The Kitty and the King von King_of_Sharks (JJ x Yurio) ================================================================================ Kapitel 1: Bitchy Kitty ----------------------- An diesem Abend sollte eine Party für die Kandidaten des Grand Prix und ihre Coachs in dem Hotel in Russland stattfinden, in welchem unter anderem Viktor Nikiforov und Yuuri Katsuki, aber auch viele der anderen Eiskunstläufer, untergebracht waren. Einer der eingeladenen Gäste war Yuri Plisetsky, welcher sich zu dieser Stunde noch im Haus seines Coachs Yakov und dessen Exfrau Lilia befand und so überhaupt keine Lust auf diese Party hatte, die in der Hotellobby und der Bar stattfinden sollte. Allerdings würden anfangs auch einige Leute von der Presse da sein, sodass er zu Publicity-Zwecken mehr oder weniger gezwungen war, zu dieser zu erscheinen. Der russische Teenager hatte sich vorgenommen, so schnell wie möglich wieder abzudampfen, da er nicht so der Partymensch war und es auch einige andere Gründe gab, weswegen er sich nicht zu lange unter den anderen Eiskunstläufern bewegen wollte. Einen dieser Gründe stellte Viktor dar, da er seit einigen Tagen noch angepisster als zuvor auf diesen war. Zum einen, da dieser Yuuri - ein Typ, den er ohnehin schon nicht leiden konnte – vor laufender Kamera geküsst hatte, zum anderen, da diese beiden sich in seinen Augen beim letzten Wettkampf über ihn lustig gemacht hatten, indem sie ihn total peinlich angefeuert hatten. Und das alles, nachdem Viktor ihn für diesen Trottel von Japaner sitzen gelassen hatte, obwohl er ihm versprochen hatte, dass er sein Coach sein würde. Ja, Yuri war eifersüchtig auf seinen Namensvetter, der ihm nicht nur seinen Coach vor der Nase weggeschnappt hatte, sondern diesen auch noch in aller Öffentlichkeit für sich beanspruchte. Er konnte nicht mal sagen, ob er eifersüchtig war, weil Viktor ihn als Coach verlassen hatte oder weil er nun einen Freund hatte, mit dem er sich ganz offen zeigte. Vermutlich eine Mischung aus beidem, auch wenn der Blonde den zweiten Teil nicht so ganz zugeben wollte. Immerhin war er ein Teenager, hatte noch keine Beziehung geführt und sowieso wenig Ahnung von Liebe. Das Einzige, das er konnte, war, andere mit seinem Körper verführen, weil er genau wusste, wie man Menschen um den Finger wickelte – allerdings nur mit äußeren Reizen, auf der Gefühlseben haperte es bei ihm. Vielleicht sah er einfach nur zum russischen Superstar mit dem viel zu großen Ego auf, vielleicht hatte er sich aber auch in den 12 Jahre älteren Idioten verliebt. „Yuri! Kommst du dann bald?“, erklang die schrille Stimme seiner Trainerin von hinter der Tür. „Ja, Moment!“, rief er leicht angesäuert zurück und sah sich nochmals prüfend im Spiegel an. Warum er sich überhaupt Mühe gab, gut auszusehen, wusste er nicht genau. Vielleicht, weil er sich nicht so einfach gegen das Schweinchen geschlagen geben wollte, nicht auf jeder Ebene. Yuri war der Überzeugung, dass er zumindest mit seinem Aussehen einiges rausholen konnte und ihm so die Show stehlen würde. Leider war ihm aber auch klar, dass es noch einige andere Skater gab, die das auch konnten und tun würden. JJ würde sich bestimmt keinen Zwang antun und alles in den Schatten stellen, so wie er es eigentlich immer und überall tat, wohin er auch kam. Dessen schon fast blendend helle Präsenz schaffte es sogar mit Viktors Charme zu konkurrieren und war auch ebenfalls einer der Gründe, weshalb sich Yuri nach wie vor ein wenig davor drückte, endlich nach unten zu gehen, um zum Hotel zu fahren. Des Weiteren traute er sich auch nicht so ganz in seinem Outfit nach draußen, da er derartige Klamotten für gewöhnlich nur zu Hause trug und dann auch nur heimlich, wenn ihn niemand sehen konnte. Um mehr aufzufallen hatte sich Yuri für eine hellgraue Röhrenjeans entschieden, die sich wie eine zweite Haut an seine Beine schmiegte, ein enges Top im Leopardenmuster aus der Frauenabteilung, sowie einem transparenten, schwarzen ¾ Shirt. Abgerundet wurde der Look durch ein Paar schwarze Stiefel, sowie einer goldenen Kette mit einem Anhänger aus dem gleichen Material in Form einer Katzenpfote. Es war nicht zu übersehen, dass der blonde Russe eine Obsession für Katzen hatte und scheute sich nicht, diese auch zu zeigen. Wenn Viktor und Yuuri in der Öffentlichkeit rummachen durften, konnte er auch seine Liebe zu Katzen bekennen. Dass dieses Leopardenmuster ein wenig bitchig ankommen könnte, dessen war er sich nicht so ganz bewusst. Für ihn stand eher die Tatsache im Vordergrund, dass das Oberteil etwas mit Raubkatzen zu tun hatte, alles andere war egal. Nach einem letzten Blick in den Spiegel, bei dem er sich eine Strähne hinters Ohr zurückstrich, entschloss sich Yuri nun, doch aus seinem Zimmer zu gehen. Immerhin konnte er seinen Coach und dessen Exfrau nicht ewig warten lassen. Unten angekommen, warteten die beiden bereits im Auto auf ihn, sodass er sich noch schnell seine Jacke anzog und dann zu ihnen stieg. Auf der Fahrt zum Hotel besprachen sie den geplanten Ablauf des Abends. Es war klar, dass sie sich zu Anfang der Presse zeigen würden, danach würde Yakov sich mit Freunden in einer Kneipe treffen und Lilia würde noch eine Weile mit Yuri auf der Party bleiben. Sie meinte, die Jugend von heute zu kennen und sprach mit ihm ab, dass sie ihn auch abholen könnte, falls er sich entschloss, länger zu bleiben, oder er ihm Hotel schlafen könnte. Der Blonde nickte daraufhin nur und zog es in diesem Moment nicht wirklich in Erwägung, dieses Angebot anzunehmen. Er würde einfach mit Lilia gehen, dann hätte sich die Sache erledigt. Wirklich Lust auf die anderen hatte er auch nicht, immerhin verstand er sich mit so gut wie keinem wirklich. Zwar stand er Viktor einst relativ nahe, doch seit dieser ihn für den anderen Yuuri verlassen hatte, herrschte zumindest von seiner Seite aus nur noch wenig Sympathie für den Eiskunstlaufstar. Es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, dass er es nicht genießen würde, Viktor alleine – das hieß ohne seinen festen Freund – anzutreffen und mal wieder Zeit mit diesem zu verbringen, doch das konnte er sich abschminken. Die beiden klebten zusammen und er konnte sich vorstellen, dass sie sogar gemeinsam aufs Klo gingen. Eine echt widerliche Vorstellung in seinen Augen, aber hey, er fand Yuuri allgemein nicht so toll, um es jugendfrei auszudrücken. Mental war Yuri soweit auf das Bevorstehende vorbereitet, das hieß allerdings nicht, dass er Lust hatte, sich nun, da sie am Hotel angekommen waren, fotografieren zu lassen. Sie eilten mehr oder weniger durch die Presseansammlung nach innen, weil der Blonde einfach in schnellem Tempo voranging und die beiden Erwachsenen ihm folgen mussten. Innen angekommen, gaben sie ihre Mäntel bei der Garderobe ab, woraufhin Lilias Blick zu Yuris Klamottenwahl glitt und diese mit einem schnippischen Zungenschnalzen abtat. Yakov hingegen war noch weniger begeistert vom Outfit seines Schützlings, sodass er es nicht lassen konnte, dieses zu kommentieren. „Hast du dir ein paar Sachen von Mila mitgehen lassen, oder aus Versehen zu Lilias alten Klamotten gegriffen“, meinte der Coach skeptisch. „Geht dich nichts an“, entgegnete Yuri leise, aber harsch und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Wenn es dir nicht passt, musst du ja nicht hinschauen.“ „Lass den Jungen doch…wenn es ihm gefällt“, meinte Lilia dazu und deutete dann auf die Tür, welche in die Lobby führte. „Wir haben jetzt andere Sorgen.“ Mit diesen Worten ging sie voran und die beiden anderen Russen folgten ihr, Yakov eher weniger erfreut über dieses Statement seiner Ex, Yuri genervt von diesem und leicht nervös, weil er bald auf die Anderen treffen würde. Auf dem Eis war er selbstbewusst und es war auch nicht so, dass er schüchtern wäre, aber er hasste es einfach, sich in größeren Menschenmengen aufhalten zu müssen. Das verursachte bei ihm ein unwohles Gefühl, erst recht wenn es Einige unter der Masse gab, die er nicht sehen wollte. Als wollte das Schicksal ihm einen Streich spielen, waren natürlich die ersten Personen, die ihm in den Blick fielen, als sie die Lobby betraten, Yuuri und Viktor, welche gerade ein Interview gaben. Das hielt den silberhaarigen Russen allerdings nicht davon ab, ihm mittendrin einfach zuzuwinken, sobald er ihn erblickte. Sein Schweinchen von Freund tat es ihm gleich, woraufhin Yuri nur ein genervtes „Tch“ von sich gab und den Blick abwandte. Im nächsten Augenblick kam auch schon eine Schar an Reportern zu den frisch angekommenen drei Russen, welche den neuen Star dieses Teams unbedingt sprechen wollten. So kam es dazu, dass Yuri in der nächsten Dreiviertelstunde damit beschäftigt war, Fragen größtenteils auszuweichen, oder diese knapp zu beantworten. Er fühlte sich dabei total unwohl, doch Yakovs Blick verriet, dass er sich nicht schon wieder mittendrin davonstehlen konnte. Irgendwann hatte er dann auch wirklich keine Lust mehr, sodass es selbst die Reporter und Journalisten mitbekamen und ihn dann auch in Ruhe ließen. „Ich mach mich dann auf den Weg“, meinte Yakov keine Minute später und setzte sich schon in Bewegung. „Bis Morgen dann.“ „Gut, bis morgen“, erwiderte Lilia, Yuri sagte nichts, sondern nickte einfach nur. Innerlich atmete er auf, da der schlimmste Teil überstanden zu sein schien, doch in diesem Moment wusste er noch nicht, was im weiteren Verlauf des Abends noch auf ihn zukommen würde. Als sich die grünen Augen umblickten, entdeckten sie, dass sich die Presse allgemein zurück zu ziehen begann, wodurch ein Stück seiner Anspannung von ihm abfiel, da er nicht mehr das Gefühl hatte, ständig beobachtet zu werden. Im Grunde wollte Yuri sich einfach nur noch bei einem Gläschen Vodka entspannen und die Welt um dich vergessen. Die war sowieso scheiße. Er hatte seine Performance ziemlich verhauen, JJ und Yuuri stahlen ihm die Show und Letzterer hatte ihm zu allem Überfluss den Coach ausgespannt. Was auch immer das für ein Scherz sein sollte, den man mit ihm abzog, er fand ihn nicht lustig. „Ich glaube, ich lasse dich gleich alleine“, meinte Lilia nun und sah auf ihre Armbanduhr, was ihn stutzen ließ. „Dann kannst du ein bisschen alleine mit den Anderen sein…außerdem ich habe vorhin eine Nachricht bekommen, dass mich eine Freundin von früher gerne zum Abendessen einladen würde. Schick mir später einfach eine SMS, dann hol ich dich ab.“ „Hm…okay“, zuckte Yuri mit den Schultern, dem es egal war, ob er die nächsten ein, zwei Stunden alleine, oder in Begleitung seiner eher weniger charmanten Ballettlehrerin verbringen würde. „Bis später und viel Spaß“, verabschiedete sich Lilia nun. „Trink nicht zu viel.“ „Ja ja“, meinte der Blonde daraufhin einfach nur. Wusste er doch noch nicht, wie viel er sich gönnen würde. Außerdem vertrug er einiges, auch wenn er laut Gesetz noch gar nicht trinken durfte. Das lag einfach daran, dass sein Großvater ihn schon früh bei sich mittrinken lassen hatte und er inzwischen auch ohne dessen Hilfe an die geliebte klare Flüssigkeit kam. Entweder schnorrte er sich was bei Yakov, oder er ließ sich was von irgendwem ausgeben, der ihn scharf fand. Das war noch ein Argument, weswegen er sich schick gemacht hatte. Irgendwer würde sich hier schon finden, der volljährig und bereit dazu war, ihm Alkohol zu kaufen. Jetzt, da er alleine war, konnte sich Yuri auch endlich zur Bar begeben, die einen Raum weiter lag. Zielstrebig steuerte er diese an, die übrigen Reporter ignorierend, die ihn auf dem Weg durch die Lobby ansprachen. Nur leider waren es nicht nur Reporter, denn er erweckte auch die Aufmerksamkeit eines gewissen silberhaarigen Russen, welcher ihn mit seinem Freund im Schlepptau ansteuerte. „Was willst du?“, dreht sich genervt zu Viktor, als dieser von der Seite auf ihn zukam und sprach Yuuri dabei absichtlich nicht an. „Ich dachte, wir könnten mal wieder zusammen was trinken, so wie früher“, lächelte dieser, da ihm Yuris Trinkgewohnheiten allzu bekannt waren. „Nein danke“, schnaubte Yuri, sich ein bisschen angegriffen fühlend, da er keinen Bock hatte auf heile Welt zu machen, denn für ihn war sie das ganz sicher nicht; nicht nach dem was die beiden mit ihm abgezogen hatten. „Aber du brauchst hier doch jemanden, der dir dein Lieblingsgetränk besorgt, nicht?“, gab der Andere noch nicht auf. „Ich hätte auch Lust darauf“, schaltete sich Yuuri nun ein, das das endgültige Aus für den Blonden bedeutete, da er sich mit Viktor vielleicht noch ein paar Gläschen gegönnte hätte, doch mit diesem Idiot im Visier verging ihm die Lust am Trinken. „Ich find schon jemand anderen“, wollte sich Yuri nicht die Blöße geben, den Anschein zu erwecken, er wäre auf den Größeren angewiesen. „Ich komm auch sehr gut ohne dich zurecht.