Ending World von RitualOfTsuru ================================================================================ Kapitel 1: Alleingänger ----------------------- Daryl lebte in Atlanta. Er hatte eine Freundin namens Jane, mit der er zusammen lebte, sich aber immer weniger für sie interessierte. Sie ging arbeiten, während er entweder den ganzen Tag trank, oder mit anderen Frauen schlief. Ja so war es einst. Vor der großen Katastrophe. Als die Zombie Apokalypse begann ließ Daryl seine Freundin im Haus zurück und fuhr mit dem Wagen weg. Eigentlich war er ganz froh sie endlich los zu sein. Dauernd kam sie ihm mit ihrem Wunsch zu heiraten. Dabei liebte er sie nicht mal. Daryl war der Meinung er würde niemals eine Frau so sehr lieben, dass er sie heiraten würde. Jetzt waren schon einige Monate vergangen und er schlug sich alleine durch. Immer wieder traf er auf andere Menschen, doch mit denen geriet er entweder in einen Konflikt, oder sie wollten ihn direkt töten, was ihnen aber nicht gelang. Daryl war ein Armbrust schütze, ein verdammt guter noch dazu. Er wusste sich durchaus zu helfen und brauchte niemand anderen um zu überleben, das war jedenfalls seine Meinung. Es war früh am Morgen als er im Wald auf der Pirsch nach einem Reh war. Doch genau in dem Moment als er seinen Pfeil abschießen wollte, schrie jemand laut auf. Es war eine Frauenstimme. Das Reh rannte ohne zu zögern davon und Daryl schlug mit der Faust gegen einen Baumstamm. Er beschloss vorsichtig nachzusehen, wer oder was ihm gerade sein Frühstück versaut hatte und schlich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Ein großer Busch verdeckte ihm die Sicht. Geduckt linste er hinter dem Busch hervor und sah eine rothaarige junge Frau. Ihre Haare waren definitiv gefärbt, sie waren knallrot. Ihr Fuß hatte sich in einer Schlinge verfangen und sie kam nicht weg. Auf dem Boden liegend sah sie panisch den zwei Zombies entgegen die ihr immer näher kamen. Daryl sah zu. Er musterte die junge Frau. Ihre langen, roten Haare waren an der Seite zu einem lockeren Zopf zusammengebunden, welcher ihr über der rechten Schulter hing und bis unter ihre Brust reichte. Ihr Oberteil war eine schwarze Tunika welche ihr wunderbar stand. Die Beißer waren nicht mehr weit entfernt und wieder schrie sie. Verzweifelt zog sie an der Schlinge, doch kam einfach nicht los. Durch den Schrei schien Daryl aus einer Art Trance aufzuwachen, hob seine Armbrust und schoss dem ´vorderen Zombie genau ins Auge. Den zweiten traf er auch. Die junge Frau sah zu ihm. Er blickte einen Moment zurück, mit seinem typischen, nichts-sagenden Blick. Dann stand er auf und ging auf sie zu. "Du hast mir gerade mein Frühstück versaut.", sagte er gereizt und legte seine Armbrust neben ihr ab. "Ich...", mehr brachte sie nicht heraus. Daryl half ihr aus der Schlinge und zog sie nach oben. Sie war ein ganzes Stück kleiner als er, sodass er nach unten sehen musste. Etwas eingeschüchtert von Daryls Ton und Blick, sah sie zu ihm hoch und wusste nicht, ob sie etwas sagen sollte. Letztendlich brachte sie ein leises "Danke" hervor. Ein kurzes nicken erwiderte er. Schließlich nahm er seine Armbrust wieder an sich und wollte gehen, da traute sich die junge Frau endlich etwas zu sagen: "Ich hab meine Gruppe verloren" Ihre Stimme klang verzweifelt, das bemerkte auch Daryl. Ohne stehen zu bleiben, oder sich umzudrehen, sagte er: "Nicht mein Problem" Er verschwand hinter dem Busch. Letztendlich besorgte er sich ein Kaninchen, was er in seinem Lager über einem Feuer brät. Der Tag verlief an sich recht ruhig. Er erledigte ein paar Beißer und beschloss am Nachmittag den Ort zu verlassen und weiterzuziehen. Mit seinem Rucksack auf den Schultern und