Oni no Itami von TKTsunami (Schmerz des Dämons) ================================================================================ Kapitel 6: Sechste Lektion: Bewahre Träume im Herzen ---------------------------------------------------- „Sag Mal Zack, was willst du eigentlich später erreichen?“ Cloud sah in den dunkeln Himmel. Es war Abends und sie lagen entspannt im Gras des riesigen Gartens von Zacks Heim. Er streckte seine Hand nach Oben aus, als würde er nach den Sternen greifen wollen. Sie hatten die ganze Zeit in ihrer Tiergestalt herum gealbert, wobei Cloud sehr oft Aussetzer hatte. Es schien jedoch nie schlimm geworden zu sein, denn Beide hatten nur einige blaue Flecken mehr und er ein Schnurrhaar weniger – dem er wirklich nachtrauerte, aber es würde nachwachsen. Das auch Zack manchmal Aussetzer gehabt hatte, wusste er nicht. Überraschend war es jedoch nicht. Dämonen verloren sich gerne in ihrem Tier, vor allem wenn sie jung waren und spielten. Und es war ein Spiel gewesen, als sie durch den Garten gerast waren, sich immer wieder gegenseitig angesprungen hatten oder versucht hatten irgendwelche Insekten zu jagen. „Mhmh...“, meinte Zack nachdenklich und machte eine längere Pause. Cloud wartete geduldig, ließ seine Hand wieder sinken. „Was ich machen will? Nah ich will meinem Vater nacheifern. Er ist ein großer Mann und mein Vorbild. Leider verstehe ich die Politik nicht so ganz, aber das bringt er mir bestimmt auch noch bei. Und du? Nur stark werden ist doch bestimmt langweilig. Wir könnten ja gemeinsam etwas erreichen.“ Zack rollte sich auf die Seite um Cloud besser ansehen zu können. Dieser jedoch blickte noch immer zu den Sternen hinauf die er eben noch hatte greifen wollen, obwohl er wusste, dass diese Sterne eine Illusion waren, geschaffen vom Höllenfürst. Wie der wohl gewesen? Er hatte Mächte gehabt, die kein Dämon je erreicht hatte. Manchmal fragte sich Cloud, ob der Höllenfürst überhaupt einer von ihnen gewesen war und vor allem, ob er nicht ein Gott gewesen war. Kein Shinigami, sondern eine viel höhere Macht. Und was war vor ihm gewesen? „Ich will auch die Macht nicht einfach nur aus Langeweile.“ Er sah seine Hand an, die Spuren vom Training aufwiesen, aber es verheilte bereits. „Ich will die Macht haben, diesen Krieg zu beenden. Wir müssen aufhören uns gegenseitig abzuschlachten. Familien werden deswegen auseinander gerissen, viele Dämonen haben nicht Mal die Chance zu überleben. Die Schwachen sind den Launen der Starken ausgesetzt, es herrscht keine Ordnung, nur dieses sinnlose Blutvergießen.“ Er schloss sein Hand, ballte sie zur Faust, sodass sich seine Krallen in sein eigenes Fleisch drückten und es blutete. „Ich will nicht der neue Herrscher werden, ich will nur, dass dieser Krieg endlich endet... Und um das zu erreichen muss ich stark werden, sonst erreiche ich davon überhaupt nichts.“ Er sah nun zu ihm, entspannte seine Hand wieder etwas, sodass seine Krallen nicht mehr in sein Fleisch gerammt waren. Für Dämonen war es nicht schlimm ab und an Mal zu bluten. „Dann müssen wir noch ganz schön an uns arbeiten Cloud. Versprechen wir uns, dass wir eines Tages unsere Träume erreichen.“ Zack hielt ihm die Hand hin und als er gerade mit seiner blutverschmierten Hand zuschlagen wollte, schien Zack eine Idee zu bekommen, die er natürlich gleich umsetzen wollte. „Genau! Lass uns Blutsbrüder werden! Auf das wir immer zusammen halten werden. Ist bestimmt voll cool.“ Cloud kam gar nicht dazu etwas zu sagen, wollte er auch nicht. In dem Sinne war der Tiger einfach viel zu naiv, naiver als Zack es war und er hielt ihm erneut seine Hand hin, nachdem Zack sich ebenfalls eine kleine Wunde zugefügt hatte. „Okay Bruder.