Die Magie, die die Erde erweckt von abgemeldet (Kapitel 2 - Neue Kräfte) ================================================================================ Kapitel 1: Ai ------------- Kapitel 2 - Neue Kräfte "Oh Gott! Ich hab ein Unglück ahnend Herz. Mir deucht, ich säh dich, da du unten Bist, Als lagst du tot in eines Grabes Tiefe. Mein Auge trügt mich, oder du bist bleich." Julia, Shakespeares "Romeo und Julia" "Du hast die Welt aufs Spiel gesetzt!" Dieser Satz schwirrte Satoshi noch lange im Kopf umher. Wie hatte er sich nur so leicht führen lassen können? Dabei war doch so klar, dass er einen Fehler machen würde. Hätte er diesen verdammten Dachboden doch nie entdeckt! Nun würde etwas schreckliches mit der Erde geschehen... und noch schlimmer: er würde den Weltuntergang gar nicht mehr erleben, da er als Zwischenmahlzeit enden würde! Nebenbei würde er von nun an sehr einsam sein, da er niemandem von seinen Schwierigkeiten erzählen konnte. Nun ja... vielleicht gab es doch jemanden. Er wusste nicht, wie lange er noch leben würde, und er hatte noch so vieles zu erledigen. Und mit diesem Menschen würde er anfangen. Er spurtete die Treppen hinunter, immer den Tod erwartend. Vor einer der Türen stoppte er und begann wie wild zu klopfen. Yuziaru stöhnte. Wieso musste sie den Elf spielen? Sie hatte mal ein Remake des Stückes im Fernsehen gesehen, und Droll war nicht wirklich eine schmeichelhafte Rolle. Viel lieber wäre sie doch die Helena gewesen, sie liebte diese Figur. Amüsant, schüchtern, und doch realistischer Weise gesegnet mit dem Unglück nicht den Geliebten zu bekommen. Doch zumindest hatte Helena ihren Geliebten gefunden, im Gegensatz zu ihr. Sie seufzte. Ihr Bruder war jetzt mit Ayuki liiert. Er würde kaum mehr Zeit für sie, die kleine Schwester haben. Sie war nun alleine. Als sie ein knirschen hörte, richtete sie ihren Blick auf. Jemand stand im Flur, sie boshaft anlächelnd. Es handelte sich um einen Mann mit langem schwarzen Haar, dass ihm bis in die Kniekehlen reichte. Er hatte eiskalten Augen und trug ein abgetragenes Hemd nebst ebensolchen Kniebundhosen. Irgendwie machte er ihr Angst, aber sie ebenso neugierig. Was machte er hier? Wieso sah er so heruntergekommen aus? Sein Gesicht trug einen leichten Bart. Als Yuziaru den Kopf schief legte tat er es ihr gleich. Darüber musste sie lachen, was er auch kopierte. Er grinste sie nun an und diesmal war sie es, die dieses Spiegel-Spiel tat. Dann lächelte sie einfach nur und er warf ihr einen Luftkuss zu. Nun war sie ein wenig überrascht. Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn nun rannte er aggressiv auf sie zu. Erschrocken tat sie einen Schritt rückwärts, doch er stürzte sich trotzdem auf sie. Allerdings geschah nicht das erschreckende, mit dem sie gerechnet hatte, statt dessen bekam sie einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Der kurze Bart kitzelte ihre Haut. Bevor sie etwas erwidern konnte war der Mann allerdings verschwunden. Was war das nur gewesen? Schleunigst schloss sie die Tür, um zu verhindern das etwas ähnliches wieder geschehen könnte. "Ja?", fragte Sakura, als sie die Tür öffnete. Wer wohl da draußen stand? Ihre Augen wurden groß, als sie ihren Halbbruder Satoshi erkannte. Sofort wallten in ihr die Gefühle auf, die bei ihrer Trennung entstanden waren. Doch sie zeigte ihr Unwohlsein nicht. Es war eine Schwäche, ein empfindsamer Punkt an dem sie leicht anzugreifen war. "Hallo Satoshi", versuchte sie zu lächeln. "Hi", antwortete er und versuchte angestrengt dieses Lächeln zu erwidern. "Kann ich reinkommen?" ,Nein!', dachte Sakura. ,Du würdest mich doch nur wieder verletzen.' Doch sie konnte es ihm nicht verbieten. Also öffnete sie wortlos lächelnd die Tür bis zum Anschlag. Nachdem Satoshi eingetreten war schloss diese sofort wieder. Einige Minuten lang war es still. Dann: "Willst du mich nicht fragen, was ich hier mache?" Da er mit dem Rücken zu ihr saß, konnte er ihr entnervtes Gesicht nicht sehen. Trotzdem antwortete sie mit honigsüßer Stimme: "Ich dachte mir, du würdest es von alleine sagen." Sie wollte es hinter sich bringen. Dieser nagende Schmerz in ihrem Herzen begann sich auszubreiten, sie hatte ein Gefühl, als würde sie bluten, als würde sie sterben. Und das wäre vielleicht auch das Beste, was ihr passieren könnte. "Ja... hatte ich auch vor. Weißt du, mir ist heute etwas verrücktes passiert..." Nun erzählte er ihr, was auf dem Dachboden geschehen war, jedoch nicht, ohne von seinen vorigen Gefühlen diesem Ort gegenüber zu berichten. Als er geendet hatte, sah Sakura ihn mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen an. "Heißt das... du musst sterben?" "Ja", seufzte er. "Wahrscheinlich." "Aber warum bist dann als erstes zu mir gekommen? Was ist mit deinen Schwestern? Sie haben doch ein Anrecht darauf, es zu erfahren!" Trocken erinnerte er sie: "Du bist auch eine meiner Schwestern." "Oh. Du hast Recht." Sakuras Blick senkte sich. Daran erinnert zu werden verletzte sie. Wahrscheinlich wollte er ihr nur noch mal vor seinem Tod erklären, dass dies alles ein Fehler gewesen war. Vielleicht ja für ihn. Doch ihr war es wichtig gewesen. Satoshi sah ihren verletzten Blick. "Ich bin hergekommen, weil ich dir etwas wichtiges sagen wollte. Als mir klar wurde, dass ich sterben würde, realisierte ich es endlich." ,Jetzt sagt er es gleich! Er wird sagen, dass es alles falsch war!' Sakura ging in Abwehrhaltung. "Du bist für mich zu gut um wahr zu sein. Wenn du den Raum betrittst, kann ich nur dich ansehen. Ich vermisse es, wie du mich anfasst, genauso wie ich es vermisse, dich anzufassen. Ich liebe dich, Sakura, egal, ob es richtig oder falsch ist, ich brauche dich. Nur mit dir ist mir warm. Glaub mir ruhig. Also bitte, lass mich dich auch lieben. Ich sterbe, wenn du mich zurückweist, doch nicht durch IHN. Sondern durch mein Herz. Also bitte, lass mich dich lieben, Sakura." Ungläubig öffnete sie die Augen. Das konnte doch nicht wahr sein! Er liebte sie? Wirklich? Tränen strömten ihr über die Wangen. Satoshi deutete