An deiner Seite von kateling ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 12: ----------------------- Diesmal geht es schneller weiter :D Hatte gerade viel Zeit um mich vorm Lernen zu drücken Viel Spaß beim Lesen ich freue mich über Rückmeldungen und ein großes Danke an alle die es schon getan haben :* Kapitel 12: Ich sehe wie Raphael auch noch den letzten Rest Farbe verliert, als Boris ihn stützt. Dann stolpert er. Boris hebt ihn hoch. Er verkrampft sich, fängt an sich zu wehren. Boris hält ihn fest. Trägt ihn in mein Zimmer. Ich laufe ihm nach, sehe die Panik in Raphaels hellen Augen bevor er sich wie ein Kind zusammenrollt und uns den Rücken zudreht. Er zittert am ganzen Körper. Er macht mir Angst. Die ganze Situation macht mir Angst. Ich weiß, dass Raphael nicht angefasst werden will. Aber dass er so reagiert… Er hat eine Panikattacke. Unsicher betrachte ich seinen Rücken. Berühren werde ich ihn jetzt sicherlich nicht. Aber kann ich ihn einfach alleine lassen? Nein, nein das kann ich nicht. Langsam gehe ich um mein Bett herum. Zögernd knie ich mich vor die Kante. „Raphael?“ Meine Stimme ist viel zu leise und unsicher. Trotzdem reagiert Raphael darauf. Erst verkrampft sein ganzer Körper, dann hebt er ein wenig den Kopf. „Was ist mit ihm?“ Boris tiefe Stimme durchbricht die Stille abrupt. Raphael kauert sich noch mehr zusammen. „Später!“ erkläre ich ruhig ohne den Blick von dem Firmenchef zu nehmen. „Brauchst du Hilfe? Können wir etwas tun? Soll ich…?“ Wütend sehe ich zu Alina. Sie stoppt ihr Geplapper. Ihre große Schwäche, wenn sie nervös ist. „Lasst uns einfach alleine!“ Sie gehen tatsächlich. Jetzt kann ich mich auf Raphael konzentrieren. „Es tut mir leid, Raphael!“ Ich lege meine Arme auf die Bettkante. Weit genug von ihm entfernt. Raphael dreht den Kopf so weit, dass er mich im Blick hat. Mein Herz zieht sich zusammen. In seinen Augen steht Angst in Verbindung mit Schmerz. Tiefem, bodenlosem Schmerz. Seine Augen sind gerötet, die Wangen feucht. Ich schlucke schwer. „Möchtest du, dass ich bleibe?“ Seine helle Iris ist kaum zu sehen, so weit sind seine Pupillen. Ganz langsam nickt er. Ich schließe meine Augen und fahre mir durch die Haare. Ich habe keine Ahnung was ich jetzt tun soll. Wie ich mit Raphael umgehen soll. „Mila…?“ Mein Name ist kaum mehr als ein Hauch. Sofort sehe ich auf. Raphaels Finger schweben zitternd über meiner Hand. „Darf ich?“ Ich nicke sprachlos. Sehe ihn nur an. Ganz langsam lässt er seine kalten Finger über meine Haut streichen. Ich beobachte sein Gesicht genau. Sein Blick ist auf unsere Hände gerichtet. Langsam nimmt die Angst darin ab und wird durch Trauer ersetzt. Kurz blickt er zu mir, dann wieder weg. „Bist du mir böse?“ Was? Raphaels Frage klingt kindlich. Auch seine Augen sind irgendwie anders. „Warum sollte ich dir böse sein?“ frage ich entgeistert. „Es sind doch alle böse auf mich!“ murmelt er. Eine Träne perlt aus seinem Augenwinkel. Ich strecke eine Hand aus, streiche die salzige Flüssigkeit von seiner Wange. „Hör mir zu Raphael!“ Sanft drehe ich sein Gesicht, sodass er mich ansieht. „Ich bin dir nicht böse! Ich mag dich wirklich gerne! Und wenn du willst würde ich dich jetzt gerne in den Arm nehmen!“ Statt darauf zu antworten zieht er mich aufs Bett und nahe an seinen Körper. Sein Gesicht vergräbt er in meiner Halsbeuge. Mehrmals atmet er tief durch. Wie ferngesteuert wandern meine Hände zu seinen Haaren. Er umklammert mich regelrecht. Irgendwann lässt er mich ein wenig los. „Tut mir Leid, dass ich so reagiert habe!“ Entschuldigt er sich. Immerhin ist seine Stimme wieder normal. „Dafür brauchst du dich nicht entschuldigen!