“, stimmte Cloud zu und schlug ein. Er hatte nie einen Bruder gehabt, auch nie Freunde. Jetzt hatte er einen Freund und einen Bruder. Ebene etwas dazwischen. Einen Blutsbruder und innerlich schwor er sich auch Zack zu beschützen. Er wollte ihn nicht verlieren, dazu hatte er ihn bereits einfach viel zu sehr in sein Herz geschlossen. „Auf das wir unsere Träume erreichen.“, flüsterte Cloud beschwörend, erwiderte das Grinsen von Zack.   Ich weiß bis heute nicht, ob ich meine Träume, unsere Träume je erreicht habe. Vermutlich nie. Mit der Zeit änderten sich meine Träume, der Krieg tobt noch immer, auf eine andere Art und Weise. Weißt du Zack, ich hab diese andere Art des Krieges mehr gehasst, als den offenen... Und ich war ganz allein, inmitten dieses Schlachtfeldes, was nicht aussah wie eins. Diese Momente haben mir immer gezeigt, dass Träume sich wohl nie erfüllen und doch.... bin ich ein Träumer, der einfach nicht aufgibt. Verrückt nicht wahr? Das wird sich wohl nie ändern. Hätte ich damals geahnt, dass dies der erste Schritt in unsere gemeinsame Zukunft war... Ich glaube ich würde es noch einmal tun. Weil mir unsere gemeinsame Zeit, noch immer mit das kostbarste in meinem Leben ist.   Langsam öffnete er seine Augen. Ciels morgendlicher Gesang holte ihn wie immer aus dem Dämmerungszustand und sagte ihm, dass ein neuer Trainingstag angebrochen war. Also stand er auf, trottete ins Bad. Inzwischen hatte er sich angewöhnt zu klopfen, zwar hatte die Villa mehrere Badezimmer, aber es lag am nächsten bei den Schlafzimmern. Aber eigentlich war nie jemand drin, da er und Ciel Frühaufsteher waren und sie bereits im Haus herum wuselte. Nachdem er keine Antwort bekommen hatte ging er rein. Allein schon deswegen stand er früh auf, er hatte dieses wundervolle große Bad für sich allein und es würde dauern bis Angeal und Zack sich um das Bad prügelten. Mit einer einfachen Handbewegung floss das warme Wasser mit dem herrlichen Kräuterduft in die große Wanne. Ein leises Schnurren verließ seine Kehle. Katzen hassten normalerweise Wasser, er als Tiger jedoch liebte es und war meist kaum noch da raus zu bekommen. Sobald also die Wanne gefüllt war, war er im Wasser entspannte sich. Da er immer Abends noch duschte um den Dreck abzubekommen, war das morgendliche Baden lediglich zur Entspannung gedacht und irgendwo auch zum Spielen. Mit seinem Schwanz schlug er verspielt Wellen und patschte damit wie ein kleines Kind auf die Wasseroberfläche. Seit ein paar Monaten war er hier und lernte seine Tiergestalt zu kontrollieren. Mit Zack trainierte er in seiner Halbform die Reaktionen. Der junge Wolf war ein guter Freund geworden und sie bauten auch Mal gerne etwas Unsinn, wobei Zack noch viel größere Scheiße bauen würde, würde er ihn nicht immer etwas zurück halten. Es war Zacks Art, die den Blonden recht schnell hatte aufblühen lassen. Zack war einfach direkt und offen, genau wie seine Eltern. Nun eigentlich wie Ciel. Angeal war zwar auch direkt, aber weniger Offen, wobei er wirklich nett war. Als Familienoberhaupt musste er wohl immer etwas ernster und strenger sein, denn Ciel übertrieb es auch manchmal mit ihrer Art und Angeal hielt sie dann immer zurück. Wie es seiner Mutter wohl ging? Vermutlich war sie irgendwo im Haus und weinte sich die Augen aus. Dieser Gedanke stimmte ihn wie immer traurig. Er hasste es sie weinen zu sehen, auch wenn er es nur einmal wirklich getan hatte. Als diese Männer gekommen