Das Leuchten im Sturm von Royalgirl (Mirajane bringt Licht ins Dunkle ;)) ================================================================================ Kapitel 7: No 7 --------------- „Hey Lis, sag mal seit wann sind Mira und Laxus eigentlich so ein Herz und eine Seele“, wisperte Natsu verschwörerisch in die kleine Runde, die sich am vorderen Tisch gebildet hatte. Zehn Augen waren auf die genannten Personen gerichtet und versuchten schon seit einer halben Stunde rauszufinden, ob die zwei nun stritten oder flirteten. „Lichtfest“, murmelte die kleine Schwester und starrte weiter in dieselbe Richtung. Es war schon interessant, wie die zwei sich unterhielten, er auf seine typisch männliche Art, beugte sich weit vor, jedoch gehörte Mirajane Strauss nicht zu der Sorte Frau die sich davon einschüchtern ließ. Sie hingegen hatte ihren Rücken durchgestreckt, die Hüfte nach links geschoben und beugte sich ihm entgegen, als sie ihren Fingernagel in seine Brust bohrte. „Hat schon mal jemand Mira flirten gesehen“, warf Gray sichtlich neugierig in die Runde. Ein neues Thema war gefunden wurden, denn nun stellte sich wohl jeder die Frage, wann das der Fall war. „Mira flirtet nicht, sie zieht einfach an“, stellte Lucy mit einem Zwinkern in den Augen fest, „ist euch das etwa noch nie aufgefallen? Egal was Mira will, sie bekommt es. Ein kurzes Lächeln, ein intensiver Blick, eine flüchtige Berührung und wenn sie wirklich auf der Jagd ist, dann wirft sie die Haare zurück und hat diesen ganz speziellen Blick. Sie hat dann so etwas herausforderndes Wildes in den Augen, also…ich mein ja nur…“ Kaum hatte die Blondine ausgesprochen was sie dacht, wäre sie am liebsten im Boden versunken, denn nun war sie das neue Zentrum der Aufmerksamkeit. Ihr Unbehagen wuchs mit jeder Minute, in der sie nun alle anstarrten. „Du bist echt ein Freak“, lachte Natsu plötzlich los und klopfte seiner Freundin kumpelhaft auf die Schulter. Erleichterung breitete sich in ihr aus, doch sie wagte es kaum nach oben zu schauen, so scharlachrot war ihr Gesicht angelaufen. Levy quittierte die Reaktion ihrer besten Freundin mit einem Kichern und sah wieder zu dem ungleichen Paar. „Aber Lucy hat Recht, seht doch. Sie lächelt, berührt ihn und sie sehen sich ganz intensiv in die Augen, da muss doch was laufen“, argumentierte Levy weiter. Zu aller Überraschung hatte sie mit allen Punkten Recht, stellte die Gruppe nach weiteren Minuten der Analyse fest. „Seid ihr euch da wirklich sicher“, hackte Lisanna weiter nach und versuchte krampfhaft heraus zu finden, wie sie wohl die Körpersprache ihrer Schwester zu deuten hatte. „Ihr Lächeln sieht eher so aus, als ob sie ihm die Zähne zeigen will. Und ich bezweifle, dass das wirklich eine zarte Berührung ist, so wie tief wie sie ihren Finger in seine Brust gebohrt hat und erst der Blick. Leute ich glaube eher, dass sie sich gleich in Satan Soul verwandelt, seinen Kopf packt, auf sein Schultern springen wird um ihm dann das Rückgrat zu brechen. Vielleicht skalpiert sie ihn dann noch, ich glaube kaum, dass sie etwas anderes mit ihrer Körpersprache ausdrücken will“, kommentierte sie das ganze Geschehen aus ihrer Sicht. