Ziel. Was... Was war los? Wieso hörte und spürte ich nichts?!? Bis vor kurzem hatte er doch noch seelenruhig neben mir gelegen. War nur kurz in einen erholsamen Schlaf geglitten, um neue Kraft zu schöpfen. Das...Das konnte einfach nicht wahr sein. Das durfte nicht geschehen. Nun wandte ich doch den Kopf. Erhob mich langsam aus Vegetas Umarmung und hoffte immer noch auf ein Heben und Senken seiner Brust. Gar auf das Eintreten seines Herzschlages, doch weilte nichts weiter, als so endlose Stille um uns herum. Langsam ließ ich meine Blicke wandern. Sah über die ganzen Risse seiner Kleidung. Über all die Wunden, die unter seiner Trainingskleidung ans Tageslicht kamen und wieder stiegen neue Tränen in meinen Blick. Verschwamm die Sicht auf meinen Saiyajin mit einem Mal und fast schon flehentlich nahm ich seine Hand nun in die Meine. Schüttelte diese zaghaft um endlich eine Regung von ihm zu erhalten, doch immer noch lag er da wie zuvor auch. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, machte er den Anschein als würde er immer noch schlafen und somit blieb mir das so sehr geliebte Braun seiner Augen verwehrt. Die Arme regungslos in seinem Schoße ruhend und wieder wurde das Loch in meinem Herzen größer. Größer und größer. „Ve...Vegeta?“ Verzweifelt sah ich in sein Gesicht. Sah diese tröstliche Ruhe in seinen Zügen, welche mich sonst so liebevoll lächeln ließ, dass auch ein jemand wie er Frieden finden konnte, doch wusste ich um die grausame Wahrheit, die dahinter steckte. Doch konnte und wollte ich es einfach nicht wahrhaben. Konnte und wollte es einfach nicht akzeptieren. „Du hast es mir doch versprochen...“, flüsterte ich zaghaft und wieder schüttelte ich seine Hand. Diesmal ein bisschen fester und abermals flossen so ehrliche Tränen. Suchten sich langsam ihren Weg aus meinen Augen und liefen über hitzige Haut. „Du hast versprochen, mich nicht alleine zu lassen!“ Nun brach meine Stimme. Glich mehr einem heißeren Schluchzen und verzweifelt bettete ich meinen Kopf auf seine Brust. Immer noch so sehr auf einen Herzschlag hoffend, doch nichts weilte um uns herum als das Dröhnen der Tiefe. Als das Donnern der Dunkelheit und Son-Kuns geisterhafte Stimme in der Ferne, die mich und da war ich mir sicher, mit ihrem Rufen nur warnen wollte. Warnen aus dem Jenseits. „Wach auf...“, flüsterte ich mehr denn je unter erstickten Tränen und nahm Vegetas Hand fester in die Meine. „So wach doch bitte auf!“ Doch das tat er nicht und mein Flehen blieb unerhört. Meine innigste Bitte unerfüllt und nun kamen die Tränen. So ehrlich und bitter, dass ich sie kaum noch zurückhalten konnte und fielen so endlos zu Boden. Verzweifelt flüsterte ich seinen Namen. Immer und immer wieder. Nicht wahrhaben wollen, dass mein Saiyajin, während ich vermutlich nur kurz geschlafen hatte, seelenruhig neben mir gestorben war und wieder rüttelte ich an seinem Körper. Erbost und so voller Zorn. Nahm sein Gesicht in beide Hände und sah abermals in diese ruhende Züge. Züge, die nun so ohne jedes Leben waren und wieder verschwamm Vegetas Anblick vor meinen Augen.  Meine Welt erstarb. Zersprungen meine Seele, in tausend kleinste Einzelteile und wieder weinte ich stumme Tränen. Dort wo ein mal mein Herz gewohnt hatte, herrschte nun nichts als eine endlose Lücken und langsam ließ ich mich zurück auf Vegetas Brust sinken. Seine Hände immer noch nicht loslassend und mir mehr denn je in diesem einen Moment wünschend, wieso ich die Zeit nicht zurück drehen konnte. Immer und immer wieder, bis zu dem Moment in dem er mir genommen wurde, doch leider sah die Realität nun Mal ganz anders aus. Sie war kalt und einsam.  