Erzähl mir ein Märchen von Khaleesi26 ================================================================================ Kapitel 1: Es war einmal… ------------------------- „Es war einmal ein kleiner Prinz und eine kleine Prinzessin, die in einem weitentfernten Königreich lebten. Die Beiden begegneten sich oft, denn ihre Schlösser lagen nah beieinander. Man könnte sagen, die beiden Königskinder kannten sich schon seit Kindesbeinen an…“ „Taichi Yagami, gib das sofort wieder ZURÜÜÜCK!“ „Ha ha, komm und hol’s dir doch!“ Der kleine braunhaarige Junge lachte auf und rannte mit seiner Beute in der Hand davon. Das kleine Mädchen, welchem er soeben das Spielzeug weggenommen hatte, stand da und ballte die Hände zu Fäusten, während sich ihre Augen mit Tränen füllten. Ihre Lippen bebten und ihre Beine wurden weich, so dass sie weinend und laut schreiend auf den Boden sank. Warum musste er sie immer so ärgern? Manchmal war er richtig gemein zu ihr! Das kleine Mädchen mit dem braunen Pferdeschwanz schrie sich die Kehle aus dem Hals, während sie sich immer wieder mit ihren kleinen Händen über die nassen Augen wischte. „Näh näh näh näh, du Heulsuse!“, rief der Junge ihr entgegen und wedelte ihr aus sicherer Entfernung mit ihrer Puppe zu. Allerdings bemerkte er nicht, wie plötzlich eine Frau neben ihn trat, die Hände an die Seite gestemmt und erbost auf ihn hinabblickte. Das kleine Mädchen wurde plötzlich still, als sie die Frau sah und wartete gespannt darauf, was passieren würde. Dem Junge fiel auf, dass seine Kindergartenfreundin aufgehört hatte zu weinen und folgte ihrem überraschten Blick. „Tai…“, sagte die Frau verheißungsvoll, während das Lachen des Jungen augenblicklich erstarb und ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. „Hast du Mimi etwa schon wieder ihre Puppe weggenommen?“, fragte sie ihn und schien sichtlich wütend auf den kleinen Jungen. Tai stammelte herum, dass sie angefangen habe ihn zu ärgern und dass er es ihr nur heimzahlen wollte, doch die Frau hörte ihm nicht zu, sondern gab ihm stattdessen einen Klaps auf den Hinterkopf. „Au! Mama!“, schimpfte der kleine Junge und rieb sich den Kopf. „Du gibst sie ihr sofort wieder!“, befahl seine Mutter streng und packte ihn am Schlafittchen. Tai zappelte wild herum, doch Frau Yagami ließ sich gar nicht von ihrem kleinen Rotzbengel beeindrucken und platzierte ihn stattdessen vor der weinenden Mimi, deren große Augen abwechselnd zwischen ihm und der Puppe hin und her huschten. Widerwillig und mit zusammengebissenen Zähnen gab er ihr die Puppe zurück, welche Mimi sogleich in ihre Arme schloss und an sich presste, während sie noch ein Mal herzzerreißend schniefte. „Und jetzt entschuldige dich!“, forderte ihn seine Mutter auf und sah ihn eindringlich an. „Aber Mama, sie hat angefangen!“, protestierte Tai hektisch, wodurch er sich nur einen weiteren Klaps auf den Hinterkopf einfing. Ja, sie hatte angefangen. Sie hatte ihn ausgelacht, als er versuchte den Fußball zu schießen, dabei ausrutschte und auf die Nase fiel. Der kleine Tai war so sauer darüber, dass er ihr ihre Lieblingspuppe wegnahm und damit davonlief. Doch nun musste er sich dem Willen seiner Mutter beugen, ob er wollte oder nicht! „Ist ja schon gut. Tut mir leid“, brachte der Junge halbherzig über die Lippen, doch seine Mutter schien noch nicht zufrieden, da sie ihn weiterhin mit einem fordernden Blick ansah. Er stöhnte genervt auf und setzte erneut an. „Tut mir leid, Mimi. Ich mach’s nie wieder!“ Das Mädchen nickte leicht und nahm somit seine Entschuldigung an. Auch seine Mutter schien beschwichtigt zu sein, denn sie seufzte erleichtert auf. „Na geht doch! Und war das jetzt sooo schwer?“ Der Junge und das Mädchen sahen beschämt zur Seite. „Ach, ihr beide…“, seufzte Frau Yagami frustriert. „Wieso müsst ihr immer streiten?“ „Hihi“, lachte das Mädchen. „Das ist lustig! Wie bei Heiji und mir!“ „Jaaa“, bestätigte ihr Vater grinsend und kniff ihr in die Nase. „Wie bei Heiji und dir!“ „Ich finde es gut, dass der Junge Ärger bekommen hat“, sagte die Kleine, woraufhin ihr Vater sie mit hochgezogener Augenbraue ansah. „So?“ „Ja!“, nickte sie entschlossen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn Heiji mich ärgert kriegt er auch immer Schimpfe von seiner Mama.“ Ihr Vater musste auflachen, während seine Tochter ihn neugierig ansah. „Aber wie ging es denn nun weiter?“ „Hmm…“, überlegte er schließlich. „Also das war so…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)