Koori no Hono von Koko_Hekmatyar (Toshiro x Karin) ================================================================================ Kapitel 2: Wiedersehen ---------------------- Wiedersehen Toshiro Ich erwachte mit den ersten Sonnenstrahlen die vom Zwitschern der Vögel begleitet wurden. Da ich wie immer zu früh aufgewacht bin, blieb ich weiterhin auf meinem Futon liegen. Hyorinmaru lag neben mir. Als ich mit meiner Hand durch meine weissen, kurzen Haare fuhr, bemerkte ich das die Temperatur im Raum etwa auf -1 Grad gesunken war. Mein Atem bildete weisse Wölkchen die langsam zur decke segelten und sich auflösten. In letzter Zeit hatte ich immer Albträume, weshalb ich, während ich schlief die Kontrolle über mein Reatsu verlor und so die Temperatur fiel. Schlechte Träume hatte ich seit Hinamori fast gestorben wäre. Doch seit 3 Jahren wurden sie schlimmer. Ich träumte jetzt nicht mehr davon wie Hinamori von mir getötet wurde, sondern von einem weiblichen, schwarzhaarigen Shinigami. In meinem Traum konnte ich das Gesicht dieser Frau nicht sehen, aber sie kam mir so vertraut vor. Jeder Traum lief gleich ab. Der weibliche Shinigami trug einen schwarzen Shihakusho und statt eines weissen Obis ein roter. Sie hatte lange, schwarze Haare die ihr seidig bis zur Taille fielen. Ihre Augenfarbe, sowie ihre Gesichtszüge konnte ich nicht erkennen, aber sie hatte eine schlanke, weibliche Gestalt. In der Rechten hielt sie ein Zanpaktou. Der Griff war aus roter Seide mit schwarzen und goldenen Musterungen während die Klinge von der goldenen Tsuba (Metallstück zwischen Klinge und Griff) her in einem rauchigem Schwarz gehalten war. Auf der Klinge war ein goldener Drache eingraviert. Die ebenso schwarze Schwertscheide hatte dieselben verschnörkelten golden und rote Musterungen wie beim Griff. Sie führte das Schwert mit vollendeter Präzision ohne unnötigen Bewegungen. Vom Können her könnte sie es mit einem Taichou aufnehmen. Jeder Hieb sass und um sie herum züngelten Flammen. Es sah aus als würde sie mit dem Feuer spielen, während sie elegant durch die Reihen ihre Gegner tanzte und sie niedermetzelte oder verkohlte. In der Soul Society sagte man Kuchiki Rukias Zanpaktou Sode no Shirayuki wäre das Schönste, doch ich fand, dieses Zanpaktou schlug Rukias um längen. Normaler weise mochte ich Feuerzanpaktou nicht besonders, waren sie doch das komplette Gegenteil zu meinem Hyorinmaru. Ich war der Meister des Eises, der Herrscher über Wetter und Temperatur. Auf meinen Ruf kamen Blizzards, Stürme und Katastrophen. Ich hatte in den letzten Jahren an meiner Offensive sowie an meiner Defensive gearbeitet und mich rasant verbessert. Mittlerweile konnte ich sogar das Wasser kontrollieren. Meine Stärke war gleich auf wie Zaraki oder Kyoraku und wer mich unterschätzte nur weil ich klein war, starb eines schnellen Todes. Und dennoch stand ich vor Ehrfurcht gelähmt am Rande des Schlachtfeldes, diese Shinigami beobachtend, die mit Leichtigkeit durch die Reihen Schritt. Verzaubert von ihren eleganten Schwüngen und Finten die sie mit ihrem Katana ausführte. Ihre Gegner waren keinesfalls schwach, sie war diejenige die einfach zu stark war. Nachdem sie alle Gegner getötet hatte, schritt sie durch die Leichen auf eine Höhle zu. Ich folgte, konnte ihrer Anziehung nicht wiederstehen. Die Szene wechselte. Plötzlich standen wir in den Ruinen einer alten, von der Architektur her chinesischen Stadt. Gemeinsam schritten wir ins Zentrum auf eine dunkle Gestalt zu. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Die Temperatur fiel rapide ab und alles erschien plötzlich düster und verschwommen. Ich bekam Angst. Nicht normale Angst. Nein. Todesangst. Doch nicht um mich, denn ich war ja nur Zugschauer. Ich hatte Angst um diese Shinigami vor mir. Sie war zielstrebig auf die dunklen Fetzen zugegangen die eine Gestalt bildeten. Sie hatte kein Gesicht, sondern ein dunkler Strudel, der wie ein schwarzes Loch alles aufsaugte. Ein Wesen aus tiefster Dunkelheit. Ein tiefes Schwarz das jedes Licht, jede Farbe, jede Freundlichkeit, jedes Lachen, einfach alles Positive verschluckte und eine Welt voller Trauer, Schmerz, Chaos und Elend zurück lies. Ich konnte mich nicht bewegen, stand wie festgewachsen an der Stelle. Ein stiller Beobachter. Absolut irrelevant für das, was geschehen würde. Nicht einmal wichtig genug um beseitigt zu werden. Absolut und endgültig Machtlos. Die Shinigami hatte nun einen Kampf mit dem dunklen Etwas begonnen