Lost Future - Dark Paradise? von RaoulVegas (Same as it never was...) ================================================================================ Advence...? ----------- Einen Monat später – April… Fröhlich lacht die Sonne über der zerstörten Stadt. Sie ahnt nicht wie viel Leid und Qual die Menschen unter ihrem Glanz durchmachen mussten und man kann mit Recht behaupten, dass es sie auch nicht wirklich interessiert. Ungeachtet aller Sorgen scheint sie einfach weiter, eine stumme Konstante, in einer Welt, die sonst alles verloren hat, was sie einst prägte. Von Erschöpfung und Muskelschmerzen geplagt, kaum noch in der Lage einen Fuß vor den anderen zu setzen, schleppen sich die Foot-Ninja von ihrer heutigen Mission zurück zur Insel. In ihren Gedanken können sie schon ihre Betten rufen hören und sehnen sich danach diesen Tag für beendet zu erklären. Zum Glück hat Chen ein Nachsehen mit ihnen und schickt sie zu ihrer wohlverdienten Ruhe. Müde schleppt sich auch Michael den Flur entlang. Sein Zimmer ist nicht mehr weit entfernt und er wünscht sich nichts mehr, als eine heiße Dusche und ein paar Stunden Schlaf. Raphael hingegen ist ruhelos. Seine Gefühle für den Blonden werden immer stärker, so stark, dass er den Jungen letzte Woche zu etwas gebracht hat, von dem er nie dachte, dass er seinen eigenen Bruder jemals darum bitten könnte. Doch Michael weiß ja nicht, dass er eigentlich Raph´s Bruder ist und so sind gewisse Dinge nicht ganz so seltsam. Und dennoch hat es ihn doch ziemlich überrascht, wie viel Macht er doch auf den Kleinen auszuüben scheint. Diese Macht übermannt ihn immer mehr und er ist nur zu gern bereit, herauszufinden wie lange der Junge das Ganze hinnimmt, ehe er sich ihm harsch widersetzt oder er so große Angst vor seinem Meister bekommt, dass er sich nicht mehr in seine Nähe traut. Noch scheint er aber zutraulich genug für so Einiges zu sein und Raph hat nicht übel Lust, das Ganze noch heute etwas mehr auf die Probe zu stellen. Schon bei dem Gedanken daran beginnt sein ganzer Körper vor Erwartung zu kribbeln. Jede Faser seines Fleisches verzehrt sich nach dem Bengel, bis ihm fast der Kopf platzt und er so ruckartig von seinem Stuhl aufsteht, dass dieser beinahe umkippt. Er braucht ihn – JETZT! Doch ein Blick auf die Uhr verrät ihm, dass die Foot entweder noch bei ihrer Mission sind oder schon beim Training mit Chen. Und wie sehe das denn aus, wenn er den Jungen jetzt vom Training wegholen würde? Das würde nur zu unangenehmen Vermutungen führen und die kann er sich absolut nicht leisten. Am Ende kommen die Foot wieder auf dumme Gedanken, so wie die zwei, die er von Chen entsorgen lassen musste, weil sie es gewagt hatten sein Eigentum anzurühren. Aber noch länger warten kann er auch nicht mehr! Irgendwie muss er sich ablenken und das am besten noch bevor er wieder gezwungen ist seine eigenen Hände zu beschmutzen. Allein der Gedanke daran widert ihn schon an. Womit also ablenken? Vielleicht mit einem schönen heißen Bad? Ja, dass wäre jetzt genau das Richtige! Allerdings hat er keine Badewanne in seinem Zimmer, also muss er rauf zu den Foot gehen und dort das große Bad benutzen. Da gibt es gut ein Dutzend Duschen und mehrere Wannen. Da die Ninja ja eh noch eine Weile beschäftigt sein werden, kann sich Raph ganz entspannt ein Bad gönnen und darauf warten, dass Michael Zeit für seine Bedürfnisse hat. Was der Führer jedoch nicht weiß, ist, dass die Foot und somit auch Michael schon längst mit ihrer Mission fertig sind und Chen das Training heute hat ausfallen lassen. Ohne dieses Wissen schnappt sich Raph ein paar frische Sachen und begibt sich Richtung Bad. Zur gleichen Zeit macht sich auch Michael dahin auf den Weg und so ist es nicht verwunderlich, dass sich die beiden in dem großen, gefliesten Raum treffen. „Huch…“, entkommt es ihnen beiden, während sie sich etwas verwirrt ansehen. „Meister, was macht Ihr denn hier?“, fragt der Blonde schließlich. Leicht rümpft Raphael die Nase, um sich nicht anmerken zu lassen, dass er sich eigentlich sehr freut den Jungen zu sehen. „Das Gleiche könnte ich dich auch fragen. Also sprich!“, fordert der Rote ihn auf. „Die Mission ist zu Ende und Chen hat das Training heute ausfallen lassen…“, berichtet der Nunchakuträger mit verhaltenem Lächeln. Der Ältere sieht deutlich wie müde sein Gegenüber sein muss, dennoch sind sein Worte wie Musik in seinen Ohren. Unter anderen Umständen würde er Chen fragen, was diese Nachlässigkeit zu bedeuten hat, doch im Moment ist er mehr als froh darüber. ‚Dann werde ich heute wohl doch nicht unglücklich ins Bett gehen…!