Gar ohne jegliches Leben und wieder weinte ich so stumme Tränen. Weinte um das Leben meines Gefährten, das ich gerade und unter den Trümmern meines zu Hauses, das eigentlich nur Geborgenheit; gar Schutz für ihn versprechen sollte, verloren hatte. Und das meine gleich mit, bis ich das erste Zucken von Vegetas Fingern in den Meinen spürte. „W... Was soll das?!?“, hörte ich seine schwache Stimme fragen und langsam, zu keinem Wort mehr fähig, sah ich auf. „Kann man hier nicht mal für... ein paar Minuten schlafen?“ Fassungslos sah ich ihn einfach nur an. Sah wie sich seine Miene endlich zu regen schien und Vegeta langsam die Augen öffnete. Sich qualvoll aus seiner unbequemen Position erhob, schwach mit den Augen blinzelte und dann letzten Endes verwirrt auf seine Hände starrte, die immer noch in den meinen gefangen waren. So völlig besitzergreifend und kein Loskommen mehr möglich machten. „Onnà, was... was soll das?“ Doch weiter kam er nicht. Meine Ohrfeige traf ihn hart, schnell und unerwartet und riss ihn doch glatt zur Seite. „Tu das nie wieder!!!“, schrie ich ihn nun regelrecht an und damit kamen neue Tränen.  Konnte ich meine wahren Emotionen einfach nicht zurück halten und ließ ihnen freien Lauf. Ich spürte, wie sich Vegeta wieder aufrichtete. Prüfend eine Hand auf seine linke Wange legte, deren Haut nun langsam die Farbe eines tiefen Rotes annahm und sah mich einfach nur an. „Mir so einen Schrecken einzujagen...“, schluchzte ich haltlos und versuchte zur Ruhe zu kommen, doch war es zwecklos und kaum der Mühe wert, die ich offenbaren konnte. Was... Was bildete sich dieser Saiyajin ein? Glaubte er, das alles sei nur ein Spiel?!? Nun würde ich wütend. Überwog endlich meine Erleichterung der Vernunft und ließ mich meine Standpauke nur noch mehr vor Zorn erfüllen. „Deine Versprechen sind dir wohl nichts wert, Saiyajin no Ouji, wenn du mit ihnen so leichtfertig wie achtlos umgehst.“, wetterte ich weiter und hörte nicht, wie mich mein Vordermann zu unterbrechen versuchte. „...Onnà!“ „Wie kannst du mich hier unten einfach so alleine lassen, mir gar so einen Schrecken einjagen? Ich dachte wirklich...“, sprach ich weiter und überhörte auch den nächsten Ruf meines Kosenamens, bis Vegeta zu seinem letzten Trumpf ausholte und alle Karten offen legte. „Bulma!!!“ Mit einem mal wurde ich still. Es geschah nicht oft, dass er mich bei meinem Erdennamen nannte. Nur in ganz bestimmten Momenten und endlich schien meine Wut auf ihn verflogen zu sein. Mit einem Mal. „Anò Bakayarò, wenn ich das mal so frei behaupten darf.“, brachte er doch glatt mit einem Schmunzeln über seine Lippen und tippte mir dann, wie zur Unterstreichung seiner Worte, gegen die Stirn. Verwirrt sah ich ihn an. Unfähig auch nur ein Wort dazu zu sagen und wieder lachte Vegeta amüsiert auf. „Habe ich dir nicht gesagt, dass wir Saiyajins im Moment der größten Anstrengung und nur um neue Kraft zu schöpfen, für einige Minuten in eine komatösen Schlaf fallen?!?“ Verwirrt sah ich ihn an. Konnte nicht glauben was ich da hörte und wieder fixierten mich seine dunklen Augen belustigt. „Man kann auch Totenstarre dazu sagen, wenn dir das lieber ist.