“ „Aber-“, versuchte dieser es ein letztes Mal, wurde aber schon gleich zu Beginn unterbrochen. „Vergiss es“, drehte sich Yuri schon zum Gehen um und bemerkte besonders bissig. „Viel Spaß noch mit deinem Freund heute Abend.“ Das nun ziemlich verdutzt dreinblickende Lieblingspaar der Szene einfach stehen lassend, dampfte der blonde Russe nun in Richtung Bar ab, in welcher er sich zunächst am Tresen niederließ und eine Cola bestellte, da die traurige Realität so aussah, dass er ohne Viktor – oder einen anderen Gönner – erstmal an nichts anderes kommen würde. Die ersten paar Minuten saß Yuri grimmig dreinblickend auf dem Barhocker und schaute sich ab und an im Raum um, wobei er den Strohhalm allerdings nicht aus dem Mund nahm. Es musste hier doch irgendjemanden geben, der ihm einen Gefallen tun würde. Doch anstatt ein ‚Opfer‘ zu finden, sah er nur nochmal Viktor und Yuuri, die sich nun auch in den dimm beleuchteten Raum begaben. Ihre Blicke trafen sich, woraufhin Viktor unsicher lächelte und der Brünette ein wenig ratlos aussah. Der blonde Russe verzog keine Miene, auch wenn er innerlich brodelte. Es war so unfair! Er kannte Viktor schon viel länger und dieser hatte ihm versprochen ihn zu coachen und dann kam dieser dahergelaufene Japaner und der Arsch von Superstar ließ ihn einfach im Stich! Das Schlimmste war, dass die Beiden erwarteten, dass er ihnen alles vergeben hatte, dabei hatten sie sich nicht einmal entschuldigt. Yuri wusste auch nicht, ob er das gebrochene Versprechen jemals vergeben könnte, aber wenn, dann bestimmt nicht in absehbarer Zukunft. Als wäre der Anblick des Pärchens nicht genug gewesen, betrat nun auch noch die andere nervigste Person ever den Raum: Jean Jacques Leroy, auch von sich selbst ‚King JJ‘ genannt. Wie arrogant musste man sein, um sich so zu nennen? Gut, ‚Leroy‘ bedeutete ‚König‘ auf Französisch, doch trotzdem fand Yuri diesen selbstgewählten Spitznamen wirklich sehr selbstverliebt. Er kannte JJ privat nicht sonderlich gut, doch wer sich schon so verhielt, der konnte ihm nicht sympathisch sein, auch wenn er noch so gut aussah. Besonders in dem Outfit, das er an diesem Abend trug, das aus einem schwarzen, wahrscheinlich maßgeschneiderten Hemd, hellen Jeans und schwarz-roten Sportschuhen bestand, die vermutlich aus seiner Modelinie ‚JJ Style‘ stammten. Was tat der Kerl eigentlich nicht? Eiskunstlauf, Singen, Modeln, …die Liste konnte Yuri wahrscheinlich endlos fortsetzen. Dieser Mister Perfect kotzte ihn so sehr an, ganz einfach, weil er nicht glauben konnte, dass ein einziger Mensch so viel drauf hatte und das dann auch noch der Welt vor die Nase halten musste. Um ehrlich zu sein, nervten den Blonden vor allem die ganzen Weibergeschichten, die man den kanadischen Star nachsagte und welche auch mehr als glaubhaft waren, denn auch in diesem Moment, als der King die Bar betrat, hingen schon in den ersten Sekunden wieder drei Weiber an ihm. Yuri rollte genervt mit den Augen und zog einen Schmollmund während er Cola durch den Strohhalm sog. Anscheinend hatte er den Fehler begangen und JJ mit seinen Fangirls zu lange angesehen, denn dessen Blick traf nun auf seinen. Die hellblauen Augen trafen die smaragdgrünen unvorbereitet, sodass Yuri nichts anderes tun konnte, als kurz erstarrt in der Bewegung inne zu halten, ehe er sich viel zu schnell wegdrehte und schmollte. So genervt und abgeneigt er auch äußerlich auch tat, innerlich schlug sein Herz nun unangenehm schnell gegen seinen Brustkorb, dafür, dass der Verursacher dieses Herzrasen so ein Arschloch war. War die Nervosität nach den Interviews von ihm abgefallen, so senkte sie sich nun wie ein Zelt über ihn und schloss ihn auf seinem Barhocker ein, sodass er sich kaum traute, sich zu bewegen. Wie sehr Yuri gerade hoffte, JJ würde nicht zu viel in diesen Blick interpretieren und ihn einfach in Ruhe lassen, ließ sich nicht in Worte fassen. Des Weiteren war nun der Boden des Glases Cola erreicht, sodass er auch nicht weiter so tun konnte, als würde er trinken. Yuri fluchte leise und sah sich dann nach dem Barkeeper um, der aber leider gerade mit anderen Abnehmern von Cocktails beschäftigt war. „Hey hey, wenn das nicht meine Lady ist~“, ertönte einen Augenblick später auch schon die Stimme des unerwünschten Gasts. „Ich bin keine Lady, lass den Scheiß“, drehte sich Yuri nicht mal zu ihm um und winkte dann den Barkeeper zu sich. „Noch eine Cola?“, wollte dieser dann wissen. Yuri nickte schon, doch JJ war schneller und grinste den Mann mit seinem scheinheiligen Lächeln an, während er meinte: „Zweimal Blue Lagoon bitte~“ Der Barkeeper sah kurz zwischen den beiden hin und her und Yuri sah skeptisch zum Schwarzhaarigen. „Das trinkst du doch, oder?“, zwinkerte er dem Blonden zu, welcher nickte. „Okay, dann geht das auf mich~“ Mit diesen Worten schob er dem guten Mann ein bisschen mehr zu, als die Cocktails eigentlich kosten würden und dieser machte sich ans Werk. „Erwarte nicht, dass ich mich dafür bedanke“, stellte Yuri gleich darauf klar und schmollte immer noch ein bisschen. Er wollte, dass sich JJ wieder verzog und sonst was mit seinen Fangirls trieb, doch gleichzeitig hatte er nun auch jemanden gefunden, der offenbar bereit war ihn durch den Abend zu sponsern. Ihn wunderte es sowieso, dass dieser zu ihm gekommen war, wenn er doch Spaß mit den Mädels hätte haben können. Oder machte es ihm etwa so viel Spaß, andere - in diesem Falle ihn - zu ärgern? „Tu ich nicht, keine Sorge“, entgegnete JJ grinsend. „Ich kenne mein bissiges Kätzchen doch~“ Auch wenn er es nicht gerne zugab, Yuri gefiel es mit einer Katze verglichen zu werden, selbst wenn es von diesem Player kam. Trotzdem würde er es diesem nicht so leicht machen und ihm zeigen, dass er Gefallen daran fand. Nein, er würdigte diesen lediglich mit einem abschätzigen Blick. „Du trinkst gerne Vodka, oder?“, machte der Schwarzhaarige unbeeindruckt weiter und ließ sich neben dem Blonden auf dem freien Barhocker nieder. „Wer nicht?“, zuckte Yuri scheinbar desinteressiert mit den Schultern, doch es gefiel ihm, dass er wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit und auch bald Alkohol bekam. „Dann hoffe ich, dass du nicht mehr allzu lange auf deinen Cocktail warten musst“, meinte JJ. Der Kleinere schaute ihn kurz an und fragte sich dabei, was das hier eigentlich werden sollte und weswegen der Andere überhaupt zu ihm gekommen war, denn seine nervigen Sprüche hielten sich für die Zeit, in der sie nebeneinander saßen, sehr in Grenzen. „Sag mal, wie bist du eigentlich deine Fangirls so schnell losgeworden? Die hingen eben noch wie Kletten an dir“, wollte Yuri nicht sonderlich interessiert wirkend wissen, auch wenn er schon neugierig war. „Eifersüchtig?“, war das Einzige, das scheinbar selbstverliebt vom Anderen daraufhin zurückkam, wobei die blauen Augen den Kleineren funkelten. „Träum weiter“, verengten sich die grünen Augen, deren Besitzer doch zugeben musste, dass diese Annahme teilweise zutraf. „Um ehrlich zu sein genieße ich deine Gesellschaft einfach mehr“, erwiderte JJ nun für Yuri überraschend, der ihm das nicht so ganz abkaufte. Wer gab sich bitte lieber mit einem schlecht gelaunten Teenager ab, der mitten im Hormonchaos steckte und kaum einen netten Gedanken für andere übrig hatte, als mit einem Haufen mehr oder weniger hübscher Frauen, die sich nur um einen rissen? „Aha?“, zog der Blonde eine Augenbraue hoch und musterte den Größeren. Bevor dieser darauf eingehen konnte, kam der Barkeeper allerdings mit zwei Gläsern, in der sich blaue Flüssigkeit befand, zurück, welche er vor den beiden Eiskunstläufern abstellte. „Oh, sieht aus, als müsstest du nicht mehr warten“, lächelte JJ und nahm sein Glas in die Hand. Yuri tat es ihm gleich und war nicht sehr überrascht, als der Andere mit ihm anstieß, bevor sie sich beide den ersten Schluck gönnten. Oh ja, er hatte diesen Geschmack vermisst, aber vor allem das Gefühl, die Wirkung, welche dieses Getränk noch mit sich bringen würde. Er wollte nicht mehr denken, er wollte einfach nur noch vergessen. Viktor, Yuuri, seine eigene Unfähigkeit, das gebrochene Versprechen… „Tanzt du?“, wollte JJ nach einigen Minuten wissen, in denen er den Kleineren hauptsächlich versucht hatte auszufragen, das aber meist gescheitert war, da dieser zu glücklich mit seinem Blue Lagoon war und nicht mehr gewillt war, an diesem Abend viele Fragen zu beantworten. „Warum fragst du?“, erwiderte Yuri mit einer Gegenfrage, da er nicht ganz verstand, worauf der andere damit hinauswollte. Immerhin tanze man in Bars für gewöhnlich nicht und dass er Ballett tanzte, war nicht mal eine Frage unter Eiskunstläufern. „In etwa einer halben Stunde geht die After Show Party nebenan los“, meinte dieser dann. „Die für nur uns Skater, ohne Presse~“ „Okay...“, wusste Yuri nicht so ganz, was er daraufhin erwidern sollte. Das hatte man ihm nicht mitgeteilt und es war ihm eigentlich auch egal, da er ohnehin nicht wirklich vorhatte, noch länger zu bleiben. Die restliche Zeit konnte er genauso gut hier an der Bar verbringen, das hieß, sofern JJ hier bleiben und ihm weitere Drinks ausgeben würde. Andernfalls musste er wohl oder übel mit diesem gehen, da er es an diesem Ort sonst nicht mehr ohne weiteren Alkohol aushalten würde. Viktor und Yuuri befanden sich nämlich in seiner Nähe, sodass er sie sogar ab und zu lachen hören konnte. Allerdings zwang er sich dazu, nicht zu ihnen zu schauen, weil er ihnen das nicht gönnen wollte. Die beiden starrten ohnehin schon genug Leute an, sodass er ihnen nicht auch noch seien Aufmerksamkeit zuteilhaben lassen wollte. Des Weiteren hatte er auch nicht wirklich Lust zu sehen, wie sie sich total verliebt verhielten und küssten. „Kommst du mit? Das wird sicher spaßig~“, versuchte JJ den anderen nun tatsächlich davon zu überzeugen, später mit ihm mit zu gehen. „Hm, mal sehen“, gab Yuri scheinbar gleichgültig von sich. „Du siehst aus, als würde es dir gefallen, auch mal zu anderer Musik zu tanzen“, vermutete JJ unverblümt und ließ seinen Blick dabei über Yuris Körper gleiten. „Mir gefällt dein Outfit übrigens.“ Dieses scheinbar beiläufige Kompliment ließ den Blonden leicht erröten, da es ihm wirklich gefiel, auch mal etwas Positives über seine Klamottenwahl zu hören zu bekommen, vor allem nachdem Lilia und Yakov so abwertend reagiert hatten und er sonst auch eher für seinen Stil belächelt wurde. Der Größere verstand ihn da vielleicht besser, da er sich immerhin auch gerne extravagant kleidete. „Hm, ich hab es noch nie wirklich ausprobiert“, entgegentrete Yuri eine Spur weniger genervt als zuvor, in relativ normalem Tonfall, doch nicht auf das Kompliment eingehend. „Bin bisher auch nicht wirklich in Clubs gekommen.“ „Ach stimmt ja“, nickte JJ. „Aber hey, dann kannst du das heute doch eigentlich mal auskosten, oder?“ „…vielleicht“, war der Russe nicht ganz überzeugt und hatte nach wie vor das Bedürfnis, nach Hause in sein Bett zu kommen. Die folgende halbe Stunde verbrachten die beiden Eiskunstläufer damit, sich zu unterhalten, auch wenn JJ den Großteil dieser Unterhaltung führte. Doch das störte keinen der beiden, weil der Kanadier gerne im Vordergrund stand und Yuri eher redefaul war. Dafür bekam er allerdings heraus, dass der Kanadier offenbar genauso oft an Spendenaktionen teilnahm, oder sie sogar selbst ins Leben rief, wie er in den Spiegel schaute. Okay, vielleicht nicht ganz so oft. Je mehr JJ redete und auch ein bisschen von seinem Privatleben, oder auch von dem, das nicht von Kameras dokumentiert wurde, erzählte, umso sympathischer wurde er Yuri. Trotzdem blieb der Katzenfanatiker misstrauisch, weil man nie wissen konnte, ob das Gegenüber die Wahrheit sagte. Doch er brüstete sich ausnahmsweise mal nicht mit seinen Aktionen, sondern erwähnte das eher nebenbei und fast ein bisschen ausweichend, wodurch es dem Kleineren vorkam, als wären es keine Lügen, denn wenn JJ mal nicht mit etwas prahlte, kam es meistens von Herzen. Sie kannten sich natürlich nicht so gut, aber trafen sich seit mindestens dem letzten Jahr immer mal wieder auf Turnieren und sonstigen Veranstaltungen, die mit Eiskunstlauf zutun hatten, und waren sich daher nicht ganz fremd. Sie hätten sich wohl auch schon früher mehr miteinander unterhalten können, doch Yuri hatte den Anderen immer abgewiesen und hatte sich meist schnell zurückgezogen, da er mit niemandem etwas zu tun haben wollte. Damals hatte er immerhin auch Viktor an seiner Seite gehabt… In einem Anflug von Frust sog der blonde Russe nun stärker an seinem Strohhalm und verlangte bald danach nach einem neuen, den er kurz darauf auch von JJ spendiert bekam. Als es Zeit für die After Show Party wurde, begann sich die Bar ein wenig zu lichten, doch Viktor und Yuuri hielten sich nach wie vor in der Ecke rechts vom Blonden auf, der sie nun öfter mal ab und zu sah, da sein Blickfeld nun weniger eingeschränkt wurde. Die beiden verhielten sich so grauenhaft verliebt, dass es Yuri dann doch irgendwann nicht lassen konnte, doch mal zu ihnen zu schauen. Das hätte er besser nicht getan, denn einen Moment später beugte sich Viktor auch schon zu seinem Freund, um diesen kurz zu küssen. Doch das reichte schon aus, um Yuris Laune beinahe wieder zurück auf sein Anfangslevel an Angepisstheit zu werfen und nun leise auf Russisch in den Strohhalm seines inzwischen dritten Cocktails zu fluchen. JJ entging das natürlich nicht, da er schon die ganze Zeit, in der er in der Bar war, seine Augen nicht von Yuri gelassen hatte. „Du magst die beiden wohl nicht sonderlich…oder zumindest den möchtegern Eros-Tänzer“, entgegnete der Schwarzhaarige und leerte sein Glas. „Mit Viktor hast du dich ja immer ganz gut verstanden.