The Legend of two Kings von Hatsu-chan (~Arctis~) ================================================================================ Kapitel 6: eine Geliebte für den König -------------------------------------- The Legend of two Kings Kapitel 6: Eine Geliebte für den König Insomnia – Innenstadt/ Spielhalle „Noct, pass auf! Ah, was tust du denn, hast du den Gegner etwa nicht gesehen?“, schrie Prompto aufgebraucht und rüttelte an der Schulter seines Kumpels, welcher weiterhin versuchte sich auf das Spiel zu konzentrieren. Die beiden hatten sich in der Spielhalle getroffen um mal wieder gemeinsam etwas zu unternehmen. Nach Promptos Meinung hatten sie das schon ewig nicht mehr gemacht, was dem Prinzen jedoch gar nicht so lange vorgekommen war. Doch es störte ihn nicht. Viel mehr kam ihm dann die fixe Idee, dass er das Treffen mit Ardyn und seinen Freunden so beschleunigen konnte. Daher lud er den Kanzler ein sich später mit ihm in der Spielhalle zu treffen. Dieser hatte noch im Palast zu tun und so beauftragte Noctis Iggy diesen sicher vom Palast zur Spielhalle zu fahren. „Mensch, Noctis, wo bist du denn mit deinen Gedanken? Das Level hättest du locker packen können.“, jammerte sein blonder Freund weiterhin, während Noct sich von dem Spielautomaten löste und sich zur Theke begab um sich etwas kühles zu trinken zu holen. „Das Spiel wird langsam langweilig. Lass uns lieber auf die Anderen warten.“ Skeptisch blickte Prompto seinen Kumpel an und blieb stehen: „Sag mal, du und dieser Kanzler, was seit ihr jetzt? Beste Freunde oder was?“ Leicht zuckte Noct zusammen als er die etwas bohrende Frage vernahm. Zum Glück konnte Prompto gerade sein Gesicht nicht sehen, denn für einen Moment legte sich erneut ein rosa Schimmer auf seine Wangen. Dann zuckte er mit den Schultern und wirkte wieder ganz gefasst, als er sagte: „Kann schon sein.“ Am Besten ging er das Ganze langsam an bevor er Prompto von seinen verwirrenden Gefühlen für Ardyn erzählte. „So und du denkst, er würde hier Spaß haben? Wäre eine Buchvorlesung nicht besser für ihn geeignet?!“ lachte Prompto, was diesem jedoch im Halse stecken blieb, als Noct ihm einen bösen Blick entgegen warf. „Ist ja gut, war nur ein Witz! Dennoch vernachlässigst du dein Team in letzter Zeit. Wir wollten doch gestern zusammen online zocken, du warst nicht da.“ Vorwurfsvoll blickte ihn Prompto an, sie hatten nur halb so viele Punkte geholt als sonst und das nur weil Noctis nicht aufgetaucht war. Etwas überrascht blickte der Prinz ihn an. Dass sie sich zum zocken verabredet hatten hatte er wirklich vergessen. Er und Ardyn saßen noch eine ganze Weile auf der Terrasse und hatten sich unterhalten, wobei die meiste Zeit der Kanzler gesprochen hatte, denn Noct hing an seinen Lippen wie eine Biene am Honig. Seine Stimme hatte so eine beruhigende Wirkung auf ihn und dann sahen seine Lippen so unglaublich weich aus. Nur zu gerne wollte er diese auf seinen eigenen spüren. Bei dem Gedanken lief ihm ein Schauer über den Rücken. Er hatte Ardyn gestern wirklich den ganzen Abend angeschmachtet. Es war schon ein Wunder dass dieser es nicht gemerkt hatte, oder zumindest nichts dazu gesagt. Auf dem Nachhauseweg war Noctis durch das Bier so müde geworden, dass er fast an Ardyns Schulter eingeschlafen war. Als er gemerkt hatte, dass der Ältere ihn nicht von sich schob, blieb er nur zu gerne mit geschlossenen Augen an ihn angelehnt sitzen. Leider schien die Strecke plötzlich viel kürzer zu sein als sie aussteigen mussten. An diesem Abend brachte ihn Ardyn nach Hause und Noct war drauf und dran zu fragen ob er noch mit zu ihm wollte. Doch der Kanzler kam ihm zuvor als er sagte, er müsse am nächsten Tag früh raus. In seiner Wohnung schmiss sich Noctis auf sein großes Kingsize Bett, welches direkt am Fenster stand und eine tolle Aussicht auf den Palast und den naheliegenden Park bot. Er hatte keine Ahnung gehabt wie langte er einfach nur so da gelegen hatte, bis er