Feingefühl von Rizumu ([Tony & Steve | Winterwichteln '15]) ================================================================================ Prolog: ▷ Prolog ---------------- „Stell den Ton aus F.R.I.D.A.Y.“, murrte Tony Stark genervt und kurz darauf wurde das Piepsen des Computers ausgestellt. Ihm war es egal, das Irgendjemand aus dem Avengers Hauptquartier mit ihm sprechen wollte. Ihm war es egal, dass es wohl möglich wichtig sein könnte. Wahrscheinlich ging es um den verlorenen Dr. Bruce Banner, oder aber um irgendetwas Anderes. Fury würde wohl eher direkt vorbei kommen, oder irgendeinen seiner Agents schicken. Demnach war es wohl eher Jemand mit etwas mehr Anstand. Aber auch nicht viel mehr, denn es war nicht das erste Mal, dass Tony diesen penetrant, nervigen Ton ertragen musste.   „Boss, der Anrufer wird nicht aufhören. Sie sollten ihn annehmen“, riet ihm die weibliche Stimme der K.I., doch Tony reagierte lediglich mit einem desinteressierten Laut, der einem dumpfen Pfeifen gleich kam.   Er arbeitete seit langem mal wieder an dem Motor eines Oldtimers, was nach Ultron wirklich gut tat. Etwas worin er sich verlieren konnte, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was er getan hatte.   „Boss?“   Genervt stand Tony von dem Auto auf und wischte sich mit den schmierigen Handrücken über die Stirn, hinterließ so einen schwarzen Strich und seufzte. „Gut, wer ist es?“   „Clint Barton aus dem Avengers Hauptquartier.“   „Gut“, er stellte sich vor die neun Holobildschirme und wartete darauf, dass sich einer aktivierte und das Bild von Hawkeye zeigte, doch nichts tat sich. Es erklang nur die Stimme des Falken: „Das wurde auch mal Zeit Tony“, sagte er, ohne zu verbergen, dass er selber mehr als nur genervt war.   „Hab zu tun“, wurde lediglich als Antwort gebrummt. „Also, was willst du?“   Tony hörte wie Barton seufzte.   „Wenn es wieder wegen Dr. Banner ist, ich habe es schon mal-“   „Du akzeptierst seine Entscheidung, ich weiß, ich weiß.“   Tony konnte Clint vor seinem geistigen Auge beobachten wie er eine wegwerfende Bewegung mit der Hand vollführte, denn in den letzten Tagen hatten sie mehr als nur zu genüge Unterhaltungen über das Verschwinden des Doktors gesprochen und auch wenn es Tony in den Fingern juckte, würde er sich noch ruhig verhalten und nicht nach Bruce suchen. Erst mal.   „Ich rufe nicht wegen Dr. Banner an, sondern wegen etwas anderem.“   Tony massierte genervt seine Stirn. Er wollte eigentlich nicht wissen was das Problem war, das Clint ansprechen wollte. Defekte Traktoren im Safehouse, oder im neuem Quartier der Avengers. Dabei war es doch schon genug, dass er Fury kostenfrei ein Gebäude von Stark Industries nutzen konnte. Nicht einmal den Umbau hatte die neue Organisation um die Avengers zahlen müssen. Das war alles auf Tonys Deckel gegangen. Reichte das nicht?   Aber gut, er sollte definitiv nicht so sein und seinem Kameraden unter die Arme greifen. Was auch immer es war.   „Weswegen rufst du mich dann an“, fragte der Mechaniker und ließ seine Hand sinken.   „Der Captain ist verschwunden und ich dachte du wüsstest etwas darüber.“ ▷ Kapitel 1 ----------- [LEFT]Tony lehnte sich in seinem Stuhl zurück und massierte sich die Schläfen. Er hatte sich eine gefühlte Ewigkeit erst Bartons Erklärungen anhören müssen und zu allem Übel hatte sich dann auch noch der neue Bro des Captains, dieser Sam, eingemischt. Es ginge um etwas wichtiges und sie müssten Steve unbedingt finden. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Gott, gibt es die Avengers nur noch um irgendwelche Leute zu suchen?“, das Mitglied der Avengers stemmte sich aus seinem Stuhl heraus und widmete sich dem großen Bildschirm auf dem ein Bild des vermissten Doktor Banner zusehen war, so wie mehrere roter Punkte auf einer Landkarte verzeichnete. Orte an denen sich Bruce aufhalten könnte und, oder gesichtet worden war. Alles Spuren die im Sand verliefen. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Eine Suche die er aufgeben sollte, wenn er nicht viel zu stur dafür wäre und vor allem: zu stolz. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Du akzeptierst seine Entscheidung also?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Tony drehte sich zu seinem vorübergehenden Besucher um und schenkte ihm einen Blick, der kaum zu deuten war. „Ich bin nur gern im Bilde. Unser lieber Doktor Banner gehört nicht zu der Sorte Mensch, die über all auf der Welt sicher ist. Es gibt genügend Institutionen, die ihn gerne festnehmen oder gar tot sehen würden.