“ „Der kann mich auch mal“, drehte sich der Blonde nun mit einem verächtlichen Blick wieder weg. „Die können mir beide mit ihrer scheinfröhlichen Art gestohlen bleiben.“ Yuri leerte sein Glas nun auch in einem Zug, wofür er dem Strohhalm untreu wurde und einfach den ganzen restlichen Inhalt schluckte, nachdem er das Glas an seinen Mund gesetzt hatte. „Du magst die Beiden auch nicht wirklich, oder?“, blickten die grünen Augen nun erwartungsvoll, aber auch angesäuert funkelnd in die des Größeren. „Nicht wirklich~“, gab JJ zu und grinste. „Und was Sexappeal angeht, könnte ich dem Kleinen mal einen Nachhilfekurs geben. Du hast das ja nicht nötig~“ Im Grunde fühlte sich Yuri in diesem Moment sehr durch den Anderen bestätigt und vielleicht ein bisschen zu ihm hingezogen, einfach weil er seiner Meinung zu sein schien, auch wenn das wohl größtenteils auf sein viel zu großes Ego zurück zu führen war. Warum hatte er auch ein Ding für Typen mit narzisstischen Veranlagungen, oder sonstigen Komplexen in dieser Richtung? Das ziemlich eindeutige Kompliment am Ende ließ Yuri allerdings wieder skeptisch werden, oder vielleicht konnte er auch einfach nicht damit umgehen, dass man ihn lobte. „Ach sei still“, murmelte der blonde Russe leise, meinte das aber nur halb so, wie er es sagte. „Und hast du dich inzwischen entschieden, ob du mit willst?“, blickte JJ zu ihren leeren Gläsern und dann zu Yuri. „Drüben wird’s auch Vodka geben…falls du auf Shots stehst.“ Das Angebot klang auf einmal gar nicht mehr so abschreckend wie noch drei Drinks zuvor, doch es lag nicht nur am Alkohol, dass Yuri es nun in Erwägung zog, tanzen zu gehen. Er hasste es einfach, Viktor mit Yuuri so glücklich zu sehen und selber leer auszugehen. Ihm war auch klar, dass der ihn wahrscheinlich immer nur als Kind wahrgenommen und er nie eine Chance bei ihm gehabt hatte, doch das konnte er nicht so akzeptieren und auf sich sitzen lassen. Wenn so ein Typ wie Yuuri es schaffte, sich einen Star zu angeln, konnte er das schon dreimal! JJ sah zumal echt nicht schlecht aus und war doch gar nicht so großkotzig, wie er ihn zuvor immer eingeschätzt hatte. An diesem Abend hatte er sich doch bisher recht gut mit ihm verstanden. Vielleicht war der narzisstische Kanadier doch an mehr als nur seinem eigenen Spiegelbild und ein paar hübschen, weiblichen Fans interessiert? Immerhin hatte er die echt nicht schlecht aussehenden Eiskunstläuferinnen zuvor sozusagen für ihn stehen lassen… Aber vielleicht interpretierte er zu viel in diese Sache hinein und der Alkohol spielte ihm einen Streich. Yuri antwortete nicht sofort, sondern sah eine Weile auf sein leeres Glas, dann kurz zu JJ und wagte einen Blick zum Pärchen zurück zu werden. Die beiden unterhielten sich noch mit Freunden, wirkten aber auch nicht mehr ganz nüchtern, das sich vor allem dadurch bemerkbar machte, dass Yuuri es nun war, der Viktor zu sich zog und küsste. Okay, jetzt war es offiziell! Yuri hatte keinen Bock mehr das mit anzusehen und leer auszugehen. „Gehen wir“, stellte er bestimmend fest, als er sich zu JJ drehte und sah ihn mit einer Art wilder Entschlossenheit in den Augen an, die manchem das Blut in andere Regionen treiben würde. Daraufhin rutschte Yuri vom Barhocker, sodass die Sohlen seiner schwarzen Stiefel seit langem wieder den Boden berührten. Sein Gleichgewicht war noch nicht merklich beeinträchtigt, sodass er JJ nun am Handgelenk packte und ihn mit sich in Richtung Lobby schleifte, da die Party in anderen Räumlichkeiten des Hotels stattfinden würde. Dabei erregte er offenbar auch die Aufmerksamkeit der beiden, denen er zu entfliehen versuchte. „Yurio~“, rief Viktor ihm zu und winkte, wozu Yuuri schon nicht mehr im Stande war, der halb auf diesem hing. „Komm her~“ „Nein, fick dich!“, rief der blonde Russe seinem ehemaligen Schwarm entgegen und rauschte dann mit dem nun etwas verdutzten JJ aus dem Raum. Dabei war es ihm vollkommen egal, wie er von den übrigen Gästen angestarrt wurde und auch, ob das jetzt Viktors Gefühle verletzte. Dieser hatte ihm immerhin viel Schlimmeres angetan, als ein paar Worte an den Kopf zu werfen. Wahrscheinlich würde er sich am nächsten Morgen ohnehin nicht mehr erinnern und selbst wenn…er hatte doch sein Schoßhündchen, das er heute Nacht ficken konnte, wenn er traurig war. „Das war ganz schön…“, begann der schwarzhaarige Kanadier, als sie die Lobby erreicht hatten und Yuri langsamer wurde, sowie ihn losließ. „Assig?“, beendete der Kleinere den Satz. „Ich hätte eher ‚ehrlich und direkt‘ gewählt“, grinste JJ nun, woraufhin Yuri ihn kurz überrascht ansah, ehe sein Gesicht den gewöhnlichen, leicht angepissten Ausdruck annahm. „Ich muss aufs Klo“, meinte er dann und sah sich nach den Toiletten um. Die vielen Cocktails schlugen ihm doch langsam auf die Blase und bevor er tanzen oder weitertrinken würde, konnte es nicht schaden, erstmal alten Ballast loszuwerden. „Die sind da hinten“, deutete JJ auf zwei Türen links von ihnen. „Ich komm mit.“ Für einen Moment dachte Yuri daran, dass der Andere vielleicht spezielle Absichten haben könnte, da er schon öfter gehört hatte, dass manche es auf Toiletten trieben. Er persönlich fand diese Vorstellung eklig, zumal er noch nie irgendwas in diese Richtung gemacht hatte und einfach darauf hoffte, dass der Größere nichts in dieser Richtung vorhatte. Ansonsten müsste er dem ach so tollen Superstar wohl die Nüsse knacken. Andererseits glaubte Yuri nicht wirklich daran, dass JJ auf Männer stehen könnte, sodass er nun beruhigt, aber mit gemischten Gefühlen neben diesem zur Herrentoilette lief. Nachdem sie ohne weitere Zwischenfälle – sehr zu Yuris Erleichterung – in die Lobby zurückkehrten, ging JJ zielstrebig zu den Aufzügen, vor denen ein paar Eiskunstläuferinnen standen, darunter auch diejenigen, die sich auch schon zuvor an den Kanadier gehängt hatten. Bei ihnen angekommen, wurden diese sofort wieder auf den Schwarzhaarigen aufmerksam und umringten ihn. Eine war, durch den Alkoholpegel bedingt, sogar so mutig, sich an seinen Arm zu hängen, doch er wies sie darauf höflich zurück. „Tut mir leid, ich habe heute schon eine Begleitung“, zog JJ mit diesen Worten Yuri zu sich und behielt seine Hand für einige Sekunden an dessen Taille, ehe er seinen Griff wieder lockerte, da der Aufzug gerade ankam. „Aber JJ“, beschwerte sich eine andere enttäuscht. „Du kannst uns doch nicht alleine zurücklassen.“ Yuri, der noch immer ein wenig überrumpelt und paralysiert von der plötzlichen Berührung war, kam wieder zu sich, als er diese schrille, nervtötende Stimme vernahm und rollte mit den Augen. „Ich muss euch leider enttäuschen, meine Damen, aber ich entspanne mich heute Abend mal~“, redete sich JJ galant aus der Szene und stieg mit Yuri in die Kabine des Aufzugs. Als sie das eine Stockwerk nach unten fuhren und mit ein paar anderen in der Kabine eingesperrt waren, wurde Yuri bewusst, zu welcher Dummheit er sich hatte treiben lassen. Gleichzeitig musste er aber zugeben, dass er auch nicht abgeneigt war, dieses Leben wenigstens ein Mal in vollen Zügen zu genießen. Er war noch nie Party machen gewesen, was einerseits an seinem Alter, andererseits an seinem Desinteresse anderen Menschen gegenüber lag. Doch nun hatte er JJ dabei, sodass es wenigstens einen unter ihnen gab, der ihm nicht vollkommen egal war. Moment, was sagte er da? Er freute sich darauf mit diesem Kerl feiern zu gehen, den er zwei Stunden zuvor als den größten Machoarsch der Welt abgestempelt hatte und begab sie freiwillig in unbekanntes Terrain? Das alles auf den Alkohol zu schieben, wäre übertrieben gewesen, weil Yuris Verstand noch relativ klar war. Nicht mehr ganz so sehr wie sonst, aber das fand er nicht unbedingt schlecht. Und mal ganz im Ernst: Was sollte schon passieren? Er konnte sich auch mal einen Abend Spaß und Sorglosigkeit gönnen! Gleichzeitig fiel ihm aber auch Lilia ein, der er auch irgendwann Bescheid geben musste. Dazu kramte er sein Handy hervor, wodurch JJs Aufmerksamkeit erregt wurde. „Was machst du?“, wollte er wissen und schaute dem Kleineren über die Schulter, konnte aber natürlich nichts mit den Kyrillischen Lettern anfangen, die er auf dem Bildschirm sah. „Ich sollte Lilia Bescheid geben, wann sie mich abholen soll“, erklärte Yuri nun. „…eigentlich hatte ich vor gehabt, jetzt schon zu gehen.“ „Eigentlich?“, grinste der Schwarzhaarige, als der Fahrstuhl hielt und sie ausstiegen. „Hab meine Meinung geändert“, erwiderte Yuri das Grinsen auf seine eigene Weise frech. „Wenn du nicht weißt, wie spät es wird, kannst du dir auch ein Zimmer für die Nacht nehmen…das ist kein Problem“, freute sich der Größere sichtlich über diese Entwicklung. „Das ist vielleicht keine schlechte Idee“, gab Yuri zu und blickte nach unten auf sein Handy. „Kann ich das online buchen?“ „Jap“, bestätigte JJ, „Da du quasi VIP Gast bist, geht das auch ohne weiteres klar.“ Sie erledigten die Buchung innerhalb von zwei Minuten und Yuri schrieb Lilia eine SMS, in der er ihr mitteilte, dass sie ihn nicht abholen müssen würde. Danach betrat das ungleiche Paar den spärlich beleuchteten Raum, in dem schon gut Stimmung herrschte und laute Musik ihre Trommelfelle penetrierte. „Willst du tanzen oder erstmal Shots?“, beugt sich JJ zum Kleineren und rief ihm das ins Ohr, damit er ihn auch verstand. „Eindeutig Shots“, entgegentrete Yuri ebenso und brachte den Größeren zum Schmunzeln. Dieser revanchierte sich nun für vorhin und nahm Yuri an der Hand, als er ihn durch die tanzenden Leute zum Tresen führte, damit sie sich nicht verloren. Die Stimmung war eindeutig anders als oben in der Bar, wofür der blonde Teenager sehr dankbar war, denn diese betäubende Atmosphäre war genau das, was er gerade brauchte, ums ich abzulenken. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee gewesen, hier her zu kommen. Auch hier unten gab es Barhocker, sodass Yuri sich erstmal auf einem dieser niederließ, während er auf JJ mit seinem heiß geliebten Vodka wartete. Dieser ließ ihn auch nicht lange auf dem Trockenen sitzen, sondern kam mit einem kleinen Tablett mit 4 Shotgläsern zurück, von denen sich der blonde Russe sofort eins schnappte und ohne zu zögern leerte. „Ganz schön stürmisch~“, amüsierte sich JJ, wovon Yuri nur die Hälfte verstand, da es so laut war. Das zweite und dritte Gläschen tranken sie gemeinsam, das vierte kippte sich der Schwarzhaarige danach hinter. Nun fühlte Yuri die Wirkung des Alkohols auch endlich langsam, da er merkte, wie seine Hemmschwelle sank, sowie sein Sichtfeld nicht mehr ganz das Wahre war. Das konnte aber auch daran liegen, dass die Lichtverhältnisse hier unten anders waren. Sowieso fand er es hier viel angenehmer, da er nicht so viel von den anderen Leuten sah und die meisten kannte er ohnehin nicht. Irgendwo auf der Tanzfläche waren ihm wohl Michael und Sara über den Weg gelaufen, doch für die interessierte er sich nicht und umgekehrt. „Wie sieht’s jetzt mit Tanzen aus?“, beugte sich JJ wieder zum Kleineren, der nun tatsächlich einwilligte. Noch ein wenig unsicher, folgte Yuri dem Größeren auf die Tanzfläche, auf der sie sich am Rand einfanden. So ganz genau wusste er nicht, wie er tanzen sollte, doch ließ sich dann einfach von seinem Gefühl leiten. Die anderen taten das ja wohl auch und sowieso: Selbst wenn er sich blamierte, hier kannte ihn keiner und man würde die Geschehnisse wohl bis zum Morgen wieder vergessen, oder? Diese Gewissheit ließ Yuri mutiger werden, doch auch die fortschreitende Wirkung des Vodkas spielte hier mit. JJ hatte ohnehin nie ein Problem, sich zu präsentieren, das sich durch seinen Tanzstil bemerkbar machte, den Yuri irgendwie sehr anziehend fand. So dynamisch, stürmisch und doch auf eine Weise kontrolliert, die er beeindruckend fand. Außerdem erinnerte sie ihn an seine eigene Art sich auszudrücken: Wild, aufbrausend, über die Stränge schlagend und doch mit dem Funken einer eleganten Körperführung. „Du bist gut!