waren und ihr vom Tod seines Vater erzählt hatten. Sie hatte genickt und hatte die Tür geschlossen, war heulend daran runter gesunken. Damals war er viel zu Klein gewesen, hatte nicht begriffen was eigentlich los war, hatte aber instinktiv richtig gehandelt. Er war zu ihr und hatte sie mit seinen kleinen Ärmchen umarmt, worauf sie ihn an sich gedrückt hatte. Seitdem hatte er sie nie wieder weinen sehen wollen, denn es war einfach ein schrecklicher Anblick. Und jetzt war er der Grund, weswegen sie vermutlich weinte. Aber es musste sein, denn er wollte sie beschützen können und anderen dieses Leid ohne Vater oder Mutter, oder gar ohne Beide aufzuwachsen ersparen. Er wollte verhindern, dass Eltern ihre Kinder verloren, wegen diesem verdammten Krieg! Und dafür musste er halt stärker werden. Sein Tier konnte er immer besser kontrollieren, hatte nicht immer ein Blackout, nur wenn er die Kontrolle verlor, oder aus Versehen seine Bestia entfesselte. Die Grenze dorthin wurde für ihn immer schwerer zu erkennen, da er nie wusste die Magie der Bestia zu erkennen. Am liebsten würde er seine Mutter danach fragen, aber sie oder sein Vater hatten gar keine Bestiagestalt, an sich hatte er recht... schwache Eltern gehabt, wenn er sich jetzt Mal die Dämonen ansah, die ständig hier her kamen um mit Angeal zu reden. Dieser hatte inzwischen eine eigene Partei, sein alter 'Meister' war wohl angegriffen und getötet worden. Angeal hatte dies genutzt und war von einer Stimme zur Partei geworden. Dadurch hatte er jetzt öfters Besuch, von seinen Stimmen, oder Parteien die ungefähr dieselben Ziele hatten. Und sie alle waren weitaus mächtiger, als seine Eltern es jemals gewesen waren. Nachdenklich lehnte er sich zurück. Zack meinte, dass die Politik der Teufel sehr verwirrend war, aber er glaubte da irgendwie einen Sinn zu sehen, wenn man die Geschichte dahinter einfach betrachtete. Die Hölle war vom Höllenfürst erschaffen worden und dann auch von ihm geleitet, als absoluten Herrscher. Er hatte die Hölle in neun Bezirke geteilt, je nach Klimazone. Klimazonen die heute kaum noch existierten. Cloud hatte Mal versucht heraus zu finden waren die Hölle immer mehr an Vegetation verlor. Nur durch den Krieg? Irgendwie glaubte er nicht daran. Ob es an der Abwesenheit des Höllenfürsten lag? Man sagte ihm nach, dass er mit der Hölle verbunden war und er sie stärken konnte. Vielleicht musste dies regelmäßig geschehen damit sie fruchtbar blieb? Er ließ sich etwas nach unten rutschen und blubberte leicht. Es machte einfach Spaß. Jedenfalls waren diese Bezirke damals von den XIII überwacht und geleitet worden. Natürlich so wie es der Fürst gewollt hatte. Die XIII waren damals nichts weiter als verlängerte Arme gewesen. Nicht jeder hatte einen Bezirk gehabt, aber wer genau welches Gebiet gehabt hatte, dass konnte er nicht mehr nachvollziehen. In der Stadtbibliothek, als auch in der privaten von den Fairs hatte er keine Information diesbezüglich finden können. Allgemein wusste er eh sehr wenig von den XIII oder dem Fürsten. Was er jedoch wusste, war das sein verschwinden allein wohl nicht das Chaos in Gang gesetzt hätte. Immerhin hatte es die Nr. VII seinen Stellvertreter gegeben. Aber auch dieser war zur selben Zeit verschwunden. Die XIII waren daraufhin führerlos geworden und hatten Probleme gehabt als Einheit zu fungieren. Dadurch hatten Dämonen begonnen sich zu fragen wieso sie überhaupt noch auf sie hören sollten. Das war der Anfang vom Ende gewesen. Am Anfang war der Krieg nur gegen die XIII gewesen die sich seitdem stark zurück