‘, huscht ihm ein Gedanke durch den Kopf und er muss sich sehr zusammenreißen, es sich nicht anmerken zu lassen. Stattdessen räuspert er sich. „Nun gut, sei es so. Und ich bin hier, weil ich ein Bad nehmen wollte. – Warum leistest du mir nicht Gesellschaft?“ Verträumt blickt er den Jungen an und ist im Gedanken schon zwei Schritte weiter. Unsicher blickt der Kleinere ihn an, fast so, als könnte er sehen, was im Kopf des anderen vorgeht. „Ich denke, ich werde nur kurz duschen und dann ins Bett gehen…“, entgegnet er dem Roten, gefolgt von einem Gähnen als Bestätigung. Müde hin oder her, so leicht lässt sich Raph aber nicht abschieben, schon gar nicht, wenn es mit Nachdruck in ihm brodelt. „Eigentlich war das keine Bitte, Junge!“, betont der Saikämpfer leicht streng. Etwas überrascht zuckt der Blonde zusammen. „Aber, Meister…“, setzt er an, doch Raph winkt nur ab und deutet in den hinteren Teil des Raums, wo die Wannen stehen. Resignierend lässt der Junge die Schultern hängen, es hat ja doch keinen Sinn. Also fügt er sich und trottet in die gewünscht Richtung. Siegessicher folgt ihm der Ältere. An der hintersten Wanne bleiben sie stehen und Raphael dreht die Hähne auf. Dampfend ergießt sich das heiße Wasser in die lindgrüne Wanne. Doch eigentlich ist es keine richtige Wanne, sondern viel mehr eine Art Whirlpool, indem man bequem auch mit mehreren Leuten sitzen kann, ohne sich gleich auf die Pelle zu rücken. Während der Wasserpegel langsam ansteigt, überlegt sich der temperamentvolle Ninja schon mal, wie es weitergehen könnte. Wenn es nach ihm geht, würde er den Jungen liebend gern hier im Whirlpool vernaschen. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass jeder Zeit einer der Foot-Ninja reinkommen könnte, vertagt er diesen Gedanken. Zudem glaubt er nicht, dass Michael sich das so einfach gefallen lassen würde, dafür ist ihre Bindung zueinander einfach noch zu frisch. Doch vielleicht kann er ihn mit dem warmen Bad etwas handzahmer machen, sodass er ihn auf sein Zimmer begleitet, wo sie niemand so schnell stören wird? Etwas abseits, an die kühle Fliesenwand gelehnt, lauscht der Jüngere dem Rauschen des Wassers und versucht dabei das Unwohlsein abzulegen, das ihn aus irgendeinem Grund befallen hat. Klar hat er Gefühle für seinen Meister, weit mehr als es in seiner Position gut wäre. Er würde es sogar als Liebe bezeichnen. Doch er ist sich nicht sicher, ob Raphael ähnlich fühlt oder es ihm nur um das körperliche Vergnügen geht. Der Rote ist immer so harsch und fordernd, dass es manchmal richtig beängstigend ist. Andererseits möchte Michael ihm ja auch nahe sein, doch die Furcht, verletzt und dann weggeworfen zu werden, lähmt ihn schon fast. Unsicher steht er da und starrt auf das stetig ansteigende Wasser. Die Wanne ist fast voll, eine weiße Krone aus Schaum bedeckt die Oberfläche und ein süßlicher Blumenduft steigt ihm in die Nase. Schließlich dreht Raph das Wasser ab und blickt ihn wartend an. Nun ist Michael wirklich nervös und wünscht sich irgendwie, dass einer der Foot-Ninja auftaucht oder Chen, der doch noch etwas für ihn zu tun hat. Er blickt sogar einen Moment hoffnungsvoll zur Tür, doch sie rührt sich keinen Millimeter. „Nun träum mal nicht, sonst wird das Wasser kalt!“, ertönt plötzlich die Stimme seines Meisters und reißt ihn aus seinen Gedanken. Als er sich zu dem Saikämpfer umdreht, schreckt er zusammen, als hätte man ihn geschlagen. Ein tiefroter Schimmer bildet sich auf seinen Wangen und er wendet den Blick schnell wieder ab. Während Michael noch gehofft hat, dass irgendjemand ihr Badespielchen unterbrechen könnte, hat Raph sich schon mal ausgezogen. Nun sitzt er splitternackt auf dem Rand des Whirlpools und sieht den Jungen herausfordernd an. Der überraschte Gesichtsausdruck des Jüngeren lässt ihn sogar schmunzeln. Unweigerlich muss er an längst vergangene Jungendtage denken. Mikey war damals eine echte Wasserratte gewesen. Kaum hieß es, dass es Zeit zum Baden oder Schwimmen wäre, da hat er auch schon all seine Sachen weggeworfen und nur noch das Wasser vor Augen gehabt. So etwas wie Schamgefühl, selbst Fremden gegenüber, schien er nicht wirklich zu kennen, was