Willst du mit mir gehen? von RinRainbow (Koumi-Woche) ================================================================================ Kapitel 1: Die Andere --------------------- „Ich gehe schon mit einer Anderen. Es tut mir leid.“  Mimi blieb wie erstarrt stehen. Sie hatte sich wohl verhört. Ungläubig blinzelte sie ein paarmal, doch das Bild welches sich ihr bot verändert sich dadurch nicht. Da auf dem Schulhof stand Izzy, vor ihm ein Mädchen aus seinem Computerclub, welches ihn verlegen ansah. Vor ein paar Sekunden hatte genau jenes Mädchen ihn gefragt ob er mit ihr zum Abschlussball gehen wollte. Izzy. Mimis Izzy um genau zu sein. Mimi hatte keine Zweifel gehabt, dass ihr bester Freund diesem Mädchen absagen würde. Nur die Begründung riss gerade ein tiefes Loch in ihr Herz.  „Ich gehe schon mit einer Anderen.“  Wie in Trance drehte Mimi sich um. Eigentlich hatten sie und Izzy nach Schulschluss gemeinsam nach Hause gehen wollen, aber daran war jetzt nicht mehr zu denken. Langsam, Schritt für Schritt entfernte sie sich vom Schulhof. Entfernte sie sich vom ihm. Sie fühlte sich leer. So leer.  „Mimi?“, rief plötzlich jemand hinter ihr. Tränen stiegen ihr in die Augen als sie seine Stimme erkannte. Sie konnte sich nicht umdrehen. Er durfte sie nicht sehen. Nicht so.  „Ich..es tut mir leid..ich muss los..“, murmelte sie leise und beschleunigte ihre Schritte.  „Aber ich dachte wir gehen zusammen?“, fragte Izzy verwirrt. „Mimi? Mimi hey, warte doch...“  „Einen Teufel werde ich tun“, dachte Mimi und begann zu laufen. Hinter ihr versuchte Izzy mit ihrem Tempo Schritt zu halten, doch gab nach ein paar Metern keuchend auf. Kopfschüttelnd sah er seiner besten Freundin hinterher. Was hatte sie nur?   „Ich meine hallo?!“ Wütend griff Mimi nach der Kekspackung, die Sora gerade auf den Küchentisch gestellt hatte, und riss sie auf. „Wir reden hier von Izzy. Izzy. Wer will denn bitteschön mit Izzy zum Abschlussball gehen?!“ Sie krallte sich den ersten Keks und stopfte ihn sich in den Mund.  „Naja Mimi“, begann Sora, wurde aber prompt von ihrer Freundin unterbrochen.  „Und überhaupt! Wie kommt er dazu mit irgend so einer dahergelaufenen Tussi zum Ball zu gehen?! Was denkt der Idiot sich?“ Der nächste Keks wanderte in ihren Mund. „Ich hatte mir das alles schon so schön vorgestellt. Und jetzt macht er einfach alles kaputt! Ich meine..“ Sie warf energisch ihre Haare zurück. „Es war doch klar, dass er mit mir zum Ball gehen wird!“   „Ja aber Mimi....“, versuchte Sora es wieder.  „Gut, wir haben nie darüber gesprochen, aber das war auch nicht nötig. Es war eine stillschweigende Vereinbarung zwischen uns! Jeder wusste es! Andererseits, okay, ich finde sicher einen besseren Begleiter als Izzy! So toll ist er schließlich auch nicht!“  „Mimi ich...“  „Ahhh“, rief Mimi dann plötzlich und schlug mit der Hand auf den Tisch. „Du hast Recht Sora! Wem mache ich hier was vor? Izzy ist perfekt. Er ist klug, süß, witzig...kein Wunder, dass er schon eine Begleiterin hat!“ Traurig ließ sie ihren Kopf auf die Tischplatte sinken. Stille.  Sora wagte einen letzten Versuch. „Was hast du denn jetzt vor Mimi?“  „Sora..“ Mimi hob den Kopf und sah die Ältere bittend an. „Du musst mir einen Gefallen tun...“   Matt musterte die zwei Mädchen, die gerade an seiner Haustüre geklingelt hatten überrascht. „Hallo“, sagte er und küsste Sora zur Begrüßung. Dann betrachtete er Mimi argwöhnisch. Diese lächelte ihn zuckersüß an.  „Matt“, begann sie feierlich. „Du wirst mit mir zum Abschlussball gehen.“ Stille.  „Werde ich nicht“, antworte Matt dann trocken.  „Wirst du doch“, widersprach Mimi ihm.  „Nein.“  „Doch!“  „Nein!“ Hilfesuchend wandte Mimi sich an Sora. „Sag du doch auch mal was!“  Die Takenouchi lächelte ihren Freund entschuldigend an. „Also ich..“  „Siehst du, Sora hat es erlaubt!“ Triumphierend blinzelte Mimi Matt an.  Dieser wandte sich ärgerlich seiner Freundin zu. „Du hast was?!“  „Ähm also ich...“, begann Sora zu stottern, bevor sie schließlich hilflos abbrach.  Der Blonde schüttelte den Kopf. „Hör zu.“ Er drehte sich wieder zu Mimi um. „Es ist mir völlig egal ob Sora es erlaubt hat. Wenn ich zu einem Abschlussball gehe dann nur mit meiner Freundin. Die ich liebe. Auch wenn sie mich bei der ersten Gelegenheit an ihre beste Freundin abtreten will..“  „Oh Matt“, rief Sora. „So war das nicht gemeint ich wollte nur..“  Er griff nach ihrer Hand und sah ihr tief in die Augen. „Sei ehrlich Sora. Willst du wirklich, dass ich mit Mimi zum Abschlussball gehe?“  Sie senkte schuldbewusst den Kopf. „Ich..nein.“  Er lächelte und zog sie näher. „Wusste ichs doch.“ Er nahm sie in den Arm und drückten ihr einen Kuss auf die Stirn.  Mimi schüttelte ungläubig den Kopf. „Na vielen Dank auch Sora“, sagt sie leise. Dann fiel ihr Blick auf die Schuhe die hinter Matt im Eingangsbereich der Wohnung standen. „Ist T.K bei dir?“, fragte sie Matt unvermittelt. Dieser löste sich kurz von Sora. „Ja, warum...?"  „Super.“ Ohne ein weiteres Wort drückte Mimi sich an den zwei Verliebten vorbei in die Wohnung, schlüpfte aus ihren Schuhen und lief ins Wohnzimmer. Dort auf der Couch saßen T.K. und Kari, Händchen haltend und sahen sich ein Film an. Mimi blieb vor ihnen stehen und musterte T.K mit hochgezogenen Augenbrauen. „Ja...das müsste gehen..“, murmelte sie.  „Ähh?“ T.K und Kari tauschten einen kurzen Blick.  „Mimi? Hallo?“  „Okay T.K!“, rief Mimi enthusiastisch. „Am besten trägst du einen schlichten schwarzen Anzug, dadurch wirkst du älter und der passt dann auf jedenfall zu meinem Kleid.“  „Zu deinem...“, wiederholte T.K verwirrt.  „Kleid!“, beendete Mimi seinen Satz.  „Äh...was?“  Die Tachikawa schnalzte ungeduldig mit der Zunge. „Na mein Kleid für den Abschlussball!" ,,Abschlussball?" T.K verstand immer noch nicht worauf das Mädchen hinaus wollte. ,,Na der Abschlussball. Auf den du mich begleiten wirst!“  Kari sah T.K entsetzt an. „Du..du gehst mit..Mimi..zum Abschlussball?“, fragte sie leise.  „Ich..nein..moment mal“, stotterte T.K. und warf Mimi einen wütenden Blick zu.  „Ich..es tut mir leid, aber...ich muss gehen...“, murmelte Kari, riss sich von T.K los und stürmte ohne ein weiteres Wort aus der Wohnung.  „Kari! Kari, bitte warte doch es ist nicht so wie du denkst!“ T.K rappelte sich hoch und lief seiner Freundin hinterher. „Vielen Dank auch Mimi!“, zischte er der Brünetten zu als er an ihr vorbei lief.    „Na toll“, dachte Mimi sich und ließ sich auf die Couch fallen. T.K konnte sie wohl vergessen. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und scrollte durch ihre Kontakte. „Aber klar!“, rief sie dann fröhlich und wählte eine Nummer. Er ging schon nach dem ersten Klingeln ran. „Hallo Joe“, flötete Mimi ins Telefon.  „Mimi?“, flüsterte Joe. „Was willst du denn? Du weißt doch, dass ich lernen muss...“  „Jaja, was auch sonst“, sagte Mimi und verdrehte die Augen. „Warum flüsterst du eigentlich?“, fügte sie dann interessiert hinzu.  „Ich bin gerade in der Bibliothek“, erwiderte Joe leise. „Und Handys sind hier eigentlich verboten..“  „Wie auch immer, du musst mir einen Gefallen tun“, unterbrach Mimi ihn unbeeindruckt.  „Oh nein“, stöhnte Joe am anderen Ende der Leitung. Dann wurde seine Stimme plötzlich leiser. „Ja ich weißt das man hier nicht telefonieren darf! Ich lege gleich auf okay?" Ein Seufzen. ,, Mimi! Ich muss jetzt wirklich aufhören, die Bibliotheksaufsicht..“  „Joe!“, rief Mimi laut. „Du musst mich zum Abschlussball begleiten!“ Stille.  Dann flippte Joe aus. „Sag mal gehts noch? Mich wegen so einem Blödsinn anzurufen?!“  „Aber Joe, dass ist doch kein Blödsinn!“, schrie Mimi empört zurück. „Das ist sogar verdammt wichtig!“  „Ich glaube du spinnst, ich....“ Dann wurde Joes Stimme plötzlich wieder leise. Stattdessen hörte Mimi eine aufgebrachte Frauenstimme.  „Das hier ist eine Bibliothek! Ein Ort der Ruhe! Was fällt Ihnen ein hier so rumzuschreien?“  „Ich..es ist nicht..es tut mir leid“, hörte sie Joe noch stottern ehe die Verbindung abbrach. Mimi schüttelte den Kopf. Joe konnte sie also auch abhaken. Sie seufzte. So wie die Dinge standen würde sie nie jemanden finden der sie begleiten würde. Außer...sie stutzte. Nein. So verzweifelt war sie nun wirklich nicht. Nein. Bestimmt nicht. Oder?   „Tai“, strahlte Mimi den Braunhaarigen an. Dieser runzelte die Stirn, trat nach draußen und zog die Haustüre hinter sich zu.  „Mimi..was willst du denn hier?“  „Tai, du kannst dich freuen!“  „Warum?“, fragte Tai naiv. „Moment mal hast du etwa was zu Essen mitgebracht?“ Seine Augen weiteten sich erfreut.  „Essen?“ Mimi rümpfte die Nase. „Gibt es für dich eigentlich noch was anderes außer Essen?“  „Klar“, kam prompt die Antwort. „Fußball!“  „Oh man..“ Mimi schüttelte den Kopf. „Egal es geht auf jeden Fall weder ums Essen noch um Fußball!“  „Schade“, sagte Tai betrübt.  „Hör zu, Taichi, du hast du große Ehre mich zum Abschlussball zu begleiten!“  Tai blinzelte sie an. „Häh? Ähm... nein?“  „Nein?!“, wiederholte Mimi ungläubig.  „Ja. Nein.“  „Tai!“, Mimi griff nach seinen Schultern und begann ihn zu schütteln. „Ich weiß wir sind vielleicht nicht die besten Freunde, aber kannst du mir nicht diesen einen Gefallen tun? Bitte?“  Er sah sie interessiert an. „Wow. Du musst echt verzweifelt sein, wenn du sogar zu mir kommst.“  „Das bin ich“, gab Mimi kleinlaut zu.  „Meine Antwort ist aber totzdem nein.“  „Na toll..vielen Dank auch!“ Das Mädchen drehte sich um und wollte gehen, doch Tai griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie zurück.  „Jetzt warte doch mal. Willst du denn nicht wissen, warum ich nein gesagt habe?“  „Nein, eigentlich nicht!“, rief Mimi genervt.  „Weil du mit Izzy zum Ball gehen wirst.“  Seine Worte waren für sie wie ein Schlag ins Gesicht. „Nein“, schrie sie hysterisch und riss sich von Tais Griff los. „Nein das werde ich nicht!“  Tai musterte sie verwirrt. „Was soll das heißen..hast du ihm etwa abgesagt?“, fragte er dann vorwurfsvoll.  „Ich?!“ Mimi war fassunglos über soviel Dummheit. „Natürlich nicht. Aber der liebe liebe Izzy geht schon mit einer Anderen!“  „Was?“, fragte der Fußballer verwirrt. „Aber...nein, das kann doch nicht sein. Er hat mir doch gesagt..“ „Ja“, unterbrach Mimi ihn wütend. „Dann hat er seine Meinung zwischenzeitlich eben wieder geändert. Vielleicht hat er eine Hübschere als mich gefunden. Oder du hast ihn falsch verstanden. Was weiß ich! Fakt ist ich werde nicht mit Izzy zum Ball gehen!