“, bemerkte JJ nach einer Weile, in der er den Kleineren beobachtet hatte. Dass dieser wirklich noch nie feiern gewesen sein sollte, mochte man bei diesen Bewegungen kaum für möglich halten. Aber was hätte er auch anderes erwarten sollen? Jemand, der sich so grazil und sexy auf dem Eis bewegte, konnte auf der Tanzfläche nur punkten~ Die enganliegende Hose und das durchsichtige Shirt standen Yuri einfach perfekt und brachten seine Vorzüge zur Geltung. JJ nutze die Gelegenheit, wenn sich der Andere mal um- oder zur Seite drehte, um dessen Rückseite abzuchecken, die ihm eindeutig gefiel. Der trainierte, schlanke Körper in den hervorragend abgestimmten Klamotten zog ihn sehr an und das nicht erst seit er betrunken war, oder gar erst, seit dem er Yuri vor ein paar Tagen ‚Agape‘ performen hatte sehen. „Ach was“, erwiderte der nach wie vor unverbesserliche Meister im Komplimente falsch verstehen und abweisen ein bisschen schnippisch, ließ sich den Spaß aber sichtlich nicht verderben. JJ kam Yuri nun etwas näher, hörte dabei allerdings nicht auf, sich zur Musik zu bewegen, sodass sie sich beinahe ein paar Mal berührt hätten. Der Blonde wusste nicht ganz, was er davon halten sollte, ließ es aber mal geschehen, da er sich nicht unwohl fühlte. „Hast du Bock auf noch eine Runde?“, neigte der Größere seinen Kopf nun wieder zu ihm, wodurch sich Yuris Herzschlag beschleunigte, das aber genauso gut am schnellen Rhythmus des Lieds liegen konnte. „Klar!“, erwiderte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht, da er nie ‚nein‘ zu kostenlosem Vodka sagen würde. So kam es, dass sie sich zurück zur Bar machten und dort den gleichen Prozess wie zuvor wiederholten, bevor sie auf die Tanzfläche zurückkehrten. Yuris Hemmschwelle war eindeutig an einem neuen Tiefpunkt angelangt, aber das interessierte ihn momentan herzlich wenig, so, wie so ziemlich alles in dieser Welt. Wie lange sie schon tanzten, konnte er bei bestem Willen nicht sagen, aber dass es ihm Spaß machte, war nicht zu leugnen. Selbst als JJ ihm wieder näher kam, wirkte sich das nicht negativ auf seine Stimmung aus, eher im Gegenteil. Als er wieder an Viktor und Yuuri dachte, veranlasste ihn diese Laune dazu, den gutaussehenden Schwarzhaarigen nun von sich aus anzutanzen. Auch wenn er nicht so ganz wusste, was er da tat, schien sein Gegenüber darauf anzuspringen, der sich nun seinen Bewegungen anpasste. Je länger er so tanzte, umso mehr wurde Yuri bewusst, dass er wirklich sehr eifersüchtig auf die beiden war. Die konnten einfach so Spaß miteinander haben und die Welt neidisch machen, indem sie sich schamlos küssten und er? Er traute sich nicht einmal, seinen Schwarm auf etwas anderes als Eiskunstlauf anzusprechen. Aber gut, das war seit diesem Abend auch vorbei, spätestens seit seinem ‚Fick dich‘ ihm gegenüber. So schlecht fühlte es sich gar nicht mal an, diese Gewissheit zu haben, dass es nichts werden würde. Außerdem hatte er auch seinen Spaß mit einem sehr attraktiven, wenn auch ein wenig arroganten Skater, der doch irgendwie interessiert an ihm zu sein schien. Seit dem Vorfall vor den Aufzügen wurde Yuri das immer mehr bewusst; oder sein betrunkener Verstand interpretierte einfach wild in der Gegend herum. Doch zu viel nachdenken, ob er bei JJ eine Chance hatte, wollte Yuri beim besten Willen nicht. Denken war das Letzte, das er gerade wollte. So ergriff er die Chance beim Schopf, oder vielmehr den des Schwarzhaarigen, und zog ihn ein Stück zu sich nach unten. „Vielleicht ist es doch Zeit, danke zu sagen“, blickte der Kleinere ihn aus halbgeschlossenen, verführerischen Augen an, ehe er seinen Kopf wieder losließ, die Hand allerdings an seinem Arm entlanggleiten ließ und seinen Bewegungen anpasste. Überrascht, aber sehr angetan von dieser Geste, schmunzelte JJ und meinte: „Keine Ursache, Kätzchen~“ Besagtes ‚Kätzchen‘ streckte ihm daraufhin die Zunge heraus, sah aber nicht wirklich angepisst aus, sondern bewegte sich nun wirklich sehr erotisch zur Musik. Bald darauf drehte sich Yuri mit dem Rücken zum Größeren und fuhr in dieser Haltung fort, weiter zu tanzen, oder viel mehr, sich an ihn ranzumachen. Was genau er tat, konnte er nicht definieren, doch die Musik fühlte sich so gut an, wie sie seinen Körper durchströmte und ihn führte. JJs Präsenz hinter ihm war aufregend und auf eine schon fast verbotene Weise anziehend, sodass er nicht widerstehen konnte, diese Gefühle weiter auszukosten und zu testen, wie weit diese steigerbar waren. Yuris Körper fühlte sich heiß an, aber auf eine sehr gute, befriedigende Weise, wodurch er weiter dazu getrieben wurde, sich dem Größeren zu nähern, sofern das überhaupt noch möglich war. Er fühlte JJs Körper mit fast jeder Bewegung an sich und konnte es nicht lassen, vor allem seine Hüften in Richtung diesem zu bewegen, wobei er das ein oder andere Mal ‚aus Versehen‘ dessen Schritt streifte. JJ unterdessen konnte sein Glück kaum fassen, denn auch wenn er es gewöhnt war, dass man ihn begehrte und sich an ihn heranmachte, so war es dieses Mal etwas Anderes. An Yuri heran zu kommen war so ziemlich das Schwierigste, das er jemals versucht hatte. Einen Wettkampf zu gewinnen war dagegen ein Kinderspiel, doch das Spiel der Liebe mit diesem bissigen Kätzchen zu wagen, lag in einer komplett anderen Liga. Dass der Blonde sein Hinterteil nun ziemlich absichtlich an seinem Schritt rieb, erregte ihn zugegebenermaßen sehr. Das lag nicht am Alkohol, denn von diesem spürte JJ vergleichbar wenig, nein, es war etwas anderes, das ihn in diesem Augenblick berauschte und seinen Körper erglühen ließ. Von Yuris eindeutigen Gesten angestachelt, traute sich der Größere nun auch mehr und legte schließlich einen Arm um ihn, wobei er den schlanken Oberkörper entlang strich, bevor er bei der Hüfte Halt machte. Ein bisschen überrascht von dieser eindeutigen Bewegung und Berührung, aber eher erregt als abgeschreckt, fühlte sich Yuri so wie nie zu vor. Sein Körper glühte vom Alkohol, Tanzen, aber vor allem der Erregung, die ihn durchfuhr und leicht erschaudern ließ, als er seinen Hintern nun eindeutig absichtlich gegen JJs Schritt rieb und seine Hüften zum Takt kreisen ließ. Die Musik in Kombination mit der entsprechenden Gegenbewegung des Größeren steigerten Yuris Erregung ins Unermessliche. Die Hitze zwischen ihren Körper war kaum mehr auszuhalten, doch ihren Körperkontakt zu durchbrechen war das Letzte, das er wollte. Er wollte mehr, viel mehr. Seine Hand fand ihren Weg zurück in JJs Haare, umschlossen seinen Hinterkopf und zogen ihn näher zu sich, während er sich weiterhin gegen diesen bewegte und dieser von hinten gegen ihn. „Wollen wir uns woanders hin zurückziehen~?“, raunte der Größere ihm ins Ohr, da sich sein Mund ohnehin direkt an diesem befand. Yuris Bewegungen ebbten langsam ab und er drehte den Kopf zum Anderen um, einen sehnsüchtigen Ausdruck in den Augen. Seine Lippen waren einen Spalt breite geöffnet, als er nickte, ganz so als würde er stöhnen, was man dank der Lautstärke nur leider nicht feststellen konnte. Dass sich der Abend in diese Richtung entwickeln würde, hätte JJ sich nie erträumen lassen, doch umso aufgeregter war er, als er Yuri mit sich zu einer der Sitzgelegenheiten nahm, welcher sich willig von ihm führen ließ. An einem freien Sofa angelangt, ließ sich der Schwarzhaarige nieder und zog den Kleineren leicht zu sich nach unten, doch es war kaum nötig ihm zu signalisieren, worauf er hinaus wollte, da dieser sich nach dem kleinen Wink in die richtige Richtung breitbeinig auf seinem Schoß niederließ und die Hände in seinen Nacken legte. „Nicht beißen, Kätzchen~“, raunte JJ seinem rolligen Kater zu, der ihn mit geröteten Wangen und aus halbgeschlossenen Augen ansah, während er ihm näher kam und sich seine Augenlider ebenfalls senkten, als sich ihre Lippen trafen. Yuri schloss die Augen und fühlte, abgesehen von den Lippen auf seinen, zwei Hände, welche sich um ihn legten und enger an den Größeren drückten. Als er so an den anderen gepresst wurde, keuchte er leicht in den Kuss, der schon nicht unschuldig gestartet hatte. So war es auch nicht verwunderlich, dass JJs Zunge keine große Mühe hatte, die weichen Lippen zu teilen und in den Mund des Kleineren einzudringen. Dieser ließ sich diese Dominanz allerdings nicht lange gefallen und arbeitete nun mit seiner dagegen, sodass ein wortwörtlich heißes Gefecht zwischen ihnen entbrannte, denn die aufgestaute Hitze zwischen ihnen war beinahe für ihr Umfeld spürbar. Für dieses hatte Yuri überhaupt keinen Gedanken mehr übrig. Es war ihm sowas von egal, wer sie sah und was sie sich dabei dachten. Sicherer werdend, zog er den Größeren nun mehr zu sich, sodass sie beide keine Chance mehr hatten, den Küssen des anderen zu entfliehen. JJ revanchierte sich dafür, indem seine Hände weiter nach unten glitten, um den wohlgeformten Hintern des Kleineren zu umschließen und ihn dann somit gegen seinen Schritt zu pressen. Yuri keuchte erneut auf, da er nun deutlich spürte, dass er mit seiner Erektion nicht alleine war. Was überhaupt gerade mit ihm geschah, konnte er nicht sagen, aber es gefiel ihm zu gut, als dass er sich von Moral oder Vernunft hätte leiten lassen wollen. Er wollte vergessen, abschalten und vor allem dieses neue Gefühl nicht verlieren, das JJ in ihm auslöste. Wie viel Erfahrung dieser hatte und ob er nur einer von vielen war, interessierte Yuri in diesem Augenblick nicht. Er wollte immer noch mehr, es war einfach nicht genug. Die Küsse, aber vor allem die Berührung ihrer Lenden und das leichte Reiben, das durch die Leidenschaft ihrer Küsse verursacht wurde, fühlten sich so gut an, aber es reichte nicht aus, um Yuri zufrieden zu stellen. JJ konnte das nicht behaupten, da er schon viel mehr bekommen hatte, als er es sich erträumt hatte, doch dass er an diesem Punkt aufhören wollen würde, wäre eine Lüge. Das blonde Kätzchen erregte ihn wirklich sehr und da es offenbar auch nicht genug von ihm haben konnte, sah er sich nicht dazu veranlasst ihrem Tun ein Ende zu bereiten. Tatsache war aber auch, dass sein Ständer nicht von alleine wieder verschwinden würde, erst recht nicht wenn Yuri ihn weiterhin so verführte. Woher der Kleine das so gut konnte, wollte JJ gar nicht wissen. Im Grunde war es auch egal, denn nur der Moment zählte für sie beide in dieser Nacht. „…nicht genug“, keuchte Yuri nach der ersten Unterbrechung ihrer sehnsüchtigen Küsse und legte seinen Kopf mit der Stirn voran an JJs Schulter. Er atmete schwer, doch bewegte seine Hüften nun leicht in kreisenden Bewegungen, sodass JJ nun ebenfalls ein Keuchen entwich. „Wir sollten hier raus“, stellte der Größere fest, legte seine Lippen aber noch kurz an Yuris Hals, ehe er seine Hände von dessen Hinterteil entfernt und ihn freigab. Auf wackligen Beinen, die eher von der Leidenschaft ihrer Küsse als vom Alkohol herrührte, stand Yuri nun auf und wartete ab, bis JJ es ihm gleichtat, ehe er sich an diesen hängte und von ihm aus dem stickigen, lauten Raum führen ließ. Im Flur herrschte eindeutig bessere Luft, die seine Sinne und seinen Verstand langsam wieder belebten und einen Hauch von Vernunft in diesen zurückbrachte. Der Blonde lehnte sich an die Wand, schloss die Augen kurz und atmete erst einmal tief durch, bevor er diese wieder öffnete und zu JJ blickte, der neben ihm stand. „Ich wusste nicht, dass du auch an Männern interessiert bist“, entgegnete Yuri mit schwächerer Stimme als sonst, da ihn das Tanzen, die schlechte Luft und vor allem die Küsse ganz schön außer Puste gebracht hatten. „Ich würde das gleiche zurück geben, aber bei dir war das ziemlich offensichtlich“, zwinkerte der Schwarzhaarige und kam ihm wieder näher. Er konnte nicht widerstehen, sich vor ihn zu stellen, seinen Arm an der Wand abzustützen und sich zum Kleineren hinunter zu beugen. Nach einem kurzen, dennoch intensiven Blickkontakt, verbanden sich ihre Lippen erneut zu einem Kuss, der weniger leidenschaftlich und fordernd, sondern eher abtastend fragend auf Yuri wirkte. JJs Intentionen konnte er nicht aus diesem lesen, was ihn aufregte, doch auch irgendwie neugierig machte. Worauf genau das hier hinauslaufen würde, dessen war er sich nicht sicher, doch was auch immer das zwischen ihnen war, es fühlte sich so verdammt gut an. „Hast du schon genug, oder willst du nochmal rein?