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Allen voran die U.S.Amerikanische Arme“, fügte der hochgewachsene, blonde Mann hinzu. „Du sorgst dich sicherlich nicht nur um ihn, weil er zu den Avengers gehört, oder?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Die Zeit hat uns definitiv zusammen geschweißt. Uns verbindet etwas, auf rein wissenschaftlicher Basis. Die Arbeit führte uns zusammen“, erklärte Tony. Er bewegte kurz den Arm und gleich darauf, färbte sich der Bildschirm schwarz, womit die Informationen über Bruce verschwanden. „Aber jetzt zu etwas anderem: Da nun Barton und dein neuer Freund nach dir suchen, bin ich der Meinung, dass es angebracht wäre, mir zu verraten was dich genau hier her führt. Du suchst mich doch sicherlich nicht einfach so auf, nur um mit mir über vergangene Einsätze zu sprechen, Cap.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve Rogers atmete deutlich hörbar ein. Es war offensichtlich, dass ihm dieses Thema missfiel. Jedoch kannte er Tony zu gut und wusste daher genau, dass dieser Mann ihm keine freie Minuten gönnen würde, wenn er ihn nicht einweihte. Er musste nicht einmal etwas sagen, seine Präsenz und die Art wie er ihn ansah reichten Steve vollkommen aus. Nicht das er nicht standhaft war und Informationen nicht bei sich behalten konnte, aber es würde ihn kein Stück weiter bringen, wenn er den Grund für seinen Besuch weiter für sich behielt. Mit einem „Ich brauche eine Auszeit“, würde er sich also nur schaden. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ich bin hier, weil ich deine Hilfe brauche.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve konnte beobachten wie Tonys Mimik sich veränderte. Aus dem abwartenden, etwas drängendem Blick, wurde ein skeptischer. Die Stirn setzte Falten, die linke Augenbraue hob sich zu einer gebogenen Form und die rechte senkte sich hinab. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Schau mich nicht so an“, erwiderte Steve darauf. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Wie soll ich dich sonst ansehen? Ich mein, der große Captain America fragt mich, Tony Stark, um Hilfe“, entgegnete Tony nachdem er sich aus seiner Überraschung gefangen hatte. „Was kann es bloß geben, weswegen du meine Hilfe brauchst?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve seufzte und wand sich dem großen Bildschirm zu, auf dem zu vor noch Bruces Bild zu sehen gewesen war. „Ich bin auf der Suche nach jemanden. Einem ...“, er schloss die Augen und suchte nach den richtigen Worten um es Tony so schonend zu erklären, wie es nur möglich war. „Nach einer Person, der ich vor kurzem begegnet bin.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Aha“, kam es skeptisch von dem Genie. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Könntest du bitte diesen Tonfall lassen?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Tony zuckte mit den Schultern. „Warum sollte ich dir helfen können? Ich bin kein Spürhund.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ich weiß, aber du suchst doch auch nach Dr. Banner. Außerdem bist du der Einzige den ich kenne, der sich mit der Technologie der heutigen Zeit gut auskennt.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Gut“, fragte Tony spöttisch und man konnte den Spott fast schon greifen. „Ich will anmerken, dass gut eine Untertreibung ist. Woran willst du das eigentlich messen? An dir?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve griff sich an die Stirn und massierte sich genervt die Schläfen. „Können wir das Spielchen überspringen? Es ist mir echt wichtig.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Schweigen trat ein und hielt ein paar Augenblicke, bis Tony sich geschlagen gab und seufzte. „Na gut“, sagte er und griff nach einen Tablett, das in seiner Nähe lag. Mit geübten Finger entsperrte er das Gerät und blickte dann wieder den Captain an. „Ich brauch aber ein paar Informationen mehr.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve ging ein paar Schritte und lehnte sich an einen Tisch. Er verschränkte seine Arme vor seiner Brust und suchte in seinem Kopf nach den richtigen Worten und den erforderten Informationen, ohne zu viel zu verraten. „Ich bin ihm begegnet, nachdem Furry seinen Tod vorgetäuscht hatte. S.H.I.E.L.D., oder eher Hydra hatte ihn auf mich angesetzt.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Also geht es eher um einen Gegner als um einen Feind.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve schüttelte seinen Kopf und zuckte mit den Schultern. „Im Grunde ja, aber während unserer letzten Auseinandersetzung hat sich was geändert. Ich denke er ist manipuliert worden.