“ Tränen stiegen ihr in die Augen.  „Mimi..“  „Also! Ich frage dich ein letztes Mal. Gehst du mit mir zum Ball Tai?“  Er trat unruhig von einem Bein auf das andere. „Ich..nein..ich kann nicht, es tut mir leid, aber..ich meine Izzy ist doch mein Freund und er hat ganz sicher gesagt...“  ,,Und ich?", rief die Tachikawa empört. ,,Bin ich etwa nicht deine Freundin?" Er wich erschrocken zurück. ,,Doch schon, aber..." „Schön!“, unterbrach Mimi ihn. „Schön!“ Und dann lief sie so schnell sie konnte nach Hause. Sie drehte sich kein einziges Mal um.    Sie bemerkte ihn erst als sie schon fast vor ihm stand. Er wartete direkt vor ihrem Haus. „Mimi.“ Er ging schüchtern ein paar Schritte auf sie zu.  „Na toll“, dachte Mimi sich und wischte sich hektisch über die Augen. Es hatte gerade noch gefehlt, dass er merkte das sie geweint hatte. „Izzy“, sagte sie tonlos. „Es tut mir leid, aber ich habe gerade überhaupt keine Zeit..“  „Aber Mimi..“  „Ich sagte ich habe keine Zeit!“ Sie versuchte sich an ihm vorbei zu der Haustüre zu drücken. Doch er bewegte sich nicht von der Stelle.  „Bitte Mimi“, flüsterte er. „Es ist...wichtig.“  „Gut.“ Verärgert verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Was ist los?“  ,,Ich..." Verlegen scharrte Izzy mit seinen Füßen auf dem Boden herum. Er war nervös. Warum zum Teufel war er so nervös?   Da hob er plötzlich seinen Blick und sah ihr direkt in die Augen. ,,Ich wollte dich fragen...also..willst du mit mir zum Abschlussball gehen?"  Einen Moment lang hatte Mimi das Bedürfnis ihn zu schlagen. ,,Haha, sehr witzig!", zischte sie schließlich und drehte sich um.  ,,Ich...was?" Izzy lief ihr wie ein Hündchen hinterher. ,,Heißt das.. nein?", fragte er naiv.  Genervt wandte sie sich ihm zu. ,,Richtig! Gut erkannt! Das heißt nein!"  ,,Oh. Okay..." Unsicher sah er sie an, ehe er leise fragte: ,,Aber...warum? Hast du schon einen Begleiter?"  Sie lachte laut auf. ,,Nein habe ich nicht!"  ,,Aber... dann verstehe ich nicht.."  ,,Sag mal was soll das?!" Ihr Blick war kalt. ,,Warum fragst du mich, obwohl du doch schon ein Date für den Ball hast?"  ,,Ich..was?" Izzy brach überfordert ab.  ,,Tu nicht so!", rief Mimi anklagend. ,,Ich habe dich heute nachmittag auf den Schulhof mit diesem Mädchen gehört."  Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. ,,Aber ich hab ihr doch abgesagt.."  ,,Eben! Du hast ihr gesagt du kannst nicht mit ihr zum Ball gehen, weil du schon mit jemand Anderen gehst!"  Verwirrt erwiderte er ihren Blick. ,,Aber..Mimi du verstehst da was falsch.."  ,,Oh nein!" sie lachte höhnisch. ,,Ich verstehe alles, vielen Dank. Und jetzt muss ich gehen.."  ,,Mimi!" Er griff nach ihrem Arm und zog sie grob zurück. ,,Jetzt hör mir mal zu." Sie sah ihn mit großen Augen an, so energisch kannte sie ihn gar nicht.  ,,Du bist die Andere."  ,,Was?"  Er seufzte. ,,Du bist das Mädchen wegen dem ich Kaori abgesagt habe."  ,,Ich..ich.."  ,,JA! Verstehst du es nun endlich?" Langsam breitete sich ein Lächeln auf Mimis Gesicht aus. ,,Also willst du wirklich mit mir zum Ball gehen?", fragte sie leise, nur um nochmal sicherzugehen.  ,,Natürlich. Seit wir uns kennen warst du die Einzige...bist du die Einzige..." Verlegen brach Izzy ab. Sein Wangen färbten sich rot. Mimi merkte wie ihr schon wieder Tränen in die Augen stiegen. Diesmal aber vor Freude. ,,Izzy...ach Izzy!"  Und bevor er wusste wie ihm geschah lag sie in seinen Armen.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)