An deiner Seite von kateling ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 3: --------------------- Und hier geht es weiter Kapitel 3: Die Tage und Wochen vergehen. Raphael ruft natürlich nicht an. Aber was habe ich auch anderes erwartet? Er hat ja deutlich gemacht, dass er nichts von mir will. Ich versuche mir Raphael aus dem Kopf zu schlagen. Was mir tatsächlich gelingt… mit der Zeit. Weihnachten verbringe ich mit meiner Familie und Mamas Plätzchen. An Sylvester überredet Alina mich auf irgendeine Party mitzukommen. Eigentlich bin ich dafür ja nicht so der Typ. Aber was tut man nicht alles für seine beste Freundin. Und es hat auch etwas Gutes. Immerhin habe ich so Zac kennen gelernt. Zac ist ein wahrer Sunnyboy. Braungebrannt, braunes Haar und immer ein Lächeln auf den Lippen. Würde Raphael nicht immer noch in meinem Kopf herum geistert, hätte ich sicherlich eine Beziehung mit Zac in Erwägung gezogen. Aber trotz dass es inzwischen Ende Januar und der One-Night-Stand über sechs Monate her ist, bin ich von keinem Mann angezogen. Was mich allerdings nicht davon abhält mit Zac befreundet zu sein. und heute sind wir verabredet. Er will mit mir ins Schwimmbad. In eines dieser Fun Bäder wo es fünfundzwanzig verschiedene Rutschen gibt. Ich packe meinen Bikini in die Tasche und ziehe den Reisverschluss zu. Es klingelt an der Tür und ich höre Alinas schnelle Schritte. „Mila, da ist ein süßer Kerl für dich!“ Ich verdrehe die Augen und trete aus meinem Zimmer. „Wir haben immer noch kein Date!“ flöte ich und sehe zu Zac. Der grinst bloß. Alina hebt lachend beide Hände und verzieht sich ins Wohnzimmer. „Hey Mädchen!“ Zac zieht mich an seine Brust. Ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange. „Bist du mir böse, wenn ich unsere Pläne etwas über den Haufen schmeiße?“ Den Kopf schief gelegt schaue ich ihn von unten an. „Worum geht’s?“ Er seufzt leise und verdreht die Augen. „Meine fünfzehnjährige Schwester hat ein Date. Meine Mutter macht sich Sorgen und schickt mich sozusagen als Aufpasser mit!“ Na super und ich hab mich gefreut mit ihm etwas zu unternehmen. Da wird er wohl nur nach seiner Schwester schauen. „Mit fünfzehn ist deine Schwester doch eigentlich alt genug um auf sich selbst aufzupassen?!“ Kann ich nicht verhindern, dass aus mir herausplatzt. „Sag das mal meiner Mutter!“ Zac seufzt schwer und blickt mich leidend an. Als ob ich ihn alleine stehen lassen würde. „Ich hoffe für dich, dass wir keinen lausigen Teeniefilm im Kino ansehen müssen!“ Er grinst wieder und schüttelt den Kopf. „Nein, er hat sie zum Schlittschuhlaufen eingeladen!“ Na gut, das hört sich ja noch ganz gut an. Schlittschuhlaufen gehe ich nämlich ganz gerne. Ich habe sogar eigene Schlittschuhe. „Gut, dann hole ich schnell meine Sachen!“ Ich lasse Zac einfach im Flur stehen und laufe zurück zu meinem Zimmer. Die Tasche, die ich fürs Schwimmbad gepackt habe pfeffere ich einfach aufs Bett. Stattdessen hole ich mir Schal, Handschuhe und eine dicke Pudelmütze aus dem Schrank und angle meine Schlittschuhe unter dem Bett hervor. Sie sind total eingestaubt. Aber in diesem Winter kam ich einfach noch nicht dazu sie zu benutzen. „So ich habe alles! Wir können los!“ Ich harke mich bei Zac unter und gemeinsam verlassen wir die Wohnung. „Und du bist deswegen echt nicht böse?“ Zac zieht einen eleganten Halbkreis auf dem Eis, sodass er mir ins Gesicht sehen kann. Wir sind mitten auf dem Marktplatz wo jeden Winter eine Eisbahn aufgeschlagen wird. Inzwischen ist es kurz nach Mittag und es kommen immer mehr Besucher. „Nein!“ Ich bremse elegant ab um ihn nicht umzufahren. „Du hast Glück, dass ich Schlittschuhlaufen liebe!“ Er zieht grinsend eine Braue in die Höhe. „Soll ich mich jetzt bei ihm bedanken oder wie?“ Sein Blick wandert zu dem etwas pummeligen Jungen im grünen Anorak, der Zacs Schwester an der Hand hält. Ich verdrehe nur die Augen und nehme wieder Fahrt auf. Zac ist mir dicht auf den Fersen. Schweratmend halten wir am Ende der Bahn wieder an. „Du bist gut!“ keucht Zac und rückt seine dunkelblaue Pudelmütze zurecht. „Jahrelange Übung! Papa ist fast jedes Wochenende mit mir Eislaufen gegangen, als ich noch ein Kind war!