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Tony schwieg und hörte ihm zu, während er auf seinem Tablett herumtippte. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Als der Helicarrier abstürzte, hatte er die Chance mich zu töten und seinen Auftrag zu beenden, doch er verschwand.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Andere seufzte. „Und deswegen suchst du ihn?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ich habe damit gerechnet, dass du mich nicht verstehen kannst, aber-“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Du bist so ein kompletter Gutmensch Cap. Oder bist du eher naiv?“ Tony schüttelte seinen Kopf. „F.R.I.D.A.Y.?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ja Boss?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Hast du die Erklärung von Steve aufgenommen?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Natürlich.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Was wird das Ton-“, wollte Steve wissen, doch der Mechaniker schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab und unterhielt sich auch weiterhin mit der KI. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Filtere die wichtigen Informationen raus und schick sie mir auf das Pad“, sagte er und wand sich dann erst wieder dem Captain zu: „Hast du einen Namen mit dem ich etwas anfangen kann?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve zögerte und schien mit seinem nervösem Blick den Mechaniker zu fixieren um jede seiner Regungen zu registrieren als er den Decknamen der gesuchten nannte: „Der Winter Soldier.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Tony schien zu überlegen. „Winter … Soldier … Nie von ihm gehört. Muss man den Namen kennen?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Captain zuckte mit den Schultern. „Er arbeitete für Hydra, mehr weiß ich auch nicht.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Arbeitete? Bist du dir sicher?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ja.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Schweigen trat ein, dann zuckte Tony mit den Schultern. „Wenn du meinst. Jeder der für Hydra arbeitet muss aus dem Verkehr gezogen werden, damit auch der letzte Kopf dieser Organisation abgeschlagen wird.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve nickte zustimmend, auch wenn das nicht wirklich sein Hintergedanke bei der Suche nach dem Winter Soldier war. Sie schwiegen, beide. Steve beobachtete währenddessen wie Tony konzentriert auf den leuchtenden Bildschirm des Pads starte und hin und wieder mit seinem Finger von einer Seite zur anderen wischte, oder auf der Oberfläche herumdrückte. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ganz plötzlich sah der Mechaniker von seinem Bildschirm auf und ging an Steve vorbei, ohne auch nur ein Wort zu verlieren und ließ ihn alleine. Der Captain beobachtete wie sein Kamerad zu einer Theke und um diese herum ging um sich zu bücken und dahinter aus seinem Blickfeld zu verschwinden. Eine Tür wurde geöffnet und man hörte Glas klirren, ehe die Tür wieder zugestoßen wurde und Tony sich wieder aufrecht hin stellte. In der Hand hielt er eine recht quadratische, durchsichtige Flasche mit gold-braunem, flüssigem Inhalt: Cognac. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Du willst jetzt etwas trinken“, fragte Steve skeptisch. Er wusste, dass Tony dem Alkohol nur zu gerne zusagte, aber er hätte nie gedacht, dass dieser in einer solchen Situation zu einer Flasche – eindeutig hochwertigem – Cognac greifen würde. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Warum nicht“, stellte Tony unbeeindruckt die Gegenfrage. „Das wird sicherlich keine einfache Suche, außerdem bezweifle ich, dass Hydra seine Agenten bei Facebook anmeldet.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Face … was?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Tony schüttelte den Kopf, beugte sich über die Theke zu seinem Gast zu. „Wir werden den Aufenthaltsort deines Ziels nicht im Internet finden. Dieser Soldier wird es uns sicherlich nicht einfach machen. Er wird sich gut verbergen und seine Aktivitäten verwischen.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Deswegen bin ich hier.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Milliardär holte aus einem Hängeschrank zwei hochwertige Cognacgläser heraus und stellte sie auf der Theke ab. „Glaubst du wirklich, dass wir irgendwelche Informationen im Internet finden werden“, fragte Tony und schenkte in das erste Glas Cognac ein. Bevor er sich um das zweite kümmerte, sah er zu Steve und fragte mit einem kurzem Nicken: „Auch einen?