“, gab er die einfacherer Erklärung und endlich fiel der Groschen. Ach so. Das... Das hatte er mir wirklich nicht erzählt und mit einem Mal kam ich mir so selten dämlich vor. „Du meinst... wie eine Art Opossum, das sich tot stellt so bald irgendwelche Feinde auftauchen?“ Mürrisch verzog Vegeta das Gesicht zu einer Grimasse und nun war ich diejenige, welche in ein amüsiertes Lachen ausbrach. „Wenn du es so formulierst hört es sich fast schon beleidigend an.“ Schmollend verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich dann an die Wand zurück. So aus voller Liebe sah ich ihn an. Nicht glauben könnend, dass ich so kurz davor stand meinen Saiyajin auf ewig zu verlieren und noch ehe er sich versah; ja gar sich wirklich dagegen wehren konnte, warf ich mich um seinen Hals. Zog ihn in eine stürmische Umarmung, die kein Loskommen mehr duldete und wieder hörte ich sein überraschtes Keuchen. „Onnà, was...“, wollte er loswettern, doch unterbrach ich ihn ein zweites Mal mit den selben Worten. Zuvor mit so viel Hass gesprochen, verließen sie nun meine Lippen zärtlicher denn je und zaghaft bettete ich seine Stirn an die meine. „Tu mir das nie wieder an, hörst du?“, flüsterte ich jeder Liebe gleich und strich zaghaft über Vegetas Wange. Dort wo mein Schlag ihn am härtesten getroffen hatte und ließ meine Finger dann weiter wandern. Hinab zu seinen Lippen und federleicht strich ich über eben jene. Spürte, wie mein Saiyajin zum Wort ansetzten wollte, doch abermals einfach nur verstummte und mich aus großen Augen anstarrte. „Nie wieder, Vegeta.“ Nie wieder. Ich besiegelte meine Worte mit einem Kuss und zaghaft wurde dieser nach einiger Zeit erwidert. So endlos reine Zuneigung zeigend und langsam suchten sich Vegetas Hände einen Weg um meinen Körper. Zog mich auf seinem Schoß enger an sich, gar in eine schützende Umarmung hinein und wieder strich ich über seine Haut, während meine Lippen die seinen nicht fortließen. Nahm sein Gesicht erneut in beide Hände und genoss jede freie Minute dieses stillen Momentes mit gar jeglichem Genuss, den diese Tragödie in sich trug.  Ja gar, die ich entbehren konnte: Also auf ewiglich und in diesem Moment wünschte ich mir nur Eines. Das dieser nie enden würde, bis mir plötzlich... ...jemand auf die Schulter klopfte und das nicht gerade sanft. „Luft... wird knapp.“, murmelte es erstickt unter meinen Lippen und endlich erlöste ich Vegeta von seiner Not. Aber ja, er hatte Recht. Hier unten war es stickiger denn je und wieder versuchte er zu Atem zu kommen. „Tut mir leid....“, flüsterte ich ehrlich und entließ ihn dann aus meinem Griff. Doch wieder winkte Vegeta nur lässig ab. Verschränkte gar erneut die Arme vor der Brust und sah zur Seite.  „Schon gut.“, sprach er nach langem Zögern und blickte dann in weite Ferne. Hinein in die Dunkelheit, als er die nächsten Worte sprach, welche mein Herz mit einem Mal erhellten. Denn es waren Worte, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Zumindest nicht, in diesem Leben, doch umso schöner war es, sie nun aus seinem Mund zu hören. „Eine schönere Art zu sterben kann ich mir nicht vorstellen.“ Wieder schenkte ich ihm einen Kuss. Diesmal auf die andere Wange und ich konnte schwören, dass Vegeta doch glatt in der Dämmerung der Dunkelheit rot angelaufen war. „Komm....“, begann er das Thema zu wechseln, stand dann auf und zog mich auf die Beine. „Zeit aus diesem Höllenloch zu verschwinden.