gezogen hatten, falls sie noch lebten. Man sagte ihnen verschiedenes nach. Cloud glaubte, dass sie noch lebten, lediglich nur den Fürsten oder die VII suchten. Viele jedoch waren der Meinung, dass sie tot waren, oder ihren Rang aufgegeben hatten. Er zweifelte jedoch daran. Sie hatten den Fürst hautnah erlebt, sie waren ihm gefolgt, wären für ihn ohne zu Zögern gestorben, sowas legte man nicht einfach ab, oder? Warum sonst hatten sie zu Anfangszeiten nie versucht selber zu herrschen? Sie hatten versucht Ordnung zu wahren, aber immer darauf gepocht, dass kein Dämon Anspruch auf den Thron hatte, dass dies nur dem Fürsten oblag. Er tauchte wieder auf, wegen Luftmangel und starrte die Decke an. Seit dem Rückzug der XIII gab es jedoch niemanden mehr, der den Thron schützte und es gab genug Teufel, welche diesen für sich wollten. Es gab eine Zeit lang keine Grundregeln mehr. Irgendwann hatten die mächtigsten Teufel wohl entschlossen so etwas wie einen Rat zu bilden. Solange die Frage wer denn nun der absolute Herrscher war nicht geklärt war, würden sie wenigstens dafür Sorgen, dass gewisse Grundregeln eingehalten wurden. Es gab aktuell insgesamt 20 Sitze. 20 Dämonen repräsentierten wiederum andere Dämonen. Das zusammen nannte man Partei. Die Dämonen deren Meinung von einem Sitz repräsentiert wurden, nannte man Stimmen. Stimmen waren nicht von einer Partei abhängig. Sie konnten wechseln, wenn ein anderer Sitz mehr ihre Vorstellung entsprach. Der Sitz mit den meisten Stimmen hatte natürlich mehr Macht. Es kam durchaus vor, dass Stimmen als auch Sitze getötet wurden um seine Machtposition zu stärken. Meist lebten die Sitze gefährlich. Angeal hätte wechseln können, aber er hatte wohl hinter diesem Dämon gestanden und hatte dessen Repräsentation nicht aufgeben wollen, sonst hätte er sich nicht so stark gemacht und war von den Anderen letztendlich zu einem Sitz gewählt worden. Ab einer bestimmten Anzahl von Stimmen wurde man nämlich zu einem Sitz, waren sich die Stimmen einig. Hätte Angeal es nicht getan, gäbe es aktuell nur 19 Sitze. Wie viele Stimmen es eigentlich gab, das wusste Cloud nicht. Aber er wusste, dass manch einzelne Stimmen durchaus mehr Gewicht hatten, als manch Andere. Sephiroth, sein Lehrmeister zum Beispiel, hatte eine Menge Gewicht. Seine Meinung war wohl hochgeschätzt. Er hatte ihn Letztens gefragt, warum er nicht ein Sitz geworden war, war er doch eigentlich mächtiger als Angeal. Sephiroth hatte jedoch gemeint, das er zwar führen konnte, aber er absolut kein Politiker war. Angeal konnte durchaus an den richtigen Stellen besser agieren als er. Deswegen traute er Angeal das mehr zu und gab ihm seine Stimme, als selber ein Sitz zu sein. Zack fand es einfach kompliziert, er selber fand es gar nicht so schlimm. Größtenteils kloppten sich einfach 20 Dämonen um ein paar Regeln, die Ihnen im Krieg eventuell einen Vorteil verschafften. Wie man das jedoch als Politik bezeichnen konnte, war Cloud schleierhaft, vor allem half es eigentlich überhaupt nicht den Dämonen, denn im Krieg war ein normales Leben eh kaum möglich. Aber vielleicht... Vielleicht konnte dieser Rat endlich Mal diesen Krieg beenden. Man müsste an sich nur die mächtigste Partei werden und entscheiden diesen Krieg zu beenden, oder? Wahrscheinlich war es nicht so einfach wie er sich das vorstellte, aber es war ein Gedanke den er Mal im Hinterkopf behalten wollte. Langsam stieg er aus dem Wasser, trocknete sich ab und reinigte die Badewanne noch kurz, ehe er sich anzog und nach unten zu Ciel ging.   