The Enemy called Love von Kitsunebii (KaitoxShinichi • KaiShin • Highschool AU) ================================================================================ Kapitel 3: Wirklich, was haben Mädchen immer mit ihren falschen Fingernägeln? Das sind ja Mordwaffen – Mordwaffen! ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Mhm-hm. Ja, ja, okay – Einbildung, alles bloß Einbildung. Ja nee, is´ klar, und er war die Queen von England. Oder in Kaito Kuroba verliebt. Vorher würden Schweine fliegen lernen. Shinichi hatte Schritte hinter sich gehört - Schritte, okay?! Aber als er sich umgedreht hatte, war da niemand! Nicht einmal irgendein dummer Hase im raschelnden Gebüsch oder ein doofer Vogel im Baum – nichts da, niada, niente! Fast hatte ihn die Ruhe mehr beunruhigt, als wenn da wirklich jemand hinter ihm gewesen wäre. Aber er wäre nicht Shinichi Kudo, Sohn einer berühmten Schauspielerin (die aber unter ihrem Mädchennamen bekannt war, und ihn deswegen keiner in Verbindung mit ihr brachte) oder der Sohn des berühmten Krimiautors Yusaku Kudo (der aber unter einem Synonym bekannt war, weswegen ihn auch keiner mit ihm in Verbindung brachte) gewesen, wenn ihn so etwas aus der Fassung bringen würde. Er war nur ein wenig schneller gegangen und hatte die Augen ein wenig weiter offen gehabt. Nur zur Sicherheit. *✲゚*。⋆*✲゚*。⋆*✲゚*。⋆*✲゚*。⋆*✲゚*。⋆ Ran hatte er von dem Vorfall – na ja, soweit man das überhaupt Vorfall nennen konnte, passiert war ja doch nichts - nichts erzählt, sie hätte ihm dann nur seine geliebten Krimis weggenommen und ihn aus seinem Haus verbannt, mit der grausamen Absicht, dass er endlich Freunde finden sollte. Gab es eine schlimmere Bestrafung? Deswegen ertrug er das prickelnde Gefühl im Nacken tapfer und steckte die Nase einfach noch ein wenig tiefer in sein Buch. Und als würde er nur noch mehr wie ein Nerd aussehen wollen, schob Shinichi sich in diesem Moment auch noch die Brille hoch. Weil Shinichi einfach nicht wusste, wie man cool aussah. (Im Übrigen war er Sonoko gestern doch noch so halbwegs davongekommen; mit ein wenig Überredungshilfe seitens Ran und ein wenig „Das war nur eure Einbildung!“ seitens Shinichi. Unglaublich [traurig] aber wahr, sie hatten es ihm sogar geglaubt. Hätte Shinichi noch welche gehabt, hätte er jetzt endgültig seine Hoffnung in die Menschheit verloren.) Den armen Irren, der ihm sein Buch wagemutig aus der Hand riss, schien sein Anblick aber nicht verschreckt zu haben. „Wow, Sherlock Holmes, huh? Ist das nicht ein wenig zu schwer für dich?“, pfiff Kaito beeindruckt und sah ihn spöttisch an. Wenn er nicht eine so eine gute Kinderstube gehabt hätte, die er sich liebevoll selbst antrainiert hatte (denn seien wir mal ehrlich, seine Eltern hatten alles andere als eine gute Kinderstube), wäre er ihm wahrscheinlich an den Hals gesprungen. Die nötigen Skills, um Kaito auf Nimmer-Widersehen verschwinden zulassen, hatte er ja. „Zufälligerweise nicht, nein. Wenn du jetzt so gnädig wärst mir mein Buch wiederzugeben…“, streckte Shinichi die Hand auffordernd aus. Mit einer Verbeugung bekam er es sogar zurück und wurde wieder mit Kaitos Grinsen, eh, beglückt. Ja, nennen wir es einfach mal beglückt. „Bitteschön, my Lady. Obwohl ich sagen muss, dass Arsene Lupin mir besser gefällt. Und, wirklich, es war keine Absicht es so geschockt rauszubekommen, wirklich nicht! (und vielleicht hätte er auch, wenn es ihn nicht wirklich so erschüttert hätte, bemerkt, dass Kaito ihn als Mädchen adressiert hatte), aber er konnte es einfach nicht verhindern. Wirklich nicht. „D-Du liest Bücher?