dieses Zeichen falsch. "Tut mir Leid für dich... aber ich musste es dir sagen. Es war mir wichtig. Weil ich dich nie vergessen könnte." Sie schluchzte herzlich. "Ich gehe wohl besser", meinte er. Sie hielt ihn am Hemd fest. "Du Dummkopf", jammerte Sakura. "Ich liebe dich doch auch!" Satoshi drehte sich zu seiner kleinen Schwester um. "Ganz sicher?" "Wie könnte ich mir denn sicherer sein?" Er drückte sie nun fest an sich. "Und es macht dir nichts aus, dass wir Geschwister sind?" Er fühlte, wie sie ihren Kopf schüttelte. "Nein, nicht genug, um dich nicht zu lieben." Er drückte sie fester an sich. "Mir geht es genauso", flüsterte er. Sie löste sich von ihm. "Aber was, wenn dir morgen etwas passiert?", fragte sie verzweifelt. Er schluckte. Er hatte diesen Gedanken auch schon gehabt. "Dann bitte, vergiss mich nicht." Nun begann sie erst recht zu heulen und drückte ihr Gesicht an seine Brust. Er streichelte über ihren Kopf. "Gott, dieser Lehrer macht mich fertig", knurrte Ayuki und kuschelte sich noch mehr an Tatsuya heran. Dieser amüsierte sich köstlich über die Aufregung seiner Freundin. Ihm war es eigentlich egal, dass sie dieses Stück spielen sollten. Solange er den Verlobten von Ayuki und nicht irgendeiner anderen spielen sollte, war er glücklich. Aber gut, es war ja nicht er, der als Amazone bezeichnet wurde, sondern sie. Trotzdem war er der Meinung, dass sie sich nicht so ärgern sollte. Lächelnd strich Tatsuya ihr durchs Haar. "Na, lass ihn das nicht hören." Mit der anderen Hand hielt er ihre Hüfte umklammert. Ayuki sah ihn wütend an. "Wieso nicht? Mir macht's nichts, von der Schule zu fliegen", keifte sie. "Ich habe ja noch meine Jungenschule!" Tatsuya legte den Kopf schief. "Und was ist mit mir? Ich will dich nicht mit so vielen Kerlen teilen!", jammerte er spielerisch. Nachdem sie diese Antwort gehört hatte, erhob sie sich grinsend, um ihm einen Kuss zu geben. Danach erklärte sie: "Tja, wenn du mich halten willst, musst du mir erst mal deine Liebe beweisen." Er drehte sich mit ihrem Körper, so dass sie nun auf dem Boden lag. Er beugte sich zu ihr hinunter und erwiderte diesen Kuss. "Und wenn ich dich gar nicht verdienen will? Ich kann dich auch hier und jetzt haben. Die anderen sind beim Essen, die Tür ist verschlossen..." Natürlich scherzte er nur, und das wusste Ayuki auch, aber trotzdem hob sie ihr Knie, stoppte allerdings früh genug, um ihm nicht wehzutun. "Dann habe ich meine Mittel dich zu stoppen." Tatsuya tat so, als wäre er enttäuscht. "Dann muss ich dich ja doch verdienen", klagte er mit hochgezogener Oberlippe. Sie nickte zustimmend. Nun beugte er sich hinunter, die Lippen an ihrem Hals, und kniff mit ihnen hinein. Ayuki verzog ihr Gesicht. Es erregte sie ziemlich, wie ihr Vertrauter und Geliebter versuchte, sie gefügig zu machen. Sie war ein wenig stolz auf sich selbst, ihn dazu gebracht zu haben. Es zeigte eine gewisse Macht. Als er nun die Zunge leicht hinausstreckte und über die durch ihn entstandenen Knutschflecken fuhr, stöhnte Ayuki leise auf. Sie hätte nicht erwartet, dass er SO gut ist! Selbst die Jungs auf ihrer alten Schule, die schon die letzten Klassen besuchten, waren niemals so gut gewesen! "Weiter... weiter...", entrann es ihrer Kehle. Doch nun hörte die Massage auf. Sie sah ihn an. Süffisant lächelnd blickte er zurück. "Wieso hast du aufgehört?", hauchte sie. "Tja, mehr musst DU dir erst einmal verdienen." Mit diesen Worten stand er von ihr auf, jedoch nicht, ohne zuvor noch einmal Ayuki zwischen ihren Brüsten zu streicheln, neben den Nippeln die dort empfindsamste Stelle. Als er das Zimmer verließ war ihr eines klar: Jetzt hatte er SIE in der Hand! Immer noch mit verweintem Gesicht schob Sakura sich an ihrem Halbbruder vorbei und ging auf die Tür zu. Enttäuscht sah Satoshi ihr nach. Wieso sollte sie ihm jetzt auch hinterher rennen? Es war doch egal ob er sterben würde oder nicht. Man konnte Gefühle nicht erzwingen. Doch zu seiner Überraschung drehte sie den Schlüssel um, statt die Tür zu öffnen und ihn liebevoll rauszuwerfen. Dann sah sie ihn wieder an. "Weißt du noch, was wir zwei noch vor kurzem teilen wollten?", fragte sie. Satoshi hob erstaunt eine Augenbraue. Waren sie dafür schon bereit? "Und das willst du auch wirklich immer noch, nicht nur aus Mitleid?", fragte er halb hoffend, halb zweifelnd. Sie nickte unter Tränen. "Ja. Ich liebe dich." Er musste unwillkürlich lächeln. Sakura liebte ihn also. Er schritt auf sie zu und umarmte sie liebevoll. "Ich liebe dich auch", flüsterte er ihr ins Ohr. Er roch an ihrem Haar. Es duftete nach Holz, nach Weihrauch. Satoshi schob ihre Hose nach unten, während Sakura seinen Gürtel öffnete. "Bist du bereit?", fragte er. Sie nickte stumm. Er zog sie auf ihr Bett, wo sie sich weiter auszogen. Als die Tür des Lehrerzimmers schwungvoll aufgerissen wurde, sah Slyzzor Snyder neugierig von seinen Papieren auf. "Was ist los, James?", fragte er. Der junge Lehrer, völlig außer Atem, war vorerst eine Sekunden still, doch dann stammelte er: " Chef... etwas schreckliches ist geschehen!" Er keuchte wieder. Er war den Weg vom Dachboden nach unten ins Büro gestolpert - um zu entdecken, dass niemand da war. Dann war er zu den Proben gerannt und hatte Snyder knapp verpasst. Nun war er wieder ins Lehrerzimmer gerannt und hatte seinen Brötchengeber zwar angetroffen, doch war vollkommen atemlos. "Setzen sie sich doch erst einmal und nehmen sich ein Glas Wasser. Oder möchten sie Tee? James, ich sehe wie angespannt sie sind, ich rufe sofort Tina." Bevor er allerdings seine Assistentin rufen konnte, hielt der Jüngere ihm den Mund zu. Wütend starrte er ihn an. Was war das für ein Benehmen? Seinem Arbeitgeber den Mund zu zuhalten! "Entschuldigen sie", keuchte James O'Brian, " aber es ist wichtig. Ihr... der Gefangene..." Er hustete, da auch er Asthmatiker war. Doch Snyder verstand. Er wurde kalkweiß im Gesicht. "Er ist doch nicht entkommen?", fragte er bestürzt. "Doch." "Dann rufen sie die Eltern an!", verlangte er mit gerunzelter Stirn. "Die müssen