seiner Armbrust in den Händen machte er sich auf den Weg. Er lief eine Straße entlang bis er zu einer Kurve kam. "Hm.", machte er nur. Bald würde die Nacht anbrechen und bis dahin musste er einen geeigneten Schlafplatz gefunden haben. Er ging ein Stück in den Wald hinein, seine Armbrust bereit zum schießen und sah sich vorsichtig um. Nichts und niemand schien in der Nähe zu sein. Zwischen ein paar dichten Büschen breitete er eine Decke aus und legte sich darauf. Die Sonne ging bereits unter. Aus seiner Tasche holte er eine etwas ältere Flasche mit Wasser und trank daraus. Das Flusswasser schmeckte anders und war nicht so sauber wie ordentliches Mineralwasser, aber das gab es ja nun nicht mehr. Als die Sonne nun komplett verschwunden war, versuchte er einzuschlafen. Doch immer wieder kam ihm die junge Frau in den Kopf. Wie sie hilflos dort auf dem Boden gelegen und geschrien hatte. Wie Angsterfüllt sie den Zombies entgegensah und fest mit ihrem Tod rechnete. Und er sie schließlich gerettet hatte. Bei dem Gedanken musste er lächeln. Dieses Lächeln verschwand jedoch schnell wieder, als er feststellte, dass er Schritte hörte. Er nahm seine Armbrust und stand auf. Langsam schlich er hinter dem Busch hervor und sah sich um. Stille. Eine Weile blieb er noch so stehen, dachte sich doch dann nichts weiter dabei und wollte sich wieder hinlegen, als erneut Schritte zu hören waren. Er konnte schwache Umrisse eines noch lebenden Menschen erkennen, der durch den Wald schlich. Leise pirschte Daryl sich an die Person heran, die kleiner war als er, und schlang seinen rechten Arm von hinten um deren Kehle, und das nicht gerade sanft. Keuchende und ächzende Geräusche gab der Mensch von sich, konnte sich jedoch nicht gegen Daryls festen Griff wehren. Er schleppte die Person, so wie er sie hatte, zu einem Baum und drückte sie mit dem Rücken dagegen. Jetzt konnte er das Gesicht sehen und sofort ließ er ein wenig lockerer. Die Person atmete auf. Er hatte ihr die Luft eine ganze Weile abgedrückt. Es war die junge Frau von vorhin. Daryl konnte nicht einschätzen wie alt sie war, doch bestimmt noch keine 25. "Was tust Du hier?", fragte er und wandte seinen Blick nicht ab, im Gegenteil, er sah sie durchdringlich an. Sie hatte Angst, das wusste er. Und es gefiel ihm. Wie sie zu ihm hoch sah und genauso gut wie er wusste, dass sie sich gegen ihn nicht wehren konnte. "Ich suche einen Schlafplatz...", antwortete sie eingeschüchtert. "Das solltest Du vor der Dunkelheit tun." Er ließ sie los, auch wenn er es nicht wollte. Am liebsten hätte er sie noch weiter gegen den Baum gedrückt. "Bitte...ich möchte nicht alleine sein...ich schaffe das nicht...!", flehte sie ihn an. Doch Daryl dachte gar nicht daran: "Vergiss es. Ich spiel bin kein Babysitter." Wieder ließ er sie einfach stehen und kehrte zu seinem Schlafplatz zurück. Es dauerte nicht lange bis er einschlief. Kapitel 2: Zu zweit ------------------- Schüsse fielen, als Daryl aufwachte. Noch immer war es dunkel und er wusste nicht was passiert war. Er sprang auf, seine Armbrust eng an sich haltend und sah sich um. Plötzliche Stille trat ein und er wusste nicht was er davon halten sollte. Die Nacht war dunkel und kühl. Ein sanfter Wind wehte durch seine Haare, als er durch den Wald schlich. Egal wie aufmerksam er war und wie genau er sich umsah, er konnte einfach nichts und niemanden entdecken. Dann fiel wieder ein Schuss und er hörte eine Männerstimme. Wo kam sie bloß her? Wieder ein Schuss. Daryl begriff langsam, aus welcher Richtung die Geräusche kamen, die er hörte, und so beschloss er der Sache auf den Grund zu gehen. Ein großer Baum mit einem dicken Stamm gab ihm genug Deckung um das Geschehen beobachten zu können. „Hast Du jetzt endlich genug, Du Dreckstück?