und schlug sich nicht schlecht. Doch ihr Ende war so unvermeidlich wie die tägliche Bahn der Sonne. Die Gestalt hatte sie in die Enge gedrängt. Die Shinigami wurde von einem schwarzen Strahl durchbohrt. Ich versuchte zu schreien, denn ich hatte endlich das Gesicht dieser Shinigami gesehen. Entsetzt hatte ich festgestellt wie vertraut mir diese Person war. Es war Karin. Kurosaki Karin. Erinnerungen durchfluteten mich. Fussball spiele, Besuche bei Oba-chan in Karakura, Nikuman essen auf einer Bank, Abendessen mit ihr, Gespräche, gemeinsames Lachen, Streite, interessante Diskussionen und entspannte Momente. Meine Knie gaben unter mir nach. Es war meine Schuld. Das war das Einzige, das ich wusste. Der Grund weshalb Karin dort starb, war ich. Nur ich. Die dunkle Gestalt drehte sich zu mir und mir war so, als würde sie mich höhnisch anblicken. Dann fing ich an zu schreien. In diesem Moment wachte ich immer auf und beruhigte mich immer mit den selben Gedanken. Sie war nicht hier. Sie war keine Shinigami. Ich hatte den Kontakt abgebrochen. Sie war nicht hier. Sie war keine Shinigami. Ich hatte den Kontakt abgebrochen. Sie war nicht hier... Als ich meinen Herzschlag und mein Reatsu wieder unter Kontrolle hatte, raffte ich mich auf und machte meine Morgentoilette. Danach zog ich meinen Shihakusho an und darüber den weissen Haori eines Taichou. Ich wickelte mir einen graugrünen Schal um den Hals und schnallte mir Hyorinmaru auf den Rücken. Mit zügigen Schritten ging ich auf mein Büro in der 10. Division zu um zu sehen was für Arbeiten ich heute hatte. An meinem Arbeitsplatz angekommen, entdeckte ich Rangiku, die ausgestreckt und betrunken auf dem Boden vor meinem Schreibtisch lag in jeder Hand eine Sake Flasche. Das machte sie doch mit Absicht. "Matsumoto erklärst du mir das hier bitte? Matsumoto?! Matsumoto!! MATSUMOTO!!!", meine Stimme wurde immer lauter. Matsumoto Rangiku öffnete langsam die Augen. "Oh, Taichou. Ist es denn schon Morgen?" "Matsumoto!", erwiderte ich gefährlich leise. " Steh auf und räum diesen Saustall auf. Ich muss arbeiten." "Aber Taichou, ab heute sind sie doch als Lehrhilfe, Vorbild und Ratgeber in der Shinigami-Schule angestellt. Sie haben dem zugestimmt." äusserte sich Matsumoto besorgt. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Natürlich. Heute fing das neue Schuljahr der Shinigamirekruten an. Schnell stürmte ich aus dem Raum und zum Schulgebäude. Die Schule war ein U-förmiger Komplex im japanischem Stil. Es war eher ein Internat und die Schulzeit begrenzt sich auf das Können. So konnte eine Ausbildung von einem Jahr bis zu etwa 10 Jahren dauern. Ich hatte die Schule innerhalb eines Jahres mit den Bestnoten verlassen und ging zur Gotei 13. Gelehrt wurde Selbstverteidigung, Kido, Seelen-theorie, die Geschichte der Soul Society sowie die Entfesslung eines Zanpaktous. Als ich durch das Eingagstor schritt und den Bereich aufsuchte an dem die Rekruten versammelt waren, beschlich mich immer mehr ein ungutes Gefühl. Als hätte ich etwas Wesentliches übersehen. Zu den Aufgaben eines Ratgebers und Vorbild war es meine Aufgabe eine Demonstration mit meinem Zanpaktou zu machen. "Rekruten, versammelt euch. Ich bin Hitsugaya Toshiro, Taichou der 10. Division. In diesem Jahr bin ich euer Ratgeber, den Lehrern eine Hilfe und euer Ziel und Vorbild. Lernt soviel von mir wie ihr könnt. Alles könnte im Einsatz wichtig sein. Ich werde nun eine Demonstration mit meinem Zanpaktou machen, damit ihr eine Ahnung habt, was ihr lernen könnt." Während meiner Rede hatte ich unauffällig die Rekruten gemustert. Viele Draufgänger, ein paar die sich für Oberschlau hielten, kichernde Mädchen... Dasselbe wie jedes Jahr. Mit der Rechten griff ich nach Hyorinmaru auf meinem Rücken und zog es in einer fliesenden Bewegung. "Hyorinmaru", sagte ich den Namen meines Zanpaktous. Aus meinem Katana schoss ein hellblauer Eisdrache und schlug in das vorhergesehene Ziel ein. Die Rekruten waren alle einen Schritt zurück gewichen. Nur einer stand immer noch an ihrem Platz. Ein Mädchen, registrierte ich aus dem Augenwinkel. Interessiert drehte ich mich zu ihr und erstarrte. Schwarze Augen begegneten türkisen und plötzlich war die Atmosphäre geladen. Sowohl mit ärgerlicher als auch mit leidenschaftlicher Spannung. "Karin", flüsterte ich ihren Namen. Mit einem ebenso leisen Flüstern und einem anmutigen neigen ihres Kopfes sagte sie, "Toshiro." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)