“ Es ist nicht der richtige Moment jetzt nachzufragen. Ich will Raphael nicht überfordern. Ich glaube nämlich nach dem heutigen Tag ist er das schon. Trotzdem spuken die Fragen durch meinen Kopf. Was hat Raphael? Panikattacken kommen doch nicht einfach von irgendwo. „Kann ich irgendetwas für dich tun?“ frage ich vorsichtig. „Soll ich jemanden anrufen?“ Er schüttelt den Kopf an meinem Hals. „Ich will nicht mit meinem Psychologen reden! Und mit Danny auch nicht. Der ist immer so aufdringlich!“ Überrascht sehe ich auf sein Haar. Er ist in psychologischer Behandlung? Und er redet mit mir darüber?! Soll ich vielleicht… „Dein Psychologe…?“ Raphael seufzt und dreht sich ein wenig, sodass er mir ins Gesicht sehen kann. „Der Scharlatan, der meine Psyche auseinander nimmt und über alles reden will!“ Meine Augen weiten sich und ich kann ihn einfach nur anstarren. Raphael sieht mich offen an. Und plötzlich habe ich das Gefühl wir sind uns ganz nahe. „Nein, ernsthaft. Er macht seinen Job ganz gut. Ich mache es ihm nicht gerade einfach.“ Er gähnt. „Ich möchte morgen einfach mit dir in meinen Armen aufwachen. Das ist alles!“ Flehend sehen seine hellen Augen mich an. „Ich werde morgen immer noch hier sein!“ Ich sehe ihn ernst und offen an. „Versprichst du es mir?“ Meine Finger kraulen durch seinen Nacken. „Ich verspreche es dir!“ flüstere ich leise. Kurz schließt er die Augen. „Egal was ich sage oder tue?“ Als er mich wieder ansieht ist er absolut ernst. Ich nicke. „Mila, ich weiß, dass ich nicht gerade einfach bin. Du musst dir wirklich sicher sein!“ Ich bin sprachlos. Diese ganze Situation kann ich nicht einordnen. Ich kann ihn einfach nur ansehen. Sein blasses Gesicht, die rotgeränderten Augen untern denen dunkel Schatten liegen, sein wirres Haar. Warum habe ich das Gefühl, dass es um mehr als nur diese eine Nacht geht? „Ich möchte es versuchen!“ Ich ziehe die Augenbrauen zusammen, sehe ihn fragend an. „Was möchtest du versuchen?“ Meine Stimme klingt zaghaft. Raphael setzt sich abrupt auf. Fährt sich mit beiden Händen übers Gesicht. „Eine richtige Beziehung mit dir. Einfach alles. Aber ich habe keine Erfahrung darin. Und ich weiß nicht ob ich das kann! Aber du bist… Mit dir fühle ich mich… Ich fühle mich nicht so einsam. Und ich… ich freue mich auf unsere Treffen. Deswegen… habe ich schon Termine verschoben.“ Ich starre ihn mit offenem Mund an. Sprachlos. Wortlos. Bewegungslos. Will er tatsächlich? Was soll ich jetzt…? „Ich verstehe wenn du es nicht willst.“ Raphaels Schultern sacken herab. „Ich bin niemand, den man sich für eine Beziehung wünscht.“ Bevor er sich noch weiter selbst nieder machen kann setze ich mich auf und ziehe ihn in meine Arme. „Das ist nicht wahr Raphael!“ Ich ziehe seinen Kopf ein wenig nach hinten. Zärtlich küsse ich ihn auf den Mund. „Ich möchte eine Beziehung mit dir führen!“ Ich bin noch immer geflasht von Raphaels Offenbarung. Nie hätte ich damit gerechnet, dass er eine wirkliche Beziehung möchte. Ich dachte bisher immer, er wolle nicht mehr als eine Affäre. „Mila…“ Raphael wickelt sich eine meiner Haarsträhnen um den Finger. „Was ist?“ schief lächle ich ihn an. „Danke! Wenige hätten das heute mitgemacht!“ Etwas geknickt sieht er mich an. „Einen schlechten Tag hat jeder Mal! Es ist halt blöd gelaufen, dass alles auf einmal kam!“ Ich unterdrücke meine tausend Fragen. Vorhin hat Raphael mich darum gebeten zu einem anderen Zeitpunkt über seine Krankengeschichte zu reden. Ich rufe mir zurück ins Gedächtnis, dass es ihm noch immer nicht gut geht und verschiebe auch das Thema Panikattacke zumindest für heute. „Brauchst du noch etwas?