„A quaint Dream“ von Gosick (Beginn) ================================================================================ Kapitel 43: Alles eine Sache der Prüfung ---------------------------------------- Endlich war die Zeit gekommen. Über einhundert Ninjas füllten den Raum aus. Manche weniger auffällig, andere total herausspringend. Beiläufig entdeckte Kanba dass bis heute auf Mission gewesene Team weiter rechts im runden Saal. Die ca zehn Meter hohe Decke ließ die Personen so klein wirken außer Hokage Hensei, der lässig auf dem Podest stand und einmal kräftig pfiff, woraufhin jeder stramm stand. „Herzlich Willkommen, Ninjas. Ich freue mich auch dieses Jahr wieder über die zahlmäßige Anwesenheit eurerseits. Jeder von euch sieht aus, als wäre er noch ziemlich grün hinter den Ohren...“ Hensei legte eine kurze Pause ein und ließ den aufmerksamen Blick schweifen. „Heute seit ihr hier, um eurem Genin Dasein für immer ein Ende zu bereiten! Ich erkläre euch nun, wie genau ihr das grob anstellen werdet, also hört gut zu! Von mir aus schreibt sogar mit. Als Erstes werdet ihr eine schriftliche Prüfung ablegen.“ Was flatterte da gerade aus seinem Mund? Kanba packte Akari aggressiv flüsternd am Kragen. „Du hast mir nie gesagt, ich muss einen Test schreiben!!!“ Diese Angelegenheit würde gleich noch weiter verfolgt werden, aber zuerst musste Hensei die anstehende Rede beenden. „In dieser Prüfung werdet ihr bis zu 70% benotet, also passt auf, dass ihr alles richtig macht! Die restlichen Dreizig Prozent werden in der zweiten Prüfung anstehen, die aber erst dann erläutert wird, sobald ihr Prüfung Eins abgeschlossen habt. Ich hoffe, soweit ist alles klar. Ich wünsche euch viel Glück und bitte euch nun, in den ersten Stock zum Klausurenraum auf den zuständigen Leiter zu warten.“ Wer das wohl sein wird? Getuschel breitete seine Flügel aus wie ein kolossal erfundenes Gerücht. 'Vielleicht der? Oder doch dieses Jahr er wieder?' Warum wieder? Akari wusste bestimmt mehr über die Prüfungen als Kanba. „Sag mal Akari, wer wird dieser Leiter sein? Und warum sprechen die meisten von 'dieses Jahr erneut?'“ Souzen seufzte über seine hohle Frage, weshalb der rothaarige Unwissende böse die Mundwinkel verzog. Was konnte er denn sonst fragen? Ihm gingen gerade echt auch andere Dinge durch den Kopf, wie die gesamten letzten beschwerlichen Wochen, die er so hart verdrängte! Also mancher Zeit könnten einige Personen wirklich mal nachdenken. Ihn durchfleuchte plötzlich wie bei Takama Eimeis Vorfall gestern die gleiche Gefühlslage. Dieselbe stechend grausame Aggression gepaart mit Verzweiflung oder Antrieb, die ihm so schwer zu schaffen machte. Angespannt ballte Kanba die Fäuste, atmete unmerklich langsam tief durch. Bloß ruhig bleiben. In der Zwischenzeit beantwortete der Brillenträger seine Frage erstaunten Ausdruckes, während Souzen irgendwie überlegend Kanba anschaute. „Denkst du denn, dass man ganz einfach Chuunin wird? Viele von denen sind bestimmt schon mehrere Mal hier, da kannst du Gift drauf nehmen. Viele fallen jedes Jahr durch. Über die Leiter gibt es wie im jeden Jahr nur wage Informationen. Sogar Momoka-Sensei soll einmal als Leiterin dabei gewesen sein. In dem Jahr gab es glaube ich sogar die wenigsten Absolventen...“ Nicht anders zu erwarten. Aber ernsthaft, war die Prüfung dermaßen schwer? Nervosität stieg hinauf. Viel wichtiger noch die andere Tatsache, die ihm spontan einfiel... „Ey. Hat er gerade gesagt, der schriftliche Test nimmt siebzig Prozent der Bewertung ein?!“ Beide nickten, nur um dann ebenfalls in eine Art Schockzustand zu verfallen wie Kanba, der beinahe flennen musste. Gleichzeitig fleichte ihnen ihre Antwort heraus. „Wenn du durchfällst, fallen wir auch durch...