manchmal zu unschönen Zwischenfällen geführte. Davon hat sich der blonde Wirbelwind aber weder den Spaß nehmen, noch belehren lassen. Ihn jetzt hier so verschüchtert, beinahe ängstlich zu sehen, ist wie ein Stich ins Herz für den Älteren. Damals hätte er nie gedacht, dass er Mikey´s Blödsinn mal so schmerzlich vermissen würde. Doch der alte Mikey ist noch irgendwo da drin, dass weiß Raph ganz genau. Mehr als einmal hat er es schon gesehen. Alte Verhaltensmuster, die unverwechselbar sind, aber durch die Amnesie in Vergessenheit geraten sind, bis zum richtigen Augenblick. ‚Ich muss ihn nur aus seinem Schneckenhaus locken…‘, geht es dem Roten durch den Kopf. Absichtlich langsam lässt sich der Führer nun in das angenehm heiße Wasser gleiten. Dabei beobachtet er den Jungen ganz bewusst. Der alte Mikey war schon immer begeistert von Raphaels durchtrainiertem Körper gewesen und hat eigentlich nie eine Möglichkeit ausgelassen, einen Blick darauf zu werfen. Dieser Drang scheint noch immer in Michael zu schlummern. Denn obwohl der Junge den Kopf abgewendet hat, starrt er seinen Meister aus dem Augenwinkel heraus an und zwar so sehr, dass es erstaunlich ist, dass er keinen Krampf in den Augen bekommt oder sie ihm gar rausfallen. Ja, der Anblick dieses Mannes ist unglaublich und er zieht Michael wie magisch an, obwohl er weiß, dass es unhöflich ist, jemanden so anzustarren. Doch sieh sich einer nur diesen Körper an und behaupte dann, dass es kinderleicht wäre wieder wegzuschauen. Diese Muskeln, jede Stelle seines Körpers perfekt trainiert und definiert. Die leicht gebräunte Haut, straff und von zarten, weißen Narben übersäht, die die Geschichte eines großen Kriegers erzählen. All das hat Michael schon öfter gesehen, wenn sein Meister ohne Hemd oder nur in Shorts vor ihm stand. Doch nun ist es anders. Nun kann er ihn ganz nackt sehen. Sehen, was ihm, mit Ausnahme der letzten Woche, sonst immer verborgen geblieben ist. Kein Wunder also, dass sich sein Blick wie festgeklebt daran hält, ehe ihm Schaum und Wasser die Sicht nehmen. In diesem Moment fühlt er sich noch beschämter, dennoch wandert sein Blick mit der Wasserlinie hinauf. Er zählt die deutlich abgegrenzten Bauchmuskeln, dann folgt die männliche Brust und die kräftigen Arme, die Sicherheit und Stärke vermitteln. Die breiten Schultern und schließlich das Gesicht. Das markante Kinn, blassrasa Lippen mit einem kecken Lächeln. Das rechte Auge von einer schwarzen Klappe verborgen, unter der deutlich sichtbar eine Narbe hervorsticht. Der Anblick darunter mindestens so traurig wie furchteinflößend. Dafür ist das linke Auge umso wacher. Seine giftig gelbgrüne Farbe gleicht einer Warnung, die in Anbetracht des Temperaments ihres Besitzers mehr als gerechtfertigt ist. Die Färbung ist so stechend, dass man das Gefühl hat, er könnte einem damit direkt in die Seele schauen. Und wenn er wütend wird, ist es, als würde ein Blick genügen, um einem das Herz zum Stillstand zu bringen. Die wirren, feuerroten Haare unterstreichen das Ganze noch mehr. Wenn sie einen nicht schon warnen, dann muss man ihm nur in das einsame Auge blicken und seine imposante Erscheinung auf sich wirken lassen und schon vergisst man jeden Ärger, den man mit ihm anzetteln wollte. Schließlich sitzt Raph in der Wanne, lehnt sich mit einem wohligen Seufzer zurück, legt die Arme auf dem Rand ab und blickt dann mit seinem kecken Lächeln zu dem Jungen hinüber. Erst jetzt wird dem Nunchakuträger bewusst, dass Raphael ja etwas zu ihm gesagt hat. Gleichzeitig wird ihm bewusst, wie sehr er seinen Meister doch angestarrt, woraufhin sich seine Wangen noch einen Ton dunkler färben. „Oh, ´tschuldigung…“, bringt er knapp hervor und wendet den Blick nun wirklich zu Boden. Raph gibt ein kleines Lachen von sich. „Halb so wild. Früher wurde ich andauernd angestarrt, dass stört mich nicht. Vorausgesetzt natürlich, ich krieg jetzt auch was zu sehen!“ überrascht wendet Michael den Blick wieder zu ihm, seine Wangen noch einen Schlag dunkler. „Wie bitte…?“ „Du hast mich schon verstanden oder willst du etwa mit Klamotten baden gehen? – Hab dich nicht so mädchenhaft. Du bist nicht der erste Junge, den ich nackt sehe, schließlich hatte ich drei Brüder. Und außerdem hast du mich doch auch mehr als genau gesehen.