Ciel hatte Frühstück gemacht. Dämonen mussten zwar nicht Essen, da ihre Nahrung eben eigentlich aus Seelen bestand, aber Essen war so eine kleine Nebenbeschäftigung. Normalerweise schmeckte es für Dämonen nach nichts, aber manche erlernten Zauber um die Geschmackssinne der Teufel dem menschlichen Essen anzupassen. Wenn man jedoch nicht gut darin war, konnte eine Erdbeere plötzlich nach einer Zitrone schmecken. Seine Mutter hatte das sehr oft hinbekommen. Wobei es selten menschliche Nahrung bei ihnen gegeben hatte. Plötzlich vernahm man Geschrei im Haus, Rumpeln und nach einer Weile kam ein angeschlagener Zack herunter. Sein Vater hatte das morgendliche Duell im Bad wie immer gewonnen. Murrend nahm sich Zack einen Apfel und biss hinein. Wie gesagt, seine Mutter hatte das nicht gekonnt, Ciel dafür konnte es umso besser. „Irgendwann werde ich ihn beim Badfight besiegen. Glaub mir das Cloud. Ich werde es.“ Cloud schmunzelte und griff selber nach einem leckeren Brötchen mit Marmelade. „Nein wirst du nicht. Er kennt deine Schwächen zu genau.“, konterte er stattdessen und beobachtete amüsiert, wie Zack versuchte seine Mutter davon abzuhalten an ihn herum zu zerren, weil sie seinen aktuellen Kleidungsstil nicht toll fand. Zack trug aktuell gerne Schwarz mit ein paar Accessoires. Heute war es eine schwarze Jeans mit Eisenkette als Gürtel. An der Eisenkette selbst war ein Totenkopf. Das würde Ciel vielleicht nicht stören, aber dafür umso mehr das zerfledderte schwarze Top. Cloud fand, dass es Zack gut stand und er so bestimmt das Interesse einiger junge Dämonen auf sich ziehen konnte. „Lass das Maa.“, murrte er und zog sich schwarze Fingerlose Handschuhe an. „Und schon gehört? Wir sind eingeladen worden. Ein Ball. Vater hat sich fürchterlich aufgeregt. Aber durch seine neue Position muss er daran teilnehmen.“ „Und? Wenn Angeal eingeladen ist musst du dich halt Mal zusammen reißen. Ich mach mir hier einen schönen Abend und du darfst brav Papas kleiner Liebling sein, der auch ja immer hört.“ Der Blonde grinste frech und war eigentlich ganz zufrieden. Er müsste nur auf diesen Ball, wenn Sephiroth eingeladen wäre. Er als sein Schüler wäre damit automatisch ebenfalls eingeladen, aber der Silberhaarige hatte ihm bis jetzt nichts davon erzählt, also ging er davon aus, dass er hier bleiben würde. Jeder andere Freund würde Zack ja jetzt gut zureden, von wegen er schaffe das, immerhin verstand sich Zack eigentlich mit jedem Gut, aber wozu? Er wusste ja, das Zack es schaffte – vielleicht nicht damit sich zu benehmen, aber durchaus trotzdem sympathisch zu erscheinen. Aber vielleicht war es auch genau das, weshalb Zack Cloud als Freund sah. Er schmierte ihm kein Honig ums Maul, oder so. Er gab ihm frech Kontra, ärgerte ihn ab und an dann doch und vor allem glaubte er wirklich an Zack. Das Zack dies wertschätzte, hatte er erkannt, als Zack ihn während der letzten Monate Mal in die Stadt mitgenommen hatte und ihn anderen Bekannten vorgestellt hatte. Als Freund eben und die Gesichtszüge der Anderen hatten gezeigt, dass Zack sie nicht als Freunde bezeichnete. Denn auch wenn Zack schnell Bekanntschaften schloss, seine Freunde waren dann doch ein exklusiver Club in dem nur wenige kamen und irgendwie war Cloud da ja stolz auf sich da hinein gekommen zu sein. Im Gegensatz zu den Anderen die er damals getroffen hatte, interessierte er sich ja auch für Zack als Person und nicht weil dieser eben Angeals Sohn war. „Ich erzähle es dir doch nicht ohne Grund Cloud.