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve nickte langsam. „Du glaubst also es gibt höchstens Informationen in Akten.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Vielleicht, aber dann nur kryptische Informationen über Missionen in der Vergangenheit, nichts über seinen derzeitigen Aufenthaltsort.“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Aber vielleicht hält er sich in einem der Verstecke von Hydra auf und wartet da auf neue Anweisungen?“ [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Und vielleicht wird er von irgendeinem Mitglied versteckt, das sich bisher noch nicht auffällig verhalten hat und das wir nicht auf der Liste haben.“ Tony zuckte mit den Schultern und reichte seinem Gast sein Glas. So wie Steve seines angenommen hatte, setzte Tony sich eigenes an die Lippen und trank einen Schluck. „Aber all diese Faktoren zu überprüfen dürfte ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn wir uns nicht zehn teilen und selbst das wird nicht sonderlich viel bringen“, merkte er an und setzte sein Glas erneut an. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Steve hingegen blickte nur auf die gold-braune Flüssigkeit herab und schien in seinen Gedanken gefangen zu sein. [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] Tony blieb das nicht verborgen, auch wenn er nicht dafür bekannt war sich großartig um jemand anderen, außer sich selbst, zu kümmern. Er selbst musste sogar gestehen, dass ihm in so mancher Situation das Taktgefühl fehlte. Aber der grübelnde Gesichtsausdruck des Captains und die angespannte Körperhaltung blieb ihm nicht verborgen. „Vielleicht finden wir bereits in den von uns sichergestellten Unterlagen etwas zu deinem Soldier, oder Miss Romanoff kann etwas in Erfahrung bringen“, er zuckte mit den Schultern und trank einen weiteren Schluck und leerte damit sein Glas. Er setzte dieses auf der Theke ab und befüllte es erneut. „Wir werden schon etwas finden. Es wird nur seine Zeit brauchen.“ ▷ Kapitel 2 ----------- In einer Woche hatten Tony und Steve es geschafft das geräumige Labor in ein Archiv zu verwandeln. Pepper hatte bei ihrem letztem Besucht vor ein paar Tagen gefragt, ob sie denn eine Bibliothek einrichten wollten und wenn es so wäre, sollten sie doch die alte Einrichtung gegen Regale eintauschen, dass würde authentischer wirken.    Sie blätterten alle Ordner durch und versuchten die teilweise ausgeblichenen Buchstaben zu entziffern. Immer wieder murrte Tony etwas von der Digitalisierung der Unterlagen und hatte nach der ersten Woche bereits F.R.I.D.A.Y. damit beauftragt.      „Das führt doch zu nichts“, frustriert warft Steve seine Mappe auf den bereits gelesen Haufen und zog sich die nächste vor. „Hat Natascha sich wieder gemeldet?“    Tony zuckte mit den Schultern und sah zu wie F.R.I.D.A.Y. mittels einer Maschine eine der Mappen scannte. „Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber Miss Romanoff und ich pflegen nicht gerade die beste Beziehung zueinander. Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass sie nicht viel von mir hält.“    „Das ist nicht sonderlich schwer. Dein Charakter macht so einigen Leuten nicht gerade einfach dich zu mögen.“    Der Hausherr gab einen verächtlichen, aber amüsierten Laut von sich und reagierte nicht weiter darauf, denn es würde zwischen ihnen nur eine sture Diskussion entbrennen und auch wenn es ein wenig Abwechslung von dieser öden Arbeit bieten würde, wäre diese mehr als nur kontra produktiv.    Das was dann jedoch die Szenerie unterbrach, war das Klingeln von Steves Handy. Der Klingelton war, verglichen mit der vorherigen Ruhe und dem Rascheln von Papier, mehr als penetrant, weswegen der Captain schnell das Gerät zum Schweigen brachte. Es war lediglich eine Nachricht und zwar von Natascha Romanoff. Ob die Assassinin wusste, dass sie so eben von ihr gesprochen hatten?    „Und? Eine Geliebte? Sollst du dich mal wieder melden“, fragte Tony ohne von seiner Akte aufzuschauen.    „So in etwa“, entgegnete Steve und las die wenigen Worte der Nachricht: »Ich habe Unterlagen über Bucky gefunden, komm runter.«    Da sie ihn  herunter zitierte und sich nicht zu ihnen gesellte, bedeutete es, dass Tony nichts von der Akte erfahren sollte, oder durfte. Was auch immer es war, es musste an dem Inhalt liegen. Wobei er keine Ahnung hatte, was es sein könnte, oder aber es lag an dem, was Tony gesagt hatte: Sie konnte ihn nicht leiden und weigerte sich deswegen zu ihnen zu kommen.    