“ Raphaels Argumente sind durchaus richtig, nur mit dem Unterschied, dass Michael sich nicht daran erinnern kann, dass er auch einst drei Brüder hatte und sein Meister daher im Moment der einzige Mann ist, den er je ganz nackt gesehen hat. Zudem kommt noch, dass Michael seinem Meister nie ohne Unterwäsche begegnet ist und er es daher unangenehm findet, sich jetzt einfach so vor seinen Augen ausziehen zu müssen. Dennoch kann er nicht abstreiten, dass das Ganze etwas unglaublich Reizvolles an sich hat. Trotzdem wendet der Blonde ihm den Rücken zu, als er sich langsam auszieht. Dabei kann sich Raph ein Grinsen absolut nicht verkneifen. Ganz egal wie sehr sich der Junge auch bemüht, am Ende wird der Rote dennoch bekommen, was er will! Er hat über zehn Jahre auf diesen Moment gewartet, was machen da schon ein paar weitere Tage oder Stunden? Und wie der Junge sich jetzt so unbeholfen versucht auszuziehen, ist auch kein schlechter Anblick. Mikey hatte schon immer einen äußerst süßen Hintern und nach so langer Wartezeit erscheint er Raph nun noch viel süßer. Daher ist es nur allzu verständlich, dass sein Blick sich besonders auf diese Stelle konzentriert. Doch noch ist der begehrte Körperteil von der verschwitzten Uniform bedeckt. Obwohl man fairerweise sagen muss, dass gerade der enge, schwarze Stoff ihn noch mehr zur Geltung bringt. Bevor sich Raphael jedoch zu sehr an dieser besonderen Stelle festsieht, hebt er den Blick und betrachtet die langsam sichtbar werdende Haut. Mit einem leisen Rascheln landet das orange Bandana, das dem Jungen nun als Gürtel dient, auf dem Fliesenboden. Mit einem Klappern folgen die Nunchakus und die kleine Bauchtasche. Nun ist der Körper des Jungen nur noch mit Stoff bedeckt, der auch bald das Zeitliche segnen wird. Zugern wäre Raph jetzt derjenige, der ihn von diesen ach so störenden Klamotten befreit. Doch er reißt sich zusammen, auch wenn das warme Wasser nicht gerade förderlich für seine ohnehin schon angeschlagene Beherrschung ist. Krampfhaft beißt er sich auf die Unterlippe, bis der Schmerz fast unerträglich wird und sich ein feiner Blutgeschmack in seinem Mund ausbreitet. Beinahe unbeholfen zieht sich der Blonde das Oberteil über den Kopf. Darunter kommt seine leicht gebräunte Haut zum Vorschein, überzogen von feinen, weißen Narben, an deren Herkunft er sich nicht mehr erinnern kann, sie aber dennoch Zeugen seiner Kraft und seines Mutes sind. Von hinten erinnert sein schmaler, schlanker Körper sehr an ein Mädchen. Die fast schulterlangen, blonden Haare unterstreichen diesen Gedanken nur noch. Jetzt ist die Hose dran und schon klebt Raphaels Blick wieder an Michaels Hintern. Unter der schon engen Hose kommt eine Shorts zum Vorschein, die so eng ist, dass man der Meinung sein müsste, dass es unmöglich für einen Mann wäre, sie überhaupt anziehen zu können. Doch dem scheint nur so, der Stoff ist weit elastischer, als er aussieht. Der Anblick der verboten engen Shorts lässt den Führer wieder schmunzeln. Auf der rechten Pobacke prangert ein großer, roter Fußabdruck, das Symbol des Foot-Clans. Gedanklich stellt sich der Rote vor, es wäre ein Handabdruck, sein Handabdruck und er hätte den Jungen damit markiert. Diese Vorstellung bringt ihn wieder fast um den Verstand und er beißt sich erneut schmerzlich auf die Unterlippe. Dass Michael die Shorts jetzt auszieht, macht seine verzweifelte Suche nach Beherrschung fast völlig zu Nichte. Dennoch starrt er wie ein ausgehungerter Wolf darauf. Der Anblick ist noch viel umwerfender, als er ihn in Erinnerung hatte. Ein schweres Seufzen drängt sich durch seine Lippen und er hofft inständig, dass der Bengel es nicht hört. Ansonsten wird er wohl augenblicklich die Flucht ergreifen und Raph ist wieder nur mit sich selbst allein, was er beim besten Willen nicht mehr ertragen kann. Mit roten Wangen und den Händen vor seinen Unterleib gelegt, dreht sich der einst so offenherzige Junge herum um und sieht ihn nervös an. Der Saikämpfer versucht sich seine Begeisterung nicht anzumerken und lockt den Blonden mit seinem Finger näher. Beinahe widerwillig tritt der Kleinere an den Whirlpool heran. Hilfsbereit reicht Raph ihm eine Hand, um ihm den Einstieg zu erleichtern. Nicht ohne den Gedanken, dass er so noch ein bisschen mehr zu sehen bekommt. Der Rand ist so hoch, dass man zwei Hände braucht, um raufzukommen und so sieht der Ältere doch, was der Blonde versucht hat zu verstecken. Raph hatte schon früher auch Gefallen an Jungs gehabt, doch bis heute hat ein männlicher Körper nie so reizvoll gewirkt, wie der seines kleinen Bruders. Mit einem wohligen Geräusch lässt sich der Chaosninja in das heiße Wasser gleiten und scheint dabei augenblicklich seine vorherigen Bedenken zu vergessen. Dass Raph ihn nur allzu offensichtlich anstarrt, merkt er gar nicht. „Das ist wirklich schön~“, summt der Junge und Raphael räuspert sich angestrengt. „Na, siehst du. War also eine gute Idee von mir.