entscheiden, ob ihre Kinder nun hier bleiben oder ob die Schule geschlossen wird, bis das Problem beseitigt ist!" James nickte. "Das mache ich sofort. Sagen sie, wann soll der ,Elternabend' denn sein?" "In drei Tagen." Nayda wippte mit ihrem Fuß auf und ab, während sie mit ihrem Kugelschreiber spielte. Sie hatte gerade nichts zu tun. Dieser Job langweilte sie sowieso zutiefst, doch da sie keine andere Möglichkeit sah, gut abzusahnen, machte sie ihn. Sie hätte stattdessen eigentlich als Modell für den Playboy arbeiten können, doch sie wollte ihre Tochter ja nicht allzu sehr blamieren. Plötzlich klingelte das Telefon und sie griff geschwind zum Hörer. Endlich Arbeit! "Hallo, hier in der Leserberatung Marie-Claire, Nayda Genda am Apparat." "Hallo, Schatz." Es handelte sich nur um ihren Ehemann. Enttäuscht fragte sie: "Warum rufst du an?" "SYM hat uns angerufen." Sie seufzte. "Und, was hat Tamayo diesmal angestellt?" "Nichts. Es geht um einen äußerst wichtigen Elternabend." "Für den wir ziemlich viel Flugkosten hinblättern müssten." "Genau. Aber wir könnten uns auch einfach teleportieren lassen, wie die Kinder." "Hm." "Wollen wir?" "Wieso nicht. Wann?" "In drei Tagen." "Haut hin. Ich frag, ob ich nen Artikel über London schreiben kann. Bis heute Abend." "Bis heute Abend." Tut, tut. Er hatte aufgelegt. Nayda tat es ihm gleich. Endlich hatte sie etwas zu tun. Pai Yamato ging aus ihrem Zimmer. Sie fühlte sich nicht wohl, so allein. Ihre Schwester hatte sich nach den Proben mit Tatsuya verzogen, und Satoshi konnte sie auch nicht finden. Es war zum aus der Haut fahren. Und Freunde hatte sie auf dieser Schule auch noch keine richtigen gefunden. Sie fühlte sich deprimiert, alleingelassen und hässlich. Ersteres rührte von ihrem Leben auf dieser Schule her, besonders, da sich seit der Zeit auf ihrer alten Schule, auf der sie auch keine Freundschaften schließen konnte, scheinbar nichts geändert hatte. Der zweite Punkt hatte wohl eher etwas damit zu tun, dass ihre Geschwister sich von ihr abwandten und ihre eigenen Wege gingen, die Blutsverbindung vergessend, was wohl auch verständlich war. Und letzteres fand seinen Ursprung schon im zweiten Punkt, sowie in einem weiteren: Zum ersten waren ihre Geschwister nun ihre eigenen Menschen aus Liebesgründen; die Schwester, weil sie geliebt wurde, der Bruder, weil ihm die Liebe verboten war, auch wenn er zurückgeliebt wurde. Doch zumindest sahen sie im Gesicht eines anderen engelsgleich aus; doch Pai blieb dies versagt. Sie selbst, zumindest ihrer Meinung nach, war hässlich, wenn auch exotisch in ihrem Heimatland anmutend (und auch hier, denn das Asiatische konnte man nicht verstecken), doch trotz alledem keine Schönheit; was stimmte, sie war zwar hübsch, doch keine große Schönheit (obwohl dies sicher mit dem Alter käme). In keiner Zeit hatte sich jemals jemand in sie verliebt - ein harter Stich ins Ego, wohl gemerkt. Ob sie wohl ewig allein bliebe? Sie fände schnell jemandem zum Lieben, hatte vielleicht schon, doch dies war auch leichter als selbst geliebt zu werden. Für dieses Unterfangen bräuchte man ganz andere Mittel. Wohl solch gute Figur wie Tina, solch hübsches Gesicht wie Sakura und einen Charakter, so frei, ungezwungen und individuell wie der Tamayos. Doch hatte Pai weder das eine, noch das andere. Und sie hatte auch nicht die Macht, sich ihrer eigenen Schönheit bewusst zu werden. Nein, das könnte sie niemals. Sie wusste nicht, was die Herren der Schöpfen von dem Mädchen hielten, das in diesen Kleidern steckte. Sie würde es nie wissen. Wohl, oft hörte sie Erwachsne hinter ihrem Rücken sagen: "Ei, ein süßes Kindchen steht da." Doch sicher, sie sahen nur ein Kind, und Pai war sich sicher, dass dies lange so bleiben würde; denn war sie nicht fast gebaut wie ein Junge, flach, vielleicht etwas Brust, mit einem noch flacheren Hintern? Nichts konnte sie niemandem bieten - Tatsache. Sie stieg die Treppen nach unten, in die Bibliothek wollend, als etwas ihr Augenmerk auf sich zog. Eiligst rannte ihr Lehrer, Mr. James O'Brian, wie er den Gang entlang hastete, seine Krawatte aus Nervosität lockernd. Er bemerkte sie gar nicht. Ein Kloß bildete sich nun in Pais Hals - wieso musste ihr dass passieren? "Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiin!!", kreischte es in ihrem Schädel. "Was soll das?", dachte Sakura. Auf einmal war sie an einem Pfahl festgebunden, um ihre Füße knisterte das brennende Holz. Im Hintergrund hörte sie eine Stimme dozieren. "So vertreiben wir dich... Succubus oder Hexe, die ihrem Vergnügen bei der Unzucht mit dem Inccubus frönt... auf das dieses Feuer deine Seele läutert, sollte es sie noch geben oder je eine gegeben haben... die Menschen zu erretten vor deinen Taten..." Sie sah die Flammen an ihrem Kleid züngeln, sie spürte, wie ihre Füße versengt wurden. "...eine Warnungen an alle deine Genossinen... sich stellen sollten, damit Gott ihrer Seele gnädig ist..." Das Feuer fraß nun ihr Haar, doch Sakura schrie nicht. Sie bereute nichts, und das wollte sie auch zeigen. Doch es machte sie wütend, wie dieser Mann von ihr und Gott sprach. "FÜR UNS GIBT ES KEINEN GOTT! DIE GROSSE GÖTTIN BESCHÜTZT UNS UND WIRD MICH NUN ZU SICH NEHMEN!", brüllte sie, um den Priester zu übertönen. Sie fand sich in einem Raum aus Steinen wieder. Um genau zu sein, Stalagmiten und Stalaktiten. Auf dreien saß jeweils eine kaum bekleidete junge Frau mit wallendem Haar. "Es hat sich jemand zu uns gesellt!", kreischte die Erste. "So eine Kleine!", lachte die Zweite. "Die ist doch noch ein Kind!" Die dritte keifte: "Etwas hat sie getan, sonst wäre sie nicht bei uns!" "Sie stinkt!" "Wir stinken auch", erwiderte die Zweite. "Nicht wie wir", erklärte die Erste, "das Stück riecht schlimmer." "Nach Blut." "Nach Sünde." "Nach Unzucht." Zur gleichen Zeit begriffen die drei, wobei ihr Blick eiskalt wurde. "Blutschande." "Man wollte dich davor bewahren", zischte die Dritte. "Deinen Platz neben Herne hast du verwehrt", lachte die Zweite, die das ganze wohl sehr amüsant fand. "Der gehört