Steve stand auf und steckte sein Handy weg. „Ich bin gleich wieder da.“    Tony hob zum Abschied seine Hand. „Lass dir Zeit. Oder eher nicht“, er sah von seiner Akte auf. „Das hier ist deine Sache, sieh zu dass du mich hier nicht alles alleine machen lässt.“    Der Captain schüttelte den Kopf. „Keine Sorge“, sagte er und verließ das Labor um mit dem Fahrstuhl den Stark Tower hinunter zu fahren. Wie oft hatte er schon auf dieser Stelle gestanden, als dies noch der Avengers Tower gewesen war. Aber das war vor Ultron gewesen.    Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis der Fahrstuhl mit einem „Pling“ zum stehen kam und Steve aussteigen konnte. Ein kurzer Flur führte ihn ins Foye des Towers, wo bereits Natascha auf ihn wartete. Sie hatte die Haare geglättet und ihren Mantelkragen in ihr Gesicht gezogen. Steve erkannte sie lediglich an ihrer Körperhaltung, weil sie schon so viel in der Vergangenheit zusammen durchgestanden hatten.    „Nata-“    Natascha Romanoff deutete mit einer Handbewegung dass er schweigen sollte und aufgrund ihrer Aura hielt sich Steve auch daran.    „Ich habe etwas gefunden“, sagte sie mit gedämpfter Stimme und schob ihre rechte Hand unter ihren Mantel.    „Noch mehr Informationen? Warum wolltest du nicht hoch zu Tony und mir kommen?“    Die Assassinin zuckte mit den Schultern. „Wenn du einen Blick in die Akte geworfen hast, wirst du es verstehen“, erklärte sie und zog eine vergilbte und abgegriffene Mappe unter ihrem Mantel hervor, die sie ihm hin hielt. Auf dem Deckblatt war ein Stempel mit dem Wort „Secret“ und dem Namen „Winter Soldier“ aufgedrückt worden, die ehemals wohl in einer leuchtend roten Schrift gewesen und mittlerweile ausgeblichen waren.    Steve nahm die Mappe an und war ein wenig nervös, zumindest innerlich. Was konnte in dieser Mappe stehen, dass Tony davon nicht erfahren durfte?    „Na los, sie herein“, forderte sie ihn mit einer kurzen Geste auf und der hochgewachsene Mann schlug die Mappe auf.    Auf der ersten Seite blickten ihm zwei Personen von zwei Fotos aus an, von denen ihm eine bekannt vor kam. Sogar sehr. „Das ist doch“, begann er, doch er brachte den Satz nicht zu Ende, sondern starrte lediglich in das schwarz-weiß Portrait des Mannes.    „Genau. Das Bild neben ihm zeigt seine Frau“, beantwortete Natascha ihm die nicht gestellte Frage.    „Das soll heißen...“    „Bucky, oder nein, eher der Winter Soldier ist verantwortlich an dem Attentat auf Howard und Maria Stark.“    Sie schwiegen, während Steve in der Mappe weiterblätterte und den Bericht las. Er war mit einer Schreibmaschine geschrieben worden. Die Buchstaben T, H und P waren nicht mehr ordentlich gedruckt worden und wahrscheinlich waren sie defekt gewesen.    „Wenn Tony das herausfindet...“    „Ich kann es dir nicht sagen. Tony ist nicht wirklich dafür bekannt an seinem Vater zu hängen, jedoch schafft er es immer wieder mich zu überraschen. Auch wenn das nicht oft passiert.“    Steve schlug die Mappe wieder zu. „Wer weiß wie Tony darauf reagiert, sollte er diesen Bericht in die Finger bekommen.“    Natascha zuckte mit den Schultern. „Aber was anderes. Du stundest Howard Stark nahe … Was macht dieses Wissen mit dir?“    „Mit mir?“    „Wie denkst du darüber? Ich meine … Dein bester Freund hat Howard Stark – den Mitgründer von S.H.I.E.L.D. im Auftrag von Hydra ermordet.“    „Bucky hat das nicht im Bewusstsein gemacht. Er wurde manipuliert und gelenkt. Ihn trifft keine Schuld“, sagte Steve nach einer kurzen Zeit des Schweigens und blickte ernst zu der Mappe hinunter, als wäre sie an allem Schuld. „Hydra hat das getan und nicht Bucky."    Natascha nickte. "Du solltest Tony vielleicht nicht davon erzählen, für alle Fälle, aber das liegt in deiner Entscheidung. Ich will dich nicht zu irgendetwas drängen, was nicht deinem Charakter entspricht … oder so etwas in der Art zumindest."    "Ich verstehe das schon", erwiderte der Captain.    Die Assassinin stieß ihn mit dem linken Ellenbogen in die Seite - Freundschaftlich. "Du machst das schon", sie lächelte und richtete dann ihren Mantel. "Ich hoffe du findest deinen Freund und kannst ihn retten. Und sag ihm, ich bin ihm nicht böse wegen der Sache von Damals."    "Damals", fragte Steve, doch Natascha drehte sich einfach um und ließ ihn alleine im Foye stehen. Als sie gerade die Türe passierte, viel ihm die Narbe auf Nataschas linken Seite ein, die der Winter Soldier ihr verpasst hatte.    