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken, sie würde grade nicht mit Laxus tauschen wollen. „Wie cool“, raunte Natsu leise mit flammendem Blick zu Gray, der auffällig versuchte, ihm unauffällig breitgrinsend zu zustimmen. „Aber sie hat sich nicht verwandelt“, wandte Levy wieder ein und erntete zustimmendes Gemurmel. Lisanna kratzte sich etwas am Kopf und drehte sich wieder der kleinen Gruppe zu, was das auch immer war, es war definitiv interessant. „Was macht ihr kleinen Larven hier“, unterbrach ein gewisser gereizter Magier, die Unterhaltung abrupt. Krachend landeten seine Hände auf der Holzplatte, die kurz nachgab und mit einem Ächzen zu ihrer alten Form zurückkehrte. Eine gefährliche Aura hatte sich im Raum breit gemacht, der Versuch sich möglichst unauffällig zu verhalten war gnadenlos gescheitert. Daraufhin schmiss Laxus nur mit Aufträgen um sich und stampfte gereizt aus dem Haupthaus, erst als er aus dem Sichtfeld verschwunden war, wagten sie es sich wieder zu bewegen. „Ich glaub nicht, dass die zwei geflirtet haben“, meinte Lisanna abschließend und suchte nach ihrer großen Schwester, die wütend Geschirr schrubbte und das Geschehen weiter ignorierte. Diese Frau war doch unfassbar! Endlich stand ein Plan und dann viel ihr ein, dass sie noch Deko brauchte?! Wie auch immer, er musste einen freien Kopf bekommen, denn ihre Anwesenheit reizte ihn zunehmend. „Hey Laxus, was war denn das eben“, meinte Bixlow breit grinsend, als er ihn einholte. Er machte nur eine wegwerfende Handbewegung und stürmte weiter die Straße entlang. Wenn Sie eben Deko wollte, dann bekam die Frau eben Deko. „Sie will die Gilde schmücken“, knurrte er aufgebracht und marschierte weiter. „Ah und du kaufst jetzt also Deko“, erkundigte sich sein Teamkollege skeptisch. „Ja“, brummte er weiter genervt und hielt Ausschau nach einem passenden Laden. „Statt es mal zu erwähnen, wenn sie in meinem Zimmer ist, nein der Frau fällt es beim Frühstück ein und ist völlig entsetzt, dass ich mir keine Gedanken gemacht habe, ob die Girlande nun golden oder gelb sein soll. Ich mein wo ist der Unterschied“, empörte er sich weiter schlecht gelaunt. „Auf deinem Zimmer“, wandte Bixlow nachdenklich ein, „wir haben doch gar nicht über die Dekoration gesprochen.“ Laxus steuerte in eine Nebenstraße ohne wirklich darauf zu achten, ob er einen Laden fand oder nicht. „Ja, das war später“, ließ er desinteressiert zwischen zwei Schritten fallen. „Aber sind wir nicht irgendwann gegen zwei gegangen? Wie lang habt ihr denn noch gemacht und vor allem was“, wollte sein Gesprächspartner nun doch ausführlich von ihm wissen. „Keine Ahnung was du grade von mir willst, wir haben uns über das Lichtfest unterhalten“, gab er rau von sich. „Und das in der Nacht“, hackte Bixlow weiter nach. Laxus trat halb die Tür vor sich ein und betrat weiter schlecht gelaunt den Laden und versuchte auszumachen, wo wohl die goldenen Girlanden sein konnten. „Ja, verfickt nochmal, nachts“, fluchte er weiter vor sich hin. „Also ist sie auf deinem Zimmer geblieben“, schloss Bixlow weiter. „Ja, hab ich doch gesagt“, grummelte er weiter, als er die Gänge durchstreifte. „Nein, das hast du ausgelassen.“ Er drehte sich nicht mal um und fragte nur skeptisch: „ Komm zum Punkt Bixlow, was willst du?