Schwachsinn aus Mittelerde von Roronoa_Zoro_147 (Ohne Worte :D) ================================================================================ Kapitel 9: Der IKEA Schrank --------------------------- Alfrid, Bard, der Bürgermeister und ein IKEA Schrank Es war einer dieser üblichen Tage in Seestadt, grau und verregnet, an denen man am liebsten nicht vor die Tür gehen wollte. Alfrid und der Bürgermeister waren deshalb ganz schlau gewesen und hatten sich in einem Möbelhaus in Gondor vor einiger Zeit schon einen neuen Schrank anliefern lassen. Das neuste Model aus einem neuen Laden dort, der sich IKEA nannte. Alfrid stellte, kurz nach auspacken, bereits fest, dass es sich dabei nur um "Ich kriege einen Anfall" handeln musste, als er die Bretter, Schienen, Schrauben, Nägel und anderen Utensilien betrachtete, die da vor ihm auf dem Boden lagen. Als nächstes packte er den Bauplan hervor, welcher sich über einige hundert Seiten hin zog, natürlich alles schön in Bildern erklärt, dass es auch eigentlich der Bürgermeister verstehen musste. "Was tut Ihr da, Alfrid?" fragte dieser plötzlich aus dem nichts und sah konzentriert auf den Bauplan. Alfrid seufzte. Es war nie gut, wenn der Bürgermeister sich für Sachen interessierte, die er tat. Dieser Schrank sollte immerhin auch ein paar Jährchen stehen und nicht direkt in sich zusammen brechen, sobald sich der Bürgermeister das erste mal drauf lehnte, was meistens der Fall war. "Wichtige Angelegenheiten, Herr" sagte Alfrid und rutschte schnell in eine andere Richtung, damit der Bürgermeister nicht mehr in den Plan sehen konnte. "Wieso lasst Ihr mich dann nicht helfen, wenn es so wichtig ist?" fragte er. Alfrid starrte den Bürgermeister einen Moment lang entsetzt an. "Weil es gut werden muss, Herr!" sagte er und beugte sich dann wieder so über den Plan, das der Bürgermeister nicht einmal mehr die kleinste Ecke davon sehen konnte. Bevor der Bürgermeister noch etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür. "Wollt Ihr nicht aufmachen, Herr? Es könnte wichtig sein!" sagte Alfrid und sah ihn durchdringend an. "Natürlich!" sagte der Bürgermeister und ging nach unten an die Tür, während Alfrid begann, die Schrauben und andere Utensilien zu sortieren. "Euer Freund ist da, Alfrid!" verkündete der Bürgermeister und Bard trat ein. Die beiden trafen sich seid einiger Zeit regelmäßig um über den Bürgermeister und dessen Blödheit zu lästern und sich ab und an auch mal die Kannte zu geben. "Hallo Alfrid!" grüßte Bard seinen Freund. "Oh, freut mich sehr, das du gekommen bist, Bard!" sagte Alfrid erfreut und die Beiden umarmten sich kurz, bevor Alfrid zusehen musste, den Bauplan vor des Bürgermeisters Augen verschwinden zu lassen. "Was machst du so?" fragte Bard und nahm auf dem Boden neben Alfrid Platz, um dann die fein säuberlich sortierten Bauteile neben ihm zu betrachten. "Das sieht kompliziert aus" sagte er noch. "Ich schaffe das schon" sagte Alfrid, bevor sein Blick wieder zum Bürgermeister viel, der immer noch in der Tür stand und das Schauspiel seines Beraters interessiert betrachtete. "Habt Ihr nichts zu tun, Herr? Auf die Toilette gehen, euch waschen? Ach ja, das könnt Ihr ja nicht alleine" sagte er und seufzte genervt. "Ich würde Euch wirklich gerne helfen, Alfrid" verkündete der Bürgermeister. Alfrid sah zu Bard, der nur mit den Schultern zuckte und seufzte dann. "Na gut, Herr. Wenn Euch soviel daran liegt, mir zu helfen, dann dürft Ihr dies gern tun. Aber fasst nichts ohne meine Erlaubnis an! Dieser Schrank soll länger als ale eure anderen Schränke halten, die Ihr selbst aufgebaut habt" stellte Alfrid dann klar und dachte an die armen verkrüppelten, notdürftig zusammen gebastelten Bretter nach, bei denen man fürchten musste, der nächste Windstoß würde sie das Leben kosten. Der Bürgermeister freute sich natürlich, das er helfen konnte. Alfrid ließ ihn sogar unter Aufsicht die Schrauben an der Seite