Steve blickte noch mal auf die Akte hinunter und seufzte. Der Winter Soldier hatte einige Menschenleben auf dem Gewissen. Darunter auch Freunde von ihm. Und Tonys Eltern nicht zu vergessen. Steve hatte wirklich keine Ahnung wie er damit umgehen sollte, er musste seinem Kameraden davon erzählen, das stand ihm zu, aber dennoch wusste er nicht was das für seine Suche bedeutete. Aber konnte Steve so egoistisch sein?    Er setzte sich im Foye auf eine Couch in einer ruhigen Ecke. Hier saß nur ein beschäftigt wirkender Mann, der nervös auf seinem Pad herumtippte, aber er schien nichts um sich herum zu bemerken, also wiegte sich Steve vor neugierigen Blicken in Sicherheit und fing an die Akte genauer zu lesen.    In dem Bericht standen alle Informationen zu dem Attentat auf Howard und Maria Stark. Alle Vorbereitungen und wie dieser am Ende von dem Winter Soldier durchgeführt wurde. Bis auf die kleinste Information, wie Uhrzeit, Längen- und Breitengrade. Hydra war wirklich genau in ihrer Aktenführung und Steve wusste nicht, ob ihm das den Magen umdrehte, oder etwas anderes der Grund für diese Übelkeit war.    Während des Lesens wurde ihm einiges klar und unter anderem, dass er Tony nicht davon erzählen konnte, zumindest noch nicht. Es würde definitiv die Suche nach Bucky behindern, so launisch wie Tony war.          Es war einiges an Zeit vergangen, als Steve wieder mit dem Aufzug den Tower hochfuhr und wieder zu Tony stieß, doch dieser saß nicht mehr auf seinem Stuhl. Die Akten waren noch da und F.R.I.D.A.Y. war mit der Akte auf dem Scanner fertig. Es war vollkommen ruhig und kaum Licht. Der einzige Schimmer kam von dem Bildschirm und tauchte den Raum in ein merkwürdiges blaues Licht.    „Tony“, fragte Steve mit gedämpfter Stimme und wartete ab. Es dauerte ein paar Minuten bis sich hinter der aufgestellten Couch eine Hand erhob. „Was machst du da?“    Tonys Arm verschwand wieder hinter der Couch und Steve trat näher an diese heran, sodass er sich über das Rückteil beugen konnte. Sein Gastgeber saß auf dem Fußboden und sah zu dem Monitor, auf dem Bilder von Dr. Burce Banner zusehen waren.    „Du willst ihn doch suchen, oder?“    Keine Reaktion kam von dem Mann auf dem Boden.    „Ich verstehe das.“    Von Tony kam nicht mehr als ein Seufzen, dann war es wieder still und plötzlich wand sich der Milliardär seinem Gast zu. „Du verstehst das? Klar, wer wenn nicht du, schließlich bist du in einer anderen Zeit gefangen, ohne auch nur einen Freund.“    Steve zuckte mit seiner rechten Schulter. „Ganz stimmt das nicht. Mittlerweile habe ich neue Freunde gefunden und mich an diese Zeit gewöhnt. So weit es geht.“    „Ah, ja.“ Tony nickte. „Mit der Zeit wirst du dich schon noch daran gewöhnen, wie unsere Zeit so abläuft. Barton und Romanoff sind nicht auf den Kopf gefallen, Sammy kann ich jedoch noch nicht einschätzen und Fury genauso wenig.“    „Ist das nun wirklich unser Thema? Meine Freundschaften?“    Steve erhielt ein Schultern zucken als Antwort auf seine Frage und seufzte. „Außerdem hast du nicht einmal alle aufgezählt, du gehörst nämlich komischerweise auch dazu. Irgendwie.“ ▷ Kapitel 3 ----------- Das durchlesen der Akten hatten Tony und Steve hinter sich gebracht, auch das digitalisieren der Akten war bereits abgeschlossen. Nun saßen sie auf einer gemütlichen Couch vor einem großen Bildschirm und beobachteten F.R.I.D.A.Y. dabei, wie sie die Informationen auswertete. Mit der Hilfe der K.I. hatten sie bereits einige Orte ausfindig gemacht, die der Winter Soldier als Unterkünfte genutzt hatte, oder Hydra als versteckter Stützpunkt gedient hatte. Alle Informationen zu letzterem gingen direkt weiter an das Avengers Hauptquartier, damit sich Fury direkt darum kümmern konnte. Alle Fragen die er ihnen – oder eher Tony – stellen wolle, wurden abgewürgt und auf ein anderes Mal vertagt.   Die beiden Helden der Rächerinitiative waren eigentlich ziemlich froh darüber, dass sie keine alten Berichte mehr lesen mussten, das warten auf den Computer war aber auch nicht viel besser, besonders weil Steve am liebsten direkt los ziehen und Bucky suchen würde. Tony bat ihn jedoch immer wieder um Geduld.   Die Akte, die Steve von Natascha bekommen hatte, lag in seinem Zimmer, dass Tony ihm im Tower hat einrichten lassen. Gut versteckt, damit der Hausherr sie nicht fand. Das was darin stand, war wahrlich nichts gerade das, was man lesen wollte. Zumindest nicht dann, wenn man der Sohn der Opfer, deren Tod darin geplant, vorbereitet und beschrieben wurde, war.   