“ Ein breites Grinsen verbarg sich unter der Maske seines Teamkollegen, was in seiner momentanen Verfassung wohl ganz gut war. „Du hast nicht erwähnt, dass sie über Nacht geblieben ist. Also was ist zwischen euch gelaufen“, wollte er neugierig wissen. Laxus fixierte ihn zwischen zwei Girlanden hindurch, in der Linken hielt er eine gelbe, in der Rechten eine rote. „Scheiße Bixlow, was… Mira und ich? Nicht schon wieder! Wir sind Freunde und ja sie hat bei mir geschlafen… Verdammt nein, da war nichts, es war eben einfach nur spät“, verteidigte er sich immer aggressiver, bis er die angeschmorten Reste der Girlande zurück in den Korb fallen ließ. Noch genervter als vorher kramte er tiefer und lud sich beide Arme voller, goldener und weißer Bänder, Girlanden und sonstigen Schnick Schnack. „Na wenn du das sagst“, gab sein Gegenüber ungerührt von sich. Dank seinem Schulterzucken hatte er sich dieselbe Menge an Deko aufgehalst, die ihm grob in die Arme gedrückt wurde. Wortlos hatte er den ganzen Kram bezahlt und hatte es zur Gilde getragen, mitten im Raum hatte er es auf einen der Holztische fallen lassen und war wieder gegangen. Sollten sie das doch machen, er brauchte jetzt seine Ruhe! Gereizt zog er eine Zigarette aus seiner Tasche und steckte sie sich an, kopflos ging er Richtung Park. Was auch immer Bixlow denken wollte, aber zwischen ihnen lief nichts, er war genervt. Ein weitere tiefer Zug breitete sich in seiner Lunge aus, eigentlich hatte er aufgehört, nur wenn er richtig schlecht drauf war, war das eine willkommene Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen. Dieser Bastard musste aber auch immer solche dummen Sachen fragen, als ob da je irgendetwas passieren könnte. Selbstverständlich war ihm nicht entgangen, dass ihr Bh zu ihrem Slip passte oder wie rot ihre Lippen glänzten, er war schließlich auch nur ein Mann, aber da gab es eine Grenze die niemand von ihnen überschreiten würde. Er kannte sie lang genug, er wusste auch, dass sie wuchsteufelswild werden konnte und doch hatte er Respekt vor ihr und auch wenn er es nie zugegeben würde, es war ganz schön eine Frau wie Mirajane zu seinen Freunden zu zählen. Sie war immer da gewesen, hatte ihn getadelt wenn wieder Schandtaten durch seine Gedanken spazierten und sie war immer da gewesen, als er nach Hause zurückkehrte. Egal was er sagen würde, sie wäre da gewesen und hätte ihn begrüßt. Er nahm einen weiteren Zug, ihr Gesicht huschte durch seinen Blick, ja sie zwei waren Freunde. Anders als bei Ever oder Erza, doch man konnte sagen, sie verband eine Freundschaft. Genervt schnippte er den Stummel in seinen Händen weg und schaute sich um. Egal was er tat, sie würde wieder etwas daran auszusetzen haben. Endlich hatte sie es geschafft, stolz betrachtete sie ihr Werk und sah sich zufrieden um. Es war zwar mehr Arbeit gewesen, als sie erwartet hatte, aber sie hatte es geschafft. Entgegen seiner Erwartungen hatte es funktioniert alle Gildenmitglieder einzubinden und zusammen das Haupthaus zu dekorieren. Überall waren hübsche Lichter angebracht wurden und das alte Holz wurde hinter weißen und goldenem Stoff versteckt, in allem war sie sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, jetzt konnte nichts mehr schief gehen, dachte sie mit einer diebischen Freunde. Sie drehte sich grade um, damit sie die Scheren wieder zurück an ihren Platzen legen konnte, da begann das Chaos. Lucy war wirklich überrascht gewesen, dass die Jungs es schafften schon mehr als zwei Wochen ohne Streit, Prügeleien oder anderen Zerstörungen aufzufallen. Sie stellte sich zu der fröhlich pfeifenden Mirajane, die in einer Schublade herum wühlte und nicht mitbekam, wie Gray stolperte. Sie wusste was jetzt kam, es hatte eindeutig zu lange Frieden geherrscht, denn schon war er an Natsu gerempelt, der sich ruckartig umdrehte. „Hey Eisbeutel, was soll der Scheiß, ich bin hier grade dabei Glitter zu verteilen“, blaffte ihn, ein in feuerstehender, Natsu