“, raunte JJ gegen die weichen Lippen, welche ihm in der letzten Viertelstunde so vertraut geworden waren. So richtig Lust, sich nochmal in den dunklen Raum zu begeben hatte Yuri zwar nicht, aber er hatte das Gefühl, noch nicht genug Alkohol intus zu haben, sodass er nach kurzem Zögern während dem seine Augen an JJs Lippen hingen sich schließlich von der Wand löste. „Hm…noch ein bisschen Vodka wäre geil“, entgegnete Yuri und sah den Größeren erwartungsvoll an, drückte ihm aber im nächsten Moment einen Kuss auf die Lippen, da sie sich ohnehin nah genug dafür waren. „Was auch immer du willst, Kätzchen~“, grinste JJ nach dem Kuss, der ihm irgendwie fordernd provokant vorgekommen war. „Aber zuerst geh ich aufs Klo“, stellte der Kleinere fest, sah sich kurz auf dem Flur um und steuerte dann die Tür mit dem Symbol für Herren an. JJ folgte ihm auch diesmal wieder, diesmal vor allem mit dem Ziel, auf ihn aufzupassen, da er nicht wusste, wie hoch dessen Alkoholtoleranz war. Anscheinend war sie hoch für sein Alter und seine Größe, denn er bekam alles noch selber ohne Zwischenfälle hin und sah sich danach sogar noch im Spiegel an den Waschbecken an, um seine Haare zu richten. „Du siehst gut aus, lass uns zurück gehen“, beruhigte JJ den Blonden, der das nur mit einem genervten ‚Tch‘ abtat und sich vom Spiegel abwandte. „Immerhin küsse ich nicht meine Reflektion“, gab Yuri nur als Antwort auf den Wink mit dem Zaunpfahl, dass er sich beeilen solle. „Ist ja schon gut, ich hab’s verstanden“, lachte der schwarzhaarige Narzisst amüsiert über diese schlagfertige Konter und hielt dem anderen die Tür auf. Kapitel 2: Needy Kitty ---------------------- Die zuvor im Clubraum entstandene Hitze zwischen ihnen hatte sich mit dem Verlassen dessen ein wenig gelegt, doch ein gewisses Knistern herrschte nach wie vor, auch als sie diesen Kessel wieder betraten. Yuri steuerte dabei zielstrebig die Bar an, sodass er JJ kaum Zeit ließ, seinen Arsch genauer unter die Lupe zu nehmen, dessen Form sich auf dem hellgrauen Stoff abzeichnete. Hatte er anfangs noch geglaubt, der Kleine würde ihn nur für seinen Alkoholkonsum ausnutzen, war es sich dessen inzwischen nicht mehr sicher. Vor allem, nachdem er so heiß angetanzt worden war und erst recht nicht mehr, nachdem sie rumgemacht hatten. Was auch immer es war, das Yuri von ihm wollte, er würde es ihm sicher geben. Auch wenn er nicht unbedingt auf Männer stand, gab es doch ein paar männliche Individuen, die er attraktiv fand. Dazu zählte eindeutig der Russe, der ihn mit seiner anzüglichen Eleganz sofort in den Bann gezogen hatte. Ihn störte es auch nicht, dass dieser so schwer zu haben und bissig war, eher im Gegenteil~ Es stellte eine Herausforderung für ihn dar, die er so nicht kannte und es war einfach aufregender sich mit Yuri zu beschäftigen und um dessen Aufmerksamkeit zu kämpfen, als sich von ein paar dahergelaufenen Frauen bezirzen zu lassen. Für eine Nacht war das vielleicht ganz schön, aber auf Dauer ging es ihm auf die Nerven. „Wie viel hast du noch vor zu trinken?“, wollte JJ wissen, nachdem sie sich die nächste Runde Shots gegönnt hatten. „Hm…ich weiß nicht“, entgegnete Yuri, inzwischen schon ein wenig lallend. Es war auch nicht so, als versuchte er den Kleineren abzufüllen. Alles, was dieser bisher getrunken hatte, war auf dessen eigenen Wunsch geschehen. Aber vielleicht sollte er an dieser Stelle doch einen Schlussstrich ziehen, um nicht dafür verantwortlich zu sein, wenn der andere sich übergab, oder ähnliches. „Tanzen?“, schlug der Schwarzhaarige nun vor, wozu er sich erneut zu Yuri beugte, damit dieser ihn auch verstand. Dieser nickte nur und schlang wenig später auf der Tanzfläche schon wieder seine Arme um den Nacken des Größeren. Diesmal pressten sie sich schon sehr bald von vorne gegeneinander und das, was sie da taten, konnte man kaum mehr als tanzen bezeichnen. Yuri hing einfach an JJ, drückte sich so eng gegen ihn, dass man meinen könnte, sie würden es jeden Moment in mitten des Raumes tun, und küsste seinen ‚Tanzpartner‘ fordernd. Dieser erwiderte die Leidenschaft nicht minder stürmisch, jedoch ein wenig kontrollierter als der Kleinere, bei dem er so langsam das Gefühl bekam, er wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Auf diese Weise begehrt worden war JJ selten, vor allem wenn dieses Interesse auch noch auf Gegenseitigkeit beruhte, sodass er es sich nicht nehmen ließ, diese Situation voll auszukosten. Dass sich erneut das Blut in seiner unteren Körperhälfte sammelte, war nicht zu vermeiden und es war ihm auch nicht peinlich, da es Yuri genauso ging. Wohin sie dieser Abend und die überschwemmende Leidenschaft führen würde, vermochte er nicht zu sagen, doch wie auch immer diese Nacht enden würde, er würde sie sicher nicht bereuen. Das war auch einer der Gründe, weswegen er den Blonden nicht weiter trinken lassen wollte, da dieser sonst vollkommen die Kontrolle über seine Sinne und sein Handeln verlieren würde. So wie es jetzt war, gefiel es ihm und mehr Hingabe erwartete er auch gar nicht. Das war auch kaum mehr möglich, da Yuris Körper langsam gegen ihn kreiste, noch immer im Takt der Musik, aber wesentlich langsamer und weniger aggressiv, so wie zuvor. Diese Bewegungen hatten etwas sinnliches, verlockendes, dem JJ nur zu gerne nachgab. Seine Arme lagen um den Kleineren geschlungen, sogar noch relativ anständig über der Gürtellinie, doch das konnte sich auch bald ändern. So gerne der Schwarzhaarige auch feiern ging, ganz besonders mit einer so schönen, verführerischen Begleitung wie Yuri, hatte er langsam genug von dieser Atmosphäre. Oder vielmehr wollte er den anderen nun für sich und testen, ob sich dieser, wenn sie alleine waren, noch genauso an ihn schmeißen würde wie jetzt. Zu diesem Zweck unterbrach er den Kuss, damit er seinem Ziel näherkommen konnte, und fragte in Yuris Ohr: „Hattest du genug Vodka~?“ „Hm, ich weiß nicht“, nuschelte dieser zurück und sah aus verklärten, grünen Augen zum Größeren auf. Dabei erinnerte er an eine Katze, die aussah, als würde sie gestreichelt werden wollen und so, wie Katzen nun einmal waren, holte er sich das Gewünschte auch bald. Yuri schmiegte sich eng an ihn und leckte JJs Lippen, sodass ihm Einlass gewährt werden würde. Die Hitze zwischen ihnen war kaum noch zu ertragen, doch der Schwarzhaarige merkte, dass sein Kätzchen nachzulassen begann. Das konnte am Alkohol liegen, der müde machte, oder aber auch dran – was eher unwahrscheinlich war – dass er keine Lust mehr auf ihn hatte. Nach diesem Gefecht, bei dem JJ Yuris Zunge schließlich zurückdrängte und dieser ihn daraufhin etwas beleidigt ansah, wurde ihm klar, dass der Kleinere eher müde als lustlos war. „Sollen wir uns auf mein Zimmer zurückziehen~?“, schlug der Größere nun vor, wozu er seinen Kopf an Yuris Hals legte und diesen danach küsste. „Hm…ich will auf jeden Fall hier raus“, stimmte der Blonde nur teilweise diesem Vorschlag zu. Trotz seines Alkoholpegels blieb ein kleiner Teil von Yuri nach wie vor misstrauisch, auch wenn er JJ nicht so einschätzte, dass er ihn bei der nächst besten Gelegenheit vergewaltigen würde, aber man konnte nie wissen. Wenn er ehrlich war, dann könnte der andere das auch gar nicht, denn es war keine Vergewaltigung, wenn es einvernehmlich war und er fühlte sich schon seit längerem zu so ziemlich allem bereit. Seine Strategie zu vergessen, funktionierte bis zu einem gewissen Punkt, doch irgendwie war es immer noch nicht genug. Er wollte mehr und das hatte nicht zwangsläufig etwas mit seiner Eifersucht und der daraus resultierenden Trotzreaktion zu tun. Immerhin war er ein Teenager und hatte Bedürfnisse, denen er bisher zwar noch nicht nachgegangen war, aber an irgendeinem Punkt konnte man schließlich damit anfangen. Ob das nun an diesem Abend oder erst in ein paar Jahren war, spielte keine Rolle, aber dass Yuri es gerade jetzt wollte, warf ihn in einen Zwiespalt, der aber dank des Alkohols in der nächsten Minute schon wieder vergessen war. Außerdem führte JJ ihn nun wieder aus dem Raum, ihn diesmal an der Hand haltend, die er fest umschloss, als hätte er Angst ihn zu verlieren und als wollte er sie nie wieder loslassen. Die Farbe von Yuris Wangen wurde dunkler, da er realisierte, dass er gleich wieder alleine mit JJ auf dem Flur sein würde. Irgendwie schlug sein Herz schneller, wenn sie alleine waren, als wenn sie sich in mitten der Leute eng aneinander rieben… Das war komisch, oder? Doch auch diese Feststellung wurde schnell wieder beiseitegeschoben, als ihn die frische Luft wie ein kalter Regenschauer ins Gesicht traf, sobald sie durch die Tür gingen. JJ hielt allerdings noch immer seine Hand, sodass eine Restwärme bestehen blieb und er die Röte auf seinen Wangen deutlich spüren könnte. Was stellte dieser Kerl nur mit ihm an? Umgekehrt fragte sich der Größere Ähnliches, da er sich noch nie so sehr zu einem anderen Mann hingezogen gefühlt hatte. Aus diesem Grund hatte er auch noch nie zuvor mit einem geschlafen, Frauen hatte er schon zur Genüge beglückt. Diese waren leichter zugänglich und generell nett anzusehen, mehr aber irgendwie auch nicht. Yuri machte ihn auf eine ganz andere Weise an… Wie sie so draußen im Flur standen und Yuri nach unten sah und die Hand des anderen nicht loslassen wollte, fand JJ ihn schon fast wieder niedlich, auch wenn er in der letzten Stunde mitbekommen hatte, wie unanständig dieser sein konnte. Um die Stille zu durchbrechen, aber auch, weil er langsam wissen wollte, woran er war, entschloss er sich nun einfach nachzufragen, auch wenn er es auf eine nicht ganz so direkte Art tat, da er vermutete, dass das dem Blonden nicht zusagte. „Soll ich dich zu deinem Zimmer begleiten, oder willst du mit auf meins kommen?“, wollte JJ mit gesenkter Stimme wissen und drückte die zierliche Hand leicht. „…ich will auf meins“, nuschelte Yuri, dessen Wangen nach wie vor ein leichter Rotschimmer zierte und er sich nicht traute, den anderen anzusehen. Es war auch einer Jungfrau wie ihm klar, worauf der Größere hinauswollte und so ganz sicher, ob er dazu wirklich bereit war, war er sich auch nicht. Auch wenn die Vorstellung sehr verlockend klang… Yuri konnte einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen, weswegen er teils aus Verzweiflung, teils aus Verlangen nun näher an JJ trat, dessen Hand los ließ und stattdessen nun dessen Arm umklammerte. Ein weiterer Grund dafür war, dass seine Beine langsam nachgaben, genau wie sein Gleichgewichtssinn. „Dann bring ich dich dort hin“, willigte JJ ein, der zwar eine Antwort bekommen hatte, diese aber nicht eindeutig zuordnen konnte. „Aber zuerst holen wir noch deine Schlüsselkarte an der Rezeption ab.“ „Okay“, murmelte der Kleinere und ließ sich dann von seinem nächtlichen Begleiter zum Aufzug leiten. In der Kabine fielen ihm für kurze Zeit die Augen zu, sodass er den Körper des Größeren besser mit seinem Tastsinn wahrnahm, der ihm einen üblen Streich zu spielen schien, denn nun begann sein Herz schneller zu schlagen. Normalerweise hätte Yuri sich für diese Reaktion innerlich verflucht, aber dazu fehlte ihm die Motivation…und er fühlte sich so schön warm und geborgen beim Anderen. JJ ließ das alles einfach geschehen und tat nicht viel von sich aus, außer den Kleineren an der Taille zu stützen, dass dieser ihm auch nicht wegklappte. Man konnte nie wissen, Betrunkene schliefen in den unmöglichsten Situationen ein, doch für so alkoholgeschädigt hielt er den anderen auch wieder nicht. Immerhin konnten sie noch eine Konversation führen, die Sinn ergab, sodass sich seine Sorgen in dieser Hinsicht verflüchtigten. Im Stockwerk angekommen, in dem sich die Rezeption befand, öffneten sich die grünen Augen wieder und er versuchte sich für den Moment zusammen zu reißen, um seine Schlüsselkarte entgegennehmen zu können. Dieses Vorhaben setzten sie erfolgreich in die Tat um, auch wenn die Dame an der Rezeption sie mit einem skeptischen Blick besah, als sie Yuri die Karte aushändigte, nachdem sie seine Buchung überprüft hatte. Wieder zurück im Fahrstuhl, umschlang Yuri nun JJs Rumpf mit seinen Armen und schmiegte sich wie eine Katze an ihn. Als Antwort darauf tat der Größere es ihm gleich und legte seine Arme um ihn. „Bist du müde?“, erkundigte sich der Schwarzhaare und strich ein paar Mal sanft über den hellen Haarschopf. „Nicht wirklich“, entgegnete der Kleinere gegen den Stoff des schwarzen Hemds nuschelnd. Tatsächlich fühlte er sich relativ wach für diese Uhrzeit, zu der er für gewöhnlich schon schlief, da Lilia ihn schon früh morgens aus dem Bett scheuchte. Wie gut, dass sie eingesehen hatte, dass er auch mal eine Nacht mit den Dingen füllen konnte, die er wollte. Was wollte er überhaupt? Er wollte nicht wirklich schlafen und erst recht nicht alleine sein…Dann würden die Erinnerungen wieder auf ihn niederprasseln und er sich in dem verlieren, das er bisher größtenteils erfolgreich zu verdrängen versuchte. „Soll ich mit zu dir kommen oder willst du noch kurz zu mir?“, formulierte JJ die Frage diesmal ein wenig präziser. „Ich weiß nicht“, erwiderte Yuri ehrlich und öffnete seine Augen, die hauptsächlich schwarz sahen, da er seinen Kopf gegen das Hemd des Größeren presste. Langsam verzweifelte der sonst so sicher wirkende Star, da der Kleinere ihn wirklich an seine Grenzen brachte; in jeglicher Hinsicht. Weiter fragen wollte er aber auch nicht, da er ihn niemals zu etwas drängen wollte, vor allem da er wusste, dass dessen Entscheidungen durch mehrere Faktoren beeinträchtigt wurden. Viel Zeit weiter darüber nachzudenken hatte er auch nicht, da sie nun auf dem Stockwerk ankamen, auf dem ihrer beiden Zimmer lagen. „Welche Nummer hast du?