Wege des Schicksals von Saph_ira (Oder eine kleine Zusatzstory zu "Schicksalswege") ================================================================================ Prolog: -------- Kälte...   Eisige Kälte kroch erbarmungslos durch ihren Körper, bescherte ihr unangenehme Schauer, die sich einen Weg über den Rücken bis in die Knochen suchte und umhüllte ihr Herz mit unheimlicher Angst und erdrückender Furcht... Leise klimperte die Kette an ihrem Handgelenk, als sie eine Faust fest an ihren Brustkorb presste und mit sich selbst haderte... Als sie langsam ihre Beine schützend an sich zog, erklang erneut das leise Klimpern einer Kette – Fußfesseln... Ihr Peiniger hatte sich Mühe gemacht und ganze Arbeit geleistet, so dass sie nicht noch einmal fliehen konnte. Nicht von ihm fliehen konnte... Verdammt! Wie konnte es nur dazu kommen?! Sie wollte doch nur mit ihren Eltern Paris besuchen...   Emilie richtete sich abrupt in ihrer ganzen Größe auf. Nein! So leicht würde sie sich nicht geschlagen geben! Sie war voll und ganz die Tochter ihrer Eltern und diese ließen sich niemals so leicht unterkriegen! Auch wenn die Situation hoffnungslos schien, würden sie nicht gleich ihr Los in Selbstmitleid ertrinken! Sie war doch bereits ein großes Mädchen! Besser gesagt, eine junge Frau in der Blüte ihres Lebens!   Aber...   Ohne fremde Hilfe würde sie es nicht von hier weg schaffen... Ihr einziger Verbündeter war auch fort! Verjagt von ihrem Peiniger. Und womöglich auch schon tot... und das nur nur weil er ihr helfen wollte, sie von hier zu befreien... Emilie verdrängte diesen furchteinflößenden Gedanken schnell und redete sich ein, dass er seinem Patenonkel doch noch entkommen konnte.   Das Rollen einer Kutsche und das Klappern der Hufe von Draußen, drangen an ihre Ohren und erregten ihre Aufmerksamkeit. Sofort ging sie, soweit es die Ketten eben zuließen, an einem Tisch vorbei ans Fenster und spähte aus dem zweiten Stockwerk dieses Hauses hinaus. In der Tat hielt da unten im Hof eine Kutsche an, aus der ein junger Mann gerade ausstieg. „Philippe...“, formten ihre Lippen tonlos und ihre Mundwinkel zuckten nach oben. Ihr Herz begann vor Freude aber auch aus Sorge schneller zu schlagen. Ihr einziger Freund und Verbündeter in dieser öden Gefangenschaft war am Leben! Aber es war doch gefährlich für ihn, hier zu sein!   Aus der Kutsche stieg ein weiterer Mann, der wesentlich älter war. Emilie erstarrte.   Philippes Lippen bewegten sich, er sprach und deutete mit seiner ausgestreckten Hand in ihre Richtung. Der alte Mann hob seinen Blick und seine eisblauen Augen trafen Emilie mitten ins Herz. „Großvater!“, wollte sie schreien, aber ein dumpfer Schlag traf sie im Nacken und eine düstere Dunkelheit umfing ihren Körper... „Mama, Papa, vergebt mir...“, war das Einzige, was ihr durch den Kopf ging, während sie bewusstlos in die Dunkelheit sank... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)