an. „Mal abgesehen, dass das ein Versehen war, sehr männlich von dir Feuerbirne“, gab der Eismagier frostig zurück. „Aber Rüschen basteln oder was“, äffte ihn Natsu kichernd nach. Kaum waren die ersten Worte gefallen, schloss Lucy die Augen und hoffte sehnlichst, dass die zwei ein wenig erwachsene geworden waren und das vernünftig regeln konnten. Ihr Flehen verwandelte sich, mit dem ersten Feuerball und den darauf folgenden Eisklumpen, in Luft auf. Kaum Sekunden waren vergangen, schon hing der schöne Stoff in Fetzen an den Wänden, überall waren Brandflecken und Natsu und Gray rollten sich verkeilt über den Boden. Neben ihr gab Mirajane einen spitzen Schrei ab und schlug die Hände vor den Mund. Als gleichzeitig Erza und Elfman Mirajane so sahen, stürmten sie auf die zwei Streithähne zu und versuchten zu schlichten. Ihr Versuch ging kläglich unter und nun waren auch die vermeintlichen Retter in die Rauferei verwickelt, alles was vorher so schön hergerichtet war, hing nun traurig herunter. Auch Lucy konnte sich nicht mehr bewegen, was taten diese Idioten da nur? Die ganze Haupthalle war vollkommen ruiniert. Ein sanftes Knistern drang durch den Raum, denn einige Stellen hatten Feuer gefangen, was sich nun dankbar an der Dekoration satt fraß. Aus einem abgerissenem Kabel einer Lichterkette sprühten kleine Funken, die funkelnd verpufften und daneben war ein Großteil der Wand vereist, die nun schön glitzerte und der ganzen Zerstörung etwas Unwirkliches gab. Auch als das Haupttor mit einem lauten Knall aufflog, hielten die Idioten nicht inne. Laxus kam herein und musste mit ansehen, dass er Recht behalten hatte, man konnte sich einfach nicht auf diese Trottel verlassen. Doch erst als ein leises Schluchzen durch den Raum wehte, hielt jeder inne. Geschockt hoben sich die Köpfe in Mirajanes Richtung, die herzzerreißend versuchte gegen ihre Tränen anzukämpfen. „Oh Mira-chan, wir be…“ bevor Lucy schaffte einen trösteten Satz aus ihrem viel zu trockenem Mund zu bringen, war Mirajane in Richtung ihres Zimmer geeilt. Jeder sah geschockt der weinenden Frau hinterher, sie hatten es wirklich übertrieben, dachte sich Lucy wütend und wollte auf Natsu zustürmen. Doch kaum, dass sie den ersten Schritt getan hatte, kam ihr Laxus zu vor. Unheilvoll zuckten Miniblitze um seinen angespannten Körper, mit nur einer Bewegung hatte er Gray und Natsu am Kragen gepackt und funkelte jeden einzelnen tödlich an. „Ihr Bastarde habt es wirklich geschafft alles zu ruinieren“, er spie die Worte wie Galle aus und sein Blick wanderte weiter zu Elfman und Erza, die augenblicklich zu Salzsäulen erstarrten. „Ihr werdet das in Ordnung bringen. Mir egal wie, aber ihr werdet das genauso und noch besser herreichten, sonst werde ich euch in ganz Magnolia aufhängen. Ich werde aus euren Körperteilen und Gedärmen lustig leuchtende Lampions machen, die ich dann überall verteilen werde! Habt ihr mich verstanden“, wollte er mit einer gefährlich ruhigen Stimme wissen. Jeder nickte um sein Leben, keiner wagte es auch nur einen Ton von sich geben. Laxus ließ Gray und Natsu runter und kontrollierte mit Argusaugen, wie beide sich kriechend aus seinem Bewegungsradius retteten. Sorgenvoll hatte Makarov das ganze Szenario von der zweiten Etage beobachtet, sein Blick wanderte angespannt zu Mavis, die mit einem fröhlichen Lächeln zwischen den Streben nach unten schielte. „Und das war wirklich eine gute Idee“, gab er zweifelnd zu bedenken und verschränkte die