“ Oho. Das klang nicht gut. Denn auf einen Ball hatte der Blonde eigentlich keine Lust. Er würde sich nur wieder so klein und unbedeutend fühlen. Zack jedoch schien daran nicht zu denken, sondern sinnierte lieber darüber, was Cloud wohl stehen würde. Er hatte doch selber keine Ahnung! „Mhmh.. Blau oder doch eher Schwarz?“ Zack berührte ihn an der Schulter und Cloud hätte ihn am Liebsten geschlagen. Dank diesem trug er jetzt sowas komisches Blaues mit... ja was war das auf seinem Kopf? Antennen? „Niedlich, damit wirst du sicher gut auf dem Ball aussehen.“ Okay, dafür bekam er eine rein gehauen, doch bevor Cloud reagieren konnte, jaulte Zack schon auf, da er eine Kopfnuss abbekommen hatte. „Werde Erwachsen.“, murmelte Sephiroth und schnippte, damit sein Schüler wieder seine normale Kleidung trug. Erleichtert lächelte er Sephiroth dankbar zu. „Zack wird dir wohl schon die Nachricht überbracht haben Ich erwarte Anstand und Manieren. Dort wird es viele junge Talente geben. Der Ball ist also eher so ein kleines Präsentieren. Also eine Art Machtspiel.“ Oh darauf konnte er echt verzichten. Brav nickte er jedoch. Im Gegensatz zu Zack würde er kein Problem damit haben Manieren und Anstand zu haben, dafür umso mehr Sympathie anderer zu gewinnen. „Ich werde dich nicht enttäuschen, Meister.“ Sein Blick glitt kurz zu Zack. Hoffentlich kam er nicht auf dumme Gedanken. Wenn er nämlich auf dumme Gedanken kam, dann konnte er sich noch so anstrengen Manieren zu behalten, es würde nicht klappen. Zack zog ihn quasi jedes Mal in einen Strudel von Chaos. Angeal trat ein, die Haare noch nass und ohne Oberteil, lediglich ein Handtuch zierte seine Schultern. Ciel grinste bei den Anblick, huschte zu ihm und küsste ihn kurz, was dieser auch erwiderte. „Morgen Cloud.“ „Morgen Sir.“ Angel nahm sich das Handtuch ab und war innerhalb einer Sekunde wieder ordentlich gekleidet. „Der Ball findet heute Abend statt, ihr habt also den heutigen Tag bis zum Abend Freizeit. Zack du reißt dich zusammen, denn immerhin wird dein Benehmen in 300 Jahren immer noch in den Gedächtnissen bleiben und wenn du willst, dass dich dann jemand ernst nehmen soll, solltest du keinen schlechten Eindruck machen, verstanden?“ Zacks Vater wirkte nicht begeistert, Ciel umso mehr. Sie liebte Bälle, soweit wusste Cloud schon. Und er wusste, dass Zack keine Chance haben würde. Sie würde ihn einkleiden und schick machen. Schick in ihrem Sinne, nicht in seinem. Irgendwie brachte dieser Gedanke ihn zu Schmunzeln, brachte ihn dann aber tatsächlich wieder auf die Frage, was er anziehen sollte. Er hatte keine feine Kleidung. „Natürlich entscheide ich was ihr anzieht. Oh Zack du wirst so fabelhaft aussehen. Aber wir müssen auf jeden Fall was wegen deiner Haare machen.“ Frage geklärt. Ciel kümmerte sich auch um ihn. Hoffentlich wollte sie nicht auch noch seine Haare übernehmen, denn auch wenn es ihn oft störte, dass er absolut nichts gegen seine Stacheln machen konnte, so mochte er diese störrischen Haare irgendwie. Ersparte ihn stundenlanges stylen im Bad wie bei Zack.   Wenig später betrachtete er vom Balkon aus wie Zack mit dem Schwert trainierte, aber darauf achtete, dass seine Frisur dabei nicht zerstört wurde. Ciel hatte sie geschnitten und nach hinten gestylt. Ihm gefiel der wilde Look ja besser, aber zu einem Ball passte das vielleicht ja wirklich mehr. Eigentlich hatte er ebenfalls vorgehabt zu trainieren, aber dann hatte er sich umentscheiden. Jetzt musste er nur noch Zack überzeugen ihm zu helfen. Also sprang er grazil vom Balkon herunter und trabte zu ihm. „Du, Zack~?