War von Hinarika ================================================================================ Kapitel 11: Forgiveness ----------------------- Am selben Morgen Es ist ein ungewöhnlich friedlicher Morgen, aber die Männer erfahren dennoch erst, dass die Kinder heute in den Kindergarten gehen, als die Frauen vor dem Gebäude stehen bleiben und sich von den Kindern verabschieden. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätten sie den gestrigen Tag gerne wiederholen können. Natürlich ist es Sasuke, der seinen Mund nicht halten kann. „Warum habt ihr sie nicht noch einen Tag Zuhause gelassen?“ Sakura öffnet den Mund, erinnert sich daran, dass Tenten um einen Tag Frieden gebeten hat, und bleibt stumm. Es ist Hinata, die in gewohnter Gelassenheit antwortet. „Wir versuchen unser Möglichstes sie nicht zu oft aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen. Mit unseren Reisen nach Suna und allem was sonst noch so ansteht, passiert das ohnehin viel zu oft. Und wenn sie nicht an unserer Seite sein können, ist der Kindergarten der zweitsicherste Ort für sie.“ Sie nickt Sakura und Tenten zu und die beiden folgen ihr mit einer Selbstverständlichkeit, die anfängt die Männer in den Wahnsinn zu treiben. Als es offensichtlich wird, dass sie nicht auf dem Weg zum Training sind, wird Sasuke dieses ewige Frage-Antwort-Spiel zu dumm. „Ist es zu viel verlangt, dass ihr uns wenigstens darüber informiert, wohin wir gehen?“ „Da ich erstens glaube, dass Shinzo nicht unbedingt scharf darauf ist, mich heute zu sehen und zweitens mehr dazu gehört einen Clan zu leiten, als Leute rumzukommandieren – zumindest meiner Meinung nach – steht heute der Papierkram an.“ Naruto runzelt die Stirn. „Warum sollte Shinzo dich nicht sehen wollen? Du hast nichts falsch gemacht.“ „Nein, aber ich habe ihn vor dem ganzen Dorf gedemütigt. Den Mann, der dieses Dorf jahrzehntelang geleitet hat, bevor wir hier aufgetaucht sind. Und das Ausmaß, in dem Shinzo im ganzen Dorf geschätzt wird, ist nur einer von vielen Beweisen, dass er seinen Job als Oberhaupt mehr als gut gemacht hat.“ „Er hat sich dir widersetzt, du hattest keine andere Wahl.“ Hinata begegnet dem gleichmütigen Kommentar ihres Cousins mit ungewohntem Spott. „Und das wäre dann auch nur einer von hundert Gründen, warum niemand je wollte, dass ich Oberhaupt dieses Clans werde. Mich eingeschlossen.“ Neji öffnet den Mund in offensichtlichem Protest, aber jemand anders ruft ihren Namen zuerst. „Hinata!“ Während die anderen sich zu einem Hyuuga mit dunklen Haaren umdrehen, der ein paar Jahre älter als sie zu sein scheint, schließt Hinata entnervt die Augen und fleht stumm um Gnade. Tenten flüstert „Willst du, dass ich ihn los werde?“ Auch Hinata senkt ihre Stimme auf ein Minimum. „Ich will, dass er die Bedeutung des Wortes nein verstehen lernt! Oder nach Iwa umzieht.“ Das Unausweichliche winkt ein paar Meter vor ihnen und Hinatas Seufzen verrät, ganz untypisch, ihren Unwillen, als sie einen Schritt nach vorne tritt. „Entschuldigt mich. Das wird nicht lange dauern.“ Sakura verschränkt grinsend die Arme. „Das glaubt auch nur sie.“ Tenten nickt. „Der Sicherheitsabstand, den sie zu ihm hält, nur um seiner Berührung zu entgehen, sollte ihm eigentlich Antwort genug sein. Aber er ist ja nicht unbedingt der Hellste.“ Auch Naruto hat mittlerweile verstanden, worum es hier geht und knurrt zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Wer zum Teufel ist der Kerl?“ Sakura lässt sich zu einer amüsierten Antwort herab. „Kudo. Unwichtiger Hyuuga, der geradezu besessen von Hinata ist. Wie oft hat er sie jetzt schon gefragt, ob sie ihn heiratet? Dreimal?