Arme. Was auch immer der Erste vorhatte, es nahm Ausmaße an, die ihm nicht schmeckten, aber er war willenlos gegen die kleine Frau mit Plan. „Hab Vertrauen, dein Enkel ist kein dummer Mann“, summte sie weiterhin fröhlich grinsend. „Davon bin ich noch nicht ganz überzeugt“, gab er ehrlich zu, über seinen Augen hatte sich wieder die große Sorgenfalte breit gemacht, die er immer dann bekam, wenn er sich so schrecklich alt fühlte. „Sieh doch, er geht ihr hinterher“, warf sie aufgeregt ein und war drauf und dran hinter her zustürzen, hätte sich nicht eine Hand auf ihre Schulter gelegt und sie gestoppt. Lucy war froh, dass Laxus die Sache klar gestellt hatte, aber ob das wirklich die Schäden beheben würde? Sie eilte Mirajane hinterher und fand sie schluchzend auf dem Bett, tröstend legte sie eine Hand auf ihren Rücken und versuchte ihrer Freundin wenigstens ein bisschen Trost zu spenden. „Sie haben alles kaputt gemacht, an dem wir so hart gearbeitet haben. Lucy es war perfekt und dann machen die sowas Dummes! Wie können sie das nur so leichtfertig ruinieren? Ich wollte es Laxus beweisen, denn wir können zusammen arbeiten, aber sieh dir das Chaos an, wir werden das nicht mehr schaffen“, schluchzte sie traurig in ihr Kissen. „Ach Mira-chan, ich denke, sie werden sich die größte Mühe geben alles wieder so zu dekorieren, dass du lächelst, ich mein, das würde ich auch tun, wenn ich so eine Ansage von Laxus bekommen hätte“, versuchte sie Lucy weiter abzulenken. Ruckartig setzte sich die junge Frau neben ihr auf und sah überrascht zu ihrer Freundin. „Wie…“, kam es verwundert über ihre Lippen. „Nja das Üblich, Schmerzen, Verderben und Tod, hat Laxus ihnen angedroht, sollten sie das nicht hinbekommen. Insgesamt hat er ihnen vor allem mit Folterung gedroht“, begann sie zu erklären, bis sie von einem Klopfen unterbrochen wurde. Die jungen Frauen sahen perplex zu dem blonden Dragenslayer, der sich an den Türrahmen gelehnt hatte. „Ich werde euch mal alleine lassen“, verabschiedete sich Lucy, als sie zurück zum Hauptsaal schlich. Verstohlen sah sie nochmals zurück, aber da war die Tür schon ins Schloss gefallen. Ein wenig unbeholfen wischte sie sich die restlichen Tränen aus den Augen und vermied es seinen Blick zu treffen. Sie war einfach zu stolz um ihm zu zeigen, wie schlecht sie sich grade fühlte. Er setzte sich ohne ein Wort neben sie und behielt seine Sprüche für sich, er war nie gut in so was gewesen, manchmal war es besser, wenn er einfach nur schwieg. Sie drückte ihren Rücken etwas durch, war darauf bedacht die Fassung zu wahren und sich nicht die Blöße zu geben, doch ihre Augen waren ihr nicht treu, ungehorsam stahl sich ein Träne über ihre Wange und es ärgerte sie. Sie wollte nicht schwach sein, sie konnte diese Gefühl nie leiden und noch weniger wenn er ihr so nah war. Seine Hand jagte ihr einen gehörigen Schrecken durch ihren angespannten Körper, als sein Daumen die Träne wegwischt und sie zwang ihren Blick auf ihn zu konzentrieren. Es war nicht die Arroganz oder der Spot, der ihr so vertraut war in seinem Verhalten, der ihr zu schaffen macht, sondern dieser sehnsüchtiger Ausdruck. Seine Augen waren viel zu warm und verständnisvoll, sie wollte nicht einsehen, dass der Laxus den sie kannte, sie so ansah. Seine Hand lag immer noch auf ihrer Wange und tausend bunte Gedankenfetzen schwirrten durch ihren Kopf. „Warum“, kam es tonlos über ihre Lippen, fast schon ein Flüstern, als es durch ihren Nebel aus