Frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Die Tage dazwischen ------------------------------ ~~~~~~ Es herrschte stille im kleinen Appartment. Nur das leise Geräusch von Papier war ab und an zu hören. Onodera Ritsu hatte seinen Kopf in ein Storyboard gesteckt und alles um sich herum vergessen. Deshalb zuckte er auch vor Schreck zusammen, als es plötzlich an der Tür klingelete und jemand dagegen hämmerte. „Ich komme ja schon!“, rief Ritsu und eilte zur Tür. Nachdem er die Tür geöffnet hatte musste er ein Stück zurück weichen, um sie nicht ab zu bekommen. Kein geringerer als Takano Masamune, sein Geliebter, stand nun in seiner Wohnung und sah ihn mit einem unzudeutenden Blick an. „Hast du mal auf die Uhr gesehen? Du wolltest doch rüber kommen!“, meckerte Takano drauf los. „Ich habe mir Sorgen gemacht...“ „Tut mir leid.“, entschuldigte sich Ritsu. „Ich habe wohl etwas die Zeit vergessen.“ „Etwas ist gut...“, meinte Takano und ging weiter in die Wohnung hinein. „Was hast du denn die ganze Zeit getrieben? Na, aufgeräumt jedenfalls nicht.“ „Schau dich doch nicht um...“ Onodera seufzte und folgte seinem Geliebten. „Um den Müll zu sehen brauch man sich nicht umschauen. Er kommt einem ja schon fast entgegen gelaufen.“ „Ja ich weiß.“, sagte Ritsu und schämte sich ein wenig. „Ich bin die Tage einfach nicht zum aufräumen gekommen. Als ich vorhin anfangen wollte habe ich gesehen, dass das Storyboard von Asasuka-Sensei da ist und habe angefangen zu lesen.“ „Verstehe. Sie ist dieses Mal aber schnell fertig.“, meinte Takano. „Das stimmt. Ich war auch überrascht.“ „Gut, dann mach jetzt erst mal Pause und komm mit rüber.“ „Okay...“ Takano nahm Ritsus Hand und nahm ihn mit zu sich. „Autsch... Hmn? Wo bin ich?“ Der Braunhaarige rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah sich um. „Ähm...“ „Na, auch endlich wach?“, kam es durch die grad geöffnete Tür und offenbarte Takano Masamune. „Ich habe Frühstück gemacht. Viel Zeit bleibt dir aber nicht mehr.“, meinte er und lächelte seinen verwirrt drein blickenden Gebliebten an. „Ich bin bei dir?!“ Stellte Ritsu mit einem Mal erschrocken fest. „Ja, wo sonst?“ „Wi... wieso hast du nicht geweckt?“, fragte Ritsu um seine Verlegenheit zu umspielen. „Hab ich ja versucht.“, sagte Takano. „Aber ich habe dich einfach nicht wach bekommen. Du sahst so süß aus.“ Ritsu warf ein Kissen nach seinem Vorgesetzten und versuchte seine Scharm zu verbergen. Takano allerdings fand dies nur noch süßer und sein Lächeln wurde breiter. „In einer halben Stunde müssen wir los also beeil dich lieber.“, sagte er und ging zurück in die Küche. Der Braunhaarige kam unter der Decke, unter die er sich verkrochen hatte, wieder hervor und stieg aus dem Bett. Im Bad machte er sich kurz frisch und zog sich dann eilig an. Nachdem Beide dann einen Kaffee getrunken hatten machten sie sich auf den Weg in den Verlag. „Ähm...“ Als Onodera Ritsu von seinem Meeting zurück kam und in seiner Abteilung ankam, fand er ein bekanntes Bild vor. Er seufzte und atmete einmal tief durch. „Leute, macht mal kurz Pause.“, begann er und hatte nun die Aufmerksamkeit die er wollte. „Unsere Sonderausgabe ist super angekommen. In einigen Geschäften war sie schnell vergriffen. „Na das ist doch super“, warf Takano ein. „Ja. dass ist es.