“ ~*~ Dennoch brauchten wir länger als erwartet, um einen Ausgang zu finden, wenn es denn überhaupt einen gab. Fast hätte ich schon damit aufgegeben, jemals wieder das Tageslicht zu sehen, doch dazu später... Hatte mich schon längst damit abgefunden, dass ich irgendwann und in fernen Stunden, hier unten erbärmlich ersticken würde; sollte auch der letzte Rest an Sauerstoff zu Ende gehen, doch Vegeta ließ nicht locker. Sein Schlaf, wenn auch nur von kurzer Dauer, hatte ihm gut getan und neuen Mutes geschöpft, trug er mich nun durch die Trümmer. Immer noch ließ er mich nicht selber gehen und somit versuchte ich so gut es ging von seinem Rücken aus, diese eine Lücke im Geröll zu finden, welche unseren Ausgang sichern konnte. Doch meine menschlichen Augen waren mehr als schwach. „Glaubst du, sie suchen noch nach uns?“, war eine von so vielen Fragen, die mir im Kopf schwirrten und ich diese letzten Endes auch laut aussprach. „Das... weiß ich nicht...“, begann Vegeta nach langem Zögern und lief dann weiter in die Dunkelheit. Stieg über fallendes Geröll und Stein und wieder bewunderte ich ihn für all die Ruhe, die er in dieser Situation ausstrahlte. Ich an seiner Stelle und wäre ich alleine hier unten, wäre schon längst in Panik verfallen. „Aber ich halte es für... unwahrscheinlich. Für sie ist das alles nur ein Spiel. Eine Lust aus der Laune heraus. Sie wollen uns testen....“, sprach er leise und wieder hörte ich die ganze Anstrengung in seiner Stimme.  „Sie wollen sehen, wie weit wir gehen und vielleicht hoffen sie darauf, dass wir sie schnurstracks zum Radar führen, lassen sie uns in Sicherheit wissen.“ Wieder sah ich besorgt in sein blasses Gesicht. Soweit... hatte ich gar nicht gedacht und wieder erfüllte sich mein Geist vor so lauter Panik. „Glaubst du, sie haben den Radar schon gefunden? Es wäre eine Tragödie, wenn unsere Mühen alle umsonst gewesen wären.“, begann ich meine größte Angst zu äußern, doch wieder unterbrach mich Vegetas Lachen. „Baká-Onnà.“, lachte er spottend und abermals verzog ich meine Miene zu einem Schmollmund. „Könntest du bitte aufhören mich so zu nennen?“, fragte ich ihn ernsthaft und hielt mich dann erneut an seinen Schultern fest. „Wieso? Nur weil es die Wahrheit ist?“, konterte er sofort und empört sah ich auf ihn herab. Oh dieser.... „Hey! Das verbiete ich mir.“, rief ich empört und stupste ihm dann mit dem Finger spielerisch in die Seite. Doch das hätte ich mal lieber lassen sollen, denn seine Verletzungen hatte ich total vergessen und sofort ging Vegeta keuchend in die Knie. „Tut mir leid!“, rief ich panisch, stieg von seinem Rücken und kniete mich zu ihm herunter. „Ich habs vergessen, tut mir leid.“, flüsterte ich heißer, gar erneuter Angst gleich und strich beruhigend über seinen bebenden Körper. „Glaubst du... ich bin aus Butter?“, lachte Vegeta verzweifelt, doch genau sah ich, dass er große Qualen litt und atmete dann langsam aus. Versuchend, so den Schmerz in seiner Flanke zu bekämpfen und wischte sich mit dem Handrücken über trockene, spröde Lippen. Er hatte Durst. Das sah sogar ein blinder und verzweifelt hielt ich nach irgendetwas Ausschau. Einer Rohrleitung, die gebrochen war, doch war das eher mehr als nur unwahrscheinlich. All das Wasser, was hier entstand war kaum genießbar und würde uns eher an einem Mageninfekt dahinraffen lassen, als dass es uns kühle Erholung spenden konnte. Was wir brauchten war ein Ausgang und wieder sah ich mich um, doch erblickte nichts weiter als Stein, Stein und... … noch mehr Stein. Das Ende des Weges, um es treffend zu beschreiben, bis man begriff, das man haltlos im Kreis gelaufen war. „Sag mir, wenn du etwas vor verbotenen Augen verborgen halten willst, an welchem Ort versteckst du es dann?