sich doch seufzend vom Bett rollte um sich endlich umzuziehen. An diesem Abend hatte er keine Lust mehr gehabt irgendwas zu tun, er schnappte sich sein Laptop und begab sich damit wieder ins Bett. Bei seinem Ausflug ins Internet, hatte er zum ersten Mal nach Dingen gesucht, die ihm bisher recht egal waren. Sicherlich hatte er schon Bildchen in dieser Richtung gesehen. Prompto war da nicht prüde und hatte ihm das ein oder andere gezeigt. Genau so wie die Jungs in der Schule hin und wieder Bilder auf ihren Handy hatten und ihnen unter die Nase hielten. Doch jetzt suchte er ganz aktiv selber nach Infomaterial, welches ihm weiterhelfen sollte, wie es war mit einem Mann zusammen zu sein?! Zum ersten Mal sah er sich einen Porno an, einen mit Männern und den Praktiken, die als für solche normal galten. Fest biss er sich auf die Unterlippe, während sein Körper immer heißer wurde und das Kribbeln in seinem Bauch sich immer weiter nach unten bewegte. Als er seine Augen schloss stellte er sich vor, wie es wäre, wenn Ardyn ihn so anfassen würde. Wie er mit seinen Händen über seinen nackten Körper streichelten, dabei immer fester werdend. Seine Hände würden seinen Hintern packen und ihn leicht massieren. Gefolgt von zarten Küssen die seinen Körper verwöhnten. Noct konnte nicht verhindern dass seine Händen sich bei dieser Vorstellung selbständig machten und seinen nackten Oberkörper langsam hiunter wanderten. Zuerst fasste er sich einfach in den Schritt und begann seine leichte Beule zu massieren, während er die Augen öffnete und seinen Blick wieder auf den Laptop richtete. Das Gemächt in den Mund nehmen, konnte er sich vorstellen, dies bei Ardyn zu tun? Wie würde wohl der Kanzler reagieren, wenn Noct ihm zwischen die Beine greifen würde? Seine Gedanken glitten zurück. Dahin, wo sie zusammen in der U-Bahn saßen, so dicht bei einander. Noctis lehnte sich an dessen Schultern, da hätte er die Chance dazu gehabt, es zu tun. Ihm einfach mit der Hand in den Schritt packen, ihn herausholen... Hätte Ardyn ihn davon abgehalten? Wenn er angefangen hätte ihn zu massieren, erst sachte und dann immer kräftiger, bis er ganz hart war, so wie Noctis in diesem Moment gerade. Dann hätte er einfach runterrutschen können um Ardyns Gemächt in den Mund zu nehmen. Ein unglaublicher Druck baute sich in Noctis auf, während seine Hände schon längst unter den Shorts waren und er einem unglaublich prickelnden Orgasmus erlebte, der ihn Ardyns Namen laut ausrufen lies. Schwer atmend und schweißgebadet blieb er in den Laken liegen, während auch die Jungs im Video langsam zum Ende kamen. Was war das gerade gewesen? So was hatte er noch nie erlebt. Er hatte sich nicht zum ersten Mal selber angefasst, doch es war noch nie so intensiv gewesen, so heiß, so berauschend. Lag es daran, dass er an Ardyn gedacht hatte? Sich vorgestellt hatte, wie dieser ihn anfasste, wie er dessen Gemächt in den Mund nahm? Er konnte es selber nicht ganz verstehen, doch es war unglaublich gewesen und er wollte so viel mehr. Die Selbstbefriedigung und die Vorstellung mit Ardyn zusammen zu sein reichte ihm nicht aus. „Noct?!“ Leicht zuckte der Prinz zusammen als er Promptos Stimme so dicht an seinem Ohr hörte, er war wohl etwas abgedriftet gewesen. „Was?“ „Wie was? Ich habe dich gefragt, was du gestern so getrieben hast, dass du nicht online gekommen bist. Mensch, Alter, wo bist du nur mit deinen Gedanken?“ Erneut war da dieser vorwurfsvolle Ton in Promptos Stimme. Noct drehte sich etwas seitlich, er konnte ihm doch nicht sagen, dass er sich am Abend die Zeit lieber mit einem ganz neuem Erlebnis vertrieben hatte. Prompto würde ihn sicherlich nur auslachen oder es gleich jedem weiter erzählen. „Ich ähm... Ich dachte gerade über das nach, was Ravus gestern gesagt hatte.“, und das war nicht mal ganz gelogen, denn dessen Worte ließen ihm lange keine Ruhe. Er wollte noch mit Ardyn darüber reden, doch sobald sie zusammen unterwegs waren, hatte er das ganz verdrängt. Er schwebte wie auf Wolken, wenn er mit dem Kanzler zusammen war. Überrascht zog Prompto seine Augenbrauen hoch: „Wer? Wer ist denn Ravus?