Das Streben nach Glück von RedViolett ================================================================================ Kapitel 1: ~1~ -------------- Das Streben nach Glück Zu sehen wie sie litt war unerträglich. Zu hören dieses stumme Leid, mit der sie ihre Stimme zum Schweigen brachte noch mehr und unsicher blieb ich im Rahmen der Türe stehen.  Lauschte dieser immensen Stille, die mehr denn je der Vorbote für etwas Neues war und dennoch erahnen ließ, dass etwas Grausames hinter ihr lag. Grausam in dem Sinne, weil meiner Gefährtin etwas genommen wurde, das sie schon und obwohl es nicht ein Mal gänzlich existierte, zu lieben lernte. Grausam in dem Sinne weil heute ein Leben gestorben war, das so unbedingt die Welt entdecken wollte.  Ein Leben, das noch nicht geboren war. Wieder blieb ich stehen, hörten sich meine Schritte auf gefliestem Boden mehr denn je störend in dieser tröstenden Ruhe an und dennoch wusste ich, dass es dies für Bulma niemals wieder sein würde. Denn jetzt kam eine Zeit, die unabwendbar Schmerzen mit sich brachte. Jetzt kam eine Zeit, die schwerer zu überwinden war, als ein so manch verlorener Kampf, den man gefochten hatte. Schwerer zu verstehen, als eine bekämpfte Niederlage, die man dennoch irgendwann ein zweites Mal wiederholen konnte, nur um dessen Ausgang zu ändern und damit seine Seele zu befreien. Doch das hier konnte man nicht so einfach wiederholen.  Denn ihre Seele blieb. Leidend in nichts als Erinnerungen und einer nie endenden Pein.  Sicher...  Neue Wege waren gegeben.  Eine zweite Chance frei, dass sich etwas Neues entwickeln konnte, doch ein altes Leben würde bleiben – tief in den Schatten der Einsamkeit.  Tief im Land des Todes, wissend dass es niemals die Chance zu leben besessen hatte. Dieses wahrlich niemals würde und wieder sah ich auf diesen mir blauhaarigen Engel, der all diesen Schmerz nicht verdient hatte und immer noch seelenruhig in ihrem Bett saß. Ruhige Blicke aus dem Fenster warf, doch ich sah ihr Zittern. Sah all den immensen Schmerz mit dem sie am liebsten nur noch schreien wollte, doch ihre Stimme blieb mir so eisig stumm. Lippen versiegelt, die sonst immer ein Lächeln trugen und wieder bleib ich stehen. Ob es wieder ein Junge geworden wäre? Oder doch ein Mädchen, was sie sich so sehr wünschte, doch sich nun dieser eine Wunsch mehr denn je zu verabschieden schien?!? Ich wusste es nicht, denn Bulma hatte mir verboten nach seiner Aura zu fühlen. Es sollte eine Überraschung sein, hatte sie gesagt und mich mehr denn je mit einem weiteren Lächeln, sowie einer sanften Berührung an meiner Wange besänftigt. Ich solle warten und gedulden, hatte sie gesagt, während sie eine meiner Hände nahm, nur um sie dann auf ihren Bauch zu legen, in dem schon bald ein neues Leben heranwachsen sollte. Ich schon bald das erste Strampeln unter meinen Finger spüren würde und stumm war ich dieser Bitte meiner Gefährtin nachgekommen. Weil ich wusste, wie wichtig es ihr war. Damals bei Trunks wusste ich es schon.  Wusste, dass sie schwanger war noch bevor sie diese überaus freudige Nachricht selbst ereilen konnte. Und dennoch hatte ich geschwiegen. Zu erst, weil ich es nicht glauben konnte. Weder noch es zu akzeptieren schien, dass ich so etwas wie eine Familie gegründet hatte. Ich, der sich jenes eine Sein immer verboten hatte. Doch erst mit der Zeit lernte ich dieses bedeutsame Glück zu lieben, nachdem ein jeder von uns strebte. Doch hier und beim zweiten Mal ließ ich Bulma gewähren. Erfüllte meiner Gefährtin diesen einen Wunsch, der ihr mehr denn je so endlos auf dem Herzen lag. Denn hier schien auch ich endlich meine Schatten überwunden zu haben und haltlos dieses neue Glück zu genießen, das sie mir schenkte.  