“ Denn, wow, war er im falschen Film gelandet? Kaito war doch DER Schulstar schlechthin, nicht wahr? Er war verdammter Sophomore, und sogar die Seniors verehrten ihn! Sollte er dann nicht eher in... was wusste er denn, Autos, Partys, Mädchen und dem ganzen schmutzigen Kram interessiert sein? Dass er dann aber sowas wie Arsene Lupin, einen DER Klassiker kannte, das schockte Shinichi nicht nur, nein - es beeindruckte ihn regelrecht. Ein gespielt-beleidigter Ausdruck trat in Kaitos Augen und er schob schmollend die Unterlippe vor. „Was, seh ich etwa so ungebildet aus?“ „N-Nein! A-also…“ Verdammt, Shinichi hasste den Kerl doch – warum entschuldigte er sich jetzt auch noch bei ihm?! Kaito rettete ihn, zum Glück, vor einer weiteren unvergesslichen Blamage, und wuschelte ihm spielerisch durch die Haare (er schien seine Haare wirklich zu mögen. Die waren nebenbei angemerkt auch immer noch blau.). „Ha ha, mach dir nichts draus! Ich posaune es auch nicht in die Welt hinaus. Aber ja, ich lese Bücher.“ Den letzten Teil hatte er in einer belehrenden Stimme gesagt, wie Erwachsenen Kindern beibrachten, dass man keine Lollis klaute, und Kaito sah ihn gleichzeitig herausfordernd-spöttisch an. Warum hatte er sich gleich nochmal schlecht gefühlt? Ach ja, genau, Gewissen, dieser miese, kleine Verräter. „Wolltest du sonst noch was, oder kann ich wieder in Ruhe lesen?“, fragte er desinteressiert und schlug sein Buch wieder auf. „Eigentlich ja.“ Verwirrt runzelnde Shinichi die Stirn und sah wieder auf. Es war echt nicht schön, dass Kaito so auf ihn herabsehen konnte – andererseits war sein Sitzplatz so gemütlich, extra aufstehen nur um seinem Ego einen kleinen Schub zu geben (und weil Kaito sowieso größer war als er…) wollte er dann doch nicht. Warte, was war gleich nochmal? Ach ja, Kaito wollte wirklich etwas. Warte – WAS?! „Ehm.. und das wäre?“, fragte Shinichi. Er wusste nicht recht, was er davon halten sollte. „Ich schmeiß am Samstag eine Party und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht kommen möchtest.“ Er sah hinter sich, er sah hinter Kaito, er drehte seinen Kopf – so gut das sitzend ging – im Kreis – er checkte sogar die Fenster! Aber da war keiner den Kaito gemeint haben könnte. War das sein Ernst? Oder wollten Aliens die Weltherrschaft übernehmen und hatten Kaito eine Gehirnwäsche verpasst? Klang unwahrscheinlich? Wie wahrschein klang es denn, dass Kaito, DER Schulstar, gerade ihn, DEN Loser, wirklich zu seiner Party eingeladen hatte? Nicht sehr wahrscheinlich? Genau Shinichis Gedanken. Deswegen starrte er ihn jetzt auch mit offenem Mund an. „Ehh… was?“, brachte er nur wenig intelligent heraus, und traute sich nicht einmal zu blinzeln. Vielleicht würde sich der andere dann ja in ein menschenfressendes Alien verwandeln und ihn in einem Stück verschlucken. Obwohl – eigentlich klang das ja echt cool… Amüsiert blitzten Kaitos Augen auf und er steckte die Hände lässig in die Hosentaschen. „Du. Samsatg. Zu meiner Party kommen willst“, wiederholte Kaito nochmal. Er klang dabei so, als würde er einer neugefundenen Lebensform das Sprechen beibringen wollen, aber bei Shinichis mentalen Zustand war das wahrscheinlich auch nötig. Shinichis Unglaube wandelte sich langsam in Misstrauen und er betrachtete Kaito mit einem undeutbaren Blick. Das roch doch nach Falle und peinlichen Streichen. Und selbst wenn nicht, und Kaito wirklich so verrückt war, ausgerechnet Shinichi zu seiner Party einzuladen – er mochte Partys einfach nicht. Es war laut und stank und da waren überall halbnackte Teenies, die betrunken übereinander herfielen und es überall wie die Karnickel trieben. Igitt, nein danke, das musste er nicht sehen. Deswegen stand er auf und klappte sein Buch zu. Mit einem „Kein Interesse“ war er auch schon verschwunden, sodass er nicht Kaitos amüsiertes Lächeln sah, und den kampflustigen Blick in seinen Augen. *✲゚*。