“ Angesprochener hielt inne und sah ihn fragend an. Es kam selten vor, dass Cloud mit so einem bittenden Ton ankam. Das Cloud eigentlich einen nur mit den großen blauen Augen lieb anschauen musste, um zu bekommen was er wollte, war ihm Mal wieder nicht bewusst. „Würdest du mich begleiten? Ich will meine Mutter besuchen, bevor wir zum Ball gehen. Hab sie schon seit Monaten nicht gesehen.“ Immerhin konnte er keine Korridore öffnen und alleine solch eine Strecke laufen sollte er auch nicht. Nur mit Begleitung. Außerdem konnte Zack bereits die Korridore nutzen. „Deine Ma? Okay.“ Freudig strahlte Cloud ihn an, während Zack bereits ein Portal beschwor und sie hindurch traten. Da sein Freund nicht wusste wo genau er wohnte, waren sie auf einem Marktplatz angekommen, der seinem alten Zuhause recht nahe war. Cloud hatte hier öfter Mal was eingekauft. Meist Dinge die seine Mutter haben wollte. Ein Wunder, dass sie ihn hier gelassen hatte, denn die Käufer waren nicht immer seriös. Wie dieser, der gerade versuchte Zack sein Schwert zu verkaufen. „Es schneidet durch Diamanten wie Butter, dein Schwert wird keine Chance haben.“ Ja nee. Selbst ein Blinder sah, dass das Schwert was Zack auf dem Rücken trug eindeutig eine andere Sphäre an Qualität erreichte, als das des Händlers. Aber bevor Zack sich beschwatzen lassen konnte – in der Hinsicht war er dann doch noch furchtbar naiv -, zog er ihn weiter. In der Hinsicht bemerkte man doch, dass Zack nicht in der Stadt aufgewachsen war, sondern auf dem Land. Deswegen übernahm Cloud hier die Führung und führte ihn durch mehrere Gassen, bis sie an einem heruntergekommenen kleinen Haus angekommen waren. Es war eigentlich ein Wunder, dass sie so ein kleines Häuschen hatten. Die meisten Häuser waren Riesen und es gab dort Wohnungen die vielleicht sogar größer als sein Haus waren, aber sein Vater hatte es kaufen können, lange Zeit bevor er geboren worden war. „Das Haus da?“, fragte Zack skeptisch und beäugte einen männlichen älteren Dämon der die Hausfassade strich. Ein kläglicher Versuch um den Schein zu wahren, dass dieses Haus nicht herunter gekommen war. Cloud wunderte weder der Mann, noch dass dieser sein Haus strich. Zack wohl schon, da er wusste, dass sein Vater tot war. „Das ist unser Nachbar, er tut meiner Mutter gerne Mal den Gefallen. Dafür hilft sie ihm dabei die... Höllenhunde zu zähmen, darin ist sie richtig gut.“ Er nickte höflich den Nachbar zu und trat ins Haus ein. „Mutter?“ „Cloud!“ Sie kam angerauscht, als wäre sie auf der Jagd und vollführe einen Sturzflug auf ihre Beute. Ihr Griff fühlte sich jedenfalls so an, als ihn in ihre Arme zog. Sein Schwanz zuckte verlegen. Dennoch erwiderte er die Umarmung und kraulte kurz durch die Federn ihrer Flügel. Das hatte er schon als kleines Kind geliebt. „Geht es dir gut?“ „Ja Mutter mir geht’s gut und ich habe auch schon eine Menge gelernt.“ Sie tastete ihn ab, schien zufrieden, da er nicht vom Fleisch gefallen war und er hatte keine sichtbaren Kratzer und Flecken. Zum Glück, bei seinem Training hatte er ja häufig welche. Ihr besorgter, aber glücklicher Blick streifte dann Zack und sie wechselte sofort ins Missmutige. Warum, konnte Cloud sich einfach nicht erklären. Zack sah doch heute richtig gut aus. Gut im Sinne wie ihre Mütter eben gerne Söhne sehen wollten. Wie gesagt, ihm war die lockere Frisur von Zack lieber. „Du bist in Begleitung von einen Fair? Wie das?“ Bei diesen Worten löste er sich nun gänzlich von seiner Mutter und stellte sich neben Zack, das seltsame Verlangen ihn vor seiner Mutter gut zu stellen. Sie sollte ihn mögen. Er war doch sein einziger richtiger Freund. „Ich lebe bei den Fairs, weil sie ein großes Anwesen zum trainieren haben und mein Meister gut mit Angeal befreundet ist. Zack und ich trainieren öfters zusammen und er ist ein guter Freund geworden.