schon der Göttin", erwiderte Sakura. Lachen. "Wenn sie wüsste!" Der Boden tat sich unter Sakura auf. Sie stürzte in die Schwärze hinein, doch nicht sehr lange... Schweißgebadet erwachte Sakura. Sie sah sich mit schreckensgeweiteten Augen um, wodurch sie entdeckte, dass sie sich in ihrem Zimmer befand, und beruhigte sich. Sie spürte ihren Halbbruder neben sich liegend. Sie sah ihn an und musste unwillkürlich lächeln. Wie ruhig er dalag und schlief... er sah ein wenig wie ein kleines Kind aus, einfach unglaublich süß. Sie war sich vollkommen sicher, dass er nicht ihre Sorgen teilte. Doch genau darüber war sie froh. Sie wollte ihn glücklich haben... sie wollte, dass er etwas von ihrer Liebe hatte, dass er sie ehrte und sich daran ergötzte. Sie wollte ihn auf ewig bei sich haben, ihn nie wieder hergeben, auch wenn es ihrer beider Untergang bedeutete. Doch nun wollte sie erst einmal aufstehen. Sie schob seine nasse Hand von ihrem ebenfalls feuchten Unterschenkel weg und küsste sie. Dann setzte sie ihr rechtes Bein auf den Boden, das andere nachfolgend. Sie schlang ihre typisch britische Überdecke um ihren nackten Körper und öffnete eine Schublade. Von dort aus lächelte sie eine Packung Camel an. Sie griff hinein und hatte schon eine Zigarette in der Hand. "Das wollte ich mir doch abgewöhnen", murmelte sie. Doch trotz allem nahm sie sich auch das Feuerzeug, dass sich neben der Schachtel befand, und ging zum Fenster. Sie klappte dieses an, so dass frische Luft einzog. Dann steckte sie sich die Zigarette an. Es stank fürchterlich. Doch sie störte das nicht, ganz im Gegenteil. Sie liebte den Geruch von Rauch am Morgen. Er zeigte ihr, dass sie am Leben war. Er bis ihr in die Nase, schmerzte, juckte in den Augen. Sie tat einen tiefen Zug, den sie sofort wieder ausspie. Der Qualm, der aus ihrem Mund kam, dämpfte das Licht um sie herum. Doch auch das war ihr egal. Sie würde den Glimmstängel aufrauchen und dann ihren Geliebten in sein Zimmer scheuchen, sollte er doch tun, was er wollte. Sie müssten in jedem Fall so tun, als sei nichts geschehen. Obwohl Sakura sich nicht vorstellen konnte, dass sie dies schaffen würde. Es war in diesen kurzen Stunden so vieles geschehen, dass ihr die Vergangenheit entfernter denn je vorkam. Sie entsann sich, sich niemals zuvor geborgener gefühlt zu haben, als in diesen kurzen Stunden, die zugleich eine Ewigkeit gewesen zu sein schienen. Auch wenn sie Schmerzen verspürt hatte, so hatte sie es geliebt, wie sein Atem ihren heißen Körper noch weiter erhitzt hatte - eine angenehme Hitze. Wie Satoshi ihre Haut berührt hatte, als sei sie, Sakura Makoashi, eine wertvolle Porzellanpuppe. Die Augen, mit denen er sie angeblickt hatte, sie hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Egal, wie sehr der Schweiß auf ihrer beider Körper geglänzt hatte, so hatte sie sich doch nie unrein gefühlt. Seine Lippen waren raugewesen, da er scheinbar zuvor, als sein Schicksal sie beschloss, dauernd auf ihnen rumgebissen hatte. Doch hatte ihr das nichts ausgemacht. Sie liebte jedes Detail an ihm, egal, wie andere es empfanden. Selbst als diese unangenehme Flüssigkeit in ihr explodiert war und dann ihre Schenkel durch weiße Ströme beschmutzt hatte, hatte sie sich als eins mit ihm gefühlt. Danach waren sie beide so erschöpft gewesen, dass sie, trotz Nachmittagsstunde, sofort eingeschlafen waren. Ihnen war schon zu Beginn klar gewesen, dass sie hätten verhüten müssen (wobei das Problem darin bestand, dass Sakura auch nicht die Pille nahm), doch sie wollten nichts riskieren, nicht dass er zuvor sterben würde. Sakura Makoashi drückte ihre Zigarette im Aschenbecher auf der Fensterbank aus, dann ging sie auf ihren Liebsten zu, um ihn zu wecken. Doch ihr Halbbruder öffnete schon, bevor sie sich über ihn beugen konnte, die Augen. "Guten morgen!", lachte er verschlafen. Sie lächelte zurück. "Morgen!" Da er keine Anstalten machte, sich zu bewegen, fügte sie hinzu: "Tut mir Leid, aber kannst du dich bitte anziehen und gehen? Ich möchte nicht, dass jemand was merkt." Sie wollte sich noch weiter entschuldigen, doch er bemerkte ihr Unbehagen und meinte: "Schon klar." Damit stand er auf. Wie es aussah, würde Sakura ihm bald das Erbe ihres Vaters zeigen. Langsam schob Chimeichojo eine kleine dünne Nadel durch die offene Stoffkugel, die sie mit Watte gefüllt hatte. Der Faden zog die beiden Stoffstücke zusammen, doch leider würde es einige Zeit dauern, bis es stabil und reißfest werden würde. Ihre Ketten und Handschuhe hatte sie sicherheitshalber abgelegt, wodurch man ihre schneeweißen feingliedrigen Finger, mit den langen schwarzlackierten Fingernägeln sehen konnte. Nun hatte sie schon die Hälfte locker vernäht. Auf dem Tischchen neben ihr lagen zwei längliche Stoff-Watte-Würste und ein etwas größerer Körper aus selbigem Material. Sie seufzte. Es war eine nervtötende Arbeit, aber irgendwie musste sie sich wohl beschäftigen, denn es langweilte sie zutiefst, wie Yuziaru am Tisch saß und zeichnete und Tamayo auf dem Boden sitzend ihre Schuhe bemalte. Außerdem würde sie dieses kleine Spielzeug noch brauchen... Dieses rumpelnde Gefühl in ihrem Magen sagte ihr, dass hier etwas vor sich ging, über das der Direktor schwieg... etwas worüber er nicht schweigen sollte... Ein dunkler Raum, nur vom Flackern eines Bildschirms beleuchtet. Es war völlig ruhig, doch etwas lag in der Luft... ein leichter Geruch... Ein Mann schlenderte durch die kleine Wohnung in Kyoto. Das Licht, das der PC warf, verblasste. Der Bildschirmschoner, das gute alte Sternenfeld, war erschienen. Die Haut des Mannes kitzelte, als er in die Küche ging. ETWAS war da. Der Kaffee war endlich fertig gebrüht. Er nahm die Kanne aus der Halterung und goss sich großzügig in einen Becher. Dann ging er wieder in sein Arbeitszimmer, um weiter zu arbeiten. Er hatte sich gerade gesetzt, als die Tür zufiel. Er ignorierte sein schlechtes Gefühl - das Gefühl, wen jemand hinter einem stand, weil er dachte, er sei unbemerkt, und man sich nicht sicher war, ob das Gefühl der Wahrheit