“, fragte eine raue, dunkle Männerstimme. Daryl konnte einen Mann erkennen, der sicher 10, wenn nicht sogar 20 Jahre älter war als er. Er sah schmierig aus und hielt eine Pistole in der Hand. Hinter ihm standen weitere drei Männer. Einer von ihnen hatte ein großes Gewehr, was er bereit hielt. Die anderen beiden hatten jeweils einen kleinen Revolver. Die vier Männer sahen hinunter auf den Boden, wo die junge Frau saß, der Daryl heute schon zwei Mal begegnet ist. Sie hielt sich mit der rechten Hand, ihren linken Arm. Scheinbar eine Schusswunde, wie leicht oder schwer sie verletzt war, konnte Daryl bei dieser Dunkelheit nicht erkennen. „Dich zu wehren, macht alles nur noch schlimmer, ich hoffe das hast Du jetzt kapiert, Du kleines Miststück!“, rief der Mann mit der Pistole. Scheinbar war er der Anführer dieser Gruppe. „Bitte...lasst mich gehen...lasst mich in Ruhe...bitte...“, flehte sie und schluchzte auf. „Ist ja fast herzzerreißend wie Du winselst...schade nur dass es hier keinen interessiert, Schlampe!“, entgegnete ihr einer der Männer mit einem Revolver. Außer das weinen des Opfers hörte man eine Weile lang nichts mehr. Daryl war hin- und hergerissen. Einerseits wollte er gehen, einfach weiter schlafen und alleine sein. Andererseits regte es ihn auf, zu sehen, wie diese Kerle sie behandelten. Langsam trat er einen Schritt zurück, wollte sich ganz umdrehen, als der Anführer sie an den Haare packte, daran zog und ihr die Tunika ausziehen wollte. Ein kurzer schmnerzenslaut ertönte und das schluchzen ging weiter. Daryls Miene verfinsterte sich und er schoss einen Pfeil in den Oberschenkel des Mannes. Dieser schrie laut auf, ließ seine Pistole fallen und sank vor lauter Schmerzen zu Boden. Die anderen sahen in die Richtung aus der der Pfeil gekommen war. Daryl kam auf sie zu. „Das ist die Art wie man eine Frau behandelt?!“, rief er gereizt und ignorierte, dass die anderen Männer ihre Waffen auf ihn gerichtet hatten. Die junge Frau schien sichtlich erleichtert zu sein Daryl wieder zu sehen. Erneut schluchzte sie auf. „Bleib stehen!“, rief der Mann mit dem Gewehr und war bereit abzudrücken. Wieder richtete Daryl deine Armbrust auf den am Boden liegenden Anführer. „Wenn ihr nicht wollt, dass ich ihm einen meiner Pfeile durch seinen Schädel jage, dann nehmt eure Waffen runter, ihr Drecksäcke!“ Sein Blick war düster und ernst. Mit ihm war nicht zu spaßen, das begriffen auch die fremden und senkten ihre Waffen langsam. Nach einem Augenblick senkte auch Daryl vorsichtig seine Armbrust und zog die Frau nach oben und direkt in seinen rechten Arm, mit dem er sie schützend an sich drückte. „Wenn ich noch einmal sehe wie einer von euch sich in ihrer Nähe aufhält, dann schwöre ich euch, werde ich keine Sekunde zögern euch zu töten, aber das nicht nur mit einem einzigen Pfeil in den Kopf, sondern auf eine ganz besondere Art und Weise.“ Die Frau weinte nun richtig in Daryls Arm und hatte sich fest an ihn gedrückt. Sie fühlte sich sicher und wusste sie muss nun keine Angst mehr vor diesen Kerlen haben. „Und jetzt zu Dir“, flüsterte er schon fast, aber noch für jeden hörbar. Bei diesen Worten sah er den am Boden liegenden und jammernden Anführer an der immer noch einen Pfeil im Bein stecken hatte. Er schob die Frau ein Stück zur Seite und zog mit einem Ruck den Pfeil aus dem Bein des Mannes. Die anderen sahen für einen Moment lang weg, als ihr Anführer vor Schmerzen erneut aufschrie. Daryl wischte das Blut, was am Pfeil klebte, grob an seiner Hose ab und steckte ihn wieder in seine Armbrust, die er aber wieder runter nahm. „Glaub ja nicht, dass ich Dich laufen lasse, Du Dreckschwein. Wenn ich mit Dir fertig bin wirst Du Dir wünschen mich niemals kennen gelernt zu haben und diese Frau niemals angefasst zu haben!