eindrehen, damit man die Verbindungsstücke zwischen beiden Seiten anbringen konnte. Bard beobachtete das Schauspiel amüsiert und dachte darüber nach, auch mal wieder einen neuen Schrank zu bauen, damit er seinen Kindern etwas bei bringen konnte. So dauerte es nicht mehr lange und das Grundgestell des Schrankes war fast fertig. Es fehlte nur noch der Aufsatz. Alfrid dachte, man könne da nicht viel falsch machen und überließ dies dem Bürgermeister. Dieser schaffte es dann tatsächlich, den Aufsatz anzubringen, dennoch musste Alfird ihn davon abhalten, sich nicht mit seinem ganzen Körpergewicht darauf zu wuchten, damit die Schrauben richtig passten. Der Schrank wurde aufgerichtet und Alfrid und Bard beäugten kritisch das Werk des Bürgermeisters. "Muss das nicht anders herum aufgesetzt werden?" fragte Bard und Alfrid sah in den Bauplan. Mit einem genervten Stöhnen ließ er ihn wieder sinken. "Herr, was macht ihr nur wieder für ein Unsinn?" fragte er dann und sah den Bürgermeister genervt an. "Wieso? Ich habe alles genauso gemacht, wie Ihr es mir gesagt habt, Alfrid" rechtfertigte er sich. "Der Aufsatz muss anders herum drauf" widerholte Alfrid und stand auf. "Lasst mich das machen, Herr, Ihr seid eindeutig nicht geeignet für solcherlei Aufgaben" sagte Alfrid und erhob sich, um den Bürgermeister von dem Schrank weg zu schieben, damit der endlich mal richtig zusammen gebaut wurde. Nach einiger Zeit war dann auch die Rückwand angebracht. Der Bürgermeister war stolz auf sich, da er die Nägel einschlagen durfte. Alfrid rang sich eines Komplimentes ab und Bard grinste über den genervten Ausdruck dabei, den der Bürgermeister natürlich nicht bemerkte. "Es ist schon spät, Herr. Ich glaube nicht, das es den Nachbarn sehr gefallen würde, wenn wir jetzt noch mehr hämmern würden. Geht doch schon mal in Euer Schlafgemach, ich komme gleich nach" sagte Alfrid und schob den verdutzten Bürgermeister aus dem Zimmer, der dabei "Wie Ihr meint, Alfrid" murmelte. Nachdem der Bürgermeister endlich schlief und auch Bard nach Hause gegangen war, machte sich Alfrid daran, den Schrank fertig zu bauen. Es war zum Glück nicht mehr viel zu machen und schon stand das gute Stück fertig im Büro des Bürgermeisters. Zufrieden grinsend betrachtete Alfrid sein Werk. "Wer braucht schon einen Bürgermeister?" fragte er sich und begab sich schließlich auch zu Bett. Am nächsten Morgen wurde er unsanft aus seinen Träumen, er war ein berühmter Handwerker in Seestadt und alle Leute ließen sich nur von ihm ihre Möbel bauen, gerissen, als er ein lautes poltern vernahm. Er schlug die Decke zurück und schlurfte müde ins Büro, aus dem die Geräusche kamen. Diesen Bürgermeister konnte man wirklich nicht aus den Augen lassen. Er öffnete die Tür und kam gerade noch zu einem "Herr, was..." als er auch schon das Elend sah, was sich vor seinen Augen auftat. Der Bürgermeister lag in den Überresten des neuen Schrankes und sah Alfrid verdutzt an. "Ich wollte nur einmal testen, wie stabil dieses Ding da ist, Alfrid. Ich habe heraus gefunden, das es zu nichts taugt" sagte der Bürgermeister und rappelte sich mühselig aus dem Bretterhaufen hervor. "Nun helft mir doch!" sagte er nach ein paar Sekunden vergeblichen Abmühungen, nach oben zu kommen. Alfrid hatte zwar immer noch eine Stinkwut auf den Bürgermeister, aber dieses Schauspiel, wie er da auf dem Boden krabbelte wie ein Käfer auf dem Rücken und von allein nicht hoch kam, entschädigte ihn zumindest teilweise. "Tut mir leid, Herr, aber mein Rücken schmerzt zu sehr" sagte er und kam wie zufällig gegen ein Brett, so dass der Bürgermeister mit einem weiteren Poltern auf dem Boden landete und wieder da war, wo er gerade angefangen hatte. "Ich bin in der Bibliothek und werde mir ein Gesetz überlegen, das es dummen Bürgermeistern verbietet, sich auf Schränke zu schmeißen" noch bevor der Bürgermeister etwas erwidern konnte, fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)