entsprach. Das Gefühl, dass man hatte, wenn sich die kleinen Härchen am Hals aufrichteten. Er nahm einen Schluck seines Kaffees, dann bewegte er die Maus. Der Bildschirm war wieder weiß. Er war genauso wie er ihn verlassen hatte. Leer. Er musste eine Steuerklärung schreiben. Eine grässliche Aufgabe. Er lehnte sich zurück. ES lauerte. ES wartete. Er fragte sich, wie es wohl seinem Sohn ginge. Der Kleine war zum ersten Mal von Zuhause weg. Er musste sich hoffentlich nicht ängstigen. Nein, dass war lächerlich. Er hatte dazu keinen Grund; nicht er. Niemand seiner Familie. Nicht mit seinen Kräften. Es wurde immer kälter. Der Mann griff ohne hinzusehen nach seiner Jacke und zog sie sich über. Schon besser. Er wollte sich doch kein Schnupfen holen. Selbst in dieser Situation dachte er sarkastisch. Angst verspürte er nicht. Er erwartete es. Die Falten auf seiner Stirn und die teilweise ergrauten Strähnen zeugten von seiner Anstrengung, und wie er seines Lebens müde war. Es knarrte. Wie es schien öffnete sich die Tür wieder. Mit jedem Schritt, den ES tat, quietschten die Dielen. Plötzlich war es still. Dann strich ihm eine eiskalte Hand durchs Haar. Er hielt DAS, dieses "Leben" nicht mehr aus. Er schrie wie lebendig an einen Spieß gesteckt und gebraten auf. ------------- Nachwort: Yeahhhh!! Endlich beim (inoffiziellen) zweiten Kapitel!! Das Kapitel heißt, wie oben genannt, "Neue Kräfte". Was das wohl zu bedeuten hat...? Was gutes? Was schlechtes? Na ja, ich habe mich schon gefreut, endlich soweit zu kommen. Aber eigentlich wollte ich erst gar nicht weiterschreiben. Das war vor einigen Monaten, als die Geschichte um Hikaru, Voldemort und die anderen noch gar nicht beendet war. Ich habe da gerade mal die elfte Seite von "Das Erbe" fertig geschrieben gehabt, und hatte wegen einer langen Unterbrechung keinen Plan, wie's weitergehen sollte, wie so oft in dieser FF. Da war Caro zu Besuch, um Bilder bei mir einzuscannen. Schaut sie so nach Maggi in meinem Order und entdeckt eine Datei "die Erben der magie", was damals der Arbeitstitel von vorliegender Geschichte war. Verwundert hatte sie sich das ganze durchgelesen, na ja, mehr überflogen. Und es hatte ihr gefallen. Ich hatte ihr vorgeschlagen, dass sie doch weiterschreiben könnte. Erst fand sie die Idee gut, aber doch lieber wollte sie das ganze aus meiner Sicht lesen. Also habe ich weitergeschrieben. Und, was soll ich sagen? Ich bin glücklich dass es so gelaufen ist, denn durch Sakura und co. habe ich jede Menge gelernt, und viel Spaß mit ihnen gehabt. Ich bin immerhin zur Zeit bei Seite 50, und es ist immerhin noch kein Ende abzusehen! Vielleicht wird es ja mal ein Buch? (Na ja, wird jetzt nicht übermütig, Hika *hihi* :3 ) Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch auch noch und wird nicht langsam langweilig! (Übrigens, Yila, du findest sie viel leichter, wenn du sie in der Favo-Liste speicherst, mach ich auch bei allen FF's so, die ich noch lese!) Na ja, ich hoffe, Caro, dass du bald "Aufgewacht", "Hitomi" und "Übernatürlicher" weiterschreibst. Ich bin schon sehr gespannt^^ Übrigens habe ich heute einen Film über so ein hübsches Schloss wie die Schule unserer Helden gesehen^^ Er hieß "Das Schloss des Schreckens" und stammte aus den 60ern. Hatte aber leider ein offenes Ende >___< Hm, langsam muss ich das Resümee für meine HP schreiben... besucht sie doch mal! http://hometown.aol.de/susabgm/page1.html ! So, diese FF erscheint übrigens nur noch zweiwöchentlich, dafür mache ich ab nächstes mal alle Kapitel 5-6-seitig! Und im Wechsel erscheint immer "Io sono prisioniegera", das ist die hier: http://as1.falkag.de/sel?rdm=9550.805807620086&scx=800&scy=600&scc=32&jav=1&cmd=win&kid=55856&bid=264587&dat=58720&uid=1&bls3=100100E&dlv=42,2876,58720,55856,264587&dmn=cache-frr-ae09.proxy.aol.com&xl=200&yl=300 Eure Columbia P.s.: ich hab dieses Kappi hier reingesetzt, damit alles übersichtlicher wird. Wer FF's hat, die ich mit meiner Page verlinken soll, bitte melden^^ Kapitel 2: Spaziergang im Mondschein ------------------------------------ ~Wieder nicht. Seiichiro warf das schmutzige Handtuch in den Mülleimer. Er stockte kurz, dann hatte er es sich überlegt und nahm es wieder hinaus. Es durfte nicht gefunden werden. Er sagte eine seiner viel zu oft eingeübten Beschwörungsformeln ein, und ein kleiner Drache erschien. Seiichiro hielt ihm das Handtuch hin. Der Kleine ließ es gurrend in seinem Maul verschwinden, dann verschwand er selbst.~ Seiichiro stützte sein Gesicht in seine Hände. Wieso nur? Wieso musste er es immer wieder tun? Konnte er es nicht einfach beenden? Dabei war er doch endlich fort von ihr! Zumindest hatte er das gedacht, doch sie kam immer wieder, in seinen Träumen, in der Nacht, wenn er alleine war. Und es nahm kein Ende... er schaffte es ja nicht mal selbst, dem ein Ende zu bereiten! Wenn es nicht zu stoppen war, wieso ging es nur ihm so? Wieso nicht jemand anderem? Das machte ihn so wütend, dass er gegen den Spiegel schlug. Stunden später, als das Mondlicht schon durch die Fenster strömte, dachte James noch lange über das Geschehene nach. Wieso war es auf solche Weise geschehen? Er wünschte sie, niemals den Job an dieser Schule angenommen zu haben. Aber jetzt war es zu spät. Zu spät, um abzuspringen. "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Wie wahr, wie wahr. Es war klar, dass er dieses Spiel nicht gewinnen konnte, und dass er sich wahrscheinlich mehr als rechtfertigen musste. Doch er verstand auch den Grund für dieses Versteckspiel, bei dem sie bald entdeckt würden. Noch drei Nächte, bis dahin musste er sich eine Rüstung anschaffen, eine Rüstung, die ihn vielleicht schützen würde, die ihn allerdings schwerfälliger machen würde. Sie würde dieses Klappern von sich geben, dass seine Lügen zeigte. Diesmal spielte er also mit der Wahrheit. Aber die Schüler durften nichts erfahren, nein, nie und nimmer. Besser er spräche morgen mit Satoshi, bevor die Proben begännen. Er stützte sich auf das Fensterbrett. Sein blondes Haar glänzte im