“, erwiderte Ritsu stirnrunzelnd. „Allerdings haben sich die Herrschaften nun gedacht, dass wir so etwas öfter machen sollten.“ „Haah?!“ Alle sahen Ritsu ungläubig mit geöffnetem Mund an. „Die stellen sich das wohl einfach vor.“, meinte Hatori. „Ach kommt Leute.“, warf Takano ein. „Wenn wir uns etwas umstrukturieren und zusammen arbeiten schaffen wir das schon.“ „Da stimmte ich Takano-san zu.“, sagte der Koordinator, woraufhin ihn alle erstaunt ansahen. „Bist du krank?“, fragte Kanade Mine.“ „Wieso sollte ich krank sein?“ Ritsu sah seinen Kollegen etwas verwirrt an. „Naja, du warst sonst immer der erste der so etwas ablehnte.“, erwiderte Kanade. Ritsu schwieg. Kanade hatte recht mit dem, was er sagte. Jedoch hatte sich sein Denken und seine Einstellung seit der Sonderausgabe geändert. „Das Stimmt.“, sagte er dann nach einem Moment entschlossen. „Doch ich habe mir einige Gedanken gemacht und ich denke, dass wir das locker schaffen werden. Wenn wir wissen zu wann es fertig sein soll haben wir schließlich genug Zeit um alles zu Planen.“ „Leute...“, mischte sich Takano erneut ein. „Onodera hat recht. Wenn wir früh genug damit anfangen, schaffen wir es sicher alles rechtzeitig fertig zu bekommen. „Hmn, ich denke auch.“, meldete sich nun Hatori wieder zu Wort. „Gut.“, sagte Takano Masamune. „Dann lasst uns weiter machen. Wenn es soweit ist setzen wir uns zusammen und besprechen alles.“ Alle nickten und machten sich wieder an die Arbeit. „Ritsu...“, begann Takano auf dem Weg zur Bahn. „Hmn?“ „Wollen wir nicht zusammen ziehen?“ „Wa... was?“, platzte es aus dem Braunhaarigen, der vor Schreck stehen bliebt und seine Tasche fallen ließ. „Zu... zusammen ziehen? Mit dir?“ „Ja.“, sagte Takano, blieb ebenfalls stehen und drehte sich um. „Du müsstest nicht mehr im Müll leben und ich hätte nicht mehr so einen weiten Weg zu dir.“ „Du... du spinnst doch!“, rief Ritsu mit lauter Stimme und setze seinen Weg eilig fort ohne auf Takano zu warten. „Hmn...“ Leicht geknickt sah der Schwarzhaarige seinem Geliebten hinterher. Auch wenn er gewusst hatte, dass Ritsu wohl so reagieren würde hatte er insgeheim natürlich auf eine andere Reaktion gehofft. Schon wieder vibrierte sein Handy. Inzwischen hatte er aufgehört zu zählen. Ritsu saß an seinem Tisch über einem Storyboard und zum gefühlten tausendsten Mal hatte nun Takano versucht ihn anzurufen. Natürlich hatte er das. Denn er hatte ihn ja einfach stehen lassen. Doch was hätte er sonst machen sollen? Die Frage kam so überraschend. Vor nicht all zu langer Zeit hatte er noch alles aus der Vergangenheit verdrängt und nun fragte Takano ob er nicht mit ihm zusammen ziehen wollte. Er hatte sich doch gerade erst damit abgefunden, dass er ihn doch noch liebte, immer geliebt hat. Ging das nun nicht irgendwie zu schnell? Ritsu lehnte sich zurück. Er konnte sich nicht mehr richtig konzentrieren. Da es schon spät war beschloss er ins Bett zu gehen. Auf dem Weg ins Bad klopfte es plötzlich an der Tür. „Ritsu, bist du da? Ritsu...?“ Ritsu erkannte Takanos Stimme natürlich sofort und lehnte sich gegen die Wohnungstür. „Ritsu... antworte doch.“, sagte Takano Masamune mit bedrückter Stimme. „Ich bin da...