“ Es stimmt ja, Prompto kannte ihn nicht. Woher auch und Noct selber hatte auch nichts über ihn erzählt. „Er ist ein... alter Freund, denke ich.“ Doch so wirklich sicher war sich Noctis da nicht, waren sie wirklich Freunde gewesen? Ravus war stets besorgt um Luna gewesen. Vielleicht war auch sie die einzige Verbindung zwischen ihnen. „Alter Freund?“, fragte Prompto skeptisch: „Und wieso habe ich noch nie was von diesem alten Freund gehört?“ Sie saßen an der Theke, was Noctis gut dazu nutzen konnte sich seitlich zu drehen, sodass er Prompto nicht ansehen musste. „Er ist Lunas großer Bruder. Unsere letzte Zusammenkunft ist nicht sonderlich gut verlaufen.“ Der große „AH“ Moment trat bei Prompto auf, so langsam setzten sich die Puzzleteile zusammen. Normalerweise würde Noct über solche Themen mit Iggy sprechen, dieser kannte die komplette Vorgeschichte, wusste wer Ravus war und auch was er Noct raten würde. „Und was hat dieser Ravus denn gesagt, das dich so aus der Bann geworfen hat?“ Nachdenklich starrte Noctis auf sein halbvolles Glas Cola. Er hatte Luna im Stich gelassen, dies hatte Ravus ihm vorgeworfen. „Doch was hätte ich tun sollen? Ich war nur ein Kind... Ich wollte sie nicht zurück lassen. Mein Vater... mein Vater und ich hatten damals Tanebrae fluchtartig verlassen und sind nie wieder zurück gekommen. Jetzt sind zwölf Jahre vergangen und ich habe sie in der Zeit nie wieder gesehen.“ Trauring blickte Noct seinen Freund an. Auf dessen Gesicht schlich sich ein breites Grinsen, was Noct etwas verwirrte. „Ah, ich verstehe. Luna ist dir wichtig, Ja? Du liebst sie.“, er stupste Noctis an und zwinkerte ihm zu, was den Prinzen dazu veranlasste die Augen zu rollen. Er schob Promptos Hand, welche auf seiner Schulter lag, von sich. „Nein, du verstehst gar nichts. Luna ist... Sie ist mir wichtig, ja, aber nicht so wie du denkst. Sie hat mir geholfen, als ich krank war. Sie war für mich da, ohne sie hätte ich den Verlust meiner Mutter nicht überstehen können. Sie gab mir das Versprechen mir zu helfen, wenn ich König werde. Wir waren die besten Freunde. Sie war, sie ist für mich wie eine große Schwester, auf die ich mich stützen konnte.“ Luna war mehr als eine Jugendliebe, zwischen ihnen war eine tiefe Verbindung, ein familiärer, freundschaftlicher Band, der unzertrennlich war. „Vielleicht hätte ich mehr tun können, vielleicht...“ „Noct, du sagtest doch selber gerade, du warst nur ein Kind. Was hättest du schon ausrichten sollen und dein Vater wollte dich beschützen. Hör nicht auf diesen Ravus, er wollte dir sicherlich nur ein schlechtes Gewissen einreden.“ Fest biss sich der Prinz auf die Unterlippe und umklammerte sein Glas mit beiden Händen. Vielleicht wollte Ravus das, vielleicht hatte er aber auch recht. Hier in Insomnia waren sie immer geschützt gewesen. Niemand konnte ihm etwas antun, zwar schrieb Luna in ihren Briefen, dass es ihr gut geht, dass sie sicher ist und Ravus bei ihr war. Sie war dennoch eine Gefangene, sie durfte nur reisen wenn es darum ging Menschen zu retten und auch dann nur unter Niflheims Aufsicht. Stehst waren Soldaten an ihrer Seite gewesen, welche sie angeblich beschützen sollten. Doch sie wusste es besser. Sie sollten sie bewachen, sie im Auge behalten. „Mensch, Noct, so trübselig kenne ich dich ja gar nicht. Du solltest dir das Gelaber von dem Typen nicht so zu Herzen nehmen.“ Freundschaftlich fuhr Prompto dem Prinzen übers Haar, welcher sich daraufhin sofort beschwerte und die Hände des anderen abschüttelte. Lachend klopfte ihm Prompto gegen den Rücken. Ja, so kannte er seinen Noct. Wenn es um die Haare ging, war alles andere gleich vergessen. „Übrigens, die zwei Mädchen da blicken die ganze Zeit zu uns rüber. Komm, lass uns sie ansprechen gehen.