Mondlicht, welches ihn rief. Es rief ihn, so wie das Gold die Piraten. Es war eine wunderschöne Nacht. Eine wunderschöne Nacht, perfekt um seiner Berufung nachzugehen. Er wollte gerade eines seiner Beine über den Sims schwingen, als er Geräusche hörte. Geräusche von Schritten. Leise knurrte er. Wer war es, der es wagte? Wer ging des Nachts im Schloss umher? War es dieses Monstrum? Dann würde er persönlich, James O'Brian, es in der Luft zerfetzen! Gut, das war ja wohl eher ein Gedanke des Übermuts, den er sichlich NICHT ausführen konnte, genauso wenig, wie er es versuchen würde. Denn, war er etwa vollkommen durchgeknallt?! Lieber sprang er im Ernstfall hinaus. Und dafür machte er sich auch bereit, immerhin wollte er nicht wie der letzte Feigling vor den Augen des Feindes wegrennen. Doch die Schritte klangen weder bedrohlich noch vernehmbar, sondern eher tapsig und leise, wohl, sehr leicht. James Muskeln entspannten sich. Wer wahr wohl um diese Zeit noch wach? Obwohl, es war auch kein allzu schwerer Tag gewesen, die Schüler hatten praktisch die halbe Zeit über frei gehabt, zumindest die, die nicht an den Proben teilnehmen mussten - jedoch waren diese auch ziemlich kurz gewesen, also waren diese Schritte nicht sehr verwunderlich aufnehmbar. ,Mein Gott, was da wieder für ein Wortgehedder in meinem Kopf entsteht', dachte er entnervt. ,Das kommt davon, wenn man so lange wach bleibt.' James sah ein junges Mädchen aus der Ferne, nur als Schatten zu sehen, da die Fenster nur bei ihm so aneinander gedrängt waren, und an der Stelle, an der sie, wer immer sie sein mochte, stand, vielleicht ein Kerzenständer, aber sonst keine weitere Lichtquelle war. James wechselte seine Augen mit denen einer Katze, und erkannte das Mädchen sofort. Sofort nahm er sich wieder seiner alten Augäpfel an, um sie nicht zu erschrecken. "Guten Abend, Pai", sagte er und wandte sich wieder dem Fenster zu. Sollte seine Schülerin doch kommen, wenn sie wollte, doch er würde sie nicht von allein mit offenen Armen empfangen. Die Schritte verstummten einige kurze Sekunden, um dann umso schneller zu klackern, bis das Mädchen neben ihrem Sensei stand. "Guten Abend, Mr.O'Brien", keuchte sie, da ihr das Rennen zu so später Stunde scheinbar nicht allzu gut getan hatte. Jetzt drehte er seinen Blick zu ihr. Sie sah müde aus - kaum verwunderlich. Das sonst hochgesteckte Haar fiel ihr in Locken über die Schultern. Sie trug ein Nachthemd, wahrscheinlich von einem dieser in Japan nicht allzu unbekannten Lolita-Designer: rosa, mit vielen Rüschen und Schottenmuster, doch wie genannt, in Rottönen. Das ganze knielang. ...nein, er würde sicher nicht nachfragen. Den Informationsaustausch überließ er lieber ihr, Gentlemen-like. Allerdings zog er trotz allem eine Augenbraue hoch. "Zu so später Stunde noch wach, Pai?", fragte er skeptisch. Sie nickte. "Ja, Schlaflosigkeit." "Du siehst aber nicht sehr gut aus. Lass mich dir als dein Lehrer einen Rat geben: Schlaf dich aus. Tu was für dein Essen, für deinen Schlaf, dass du abends direkt ins Bett fällst." "Sollte ich wohl wirklich." Er seufzte: "Aber ich verstehe das auch. Ich meine, Mr.Snyder will dass ihr ein Theaterstück vorführt, Mr.Snyder will, dass ihr euch frei nehmt, natürlich seid ihr nicht ausgelastet. Aber dann kommt es knüppeldick, so war das bei mir. Und dann kommen die ganzen Prüfungen und Aufgaben." Er blickte wieder nach draußen. Pais Augen folgten den seinen, worauf sie selbst lächeln musste. "Wirklich wunderschön, die Nacht, nicht wahr?" James sah sie an und lächelte zurück. "Da hast du vollkommen recht. Wollen wir nicht einen kleinen Mondspaziergang machen, um auch etwas für unsere Müdigkeit zu tun?" Als sie nickte, ging er über das Fensterbrett nach draußen (sie waren selbstverständlich im Erdgeschoss, wie man dieser fixen Idee ansah) und landete im Gebüsch. Als Pai sich dies zaghaft besah, reichte er ihr eine Hand und half ihr selbst über diesen Weg. Ihre Augen weiteten sich, als sie das Nachtgewächs sah. "Bei Tag sehen sie ja vollkommen anders aus!", staunte sie. "Ja, ja", lachte er. "Das ist erstaunlich, nicht?" Sie nickte. Dann sah sie flüchtig zu James. Ihr fielen die Ringe um seine Augen auf. Er musste schon lange aufgehört haben zu schlafen. Was er wohl statt dessen tat? Pai wurde rot bei dem Gedanken, auch wenn er nicht anzüglicher Natur war. Doch diese Satzstellung... erschreckend. Es klang so lüsternd, anzüglich. Dabei dachte sie doch nur über die möglichen Sorgen ihres Lehrers nach! Sie wand ihren Blick wieder geradeaus. "Und?", fragte er. "Ähm, was?" "Ich hatte dich gefragt, ob du den See dort hinten siehst." Einen See? Wie stellte er sich das vor? Seen sah man von gewöhnlich nicht von weitem. Pai sah jetzt genauer hin, und was sie sah, verschlug ihr die Sprache. Scheinbar standen sie auf einem Hügel oder einer ähnlichen Anhöhe, zumindest sah sie noch vor dem Horizont eine weite Wasserfläche, auf der sich der Mond wiederspiegelte, fast unter ihren Füßen. Es war wunderschön. "Das sieht man hier fast jede Nacht", erklärte James verträumt. "Sie sind zu beneiden", meinte Pai mit belegter Stimme. Lachen. "Oh nein, nicht allzu sehr. Das einzig gute an meinem Beruf ist die gute Aussicht! Außerdem wirst du die auch noch fünf Jahre lang haben. Ich empfehle dir aber nicht, deine Nächte hier zu verbringen." Sie zog eine Augenbraue hoch. "Muss ich doch. Ist'n Internat. Er lachte wieder. Dieses Mädchen machte ihn fertig. Naiv und schlagfertig, das mochte er. "Ich meinte natürlich hier im Freien auf diesem Hügelein!" "Ach so", lächelte sie. Die beiden hatten sich nun hingesetzt und betrachteten die Sterne. James legte den Kopf schief. "Ist es nicht erstaunlich, was die Natur alles so aufzubieten hat?" "Ja, da haben sie Recht." "Aber trotz alledem, trotz ihrer scheinbaren Stärke und Gewalt, kann sie mit einem Atemzug vernichtet werden." Verstört blickte Pai ihn an. "Wie meinen sie das?" Doch James lächelte nur und meinte: "Das war nur ein kleiner Gedanke, entschuldige. Ich sollte dich lieber wieder ins