Spiegelscherben von Storyteller_Inc ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Spiegel in mir zerbrach wahrscheinlich an dem Tag, an dem ich dich das erste Mal sah und das Schicksal seinen Lauf nahm. Es war ein einfacher Job, der mich in das Café führte, welches deine Arbeitsstätte war. Der erste Blick in dein Antlitz verzauberte mich und ließ mich einen kurzen Moment vergessen, dass es außer dir auch noch andere Personen gab. Erst der Chef, Waka, holte mich zurück in die Realität, so dass ich meinen Job machen konnte. Ich machte viele Fotos an diesem Tag. Von dem Essen das ihr serviert, von den Butlern, deinen Kollegen, die soviel Zeit mit dir verbringen durften, von den Maids und dem Etablisment. Ein Foto aber wird mir besonders in Erinnerung bleiben, das in dem du mich das erste Mal angelächelt hast. Dein Lächeln, ist die erste Scherbe Unsere erste Verabredung war chaotisch. Wir gingen in dieses Straßencafè, welches dein Lieblingseis servierte. Es war an diesem Tag leider aus. Ich konnte die Trauer in deinen Augen sehen, doch du warst viel zu höflich um es mir zu sagen. Ich gab mein bestes um dir die Trauer aus den Augen zu nehmen und hätte sogar die ganze Karte bestellt. Am Ende hast du einfach dein zweitliebstes Dessert genommen. Und ich ärgerte mich ein wenig, dass ich so wenig über dich wusste. Aber ich lernte eine Menge an diesem Tag. Über dich und darüber, was mein Herz wollte. Deine Trauer, ist die zweite Scherbe Es war spät abends. Ich brachte dich von einem Date nach Hause. Ich wollte einfach sicher gehen, dass es dir gut ging. Wir hatten schon so viele Verabredungen. Ich wusste nun fast alles über dich, genauso wie du alles über mich wusstest. Wir waren glücklich. Und an diesem Abend hätte ich nicht glücklicher sein können. An diesem Abend, als du mir erlaubtest dich das erste Mal zu küssen und mir sagtest, dass du mich liebst. Unser erster Kuss, ist die dritte Scherbe Es war der 25. August, an dem ich dich das erste Mal verlor. Zu erfahren, dass du in der Schule gestorben warst, dem Ort auf den du dich so lange vorbereitet hattest. Den Tag auf den du so sehnsüchtig gewartet hattest... Ich wollte dich nicht verlieren. Ein Teil von mir sagte aber ich müsse es akzeptieren. Und ich wollte es, allerdings wünschte ich mir, dass ich dich noch einmal Gesund und munter sehen konnte. Dein erster Tod, ist die vierte Scherbe Ich sah dich das erste Mal in seinen Armen. Ikki. Es zerriss mir das Herz, aber du sahst so glücklich aus. Ich habe euch beobachtet, bemerkt dass du in Gefahr warst, doch ich konnte nichts tun. Denn als ich glaubte du könntest glücklicher nicht sein, riss mich die Welt aus dem Leben. Mein erster Tod, ist die fünfte Scherbe Ich hörte seine Stimme das erste Mal, als ich die Augen öffnete. Er schrie vor Schmerz, weil es mein Schmerz war. Ich spürte noch immer, wie es sich anfühlte zu fallen, auf dem Boden aufzukommen und alle Knochen brechen zu spüren. Ich erinnerte mich nur zu deutlich an dieses Gefühl, das einen übermannte, wenn man starb. Selbst jetzt, als ich nicht mehr diesen spürte, schrie ich, genau wie er. Seine Stimme zu hören, ist die sechste Scherbe Ich schrie in meinem Inneren, jedes Mal, wenn ich starb. Ich ertrank, wurde vergiftet, stürzte... Die Welt hatte viele Möglichkeiten mich zu töten. Und der Schmerz ging nicht weg. Es gab keinen Ausweg. Es schmerzte einfach nur und plötzlich, dieses eine Mal, als du vor mir von der Welt gingst. Etwas in mir, verstand es. Entweder du oder ich. Ein Konflikt, den er nicht ertrug und sich von mir distanzierte. Als er sich von mir trennte, entstand die siebte Scherbe Du warst atemlos, als du vor mir weg liefst. Die Angst stand dir in den Augen geschrieben. Ich schrie und wehrte mich, war aber zu müde, um genug Kraft zu haben, um dich zu retten. Er lachte und wusste, wie er uns vor Schmerz bewahren konnte. Du kamst schließlich in eine Sackgasse. Er hatte es so geplant. Langsam näherte er sich dir, wissend, welches Ende es nehmen würde. Ich hatte es geahnt und versucht dich zu warnen. Doch du warst mir nicht fern geblieben. Und jetzt konntest du es nicht mehr. Seine schmalen Finger legten sich um deinen Hals. Ich spürte wie er zudrückte. Du hast nach Luft geschnappt. Sie ging dir aus. Deine rosafarbenen Wangen wurden etwas blau. Ich flehte ihn an es nicht zu tun, doch er lachte. Ich zerbrach erneut, als ich dich das erste Mal, mit meinen eigenen Händen tötete. Die letzte Scherbe entstand, als ich dich tötete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)