“ Leicht zog der Blonde an Noctis Arm und wollte ihn so zum Aufstehen bewegen, doch dieser löste sich sofort und schüttelte den Kopf. „Ne, lass du mal, Ardyn müsste bald hier sein.“ Sofort überprüfte er die Uhrzeit. Die beiden waren spät dran, vielleicht zogen sich die Verhandlungen wieder hin. Ob er Iggy anrufen sollte um zu fragen, wann sie kommen? Aber zu viel Kontrolle war auch nicht gut, er musste cool bleiben. „Denkst du, dass er gleich petzen gehen wird, wenn du dich mal mit einer anderen Frau unterhältst? Du betrügst ja keinen, Flirten ist okay, Noct! Solange jeder seine Hände bei sich behält.“ Erneut wollte Prompto ihn mit sich ziehen, doch Noctis blieb stur. Er wollte sich nicht mit ihnen unterhalten und Ardyn sollte keinen schlechten Eindruck von ihm bekommen. Immerhin wollte der Prinz zur Zeit nur einem gefallen und das war der Kanzler selber. „Nun stell dich doch nicht so an! Du tust ja so, als wärst du bereits verheiratet.“ So schnell gab Prompto nicht auf und wenn Noct schon so jung einen so wichtigen Bund eingehen musste, dann musste er sich auch schnell etwas ausleben. Das konnte ja nicht wahr sein, dass sein Kumpel an sowas kein Interesse hatte. Etwas nervös blickte Noct erneut zur Uhr und dann zur Eingangstür. Noch nie in seinem Leben war er so froh gewesen, Iris zu sehen, wie in diesem Moment. Sie und Gladio kamen gerade herein. Sie schien nach ihnen zu suchen, denn sie blickte sich im Lokal um. Erst als Noct sich erhob und ihr zuwinkte, bemerkte sie die beiden Jungs an der Theke. Ein fröhliches Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, sie schnappte sich Gladio und lief auf die beiden zu: „Hallo, wie gehst? Habt ihr lange gewartet?“ Etwas enttäuscht wendete Pormpto seinen Blick von den Mädchen ab, die er so gerne angesprochen hätte. Er begrüßte Iris mit einer langem Umarmung. „Wo ist denn Ignis?“ Noct übersprang die Begrüßung und kam gleich zu dem Punkt, dass jemand fehlte und dieser jemand hätte Ardyn mitbringen sollen. Den Mann, auf dem er schon so sehnsüchtig wartete. „Soweit ich weiß, zieht sich die Sitzung wohl noch etwas hin.“, brummte Gladio und bestellte für sich und seine Schwester etwas zu trinken. Genervt verzog Noct sein Gesicht. Na, das hörte sich ja prima an. Wenn er Pech hatte, würde Ardyn gar nicht mehr kommen. Dabei wollte er dem Kanzler doch unbedingt seine Freunde vorstellen. Er wollte ihn unbedingt sehen und einfach nur bei ihm sein. Der Gedanke, dass Ardyn vielleicht bald wieder nach Niflheim zurück musste, bereitete ihm Bauchschmerzen. Zwar sagte dieser, dass er vorerst hier bleiben würde, doch früher oder später müssten sie sich von einander verabschieden, das wollte er nicht. Doch konnte er wirklich von dem anderen verlangen hier zu bleiben, hier in Insomnia zu leben? Sicherlich konnte er eine Stelle im großen Rat bekommen, wenn sein Vater endlich mal sein Misstrauen ihm gegenüber ablegen würde. Doch die andere Frage war natürlich, ob Niflheim ihn einfach gehen lassen würde, vielleicht stellte er sich das alles gerade einfacher vor, als es war. Doch sobald sie Verbündete waren, würden sie doch sowas wie einen Botschafter brauchen, oder? Der in Insomnia lebte und dies konnte Ardyn sein. Noct hatte zwar nicht so viel Ahnung von Politik, doch er war sich sicher, dass es so funktionieren konnte. Iris setzte sich mit ihrem Getränk genau neben ihm und lehnte sich leicht an Noctis während sie an ihrem Strohalm saugte: „Sag mal, Noctis, kennst du schon deine zukünftige Frau? Sieht sie gut aus?“ fragte ihn das Mädchen und klammerte sich richtig an seinem Arm, was ihn etwas genervt schnaufen lies. Wieso brachte Gladio die Kleine auch mit. Er wusste doch, dass sie ständig an seiner Backe klebte. „Nein, leider noch nicht, also ich weiß nicht, wer sie ist.“, brummte er genervt und zog seinen Arm aus ihrem Griff, bevor er sich erhob und so auf Abstand ging. „Ah, das ist ja blöd. Ich würde sie gerne kennenlernen, vielleicht ist sie ja nett und wir könnten Freunde sein.