“, erwidert er und sucht nach etwas, womit er sich ablenken kann. Egal wie aufgebracht er jetzt auch ist, es darf nicht hier passieren, wo sie jederzeit entdeckt werden könnten. Nachdenklich lehnt er sich wieder an den Rand und blickt einen Moment zur Decke. Wie gern hätte er jetzt ein Kippe, um seinen Kopf freizubekommen. Dann beobachtet er im Augenwinkel, wie der Junge verspielt den Schaum von seinen Händen bläst. Unweigerlich muss er wieder daran denken, wie er vor so unendlich langer Zeit mit seinen Brüdern zusammen gebadet und Mikey jedes Mal das halbe Badezimmer unter Wasser gesetzt hat. Schmunzelnd betrachtet er den Blonden neben sich, bis dieser ihn fragend ansieht. Wieder räuspert sich der Rote. „Weißt du, früher hab ich immer mit meinen Brüdern zusammen gebadet…“, beginnt er und sieht wie der Kleine ihn mitleidig anlächelt. „Das war bestimmt schön…“ Raph lacht auf. „Ja, das war es, aber auch anstrengend. Mein kleiner Bruder Mikey hat immer ein riesen Theater gemacht. Den Schaum durch das ganze Zimmer geblasen und alles mit Wasser bespritzt. Er war kaum zu bändigen und hat aus jedem Bad ein Abenteuer gemacht.“ Gedankenverloren starrt der Einäugige ins Leere. Sein sonst so stechendes Auge ist mit einem matten Schleier überzogen und seine Stimme klingt belegt. Traurigkeit macht sich in dem Blonden breit und er überlegt, wie er seinen Meister aufmuntern könnte. „Früher hab ich mich immer nach Ruhe gesehnt. Konnte das Engergiebündel oftmals gar nicht ertragen, ohne völlig auszurasten. Doch jetzt – jetzt fehlt er mir jeden Tag mehr. Es ist zu ruhig, alles so vorhersehbar und durchgeplant. Das war mit Mikey nie möglich, egal wie viel Mühe sich Leo oder Donnie auch gegeben haben. Es war…“ Raph spürt deutlich wie sich die verhassten Tränen hinter seinem Auge sammeln und er ringt verzweifelt um Beherrschung. Das Letzte, was er sich antun möchte, ist, sich vor dem Jungen so eine Blöße zu geben. Warum musste er ihm auch diese Geschichte erzählen? Gerade als er denkt, dass er die Tränen keinen Moment länger zurückhalten kann, trifft ihn auf einmal ein warmer Wasserstrahl am Kinn. Überrascht zuckt der Saikämpfer zusammen und blickt neben sich. Michael hat die Hände zu einem Trichter geformt und zielt mit dem Wasser auf ihn. Diesmal trifft er Raphaels Brust. Er lächelt verhalten, doch in seinen blauen Augen glänzt der freche Tatendrang von einst. „Ich hoffe, dass ist ok. Ich wollte Euch etwas ablenken…“ Ein warmes Gefühl unendlicher Zuneigung breitet sich in dem Roten aus, er lächelt sanft. „Ja, das ist prima.“, erwidert er, ehe er anfängt zurück zu spritzen. Binnen weniger Augenblicke entbrennt eine wilde Wasserschlacht zwischen den beiden. Es scheint genau wie früher. Unförmige Schaumflocken segeln durch die Luft, Wasser spritzt überall hin und das laute Lachen und angestrengt Luftschnappen der beiden erfüllt den ganzen Raum. Raph fühlt sich wie in der Zeit zurückversetzt, all das Leid der letzten Jahre vollkommen vergessen. Er bäumt sich im Wasser auf und macht sich bereit den frechen Bengel vor sich unterzutauchen. „Na, warte, Mikey, du kannst was erleben!“, lacht er fröhlich, ohne sich dem Fehler des Namens bewusst zu sein. Kurz bevor er den Jungen zu fassen bekommt, sieht er jedoch seinen bestürzten Gesichtsausdruck und hält inne. „Ich heiße aber nicht Mikey!“, kommt es empört von dem Blonden. Schlagartig wird dem Führer bewusst, was er gesagt hat, wo er sich eigentlich befindet und was alles passiert ist. Verwirrt lässt er sich ins Wasser zurücksinken und starrt mit offenem Mund den Jungen vor sich an. „Es – es tut mir leid. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist, doch es kommt nicht wieder vor…“, versucht sich der Ältere zu rechtfertigen. „Ist schon gut, Meister. Ich weiß doch, wie sehr er Euch fehlt. Da ist es nur allzu verständlich, wo ich ihm doch so ähnlich sehe. Doch ich finde es sehr unangenehm so angesprochen zu werden.