Starcrossed von Soeni ================================================================================ Kapitel 1: Ihre Welt, seine Welt -------------------------------- Orochimaru hatte ihr den Tag freigegeben. Die Erholung hatte sie auch bitter nötig. Ihr Kopf drohte in tausend Teile zu zerspringen. Übel war ihr auch, nicht zuletzt, weil sich die Welt zu drehen schien. Sie begab sich schnurstracks auf den Weg nach Hause, der sie weg von der heruntergekommenen Gegend rund ums Hotel, zum Zentrum, führte. Es gab überall Asphaltlöcher und umgeworfene Mülltonnen. Häufig lag der Müll auch einfach so rum. Ihr Kage hatte viele fähige Shinobi angesammelt. Darunter waren vor Allem Kämpfer, aber auch Strategen und Mediziner, sowie Wissenschaftler. Nur leider gab es sehr wenige Zivilisten, die Aufgaben, wie eben die Müllabfuhr übernahmen. Dementsprechend unschön sahen die Strassen aus. Sakura kam langsam ins Zentrum, dem gehoberen Teil Otos. Hier befand sich ihr Appartement, noch so ein Luxus, den sie sich aufgrund ihrer Stellung leisten konnte. Es befand sich nahe dem Schloss, welches noch aus der Zeit des grossen Madara stammte. Ein unbedeutender Daimyo hatte hier gelebt, bevor seine Provinz den Bach runter ging. Jetzt gehörte es Orochimaru. Sie schritt auf ein Hochhaus gleich daneben zu. In der Lobby wurde sie von Roy, dem Portier begrüsst: "Guten Morgen Haruno-san. Haben sie gut geschlafen?" Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Sie streckte ihm daraufhin nur keck die Zunge raus. Noch im Aufzug konnte sie ihn kichern hören. Im obersten Stockwerk angekommen, stieg sie aus und befand sich gleich inmitten ihres Wohnzimmers. Möbliert war das Zimmer mit einem roten Ledersofa zu ihrer Rechten. Davor stand ein gläserner Tisch auf einem weissen, fussligen Teppich. An der Wand hing ihr ganzer Stolz: der grosse Plasmafernseher! Das Teil war brandneu und echt sauteuer gewesen! Aber das absolute Highlight war das Fenster, welches vom Boden bis zur Decke reichte. Von ihrer Wohnung aus hatte man einen herrlichen Ausblick über den gehobenen Teil Otos, während der Rest hinter Hügeln verborgen blieb. Sakura schmiss sich erstmal aufs Sofa und schleuderte ihre roten Pumps in Richtung Garderobe. Beide krachten gehen die Tür und kamen mitten im Eingangsbereich zu Liegen. Die Tasche wurde einfach auf dem Boden fallen gelassen. Sie blickte aus dem Fenster auf Oto herab. Langsam wurde auch die Stadt wacher, man sah schon einige Zivilisten die ihre Geschäfte aufschlossen und vor den Läden ihre Ware aufstellten. Irgendwann wurde aber das zu langweilig und der Drang zu duschen überschattete die Müdigkeit. Sie kämpfte sich also hoch und schlurfte ins Bad. Vorher holte sie sich noch neue Kleider aus ihrem Schlafzimmer. (In einer Wohnung mit so vielen und so grossen Fenstern wollte sie besser nicht nackt oder mit nur einem Handtuch bekleidet herumlaufen.) Nachdem sie sich gründlich ihre Sünden abgewaschen hatte, riskierte sie einen Blick in den Spiegel. So schlimm wie erwartet, sah sie eigentlich gar nicht aus! Ihre Haut war blass und gelblich wie bei einer Leiche und sie hatte Augenringe bis zum Kinn, aber sonst… Etwas mehr Schlaf würde ihr guttun… Der Rest des Tages war sehr unspektakulär. Sie gammelte etwas in ihrem Kingsize Bett, mit den roten Seidenbezügen rum, las ein Buch aus ihrer eigenen kleinen Bibliothek (eigentlich ein Ankleidezimmer, welches sie mit Bücherregalen gefüllt hatte) und schaute fern. Am Abend hatte sie sich Ramen heraufschicken lassen, da sie nie kochte. Wenn sie es doch tat, endete es zu 100% im Desaster. Einmal hatte sie sogar reines Wasser anbrennen lassen! ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Naruto hatte an diesem wunderbar sonnigen Frühlingsmorgen gute Laune. Wieso auch nicht? Er hatte gestern ein nettes Date mit Hinata seiner Freundin verbracht. Sie waren zu Ichiraku essen gegangen und später noch zu ihm…. Sie hatten keinen Sex, falls ihr das jetzt denkt! Natürlich nicht, Hinata war schliesslich eine Lady und wollte damit bis nach der Hochzeit warten. Naruto respektierte das! Auch wenn nach über zwei Jahren des Wartens, seine Eier nicht weniger blau wurden…. Gerade war er unterwegs um sich Frühstück zu holen. Natürlich bei Ichiraku, wo sonst? Seit Neustem gab es da Frühstücksramen, extra für ihn. Eigentlich war es dasselbe Gericht, nur mit Eier und Speck verfeinert, und dazu gab es gratis eine kleine Flasche Orangensaft. Teuchi blickte auf, als sich Naruto unter den Vorhängen hereinduckte. „ Hey alter Mann, du kennst ja den Drill, zweimal Frühstück zum Mitnehmen, bitte!“ Der „alte Mann“, der sich über die Jahre an Narutos schroffe Art gewöhnen musste, liess diese wenig schmeichelhafte Bezeichnung kalt und machte sich an die Arbeit. Während Teuchi kochte, nahm sich Naruto einen Stuhl und begann ihm vom gestrigen Date, in allen Einzelheiten, zu erzählen, wobei es ihn nicht kümmerte oder auffiel, dass der Andere ihm nicht zuhörte, sondern lediglich ab und zu nickte oder ein „aha“ oder ein „schön“ brummte. Er mochte Naruto wirklich sehr, aber nach zwei Jahren in denen er sich fast täglich dessen Schwärmerei über Hinata anhören musste, war sein Interesse an der Beziehung der beiden auf null gesunken. Mit dem Essen bewaffnet machte sich Naruto kurz darauf auf den Weg zum Hokage Turm. Die Anbu liessen ihn ohne zu zögern ins Büro des Vierten hinein, schliesslich war Naruto dessen Sohn und besuchte ihn so oft es ging. Wie erwartet, sass Minato an seinem Schreibtisch. Konzentriert arbeitete er an einem Stapel Formulare, der seltsamerweise nie kleiner, sondern immer nur höher zu werden schien. Sein Vater war ein sehr fleissiger Mann. Er stand meistens um fünf Uhr morgens auf und ging ohne zu Essen in sein Büro. Gegen sechs Uhr früh reichte ihm seine Assistentin und ehemalige Schülerin Rin eine Tasse schwarzen Kaffee. Und gegen neun kam gewöhnlich Naruto mit Ramen vorbei, wie es gerade der Fall war. Heute also, nach fast einer Woche Ruhe, wurde eine dampfende Schüssel mit streng riechendem Inhalt vor seiner Nase abgestellt. Minato verzog missmutig sein Gesicht, beim Einatmen des Geruchs. Das dürft ihr jetzt nicht falsch verstehen! Er liebte das Gericht fast genau so sehr wie sein Sohn, nur er musste es nicht schon so früh haben. Es blieb ihm aber keine andere Wahl als die angebotenen Essstäbchen von Naruto anzunehmen und zu essen, sollte er nämlich dies nicht tun, würde sein Sohn ihn so lange nerven (und ihn somit von der Arbeit abhalten), bis er ass. Naruto setzte sich ihm gegenüber an den Tisch vor seine eigene Schüssel ihn erwartungsvoll ansehend. Demonstrativ schlürfte sein Vater ein paar der Nudeln aus der Brühe. Nun fing auch die jüngere Version von ihm an reinzuhauen mit einem lauten „Guten Appetit!“ vorher und mit sehr viel mehr Gusto währenddessen. „Dad, du wirst nicht glauben was Sasuke-teme auf der Mission passiert ist! Das war echt zum Schiessen, echt jetzt!