Ich lernte dieses ungeborene Kind zu lieben und das war jetzt und in diesem Moment wahrlich das Schlimmste daran. Was bedeutet... Totgeburt? Zuerst konnte ich mit diesem Begriff nichts anfangen, doch nun und da die Trauer im Raum so förmlich greifbar war, wusste ich es. Doch selbst das Wort Trauer schien nicht ein Mal annähernd dieses eine Wort zu beschreiben, das ich am liebsten für immer aus meinen Gedanken streichen wollte. Und aus meinem Herz noch mit dazu. Wieder setzte ich zögernd einen Fuß vor den Anderen und ließ meine Gefährtin dabei nicht aus den Augen. Seit einigen Tagen saß sie nun schon hier.  Fern ab jeglicher Realität und warf einsame Blicke aus dem Fenster, während sich ihr Geist mehr denn je in mir ungeahnte Welten verabschiedete. Gedanken, die sie nicht mit mir teilte und schien sich gar vollkommen zurückzuziehen, nur um alleine mit ihrem ganzen Schmerz zu sein.  Ein Schmerz, den ich nicht begreifen sollte, sondern nur eine Mutter wahrlich konnte. Eine Mutter, die ihr Kind verloren hatte und dennoch litt auch ich, bloß versuchte ich es nicht zu zeigen.  Wegen ihr. Denn ich wollte stark sein. Wenigstens dieses eine Mal an ihrer Seite und einen alten Fehler so unbedingt wieder gut machen. Ja, das wollte ich wirklich. So wahrhaft ich hier stand. Wieder lief ich weiter.  Trat näher in dieses eine Zimmer ein, das nun nichts weiter in sich trug als einsame Kälte und endlich schien ich an ihrer Seite angelangt. Spürte die Nähe ihres Körpers, in dem dennoch keine Liebe steckte und sah langsam auf sie herab. Sah auf blaue Haare, die mehr denn je im matten Licht der Sonne wunderschöne Wellen blauen Lichts versprühten und dennoch einen sanften Hauch von Trauer in sich trugen.  Zaghaft berührte ich Bulmas Hand, die immer noch ruhend neben ihr auf weißen Laken lag. Nicht minder wissend, was ich tun sollte um sie aus dieser Pein zu erlösen, doch immer noch hob sie nicht den Blick, während ich sanft über ihre Haut stricht.  Sah weiterhin einfach nur monoton aus dem Fenster und ergab sich jener einen Einsamkeit, die mehr denn je das Sterben ihrer eigenen Seele in sich trug. Konnte... ich jemals ihren Schmerz fühlen? Jemals diese gleiche Pein verstehen, die dennoch für sie so anders war und so mehr an Tragweite besaß? Denn genauso wie eine Mutter ehrlich lieben konnte, so konnte auch nur eine Mutter wahrhaft leiden und langsam kniete ich mich an Bulmas Seite. Versuchte ihren Blick zu suchen, doch sah sie einfach nur durch mich hindurch und wieder strich ich tröstend über ihre Hand. Sah auf meine Eigene hinab, die immer noch in ihrem Handschuh steckte, der Teil meiner Kleidung war. Denn ja, ich hatte trainiert, so eigensinnig wie ich war um diesen Schmerz für mich vergessen zu machen. Doch würde wohl kein Training der Welt helfen, um das wieder gut zu machen, was uns beiden auf ewig verfolgen sollte. Um jenes eine vergessen zu machen, dass uns beide auf ewig prägen und niemals in Vergessenheit geraten sollte.  Und wohl auch niemals würde, das stand mehr denn je so bitter fest. Langsam wandte sie ihren Kopf. Schienen mich blaue Augen endlich anzusehen, nachdem ich meinen Griff auf ihre Hand ein wenig verstärkt hatte. Nicht aber um ihr gänzlich wehzutun, sondern sie nur aus dieser einsamen Stille zu holen, die Bulma mehr denn je seit so einigen Tagen an diesen Raum fesselte. Sie aß nur spärlich. Ließ sich nur ab und zu in ihrem zu Hause blicken, doch alles, was einst früher einer gewohnten Alltäglichkeit glich, schien nun so unerträglich für sie geworden zu sein und ließ meine Gefährtin sich mit einem Mal hierher zurück zu ziehen. Wenn ich nur könnte, so würde ich ihr die Narben nehmen, die nun wie ein mahnender Schandfleck auf ihrem Unterleib thronte und diese ganze Sache noch weniger vergessen ließ. Denn man hatte versucht es zu retten, obwohl von Anfang an klar gewesen war, dass es das niemals würde. War ihr menschlicher Körper zu schwach gewesen?  