“, fragte mich Vegeta nach einem Zögern und erst nach einer Weile begriff ich, dass er immer noch den Dragonball-Radar meinte. „An... meinem Körper.“, antwortete ich nach einiger Zeit der Überlegung und sah dann in das zufriedene Lächeln meines Vordermannes. „Genau...“, antwortete dieser, suchte dann nach etwas in seiner Hosentasche und hielt es mir entgegen. Ich traute meinen Augen kaum. „Wann hast du...“, rief ich erschrocken und nahm meinen Gefährten den Radar fast schon ehrfürchtig aus den Händen. „Den kriegen sie nicht. Da müssen sie schon unsere sterbenden Leichen hier rausfischen.“ Meine Freude verflog mit einem Mal und entsetzt sah ich ihn an. Traute meinen Ohren kaum und erst jetzt schien Vegeta zu begreifen, was er da soeben gesagt hatte. „Du glaubst nicht, dass wir überleben, oder?“, fragte ich ihn ehrlich , steckte den Radar dann in die Tasche meines Overalls und sah meinem Saiyajin direkt in die Augen. Doch dieser sah nur zur Seite, konnte meinen Blick nicht mehr erwidern und wieder packte ich ihn zaghaft am Kinn und zwang ihn somit, mich anzusehen. „Sag mir die Wahrheit, Vegeta. Wir werden hier unten sterben, nicht wahr?“ Er zögerte. Schien lange mit seiner Antwort zu warten bevor er meinem wartenden Flehen ein schnelles Ende schenkte. „Ich weiß nicht, wieviel Tonnen an Trümmer über uns liegen und die Gefahr zu groß, dass ich meinen Ki einsetzte....“, begann er zögerlich schwach. Hustete erneut, da abermals brennender Rauch in seiner Kehle biss und sah dann an mir vorbei. Direkt in die Dunkelheit. „Alles würde einstürzen und ich weiß nicht, ob ich es schaffen würde, dich vor diesem Elend zu bewahren, was einen qualvoll schmerzlichen Tod bedeutet.“ Ich spürte all seine Niedergeschlagenheit. Fühlte mit einem Mal wie er an ein Aufgeben dachte und sich zum ersten Mal in seinem Leben wirklich hilflos vorkam. „Selbst wenn ich meinen Ki einsetzte und wir den Einsturz, wie durch ein Wunder, überleben sollten, wäre unsere Tarnung dahin. Sie würden uns finden und all unser Bemühen den Radar vor ihnen zu bewahren, wären umsonst gewesen. Aber, wenn es dich tröstet. Unserem Sohn geht es gut. Ich spüre ihn zwar nur noch schwach, aber er scheint bei deinen Eltern zu sein. Am Leben und unversehrt.“  Zum Ende hin wurde er immer leiser und senkte dann den Blick. Das waren Sätze, die ich sicherlich so nicht hören wollte, doch hatte ich nun mal eben nach der Wahrheit verlangt. Und wenn Vegeta eines war – dann ehrlich. Seinem Wort konnte ich trauen. Immer und immer wieder und langsam schritt ich auf ihn zu. Legte ihm gar tröstlich beide Hände an die Wange und suchte seinen Blick. „Es ist okay....“, flüsterte ich heißer und bettete abermals meine Stirn an die Seine. „Es ist nicht deine Schuld. Niemals war es das.“, sprach ich zaghaft und drückte ihm dann erneut einen Kuss auf die Lippen. Wissend, dass es vielleicht der Letzte meines Lebens war, denn Vegetas Aussichten hatten dieses klar besiegelt. Hatten unser Ende eingeläutet, noch ehe es richtig begonnen hatte und wieder suchte ich seinen Blick. All meine Gefühle somit offen legend und am Ende unseres ganzen Seines nur noch eine Botschaft an ihn hatte. An meinen Saiyajin, der mein Leben, bis jetzt bereichert hatte. Bis zum Schluss und ans Ende dieser Tage. Denn nirgendwo wäre ich lieber, als hier. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)