“ Das waren wirklich schöne Tage gewesen. „Das hätte Papa mit uns vielleicht auch machen sollen!“ Ich höre das unterdrückte Lachen in seiner Stimme. Sein Blick ist über meine Schulter gerichtet. Ich drehe mich um und entdecke seine Schwester, die sich gerade mühsam wieder auf die Beine kämpft. Unterstützt von ihrem etwas hilflos wirkenden Date. Ich kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Bevor ich allerdings zu einer Antwort komme klingelt mein Telefon. Etwas umständlich ziehe ich meinen rechten Handschuh aus und krame das kleine Teil aus meiner Hosentasche. Ich schaue auf das Display. Unbekannter Anrufer. Die Nummer ist unterdrückt. Zac nickt mir auffordernd zu und wendet sich dann halb ab. Ich zögere noch einen Moment und drücke dann den grünen Hörer. „Mila Schlee!“ Am anderen Ende der Leitung ist es still. Kein Laut kommt von dem Anrufer. Genervt drehe ich die Augen. „Hallo? Ist da wer dran?“ Als auch darauf nicht sofort eine Antwort kommt nehme ich das Handy vom Ohr und legt auf. „Was für Idioten es gibt. Rufen an und sagen dann keinen Ton!“ schimpfe ich. Zac sieht mich fragend an. Ich hebe kurz mein Handy, bevor ich es wieder in der Hosentasche verschwinden lasse. „War das eine Handynummer?“ fragt Zac. Ich zucke mit den Schultern. „Die Nummer war unterdrückt!“ Ich ziehe meinen Handschuh wieder an. „Was solls. Hast du Lust was trinken zu gehen?“ Gemeinsam verlassen wir die Eisbahn und gehen zu der kleinen Bude an der heiße Getränke verkauft werden. Ich habe kaum eine heiße Schokolade in der Hand, da klingelt mein Handy. Unbekannte Nummer. Schon wieder. „Wenn wieder keiner etwas sagt, schalt ich es aus!“ drohe ich und gehe ran. „Mila Schlee!“ Stille, dann… „Hallo Karottenkopf!“ Ich bin sprachlos…Jetzt… Nach über drei Monaten meldet er sich? Völlig perplex sehe ich Zac an. Sein Blick ist besorgt auf mich gerichtet. „Raphael?“ Meine Stimme klingt erstickt. Warum? Warum hat er noch immer eine solche Macht über mich? „Ja!“ Ein einziges Wort. Es schickt mir einen Schauer über den Rücken. Was ist los mit mir? „Warum rufst du an? Ich bin nervös. Schlimmer als vor Klausuren. Meine Hände zittern. Eigentlich habe ich ihn doch schon längst abgeschrieben. Einen Moment ist es still, dann seufzt er. „Ich habe Zeit für Gesellschaft!“ Wiederholt er meine Worte von damals. Ich hätte nie gedacht, dass er noch weiß was ich ihm gesagt habe. Geschweige denn, dass er meine Nummer wirklich eingesteckt und auch noch behalten hat. „Äh…ja…“ murmele ich. Ahnungslos was ich nun sagen soll. „Abendessen. Heute. Ich hole dich um acht ab. Ja oder nein?“ Wow, das ist mir jetzt aber zu schnell! Einerseits würde ich ja schon gerne. Aber er ist ein One-Night-Stand gewesen. Und ein Arsch noch dazu. Der noch immer nicht gesagt hat, warum er eigentlich anruft. „Ich…“ Setze ich an, mein Blick fällt auf Zac. Er ist ja auch noch da. Und eigentlich bin ich mit ihm unterwegs. Ich sollte Raphael einfach `Nein´ sagen. Aber dann werde ich ihn bestimmt nie wieder sehen. Und das will ich nicht. „Ja oder Nein?!“ Er klingt ungeduldig. Ich atme tief durch und schließe die Augen. „Ja. Ich gehe mit dir Abendessen!“ Meine Entscheidung ist gefallen. Wenn er schon von sich aus fragt muss ich die Gelegenheit nutzen. „Gut! Bis später!“ Tuten. Er hat aufgelegt. Langsam nehme ich das Handy vom Ohr, starre es ungläubig an. Raphael hat sich bei mir gemeldet. ER hat MICH angerufen! „Mila, alles in Ordnung?“ Zacs besorgte Frage reißt mich zurück in die Wirklichkeit. Er hat sich halb über das Tischchen zu mir gelehnt und sieht mich fragend an. „Ja…Nein…Ich weiß nicht…“ Ich kaue auf meiner Unterlippe herum. Kann ich Zac von Raphael erzählen? Ich habe noch nicht einmal Alina davon erzählt. Und sie ist meine beste Freundin! „Wer war der Anrufer?“ Nein ich kann es ihm nicht erzählen. „Ein Bekannter… Wir haben uns lange nicht gesehen, deswegen hat er mich für heute Abend zum Essen eingeladen!“ Zac sieht mich skeptisch an. Er glaubt mir kein Wort. Ganz ehrlich? Ich würde mir selbst nicht glauben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)