The One I Love von Khaleesi26 (Michi-Woche) ================================================================================ Kapitel 1: First/ Last ---------------------- Der letzte erste Kuss Der erste Kuss ist immer etwas ganz Besonderes. Jedenfalls dachte ich das immer. Ich durfte ihn mit meiner damaligen besten Freundin erleben, von der ich dachte, sie würde das Mädchen sein, welches ich einmal lieben würde. Heute ist es nicht mehr schlimm, dass daraus nichts geworden ist. Damals jedoch brach es mir das Herz, als ich bei unserem ersten Kuss spürte, dass ich nichts spürte. Wo war der Zauber, des allerersten Kusses, von dem die Leute immer sprachen? Er war nicht da – und das war gut so. Denn wäre es nicht so gewesen, hätte ich mich niemals mit Mimi getroffen. Sie hätte mich nicht nach dem Training abgeholt. Wir wären nicht in den Park gegangen. Wir hätten uns nicht gemeinsam den Sonnenuntergang angesehen. Sie hätte nicht so verdammt schön ausgesehen, in dem hellroten Licht. Ich hätte sie nicht um eine Verabredung gebeten. Sie wäre nie mit mir ausgegangen. Sie hätte mir nie gestanden, dass sie mich schon immer mochte. Ich hätte sie nicht in die Arme genommen, sie an mich gezogen und ihr tief in die Augen gesehen. Ich hätte nie den Zauber gespürt. Doch da war er – der Zauber des letzten ersten Kusses meines Lebens. Kapitel 2: Change ----------------- Veränderungen sind immer gut – oder? Wenn aus Freundschaft plötzlich Liebe wird, ist das gut – oder? Wenn er für dich die Welt bedeutet und du alles für ihn tun würdest, ist das gut– oder? Es ist egal, was einmal war, denn wichtig ist, was jetzt ist – oder? Wir gehen im Park spazieren. Wie so oft, nachdem ich Tai vom Training abgeholt habe. Er hält meine Hand und erzählt mir von seinem Tag. Es ist noch ganz frisch – das zwischen uns. Die Liebe. Plötzlich hält er inne. Sieht nicht mehr mich an, denn sie kommt uns entgegen. Sora. Meine beste Freundin. Seine beste Freundin. Sie sieht uns an, lächelt… und geht weiter. Diese eine Sache, die immer noch unausgesprochen zwischen uns ist, die bleibt stehen. Wie auch mein Herz, als ich seinen Blick sehe. Er sieht ihr traurig hinterher. War ich das? Habe ich sie entzweit? Er drückt meine Hand und sieht mich liebevoll an. „Wir gehören zusammen, das weißt du, oder?“ Ich nicke. „Und sie weiß es auch. Sie weiß nur noch nicht, wie sie damit umgehen soll.“ Ich nicke. Hat er recht? Als wir uns näherkommen und uns küssen, lässt er mich alle Zweifel verdrängen. Veränderungen sind immer gut – oder? Kapitel 3: Together ------------------- Wie glücklich ich darüber bin, etwas zu haben, weswegen es so schwer fällt Abschied zu nehmen. „Tai?“ Wer kann das schon von sich behaupten? „Taichiii?“ Sie wedelt mit der Hand vor meinen Augen rum. „Der Flieger wartet nicht.“ Ich grinse und ziehe sie an mich. „Du weißt, du wirst mir fehlen“, sage ich und sie lächelt. „Und du weißt, dass ich dir jeden Tag schreiben werde.“ Schreiben. Im Zeitalter von FaceTime und Skype. Sie ist so süß. Ich küsse sie auf ihre weichen Lippen, was mir den Abschied umso schwerer macht. Ich weiß, ich werde sie vermissen. „Warum muss New York nur so verdammt weit weg sein?“, seufze ich. „Es ist ja nur für ein Jahr.“ Zum Abschied küsst sie mich noch einmal und säuselt: „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch“, sage ich und lasse sie schweren Herzens los. Ehe sie geht, dreht Mimi sich noch einmal um und drückt mir einen Umschlag in die Hand. „Dein erster Brief. Ich sagte doch, ich werde dir jeden Tag schreiben.“ Sie zwinkert mir zu und verschwindet für ein ganzes Jahr aus meinem Leben. Ich öffne den Brief und muss lächeln. „Together forever, never apart, maybe in distance, but never at heart.“ Kapitel 4: History ------------------ Wenn Menschen auseinandergehen, geht dann auch die Liebe zwischen ihnen irgendwann woanders hin? Ich liebe ihn so sehr, dass es weh tut. Ihn während der ganzen Zeit so unendlich zu vermissen und dabei ständig zu wissen, dass ich nichts dagegen tun konnte, schmerzte. Tage vergingen. Wochen vergingen. Monate vergingen. Schließlich stehe ich nach einem ganzen Jahr wieder hier, am Flughafen. Und der Gedanke, ihn gleich zu sehen, wühlt mich auf. Zwar glaubte ich fest daran, dass unsere Liebe das schon irgendwie aushalten würde, doch… ein Jahr ist eine lange Zeit. Plötzlich zweifle ich. War unsere Geschichte längst vorbei, ehe sie richtig begonnen hatte? Sind seine Gefühle wirklich noch dieselben, wie vor einem Jahr? Hat unsere Beziehung nach all der Zeit überhaupt noch eine Chance oder haben wir uns voneinander entfernt, ohne es zu bemerken? Er kommt auf mich zu und ich halte den Atem an. Er lächelt sein Lächeln, zieht mich in seine Arme und flüstert mir ins Ohr: „Endlich!