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Dialoge

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Stimmungsvoller Dialog - Ein Selbstgespräch

Stimmungsvoller Dialog - Ein Selbstgespräch
 

Dosis? Welche Dosis? Sertralin?
 

Oder Zopiclon? Oder Melleril? Oder Lofepramin? Oder Citalopram? Oder Prozac? Oder Thorazine? Oder Venlafaxin? Oder Seroxat? Oder Sertralin? Oder …
 

Das hatten wir schon.
 

Nein, nein ich glaube nicht, dass sich etwas verändert hat. Ich mag Veränderung nämlich nicht. Die reißen alles aus dem klaren Gefügen von …
 

rot blau grün gelb, rot blau grün gelb, rot blau grün gelb
 

– schwarz. Mein Zimmer ist schwarz.
 

Nein, weiß.
 

Aber es ist schwarz. Und irgendwo, ich bin mir nicht sicher, aber es sollte doch, oder vielleicht nicht, eventuell aber schon, ich meine …
 

Weiß, ich weiß es ist weiß.
 

Ja, doch, weiß. Und schwarz.
 

Grau. Warum nicht grau? Alles ist grau. Das Rot, das Blau, das Grün, das Gelb.
 

Das ist grausam.
 

Herrlich.
 

Grauenvoller Kontrast.
 

Vielleicht solltest du antworten?
 

Antworten? Auf was? Auf welche Frage? Und warum? Antworten werfen nur Fragen auf. Fragen über Fragen. Also antworte! Auf welche Frage?
 

Sinnlos.
 

Ja, alles. Der Sinn ist sinnfrei, frei von Sinnen.
 

Nein, die weißen Wände. Sinnlos wie ein Blatt. Saugen nichts auf, bleiben leer. Farblos.
 

Ich sehe etwas, was du nicht siehst, und das ist grün.
 

Gift ist grün.
 

Absinth. Abstinenz. Durst.
 

Wissenshunger.
 

Also ich glaube, irgendwie, ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute doch, war da nicht noch etwas?
 

Da haben wir den Salat. Nichts wird verstanden.
 

Verständnis, Verständigung, Verstand – versteht denn niemand, dass es niemand kümmert?
 

Ich verstehe, dass ich nichts verstehe.
 

Und ich sehe, dass ich nichts sehe.
 

Und ich rede und rede und rede bis der Kiefer schmerzt.
 

Immergrüne Nadelbäume sind beruhigend.
 

Mit Worten aufbäumen und den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Nur Nadeln, Verästelungen.
 

Buchstabensalat?
 

Nein Kopf. Jeder, jeder hat ein Brett vor dem Kopf. Jeder einen Vogel. Einen Buntspecht, der Löcher klopft.
 

Nein.
 

Nein? Mir erschien es stimmig.
 

Mir unsinnig.
 

Ich sehe einen Star. Er ist grau. Diffuses Licht. Lichte Momente. Also eigentlich nichts. Zeit ist Illusion. Illusion ist -
 

Stimmungsvoll. Alles voll von Stimmen.
 

Hoffnungslos. Einfach hoffnungslos. Hoffnungslos verloren.
 

Verloren? Was? An was?
 

Die Dosis. Doch, sie könnte sich doch verringert haben.
 

Sagt wer?

TodesWorte - Totes Leben

TodesWorte
 

[Szenerie: Ein dunkles Zimmer. Morgengrauen. Der Tod tritt ein.]
 

S: Heute?
 

T: Heute.
 

S: Warum dieser Tag?
 

T: Irgendwann ist es immer Zeit.
 

S: Aber ich habe keine Zeit zum Sterben. Keine Zeit dazu, tot in einer Kiste zu liegen.
 

T: Exakt. Die Zeit ist bereits abgelaufen.
 

S: Sehr komisch. Ich lache mich tot.
 

T: Komischerweise überflüssig.
 

S: Überflüssig?! Die Komik ist überflüssig! Lacht sich der Tod eigentlich immer …
 

T: Was, tot? Würde keinen Sinn machen.
 

S: Mein Tod macht keinen Sinn. Nicht heute!
 

T: Der Tag ist so gut wie jeder andere.
 

S: Nein ist er nicht. Er ist anders. Er ist sinnvoll. Das Leben hat Sinn.
 

T: Heute?
 

S: Heute.
 

T: Warum dieser Tag?
 

S: Irgendwann ist es immer Zeit.
 

(Blackout)
 


 

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Totes Leben – Ein lebendiger Dialog toter Augen
 

Ich bin nicht tot, ich lebe.
 

Wie willst du mir das beweisen?
 

Unnötig. Es ist, wie es ist.
 

Das ist nur Existenz.
 

Existenz ist leben.
 

Nein. Existenz ist nur Dasein.
 

Dasein ist da sein, ist nicht tot sein.
 

Nicht tot sein, ist nicht leben.
 

Was ist leben?
 

Spüren. Fühlen.
 

Tue ich.
 

Sicher? Und was spürst du? Was fühlst du?
 

Viel. Sehr viel.
 

Zu viel?
 

Vielleicht.
 

Vielleicht? Was nimmst du wahr?
 

Ist das nicht irrelevant? Meine Wahrheit muss nicht die deine sein.
 

Dann kannst du es nicht beweisen.
 

Beweisen, was?
 

Nicht tot zu sein, zu leben.
 

Sagte ich bereits. Es ist unnötig.
 

Ja, es ist unnötig. Irrelevant. Und bedeutungslos geworden.
 

Das klingt nicht nach einer Frage.
 

War es auch nicht. Es war eine Antwort.
 

Ich stellte keine Frage.
 

Nein, du blicktest dir nur in die Augen.
 

Aber sie sagen nichts.
 

Nein, sie sind leer.
 

Ich lächle. Das Bild regt sich. Ich bin nicht tot.
 

Und ich bin nicht lebendig.



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