“ „Darum geht es hier nicht, Iris. Diese Hochzeit ist vor allem wichtig auf dem Papier, wahrscheinlich wird sie nicht mal in Insomnia bleiben.“, meinte Gladio und zwinkerte dem Barmann hinter der Theke zu, welcher gerade dabei war, die Gläser nachzufühlen. „Was? Nur auf dem Papier? Aber das ist doch total blöd, Noctis braucht doch eine Frau, die sich um ihn sorgt und für ihn da ist. So ganz ohne Liebe, geht das doch nicht.“ Es war ja wirklich nett, dass sie sich so um ihn sorgte, aber gerade war Noctis das Ganze einfach nur peinlich. Warum mussten sie ausgerechnet seine Heirat zu ihrem Hauptthema wählen? „Noct kann sich ja eine oder mehrere Geliebte anschaffen, nicht wahr?!“, lachte Prompto und klopfte seinem Kumpel auf die Schulter, bevor er ihn dann wieder zu den Mädchen drehte und meinte, dass sie diese immer noch ansprechen sollten. Sofort errötete Noctis. Was redete Prompto denn da? Warum sollte er sich Geliebte zulegen und überhaupt konnten sie das Thema nicht endlich seinlassen? Wenn Ardyn eintraf und das mitbekommen würde, würde das mega peinlich werden. „So, so, ein oder mehrere Geliebte? Da würde viel Arbeit auf dich zukommen, mein Prinz.“ Sofort erstarrte er. Na, das war ja super! Ausgerechnet in diesem Moment, wenn Prompto so einen Unsinn redete, musste Ardyn auftauchen. Nur langsam und mit hochrotem Kopf drehte er sich zum Kanzler um, welcher gerade mit Iggy eingetroffen war. Für einen Moment war er etwas überrascht, da dieser nicht seinen üblichen Mantel trug, sondern einen grünen Blazer im Vintage-Look mit einem Lederkragen. Darunter trug er scheinbar ein kariertes Hemd, wobei dieses von einem Pullunder mit Karomuster verdeckt wurde. Noct wusste nicht, wie der Mann es schaffte in so unterschiedlich gemusterten Sachen, so unglaublich sexy auszusehen. Doch es gefiel ihm und hätte er gar keine Selbstbeherrschung mehr, so würde er glatt anfangen zu sabbern. Als er gerade die Situation richtig stellen wollte, redete Prompto weiter und schlug auch noch vor, dass sie es doch in der Vereinbarung so festhalten konnten. „Schreiben Sie in diesen Ehevertrag einfach, dass Noct so viele Liebhaberinnen haben kann, wie er will. Das wäre doch nur fair oder nicht?“ Ignis war sichtlich irritiert über das Thema. Sein Blick glitt zu Noctis, als wollte er diesen Fragen, was hier los war. Gladio amüsierte sich derweil köstlich auf Noctis Kosten. Dieser glich glatt einer Tomate und Iris wusste nicht so recht, ob sie es lustig finden sollte oder nicht. „Nun, ich denke, das wir das durchaus so vereinbaren können, wenn es in deinem Interesse ist, Noctis.“ Ein breites Lächeln zierte Ardyns Gesicht, während er sich auf einen der freien Hocker setzte und Noctis amüsiert musterte. Sofort schüttelte der Prinz den Kopf und kam etwas auf den Kanzler zu: „Nein!“, rief er aus und blieb stehen: „Das ist nicht das, was ich will, das ist auf Promptos Mist gewachsen. Was will ich denn mit einer Geliebten?“ Er wollte keine Geliebte, er wollte Ardyn und er wollte nur noch im Erdboden versinken. Denn sein Kanzler zuckte mit den Schultern und meinte, dass er sicherlich die ein oder andere schöne Stunde mit ihr haben konnte. Verdammt, wieso musste Prompto bloß mit sowas anfangen? Jetzt dachte Ardyn bestimmt, er wäre ein Schürzenjäger oder ganz im Gegenteil, total prüde und unerfahren. Prompto musste über Nocts lauten Ausbruch lachen, wobei sich auch Gladio und Iris nicht zurück halten konnten. Nur Iggy sah den Prinz mitfühlend an. „Das wird schon, Noctis, vielleicht wird deine zukünftige Frau jemand sein, den du lieben kannst. Warte es doch noch ab.“, meinte Iris mitfühlend. Ardyns Lächeln wurde etwas breiter, bevor er es hinter seinem Glas mit kalter Limonade versteckte. Den Prinzen so aufgebraucht und unsicher zu erleben gefiel ihm irgendwie. Es zerbrach die coole Fassade, die Noctis versuchte aufzubauen. Tief atmete der Prinz durch bevor er erneut einen Schritt auf Ardyn zuging: „Wie auch immer, hör bloß nicht auf Prompto. Ich brauche so eine Vereinbarung nicht.