“ Der sonst so temperamentvolle Mann senkt betrübt den Blick. „Das kann ich mir vorstellen. – Ich denke, wir sollten das Bad jetzt beenden…“ Dem Gedanken kann Michael nur zustimmen und so ziehen sie den Stöpsel und steigen aus dem Whirlpool. Schweigend trocknen sie sich ab und ziehen sich frische Sachen an. Im Geiste geht Raph das Ganze noch einmal durch. Bisher ist es ihm, trotz aller Ähnlichkeiten mit seinem früheren Ego, gelungen, den Jungen nicht mit seinem richtigen Namen anzusprechen. Er war sich nie genau sicher, was passieren würde, wenn es ihm einmal rausrutscht. Doch bei einer Amnesie kann etwas Bekanntes dafür sorgen, dass man seine Erinnerung wiederfindet. Aber nach all der Zeit, die er schon mit Michael verbracht hat, ist er sich nicht mehr sicher, ob es gut wäre, wenn er sich an sein früheres Leben erinnert, erst recht, wenn er mit ihm noch weiter geht, als jetzt. Vielleicht würde es Mikey ja wirklich nicht gefallen, mit seinem eigenen Bruder ins Bett zu steigen, wie Leo ihm damals immer gesagt hat, wenn Raph des Nachts versucht hat sich dem Blonden unsittlich zu nähern. Doch Michael ist nicht sein Bruder, zumindest gedanklich nicht, von daher gibt es diesen Widerspruch nicht. In dieser Hinsicht kann Raphael also heilfroh sein, dass der Junge so forsch reagiert hat und er noch mal davon kommt. Doch wer weiß, ob es beim nächsten Ausrutscher noch genauso ist oder seine Erinnerung dann doch zurückkommt? ‚Ich muss vorsichtig sein!‘, harscht er sich selbst an und ahnt nicht, von welch kurzer Dauer diese Ermahnung doch sein wird. Gemeinsam verlassen sie das Bad und gehen in Richtung von Raph´s Zimmer. Michael möchte ihn jetzt noch nicht allein lassen. Sein Meister wirkt so schrecklich traurig wegen dem Verlust seiner Familie, dass der Blonde fürchtet, er könnte es zu sehr in sich hineinfressen und wohlmöglich etwas Dummes tun. Solange Raph ihn aber in seiner Nähe haben möchte, ist alles in Ordnung. Also folgt er ihm schweigend und überlegt sich wie er ihn am besten aufmuntern könnte. Als sie im Zimmer des Führers ankommen, hat Raphael seine Verlustgefühle aber schon wieder weggesperrt und erinnert sich daran, weshalb er eigentlich wollte, dass der Junge mit ihm badet. Der Gedanke an Mikey wäre jetzt auch unangebracht, da er dafür keinen Vergleich hätte. Was er sich von Michael wünscht, konnte er mit Mikey nie ausprobieren. Einerseits wegen Leos ständigen Unterbrechungen, andererseits wegen dem Krieg, der alles zerstört hat, was er sich so mühevoll aufgebaut hatte. Langsam erwacht in ihm wieder das alte Verlangen und er weiß auch schon ganz genau, was er jetzt am liebsten hätte. Geschickt zieht er den Stuhl hinter seinem Schreibtisch hervor und stellt ihn daneben. Lässig setzt er sich und blickt den Jungen an, der nachdenklich in einiger Entfernung steht. Michael möchte ihm gern helfen sich besser zu fühlen, doch er weiß absolut nicht wie er das anstellen soll, ohne den Meister erneut an seinen Bruder zu erinnern. Mit einem leisen Seufzen sieht er auf. „Meister, ich würde Euch gern aufmuntern, aber ich weiß nicht wie…“, gesteht er schließlich. Nachsichtig lächelt der Rote ihm zu. „Das ist doch nicht schlimm. Ich wüsste da schon was.“ Michaels Gesicht hellt sich dankbar auf. „Was ist es?“ Ein herausforderndes Lächeln ziert Raphaels Lippen und das wohlbekannte Funkeln kehrt in sein Auge zurück. „Du weißt doch sicher noch, was du letzte Woche hier gemacht hast, oder?“, fragt er beinahe unschuldig und lächelt weiterhin verschlagen. Unsicherheit gleitet über das Gesicht des Jüngeren. „Ja…?“ Es gibt nur eine einzige Sache, die der Saikämpfer meinen kann. Allerdings ist das nicht das, was Michael mit Aufmuntern gemeint hatte. Doch wenn es ihm hilf, seine verstorbene Familie zu vergessen, bleibt dem Kleineren wohl nichts anderes übrig. Röte breitet sich auf seinen Wangen aus und er leckt sich verhalten mit der Zunge über die trocknen Lippen. „Gut, dann komm her und hilf mir vergessen, Junge!“, fordert der Führer ihn auf und spreizt wartend die Beine auseinander. Mit einem Schlucken geht der Blonde vor ihm auf die Knie und rückt dicht zu ihm heran. Sanft streicht Raph ihm über die Wange. „Guter Junge!