All You Deliver von GOTTHEIT ================================================================================ On The Verge Of Success ----------------------- » « Und nun eine Exklusivreportage über unsere fast vergessenen Freunde aus Schulzeiten. Was haben wir damals mit ihnen mitgefiebert? Kein einziges Basketballspiel wurde ausgelassen! Wir haben sie verehrt und respektiert, angehimmelt und beneidet! Bei jeder Interhigh zerkauten wir unsere Fingernägel vor Spannung und Ehrfurcht, und jubelten immer wieder aufs Neue bei ihren unverwechselbaren Siegen. Die sogenannte „Generation der Wunder“! Na, erinnern Sie sich? An die sechs tapferen Jungs aus der Teikō Junior High? – der Nummer Eins unter den Elite-Mittelschulen? Wie könnte man sie auch vergessen? Ein einziges Team, das uns so in den Bann zu ziehen vermochte, wie kein anderes. Sie waren nicht nur stark – sie waren herausragend! Jeder auf seinem Spezialgebiet. Eine perfekte Aufteilung der Positionen, ausgereifte Handhabung des Balls, bahnbrechende Punktestände weit über 100. Und das schon in der Mittelschule! Seitdem gab es kein Team, das Ähnliches vollbracht hatte! Gern helfe ich Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge, denn mit der Mittelschule ging ihr Ruhm nicht zu Ende. Aufgeteilt auf verschiedene Oberschulen, setzte sich der Kampf fort. Sie waren nicht länger Verbündete, sondern Rivalen, sodass all ihre Spiele kriegerischen Schlachten glichen, bei denen wir noch gespannter auf die Ergebnisse waren, als zur glorreichen Teikō-Zeit. Ein weiterer, talentierter junger Mann kämpfte sich in die Ränge der „Generation der Wunder“ und somit wurden es sieben. Sieben Schüler, sieben Talente, sieben Wunder im Kampf um den Titel „Stärkste Mannschaft der Highschool-Zeit“! Und nun in der heutigen Retrospektive, wollen wir nach über zehn Jahren nicht länger verheimlichen, was aus diesen mutigen Jungs geworden ist! Schalten Sie nicht ab, denn nach der Werbeunterbrechung geht’s weiter! » « Die Musik wurde lauter, die Bilder bunter. Selbst bei einer live übertragenen Sendung immer dasselbe Prinzip. Lustige Werbespots, sinnlose Sprüche, Gesichter mit irgendeinem Wiedererkennungswert. Nichts davon war von großer Bedeutung. Nur der Pathos von süßen Häschen, die sich nach dem Nippen an einer Cola-Flasche in sonderbare Muskelprotze verwandelten, schreienden Babys, die mit der neuartigen Stillflasche zur sofortigen Ruhe gebracht wurden, und einigen Trailern zu neuerscheinenden Free-TV-Prämieren sickerte schleimig aus der Oberfläche des uralten Röhrenfernsehers. Aomine Daiki nutzte die Zeit, um seinem vor Ewigkeiten das letzte Mal gereinigten Klo einen Besuch abzustatten. Die Fotos, mit denen der Anfang der live-Reportage vollgestopft worden war, flackerten vor seinem geistigen Auge, als er mit einer Hand lethargisch seine Hose öffnete, während er mit der anderen über seinen markanten Nacken fuhr. Bilder aus einer längst vergessenen Zeit, als er noch jung und gedankenlos war. » « Im Jahr 2000 ereignete sich an der berühmten Teikō-Junior-High ein Wunder. Fünf meisterhafte Basketballspieler fanden ihren Weg in ein Team, das drei Jahre in Folge den Topplatz bei allen Meisterschaften belagerte, ohne eine einzige Niederlage! Mit dem mysteriösen sechsten Mitglied brüstete sich der Teikō-Basketballklub an der Spitze des Erfolgs so lange, bis sich nach dem Übergang in die Oberstufe die Wege der Sechs wieder trennen mussten. Viele Fans waren verzweifelt, doch selbst dann hörte das zauberhafte Schauspiel