“ „Das ist doch unnötig Schatz. Du bist hier viel besser aufgehoben. Sie verderben dich nur mit ihren politischen Ansichten und dann stirbst du wie dein Vater.“ Oho, es ging los. „Mach doch nicht den gleichen Fehler wie er. Es ist unmöglich die ganze Welt zu ändern. Es geht nicht. Es wird nicht.“ Sie schaute wieder Zack an, richtig feindselig. „Also scher dich weg von ihm! Du setzt meinen Sohn keine Flausen in den Kopf.“ „Interessante Mutter die du hast. Ne echt Glucke.“ Cloud konnte gar nicht so schnell reagieren, da gab seine Mutter schon ein garstiges Geräusch von sich und beförderte Zack durch die offene Tür. Er wusste, Zack war entweder zu überrumpelt gewesen, oder er hatte sich absichtlich nicht verteidigt, denn wenn er es getan hätte, stände er noch im Haus, statt draußen auf dem dreckigen Boden. „Mutter, HÖR AUF!“ Cloud stellte sich dazwischen, als sie noch Mal nach hetzen wollte, aber diesmal hatte er seine Gestalt verändert und brüllte einmal auf. Die Dämonen auf der Straße waren still geworden, ein Tiger hatte es hier in der Gegend nicht gegeben. Seine Mutter hatte ihn immer gut unter Verschluss gehalten. Cloud hatte sich sogar unter Kontrolle, noch. Sein Schwanz schwang ruhig hin und her. ~„Mutter er ist kein schlechter Einfluss, er ist mein bester Freund und ich lerne dort mich zu verteidigen. Wenn ich hier bleibe, würde der nächste Angriff mich töten, als wäre ich ein Mensch gegen eine Bestia.“~ Sein Körper spannte sich etwas an, er wollte irgendwen anfallen, aber der Instinkt Zack zu schützen und seine Mutter zu schützen waren beide stark genug um ihn nicht die Kontrolle verlieren zu lassen. Andererseits wartet die Bestia in ihm nur darauf hervorzukommen. Es benötigte nur eine kleine falsche Reaktion seiner Mutter. Sie sah ihn an, schnaubte und wandte sich ab um ins Haus zu gehen. Das sich ihr eigener Sohn wegen einem in ihren Augen dreckigen Köter gegen sie stellte, war für sie wohl nur ein weiterer Beweis, dass die Fairs ihn verdarben. Sie sah nicht, dass Cloud mutiger und standhafter geworden war. „Verschwinde hier Cloud. Ich möchte dich nicht sehen.“ Cloud war noch erstaunlich ruhig, fixierte lediglich das Haus indem seine Mutter verschwunden war. Die Worte sickerten nur langsam in seinen Verstand. Es klang so, als hätte sie ihn verbannt, ihn fortgeschickt, ihn verstoßen. Er vernahm nicht Zacks Entschuldigung dafür, dass es so mies gelaufen war. Er nahm nichts mehr war, als die Magie der Bestia ihn überrollte und den Schmerz damit ausblendete. Den Schmerz, aber nicht die aufkommende Wut und während sein Verstand wieder in die tiefen der Finsternis fiel, erstrahlte sein Körper, die Lichtstreifen waren unruhiger als sonst und die Bestia brüllte wütend und auch irgendwie traurig auf. Der Nachbar, sowie andere Dämonen die neugierig näher gekommen waren wichen nun wieder zurück. Keiner in diesem Viertel konnte es mit einem Dämon mit Bestiagestalt aufnehmen, keiner von ihnen hatte diese Macht je entfesselt. Hier lebten nur die schwächeren Dämonen. Aber Cloud zeigte, dass in seiner Familie mal mächtige Dämonen gewesen sein mussten. Die Wut machte der Trauer Platz und er ging fauchend in den Angriff, bretterte durch die Tür, als bestünde sie aus gebrechlichen Zweigen. Sofort hatte er seine Mutter fixiert und raste auf sie zu, die Zähne gefletscht, die Krallen ausgefahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)