Gedanken in ihr Bewusstsein drang. Seine Augen waren viel zu ruhig, sie zuckten nicht mal kurz, kein Blinzeln, nicht mal ein kleines Zeichen, dass er sie gehört hatte. „Weil es dir wichtig ist“, gab er völlig ungerührt zurück, fast so, als ob es das Normalste auf der ganzen weiten Welt sei. „Wenn es sein muss, werde ich diese Vollidioten skalpieren und Lampions daraus basteln, dann hätten sie wenigsten einen sinnvollen Beitrag zum Lichtfest geleistet“, sagte er viel zu nüchtern, es klang in ihren Ohren so, als ob er es ernst meinte. Das er alles ernst meinte, was er gesagt hatte. Es verwirrte sie mehr, als sie es mochte. Langsam zog sich seine Hand zurück, er hatte seine Augen abgewandt und es fuchste sie, dass sie nicht sehen konnte, was er dachte. Unbewusst wanderte ihre Hand zu seiner und legte sich darauf, ohne dass sie etwas gegen den Verräter in ihren eigenen Reihen tun konnte, war es schon geschehen. Goldene Augen musterten sie aufmerksam, er wirkte skeptisch, fast schon misstrauisch, doch dafür hatte er keinen Grund. „Danke“, murmelte sie fast schon verlegen, weil es so ehrlich war, denn all das was er für sie tun wollte, berührte sie. Ihr Herz setzte für einen kleinen Moment aus, sie wollte eigentlich mehr sagen, aber sie brachte einfach nicht mehr heraus und doch hüpfte ein gewisses Organ aufgeregt in ihrer Brust hin und her. Sie wollte mutiger sein, doch es war ihr einfach nicht möglich auch nur einen weiteren Ton über ihre Lippen zu zwingen, deshalb lehnte sie sich einfach an seine Brust und stellte zufrieden fest, dass sie seine Arme um ihren Körper legten. Er zog sie etwas näher zu sich, ihr Gesicht lehnte an seiner Brust und sie hörte seinen Herzschlag. Sein Kinn hatte sich auf ihren Kopf abgelegt und er gab so etwas wie ein Seufzen von sich. „Wenn du das je irgendwem erzählst, werde ich dir deinen Arsch aufreißen“, säuselte sie ungerührt und todernst. Mit einem Ruck wurde sie mit gezogen und befand sich sekundenspäter bauchlinks auf dem blonden Magier, der sich auf ihr Bett hatte fallen lasse. „Halt doch einfach mal die Klappe Prinzessin“, maulte er genervt in ihre Richtung, doch machte er keine Anstalten, seine Position unter ihr zu ändern. Sein Arm lang immer noch auf ihr und zwang sie, direkt auf ihm liegend in sein Gesicht zu starren. Seine Lippen hatten sich zu etwas wie einem kleinem Grinsen verzogen, was sie für einen Augenblick sogar recht süß fand, bis er sie noch näher an sich drückte und ihr kaum noch einen Fluchtweg blieb. Ein wenig verlegen schaute sie weg, aber ihr Blick flatterte immer wieder zu dem blonden Magier unter ihr, der ihr auf einmal so vertraut vorkam, dass ihre Haut anfing zu kribbeln. Sie war niedlich wenn sie so verlegen war, gestand er sich ein, aber warum er sie mit sich gezogen hatte, wusste er nicht, er schob es auf einen emotionalen Kurzschluss. Nur langsam entspannte sie sich, etwas ungelenk hatte sie ihre Arme neben seinem Kopf abgestützt und starrte ihn nun etwas unschlüssig an. Es war schon einmalig Mirajane so sprachlos zu sehen, heute Morgen hatte sie ihn noch in eine Schnecke verwandeln wollen und nun wirkte sie so, als ob er sie gleich fressen wollte. Es amüsierte ihn ungemein, dass sie so konfus war. Es war wohl einer dieser Momente, indem es hätte komisch sein sollen, aber sein Körper, meinte, dass Mirajane genau richtig lag. Ein weites Grinsen konnte er sich einfach nicht verkneifen. Blaue Augen musterten ihn verwundert, es war niedlich, wenn