“ Tenten hebt stumm vier Finger in die Luft, aber auch sie kann das Grinsen auf ihren Lippen nicht verbergen. „Willst du mich verarschen?“ Wut, die er so nicht kennt, pulsiert heiß in seinen Adern. Aber gerade, als Naruto ansetzt, Hinatas Gesprächspartner auseinanderzunehmen, umfasst seine ehemalige Teamkameradin beschwichtigend seinen Arm. „Sei kein Narr, Naruto. Siehst du nicht, wie zuwider ihr die ganze Sache ist? Kudo ist nicht der Einzige, der sie in den letzten Jahren angemacht hat. Was für dich zählen sollte, ist die Tatsache, dass sie keinen von ihnen auch nur in Erwägung gezogen hat.“ „Außerdem werdet ihr aufgrund von unbegründeter Eifersucht nicht das halbe Dorf auseinander nehmen.“ Tenten hatte vor zu beschwichtigen und bemerkt mit einem Seufzen zu spät, dass sie das Gegenteil erreicht hat, als Neji warnend die Augen verengt. „Was soll das heißen?“ Und Sakura genießt das Ganze viel zu sehr. „Das soll heißen, dass Hinata nicht die Einzige ist, die in den letzten Jahren unerwünscht viel männliche Aufmerksamkeit bekommen hat. Und bei Tenten rechnen sie sich bessere Chancen aus, weil es bei ihr offensichtlich ist, dass sie sich schon einmal auf einen Hyuuga eingelassen hat.“ Die hübsche Waffenexpertin verschränkt schnaubend die Arme. „Ja und deine Augenfarbe treibt sie reihenweise in den Wahnsinn.“ Sakura nimmt den Vorwurf mit einem Schulterzucken hin. „Ich bin Lee fünf Jahre lang erfolgreich entkommen, da stellen ein paar größenwahnsinnige Hyuuga nicht wirklich ein ernstzunehmendes Problem dar.“ Bevor dieses Gespräch in weitere Abgründe abrutscht, kehrt Hinata zurück. Sie schüttelt nur den Kopf. „Lasst uns verschwinden, bevor ihm noch ein neuer Grund einfällt, um mich in ein Gespräch zu verwickeln.“ Sakura hebt eine Augenbraue. „Er hat dich nicht wieder gefragt, ob du ihn nicht doch-“ Aber Hinata hebt warnend die Hand. „Sag es nicht! Mir ist schon schlecht.“ Die talentierte Medic-nin schlingt lachend den Arm um sie. „Kein Wort.“ Von Tenten kommt nur ein „Ha!“, aber auf Hinatas warnenden Blick hin, wechselt sie grinsend das Thema. „Haben wir uns auf weiß für den Zaun geeinigt?“ Sakura gibt dem Schweigen eine Chance und nickt nur und Hinata ist sichtlich dankbar für den Themenwechsel. „Ja, aber bist du sicher, dass du heute damit anfangen willst? Wir könnten morgen alle zusammen streichen.“ „Hina, du hast einen Tag voll spannendem Papierkram vor dir, Sakura wird den Tag im Wald verbringen, weil sie panische Angst davor hat, dass ihr ihre Wunderkräuter ausgehen könnten und ich könnte backen, aber wir wissen alle, dass das vermutlich keiner überleben wird, ergo, habe ich den ganzen Tag Zeit den Zaun zu streichen.“ Hinata nimmt ihre Logik mit einem Nicken hin und wendet sich an die Männer. „Gute zwei Kilometer südwestlich von hier ist eine Lichtung, die einer unserer bevorzugten Trainingsplätze ist. Und mit einem kleinen Schutz-Jutsu könnt ihr euch dort ungestört den ganzen Tag austoben. Wir essen um 18.00 Uhr.“ Naruto sieht nach rechts und links zu seinen Teamkameraden und nach fünf Jahren wagt er es für die beiden zu sprechen. Gut, jeder weiß, dass ihm das auch vorher schon egal war. „Wir sind immer noch offiziell hier, um euch zu beschützen. Wir begleiten euch natürlich.“ Sein Grinsen mag genug sein, um Hinata zu überzeugen, aber Sakura und Tenten rühren sich keinen Zentimeter. Letztere verschränkt die Arme und verflucht ihre eigene Bitte um einen Tag ohne Auseinandersetzungen. „Und ich wette, ich weiß genau, wie ihr euch aufteilen werdet.“ Sakura verengt angespannt die Augen und beschließt, dass sie sich lange genug um Frieden bemüht hat. „Oh, nein! Ich gehe allein in den Wald!