“, raunt er leise. Etwas unsicher lächelt der Nunchakuträger ihm zu. Er kann sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie es letzte Woche dazu kam, dass er hier kniete und seinem Meister auf so unanständige Weise nahe kam. Doch er kann sich noch an Raph´s fordernden Tonfall erinnern, der ihn irgendwie dazu gebracht hat, diesen Schritt zu wagen. Der Ältere schien sehr zufrieden und Michael hat sich ihm viel verbundener gefühlt, auch wenn er nie gedacht hätte so etwas mal mit einem anderen Mann zu machen. Schlecht hat er sich dabei aber nicht gefühlt. Nur nervös in seiner Unwissenheit. Doch jetzt weiß er ja, was er tun muss. Dennoch ist er unruhig und hofft alles richtig zu machen, damit sein Meister zufrieden mit ihm ist. Tief atmet er ein und aus und befreit sein Gegenüber dann von Hose und Shorts. Raphaels Vorfreude ist nicht zu übersehen, reckt sich dem Jungen doch schon seine Erregung entgegen. Gedankenverloren lässt Raph seinen Kopf gegen die Lehne sinken und beobachtet den Jungen verträumt. „Komm, mach deinen Meister glücklich!“, raunt er ihm erregt zu. Langsam hebt der Chaosninja die Hände und schließt vorsichtig seine schlanken Finger um die erhitzte Haut. Das allein reicht schon, um Raph ein Seufzen abzugewinnen. In freudiger Erwartung klammern sich seine Finger an den Armlehnen fest. Dann beugt sich der Blonde vor und kurz darauf kann Raphael seinen Atem an sich spüren. Ein wohliger Schauer jagt ihm den Rücken rauf und runter und er seufzt wieder. Letzte Woche war es nicht so heftig. Er hat zwar lange auf diesen Augenblick warten müssen, dennoch war seine Beherrschung größer, als jetzt, da er den unerfahrenen Jungen nicht verängstigen wollte. Jetzt, wo er weiß, dass der Bengel sich nicht so pingelig hat, wie es am Anfang schien, hat er kein Problem damit, sich gehen zu lassen. Außerdem war es wirklich schön und erfüllend gewesen, dass sein ganzer Körper sich danach verzehrt hat und das nächste Mal kaum abwarten konnte. Eine gefährliche Mischung, wenn er seine Beherrschung doch so dringend braucht, damit nicht die ganze Insel merkt, was zwischen ihnen vor sich geht. Langsam öffnet der Junge weiter den Mund und lässt das erhitzte Organ hineingleiten. Der Saikämpfer legt den Kopf in den Nacken und stöhnt. Tief graben sich seine Nägel in das Leder der Armlehnen, hinterlassen unschöne weiße Kratzer darauf. Alles ist vergessen, sein Kopf völlig leer und dennoch beißt er sich fest auf die Unterlippe, um es nicht schon jetzt zu beenden. Nur ein Gedanke brennt in seinem Kopf, es heute endlich zu schaffen und den Jungen in sein Bett zu bekommen. Ja, er hält es definitiv nicht mehr länger aus und betet dafür, dass Michael freiwillig mitspielt. Er will ihn nicht zwingen müssen und ihm unnötig Angst einjagen oder gar wehtun. Schließlich soll es doch für sie beide befreiend sein und der Anfang einer intensiven Beziehung werden und nicht Furcht zwischen ihnen säen. Geschickt bewegt Michael seinen Kopf auf und ab, übt Druck mit seinen Fingern und Lippen aus, reibt mit seiner Zunge an der festgespannten Haut entlang. Er schmeckt die herbe Süße seines Meisters, wobei ihm selbst ganz warm wird. Das Ganze hat etwas ziemlich erregendes an sich und in dem Jüngeren bildet sich nicht zum ersten Mal der Wunsch ebenfalls von dem Roten berührt zu werden. Raphaels Stöhnen erfüllt nunmehr den ganzen Raum. Dies wiederum entfacht in dem Nunchakuträger eine Macht, der er sich nur in so einer Situation sicher ist. Er allein kann bestimmen, wie lange dieses Spielchen geht. Er kann Raph hinhalten, ihn ein bisschen quälen oder ihn auch ganz überraschend davon erlösen. Ein merkwürdiges Gefühl, doch irgendwie äußerst aufregend. Wann hat man schon die Gelegenheit, seinen sonst so toughen Meister vollkommen aus dem Konzept zu bringen und ihn so hilflos ergeben stöhnen zu hören? Es weckt nur noch stärker den Wunsch in ihm, auch so liebevoll von ihm behandelt zu werden. Kein Wunder also, dass es in seiner eigenen Hose langsam eng wird. Raphael hingegen verliert langsam völlig den Bezug zur Realität. Er zittert am ganzen Körper und hält es kaum noch aus. Sein Keuchen geht schwer und sein Herzschlag dröhnt in seinen Ohren wie ein Güterzug. Wie schon in der Wanne vergisst er alles, was jetzt ist und taucht voll und ganz in seinen Wunschtraum ein. Angestrengt beugt er sich etwas vor und legt dem Jungen die Hände auf den Kopf. Etwas irritiert lässt Michael es geschehen, ahnt er doch nicht, was gleich auf ihn zukommt. Letzte Woche war sein Meister viel gefasster und blieb die ganze Zeit im Stuhl versunken sitzen. Als es ihm zu viel zu werden schien, hat er das Ganze abgebrochen und es Michael mit der Hand beenden lassen. Doch heute scheint Raph es noch etwas länger auskosten zu wollen. Plötzlich verkrampft sich der Rote jedoch völlig und drückt dabei den Kopf des Jungen noch weiter hinunter. Die harte Erregung stößt ruckartig gegen seinen Gaumen und löst augenblicklich seinen Schluckreflex aus. Das zündet schlagartig das Feuerwerk in Raphaels Gehirn. Er wirft den Kopf in den Nacken, klammert sich an den blonden Haaren des Jungen fest und stöhnt laut. „Oh Gott, Mikey~!