Es bestand die Gefahr, dass Tony hartnäckiger nach Bucky suchen würde, auch wenn das nicht gerade unvorteilhaft war, ganz im Gegenteil, aber ein eher gelangweilter und unterforderter Tony gefiel ihm um einiges besser, als einer, der von Rache getrieben wurde. Außerdem wäre Steve dann vollkommen auf sich allein gestellt und musste gegen seinen Kameraden antreten. Oder zumindest so etwas ähnliches.   „Auf jeden Fall haben Dr. Banner und ich genügend Vorsichtsmaßnahmen wegen des Huls getroffen, die ich auch bei der Errichtung der neuen Avengers Basis berücksichtigt habe. Wohl bemerkt musste ich dafür eine Anlage meines alten Herrns hergeben.“   „Eine Anlage? Du meinst das Gebäude gehörte vorher Howard?“   Tony nickte, nahm sein Pad zu Hand, wischte mit der Fingerspitze darauf herum und kurz darauf erschienen alte Fotos, die den Aufbau einer Halle dokumentierten. „Mein Vater nutzte das Gebäude zwar nur als Lagerhalle, dennoch fand ich es angebracht, wo er doch Mitbegründer von S.H.I.E.L.D. war.“   Steve nickte zustimmend und betrachtete das alte Gebäude. Es war eine Aufnahme von oben. Man konnte ganz genau die Aufschrift „Stark Industries“ lesen.   „Ich hab den Lagerbereich verkleinert, aber es hat nicht alles Platz gefunden.“   „Wo lagerst du die Sachen?“   „Das Gerümpel von meinem alten Herrn habe ich hier im Tower verstaut. Ich will es eigentlich durchsehen und aussortieren, aber mir kam da eine gewisse Suche dazwischen.“   „Ich wusste nicht, dass du zu tun hast.“   Tony zuckte mit den Schultern. „Ich bin ein vielbeschäftigter Mann.“ Er legte das Pad wieder bei Seite und das Bild verschwand, damit sie wieder F.R.I.D.A.Y. beim Auswerten der Informationen zusehen konnten.   „Wenn wir alle Informationen herausgezogen haben, die es gibt. Was hast du dann vor? Alles abklappern?“   Steve sah zum Bildschirm. Neben eines Ladebalkens und vielen Buchstaben und Zahlen, war eine Weltkarte zu sehen, die vor unzähligen roten Punkten gespickt war und Orte anzeigte, die mit Bucky in Verbindung standen. „Wir wissen noch nicht, was das Endergebnis sein wird, oder?“   „Ich weiß nicht wie viel wir herausholen können.“   Sie schwiegen wieder und sahen beide zum Bildschirm. Es gab eine Lücke in den Unterlagen, dass hatte F.R.I.D.A.Y. angemerkt und Steve wusste genau was es war, dass ihnen fehlte: Das Attentat auf Howard und Maria. Tony hatte mit den Schultern gezuckt und gemeint, dass es wenigstens nur eine Lücke war und sie hoffen konnten, dass es ihre Auswertung nicht beeinflusste.   „Aber ehe wir uns den Kopf darüber zerbrechen was sein wird, während wir auf das Ergebnis warten, sollten wir uns beschäftigen, sonst werde ich noch verrückt.“   „Und was genau schlägst du vor“, fragte Steve und setzte sich aufrecht auf der Couch hin.   „Erzähl“, sagte Tony ganz plötzlich und mit einem merkwürdig belustigtem Unterton in der Stimme. „In wie weit hast du es dir in dieser Zeit gemütlich gemacht? Was machst du außerhalb des Avengers Hauptquartiers?“   Verdutzt sah Steve seine Gastgeber an. „Wieso willst du das wissen?“   Tony zuckte mit den Schultern. „Freundschaftliche Neugierde“, sagte er und lehnte sich zurück. „Okay, vergiss das freundschaftliche. Nicht das wir keine Freunde wären, aber-“   „Du bist komplett neugierig und kannst deine Nase nicht aus den Angelegenheiten Anderer heraushalten.“   „Tchh, du sagst es, als wäre es etwas schlechtes.“   „Du weißt einfach nicht, wo die Grenze ist, aber okay“, sagte Steve und seufzte. „Was willst du wissen?“   „Alles. Alles was den großen Captain America menschlich macht.“   „Menschlich? Was soll das den heißen?“   Tony zuckte mit den Schultern. „Du bist eine lebende Legende. Sag bloß nicht, du wusstest das nicht.“   „Ich achte nicht sonderlich darauf, weil es mir egal ist. Ich will den Menschen einfach nur helfen.“   „Ein Ehrenmann durch und durch, wie mein alter Herr immer gesagt hat.“   „Es ist auffällig wie oft du Howard erwähnst. Sonst hast du nie in meiner Gegenwart über ihn gesprochen.“   Tony zuckte mit den Schultern. „Um ehrlich zu sein, hat mein Vater in so hohen Tönen von dir gesprochen, dass es mir gegen den Strich ging. Immer wenn er es einbringen konnte, hat er von dir geschwärmt.“   „Mir war das gar nicht so bewusst.“   „Glaub ja nicht, dass es deine Schuld ist, aber ich wollte halt wissen was du für ein Typ bist, wenn du meinen Vater so beeindrucken konntest, was ich nie geschafft habe.“   Steve beugte sich seinem Gastgeber entgegen und sagte: „Das klingt fast schon so, als wärst du eifersüchtig.“   „Ich? Eifersüchtig?“ Die dunklen Augen von Tony verengten sich. „Als wenn.“   „Sicher nicht. Warum sonst willst du was über mein Privatleben wissen?