“ Und plötzlich ist es wie am Anfang. Als wäre nicht eine Minute seit unseres Abschieds vergangen. Jetzt bin ich mir sicher. Unsere Herzen werden immer eins sein. You have to remember the beginning when you are near to the end. Kapitel 5: Crossover -------------------- Wenn aus Freundschaft Liebe wird und aus Liebe Freundschaft Es gibt auf der Welt für mich nichts Schöneres als sie so strahlen zu sehen. Ihre Augen leuchten und ich bin mir sicher, dass sie im Moment das glücklichste Mädchen auf der Welt ist. Stolz zeigt sie meiner Schwester den Ring, den ich ihr vor unseren Freunden an den Finger gesteckt habe. Wir hatten wirklich keine leichte Zeit. Unsere Liebe wurde auf eine harte Probe gestellt, als Mimi für ein Jahr nach Amerika ziehen und dort ihren Schulabschluss machen musste. Danach kam sie zurück und seitdem durften wir eine wundervolle Zeit miteinander erleben. Noch nie war ich mir so sicher, wie heute Abend. Mir fällt auf, dass jemand in der Runde fehlt. Ich gehe zu ihr nach draußen auf den Balkon unserer Wohnung. „Ist alles okay bei dir?“, frage ich sie. Sora schaut wehmütig ins Wohnzimmer. „Sie sieht sehr glücklich aus.“ Dann lächelt sie mich an. „Wenn sie es ist, dann bin ich es auch. Ich wünsche euch nur das Beste, Tai. Euch beiden.“ „Danke“, sage ich aufrichtig und ich weiß, dass nun endlich alles gut zwischen uns ist. Das erste Mal seit langem sind wir wieder Freunde. Einfach nur Freunde. Kapitel 6: Balance ------------------ It’s okay not to be okay „Ich könnte dich zum Mond schießen, Tai!“ Ich bin so sauer! Warum hat er ausgerechnet heute ein Fußballspiel? „Wir haben heute das Probeessen für die Hochzeit.“ Er packt unbeirrt weiter seine Tasche. „Dann hättest du mir das eher sagen sollen. Und nicht eine Stunde vor dem Spiel“, sagt er gelassen, was mich nur noch mehr aufregt. „Ich wusste nicht, dass du heute ein Spiel hast“, rufe ich ihm aufgebracht entgegen. Er packt weiter. So, das reicht! „Jetzt schau mich verdammt noch mal an, wenn ich mit dir spreche, du... Fußball verliebter Idiot!“ Wütend stampfe ich mit dem Fuß auf und er sieht mich stirnrunzelnd an. Dann grinst er. „Schau mich nicht so an!“ „Ich soll dich doch anschauen“, sagt er und grinst weiter. Ich verschränke die Arme vor der Brust. „Aber nicht so.“ Tai lässt von seinen Sachen ab, kommt auf mich zu und zieht mich an sich. „Du bist einfach so süß, wenn du dich aufregst. Was hältst du davon, wenn wir zu keiner Veranstaltung hingehen und einfach sagen, wir sind krank? Du bist schon ganz rot im Gesicht, du musst dringend ins Bett.“ Ich muss lachen. Wir sind wirklich unmöglich… und perfekt. Kapitel 7: Timeless ------------------- I love her and that’s the beginning and end of everything. Immer noch verstehe ich nicht, wie das möglich ist. Selbst jetzt nicht, als wir endlich vorm Altar stehen. Wie kann ein Mensch einen anderen Menschen nur so lieben, wie ich sie liebe? Bedingungslos. Von dem Tag an, als wir uns das erste Mal geküsst haben, wusste ich es. Mit ihr hat alles angefangen und mit ihr wird alles enden. Mit ihr hat alles einen Sinn. Endlich spricht Mimi das einzige Wort aus, welches ich heute hören möchte. „Ja.“ Ich lächle sie an. Endlich ist sie meine Frau. Für immer. And in that moment, I swear we were infinite. Ich liebe dieses Lächeln. Es gibt mir Sicherheit und Mut. Ich wusste, wir sind füreinander bestimmt. Spätestens an dem Tag, an dem er mich vom Flughafen abgeholt hat. Von da an wusste ich, es gibt nichts auf der Welt, was uns trennen kann. Keine Länder, keine Ozeane, nicht einmal die Zeit konnte uns trennen. Endlich spricht Tai die einzigen Worte aus, die ich heute hören möchte. „Ja, ich will.“ Wir besiegeln unsere Liebe mit einem Kuss. Bis, dass der Tod uns scheidet? Nein. Denn unsere Liebe ist unendlich. Sie ist zeitlos. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)