“ stellte er noch einmal klar, worauf der Kanzler nickte. „Ist gut, es wäre auch schwierig geworden, dies deinem Vater zu erklären.“, lachte Ardyn, worauf sich Noct erneut wünschte einfach im Boden zu versinken. „Ist doch alles nur Spaß, Noctis.“, versuchte Prompto seinen Kumpel zu beschwichtigen und trat an seine Seite. Er reichte Ardyn die Hand und stellte sich vor. „Also ich bin Prompto und das sind Gladiolus und Iris. Übrigens, Gladio ist Noctis Schild.“ fügte Prompto hinzu. Ignis kannte der Kanzler ja schon. „Es freut mich sehr, euch alle kennen zu lernen. Noctis Freunde sind auch meine Freunde.“ Schließlich schaffte es Noct die letzte Distanz zu brechen und stellte sich neben den Kanzler, wobei er kurz seine Hand, die auf der Theke lag, berührte. Fast so als wäre es ein versehen gewesen. Ihn nicht anzufassen lies eine unglaublich Kluft zwischen ihnen entstehen, als ob sie eine riesige Schlucht von einander trennen würde. „Es ist schön, dass du es geschafft hast noch her zu kommen.“ Noctis schenkte dem Kanzler ein verliebten Lächeln, während er das sagte. Ardyn nickte ihm zu und bedanke sich für die Einladung, wobei es kurzzeitig so aussah, als hätte er es doch nicht mehr schaffen können. „Das ist also eins deiner liebsten Orte, ja?!“, fragte er Noct nochmal und blickte sich in der Spielhalle um. Es war nichts besonderes, überall standen Spielautomaten, mit den verschiedensten Einzel- oder Mehrspieler-Games rum. Junge Leute waren hier wohl das Zielpublikum. Es gab eine gemütliche Ecke und mehrere Tische standen nicht weit von der Theke, wo man sich hinsetzen und etwas trinken und essen konnte. Die Mitarbeiter waren auch alle recht jung und schienen mit den Gästen auf einer Wellenlänge zu sein. Doch es wirkte gemütlich und dynamisch, was Ardyn gefiel. Noctis passte hier rein und scheinbar ging er hier in der Menge, unter den jungen Leuten, etwas unter. Er konnte er selbst sein. Ein ganz normaler Typ. Das, was er immer wollte. „Naja, könnte man so sagen. Prompto und ich kommen hier öfters mal her. Nach der Schule waren wir fast täglich hier, aber das hat sich gelegt.“ Dann erhob sich Ardyn von seinem Hocker und streckte Noctis die Hand hin: „Dann zeig mir doch das ein oder andere Spiel.“ Ein Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Prinzen aus. Es freute ihn, dass Ardyn so offen war was seine Interessen betraf. Er schnappte sich die Hand des Kanzlers und zog diesen zu einer Spielkonsole mit. Hier ging es darum, zu kämpfen und seine Gegner K.O. zu schlagen. Noct erklärte ihm, welche Knöpfe für was zuständig waren, oder welche Kombos er machen konnte, bevor sie das Spiel starteten und eine Runde gegen einander spielten. Ardyn schlug sich für seine ersten Versuche gar nicht mal so schlecht und auch Prompto meldete sich an gegen den Kanzler zu spielen und zu seiner Überraschung verlor er sogleich die erste Runde. „Hey, du bist gut. Scheinst ein Naturtalent zu sein, nicht mal Noct schafft es, mich zu schlagen, wenn ich mit diesem Charakter hier spiele.“, gab der Blonde anerkennend von sich, worauf sich Ardyn kurz verneigte. Dann schnappte ihn sich Noctis erneut und zog ihn zu einem anderen Automaten, hier ging es um Geschwindigkeit beim Autorennen. „Uh, also ich muss zugeben, ich bin kein Raser. Ich halte mich an das vorgegebene Tempolimit und fahre vorsichtig.“, meinte Ardyn, setzte sich jedoch hinter das Steuer um gegen Noctis eine Runde zu fahren. Bei ersten Versucht krachte er gegen die Absperrung und sein Auto ging in Flammen auf, was Ardyn doch ziemlich amüsant fand. „Ich sagte doch, rasen ist gefährlich.