“, wollte JJ wissen, als er zusammen mit Yuri aus der Kabine stieg, den er eigentlich nicht stützen musste, es aber trotzdem tat, da er das Gefühl hatte, dieser würde das aus anderen Gründen als den Offensichtlichen brauchen. „307 oder so“, gab Yuri von sich und sah so aus, als würde er schmollen, worauf sich der andere keinen Reim machen konnte. Ohne dem auf den Grund zu gehen, führte JJ ihn nun zu eben diesem Zimmer, wobei er sich an den anderen Zimmerschildern orientierte, wozu sein Kätzchen nicht mehr fähig zu sein schien, oder einfach zu faul war. „Das müsste es sein“, blieb der Schwarzhaarige dann stehen und wartete darauf, dass sich etwas tat. Eigentlich müsste sich Yuri nun von ihm lösen und sie sich verabschieden, oder irgendetwas in dieser Richtung, doch der Blonde rührte sich nicht, sondern drückte sich nur noch fester an den anderen. „Du musst mich entweder loslassen, oder mir die Karte gebe, wenn wir nicht bis morgen früh hier stehen bleiben wollen“, lächelte JJ und strich erneut über den blonden Haarschopf, der sich weich unter seinen Fingern anfühlte. „Hm…na schön“, regte sich Yuri nun doch und brachte etwas Abstand zwischen sie, um die Schlüsselkarte aus seiner Hosentasche zu ziehen und die Tür damit zu öffnen. „Soll ich mit reinkommen?“, startete JJ einen letzten Versuch Klarheit in diese Sache zu bringen. „Nein, ich geh gleich schlafen, denke ich“, log der Kleinere und sah ihn dabei nicht an. Innerlich fand gerade ein Kampf statt, in dem ihm seine Vernunft sagte, dass es besser wäre, diesen schönen Abend an dieser Stelle abzuschließen ganz nach dem Motto ‚Wenn es am schönsten ist, sollte man gehen.‘, sein Verlangen aber dagegen wirkte und ihm sagte, dass sich so eine Gelegenheit nicht so schnell wiederholen würde. „Okay, dann bis morgen“, gab sich JJ die größte Mühe die Enttäuschung in seiner Stimme zu verbergen. Als Yuri sich nochmal zu ihm umdrehte, trat er an diesen heran, nahm seine linke Hand in seine rechte und fixierte sein Kinn mit der anderen Hand. Einen Gute-Nacht-Kuss konnte er sich wenigstens noch abholen, wenn er sie sich an dieser Stelle schon trennen würden~ Die grünen Augen weiteten sich erst für einen Moment überrascht, als sich die Lippen des Größeren zum unzähligen Male an diesem Abend auf seine legten, nachdem sich dieser zum ihm geneigt hatte. Doch er gab dann nach und sich dem Kuss hin, der wohl der unschuldigste war, den sie bisher ausgetauscht hatten, der die Sehnsucht, welche von beiden Seiten ausging, allerdings deutlich zum Ausdruck brachte. Die Wärme des Anderen und diesen schönen Moment genießend, schloss Yuri die Augen und legte seine Hände an die Brust des Größeren, der sich so schön warm anfühlte. Ihm war mehr oder weniger bewusst, dass seine Wahrnehmung durch den Alkohol getrübt, oder verzerrt wurde, doch er musste zugeben, dass JJ eigentlich kein schlechter Kerl war. Er fühlte sich irgendwie sicher bei ihm… Als sie sich nach einer unendlichen Weile voneinander lösten, kehrte mit einem Mal das Verlangen in Yuri so schlagartig zurück, dass es ihn beinahe umgehauen hätte. Und das alles nur, weil ihn JJ nun aus diesen verführerisch graublauen Augen ansah. „Also, ich geh dann mal“, ließ der Schwarzhaarige den Kleineren nun los und wandte sich schweren Herzens zum Gehen um. „Nein, warte!“, konnte Yuri kaum glauben, dass er das nun wirklich sagte und JJ wohl auch nicht, da sich dieser nun, überrascht wie nie zuvor, zu ihm umwandte. „Geh nicht…“, senkte der Kleinere den Blick und umfasste den Saum seines transparenten Shirts, in den er nervös seine Finger krallte. So sehr er auch überrascht von dieser Wendung wurde, umso mehr freute ihn diese, sodass sich ein Lächeln auf die Lippen des Schwarzhaarigen schlich, als er zurück zu Yuris Zimmertür ging. Dieser drehte sich im Türrahmen um und betrat das Zimmer, schaltete das Licht ein, dimmte es aber sofort, sodass man gerade noch sehen konnte, wo man hinlief. Im nächsten Moment vernahm er das Geräusch der Tür, die schon von JJ geschlossen wurde, welcher ihn gleich darauf von hinten umarmte. „Was bewegt dich zu dieser Entscheidung?“, raunte dieser ihm nun ins Ohr und ließ seine Hand langsam vom Bauchnabel abwärts wandern. „…weiß nicht“, flüsterte der Kleinere, schloss die Augen und gab sich dem angenehm warmen Gefühl hin, das seinen Körper vom Bauch aus durchströmte. „Ich dachte immer, du wärst schwer zu haben…oder könntest mich nicht leiden“, fuhr JJ fort und begann dann an Yuris Hals zu knabbern, kleine Küsse auf diesem zu verteilen. „Du bist ja auch ein nerviger Angeber“, entgegnete der Blonde leise, als er seine Hände auf die des Größeren legte. Teilweise, um deren Besitzer daran zu hindern, nun unter die Gürtellinie zu gehen, teilweise, um deren Wärme an seinen spüren zu können. „Ja, ich weiß~“, gab besagter Angeber zu und saugte sich dann kurz im Nacken des Kleineren fest. „Aber ich dachte auch, du würdest auf Viktor stehen~“ „Du redest zu viel“, stellte Yuri leise fest, öffnete seine Augen einen Spalt breit und drehte sich dann soweit es möglich war zu JJ um. Seine Hand vergrub sich erneut in dessen kurzen Haaren am Hinterkopf, während er ihn zu sich zog, um ihn zu küssen. Als sich ihre Lippen erneut trafen, spürte Yuri die Lust erneut durch seinen Körper fahren, angefangen von seinem Mund, über seinen Brustkorb, den Bauch und schließlich seiner Lenden. Auch wenn JJ nicht viel mehr tat, als ihn zu streicheln und sich von hinten an ihn zu drücken, machte ihn dessen Präsenz so scharf, dass er es kaum noch aushielt, ihn nur zu küssen. Darum löste der Blonde den Kuss nun auch, öffnete die grünen Augen halb und zog den Größeren rückwärtsgehend mit sich aufs Bett, das nur ein paar Schritte von der Tür entfernt war. Er spreizte die Beine etwas, so dass sich der Dunkelhaarige dazwischen niederlassen und er ihn zu einem erneuten, leidenschaftlichen Kuss am Nacken zu sich nach unten ziehen konnte. Dessen Hände blieben auch nicht lange auf dem Bettlaken, sondern begannen über seinen Brustkorb, Bauch und Seiten zu streichen. Mit einer Hand stützte sich JJ ab, mit der anderen verwöhnte er Yuri so gut es ging und schlüpfte schließlich auch unter dessen beide Oberteile. Er spürte warme, weiche Haut unter seinen Fingern, die es weiter zu erkunden galt, wozu er diese sanft in kleinen Kreisen liebkoste und sich nach oben vorarbeitete. Als Yuri die angenehmen Finger an seiner Brustwarze spürte, zuckte er leicht zusammen, unterbrach den Kuss jedoch nicht. Es strömte immer mehr Blut in seine beginnende Erektion, hinaus aus seinem Kopf, der ohnehin nicht mehr richtig arbeitete. Dass es dem Größeren nicht viel anders ging, lag auf der Hand, der sein Verlangen nun nicht mehr so zügelte wie in den Stunden zuvor. Er wollte Yuri. Im Grunde wollte er ihn schon die ganze Zeit. Ungeduldiger werdend, unterbrach JJ den Kuss, um Yuri seine beiden Shirts nach oben über den Kopf zu ziehen, sodass dieser obenrum nur noch seine Kette trug, die in der Mitte seines Brustkorbs hing und ihm mit einem leichten Reflektieren des dimmen Lichts den Weg wies. Der Kleinere wusste gar nicht, wie ihm geschah, als JJ ihn nun am Oberkörper zu küssen begann, sodass er überrascht aufkeuchte, als sich dessen Küsse zu einem leichten Saugen weiterentwickelte, das in diesem Moment an seiner rechten Brustwarze ruhte. Die andere wurde nun mit sanften Fingern bearbeitet, wodurch er veranlasst wurde, den Kopf nach hinten in den Nacken zu legen und immer wieder leise zu stöhnen. JJs Hände schlüpften irgendwann unter Yuri und hoben seinen Oberkörper somit etwas an, dass er sein Werk besser verrichten konnte. Mit seinem Saugen und Lecken entlockte er dem Kleineren Töne, die dieser noch nie zuvor von sich wahrgenommen hatte. Die Augen einen Spalt breit öffnend, schaute er an die Decke und fragte sich, was er überhaupt tat und ob das wirklich das war, das er wollte. Aber es fühlte sich so gut an und ließ ihn die Welt um sich komplett vergessen~ Yuri legte sich eine Hand an den Mund, um sein Stöhnen ein wenig einzudämmen und blickte mit lustverschleiertem Blick nach oben, sich vollkommen dem Größeren hingebend. Dieser gelangte so langsam an seinem Bauch an und verweilte sich kurz an diesem, ehe ihm der Hosenbund eine Grenze bereitete und er stoppen musste. Aufgrund der Pause blickte Yuri nun für einen Moment nach unten, wobei sein Blick den anderen stumm fragte, warum er aufhörte, sodass JJ sich nicht zweimal bitten ließ und die Hose des Kleineren öffnete. Dieser ließ das geschehen und schloss die Augen, den Kopf wieder nach hinten aufs Bett gelegt. Er behielt diese Pose bei, auch als ihm die Hosen von den Beinen, sowie Socken von den Füßen gezogen wurden. Für einen Moment geschah danach nichts, auch wenn er Hände an seinen Knien wahrnahm, die er angewinkelt hatte. „Was ist?“, blickte der Blonde leise nuschelnd zum anderen, dessen Blick auf seine Unterwäsche gerichtet war. Der Grund, weswegen JJ innehielt, war die Wahl der Unterwäsche, die der Kleinere getroffen hatte, denn dieser trug einen grau schwarzen Slip mit Leopardenmuster, von dem sich deutlich eine Beule abzeichnete. „Schick~“, leckte sich der Schwarzhaarige nun über die Lippen und fuhr dann mit einer Hand über die Erhebung. Für einen winzigen Augenblick hatte Yuri Angst gehabt, der andere könnte ihn deswegen auslachen, doch als er die Hand durch den Stoff an seiner Erregung spürte, verflog diese schneller als sie gekommen war und er stöhnte verhalten auf. Als JJ sich dann mit dem Kopf seiner Körpermitte näherte, schloss er schnell wieder die Lieder und ließ sich zurückfallen. Die Lippen fühlten sich noch viel besser dort unten an, als die Finger, doch es war eigentlich etwas anderes, wonach es ihn sehnte. Um das Ganze zu beschleunigen, führte Yuri nun seine freie Hand an seine Hüfte und schlüpfte mit dieser darunter, wobei er den Stoff mit dem Daumen nach unten zog, um JJ zu signalisieren, dass er ihn ausziehen sollte. Bevor das jedoch geschah, knöpfte sich der Schwarzhaarige das Hemd auf und ließ es hinter sich auf den Boden fallen. Ihm war unerträglich warm und Yuri unter ihm machte dies nicht unbedingt besser~ Als er auch noch wenigstens den Reißverschluss seiner Jeans geöffnete hatte, ging er dem Wunsch des Kleineren nach und zog dessen Slip nach unten, wobei dieser sich langsam auf den Bauch drehte. Der Anblick, der sich ihm nun bot, war so verlockend, dass JJ Yuri am liebsten sofort begattet hätte, doch das wäre keine gute Idee und wohl kaum möglich. Zwar hatte er zuvor noch nie mit einem Jungen geschlafen, dennoch wusste er, was man davor zu tun hatte, dass es beide genießen konnten. Glücklicherweise hatte JJ auch immer ein paar Kondome und eine Aufreißpackung Gleitgel für alle Fälle in der Hosentasche, sodass das auch kein Problem darstellen sollte. Trotz dass er nicht unerfahren war, klopfte sein Herz nun doch ziemlich heftig gegen seinen Brustkorb und er musste leicht schlucken. Yuri ging es da nicht besser, auch wenn sich bei ihm diese Aufregung darauf begründete, dass er abgesehen vom Küssen noch komplett unerfahren war, es gleichzeitig aber auch nicht abwarten konnte vom anderen berührt zu werden. Er hob sein Hinterteil kaum merklich an und kniff die Augen zusammen, denn auch wenn er betrunken war und seine Hemmschwelle gesunken war, war ihm das trotzdem noch peinlich. Wie gut, dass JJ sein Gesicht gerade nicht sehen konnte, denn dieses war knallrot angelaufen. Gerade wollte Yuri schon kurz nach hinten über die Schulter blicken und sich beschweren, dass der andere so lange starrte, als sich zwei Hände an seinen Hintern legten und bearbeiteten. Er hätte JJ verfluchen können, dass dieser sich anscheinend immer noch an seinem Arsch erfreute, doch gleichzeitig fühlte sich das, was er da tat, ziemlich gut an und Yuri war schlichtweg zu betrunken, als dass er sich beschwert hätte. Seine Backen wurden nun auseinandergedrückt, die Daumen befanden sich unweit von seinem Eingang entfernt, der dadurch leicht geöffnet wurde. Das war alles so peinlich, doch es fühlte sich so gut an, dass Yuri gar nicht wusste, was er tun sollte, als die Finger ins Laken zu krallen und vor Erregung kaum hörbar zu wimmern. Vor Aufregung und Überraschung, japste der Kleinere kurz auf, als sich auf einmal eine Hand entfernte und er stattdessen eine leicht kühle Flüssigkeit an seiner Öffnung wahrnahm, denn JJ hatte die Packung Gleitgel mit den Zähnen geöffnet und etwas davon nach unten tropfen lassen. „Sorry~“, entschuldigte er sich leise raunend bei Yuri und beugte sich nach unten, um ihm einen Kuss auf den unteren Rücken zu geben, ungefähr auf Höhe des Steißbeins. Diese Geste ließ ihn erschaudern und seine Beine begannen leicht