⋆*✲゚*。⋆*✲゚*。⋆*✲゚*。⋆*✲゚*。⋆ Shinichi hatte kaum einen Schritt durch die Klassentür gemacht, da wurde er schon von heulenden und kratzenden Mädchen mit zentimeterlangen Fingernägeln angefallen, die ihm ins Ohr schrien und sich auch noch gegenseitig schubsten. Wenn er genauer hinsah, dann sahen ihn auch die Jungs seiner Klasse feindselig an – wobei er auch ein kleines bisschen Mitleid entdeckte. Toll, dieses, wahrscheinlich sogar ehrliche Mitleid, half ihm aber trotzdem nicht. Au, verdammt, was waren diese Nägel denn – Mordwaffen?! Sie taten auf jeden Fall verdammt weh! Irgendwie hatte er es geschafft sich aus dem tobenden Bündel Highschoolmädchen heraus zu kämpfen. So leise wie möglich robbte er über den Boden, nur um von einem Paar Beine aufgehalten zu werden. Vorsichtig sah er nach oben, und Shinichi blickte wortwörtlich seinem Ende ins Gesicht. Sonoko sah nicht gut gelaunt aus – kein bisschen. „Was denkst du bloß wer du bist, Kudo?!“ Ohne, dass er überhaupt hätte protestieren können, hatte Sonoko ihn schon mit ihrer unberechenbaren Muskelkraft hochgehoben und drohte auch noch mit ihrer Faust. Diese Frau würde eines Tags nochmal seinen Tod bedeuten! „Was hab ich denn getan?!“, rief Shinichi panisch und strampelte mit den Füßen, um auf den Boden zu kommen. Seine Mühen waren aber vergebens, da Sonoko, mit der geballten Ladung Wut, die in ihrem Körper war, wahrscheinlich sogar einen Elefanten hätte hochstemmen können. „Was du getan hast? Er fragt auch noch was er getan hat!“, lachte sie hohl. Shinichi hörte hinter sich einige der Mädchen aufjohlen und wüste Beschimpfungen, von denen er nicht einmal wusste, dass Mädchen diese kannten. Zum Teufel nochmal, er wusste nicht einmal, dass er selbst solche Ausdrücke kannte! „Wie konntest du Kaito-samas Einladung bloß ausschlagen? Da fragt er schon ausgerechnet dich – mir will sowieso immer noch nicht klar werden, warum er das getan hat, aber wahrscheinlich ist er einfach so gütig! – und dann sagst du einfach nein? Wer glaubst du eigentlich, wer du bist?!“ Bald ein toter Mann?, dachte Shinichi verzweifelt. Sie schüttelte ihn noch ein bisschen mehr hin und her, und wenn er bis dato nicht schon Sterne gesehen hätte, hätte er sie spätestens jetzt gesehen. Sein Frühstück klopfte auch schon penetrant gegen seinen Bauch und verlangte nach Ausgang. Wenn er Sonoko jetzt direkt ins Gesicht kotzten würde, würde sie ihn dann loslassen? Eigentlich hatte Shinichi ja vorgehabt noch zwei, drei Jahre länger zu verweilen, aber wenn sie ihn noch eine Sekunde länger schüttelte, wusste er nicht einmal mehr wo er gerade war… und würde dann wahrscheinlich peinliche Geschichten ausplappern. „S-Sonoko, was ist denn los?!“ Oh Ran, du mein heiliger Engel, ich liebe dich! Shinichi hätte Ran in diesem Moment abknutschen können, da Sonoko ihn erschrocken losließ, aber stattdessen machte er sich lieber aus dem Staub. Sein Ziel: Die nächstbeste Abstellkammer in Reichweite. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)