sie versucht unauffällig zu wirken. „Was ist los Prinzessin, mach ich dich nervös“, neckte er sie weiter. Sollte sie doch mal sehen, wie das war, prompt zog sich ein leichter rosa Schimmer über das sonst so puppenhafte Gesicht. Ein wenig zu schüchtern drehte sie ihren Kopf nach links und ignorierte, dass er sie weiterhin nicht aus den Augen ließ. Umso röter ihr Gesicht wurde, desto breiter wurde sein Grinsen, er konnte einfach nicht widerstehen, sie zu reizen. Mehr unbewusst als gewollt, hatte sich sein Griff um ihre Hüfte verstärkt und war tiefer gewandert, wie vom Blitz getroffen, starrte sie in sein Gesicht. „Du bist ein Idiot“, meinte sie etwas weicher, als ihr Blick vermuten ließ. Mit einem Schmunzeln schloss er die Augen und wartete darauf, was sie als nächstes machen würde. Etwas widerwillig sanken seine Arme auf ihr Bett zurück und er ließ ihr den Freiraum, denn sie so dringend wollte, doch statt sich sofort von ihm runter zu springen, blieb sie auf ihm liegen. Dann wurde es ganz still, ihr Atem ging ruhig, zu gern hätte er gewusst, was sie beobachtete, aber das würde den Augenblick beenden, indem sie mal ohne Drama zusammen waren. Weiche Finger streiften sine Stirn und schoben eine Strähne aus seinem Gesicht, er ließ die Augen zu, wenn sie ihn berühren wollte, sollte sie sich keinen Zwang antun. Nur flüchtig berührte sie seine Wange, bis sie ihre Finger sinken ließ, er konnte sich gut vorstellen, wie sie darauf lauerte, dass er sich rührte. Doch er blieb einfach liegen und atmete tief ein und aus. Warme Luft blies ihm gegen seine Lippen, er wusste, dass sie ihm verdammt nah war, er spürte ihren Atem auf seiner Haut und konnte sie riechen. Vielleicht drei Zentimeter meldete sich sein Drachensinn und ruckartig öffnete er die Augen. Eisblaue Augen brannten sich in seinen Blick, wie er vermutetet hatte, war ihr Gesicht nah, verdammt nah. Die Überraschung war schnell aus ihren Augen verschwunden, sie sah ihn nur an und shcien auf seine Reaktion zu warten. Ihr Verhalten verwirrte ihn, natürlich war ihm klar, dass sie mit ihm spielte, lauerte und herausforderte, das lag wohl in ihrer Natur, aber sie war auf einmal so nah und es wirkte plötzlich so echt. Echt das sie auf ihm lag, ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt und er ihr garantiert hatte, diese verfickte Gildenhalle zu dekorieren, falls die Trottel scheitern sollten. Seine Kehle wurde trocken, er zwang sich nicht zu schluck, dem Dämon nicht zu verraten, dass er sich in dieser Situation nicht auskannte. Sie blieb genau in der Position und sah ihm weiter in die Augen, nicht wie üblich, wollte er nun ihrem Starren ausweichen, doch etwas hielt ihn davon ab. Er konnte nicht anders als still liegen zu bleiben und zu warten, wärend ihr Atem auf seinen Lippen kitzelte, er ihren Geruch inhalierte und ihr Herz an seiner Brust pochen spürte. „In letzter Zeit berühren wir uns ganz schön oft“, stellte sie nüchtern fest und wartete vergeblich auf eine Antwort von ihm. Es war ihm wohl auch schon aufgefallen, aber was sollte er schon dazu sagen? „Du hast dich verändert, seit damals bist du um einiges größer“, meinte sie mit einem Hauch von Nostalgie in der Stimme. Oh ja er konnte sich genau erinnern, wie sie ihm die Rippe gebrochen hatte, er war größer als sie gewesen, aber gegen ihre Trauer hatte er nichts dagegen zu setzen. „Und um einiges stärker, falls du vor hast mir dieses Mal wieder irgendwas zu brechen, weil du grade