Familientreffen von TheUchihaClan ================================================================================ Kapitel 1: Trautes Heim, Glück allein ------------------------------------- Überarbeitet : Inhalt wurde überarbeitet und verändert. Der Kern der Geschichte ist weiterhin unverändert, jedoch wurden teilweise längere Abschnitte hinzugefügt "Es macht dich fertig, nicht?", fragte sie vorsichtig und bedacht, "Du bist so verschlossen seitdem" "Es ist in Ordnung, mach dir keine Sorgen. Das ist nicht gut für den Kleinen.", bewichtigte ich sie. "Bald ist es so weit. Das macht mich ganz nervös.", gestand sie unsicher. "Du wirst es bewältigen", versicherte ich ihr wiederum. "Ja, so lange du bei mir bist", lachte sie glücklich auf. Ihre Hand, an dessen Finger ein hochkarätiger Verlobungsring steckte, lag sachte auf dem runden Babybauch. "Ich freue mich, dass du, ich und unser Sohn eine richtige Familie sein werden. Wenn ich mir so vorstelle, wie du mit ihm spielen und lachen wirst, dann kann ich einfach nicht aufhören zu grinsen.", strahlte die hochschwangere Frau. An mich gekuschelt schloss sie für einen Moment ihre Augen, genoss sichtlich die Nähe und Wärme. Ich merkte wie die Erschöpfung durch die kräftezerrende Schwangerschaft sie überkam. Sanft drückte ich ihr einen Kuss auf die Stirn, als sie schließlich neben mir einschlief. Und genau jetzt, in diesem Moment, kam es zurück. Die Sehnsucht nach Geborgenheit, Sicherheit und Rückhalt. Dabei war bis eben noch alles perfekt. Aber jetzt? Wie unsichtbare Klauen kletterte das Gefühl mir den Rücken hinauf. Als würde ein Ungeheuer in mir toben und mich zerfleischen ohne, dass auch nur irgendwer es merkte. Mit der Zeit war es schlimmer geworden. Ich wartete nur noch darauf, dass ich daran verbluten würde. Aber weißt du was? Es nahm kein Ende. Ohne meine Verlobte zu wecken stand ich auf und verließ das Schlafzimmer. Beim Vorbeigehen blickte ich in das Kinderzimmer meines bisher ungeborenen Sohnes. Alles war in weiß und zartblau gehüllt. Überall Teddybären, Deckchen und Rüschen. Schmerz und Bedauern überkam mich. Ich wand meinen Blick ab und verließ das Apartment. Als ich damals erfuhr, dass ich Vater eines Kindes sein werden würde, hatte ich mich unendlich gefreut, doch die Geschehnisse, die mir in den letzten Tagen den Schlaf raubten, dämmten meine Freude sichtlich ein. Inzwischen wünschte ich mir soger, dass das Kind nicht da wäre. Es machte alles schlimmer. Ich werde dem Kind nähmlich nicht helfen können. Niemand wird dazu in der Lage sein werden. Denn es hat mein Blut. Es zu erziehen wird unmöglich sein. Ganz gleich ob wir es versuchen oder nicht. Ganz gleich ob hier oder wo anders. Ganz gleich ob ich da bin oder nicht. Unausweichlich, so war es. Die Erkenntnis traf mich tief. Und so enschied ich mich. Aus meiner Hosentasche zog ich einen Skinnner. Einst gehörte es meinem Großvater. Damit hatte er seine Beute bei der Jagd ausgenommen. Ich fuhr mit den Fingern die Klinge entlang. So scharf wie eh und jeh. Kurzer Hand bog ich in die Gasse ein, wo ich dann einen Moment verharrte. Mehrere Menschen, mehrere potenzielle Zielobjekte liefen vorbei, doch ich rührte mich nicht. Keiner von ihnen war, wonach ich Ausschau hielt. Also ließ ich mir Zeit und beobachtete, bis ich fand was ich suchte. Eine Dame, alt und schwach. Ein wenig erinnerte sie mich an meine