“ Daraufhin fing Naruto eine überdramatisierte Geschichte über Sasuke, eine Lady und einen Affen, zu erzählen, die seiner Meinung nach sauwitzig war, die aber in Wahrheit nur ihn so amüsieren konnte, da er es urkomisch fand, wenn Sasuke sich wehtat und/oder blamierte. In diesem Fall tat er beides. Minato konnte sich nur ein müdes Lächeln abringen, während er die Formulare auf dem Tisch vor den Nudelstückchen rettete, die Naruto mit dem Mund über den ganzen Tisch sprenkelte. „Was liest ‘n du da eigentlich?“, fragte er schliesslich, nachdem er sich von einem Lachkrampf, der nach seiner Erzählung gefolgt war, erholt hatte. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Sie wurde aus dem Schlaf gerissen, als ihr antrainierter sechster Sinn ein sehr spezifisches Chakra wahrnahm. Es befand sich in der Lobby, neben einer zweiten bekannten Person und noch einigen anderen, die sie vernachlässigte, da sie zu schwach wirkten um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Gerade stellte sie drei Tassen heissen Grüntees auf den Couchtisch und setzte sich auf den Sessel mit dem Rücken zum Fenster, als die Türen des Fahrstuhls sich öffneten und ihre zwei Gäste hereintraten. Die Türen waren mit einem sehr komplizierten Siegel versehen worden. Sie öffneten sich nur bestimmten Chakras auf den bestimmten Etagen. In Sakuras Fall waren das, natürlich, sie selbst, ihre beste Freundin Karin und Orochimaru. Dieser setzte sich, gefolgt von Kabuto gerade auf ihr Sofa und nahm die Tasse in die Hand. Er sagte lange Zeit nichts, sondern nippte gemächlich seinen Tee. Kabuto tat es ihm gleich. Sakura versuchte genauso entspannt zu sein, nur leider war sie kein besonders geduldiger Mensch, weshalb sie sich nach einer Minute Stille nicht mehr zurückhalten konnte. „Und, was hat er gesagt?“, fragte sie aufgeregt. Orochimaru stellte mit einem amüsierten Schmunzeln die Tasse wieder weg. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Puh! Naruto hatte gerade noch rechtzeitig aus dem Turm fliehen können. Was Missionsberichte anging, verstand sein Vater echt keinen Spass.... ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Als sie Orochimarus Chakra nicht mehr wahrnehmen konnte, atmete sie erleichtert auf und sackte etwas in sich zusammen. Sie wollte nichts mehr als gerade ihn stolz zu machen und was tat sie? Er hatte so viel für sie getan und sie trat es mit Füssen. Enttäuscht über sich selbst entfuhr ihr ein tiefer Seufzer. Es half nicht, sie musste sich in Zukunft einfach dankbarer zeigen. Die Uhr an der Wand zeigte 10 Uhr morgens an. Es wurde höchste Zeit! Hektisch eilte sie in ihr Büro, um sich dort, voller Vorfreude, aufs Fensterbrett zu setzten. Durch einen Spalt im Vorhang hatte sie einen guten Blick ins Fenster des Hochhauses neben dem Ihrem. Sie konnte unbemerkt direkt ins Schlafzimmer ihres Nachbarn spähen. Ihres unverschämt heissen Nachbarn! Um diese Zeit war er bereits aufgestanden und machte Frühsport- eine Art Yoga- und zwar nur mit einer Boxer Short bekleidet. Genau eine halbe Stunde lang konnte sie den Anblick des Adonis geniessen, wie er sich bückte, streckte und verbog und so ungewollt seinen Körper zur Schau stellte. Dann verliess er das Zimmer, vielleicht um sich Frühstück zu machen. Sie wusste es nicht. Es interessierte sie auch herzlich wenig. Sie hatte ihre eigene, persönliche Piep Show, die wollte sie nicht ruinieren, indem sie zu viel über den unwissenden Darsteller wusste. (Meistens stellten sich die Männer in ihrem Leben als Mörder, Vergewaltiger oder Schlimmeres heraus. Wie konnte sie den Körper eines solchen Monsters noch geniessen?) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)