“, erwiderte Ritsu dann, öffnete die Tür jedoch nicht. „Ist alles okay?“, fragte Masamune dann etwas erleichtert. „Ja, alles okay.“, gab er als Antwort. „Okay... Mehr wollte ich nicht wissen. Ich geh dann mal wieder. Gute Nacht.“ „Gute... Nacht...“, prabbelte Ritsu vor sich her als er Takanos Tür ins Schloss fallen hörte. Das war irgendwie untypisch für Masamune dachte Ritsu sich. Doch vielleicht hatte er sich einfach nur Sorgen gemacht und wollte wissen ob er zu hause ist,weil er sich nicht gemeldet hatte. Nachdem er dann noch einen Moment wie festgeklebt an der Tür stand machte er sich Bett fertig und kuschelte sich in seine Decke. Als Onodera sich am nächsten Morgen auf den Weg zum Verlag machte hielt er an der Wohnungstür seines Geliebten inne. Er rang einen Moment mit sich entschied sich dann aber doch dafür zu klingeln. Jedoch machte niemand auf. „Ob er schon weg ist?“, fragte er sich. Noch einmal klingelte er, doch die Tür blieb verschlossen. Ritsu fand es merkwürdig, denn sonst nutzte Takano doch jede Möglichkeit um mit ihm gemeinsam zu gehen. Dann fiel Ritsu plötzlich Takanos Frage und sein eigenes Verhalten ein. „Das hatte ich schon wieder verdrängt... Ich sollte mir das mal abgewöhnen...“ Er seufzte und machte sich dann seit langem wieder mal allein auf den Weg in den Verlag. „Wieviel?! Du willst mich wohl auf den Arm nehmen! Mindestens das Doppelte! ~ Das ist dein Problem, wir haben unsere Arbeit getan! ~ Du brauchst dich erst wieder bei mir melden wenn du eine positive Nachricht hast!“ Mit einem dumpfen Knall landete der Hörer auf dem Telefon. Takano Masamune sah mit noch immer verengten Augen in die Runde. Er wollte sehen, ob er angestarrte wurde, denn er war schon eine ganze Weile nicht mehr so laut am Telefon geworden wenn es um Druckauflagen ging. „Gu... guten Morgen.“, drang es auf einmal in Takanos Ohr. „Guten Morgen“, erwiderte er etwas überrascht, als er Ritsu an der Tür erblickte. Dieser begab sich un an seinen Platz und holte seine Sachen aus der Tasche. „Gut, da nun alle da sind.“, begann Takano. „Das Jahr ist fast vorbei und wir haben viel geschafft. Lasst uns nun zum Ende hin nocht mal alles geben. Morgen haben wir ein Meetig, dort werden wir alle hingehen. Also seht zu, dass ihr da seid.“ „Alles klar.“, sagte die Mannschaft und arbeitete weiter. Der Tag schlich dahin. Alle hatten viel zutun und waren eifrig bei der Arbeit. Nur einer war mit seinen Gedanken nicht ganz bei der Sache. Ritsu dachte die ganze Zeit an Takanos gestriege Frage und wunderte sich warum er ihn deshalb noch nicht angesprochen hatte, was sonst eigentlich gang und gebe war. Jedoch hatte er ihn nur gefragt ob alles okay wäre und seither kein Wort mehr darüber verloren. Vielleicht wollte er einfach nur auf ihn Rücksicht nehmen da er so panisch davon gelaufen war? Obwohl das wohl die logischste Erklärung dafür war konnte Ritsu nicht aufhören darüber nachzudenken. Am Abend, als Onodera seine Tasche zum gehen gepackt hatte, sah er sich nach Takano um. Doch dieser war nirgends zu sehen. „Ist er etwa schon gegangen?“, fragte er sich. „Wer ist gegangen?“, ertönte es plötzlich hinter ihm. Erschrocken drehte sich der Braunhaarige um und erblickte den Gesuchten. „Du!