“ Beim zweiten Versuch kam er ins Ziel, jedoch ziemlich langsam, er war jedoch nur froh, dass sein Auto heil geblieben war. Dann räumte er den Platz für Ignis, dieser zeigte ihm, wie man ordentlich und doch schnell fahren konnte. Da hatten selbst Noct und Prompto keine Chance ihn zu schlagen. Sie probierten noch ein paar andere Spiele aus. Wenn es um Rätseln lösen ging, war Iris besonders gut darin gewesen. Wobei Ardyn für sich feststellen musste, dass ihm sowas auch zusagte. Ziele beschießen war auch kein Problem und wenn es um Kraft ging war Gladio kaum zu schlagen gewesen. Nach dem langen Rundgang durch die Spielhalle trafen sie sich an der Theke wieder. Sie beschlossen sich etwas zu stärken und dann eine Runde Dart drei gegen drei zu spielen. „Und gefällt es dir hier?“, richtete Noct die Frage an seinen Kanzler und setzte sich zu diesem hinter den Tresen, nippte an seiner Cola und lehnte sich für einen Moment an dessen Schulter an. „Oh ja, es ist sehr vergnüglich hier. Ich kann verstehen, warum ihr herkommt, man kann hier wirklich gut abschalten und deine Freunde sind sehr nett. Du hast Glück, Noctis.“ Noct nickte. Ja, das hatte er wohl. Ohne Prompto, Gladio und Ignis wäre sein Leben sehr einsam und eintönig, er war froh, sie an seiner Seite zu haben. Auch wenn er es nicht oft sagte, so war er sich sicher, dass die drei es wussten und auch Iris, auch wenn sie ihm manchmal auf die Nerven ging mit ihrer einnehmenden Art. „Es ist wichtig Menschen um sich herum zu haben, die einem gut tun, auf die man sich verlassen kann. Sei dir dem immer bewusst, denn es ist nicht selbstverständlich.“ Erneut nickte ihm Noctis zu. Ja, er durfte diese Freundschaft nicht für selbstverständlich nehmen, dies war ihm klar. Doch er hatte auch das Gefühl, dass Ardyn da nicht nur über ihn sprach, da schwang auch etwas persönliches mit, ob er ihn danach fragen sollte? „Na, wie sieht es aus? Schmeißen wir noch ein paar Pfeile? Ich mach dich fertig, Noct.“, herausfordernd blickte Prompto den Prinzen an, worauf dieser nur schnaubte, als ob Prompto das wirklich schaffen konnte. „Das werden wir ja noch sehen, wer hier wen fertig macht.“, meinte Noct und trank den Rest seiner Cola mit einem Zug aus, bevor er sich erhob. „Werden wir, aber heul nicht wieder, wenn du verlierst.“ „So ein Blödsinn, ich heule nie.“, stellte Noct schnell klar, damit Ardyn das nicht missverstand. Er war doch kein schlechter Verlierer. „Schon klar, Eure Hoheit.“ Sie teilten sich in zwei Gruppen auf. Noct spielte mit Ardyn und Iris, wobei er wusste, dass die jüngere Schwester von Galdio nicht gerade die Beste im Zielen war. Aber gut, das würde schon klappen. Was Ardyn jedoch anging hatte er keine Ahnung, ob der Kanzler ein gutes Auge für sowas hatte oder nicht. „Ihr dürft anfangen, Hoheit.“ lachte Prompto erneut, worauf ihn Noct einen strafenden Blick zu warf. Jedes Mal, wenn Prompto ihn so richtig auf die Palme bringen wollte, fing er an ihn mit Hoheit anzusprechen, das hasste er wie die Pest. „Ladys first.“, meinte dann Ardyn und drückte Iris die Pfeile in die Hand. Sie nickte lächelnd und stellte sich hinter der Markierung auf. Iris gab sich wirklich Mühe und alle Pfeile erzielten Punkte, doch nicht gerade die Höchstzahlen. „Nicht schlecht, nicht schlecht.“, lobte sie Prompto, schnappte sich seine Pfeile und zeigte Team „Loser“, so nannte er sie heimlich, wie man das richtig machte. Er erzielte 120 Punkte, was doch ein recht guter Start war. Noct lag mit seinen 100 etwas weiter hinten, was Prompto ihn auch gleich spüren lies mit seinem Gekicher. Danach war Ardyn dran. Gespannt beobachtete Noct den Kanzler dabei, wie er sich hinter die Linie stellte. Kurz blickte er zu Noctis und zwinkerte ihm zu bevor er seine Pfeile eins nach dem anderen ins Ziel beförderte. Drei mal 80 Punkte, das machte insgesamt 240 Punkte und lies Prompto dumm aus der Wäsche blicken und Noct und Iris laut jubeln. Die nächsten Runden verliefen ähnlich. So schnell hatte Prompto noch nie verloren und was er so gleich anerkennend zugab um kein schlechter Verlierer zu sein. „Wow, du bist ja richtig gut.“, lobte er den Kanzler nachdem sie gewonnen hatten und ignorierte Noctis selbstgefälliges Grinsen. „Danke, Dart habe ich jedoch schon immer gerne gespielt. Abgesehen davon bin ich Treffsicher.