nicht auf, denn die unbezwingbaren Talente spielten von nun an in separaten Teams gegeneinander. Das sorgte nicht minder für höchste Spannung. Nach vielen Jahren der Ungewissheit lüften wir nun für Sie das Geheimnis der „Generation der Wunder“! Der Kopf der Teikō-Mannschaft, Akashi Seijūrō. Ein Captain, wie er im Buche steht. Berühmt durch sein sogenanntes „Emperors Eye“, das jeden Gegner zu durchschauen vermochte, und durch seine Position als „Point Guard“ hatte Akashi Seijūrō alle Asse im Ärmel. Mit Bedacht hielt er den Hebel der Matches fest in seinem Griff und verlor nie die Übersicht über sein Team. […] Als Sohn eines großen Unternehmers, hatte sich Akashi Seijūrō schon im jungen Alter sehr hohe Ziele gesetzt. Er gab einem potentiellen Scheitern niemals eine Chance. Auch Jahre Später stand dies außer Frage. Akashi Seijūrō überflog die Oberstufe in nur zwei Jahrgängen, um anschließend an der renommierten Universität für Rechtswissenschaften in Tokyo zu studieren. Durch sein exzellentes Engagement war ihm ein schneller Erfolg gesichert. […] Jetzt findet man ihn als Kopf der aufstrebenden Anwaltskanzlei „Akashi-Corporation“. Und da das Scheitern in Akashi Seijūrōs Leben seit jeher ein Fremdwort ist, hatte es sich bislang noch kein einziges Mal zugetragen, das er einen Fall verlor. […] An seiner Seite glänzt die engagierte Kauffrau Hawajima Akito – Akashis treue Verlobte. Ein weiteres Mitglied der „Generation der Wunder“ ist der „Shooting Guard“ Midorima Shintarō. Jahrelanger Freund Akashi Seijūrōs und bekannt durch seine äußerst treffsicheren Dreipunkte-Würfe in seiner Schulzeit. Die Treffsicherheit verlor auch hinter der Mittellinie nicht an Intensität und durch den hohen Winkel des Wurfes, war das Verhindern des Korbes beinah unmöglich. Schon damals waren Midorima Shintarōs Ehrgeiz und seine berühmte linke Hand verehrt worden. Selbstzweifel war nie seine Stärke, dafür seine Zielstrebigkeit umso mehr! Der Hang zu Esoterik brachte ihm stets Glück. […] Als Facharzt für Herzchirurgie rettet Midorima Shintarō heute vielen Menschen das Leben. Nach wie vor hilft ihm dabei seine präzise linke Hand, mit der er Wunder zu vollführen scheint. […] Mit seiner enormen Körpergröße war der auffällige „Center“ des Teikō-Basketballclubs, Murasakibara Atsushi, stets ein Hindernis für jeden Gegner auf dem Spielfeld. Allein seine Präsenz reichte oftmals aus, um die gegnerische Mannschaft einzuschüchtern. Und obwohl er nie sehr involviert zu wirken schien, wirkte es sich keinesfalls auf seine spieltechnischen Leistungen aus. […] Das unstillbare Verlangen nach Knabbereien, das uns damals oft ein Schmunzeln auf die Lippen trieb, brachte ihn letzten Endes zu seinem Traumberuf aus Kindertagen, den er heute mit vollstem Engagement ausübt. Die Konditorei „Sweet Dreams“ findet man als Besuchsempfehlung in jedem Stadtführer. Mit viel Liebe zum Detail verziert Murasakibara Atsushi jede noch so aufwendige Hochzeitstorte, deren Geschmack unvergesslich bleiben wird. Versprochen! Wie er uns selbst beichtete, entsprang der Name seiner Konditorei keineswegs seinem eigenen Kopf. „In solchen Dingen bin ich nicht gut, weil sie mich kaum interessieren“, erzählte uns Murasakibara im Vertrauen. Für den heute sehr geschätzten Namen war ihm die Idee von einer guten Freundin zugeworfen worden. […] Kuroko Tetsuya – der mysteriöse sechste Mann des Teikō-Basketballclubs – war stets unauffällig und zurückhaltend. Sein Talent äußerte sich in einzigartigen Pässen, die sich nach den anderen