“ Tenten klopft ihr aufmunternd auf die Schulter. „Viel Glück damit.“ Sie umarmt Sakura, küsst Hinata auf die Wange und nickt Neji zu ihr zu folgen. Sakura seufzt laut, um ihren Unwillen zu unterstreichen, lässt sich aber von einer lachenden Hinata umarmen und verschwindet dann ohne ein weiteres Wort, Sasuke direkt hinter ihr. Naruto ringt sich ein Grinsen ab. „Und wohin gehen wir?“ Hinatas Seufzen dagegen ist echt. „In mein Büro.“ Und so schnell ist Narutos Grinsen ehrlich belustigt. „Du hast ein Büro?“ „Ich fürchte, ja.“ Er folgt ihr in ein unscheinbar genug aussehendes Gebäude und beobachtet wie sie in ihrer ehrlichen Güte eine ältere Frau begrüßt, auf eine Art, die ihm mehr als Worte verrät, dass sie dieser Hyuuga ehrliche Zuneigung entgegen bringt. Und er weiß den kritischen Blick, mit dem die Hyuuga, die Hinata Kaede nennt, ihn mustert, zu schätzen. Er nickt der Hyuuga höflich zu und folgt Hinata wortlos in ein angrenzendes Zimmer. Er schließt die Tür sorgfältig hinter sich und steht so plötzlich hinter ihr, dass er hören kann, wie sie überrascht Luft holt. „Dein eigenes Büro?“ „Ich teile es mir offiziell mit Shinzo, aber er ist noch seltener hier als ich.“ Sie macht einen Schritt nach vorne, aber Naruto greift mit beiden Händen nach ihr und im nächsten Moment steht sie mit dem Rücken zur Wand, Naruto direkt vor ihr, seine Hände auf ihren Hüften und sie ist wieder zwölf und hat vergessen, wie man atmet. „Naruto!“ Seine Lippen sind so dicht an ihrem Ohr, dass sie sie an ihrer Haut fühlen kann, als er spricht. „Also-“, mit diesem Wort holt sie atemlos Luft, „dieser Hyuuga“, aber es ist wirklich zu viel verlangt, dass sie weiß, von wem er gerade spricht, „hat er dich wirklich gefragt, ob du ihn heiratest?“ Sie ist ein Idiot. „Ja.“ Er schnaubt verächtlich und sie spürt es am ganzen Körper. Sie legt beide Hände auf seine Schultern, weil sie wirklich nicht herausfinden will, ob das mit den wackligen Knien wörtlich zu nehmen ist. „Aber das bedeutet gar nichts.“ Seine einzige Antwort ist ein weiteres Schnauben und Hinata hebt ihre Arme und zieht zärtlich an seinen Haaren, bis er den Kopf so weit hebt, dass sich ihre Nasenspitzen berühren. „Sieh mich an.“ Sie küsst ihn neckend, um sicherzustellen, dass er es auch wirklich tut. „Seit du das erste Mal in unser Klassenzimmer an der Akademie gestolpert bist, habe ich immer nur dich gesehen. Himmel, du hast keine Ahnung, wie oft ich nur dich angesehen habe. Und ich war schrecklich schüchtern, zweifellos. Aber das furchtbare Rumgestotter und diese grässliche, unübersehbare Röte, das war alles deiner Nähe vorbehalten. Ich war in dich verliebt, bevor ich genau verstanden habe, was das bedeutet. Und in der Nacht, bevor du gegangen bist...“ Der einzige Moment in den letzten fünf Jahren, in dem ihr die Worte gefehlt haben, war die Geburt ihrer Kinder. Naruto grinst und schiebt seine Hände an ihrer Hüfte unter ihr T-Shirt, nur um sie keuchen zu hören. „Du meinst die Nacht, in der ich dich zum ersten Mal geküsst habe?“ Er streift ihre Lippen mit seinen. „Und in der wir-“ Seine Finger wandern unter ihrem Shirt weiter ihre Haut nach oben und er fühlt ihr Zittern. „Ja. Wir waren nicht lange zusammen, haben uns fünf Jahre nicht gesehen, wir haben zwei Kinder und die ganze Situation ist im Moment so kompliziert wie sie nur sein kann. Aber das ändert alles nichts daran, dass ich dich liebe. Und dass du immer der einzige Mann sein wirst, für den das gilt. Deswegen bedeutet es gar nichts, wenn ein Hyuuga, den ich nicht einmal leiden-“ Er küsst sie und dieses Mal nicht nur, um ihre Gefühle zu bestätigen. Er streift ihre Lippen mit seiner Zunge und drückt sie fester gegen die Wand, als er spürt wie ihr Körper gegen seinen erzittert. „Naruto!