ausflippen willst, ich werde mich verteidigen“, raunte er mit einer gewissen Vorsicht in ihre Richtig. So etwas wie ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, ihr Kopf neigte sich etwas schräg nach links, aber sie blieb genau so nah, wie zu vor. „Nein, ich denke, dieses Mal, muss ich dir nicht den Arsch versohlen“, es war dieses Mischung aus Spott, Arroganz und Amüsiertheit, die ihn zweifelnd die Augenbraue heben ließ. Sie war ohne Zweifel nicht zu unterschätzen, aber gegen ihn hatte sie sicher keine Chance, er war schließlich ein Mann und sie nur eine Frau. „Ich hab dich machen lassen, du schienst es nötig zu haben“, kam es etwas vorschnell aus seinem Mund, aber sie tat es mit einem Grinsen ab. Scheinbar hatte sie nicht vor, sich weg zu bewegen, war das ein Zeichen? Verdammt, warum musste er grade jetzt an Bixlows dummes Gesicht denken und wie falsch er die Situation grade deuten würde?! „Du weißt, dass ich für dich da war. Und ich würde es wieder tun“, kam es wie aus dem Mund eines Fremden über seine Lippen. Ein weiterer rosa Schimmer schlich sich auf ihre Wangen, das Funkeln des Dämons war fast verglommen, so wie sie ihn jetzt anschaute, war sie einfach nur die süße Mirajane die er kannte. Er mochte ihr Lächeln, aber nur wenn es echt war und jetzt war sie verdammt ehrlich. Hätte er eben etwas Dummes getan, hätte das vielleicht die Freundschaft zu der einzigen Person zerstört, die es wagte, sie einfach auf ihn zu legen und ihm ins Gesicht zu starren. Sie hatte keine Angst vor ihm, auch wenn ihr Verhältnis nicht immer das Beste war, sie würde immer für ihn da sein und er für sie. Sie gehörte zu den Menschen, die er beschützen wollte, sie die Person, die ihn glauben ließ, dass diese verrückte Gilde auch aus intelligenten Menschen bestand. Ihre blauen Augen sahen ihn weiter aufmerksam an, sie wirkte manchmal so zerbrechlich, wenn sie es zuließ, aber meistens lächelte sie nur. Doch er kannte ihr echtes Lächeln und es war schöner, und er wusste auch, dass sie noch eine ganz andere Seite hatte. Eine Seite, die am liebsten selber die Schwachköpfe aufgemischt hätte und das fand er immer wieder sehr amüsant. Es war gut zu wissen, dass sie nicht zu den Frauen gehört, die sich alles gefiel ließ, sie konnte sich wehren, auch wenn er das eine ganze Weile vergessen zu haben schien. Für einen kurzen Moment flackerte ein Schatten über ihr Gesicht, war jedoch sofort verschwunden, als er sie ein wenig verwundert betrachtet, egal wie lang er sie musterte, da gab es immer wieder etwas, was es zu entdecken gab. Weiche Lippen legten sich auf seinen Mund, die Verwunderung wich der Verwirrung, war es gerade das, wofür er es hielt und fühlte. Ein wenig zögerlich schloss er die Augen und genoss, dass wie sie ihn berührte. Sie schmeckte süß, ein wenig nach Erdbeeren und Etwas, was er nicht richtig zu ordnen konnte. So wie sich ihre Lippen bewegten, war das nicht das erste Mal, es war verdammt verführerisch. Seltsam langsam, fast schon zögerlich lösten sich ihre Lippen von seinen und große Augen sahen ihn genauso verwirrt an, wie er sich grade fühlte. Obwohl, er fühlte sich nicht verwirrt, er wusste, dass was da auch immer gerade gelaufen war, fühlte sich verdammt gut an. Und ja das war ein Kuss, nicht irgendein flüchtiger Kuss auf die Wange zum Abschied. Nein sie hatte ihn so geküsst, als ob sie ihn küssen wollte und das nicht auf die freundschaftliche Art. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)