“ Mit diesem Satz packte er sich deren Anführer und schlug auf ihn ein. Nicht nur ein- oder zweimal, nein, so lange bis er fast bewusstlos war. „Verpisst euch!!!“, schrie er den anderen zu, die keine Sekunde länger stehen blieben. Sie ergriffen die Flucht und Daryl ließ sie laufen. Immer noch war es dunkel. Der Wind ist etwas stärker geworden und das weinen der Frau hatte nachgelassen. Noch einmal schlug Daryl zu. In seinen Augen war purer Hass zu sehen. Schon lange nicht mehr, hatte er solchen auch wirklich verspürt. Er selbst war nie ein Gentleman gewesen und ihm rutschte auch schon ab und zu seine Hand bei Frauen aus. Aber als er sah was sich hier abgespielt hatte und wie dieser Mann, die junge Frau die er zuvor vor Beißern gerettet hatte, sie angefasst und fast vergewaltigt hatte, da brannten ihm alle Sicherungen durch. Es reichte ihm aber immer noch nicht. Er nahm sich einen frischen Pfeil, zog den Mann hoch, drückte ihn gegen einen Baum und sah ihm tief in die Augen. „Sie ist hübsch, nicht wahr?“, flüsterte Daryl so, dass bloß sein gegenüber es hören konnte. Der Mann sah ihn aus seinen blutenden, geschwollenen Augen an, sagte aber nichts. „Ja, das ist sie...“, sagte Daryl für ihn. „Für Dich, mein Freund...wird es in Zukunft allerdings nichts mehr zu sehen geben.“ Direkt nach diesem Satz, ohne dem Mann Chancen auf irgendeine Reaktion zu lassen, bohrte er ihm mit dem Pfeil durch beide Augen und ließ ihn schließlich zu Boden sacken. Ein letzter angewiderter Blick und er drehte sich um. Die junge Frau hatte sich umgedreht, sie konnte es nicht mit ansehen. Daryl schob sie vorwärts, bis hin zu seinem Schlafplatz, wo er ihr andeutete sich mit ihm zu setzen. „Ich habe Dich heute schon das zweite Mal gerettet. Wird wohl langsam zur Gewohnheit.“, sagte er, ohne seine Miene zu verziehen. Während er mit ihr sprach, beobachtete er sie genau. Immer noch hielt sie sich den linken Arm. Erst jetzt bemerkte er, dass sie blutete. Sanft nahm er ihre Hand weg von dem Arm und stellte erleichtert fest, dass es nur ein Streifschuss war. „Das wird schnell verheilen.“, meinte er und band ihr eine Art Halstuch um die Wunde. Endlich sah sie ihm in die Augen. „Danke...“, brachte sie gerade so heraus, doch Daryl bemerkte, dass ihre Stimme schon wieder bebte. „Du bist bei mir sicher, keine Angst. Versuch jetzt ein bisschen zu schlafen. Morgen müssen wir uns Essen besorgen.“ „Amy...“, flüsterte sie und fasste sich langsam wieder. Etwas verwundert sah er sie an. „Das ist mein Name...Amy...“ „Daryl“, sagte er und musterte sie kurz. Ihre roten Haare waren ein wenig zerzaust, lagen aber immer noch in einem Zopf gebunden über der rechten Schulter. „Ich wette Du bist noch keine 25“, meinte Daryl und wischte den verschmierten Pfeil mit einem alten Tuch ab. „21“, antwortete sie knapp und sah ihm dabei zu. Daryl wusste zwar, dass sie noch jung war, aber dass sie, im Vergleich zu seinem Alter, praktisch noch ein Kind war, hätte er nicht gedacht. Etwas erstaunt sah er sie an und hielt inne. „Im ernst?“ Amy nickte. Nach einem Moment des gegenseitigen schweigens und anstarrens machte er eine Geste, dass sie sich hinlegen sollte. Amy tat wie geheißen und machte es sich so bequem wie möglich. Nach einer Weile gelang es ihr, die Augen zu schließen, doch schlafen schien unmöglich zu sein. Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrer Hüfte. Es war Daryls Hand. Sanfte legte er sie dort ab und wartete auf eine abweisende Reaktion, doch es kam keine. Im Gegenteil. Amys atmen wurde immer ruhiger, bis sie schließlich einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)