Schloss bringen, ich denke mal, die frische Luft hat dich jetzt auch genug ermüdet." Verwirrt nickte Pai und stand auf, wobei sie sich die Erde abklopfte. Yuziaru öffnete verschlafen die Augen. Ein Klopfen hatte sie geweckt. Sie schob die Decke zur Seite und ging zum Fenster, um nachzusehen, denn von da kam das Geräusch. Sie riss still die Vorhänge auf, in der Hoffnung, das Chimeichojo nichts merken würde. Im Nachhinein wusste sie gar nicht, wieso sie aufgestanden war, statt schreiend aus dem Zimmer zu rennen. Ein Fakt war wahrscheinlich, dass sie eine ziemlich unerschütterbare Ader für Erschreckendes hatte, allerdings eher auf ihren Bildern vermerkt. Auf dem Fenstersims draußen hockend grinste der verwahrloste junge Mann sie mit all der Pracht seiner scharfen Zähne durchs Fenster an. Nun kam Yuziaru eine weitere, absurdere Idee: Vielleicht stand sie auch einfach unter seinem Bann. Bei seinem Aussehen war das unmöglich, doch er hatte diese Ausstrahlung... Sie öffnete dieser grinsenden, schrecklichen Person das Fenster. Er sprang sofort in ihr Zimmer und fläzte sich aufs Bett. "Was machen sie hier?", fragte sie erschrocken, doch im Flüsterton, um ihre Mitbewohnerin nicht aufzuwecken. Der Mann grinste nur still. Dann hielt er ihr die Hand hin. Konsterniert blickte Yuziaru diese an. "Soll ich... mich zu ihnen setzen?" Begeistert nickte er. Yuziaru legte nun ihre Hand in die seine, die er augenblicklich schloss. Seine langen Krallen bohrten sich in ihr Fleisch. Aus Schreck wollte sie das schmerzende Glied, aus dem nun auch Blut zu fließen begann, obwohl er sehr vorsichtig war, zurückziehen, doch sein Griff war so fest, als sei er aus Eisen. Behutsam zog er sie zu sich hinunter. Er nahm ihre verwundete Hand in die seinen und leckte den Lebenssaft hilfsbereit ab. Überdies schnurrte er leise. Verwirrt fragte Yuziaru, die solche Behandlung nicht gewohnt war (und auch bezweifelte, dass es einen Menschen, einen MENSCHEN gab, der sie zuweilen ergattert hatte): "Soll ich dir vielleicht die Fingernägel schneiden? So verletzt du dich doch nur selbst." ,Und mich', dachte sie noch zusätzlich, doch dies sprach sie nicht aus; sie empfand es als unangemessen. Er legte den Kopf schief, und sein Gesicht ähnelte leicht dem einer Katze. Sie lächelte. "Warte, ich hole schnell eine Schere!" Sie beugte sich über ihn, krauchte, bis sie an ihrem Nachtschrank angekommen war, und öffnete eines der Fächer. Es quoll förmlich über von undefinierbarem Zeug. Nach längerem Kramen bei sprichwörtlich angehaltenem Atem (was man nicht alles für Chimeichojo tut), erhob sie triumphierend eine Nagelschere. Dann robbte sie zurück zu ihrem Sitzplatz und sah in das Gesicht ihres Besuchers, der sie wieder verschwörerisch anlächelte. Dies nicht deuten könnend, nahm sich Yuziaru seine Pranken. Gott, was für lange Fingernägel! Und wie sollte sie die verschwinden lassen? Die KONNTE man nicht übersehen! Und erst recht nicht für ihre halten. "Hast du eigentlich auch einen Namen?", fragte sie beiläufig. Ein Knurren ertönte. Sie sah ihn fragend an. Auf inhumane Weise schüttelte er den Kopf. "Gut, dann nenne ich dich ab heute nach meinem Vater. Daisuke. Weil ich euch beide nicht verstehe, aber trotzdem mag. Einverstanden?" Ein Funkeln entstand in seinem Blick. Dann nahm er mit seinen beiden, frisch gefingernägelkürzten Händen ihr Gesicht. Er küsste sie lange, wobei sich der Speichel beider vermischte. Er presste seine Zunge gegen ihre, spielte damit, dass sie fast dachte, vor Überraschung zu platzen. Dann ließ er von ihr ab und verschwand wieder nach da, wo er herkam. Wo immer das sein mochte... Zwei Tage waren nun seit dem mysteriösen Ausbruch vergangen, und der Elternabend war nur noch einige Stunden entfernt. Die Schüler hatten sie mit der Ausrede abgespeist, es ginge um das jetzige Betragen von eben diesen. Keiner glaubte wirklich daran, dass dem so war; wie denn auch, wenn sie für solch eine Bewertung noch nicht lange genug anwesend waren? Doch sie gaben sich damit zufrieden, da sie deswegen wieder einen freien Tag bekamen. (Langsam häufte sich das ja, soviel zum Thema strenger Unterricht.) Die Schüler waren außerordentlich darüber erfreut, ihre Ruhe zu haben. Zumindest die meisten... Sakura schob sich näher an ihren Halbbruder. Es war so verdammt eng in der Besenkammer! Aber sie hatten keine andere Wahl. Da alle auf ihren Zimmern waren, wäre es ziemlich auffällig gewesen, wenn sie ein normales Zimmer besetzen würden. Also musste die Besenkammer herhalten. "Hoffentlich erzählen sie unserem Vater nichts von uns", murmelte sie. Satoshi sah sie mit großen Augen an. "Glaubst du, die halten das für relevant?" Verzweifelt blickte sie zurück. "Aber sicher doch! Und er wird zumindest mich von der Schule nehmen, und deine Mutter dich! Ihm geht kaum etwas über große Kräfte, aber Inzest?" "Na ja... die denken doch, wir hätten uns getrennt", winkte ihr Bruder ab. "Na und? Wenn sie's doch sagen, dann wird man Vater, egal ob Beziehung oder nicht, mich mitnehmen, schlimmstenfalls in ein Kloster für Hexen stecken..." Satoshi lachte. "Ach was!" Er dachte, sie hätte gescherzt. Doch sie sah ihn zutiefst ernst an. "Ich könnt es mir vorstellen." Er schlang sie liebevoll an sich. "Selbst wenn, zur Not brennen wir durch und fahren nach Las Vegas, um zu heiraten!" Darauf musste sie lachen. "Ist das etwa ein Antrag?" Diesmal dachte SIE, dass ER scherzen würde. Doch auch diesmal war dem nicht so. In seinen blauen Augen spiegelte sich ihr Gesicht wieder. "Und wenn dem so wäre?" "Dann..." Ja, was dann? Würde sie einwilligen? Oder lieber nicht? Sie wusste es selbst nicht. Immerhin war sie erst dreizehn, da konnte sie doch noch nicht heiraten! Oder doch? Aber wurde von einer Ehefrau nicht verlangt, dass sie auch ein paar Kinder aufzog? Sie wusste nicht, ob sie dafür bereit war. Satoshi sah ihre Unentschlossenheit. Ergeben küsste er sie. "Wir werden ja sehen", hauchte er und schob ihren Körper auf den Boden. Dort angekommen, knöpfte er langsam ihr Hemd auf. "Nutzen wir erst einmal unsere