Großmutter. Selig lächelnd spazierte sie die dunklen Straßen entlang. Mein Blick wanderte zum Boden. Ich wollte sie nicht länger ansehen. Wie schon viele andere an diesen Abend lief auch die alte Dame an meiner Gasse vorbei. Ich kniff die Augen zusammen und kam aus meiner Gasse zu der Frau gestürmt. Einen Augenblick später drang die Klinge schon in warmes, weiches Fleisch ein. Blut quoll aus der Wunde. Ein lautes röcheln und gurgeln ertönte. Nach kurzer Zeit wurde es dann still. Ich blickte nun wieder zu der alten Dame. Das selige Lächeln war fort. Stattdessen starrten mich ihre toten Augen aus einer schmerzverzerrten Fratze an. Ein Passant erblickte die kümmerliche Gestalt am Boden und zückte das Handy um Polizei und Notdienst zu kontaktieren, welche auch schnell erschienen. Von allen Seiten wurde ich angestarrt, während weitere Polizisten unter Sirenengeheul angerasen kamen. Sie legten mir Handschellen an und führten mich ab. Dabei waren sie keineswegs zimperlich, warum sollten sie auch? Ich war es offensichtlich auch nicht. Noch ein letztes mal betrachtete ich die Leiche, worauf sich ein Kloß in meinem Hals bildete. Doch jetzt gerade hatte ich keine Zeit um alles zu überdenken und selbst wenn ich sie gehabt hätte: ich wage es zu bezweifeln, dass es jetzt noch einen Unterschied gemacht hätte. Jetzt war es schließlich unmöglich die Entscheidung zu ändern. Dafür war es zu spät. Viel zu spät. Lebenslang, so hieß es. Da gab es nicht viel zu machen. Von vornherein nicht. Meine Verlobte hatte vor weinen ganz geschwollene Augen. Sie war ein so guter Mensch gewesen. Das hatte sie nicht verdient, doch das Fünkchen Reue kam viel zu spät. Jetzt war sie allein mit einem ungeborenen Sohn und einem gebrochenem Herzen. Ob sie mir je vergeben werden würde? Ich hoffte nicht. Ich war schon immer ein schrecklicher Mensch gewesen. Ich würde ihr Leben nur weiter zerstören. Hoffentlich wird sie doch noch glücklich werden. Zusammen mit einem anderen Mann. Und mit meinem Sohn. Falsch unserem Sohn...oder wohl doch eher nur ihrem...? Vielleicht wird er anders sein als ich, schließlich ist er auch ihr Kind und sie besaß schon immer solch eine reine, liebliche Seele wie sie doch nur ein Engel haben könnte. Sie wird ihn sicher gut erziehen. Bestimmt. Vielleicht würde ich ihn sogar eines Tages sehen können...? Wer weiß... Nun war ich zum ersten mal hier, in einem Gefängnis. Es war nicht so wie erwartet. Aber ich bin mir auch nicht sicher was genau ich erwartet hatte. In typischer orangener Sträflingskluft wurde ich nun auf den Hof der Strafanstalt geschickt. Jetzt traf ich auf andere Insassen. Rastlos wanderte mein Blick umher, immer weiter nach ihnen suchend. Schließlich erkannte ich von weitem ihre Silhouetten. Der Kloß, den ich seit dem Anblick der alten Frau hatte, war plötzlich weg, genauso wie jede Reue oder Schuld. Ich begab mich zu den Mithaftierten an einer Holztribüne. Mit einem Mal verflog auch die Sehnsucht, die mich sonst fast erdrückte, das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit überkam mich. Das Ungeheuer in mir war mit einem Mal verschwunden und allein dieser Anblick genügte um mein zefleischtes Inneres zu flicken. Endlich. Ich fühlte, wie die Einsamkeit verschwand, als ich die vertrauten Gesichter eingehend musterte. Das ist sie. Meine Familie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)