The meaning of life von Angel_66 (Marco x Ace) ================================================================================ Kapitel 17: Ich brauche Dich ---------------------------- ~*~ Kapitel 17 - Ich brauche Dich ~*~ „Ach, Quatsch! Ich lüge doch nicht....ich....ich denke bloß darüber nach, wie ich dir das am besten erklären soll, ohne dass es sich zu durchgeknallt anhört....““, eilig hatte Ace seine derzeit einzige funktionstüchtige Hand von seinen Haaren entfernt, nur um mit dieser schließlich den Krug vor sich wieder an seine Lippen zu heben und einen kräftigen Schluck daraus zu nehmen. Seufzend stellte er ihn daraufhin wieder ab, bevor er Ruffy wieder in sein erwartungsvolles Gesicht blickte. Der Kleine war wirklich unersättlich. Wie sollte er ihm bitte schön erklären, wie er sein Feuer zurückbekommen hatte?! Im Grunde genommen konnte er sich es ja selbst nicht wirklich erklären! Und wie zum Teufel klang es bitte, wenn er sagte, dass es mit ihm kommuniziert hatte und sie auf diese Weise quasi herausgefunden hatten, wie sie es aus Marco herausbekamen?! „Ach, großer Bruder....das alles hier, der ganze Tag heute war einfach nur total abgefahren und durchgeknallt. Ich denke, da kommt es jetzt auf die eine Sache auch nicht mehr an, egal wie verrückt die auch klingen mag.“ Entgeistert hob er nun seinen Blick erneut, um Ruffy völlig erstaunt ins Gesicht zu starren. War das da vor ihm wirklich sein kleiner Bruder? Es versetzte Ace einen schmerzhaften Stich, dass Ruffy durch diese einschneidenden und grausamen Erlebnisse wohl wirklich von seinem Frohsinn und der Unbeschwertheit hatte einbüßen müssen. Vor ihm schien nicht mehr sein kleiner, naiver und kindlicher Ruffy zu sitzen, sondern viel mehr ein gedankenvoller und ernster junger Mann, den das Leben schwer gezeichnet hatte. Mühsam schluckte Ace den letzten Rest an Rum seine Kehle hinunter, der sich plötzlich anfühlte, wie ein staubiger Brocken an Schuldgefühlen. Das hier war doch einfach nur krank! Reichte es nicht, dass er selbst so kaputt war?! Wieso musste es seinem Ruffy, der wichtigsten Person für ihn auf Erden, nun das Gleiche angetan werden?! Das hatte er nicht verdient! Nicht er, sein kleiner Bruder, der die Unschuld schlichtweg mit seinem bloßen Dasein verkörperte. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Ein wütendes und verzweifeltes Knurren verließ seine Kehle, als er seine gesunde Hand wie einen Schraubstock um den Krug schloss, bis seine Knöchel weiß hervortraten. Es war einfach alles nur seine Schuld! Er war Schuld an einfach allem! Wie hatte er nur jemals so töricht sein können, um zu glauben, er könne irgendwann wieder normal leben und diese schmerzenden Verluste verkraften, die seine gefallenen Nakama in ihr aller Leben gerissen hatten?! Wie hatte er nur jemals denken können, dass es Ruffy irgendwann wieder gutgehen würde, wenn er seinen großen Bruder nur erst einmal wieder an seiner Seite hatte?! Die Atmung von Ace wurde immer flacher und mittlerweile hatten auch die anderen gemerkt, dass etwas ganz und gar nicht zu stimmen schien. Jedoch konnten sie versuchen auf ihn einzureden, so viel wie sie wollten, der Feuerteufel zeigte keinerlei Reaktion. Nicht einmal dann, als ihn Ruffy mit einem besorgten Gesicht zu sich in die Arme zog. Selbst dessen Worte nahm er nicht einmal mehr wahr. Sein Herz schlug so laut, dass sämtliche an ihn gerichteten Wörter von dem dumpfen Pochen verschlungen wurden. In seinen Ohren begann das Blut unnatürlich laut zu rauschen, sodass es ihm schlagartig den Magen herumdrehte und ihm speiübel wurde. Die rasenden Gedanken brachten ihn das erste Mal seit geraumer Zeit wieder Stück für Stück zu Fall und noch während er versuchte, flüsternd nach Ruffy zu rufen, kehrte schlagartig diese ätzende Schwere und Dunkelheit ein. Nun wurde ihm auch bewusst, was er da gerade mal wieder durchmachen musste. Er hasste seine Narkolepsie.... Sein mitunter letzter Gedanke, denn dann wurde alles in diese verzehrende Schwärze gerissen. ~*~ Noch in dem Moment, als Ace zitternd zusammengeklappt war, stellte sich Marco unweigerlich die Frage, ob sein Freund nicht doch noch etwas Zeit gebraucht hätte, um dem Ganzen hier gegenüberzutreten. Stumm betrachtete er dessen kleinen Bruder, der den Körper der Fauerfaust hilflos und zu Recht auch ziemlich schockiert in seinen Armen hielt. Irgendwie erinnerte es sie alle wohl an diese eine Szene auf Marineford und noch ehe sich dieser Gedanke in ihren Geistern manifestieren konnte, handelte Marco. Mit vier großen Schritten war er bei den beiden Brüdern angelangt und kniete sich zu ihnen auf den Boden, um vorerst die Atmung von Ace zu kontrollieren. Diese ging flach, abgehackt und unregelmäßig, was seine Sorge nicht unbedingt wieder schmälerte. Seit Ewigkeiten hatte ihm diese fiese Krankheit keine Schwierigkeiten mehr bereitet und ausgerechnet jetzt kehrte sie gleich doppelt so heftig wieder?! Kein Zufall. Das war definitiv kein dummer Zufall! „Hey, Ruffy. Ich bin Marco.“ „Ja...ich...weiß.“, die Stimme des Strohhuts war leise geworden und doch konnte man die Sorge deutlich heraushören, die eine bleierne Schwere mit sich brachte. „Er hat verdammt viel durchgemacht und seit Tagen nicht richtig geschlafen vor lauter Aufregung, dich endlich wiedersehen zu können. Morgen ist er wieder auf den Beinen, mach dir keine Sorgen.“ „Sein Blick vorhin...das war nicht Ace.“ Marco sog geräuschvoll die Luft in seine Lungen, als er kaum sichtbar bei den letzten Worten des Strohhutes zusammengezuckt war. Der Kleinere war verdammt clever und entgegen mancher Vorurteile keineswegs auf den Kopf gefallen. Scheinbar konnte er ihm genauso wenig etwas vormachen, wie seinem älteren Bruder. „Ihm geht’s nicht gut......oder, Marco?“ Ein stummer Seufzer verließ die Lippen des Phönix. In diese Richtung hatte er das Gespräch nun wirklich nicht lenken wollen. „Geht es dir doch ebenso wenig. Ihr beide musstet viel durchmachen. Zu viel, als dass ihr es einfach so verdrängen könntet.“ „Er gibt sich die Schuld. An der ganzen Sache...oder?“ „Man merkt wahrlich, dass ihr Brüder seid....“ „Und....hast du ihm da raus geholfen?“ „Nun...anscheinend nicht gut genug. Ich habe ihn zusammen mit unserer Crew hier hergebracht. Wenn ich ehrlich sein soll, dann sind uns derzeit die Händen gebunden. Wir haben gehofft, dass du ihm den letzten Stoß in die richtige Richtung verpassen könntest, um sein Leben endlich wieder wertzuschätzen.“ Nun war es an Ruffy zu schweigen. Einen Moment lang schien er gänzlich seinen Gedanken nachzuhängen, während er seinem Bruder mitfühlend über dessen Rücken strich. Es verging eine ganze Weile, in der keiner etwas sagte und auch alle anderen um sie herum, waren mittlerweile verstummt. Irgendwann jedoch regte sich wieder etwas in dem Strohhut und er richtete sich etwas auf. Seine Lippen wurden von demselben Grinsen geziert, welches auch Ace immer auf den Lippen trug, sobald er neuen Mut gefunden und einen Plan geschmiedet hatte. „Okay.“, es folgte ein kräftiges Nicken seitens Ruffy, „...Ace hat mich immer beschützt und auf mich aufgepasst. Er war immer für mich da und hat mir bei all meinen Problemen geholfen. Wenn ich ihn schon nicht wirklich retten konnte, dann muss ich ihm wenigstens jetzt dabei helfen, dass er wieder der Alte wird. Wenn ich mein Bruderherz schon zurückhabe, dann möchte ich ihn auch so zurückbekommen, wie ich ihn immer kennengelernt habe.