“ Im selben Moment schießt ein Strahl heißer Flüssigkeit in Michaels Mund. Überrascht reißt der Kleine die Augen auf und befreit sich hustend aus Raph´s Griff. Zur selben Zeit wird ihm klar, dass sein Meister ihn wieder beim Namen seines toten Bruders genannt hat und seine eigene Erregung löst sich schlagartig in Luft auf. Unterdes lässt sich Raphael vollkommen zufrieden in den Stuhl zurücksinken und ahnt nicht, was er mit seinem Ausspruch angerichtet hat. Er setzt sogar noch einen drauf. „Mensch, Mikey, das war einfach unglaublich…“, seufzt er erschöpft. Michael kann es hingegen einfach nicht glauben. Was soll das denn? Was für eine abartige Beziehung hatte er bitte zu seinem Bruder? Doch eigentlich will er das überhaupt nicht wissen, er will nur nicht damit in Verbindung gebracht werden. Wütend springt der Blonde auf und ballt die Fäuste. „ICH BIN ABER NICHT MIKEY!“, schreit er seinem Meister ungehalten entgegen und kann selbst nicht glauben, wie nah ihm das Ganze geht. Noch völlig vom Nachklang seines Höhepunkts eingenommen, wendet Raph ihm perplex das Gesicht zu. Er versteht die Aufregung seines Bruders beim besten Willen nicht. Wie kann er behaupten, es nicht zu sein, wenn er doch direkt hier vor ihm steht? Moment, irgendwas stimmt nicht. Warum zum Teufel trägt Mikey die Uniform eines Foot-Ninja? Und wo ist er hier eigentlich? Jedenfalls nicht Zuhause, so viel steht schon mal fest. „Ich versteh nicht…“, kommt es schließlich durcheinander von dem Roten. „Ist völlig egal! Doch nennen Sie mich nicht immer wie Ihren toten Bruder! Das ertrag ich nicht, Meister!“, platzt der Junge hervor. Meister? Jetzt versteht Raph gar nichts mehr. Dann jedoch trifft es ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Alles hagelt auf ihn nieder: der Krieg, der Tod seiner Familie, Mikey´s Amnesie. Nein, er ist nicht Mikey, er heißt jetzt Michael und hält ihn jetzt wahrscheinlich für vollkommen pervers. Schwankend steht Raphael auf und versucht sich dem Blonden zu nähern. „Es ist nicht so wie du denkst! Es war ein Versehen und kommt nicht wieder vor, ehrlich…“, versucht sich der Saikämpfer zu rechtfertigen. Doch der Chaosninja hat genug. „Nein! Dasselbe habt Ihr vorhin im Bad auch schon gesagt! Es reicht!“ Ungeschickt versucht der Rote ihn an der Hand zu fassen zu kriegen, um sich auszusprechen. Doch es ist ein Leichtes für den Jüngeren sich aus dem halbherzigen Griff des anderen zu befreien. Im Moment ist Michael viel zu aufgewühlt, um wahrzunehmen, wie unangebracht er sich seinem Meister gegenüber verhält. Seine Gefühle sind verletzt und er will nur noch weg. „Fassen Sie mich nicht an!“, gibt er energisch von sich, ehe er sich umdreht und durch die Tür davonstürmt. „Michael!“, ruft der Saikämpfer ihm noch nach, doch es hat keinen Sinn. Kraftlos lässt er sich auf die Knie sinken und schlägt ungehalten mit den Fäusten auf den Boden. „Verdammt, verdammt, verdammt!“ Tränen kullern über seine Wangen. Warum konnte er nur seine große Klappe nicht halten? Er hat doch noch nie so einen Schwachsinn beim Höhepunkt von sich gegeben, warum dann ausgerechnet jetzt? Ein letztes Mal schlägt er schwach mit der Faust auf den Boden, ehe er sich auf den Rücken rollt und die Tränen fließen lässt. „Ich hab alles kaputt gemacht! – Dabei liebe ich dich doch…“ In der Zwischenzeit ist Michael zu seinem Zimmer gerannt. Vollkommen fertig lässt er sich auf seinen Futon fallen und vergräbt sein Gesicht im Kissen. Heiße Tränen rinnen seine Wangen hinab und die Daunen ersticken sein Schluchzen nur bedingt. „Warum nennt er mich immer wieder so?“, wimmert er, als könnte ihm jemand eine Antwort darauf geben. „Warum nur? – Was hab ich getan, um das zu verdienen? – Ich wollte ihm doch nur nahe sein, ihn lieben. – Und jetzt tut es so weh…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)