Daily Life von pechfeder (eine "Anders Leben" Aktion) ================================================================================ Kapitel 6: Day 6 ---------------- Day 6 „Seiichi. Seiichi!“, die Augen des Blauhaarigen öffneten sich, als er spürte, wie sein Bett nachgab. Dieses Mal erblickte er aber nicht, wie sonst, seine weiße Zimmerdecke, sondern das Gesicht seiner jüngeren Schwester, die einen Schmollmund zog. „Mou. Wach endlich auf, Nii-chan“, sagte sie und als ihr älterer Bruder sich endlich erhob, verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Du hast versprochen, heute mit mir zu Sanada-kun zu gehen“, sagte sie und ein verräterischer Rotton legte sich in ihr Gesicht. Seufzend schwang der Ältere seine Beine aus dem Bett und erhob sich, ehe er sich streckte, zum Fenster ging und die Vorhänge zurückzog, um die Sonne ein zu lassen. Sein Blick glitt nach draußen und tatsächlich war das Wetter ausgesprochen schön. „Du weißt aber, dass wir Schulisches zu besprechen haben, oder?“, fragte der Größere und seufzte schließlich ergeben, als er in das Gesicht seiner jüngeren Schwester sah. „In Ordnung, aber lass mich erst mal duschen und mich fertig machen“, verlangte er. Die Grundschülerin jubelte, ließ sich auf das Bett ihres Bruders fallen und eilte dann aus dem Zimmer, um sich selbst noch etwas zu Recht zu machen. Der Blauhaarige schüttelte den Kopf amüsiert. Wenn die Jüngere nur wüsste, dass Sanada absolut kein Interesse an Mädchen hatte, würde sie sich weinend in ihrem Zimmer verkriechen. Es war kein Geheimnis. Sanadas ganzes Augenmerk lag auf dem Tennis und seinen Pflichten im Dojo seiner Familie. Mädchen waren für ihn eine unerfreuliche Hürde, die es zu umsteuern ging, damit sie einen nicht unnötig aufhielt. Manchmal empfand selbst Yukimura ihn als zu kaltherzig. Besonders am Valentinstag, wenn Sanada die Bemühungen der Mädchen schlicht ablehnte. Er hatte noch nie gesehen, dass der Zweitgeborene der Samuraifamilie ein Geschenk oder den Brief eines Mädchens entgegen genommen hatte. Nun, Korrektur. Er hatte noch nie den ECHTEN Sanada dabei gesehen. Niou hatte sich bereits als Kuppler versucht und für ihren Vizekapitän eine Auswahl getroffen. Leider war dieser aufgeflogen und hatte die bisher größte Anzahl an Runden laufen müssen, die an der Rikkai je verzeichnet wurde. So in seine Gedanken versunken machte sich der Blauhaarige an seine eigene Routine. Er wässerte jede Pflanze in seinem Zimmer, ehe er sich Kleidung aus dem Schrank holte und schließlich im Badezimmer verschwand. Seit dem Weckruf seiner Schwester war eine halbe Stunde vergangen, bis Seiichi endlich am Esstisch Platz nahm und sich an sein Frühstück machte. Ihre Eltern waren bereits außer Haus, also waren die Geschwister allein daheim. Mit einem ungeduldigen Gesichtsausdruck warf seine Schwester ihm immer wieder Blicke zu, die zu sagen schienen: Iss schneller! Der Ältere störte sich daran nicht und aß in Ruhe auf. Tatsächlich räumte er dann auch noch artig die Spülmaschine ein, während seine Schwester bereits ungeduldig von einem Bein aufs Andere hüpfte. „Nun beeil dich doch mal!“, hetzte sie und endlich gab der Ältere nach. Kaum war er in seine Schuhe geschlüpft, hastete seine Schwester auch schon vor, eine große Tasche über ihrer Schulter. Der Ältere schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich denke immer noch, dass Kendo kein Sport für so ein junges Mädchen ist“, warf dieser ein. Doch wieder warf die Kleinere ihm einen beleidigten Blick zu. „Na hör mal. Ich bin doch keine kleine Prinzessin“, beschwerte sie sich und grinste dann frech. „Ich werde ein richtiger Samurai und um das zu werden, brauche ich Sanada-kuns Hilfe“, fügte sie hinzu. Manchmal wusste der Blauhaarige nicht, wie gut es wirklich war, dass Sanada sich Zeit nahm, seine Schwester in der Kunst des Schwertkampes zu unterrichten… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)