Spielern perfekt ausrichteten. Die Tatsache, dass er oftmals in Sportmagazinen aus Gründen seiner Unauffälligkeit vergessen wurde zu erwähnen – wie er unseren Reportern erzählte – machte ihm nie etwas aus. Stattdessen konzentrierte er sich hartnäckig auf die Ausarbeitung seiner Techniken und strebte nie Berühmtheit an. Diesmal haben wir ihn selbstverständlich nicht außer Acht gelassen, denn seine Künste waren für das Team und auch darauffolgend in dem Basketballclub der Privatschule Seirin unentbehrlich. […] Er ist als Bibliothekar ein bedeutender Gründer des Literaturvereins „Daitan na Hatsugen“ und fand sein Liebesglück mit der wunderschönen Managerin des Teikō-Basketballclubs – Momoi Satsuki, die vor vier Jahren stolz den Nachnamen „Kuroko“ angenommen hat. Außerdem ist bereits Nachwuchs unterwegs! Trotz des reichlich gewölbten Bauches, ist Kuroko Satsuki als Verlegerin des berühmten Sportmagazins „Sections Of Actions“ tätig. Ihr Ehemann unterstützt sie tatkräftig. […] Kuroko Tetsuya pflegt außerdem eine treue Freundschaft zu seinem ehemaligen Mitschüler Kagami Taiga. Um diesen handelt es sich nach der Werbepause! Bleiben Sie dran! » « Daiki blieb diesmal auf seiner Couch sitzen und legte den Kopf in den Nacken. All die Videos, mit denen der Bericht gespickt war, weckten unwillkürlich Erinnerungen. Schöne und auch unschöne, fröhliche und traurige. All diesen Fetzen, die durch seinen Kopf flogen, schenkte er keine Begeisterung. Auch kein Nostalgiegefühl keimte in ihm auf. Nur eine Leere breitete sich irgendwo in seinem Brustkorb aus. Er konnte sich diese Leere nicht erklären, konnte sie nicht greifen, aber er beabsichtigte es auch nicht. Was vergangen war, war vergangen und nichts davon würde jemals zurückkehren. Der Leere folgte ein unangenehmes Gefühl der Frustration. Irgendwann hatte auch er die Möglichkeit gehabt, sich zu etwas zu entwickeln, aus sich jemanden zu machen, auf den er stolz sein könnte. Doch das war längst passé. Die Zeiten hatten sich geändert und in seinem Alter waren die Träume über Erfolg nicht mehr realistisch. Wer war er schon? Die Gegenwart war weder gut noch schlecht. Nichts, was durch Erfolg glänzte, aber auch nichts Verwerfliches. Immerhin war er nicht in irgendwelche zwielichtigen Machenschaften abgerutscht, als er die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Doch jetzt, mit 33 war auch nicht mehr an irgendeinen großartigen Fortschritt zu denken. Es war schlicht und ergreifend zu spät. » « Kagami Taiga war nicht von vornherein Mitglied der „Generation der Wunder“. Diesen Titel ergatterte er erst in der Highschool, die er gemeinsam mit Kuroko Tetsuya besuchte. Nach einem langen Aufenthalt in Amerika, kam er erst mit 16 Jahren zurück nach Japan und brachte damit auch die Basketballkenntnisse zu uns, die er sich auslands angeeignet hatte. Wenn Sie denken, dass dies umsonst war – schließlich hören die meisten mit dem Sport nach der Schule auf, oder widmen sich wichtigeren Sachen – dann liegen Sie falsch! Kagami Taiga hatte sein Ziel nie aus den Augen verloren, denn bereits mit Neun hatte er sich fest vorgenommen ein professioneller Basketballer zu werden. […] Wir finden ihn aufgrund seiner unerschütterlichen Bemühungen und seines harten Trainings inzwischen in der Profiliga, in der Nationalmannschaft! […] Das einzige Mysterium bleibt allerdings Aomine Daiki. Mit seiner Position als „Power Forward“ brachte er unzählige Fans immer wieder zum Staunen. Auf dem Spielfeld konnte ihm niemand das Wasser reichen. Jeder