“ In dem Moment, in dem sie ihre Lippen gegen seine öffnet, küsst er sie auf eine Art und Weise, wie er es noch nie zuvor getan hat. Weil sie damals zwei unerfahrene 18-Jährige waren. Fünf Jahre sind vergangen, sie haben zwei Kinder miteinander und das ist auch schon alles, was sich zwischen ihnen verändert hat. Sie hat immer noch keine Ahnung was sie tut. Aber sein Selbstvertrauen hat auch damals schon für sie beide gereicht. Aber gerade, als sie bereit ist sich ein zweites Mal in ihm zu verlieren, hört sie Kaede vor der Tür husten. Mit einer Willensstärke, die sie vor fünf Jahren ihm gegenüber garantiert noch nicht gehabt hat, löst sie sich von ihm. „Wir können nicht – nicht jetzt und nicht hier.“ Gut das mit den vollständigen Sätzen lässt noch zu wünschen übrig, aber er hat sie auch damals schon verstanden. Er küsst sie noch einmal kurz und lässt es dann für den Moment gut sein. „Glaub nicht, dass ich bis heute Abend vergessen habe, wo wir stehen geblieben sind.“ Er fährt die Röte auf ihren Wangen grinsend mit dem Zeigefinger nach und sie lächelt. „Niemals.“ „Gut. Und jetzt sag mir, wie ich dir helfen kann.“ . . . Zur selben Zeit bei Neji und Tenten Neji läuft schweigend neben ihr her und für einen Moment könnte sie beinahe vergessen, dass fünf Jahre vergangen sind, seit sie das letzte Mal Seite an Seite durch Konoha gelaufen sind. Aber schon in der nächsten Sekunde verflucht sie ihre eigene dumme Sentimentalität. Fünf Jahre lassen sich nicht einfach so ausradieren. Und so gerne sie auch möchte, sie kann die Zeit nicht zurückdrehen. Und im Moment sieht sie immer noch keinen Weg ihm zu verzeihen, dass er sie derartig leichtfertig verlassen hat. Davon abgesehen, dass er die ersten fünf Jahre im Leben ihrer Tochter verpasst hat, ist es schlicht und ergreifend ihr Stolz und die Erinnerung an ihr gebrochenes Herz, die hartnäckig verhindern, dass sie ihm nachgibt. Ungeachtet dessen, dass sie insgeheim gerne möchte. Sauer auf Neji zu sein, war schon immer anstrengender, als es den Aufwand wert war. Seine ungewöhnlich ungläubig klingende Stimme reißt sie aus ihren tiefen Gedanken. „Dieser Kerl hat Hinata wirklich gefragt, ob sie ihn heiratet?“ Der abrupte Themenwechsel treibt ihr ein belustigtes Grinsen auf die Lippen, als sie seinem forschenden Blick begegnet, so kritisch und konzentriert, als müsste er eine komplizierte Gleichung lösen. „Viermal.“ „Und er ist nicht der Einzige?“ „Ich könnte dir eine Liste schreiben, also hör auf so überrascht zu klingen!“ Sie stößt ihn mit einem belustigten Lachen in die Seite, aber er erwidert es nur halbherzig. „Und was Sakura über dich gesagt hat?“ Niemand würde es wagen, Neji Hyuuga so ein triviales Gefühl wie Eifersucht nachzusagen, aber sie kennt ihn zu gut. Und Tenten versucht vergeblich ihr Grinsen zu verbergen. „Und was wäre das?“ „Dass du auch... dass dich auch jemand gefragt hat.“ Aber so leicht wird sie es ihm nicht machen. „Ja, in den letzten fünf Jahren hat mich der eine oder andere Mann nach einem Date gefragt. Was genau willst du wissen, Neji?“ Der talentierte Hyuuga vergräbt mürrisch die Hände in den Hosentaschen, bevor er vor seinen eigenen Gefühlen kapituliert, wie eigentlich jedes Mal wenn es um seine ehemalige Teamkameradin geht. „Was du gesagt hast. Und ich weiß, dass ich kein Recht dazu habe.