“ frage ich und muss gähnen. „Ich habe Hunger.“ Stellt Raphael langsam fest. Überrascht sehe ich ihn an. „Es ist…“ Ich schaue auf meine Uhr. 23:54. „…Mitten in der Nacht.“ Er zuckt mit den Schultern. Da kommt mir ein Gedanke. „Was hast du heute gegessen?“ Ein leises Seufzen seinerseits. Aufmerksam sehe ich ihn an. „Die halbe Laugenstange vorhin…“ „Mehr nicht?“ Er schüttelt den Kopf. „Mir war schon den ganzen Tag nicht gut, dementsprechend…“ Seine Worte werden immer leiser. „Und jetzt geht es dir besser?“ harke ich nach. Er nickt. „Okay, dann werde ich dir etwas zu essen holen.“ Ich rutsche zur Bettkante. „Was möchtest du?“ fällt mir dann ein. „Nichts Aufwendiges!“ Ich verdrehe die Augen. Danach habe ich nicht gefragt. „Ich glaube uns ist allen klar, dass ich dir um diese Uhrzeit kein fünf Gänge Menü kochen werde! Aber das heißt nicht, dass ich dir Brot und Wasser vorsetze! Also ich kann dir Nudeln mit Apfelmus oder Tomatensoße anbieten, Gereste, Grießbrei, belegte Brote oder ich taue Suppe auf.“ Abwartend sehe ich ihn an. „Es macht dir wirklich keine Umstände?“ Seine Augen suchen meine. „Nein macht es nicht. Meinen Freund darf ich ja wohl ein wenig umsorgen!“ Raphael windet sich ein wenig, so als fühle er sich bei dem Gedanken sich umsorgen zu lassen unwohl. Warum? Ist er es nicht gewohnt? Sicher nicht. Ich vermute Raphael ist normalerweise ein Mann, der alles unter Kontrolle haben will und am liebsten selbst macht. „Also was möchtest du?“ „Die Nudeln mit Apfelmus.“ Ich hätte nicht gedacht, dass das seine erste Wahl wäre. „Okay, gib mir fünfzehn Minuten.“ Ich stehe auf. Einen Moment sieht Raphael aus, als wolle er mir folgen, dann lässt er sich allerdings in die Kissen fallen und zieht die Decke über sich. „Lass dir ruhig Zeit.“ Sagt er, allerdings passt sein Gesichtsausdruck nicht zu seinen Worten. Er wirkt als wolle er mich nicht gehen lassen. Ich sollte mich beeilen. Ich flitze in die Küche und stelle einen Topf mit Wasser auf und hole die Nudeln aus dem Schrank. „Was war das vorhin?“ Erschrocken wirble ich herum. Alina steht hinter mir im Türrahmen und sieht mich fragend an. „Erschreck mich doch nicht so!“ entfährt es mir. „Sorry. Also?“ Um ihre Frage etwas aufzuschieben wende ich mich dem Wasserkocher zu und schalte ihn ein. Alina wartet stumm auf meine Antwort. „Raphael ist krank. Dementsprechend ist sein Kreislauf nicht ganz stabil!“ versuche ich auszuweichen. Dass das ganze vergeblich ist, ist mir von vorneherein klar. Ich kenne Alina. „Mila. Das war eine ziemlich heftige Panikattacke!“ Ja das war es. Aber ich weiß doch selbst nicht warum. „ER lässt sich ungerne anfassen!“ gebe ich schließlich leise seufzend von mir und gieße zwei Tassen Tee auf und den Rest Wasser in die Wärmflasche. „Warum?“ Ich zucke nur mit den Achseln. Darüber würde ich nicht mit ihr reden, selbst wenn ich es wüsste. „Wie funktioniert das dann mit dem Sex? Fesselt er dich?“ Entsetzt sehe ich sie an. „Alina!“ Sie lacht nur. „Darüber reden wir noch. Jetzt schau mal nach dem Essen!“ Mein Topf ist schon fast am überkochen. Ich fluche leise und stelle den Herd ab. „Seid ihr jetzt eigentlich zusammen oder immer noch `nur´ Freunde?“ Diese Frage stellt sie mir schon seit Wochen. Bisher habe ich sie immer verneint. „Ja. Ja wir sind zusammen!“ Ich verteile die Nudeln auf zwei Tellern. Ich habe heute Abend auch noch nichts gegessen. „Sei vorsichtig. Er scheint kein einfacher Mann zu sein!“ Da sagt sie etwas Wahres. Ich nicke und stelle alles auf ein Tablett. „Nein einfach ist er sicherlich nicht!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)