Wurf – so unvorhersehbar, wie die Launen einer Frau und gleichzeitig so unaufhaltsam, wie das Wetter! Schon im jungen Alter pflegte Aomine Daiki auf den Straßen Tokyos Streetball zu spielen. Seine Erfahrungen sind seit jeher tief verankert und haben den Matches immer das gewisse Etwas verliehen. Mit enormer Leichtigkeit und der beinah unglaubwürdigen Schnelligkeit bewegte er sich über das Spielfeld. Doch er war nicht nur geschickt und flexibel in Sachen Angriff und Verteidigung – nein – er besaß auch die Gabe sich in den Zustand der höchsten Konzentration zu begeben, wann auch immer ihm danach war. Befand er sich erst einmal in diesem Zustand – genannt „Zone“ – war es keinem Gegenspieler möglich, an ihn heranzukommen – ein unglaubliches Talent mit unerschöpflichen Möglichkeiten! […] Unsere Reporter haben recherchiert, tief gegraben und dennoch nicht herausfinden können, was Aomine Daiki momentan macht! Können Sie sich das vorstellen? – Ich auch nicht! Nun, nicht alle Rätsel können so einfach gelöst werden, aber ich verspreche Ihnen, dass wir nicht aufgeben werden, solange dieses Geheimnis ungelüftet ist! Sobald Näheres bekannt ist, werden wir ganz gewiss eine Zugabe liefern und sie darüber aufklären, wie es um Aomine Daiki – die unschlagbare Nummer eins der „Generation der Wunder“ – steht. Bleiben Sie am Ball! Hmm? Haben wir etwa jemanden vergessen? Niemals! Heute wird niemand ausgelassen! Einer der wichtigsten Mitglieder des Teikō-Basketballclubs und das Allround-Talent – Kise Ryōta – sitzt exklusiv für Sie heute hier im Studio! Applaus! Schon damals war seine rasend schnelle Lernfähigkeit ein hinreißendes Wunder! Es dauerte nicht lange, bis er sich in die ersten Ränge der Teikō-Basketballmannschaft vorgearbeitet hatte. Er war berühmt durch seine – man könnte schon sagen – perfide Technik mit dem Namen „Perfect Copy“ und besetzte die Position „Small Forward“. Manch einer mag es belächeln, doch was steckt wirklich hinter dieser ausgefeilten Taktik? Nicht etwa bloßes Kopieren der gegnerischen Spielzüge – nein – es ist die Gabe innerhalb von Sekunden, die Bewegungen eines Sportlers wahrzunehmen, zu verinnerlichen und binnen nächster Minuten originalgetreu widerzugeben! Wer das versucht, wird schnell feststellen, dass das gar nicht so einfach ist, nicht wahr, Kise-san? Jaaa, dafür lieben wir ihn – für dieses unwiderstehliche Schmunzeln und das unerschütterliche Selbstbewusstsein! Aber nicht nur dafür! Viele Frauenherzen sind durch seine Modelkarriere erobert worden. Schon in der Mittelschule hatte er sich in diesem Bereich engagiert und erfreute sich großer Beliebtheit! Auch immer noch ist sein sonniges Lächeln und der herzschmelzende Körper in vielen Fashion-Magazinen zu finden! Oho, höre ich da etwa wohliges Seufzen von unseren weiblichen Zuschauern? Ja – darauf sind wohl viele Männer neidisch. Dennoch gehört das der Vergangenheit an. Oh, seien Sie unbesorgt – hin und wieder werden Sie immer noch Zeugen seines großartigen Sexappeals! Doch hauptberuflich ist Kise Ryōta schon seit sieben langen Jahren ein erfolgreicher Tänzer und Choreograph. Und glauben Sie mir – auf bewegten Bildern oder auf der Bühne lässt sich Kise Ryōtas Sexappeal umso besser bestaunen! Da schmunzelt er wieder – aber an dieser Stelle werde ich ihn nicht länger davon abhalten, uns weitere Geheimnisse aus seinem Leben ganz persönlich zu erzählen. Schön, dass Sie da sind, Kise-san, wie fühlen Sie sich heute? […] » « Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)