zu zittern, als sich die Finger dabei zurück an ihre vorherige Position begaben und das Gel verteilten, ehe einer langsam in eindrang. Zwar war es nicht das erste Mal, dass sich einer in ihm befand, doch es war das erste Mal, dass es nicht sein eigener war. Es fühlte sich so viel anders an, als wenn er es selbst tat und ließ ihn beinahe das letzte Bisschen seines Verstands verlieren… Nachdem er sich an diesen gewöhnt hatte, führte JJ einen zweiten ein und versuchte dabei so vorsichtig wie möglich zu sein, da er auf diesem Gebiet unerfahren war und dem anderen nicht weh tun wollte. Trotz seiner Erregung und des Alkoholpegels sagte er sich, dass es auf die paar Minuten nicht ankam und er sich diese Zeit nehmen konnte. Yuri stöhnte noch mehr auf, als sich die beiden Finger in ihm bewegten und sich prüfend vorantasteten. Er gewöhnte sich schnell daran und es tat auch nicht weh, da seine Muskeln relativ entspannt waren, was er nicht zuletzt dem Vodka zu verdanken hatte. War seine Stimme bisher relativ leise gewesen, wurde er plötzlich laute, als der Größere einen gewissen Punkt in ihm traf, sodass er seine Finger tiefer in die Bettdecke grub, auf der er lag. JJ wusste erst nicht so recht, was er getan hatte, wiederholte diese Bewegung jedoch nochmals, nur um festzustellen, dass Yuris Beine daraufhin mehr zu zittern und dieser seine Hüfte leicht zu bewegen begann. Anscheinend hatte er seinen G-Punkt gefunden, den er nun weiterhin zu stimulieren begann, indem er seine Finger dagegen rieb. Yuri wusste kaum noch wohin mit seiner Lust und streckte sich der wohltuenden Hand mehr entgegen, wozu er seinen Hintern weiter anhob, als Zeichen, der andere solle weitermachen. Dieser nahm nun endlich den dritten hinzu, sodass er weiter gedehnt wurde und fuhr mit seinen vorherigen Bewegungen fort, die Yuris Verstand immer weiter benebelten. Wenn JJ so weitermachen würde, käme er durch dessen Finger schon bald zum Höhepunkt, doch das wollte er eigentlich nicht… Daher hob der Kleinere seinen Unterleib nun noch weiter an und streckte sich dem anderen entgegen, blickte mit geröteten Wangen über die Schulter und meinte leise, aber bestimmend: „Nun mach endlich…“ Diese Aufforderung kombiniert mit dem willigen, leicht beleidigten Blick, beförderte eine weitere Fuhr Blut in JJ Erektion, der kurz noch zu Yuri starrte, welcher den Kopf allerdings schon wieder senkte, bevor er wieder fähig war sich zu bewegen. Er zog seine Finger langsam aus dem Kleineren und sich dann die Hose nach unten, ehe er ein Kondom daraus holte und die Packung aufriss, diesmal allerdings mit den Händen. Yuris Körper fühlte sich unerträglich heiß und seltsam taub an, während er leicht bebend darauf wartete, das JJ seinem Befehl nachgehen würde. Dass das sein erstes Mal war, versuchte er selbst zu vergessen und es war ihm tatsächlich gerade ziemlich egal, dass er betrunken war, eben weil er betrunken und vor allem einsam war, sich verlassen fühlte. Er wollte sich auch gut fühlen, nicht mehr so leer… Eine warme Hand legte sich an den Bereich zwischen Hüfte und Oberschenkel, ehe er die Spitze von JJs Glied an seinem Hintern wahrnahm, wodurch er schonmal vorsorglich die Augen zusammenkniff und die Luft anhielt „Yuri“, keuchte der Größere, als er seine Erregung in Yuri einführte. Dieser riss erschrocken die Augen auf und japste lauter als zuvor auf, da er nicht damit gerechnet hatte, dass es sich so anfühlen würde. Er wusste nicht, ob es an JJ lag, oder ob es normal war, dass es so weh tat, aber fest stand, dass das, was sich in ihn schob, ziemlich groß war. Seine Hände krallten sich so sehr in die Bettdecke, dass die Knöchel hervortraten und er sich die größte Mühe gab, nicht vor Schmerz und Lust zu schreien. Auch wenn es weh tat, es fühlte sich gleichzeitig so unglaublich gut an, wohl dank der betäubenden Wirkung des Alkohols…sonst hätte es sicher mehr geschmerzt. JJ versank immer tiefer im Innersten des Kleineren und musste dabei ebenfalls die Augen schließen, da dieser sich so eng und warm um ihn anfühlte. Trotz seinem Verlangen hielt er einige Zeit inne, um Yuri die Möglichkeit zu geben, sich an ihn zu gewöhnen. Dieser hatte den Kopf seitlich auf die Matratze gelegt und atmete angestrengt, wobei sein sich der ganze zierliche Oberkörper bewegte. Das vollkommen neue, schon fast gewaltsam ausfüllende Gefühl, überforderte Yuri ein wenig, doch er wollte es gleichzeitig nicht missen und vor allem…mehr. Als sich seine Atmung beruhigte, begann JJ sich anfangs noch langsam, dann schneller vor und zurück zu bewegen, wobei er sich an Yuris Hüfte festhielt. Der Kleinere biss unterdessen die Zähne zusammen und versuchte entspannt zu bleiben, um den Schmerz zu minimieren. Es tat nicht mehr so sehr wie zu Beginn weh und im Prinzip war es ihm auch egal, sodass er so langsam wirklich begann, dieses Gefühl zu genießen. Sein Innerstes fühlte sich nicht mehr leer an…das war so unglaublich gut. Hatte Yuri gedacht, es würde nun eine Weile so weitergehen, so unterschätze er die Lust des Größeren gewaltig, denn dieser begann schon bald härter zu stoßen und veranlasste ihn dazu, sich am Rand der Matratze festzuhalten, da die Bettdecke nicht mehr ausreichte. Das war möglich, weil sie sich in horizontaler Haltung im Bett befanden, da sie es so eilig gehabt hatten, dass sie sich nicht einmal richtig herum ins Bett begeben hatten. Trotz dass JJ vorsichtig war und ihn geweitet hatte, wurde Yuri mit jeder Bewegung des anderen klarer, dass er nicht genug vorbereitet war. Doch das nun zu sagen, war wohl ein bisschen spät. Außerdem sagte er sich, dass es schon nicht so schlimm sein würde und er sich sicher weiter an die Größe des anderen gewöhnen würde. Des Weiteren fühlte es sich auch so gut an, ausgefüllt zu werden, dass er dieses Gefühl nicht unterbrechen wollte. Sein Keuchen konnte er kaum mehr unterdrücken und biss dann schließlich ein paar Mal in die Decke, als JJ das Tempo erhöhte. Yuri wusste nicht wohin mit der Lust und dem Schmerz, sodass sich Tränen in seinen Augen zu sammeln begannen. Warum fühlte sich das so gut und so schlecht zugleich an? Warum wollte er nicht, dass der andere aufhörte, auch wenn es schmerzte? JJ bekam von dieser Entwicklung und dass Yuri Schmerzen hatte nichts mit, da er selber so in seiner Lust gefangen war und die Augen beinahe komplett geschlossen hielt, sich am Kleineren festhaltend, um besser in ihn stoßen zu können. JJ hatte das Tempo inzwischen so sehr gesteigert, dass Yuris Erektion gegen den Untergrund gerieben wurde, während sich das Glied es anderen tief ihn ihm an seinem G-Punkt vorbeidrückte und diesem bei jedem streifen mehr stimulierte, wodurch sich der Schmerz ertragen ließ, auch wenn Yuri inzwischen weinte. Um das zu kaschieren, biss er erneut in die Bettdecke und behielt diese zwischen den Zähnen, um ein mögliches Durchdringen der Geräusche, die ihn verraten könnten, zu verhindern. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass JJ sich nun zu ihm nach unten zu beugen begann, die Hände von seiner Hüfte entfernte und sich damit abstützte, sodass er sich am Rücken des Kleineren festsaugen und kleine Küsse auf diesem verteilen konnte. Verdammt! Was tat dieser Idiot da? Yuri wollte einfach nur noch, dass es vorbei war. Er wollte doch nur von seinen Gefühlen abgelenkt werden und nun löste JJ neue in ihm aus, weil er ihn liebkoste. Dadurch flossen nur weitere Tränen aus den grünen Augen, welche zusammengepresst wurden und deren Besitzer krampfhaft versuchte nicht zu schluchzen. Es tat inzwischen furchtbar weh, doch seine Erregung wurde dadurch kaum gelindert. Als wären die Küsse nicht schon genug gewesen, umfasste JJ nun auch noch Yuris Glied mit seiner Hand und begann es zu pumpen, als er versuchte die Stelle wiederzufinden, bei der der Kleinere zuvor so abgegangen war. Tatsächlich fand er diese auch bald, was sich dadurch bemerkbar machte, dass Yuri hörbar aufkeuchte und seine Beine zu zittern begannen. Einerseits verfluchte er den Größeren dafür, dass er ihn so penetrierte, andererseits konnte er nicht genug davon bekommen. Seine Hände klammerten sich an die Matratze, seine Zähne vergruben sich in der Decke, doch selbst das half nichts, um sein Keuchen zu unterdrücken, als er spürte, wie seine Beine immer mehr nachgaben und wegzurutschen drohten. Auch JJ fühlte, dass er nicht mehr weit von seinem Höhepunkt entfernt war, das nicht zuletzt an Yuri lag, der sich immer mal wieder um ihn zusammenzog, seit er dessen G-Punkt gezielt stimulierte. Dass er dabei etwas zu hart vorging und viel zu unsanft in den Kleineren einstieß, war ihm nicht bewusst, genauso wenig wie, dass dieses dessen erstes Mal war. Hätte er das gewusst, wäre er anders vorgegangen, doch dazu war es zu spät. Yuri schrie auf, als JJs letzte Stöße in ihn trafen, die noch eine Spur härter als die vorherigen waren, ehe sich sein Innerstes zusammenzog und er kam, als sich Lippen an seinen Hals legten und sich dort festsaugten. Völlig außer Atem sackte der schmale Körper zusammen und wäre auch auf die Matratze gesunken, hätte der Größere ihn nicht am Bauch fixiert, während er seinen Höhepunkt mit Yuris Namen auf den Lippen erreichte. Als JJ ihn dann auf die Decke sinken ließ, öffnete er die Augen halb und betrachtete mit schnellem Atem den Körper unter ihm, aus dem er soeben geglitten war. Das hatte sich so verdammt geil angefühlt… Yuri war unterdessen nicht im Stande sich zu rühren, da ihm so gut wie alles weh tat. Seine Finger, die sich vom Krallen in die Matratze verkrampft hatten, sowie der Rücken von der Stellung und den heftigen Stößen, bildete nur die Spitze des Eisbergs. Schwer atmend hob und senkte sich der Brustkorb des blonden Russen, der sich irgendwie aufzurichten versuchte, daran aber kläglich scheiterte. Verdammte Scheiße, tat sein Hintern weh! Seine Beine spürte er auch kaum noch, was eindeutig nicht am Alkohol, sondern an den Nachwirkungen des Orgasmus‘, aber auch dem ein wenig zu harten Sex‘ lag. Dementsprechend war es ihm auch unmöglich sich vom Fleck zu bewegen, oder sich gar aufzusetzen. Das Einzige, das er zustande bekam, war die Beine ein wenig anzuwinkeln und seinen Rücken nach oben zu krümmen, bevor er wieder nach unten sackte. Zu allem Überfluss konnte Yuri seine Tränen noch immer nicht stoppen und weinte noch immer, aber mehr aus Verzweiflung, als vor Schmerz. JJ bemerkte nun auch langsam, dass etwas nicht stimmte und sah besorgt zum Kleineren, der offenbar ziemlich mitgenommen war. Er hoffte einfach, dass es nur am Alkohol, oder am Orgasmus lag und er nichts falsch gemacht hatte. Aber Yuri hatte doch eindeutig gestöhnt und sich ihm hingegeben, da konnte es doch nichts Schlimmes sein, oder? Als der Blonde versuchte den Arm auszustrecken und Halt zu finden, legte JJ eine Hand auf seine Schulter und fragte leise: „Alles okay bei dir? Kann ich dir irgendwie helfen?“ „Nein!“, entgegnete Yuri in einem Anflug von Verzweiflung über seine missliche Lage und weil er sich derer schämte. „Bist du sicher? Geht es dir gut?“, wurde die Stimme des Größeren deutlich besorgter und der Kleinere wünschte sich einfach nur, das alles nicht getan zu haben, aber vor allem in Ruhe gelassen zu werden. „Geh einfach! Geh“, krallte sich Yuri in die Decke und schrie die Worte erst, wurde jedoch gegen Ende hin leiser, sodass man hörte, dass er weinte. „Geh…bitte.“ Er wollte nicht vorm anderen weinen und sich nicht die Blöße geben, diese Schwäche zu zeigen, auch wenn er nicht wirklich etwas dafür konnte. Sein Zustand war einfach nur miserabel – und zwar der physische und psychische. „Hast du Schmerzen?“, drehte JJ den Kleineren nun vorsichtig auf den Rücken, um ihn ansehen zu können, auch wenn ihm spätestens seit der letzten Minute klar war, dass dieser weinte. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Mit einer Mischung aus Überraschung und Scham blickte Yuri den größeren aus grün funkelnden Augen an, bevor er sich die Hand über die Augen legte und flüsterte: „Es tut so weh…“ „War ich zu grob? Du hättest was sagen können…“, meinte JJ, nun ernsthaft besorgt, denn so hatte er den anderen noch nie erlebt. „Du Arsch hast mich nicht richtig vorbereitet!“, ließ Yuri seine Wut nun in einem Vorwurf am anderen aus und versuchte endlich aufzuhören zu weinen. „Aber du hast doch gesagt, dass ich-“, verstand der Größere nicht so ganz. „Das war mein erstes Mal, du Idiot!“, warf Yuri ihm nun an den Kopf, als er seine Hand von den Augen nahm und ihn mit roten Wangen anschrie, bevor seine Lippen wieder zu beben und ein neuer Heulkrampf folgte. So langsam wurde JJ klar, dass er Mist gebaut hatte. Eigentlich hätte er es auch an Yuris Verhalten erkennen können, dass er unerfahren war, doch diese Erkenntnis kam eindeutig zu spät. Nun lagen seine Prioritäten anderweitig: Nämlich dafür zu sorgen, dass es dem Kleineren bald wieder besser ging und er ihn nicht hasste. Ersteres aus offensichtlichen Gründen, Zweiteres, weil er ihn wirklich mochte und diese Nacht ihm so viel mehr bedeutete als es vielleicht den Anschein erwecken mochte. „Tut mir leid, das war mir nicht bewusst…“, senkte er den Blick schuldbewusst, bevor sich die graublauen Augen wieder zu Yuri wanderten. „Kann ich irgendwas für dich tun?