“ Kichern rannte leise sowie stetig neu durch den Saal. Kokorogakures Kandidaten bestanden aus frischen Genin, aus Kindern. Beinahe jeder ältere Shinobi, wenn selbst nur drei bis vier Jahre älter, zweifelte, dass überhaupt einer von ihnen den ersten Test unversehrt überstand. Verdammt überhebliches Getue. Das brachte Feindseligkeit untereinander, die anspannte. Mehrmals beleidigten einige aus anderen Dörfern jüngere Genin aufs Äußerste, während sie die Gänge entlang marschierten. Nur in wenigen Fällen ging jemand auf die Provokation ein. Man musste lediglich die falsche Person beschimpfen, und dann.- „Hör auf, sofort, unverzüglich!“ Mehr als die Hälfte interessierte diese bekannte wütende Stimme, die von Akizaku Toushiki, welche Yuuki Kiris Faust davon abhielt, einen ca genauso großen doof aus der Wäsche kuckenden unbekannten Shinobi die Fresse zu polieren. Natürlich beschwerte die sich lauthals. „Lass los! Der Kerl hat gesagt, er würde mich gerne begrapschen! Dem zeig Ichs.“ Welch Schande von Shinobi. Arroganz tiefster Sorte. Doch Toushiki hielt sie weiterhin vom Schlag ab. „Schau, höre, sieh genauer, ganz genau hin. Höre mir zu. Das ist ein Trick, Betrügerei. Bereits jetzt, in diesem Augenblick, wirst du getestet, bewertet. Dieser Typ, der schmächtige Kerl, total unmännlich, hat dich nicht beleidigt, empört. Sondern derjenige, die Person direkt hinter ihm, versteckt und verborgen für die Augen. Erkannt hab ich den fiesen Plan, wie immer. Komm raus, Prüfling.“ Im nächsten Moment erschien hinter dem angeblich schuldigen Jungen ein weiterer Ninja, getrarnt durch ein Jutsu. An der Schulter klebte so eine Art Abzeichen, welches ihn von den übrigen Shinobi abhob. „Aah~ Du hast mich wohl erwischt, kleine schlaue Lady. Man sieht sich.“ Perplex schauten Yuuki Kiri wie Akizaku Toushiki, wie er und drei weitere Männer mit dem Abzeichen zurück zum Saal schlenderten, als wäre nichts passiert. Allmählich wich die aufgestaute Anspannung, während Toushiki Kiri belehrte. „Dein Stolz birgt Gefahren, durch fallende Gefahren. Ich habe es bereits bemerkt, vorher, sehr früh. Hättest du den unschuldigen, schwachen Kerl, Typ dort verletzt, wären wir hochkant oder quer razsgeflogen. Sieh dich um. Fünf oder Sechs Teams, ungefähr, sind bereits, oder seit einer Weile, draußen. Durchgefallen wegen zu schnellem, gar unnötigem Handeln.“ Bestürzt über ihren Fehler brachte Kiri dieser Ansage lediglich Schweigen entgegen. Toushiki war eine gute Anführerin. Kanba winkte ihr zu, als sie zu ihnen rüber schaute und hob lobend den Daumen ehe sie weiter gingen. Bei genauerer Betrachtung fehlten wahrhaftig bereits einige Gesichter von der Eröffnungsrede. Sie fielen dem Trick wohl zum Opfer und fielen gleichzeitig durch. Plötzlich entdeckte Kanba zwischen den Leuten vor ihnen Takama Eimei, den er gestern quasi beinahe... nun ja... umbrachte. Seit seiner Ankunft hielt er nach ihm Ausschau, weshalb sich jetzt die Gelegenheit bietete. „Ich bin kurz da drüben, Leute. Muss was erledigen.“ Ohne Antwort ließen sie ihn ziehen. Immerhin war er bereits groß genug, oder? Schnell joggte der eifrige Genin vor das Zielobjekt, woraufhin dieses leicht verstört zurück trat. „Eimei... Ich... Es tut mir so leid!“ In Anwesenheit aller legte Kanba einen tiefen Kniefall hin als Zeichen der negativen Gefühle, die sein handeln gestern ihm einbrockte. Hoffentlich verzieh er ihm. „In letzter Zeit ist so viel passiert, und du wolltest mir nur helfen. Mir sind die Sicherungen durchgebrannt, und...“ Ihm sprach eine gewagte Frauenstimme dazwischen. „Ei, wer ist der Kauz?“ Verwirrt blickte Kanba hinauf, direkt unter den Rock des schönen Mädchens, welches dabei keinerlei Mine verzog und lächelnd eine rosa Kaugummiblase zum platzen brachte. Schnell schaute Kanba woanders hin, Eimei ins Gesicht zum Beispiel anstatt auf das Höschen. „Eimei, es tut mir wirklich leid. Bitte.“ Neben Takam Eimei standen zwei Mädchen, wohl sein Team. Beide die gleiche Haarfarbe sowie Klamottenfarbe. Links das Kaugummimädel, rechts ein eher wohl schüchterneres Mädchen, dass kein Wort rausbekam und Eimei in der Mitte, welcher ernsthaft über die nächsten Worte nachdachte. Lange nachdachte. Langatmig Seufzte. „Kanba. Steh schon auf. Der Hokage hat mir danach so einiges erzählt über die Vorkommnisse dich betreffend. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, was dich da angetrieben hat gestern, aber ich finde es gut, dass du dich so ernsthaft entschuldigen willst. Wir vom Reich der Flüsse schätzen Reue sehr. Wir werden zwar vorerst kein super tolles Verhältnis zueinander haben, aber vielleicht werden wir Stück für Stück wieder besser auskommen. Ich hoffe, damit kannst du arbeiten.“ Ihm reichte das völlig aus! Wäre Spannung wolkenförmig, könnte man nun eine dicke Schwade aus Kanba herausflöten sehen. Unterdessen grummelte das ignorierte Kaugummimädel beleidigt. „Eiiii, wer ist das denn nuuu? Und was redet der von gestern usw?“ Genervt schob der den Blick zur Seite. Sie klang schon etwas aufgeblasen wie ihre Kaugummis. „Darf ich vorstellen, dass ist Isamu Kanba. Er ist hier ein Ninja in Kokorogakure. Kanba, dass sind meine Teammitglieder, Soso Kihou...“ Eimei zeigte wegblickend auf das süß lächelnde Kaugummi-Girl, welches Kanba verführerisch zuwinkte. „Und Soso Himiko.“ Nun drehte der Finger zur anderen Seite gegenüber, wo das schüchterne Mädchen höflich knickte. Soso Kihou, Soso Himiko...Schwestern? Sie besaßen das gleiche Aussehen jedenfalls. Zwei Mädchen im Team hatte bestimmt Vor- wie Nachteile. Kanba hielt die Etikette aufrecht. „Freut mich.“ Kaugummiblase Kihou kam in ihrem hautengen rosa 'Kampf-Kleid', falls man es so augenscheinlich bezeichnen konnte ohne irgendwelchen Schutz, näher an ihn heran und grinste. „Nä, jetzt wo du dir mein Höschen so genau angeschaut hast, musst du mich wohl heiraten. Wäre nur fair, oder Darling?“ Außer Kanba stand Soso Himiko die Röte ebenfalls ins Gesicht geschrieben. Gut Bescheid wissend lachte Kihou und Eimei griff lieber ein. „Kihou, wenn jeder Mann dich heiraten müsste, der dein unverschämtes Höschen gesehen hat, dann zählst du bestimmt auch die 50 Stück von heute Morgen dazu, die es gesehen haben, als du dich auf dem Marktplatz nach deiner Geldbörse gebückt hast, weil sie dir 'ausversehen' runtergefallen ist.“ Ouch, was ein tiefgreifendes Kommentar im wahrsten Sinne des Wortes. Aber Kihou schmunzelte vergnügt weiter, verlegen alle gaffenden Männer anschauend. „Jaa, Eimei, du bist aber auch ein kleiner Schlingel. Nicht, dass die Leute hier noch auf falsche Gedanken kommen, hehe.“ Frech versüßt kicherte sie und legte eine nette Pose hin, in der ihre äußerst passable Figur nur noch mehr herausstach. Zum Glück aller Männer verbeugte sie sich ebenfalls vor Kanba und hob leicht den Rock, was so manchen zum Nasebluten brachte, aber Eimei zum Kopfschütteln. Kann man wegen öffentlicher Entblößung durchfallen? Wohl kaum... Kihou fand das alles eher witzig. „Ah, jetzt ist es schon wieder passiert. Tut mir leid, Jungs ~“ Sie warf der stehen gebliebenen größenteils männlichen Meute einen lieblichen Flugkuss zu und half Kanba hoch, der nervös genierte. „Hmm, so ein süßer kleiner Schüchterner Kerl, ach herje. Das Angebot der Heirat steht noch. Oder willst du lieber nur nochmal das Höschen sehen?“ Schwer emotional verwirrt stotterte Kanba sich durch die Bank weg unverständlich von Wort zu Wort bevor Eimei erneut eingriff. „Kihou, lass das jetzt. Wir kommen noch zu spät.“ Erstaunt echt traurig ließen ihre dünnen mädchenhaften Arme den rothaarigen Kerl gehen, doch nicht ohne Verabschiedung in Form eines Kusses auf die Wange, der ihm endgültig den Rest zur Gehirnfinsternis gab. „Wir sehen uns, Darling.“ Feminin stierte sie im vorbei gehen zurück, bevor die drei durch die Ahornbraune große Doppeltür im Klausurenraum zehn Meter weiter verschwanden und Kanba lächelnd zurück ließen. „Das war gemein von dir, Kihou...“ Flüsterte Himiko aufgebracht aus irgendeinem Grund. „Hmhmhm.“ Mehr gab die schöne Diva daraufhin nicht zum Ausdruck. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)