Schien gar mein saiyansiches Blut all diesen Schmerz ins Rollen gebracht zu haben, oder war es diesem kleinen Wesen einfach nur nicht vergönnt das Licht des neuen Tages zu erblicken? Denn manchmal... geschahen die Dinge einfach so, ohne irgend einen Grund zu haben und wieder verstärkte ich meinen Druck auf Bulmas Hand, als mir blaue Augen immer noch in die meinen sahen, doch nichts als so tiefe Leere in ihnen geschrieben stand. Sofort schimmerten die Tränen, wollten haltlos über ihre Wangen fließen und das taten sie nun auch, während ich sanft ihre Hand in die meine nahm. Stille Tränen stumme Boten ihres ganzen Schmerzes wurden und nun auch einen Kloß in meinem Hals weckten – doch verbot ich ihn mir gekonnt. Denn ich wollte stark sein. Für sie. Für diese eine, die es schon so oft für mich gewesen war. Doch ich mit keinem Mal für sie. Ich hörte ihr Schluchzen. Wimmernd in die Stille hinein. So unerträglich, dass ich es mit keinem Mal mehr hören konnte, da es nur meinen eigenen Kummer weckte und ohne, dass ich weiter darüber nachdachte bettete ich meine Stirn an die Ihre. Zog sie mit meiner anderen Hand in eine tröstende Umarmung währen die Andere die ihre nicht los ließ. Beruhigend über nun zitternde Finger strich, die einfach nur noch kraftlos zu ihrer Seite lag und wieder lauschte ich ihrem Schluchzen. Lauschte ihren Tränen, die nun so unabdingbar für mich wurden und dennoch, auch wenn ich sie verfluchte; gar niemals in ihrem Gesicht sehen wollte, hier so bitter nötig waren. Denn nur so konnte sie heilen. Nur so ein neues Leben anfangen, auch wenn die Anfänge so bitter schwierig sein würden, was ein jeder Verlust unter solchen Bedingungen mit sich brachte. Ja gar so völlig unmöglich zu bewältigen, doch war sie nicht alleine.  Nein. Das würde sie niemals sein. Nicht, so lange ich lebte. Zögernd ließ ich den Dragonball-Radar zur Seite fallen, mit dem ich einst überlegt hatte eine bestehende Qual mit einem Mal zu beenden und all dieses Leid von ihr zu nehmen. Wieso sollte ich das nicht tun? Wieso nicht diesen einen Gedanken in Erwägung ziehen, jetzt da wir so etliche Möglichkeiten hatten? Wir spielten doch sowieso schon Gott – jeden verfluchten Tag. Warum durfte ich also dann nicht jenes eine Sein nutzen, nur um die zu schützen, die ich liebte? Vielleicht, weil mich ihre nun so wahren Tränen sehen ließen, dass mein Weg der Falsche sein würde. Vielleicht konnte sie nur so begreifen, was geschehen war und mit der Zeit, die vergehen sollte, alle Wunden heilen. Vielleicht... wollte Bulma nicht vergessen und mit diesem letzten Gedanken akzeptierte ich ihre Entscheidung, während ich weiterhin ihren einsamen Tränen lauschte.  Hier auf der Erde sagt man doch:  Die Zeit heilt alle Wunden. Vielleicht... würde es ja nur halb so wenig Zeit verbrauchen, wenn wir dies gemeinsam täten. Vielleicht würde nur so eine nur schwer zu überwindbare Zeit endlich vergehen und damit wollte ich beginnen. Nichts würde ich lieber tun als das, denn nur zu zweit sind wir wahrlich Eins. Denn so wie wir, besteht auch das Ganze nur aus zwei Teilen, bevor es sich wahrlich und wahrhaftig nur Eines nennen kann. Und ab dann für immer. Es war... Vollkommenheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)