“ Aber seine offene Ehrlichkeit macht sie gleichzeitig schon wieder wütend. „Nein. Ich habe nein gesagt! Nur weil du dich entschieden hast mitten in der Nacht zu verschwinden und unsere Beziehung für einen Witz erklärt hast, indem du es nicht für nötig erachtet hast mir eine Entscheidung mitzuteilen, die unser beider Leben betroffen hat, gilt dasselbe nicht für mich! Ich habe dich nicht verlassen und ich habe nie aufgehört dich zu lieben! Ich habe dein Kind bekommen, Neji, und die letzten Jahre damit verbracht unsere Tochter großzuziehen und sie vor deiner Familie zu beschützen! Und du hast den Nerv mich zu fragen, was ich zu anderen Männern gesagt habe!“ Sie stehen direkt vor ihrem Haus, aber Neji umfasst ohne Vorwarnung ihre Oberarme, bevor sie sich in ihrem gerechtfertigten Zorn von ihm abwenden kann und reißt sie kompromisslos zu sich herum und direkt gegen seinen Körper. Er überragt sie um einen ganzen Kopf, aber das hält sie nicht davon ab aufgebracht den Kopf in den Nacken zu legen, um ihn unvermindert gereizt anzufunkeln. Aber noch während sie den Mund öffnet, zweifellos um ihn weiter anzufahren, kommt er ihr in seiner ewigen Ruhe zuvor. „Erstens, habe ich nie aufgehört dich zu lieben und ja, es war ein Fehler nicht mit dir über diese Mission zu reden und vielleicht der größte meines Lebens, aber das bedeutet nicht, dass ich unsere Beziehung nicht mehr wertgeschätzt habe, als alles andere in meinem Leben.“ Tenten reißt sich grob von ihm los und stolpert in ihrer Hast einen unsicheren Schritt zurück. „Dann warum?! Ich frage mich das seit fünf Jahren. Warum hast du nicht mit mir geredet?“ „Weil ich Angst hatte, du würdest meine Meinung ändern!“ Er schreit es heraus, als wäre es ein großes Geheimnis, aber seine Worte machen sie nur noch wütender und in einem Satz steht sie wieder vor ihm und stößt ihn grob gegen die Brust. „Kennst du mich überhaupt? Ich hätte dich niemals gebeten zu bleiben!“ Neji umfasst blitzschnell ihre Hände, bevor sie sie zurückziehen kann und reißt sie zurück in seine Umarmung. „Aber ich wollte bleiben!“ Er hält ihren Blickkontakt und sie wird immer die Einzige sein, der er auf diese Art erlaubt seine Gefühle in seinen sonst so emotionslosen Augen zu lesen. „Bevor das mit uns passiert ist, hätte ich alles getan, um so lange wie möglich, so weit weg wie möglich vom Hyuuga-Clan zu kommen. Aber ich wollte dich nicht verlassen! Ich hatte Angst Hinata mit unserer gestörten Familie alleine zu lassen, aber vor allem wollte ich nicht weg von dir! Aber Tsunade hat gesagt, sie braucht unsere Hilfe, um einen Krieg zu verhindern, also wie hätte ich nein sagen sollen?! Und dann bin ich schnurstracks zu dir gegangen und eigentlich wollte ich dich fragen, ob du mich heiratest, aber ich fand es nicht fair von mir dich zu bitten auf mich zu warten, wenn ich nicht einmal wusste, wann ich zurückkommen würde. Und als du die Tür aufgemacht hast, wusste ich plötzlich nicht mehr, was ich sagen sollte und-“ Ihre Finger auf seinen Lippen stoppen ihn abrupt. „Du- Du wolltest mich heiraten?!“ Er sieht die Fassungslosigkeit in ihrem Blick und streicht ihr ungewöhnlich sanft, lächelnd eine wilde Haarsträhne aus der Stirn. „Ten, ich wusste, dass ich dich heiraten wollte, lange bevor wir uns überhaupt das erste Mal geküsst haben. Ich habe den Verlobungsring meiner Mutter in der Woche, bevor wir gegangen sind, jeden Tag mit mir rumgetragen. Wir sind noch nicht lange zusammen gewesen, aber ich wusste immer, dass du die einzige Frau bist, die ich je lieben würde.