“, meinte Ardyn und lies sich vom Verlierer-Team auf ein Getränk einladen. Iris und Gladio waren die ersten, die sich dann verabschiedeten, danach ging auch Iggy, wobei er noch Noctis und Ardyn angeboten hatte sie zu fahren, doch die beiden lehnten es ab. Prompto schlug Noctis noch vor etwas durch die Stadt zu ziehen. Doch auch das lehnte er dankend ab, viel lieber begab er sich zusammen mit Ardyn auf dem Weg nach Hause wo sie durch den Park liefen und sich noch unterhalten konnten. „Deine Freunde erwähnten dass du gerne Angeln gehst, stimmt das?“ fragte ihn Ardyn als sie aus der Spielhalle draußen waren. Etwas irritiert blickte ihn Noct an, wann hatten sie das erwähnt? Das hatte er gar nicht mitbekommen. Es musste wohl dann gewesen sein, als er auf der Toilette war. Sicherlich war es mal wieder Prompto gewesen, die olle Plaudertasche. „Naja, wenn sich die Gelegenheit mal ergibt, oft bin ich nicht dazu gekommen.“, winkte er ab. Sicherlich fand Ardyn das langweilig und doof und konnte damit nichts anfangen. „Gibt es denn hier in der Nähe einen See?“ fragte er jedoch zu Nocts Überraschung. Der Prinz erzählte ihm von einem See am Rande der Stadt, was sich in der Nähe der alten Mauer befand. Oft waren sie nicht da gewesen, da es zu gefährlich war. Doch jetzt wo Waffenstillstand herrschte, war es theoretisch ungefährlich hin zu fahren. „Was hältst du davon, Noctis? Wollen wir einen Ausflug zu diesem See machen oder ans Meer? Jetzt wo es ungefährlich ist hin zu fahren.“ Mit Ardyn ans Meer, nur sie beide? Dies hörte sich ziemlich gut an, wie konnte er da nicht sofort zusagen. Sie konnten mit seinem Auto fahren. Da würde er es endlich mal für etwas nützlichen benutzen, denn bisher hatte er keinen wirklichen Ausflug damit machen können. Sie kamen an seinem Haus an und erneut brannte auf seiner Zunge die Frage ob Ardyn nicht mit zu ihm wollte. „Wie ist es alleine zu leben, Noctis? Fühlst du dich nicht einsam?“ fragte ihn der Kanzler was den Prinzen überrascht dreinblicken lies. Für einen Moment überkam ihn ein seltsames, trauriges Gefühl. „Manchmal fühle ich mich einsam und da denke ich, es wäre besser zurück zu meinem Vater zu ziehen. Doch dann überkommt mich der Gedanke, dass sich daran sowieso nichts ändern wird. Mein Vater hat nun mal nicht mehr so viel Zeit für mich. Er lebt sein Leben und geht seinen Pflichten nach und das ist schon okay so.“ Er winkte ab und zuckte mit den Schultern, wollte Ardyn sagen, dass es schon so okay war und er damit klar kam, doch dem war nicht so und der Kanzler konnte es deutlich sehen. „Deine Freunde haben recht, du brauchst jemanden, der für dich da ist. Damit du nicht vereinsamst.“, sachte fuhr Ardyn dem anderen über die Wange und lächelte ihn an. Er mochte diesen traurigen Glanz in Noctis Augen, die sein Herz schneller schlagen ließen. Augen wie der Nachthimmel, so weit, so tief, so dunkel und so voller Hoffnung. „Bitte erzähl mir jetzt nicht auch noch, dass ich eine Geliebte oder so was brauche, das ist doch Blödsinn.“ Obwohl er genervt klang, zog er Ardyn dennoch näher zu sich. Dann schnappte er sich seine Hand und bewegte sich mit dem Kanzler ins Haus. Überrascht stolperte dieser ihm hinterher. „Noctis?!“ gab er verwundert von sich und blieb mit dem Prinzen vor dem Aufzug stehen. „Es ist noch früh und ich habe Pizza Zuhause. Lass uns noch nicht Schluss machen.“ Ardyn nickte ihm zu und stieg mit Noct in den Aufzug. Für den Prinzen war es okay zusammen mit Ardyn auf dem Sofa zu lümmeln, Pizza zu essen und einen Film zu sehen, ganz freundschaftlich und ohne etliche Hintergedanken, zumindest vorerst. Denn wenn es wirklich die Möglichkeit gab so eine Vereinbarung zu treffen, dann wusste er wen er als seinen „Geliebten“ bei sich haben wollte. Die Frage war nur, würde Ardyn es auch wollen? ~Fortsetzung Folgt~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)