“ „Keine Ahnung…mach, dass es aufhört so weh zu tun“, murmelte dieser nun, beruhigte sich langsam, wodurch er sich allerdings kein Stück besser fühlte und starrte geradeaus ins Leere, während sein Kopf seitlich auf der Bettdecke lag. Zwar ebbten die Tränen ab und seine Atmung normalisierte sich, doch er fühlte sich einfach dreckig. Auch wenn JJ das nicht gewollt hatte, es war passiert und ihm tat alles weh. Außerdem war das schöne, ausfüllende Gefühl wieder verschwunden, als sie ihre Verbindung getrennt hatten, sodass Yuri sich nun noch leerer als zuvor fühlte. „Ich werd schauen, was sich machen lässt…“, erwiderte der Schwarzhaarige darauf und stand auf, um das Kondom in den Mülleimer zu werfen und sich dann seine Unterhose anzuziehen. Yuris Blick klärte sich, als er die Hebung der Matratze bemerkte und sah zum Größeren, der sich nun neben das Bett gestellt hatte und ihn mit den Händen an der Taille umfasste. „Hey! Was tust du da?“, beschwerte sich der Russe peinlich berührt und versuchte die Hände zu entfernen, was aber nicht klappen wollte. Unbeeindruckt hob JJ den leichten Körper nun ein wenig an, um die Decke darunter hervorzuziehen, sodass er Yuri damit zudecken konnte, der ihn nach wie vor wütend, aber mit geröteten Wangen ansah. „Ich geh nachschauen, ob sie an der Rezeption oder sonst wo was gegen die Schmerzen haben“, erklärte JJ. „Und ich will nicht, dass dir auch noch kalt wird.“ Ungläubig verdutzt blinzelte Yuri aber immer noch wenig begeistert zum Anderen, zog die Decke jedoch mit einem Anflug von Dankbarkeit bis zum Kinn nach oben. Er beobachtete JJ dabei, wie dieser sich wieder anzog und stellte dabei zum ersten Mal fest, wie gutaussehend er diesen fand. Dass das ziemlich unangebracht in dieser Situation war, lag auf der Hand, doch Yuri schob es auf den Alkohol, der sich noch immer in seinem Blut befand. Ohne diesen hätte er sicher noch größere Schmerzen, doch andererseits hätte er sich nüchtern wahrscheinlich auch nicht auf das hier eingelassen. „Ich bin so bald wie möglich wieder da“, verabschiedete sich JJ mit einem unsicheren Lächeln, nachdem er seine Hose zugemacht hatte und öffnete die Tür nur so weit, dass er hindurchgehen konnte, weil er nicht wusste, ob sich gerade jemand auf dem Flur befand. Als sich die Tür schloss, war Yuri wieder nach weinen zumute, doch erstens hatte er dazu kaum noch Flüssigkeit im Körper und zweitens fühlte es sich nach wie vor leer an. Es war so kalt, sein Körper tat weh wie nie zuvor und er fühlte sich schrecklich alleine. Wahrscheinlich würde JJ nichtmal mehr wiederkommen und ihn hier alleine mit seinen Schmerzen lassen, da er keinen Bock auf ihn hatte. Verübeln könnte Yuri es ihm nicht, da es zugegebenermaßen eine beschissene Idee gewesen war, sich überhaupt auf ihn einzulassen. Sie kannten sich zwar schon seit geraumer Zeit, doch wirklich viel wussten sie nicht voneinander. Das einzige, das er über den Schwarzhaarigen wusste, war das, was er an diesem Abend erfahren hatte und an Vieles konnte sich der Teenager schon jetzt nicht mehr erinnern. In diesem Moment war er erschreckend nüchtern, was wohl am Schock lag, denn eigentlich sollte er bei seinem Pegel keine Sorgen haben, oder zumindest keine Gedanken mehr um diese machen, oder aber auch friedlich vor sich hin schlummern. Yuri drehte sich leicht auf die Seite und versuchte das alles nicht so sehr an sich heranzulassen, doch das wollte ihm nicht so recht gelingen. Die schönen, grünen Augen starrten leer auf die Matratze neben sich. JJ könnte jetzt neben ihm liegen…doch der würde sicher nicht mehr zurückkommen. Was Yuri nicht wusste, war dass der Kanadier sich vorhin beim Anziehen die Schlüsselkarte aus seiner grauen Hose genommen hatte und somit ganz bestimmt zurückkehren würde. Er nahm das nämlich ernster als man vermuten könnte und machte sich auf dem Weg zur Rezeption Vorwürfe, dass er den anderen in seinen Augen dazu genötigt hatte sich ihm hinzugeben und dann auch noch so dämlich gewesen war nicht zu bemerken, dass dieser erstens noch Jungfrau gewesen war und zweitens eindeutig Schmerzen beim Akt empfunden hatte. Sein erster Fehler überhaupt war Yuri Alkohol zu kaufen und dann auch noch eindeutig zu viel und ihn nicht schon eher zu stoppen. Es war das Mindeste, dass er nun für sein Handeln geradestand und den Schmerz des anderen linderte. Scheinbar endlose zwanzig Minuten, die Yuri wie eine Ewigkeit vorkamen und in denen er es nicht wagte, sich zu regen, weil die kleinste Bewegung einen Schmerz durch seinen Unterleib fahren ließ, verharrte er beinahe regungslos. Schlafen konnte er in diesem Zustand auch nicht, selbst als er es versucht hatte, denn wach zu bleiben und auf JJ erschien ihm sinnlos, da dieser sicher nicht zurückkommen würde. Umso überraschter zuckte Yuri leicht zusammen, als er dann die Tür aufgehen hörte und perplex auf den schwer atmenden Schwarzhaarigen starrte, der eine Tüte in der Hand hielt. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich musste raus und eine Apotheke finden, die noch offen hatte“, erklärte dieser dann die Verspätung und schloss die Tür wieder hinter sich. Er zog seine Jacken aus, die er vorm Verlassen des Hotels an der Garderobe abgeholt hatte und begab sich dann sofort zum Bett, auf dem er auf der freien Fläche neben Yuri den Inhalt der Plastiktüte ausleerte. Dann zog er seine Schuhe aus und kniete sich neben Yuri, dem er die Decke wegzog. „Was wird das?“, beschwerte sich dieser, konnte sich allerdings nicht körperlich wehren, sodass ihm nur ein böser Blick blieb, der von einem Erröten begleitet wurde. „Ich sorg dafür, dass es dir besser geht…du wolltest doch, dass es aufhört weh zu tun“, erklärte sich JJ und fuhr dann fort, Yuris Beine auseinander zu drücken, wobei er besonders vorsichtig vorging. „L-lass das!“, wurde der Kleinere noch röter. Auch wenn der andere ihn bereits nackt gesehen hatte, war es ihm in dieser Lage unglaublich unangenehm, zumal er weder von Lust, noch vom Alkohol sonderlich benebelt war. „Ich versuche nur dir zu helfen“, sah JJ Yuri ehrlich besorgt an. „Vertrau mir einfach, okay?“ Bei diesem Blick konnte Yuri kaum noch wütend auf ihn sein, auch wenn er nach wie vor schmollte, aber dann einwilligte und die Augen schloss, um die Peinlichkeit, die er empfand, zu minimieren. Nach einer für Yuri mehr oder weniger unangenehmen Prozedur, lag er nun seitlich von JJ abgewandt im Bett und schaute trotzig mit knallrotem Kopf auf den Bettüberzug. „Ich hab gehört, Wärme hilft bei derartigen Schmerzen…eine Wärmflasche konnte ich allerdings leider nicht auftreiben“, meinte JJ nun und erhob sich, da er ins Bad gehen wollte, um sich die Hände zu waschen. „Wenn du möchtest, könnte ich aber hier bleiben und diese Aufgabe übernehmen.“ Für einen Moment war Yuri versucht den anderen anzuschnauzen, dass er sich endlich verpissen sollte, doch eigentlich genoss er dessen Gesellschaft und wollte nicht alleine sein; vor allem nicht in seinem Zustand. Außerdem hörte sich die Vorstellung einer großen Wärmflasche in Form eines dunkelhaarigen Narzissten ziemlich verlockend an. „Hm…okay“, murmelte Yuri leise, aber verständlich, blickte sich jedoch nicht zum anderen um, sondern verharrte in seiner Position. Kurz darauf kehrte JJ aus dem Bad zurück, löschte das Licht und entledigte sich all seiner Klamotten abgesehen von den Boxershorts und schlüpfte zu Yuri unter die Decke, der keine Anstalten machte sich zu bewegen. Ein wenig zögerlich legte der Schwarzhaarige seine Hand an Bauch des Kleineren, der von der Berührung leicht zusammenzuckte. „‘tschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken“, flüsterte JJ und hielt inne. „Wenn du mich wärmen willst, musst du schon näher kommen“, nuschelte Yuri nun, der froh war, dass man die Röte auf seinen Wangen nicht sehen konnte, als er das sagte. „Okay, wenn du das willst~“, raunte der Größere und rückte näher an ihn heran. Sein Körper lag nun an Yuris Rücken, Po und einem Teil der Oberschenkel, doch offenbar war es diesem nicht nah genug, sodass er sich leicht an ihn schmiegte. Die warmen Hände umschlossen vor allem den unteren Teil seines Bauches, was sich unglaublich gut anfühlte. Ob es wirklich an der Wärme lag, oder die Nähe des anderen der entscheidende Faktor war, vermochte Yuri nicht zu bestimmen, doch woran es letztendlich lag, dass er sich besser fühlte, war ihm egal. Er war müde und wollte einfach nur noch schlafen, was nun dank JJs Bemühungen hoffentlich bald möglich wäre. „Ich dachte immer, du wärst das größte Arschloch der Skaterwelt, aber…vielleicht lag ich da falsch“, nuschelte Yuri das ‚Kompliment‘ leise vor sich hin. „Ich mag dich auch sehr gern“, lächelte JJ daraufhin liebevoll, sodass es schade war, dass es der Andere nicht mitbekam. Yuris Herz begann nun von diesen Worten schneller zu schlagen, doch er fühlte sich nochmal besser durch diese, sodass er den Größeren deswegen nicht verurteile, dass er ihn so empfinden ließ. Vielleicht war das hier gar nicht so schlecht… „Kann ich dich küssen?“, flüsterte JJ diese Frage, die ihm ziemlich dämlich nach all diesem vorkam, nun gegen Yuris Nacken. „Ich weiß nicht, ob du das kannst…“, gestattete es ihm der Kleinere auf seine eigene, ein wenig neckende Art. Daraufhin beugte sich der Größere vorsichtig über ihn und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, der sich so viel besser als alle vorherigen anfühlte. Yuri erwiderte kaum merklich und war doch sehr überrascht von der Zuneigung, die ihm der andere durch diesen vermittelte. Als sich ihre Lippen trennten, fühlte er sich unsagbar leicht ums Herz. Die Leere in ihm begann sich langsam auszufüllen… „Schlaf gut“, kuschelte sich JJ nun wieder nah an den Kleineren und verbarg sein Gesicht noch kurz im Nacken und den blonden Haaren, ehe er seinen Kopf auf das Kissen bette, doch nicht weit von diesem Ort entfernt. „Du auch“, erwiderte Yuri mit ungewohnt sanfter Stimme, ehe er die Augen schloss und bald darauf einschlief. Beide schliefen die Nacht durch und wurden am nächsten Morgen von Sonnenstrahlen geweckt, die durch das große Fenster ins Zimmer gelangten. Yuri drehte sich vom Fenster weg, sodass er nun JJ zugewandt lag, was er aber noch nicht realisierte, da er die Augen nach wie vor geschlossen hielt. Dass der andere wirklich bei ihm lag, daran dachte er in diesem Moment überhaupt nicht, weil ihm das alles wie ein Traum vorkam. Als er dann allerdings eine Hand an seiner Wange fühlte, die ihm erst die Haare aus dem Gesicht strichen und dann an dieser verharrten, schlug Yuri die Augen auf. Ein graublaues Augenpaar blickte ihm mit sanftem Ausdruck entgegen. „Guten Morgen, mein Kätzchen“, lächelte JJ ihn an. „…morgen“, nuschelte Yuri zurück und wurde leicht rot auf den Wangen. Für eine Weile sagte keiner der beiden etwas, stattdessen sahen sie sich einfach nur in die Augen. Der Größere zog seine Hand schließlich zurück, aber nur, um dann nach Yuris zu tasten. „Geht es dir besser?“, wollte er wissen. „Ja, schon…“, meinte der Blonde daraufhin und war dann ein wenig peinlich berührt. „Freut mich zu hören“, zog JJ die Hand dann zu sich, küsste sie sanft und schloss dabei die Augen. „…du bist trotzdem ein Idiot“, beschwerte sich Yuri leise beim anderen, auch wenn er diese Geste süß fand. „Ich weiß“, öffnete der Schwarzhaarige nun wieder seine Augen. „Aber weißt du was? „Hm?“, wollte der Kleinere nun neugierig erfahren, was es dazu noch zu sagen gab. „Wir können es den beiden zeigen“, grinste JJ nun breit. „Wem was?“, hakte Yuri weiter nach, auch wenn er schon ahnte, auf wen der andere anspielte. „Na Victuri und ihnen den Platz als Lieblingspaar der Szene streitig machen~“, entgegnete der Kanadier. „Klingt nicht schlecht“, hellte sich die Miene des Russen ein wenig auf, ehe sich ebenfalls ein leichtes Grinsen auf seine Lippen schlich. „Ich bin dabei.“ Was die Zukunft noch für sie beide bereithalten würde, war ungewiss, doch Yuri war sich einer Sache sicher: Es gab kein schöneres Gefühl als jemanden an seiner Seite zu haben, der sich um einen kümmerte. Die Leere in ihm füllte sich weiter, sodass sie bald nicht mehr vorhanden sein würde, und seine unbeschreibliche Sehnsucht nach Zuneigung wurde ebenfalls gestillt. Wer hätte es gedacht, dass ausgerechnet der Kanadier mit dem dämlichen Namen, der dämlichen Pose und der noch viel dämlicheren Zuneigung zu ihm, für seine Besserung verantwortlich sein würde? ❅ ~Ende~ ❅ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)