“ ~*~ Zurück auf der Moby, hatte es Marco endlich geschafft, den unruhig schlafenden Ace in sein Bett zu befördern. In dem kleinen Häuschen, in dem Ruffy, Jimbei und der alte Mann lebten, war gerade genügend Platz für seine drei Bewohner, sodass er und seine Nakama schließlich beschlossen hatten, zurück zur Moby zu gehen, um dort schlafen zu können. Ab morgen durften sie dann auch direkt an ihrem Anwesen vor Anker gehen, nun wo der Kampf und das Wiedersehen der D. Brüder mehr oder weniger erfolgreich stattgefunden hatte. Trotz Phönix war es kein Leichtes gewesen, Ace zu transportieren. Mit einem schrägen Grinsen musste Marco unweigerlich feststellen, dass der Kleinere wirklich gut trainiert und entsprechend Muskelmasse zugelegt hatte. Als er seinen Freund nun aber im Bett abgelegt und ihn bis auf seine Unterhose entkleidet hatte, kehrte schlagartig die Sorge zurück. Ace' Atmung ging immer noch unregelmäßig, sein Puls war stark erhöht und mittlerweile überzog eine dünne Schweißschicht seinen Körper. Dieser zuckte unkontrolliert und krampfte sich teilweise sogar unnatürlich zusammen, während seine Lippen ein leises Wimmern verließ. Seufzend fuhr sich Marco durch seine Haare. Was sollte er nur machen? Aus Erfahrung wusste er ganz genau, dass es keine gute Idee war, Ace aus einem Narkolepsie bedingten Schlaf zu reißen. Dies hatte er zweimal machen müssen und jedes Mal hatte ihm sein Feuerteufel danach furchtbar leidgetan, da er von heftigen Migräneattacken und Übelkeit geplagt worden war. Doch bisher hatte er auch noch nie ein solch klägliches Bild dabei abgegeben. Was also wäre wohl dieses Mal besser für ihn? Kopfschmerzen und Übelkeit oder weiter unter diesen furchtbaren Alpträumen zu leiden? „Ace?“, kurzerhand war er zu dem Jüngeren aufs Bett gestiegen, um sich letztlich vorsichtig an den geplagten Körper heranzuschmiegen. Als er dabei feststellte, dass dieser eisig kalt war, stand sein Entschluss endgültig fest. Ace war trotz seines Feuers unnatürlich kalt?! Er musste definitiv aufwachen, egal wie! „Ace?“, seine Stimme war nun lauter geworden, als er den Körper seines Freundes zurück auf den Rücken drehte und ihn an seiner gesunden Schulter zu rütteln begann, „Ace! Aufwachen! Komm schon, Kleiner!“ „G....geh...w..eg....lass mich....nein...“ Unkontrolliert wand sich sein Kopf von einer Seite auf die andere. Seine Hand hatte er verzweifelt ins Laken gekrallt, als er sich letztlich sogar begann die Unterlippe blutig zu beißen. Das war nun wirklich genug! „ACE! WACH ENDLICH AUF, VERDAMMT!“ Der energische Druck an seinem Oberarm tat wohl sein Übriges, denn mit einem heftigen Ruck war Ace in die Höhe geschossen und hatte dabei sogar Marco von sich heruntergestoßen. Seine Atmung war ein einziges, aufgebrachtes und unkontrolliertes Rasseln, als er sich panisch umblickte und dabei begann seine Haare zu raufen. „Nein...nein....nein...“ Apathisch zog er seine Knie an den Körper, um diese schließlich mit seinem Arm zu umschlingen. Den anderen, im Verband verhüllten presste er dicht an seinen Körper, als er seinen Kopf heftig schüttelte und schließlich auf seinen Beinen ablegte. Ohne groß zu zögern, rappelte sich Marco wieder auf, ehe er sich seinem Freund erneut näherte und diesen ohne Umschweife zu sich in die Arme zog. Den Kopf drückte er dabei fest und beschützend in seine Halsbeuge, ehe er beruhigende Worte in sein Ohr hauchte. „Ich bin da, Ace. Es war nur ein Alptraum, es ist alles in Ordnung. Dir passiert nichts....ich bin da.“, wenn er etwas aus ihrer vergangenen Zeit gelernt hatte, dann, dass man in solchen Fällen ununterbrochen auf ihn einreden musste. Einen solch intensiven und heftigen Alptraum hatte Ace nun wirklich schon ewig nicht mehr gehabt, was in Marco unweigerlich die Frage aufkommen ließ, wieso es ausgerechnet heute wieder passiert war. Lag es wirklich daran, dass der heutige Tag einfach zu viel für ihn gewesen war? „Schhhh....ist ja gut...“, mittlerweile hatte sein Freund sogar angefangen zu weinen und Marco zerriss es förmlich, Ace wieder derart gebrochen und verzweifelt sehen zu müssen. So schlimm war es bisher wirklich nur gewesen, kurz nachdem er damals nach seiner Wiedergeburt aufgewacht war. „...Ace? Hörst du mich?“ Es dauerte schier eine Ewigkeit, bis sich Ace zu einem brüchigen Nicken aufraffen konnte, aber wenigstens schien er wieder ansprechbar zu sein. Also nahm Marco kurzerhand das Gesicht seines Freundes zwischen die Hände, um ihm in dessen Augen schauen zu können. „Es war nur ein Traum...hörst du?