“, sagte er dann ohne darüber nachzudenken. „Wie du siehst bin ich noch hier.“, meinte Takano und lief zu seinem Arbeitsplatz. „Und werde es auch noch eine Weile sein. Aber du wolltest jetzt gehen oder? Dann pass auf dich auf und sieh zu, dass du ordentlich isst.“ „Verstehe...“, sagte Ritsu trocken. „Na dann gehe ich mal.“ „Bis morgen Ritsu.“ „Bis... morgen...“ Ohne sich noch einmal umzudrehen verließ Ritsu das Verlagsgebäude. Mitten auf seinem Weg zur Bahn blieb er plötzlich stehen und fragte sich, was das eben war. Takano hatte ihn wie ein kleines Kind behandelt. Schlimmer noch war, dass er sich wie ein ganz normaler Kollege verhalten hatte. Sonst hatte er doch jede erdenkliche Sekunde die Finger an seinem geliebten Ritsu. Was war nur los? Den restlichen Abend verbrachte der junge Editor damit Gedanken verloren in die Luft zu starren. Takano Masamune beherrschte seine Gedanken vollkommen. Noch immer wusste Ritsu nicht warum Takano ihn allen einschein nach aus dem Weg ging. Vielleicht wollte er gar keine Rücksicht auf ihn nehmen? Was, wenn er Takano mit seiner Reaktion verletzt hatte? Wenn er sogar dachte Ritsu würde ihn nicht aufrichtig lieben? Das wäre schrecklich. Denn Ritsu liebte Takano über alles, dies tat er schon immer, die ganze Zeit über. Er wollte es sich nur nicht eingestehen aus Angst wieder verletzt zu werden. Auch wenn damals alles nur ein dummes Missverständnis war. Nach einer Weile beschloss Ritsu ins Bett zu gehen und am nächsten Tag mit Takano zu reden, um alles richtig zu stellen. Am nächsten Morgen stand Onodera Ritsu wie am Tag zuvor vergebens vor der Tür seines Gebliebten. Es öffnete niemand. Seufzend und Niedergeschlagen machte er sich erneut allein auf den Weg in den Verlag. Dieser Tag verlief ähnlich wie der zuvor. Ritsu hatte das Gefühl Takano würde ihm aus dem Weg gehen und vermeiden mit ihm allein zu sein. Selbst beim Meeting, wo sie sonst immer zusammen saßen, hatte er sich etwas abseits gesetzt. Am Abend war außer Ritsu und Masamune nur noch Kisa Shouta da. Ritsu hoffte, dass Kisa bald gehen würde und er endlich eine Gelegenheit bekommen würde mit Takano zu reden. Doch diese Hoffnung starb als Takano sich von seinem Stuhl erhob und zum gehen bereit machte. Ritsu musste noch etwas fertig machen weshalb er noch nicht gehen konnte. „Du nimmst dir Arbeit mit nach Hause Takano?“, fragte ihn Kisa. „Nein, ich geh nicht nach Hause.“, antwortete er. „Ich teff mich gleich noch mit einem neuen Autor.“ „Ah, okay. Na dann viel Spaß.“ „Werde ich sicher haben. Macht nicht mehr so lange ihr Zwei. Bis morgen.“ „Bis morgen Chef.“, erwiderte Kisa. „Bis morgen...“, sagte Ritsu etwas neben sich. Der junge Editor verstand das alles einfach nicht. Doch er beschloss sich für den Moment auf seine Arbeit zu konzentrieren, denn er hielt es hier nicht mehr aus und wollte schnell fertig werden. Etwa eine halbe Stunde später stand er im Fahrstuhl auf dem Weg nach unten. Endlich kam er hier raus. Als der Fahrstuhl unten ankam und die Türen sich öffneten drangen bekannte Stimmen in sein Ohr. „Ich freu mich schon.“ „Und ich mich erst. Also lass uns gehen Masamune.“ ~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)