“   „Das hat doch damit nichts zu tun.“   „Also gibst du es zu?“   „Denk doch was du willst“, gab Tony von sich und machte eine wegwerfende Handbewegung in Steves Richtung, der diese geschickt mit seiner eigenen einfing.   „Ich werde aus dir nicht im geringsten schlau, Tony Stark“, sagte er und knetete sanft den Handrücken des Anderen. „Dein Verhalten. Auch wenn du es oft genug bewiesen hast, dass man sich auf dich verlassen kann, wenn es hart auf hart kommt, kann ich es gar nicht glauben. Du verhältst dich oft genug so widersprüchlich.“   „Ich? Das sagt der Richtige.“   „Warum ich?“   Tony zuckte mit den Schultern. Es war zu selten in Steves Gegenwart vorgekommen, dass Tony sich aus der Ruhe bringen ließ, wenn es nicht darum ging, dass er einen Killerroboter erschaffen hatte. Das was jetzt war, war irgendwie merkwürdig, als wäre Tony diese Nähe unangenehm.   „Als ich erfahren habe, dass du mit im Team bist, wusste ich nicht wie ich damit umgehen sollte. Es war ein komisches Gefühl, dass du der Sohn von Howard Stark bist.“   „Warum? Weil das komisch ist, den Sohn eines früheren Bekannten vor sich zu haben?“   „Es kam mir so vor, als hätte ich erst eine Woche zu vor mit Howard das letzte Mal gesprochen und dann steht plötzlich sein ausgewachsener Sohn vor einem. Käme dir das nicht auch merkwürdig vor?“   Das kneten von Tonys Hand, wich einem streichen und ihm schien diese Geste nicht einmal mehr unangenehm zu sein, denn sein Körper schien sich zu entspannen.   „Ich war nie in einer solchen Situation und bezweifle, dass ich es jemals sein werde. Aber ich denke, dass ist sehr merkwürdig.“   „Definitiv. Zum einem siehst du ihm ähnlich und zum anderem bist du so anders. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.“   „Danke“, Tony entzog ihm seine Hand. „Ich hatte nie vor so zu sein wie mein Vater.“   „So meinte ich es gar nicht. Ganz und gar nicht-“   „Ich habe ein Muster in den Unterlagen gefunden, Boss“, meldete sich FRIDAY zu Worte und zerstörte so die merkwürdige Szenerie zwischen Steve und Tony. Letzterer stand auf und schritt auf den Bildschirm zu.   „Immer raus mit der Sprache F.R.I.D.A.Y..“   „Nach jedem Auftrag suchte der Winter Soldier eine Unterkunft auf, auf dem ersten Blick scheint es vollkommen wahllos zu sein, jedoch gibt es zu jedem eine Verbindung, die nicht gleich offen liegt“, berichtete die K.I. und Steve setzte sich auf um aufmerksam zuzuhören.   „In wie weit beeinträchtigen die fehlenden Informationen das Ergebnis?“   Es dauerte ein paar Augenblicke bis sich F.R.I.D.A.Y. wieder zu Wort meldete: „Zu 18,97%, Boss.“   Tony nickte. „Wir haben keine Ahnung was diese fehlenden Informationen beinhalten. Hoffen wir, dass es nichts entscheidendes ist. Was sollte es schon sein, dass unsere Berechnungen zunichte machen könnte?“   Steve musste an die Akte denken und ja, genau diese könnte ganz vieles beeinflussen. Vielleicht nicht F.R.I.D.A.Y.s Ergebnis, aber dafür Tony und sein Verhalten Steve gegenüber. Dabei war es doch fast schon so etwas wie angenehm gewesen. Freundschaftlich, auch wenn es eine völlig andere als die zu Sam war und wohl auf wackligen Beinen stand.   Aber auf jeden Fall, hatte Steve das Gefühl, dass dieses Wissen, über den Tod von Tonys Eltern, ihn belasten würde. Steve war noch nie ein Mensch gewesen, der solche Geheimnisse für sich behalten konnte. Also stand er entschlossen auf und sah Tony an.   Der Andere merkte den Blick auf sich ruhen und auch, dass sich die Atmosphäre verändert hatte. „Was ist Cap?“   „Bevor wir hier weiter machen, muss ich dir etwas erzählen“, sagte Steve und sah zum Bildschirm. Der Ladebalken war komplett, als Zeichen, dass F.R.I.D.A.Y. die Informationen zusammen gefasst hatte.   „Kann das nicht noch ein wenig warten?“   „Nein“, sagte Steve entschlossen. „Es ist wichtig.“   „Was könnte schon so wichtig sein, dass du es ausgerechnet jetzt erzählen musst?“   Steve sagte nichts weiter, sondern sah seinen Kameraden lediglich entschlossen und mit festem Blick an.   „Na gut“, Tony setzte sich wieder auf die Couch und sah seinen Gegenüber an. Er schien etwas genervt zu sein, jedoch war der Captain sich sicher, dass sich dies im Laufe des Gesprächs ändern würde.   Steve atmete einmal tief durch ehe er zu sprechen begann. Auch wenn es richtig war Tony davon zu erzählen, wusste er fast schon zu 100%, dass er danach nicht mehr auf seine Hilfe zählen konnte. „Es geht um den Winter Soldier und um den Umstand, wegen dem deiner Eltern ums Leben gekommen sind...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)