“ Dieses Mal folgte das Nicken etwas schneller, doch nahmen die Tränen daraufhin wieder Überhand und rollten nass und heiß über seine beiden Handrücken, mit denen er weiterhin das Gesicht von Ace umschloss. „So schlimm?“ Ein erneutes, heftigeres Nicken war Antwort genug, um schließlich eine seiner Hände in den Nacken seines Freundes gleiten zu lassen. „Kuss?“ Ace sah ihn durchdringend an und kämpfte erneut mit einem lauten Schluchzen, als er auch darauf ein Nicken zur Antwort gab, das deutlich energischer ausfiel, als alle anderen zuvor. Auch, wenn der Moment gänzlich unpassend war, so konnte sich Marco dennoch ein zartes Lächeln nicht verkneifen, als er seinem Freund ein paar triefend nasse Haarsträhnen hinter die Ohren strich, ohne ihren Blickkontakt dabei auch nur für eine Sekunde lang zu unterbrechen. In diesem Zustand sah Ace so kindlich aus und so unschuldig und zerbrechlich, dass sein ausgeprägter Beschützerinstinkt, dem er dem Phönix zu verdanken hatte, fast Überhand zu nehmen schien. Vorsichtig und langsam zog er den Jüngeren daraufhin an seinem Nacken zu sich, während sie sich immer noch gegenseitig in die Augen blickten. Diese schlossen sie auch erst, als sich ihre Lippen letztlich berührten und sie einen ganzen Moment lang so verharrten. Erst, als Marco schließlich begann, seine Lippen gegen die seines Freundes zu bewegen, kehrte allmählich Bewegung in ihr Stillleben ein, bevor sie sich in einem innigen Kuss verloren, der Ace allmählich wieder auftauen und sich entspannen ließ. „Mehr...“, wie ein Ertrinkender hatte sich Ace an sein Hemd gekrallt und sich an ihn gedrückt, während er mit dünner Stimme seinen eigentlichen Wunsch geäußert hatte. Die Tränen liefen ihm dabei immer noch über das blasse Gesicht, doch schien es ihn dieses Mal nicht sonderlich zu stören. „Mehr Marco, bitte....“ „Mit mehr meinst du...?“ „Dich. Bitte schlaf endlich mit mir, Marco....zeig mir, dass ich....lebe....zeig mir...“, erneut nahmen die Tränen Überhand und verschluckten seine Stimme zu einem heiseren Flüstern, ehe sich Ace kurz von ihm löste, um einmal tief durchatmen zu können. „Zeig mir, dass es sich lohnt zu leben...zeig mir, dass ich etwas wert bin.“ „Du verdammter Vollidiot!“, mit diesen Worten hatte er Ace schneller unter sich gebracht, als es dieser wahrhaben konnte. Mit allen Vieren stützte er sich nun direkt neben dem Kopf und den Hüften von Ace ab, während er ihren Kuss noch einmal weiter vertiefte. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass wir dich brauchen, Ace? Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ICH dich brauche?“ Als sie sich nach einer Weile wieder von einander lösten und sie sich dabei tief in die Augen sahen, schien die Welt für sie kurzzeitig stehengeblieben zu sein. In dem Blick von Ace erkannte Marco plötzlich etwas völlig Neues, das er bisher so noch nie gesehen hatte. Es fiel ihm schwer zu erkennen, was genau sich dort in den Seelenspiegeln seines Freundes zu regen begann und als dieser dann sanft mit den Fingern seinen Kinnbart nachfuhr, wurde ihm die Gelegenheit genommen, noch weiter darüber nachdenken zu können. Zwar hatte Ace dies schon öfter gemacht, doch niemals hatte in dieser einzigen, kleinen Berührung so viel Gefühl und Zärtlichkeit gelegen, wie jetzt. Ob es das war, was Ace gerade so dringend von ihm brauchte? Geborgenheit, Nähe, Zuflucht? Ja, vielleicht sogar Liebe? Waren sie nun tatsächlich an diesem einen entscheidenden Punkt in ihrer Was-auch-immer-Beziehung angelangt, an dem diese berühmten fünf Buchstaben mit ins Spiel kamen? „Ich brauche dich auch.“, es war das leise, zaghafte und völlig Ace-untypische Flüstern, das ihn zurück aus seinen Gedanken holte und ihn erst jetzt realisieren ließ, dass Ace sichtbar mit sich hatte kämpfen müssen, um ihm diese vielsagenden und bedeutsamen Worte sagen zu können. „Ich...wüsste nicht, was ich ohne dich machen würde, Marco. Du bist derjenige, der es immer und immer wieder schafft, mich aufzufangen und runterzuholen, ohne dass es mir zu viel wird.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)