“ Er hat die letzte Silbe kaum ausgesprochen, als sie einen Satz nach vorne macht, beide Arme um ihn schlingt und ihn so stürmisch küsst, dass er einen Schritt zurück machen muss, um sein Gleichgewicht zu halten. Die Zurückhaltung die sie sich selbst vor gerade mal zehn Minuten noch gepredigt hat, ist längst vergessen und jeder Grund, den sie hatte um sauer auf ihn zu sein, erscheint ihr auf einmal unwichtig. Alles was zählt, ist seine warme Haut auf ihrer und seine fordernden Lippen gegen ihre zu spüren. Sie greift mit beiden Händen in seine langen Haare und streckt sich auf ihre Zehenspitzen, um ihm noch näher sein und er schlingt als instinktive Reaktion einen starken Arm um ihre Hüfte und hebt sie beinahe vom Boden. Es ist Tenten, die sie direkt ins Schlafzimmer befördert und rastlos an seinem Oberteil zieht, bis er ihr knurrend hilft es auszuziehen, bevor er seine Lippen gierig zurück auf ihre legt. Er drängt sie mit einem Geschick, das sie auch in fünf Jahren nie vergessen konnte, innerhalb eines Wimpernschlags mit dem Rücken gegen die nächstbeste Wand und sie unterbricht ihren wilden Kuss stöhnend. Bevor sie die Augen öffnet, streift er ihr schon das T-Shirt vom Körper und ihr BH folgt dem hellen Stoff noch während sie erregt um ihren Atem ringt. Tenten fährt mit ihren Fingern von seinem Schulterblatt bis zu seinem Bauchnabel, bevor sie mit ihren Lippen demselben Weg folgt, weil sie sich noch überdeutlich daran erinnern kann, wie er darauf reagiert. Neji umfasst mit einem unterdrückten Stöhnen herrisch ihre Handgelenke und reißt sie zurück nach oben. „Tenten?“ „Mhm?“ Ihr gespielt unschuldiger Ton entlockt ihm ein belustigtes Grinsen, bevor er sich revanchiert, indem er sie ohne Vorwarnung durch die Luft und auf ihr Bett wirft. „Neji!“ Sie stützt sich auf ihre Ellenbogen, aber ihr Protest stirbt auf ihren Lippen, als sie seinem eindringlichen Blick begegnet. Und für diesen intimen Moment zwischen ihnen, lässt er zu, dass sie seine Gefühle in seinen Augen lesen kann. Seine Gefühle für sie. Sie folgt seinen Händen mit ihrem Blick, als er sich sinnlich seine Hose von den Hüften streift und fährt sich unbewusst mit der Zunge über die Unterlippe, was wiederum den Rest seiner strapazierten Selbstbeherrschung in Sekundenschnelle aus dem Fenster katapultiert. Er fährt mit seinen Augen über ihren entblößten Körper und sie sieht die prägnanten Adern um seine Augen hervortreten. „Du kannst später spielen. Aber jetzt-“, er ist mit einem Satz über ihr und sie keucht atemlos gegen seine Lippen, als er blitzschnell einen Arm um ihren nackten Rücken legt und ihren Körper zurück gegen seinen zieht, „hole ich mir, worauf ich fünf Jahre gewartet habe!“ Er küsst sie wild, während sich seine geschickten Hände auch an ihrer Hose zu schaffen machen. Tenten schließt mit einem hilflosen Flattern ihrer Lider die Augen. Kami, wie sehr sie diesen Mann vermisst hat! . . . Er küsst ihren nackten Bauch und grinst verborgen gegen ihre Haut, als er spürt, wie sie ihre Muskeln anspannt, um zu verbergen, dass sie immer noch kitzelig ist. „Neji?“ „Mhm?“ „Ich muss anfangen den Zaun zu streichen.“ Er beugt sich schmunzelnd über sie und streift ihre Lippen ungewohnt zärtlich mit seinen. Der talentierte Hyuuga verharrt direkt über ihrem schmalen Körper und sie spürt jedes seiner Worte und seinen plötzlichen Ernst an jedem gereizten Nervenende. „Was bedeutet das hier für uns?“ Tenten holt tief Luft und schließt hilfesuchend die Augen, während sie sich selbst einen Moment gibt, weil sie will, dass sie ihre nächsten Worte wirklich ernst meint. „Ich vergebe dir. Aber ich brauche Zeit, um-“ Aber das ist schon weit mehr als er zu hoffen gewagt hat und ohne die Geduld aufzubringen, um sie ausreden zu lassen, legt er beide Hände an ihre Wangen und küsst sie hemmungslos. Und es ist alles: Leidenschaft, Liebe und Vergebung. . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)