gemeinsame Zeit..." "Skalpell!", schrie Jace Kaora aus. Eine Krankenschwester legte es ihm in die Hand. Eine weitere tupfte ihm die Stirn ab. Er schwitzte höllisch. Auf seinem Tisch lag ein junger Mann, der in eine Schießerei gekommen war. Nicht nur, dass ihm dabei einige Knochen zerschmetert worden waren - nein, dass war schon längst auf dem Weg der Heilung -; er war eigentlich ein Kunstfehler. Jace hatte ihn schon Wochen vorher operiert und die auf dem Röntgengerät angezeigten Kugeln entnommen und die Wundränder verheilt. Doch hatte er eine übersehen. Sie hatte hinter einer anderen Kugel gelegen. Der Patient war wegen inneren Blutungen nach dem Sport eingeliefert worden. Dabei war der Fehler rausgekommen. Nun musste er das Ganze wieder aufschneiden, ohne das klar war, ob er die Kugel überhaupt erreichen würde, ohne wichtige Innereien zu verletzen. Er musste sehr vorsichtig sein... es wäre das beste, wenn er die verletzten Gedärme auch gleich verheilen würde. Dann dürfte er sich wieder um die Wundränder kümmern. Wie er seine Kräfte hasste. Ihretwegen musste er diesen Job verrichten. Dabei hatte alles so normal angefangen. Er hatte ja schon mit zehn Jahren Tiere von der Straße aufgelesen und geheilt. Ein Jahr, nachdem er Hikaru wirklich getroffen hatte, wusste er, dass er seine Leidenschaft zum Beruf machen wollte. Nicht dass sie ihn erst dazu bewegt hatte, aber diese zwei Wochen hatten ihn völlig davon überzeugt. Allerdings hatte dieser Beruf einen Unterschied in der Durchführung: Er wollte Menschen helfen. Die erste Heilung hatte er an Hikaru vollzogen. Der Schnitt, oder besser die Haut, war sofort wieder verheilt. Es blieb eine dünne Narbe zurück, aber nur als Zeichen dafür, dass dort der Quell der Kräfte lag. Würde sie jemandem helfen, die Kräfte zu wecken, müsste sie entlang der Narbe schneiden. Danach hatte er sich um Daisuke, Ankoko und Voldemort gekümmert. (Letztere beide hatten ihn übrigens zutiefst gerührt: Voldemort hatte zwar behauptet, er kümmere sich nur aus Lehrmeistergründen um Hikarus Abbild, und wolle sie deshalb mit sich nach Kyoto nehmen, doch man sah die Funken eigentlich auch hüpfen. Er fragte sich, was wohl aus den beiden geworden war...) Beim Training waren noch mehr Verletzungen entstanden, um die er sich gekümmert hatte. Er war glücklich gewesen. Ein dummes Gefühl. Und eben in besagtem Jahr hatte er sich noch einmal das Tagebuch, dass sie führen sollten durchgelesen, und war zu dem Entschluss gelangt, sich als Freiwilliger Helfer des Osaka Krankenhauses zu melden. Dort haben die Ärzte bald bemerkt, dass die Patienten nach Jace' Besuch nur noch geschlossene Narben, wenn überhaupt, am Körper trugen. Sie wurden aufmerksam auf ihn, hatten ihn mit siebzehn, wo er doch noch auf die Oberschule ging, in die Ausbildung geholt. Mit zweiundzwanzig sollte er dann zum ersten Mal an lebenden Menschen operieren. Natürlich hätte er sich mit seinen "Kräften" noch zurückhalten können, so das der Direktor des Krankenhauses nichts gemerkt hätte. Doch war dieser bei der Operation da gewesen. Eigentlich kein Problem, wäre sein erster Patient kein betrunkener Fensterputzer gewesen, der aus dem zwölften Stock gefallen war. Aber dem war nicht so. Sein Patient war wirklich in diesem Zustand gesäumt. Er war nur so von Fleischwunden, inneren Blutungen und Knochenbrüchen gesäumt gewesen. Jace musste seine Kräfte anwenden, damit der Mann auch nur eine reale Überlebenschance hatte. Und so war man auf ihn aufmerksam geworden. So, und nicht anders. Bald traf er Pepsi wieder, auf einem Ärztekongress. Scheinbar hatte sie denselben Beruf ergriffen, wie er, auch wenn sie nicht seine Kräfte besaß. Allerdings könnte sie vielleicht Bazillen umwandeln... Die beiden verstanden sich trotz der langen Zeitspanne, die sie sich nicht gesehen hatten, blendend. Das Treffen endete sogar in einer Nacht bei ihm, die Folgen hatte... nur neun Monate später wurde sein Sohn Zen geboren. Er wollte schon oft mit dieser Beschäftigung aufhören, doch immer wieder hatte Pepsi ihn davon abgehalten. Sie hatte ihn daran erinnert, wie vielen Menschen er das Leben retten konnte. Er selbst hatte sich so auch oft von unüberlegten Taten abgehalten. Und nun musste er diese unliebsame Arbeit tun, egal was ER selbst wollte. Die Leute vom Krankenhaus nahmen ihn aufgrund seiner Kräfte fast jeden Tag in Beschlag, weshalb er seine Familie kaum sah. Nun ja, heute sollte er ja zu diesem Elternabend gehen. Es war wie gesagt noch nicht sicher, ob man ihn lassen würde, auch wenn er sich deswegen schon freigenommen hatte. Alles lag noch in den Sternen. ~~~~~~~~~~~~~~~ Yo-ho, yo-ho, a pirate's life for me~e *sing* *träller* ...nicht nachfragen -_____-" Also, hier ist das versprochene Pai-Kapitel^^ Zumindest fast zwei Sieten über sie o___O Und soll ich mal was verraten? Die Szene mit dem Mondscheinspaziergang, die ich übrigens unheimlich liebe und süß finde, ist diejenige, in die sich beim Schreiben tausende von Fehlern eingeschlichen haben o___o Ich hab sie Nachts geschrieben, was ja schon einiges erklärt... -_____-" Hier mal die Fehler, die ich mir abgeschrieben habe, was sehr wenige sind, abner egal... "Stunden später, als das Mondlicht schon durch die Fenster strömte, war es Nacht." oder: "Stunden später, als das Mondlicht schon durch die Fenster strömte, war es nicht mehr so früh wie vorhin." " zumindest sah sie noch vor dem Horizont eine weite Wasserflasche, auf der sich der Mond wiederspiegelte." Oder, sagt mal, ist euch eigentlich aufgefallen, dass Pai immer mehr zur Treppenruntergeherin verkonmmt?! Fast immer lass ich sie ne Treppe runterwatscheln und einen Blick auf jemanden werfen -__- ARGH!! Die ist ja total passiv!! >___________< Als wäre sie die Überflüssigste von allen, dabei ist das doch Sei-chans Rolle XD Übrigens, Seii hab ich ja auch was schlimmes angetan... Srry T__T da war ich gerade down, sieht man an den Wellenlinien... toll, da muss ich mir jetzt was zu ausdenken >.< Jetzt leiden wir wenigstens alle drunter... Yuziaru musste auch einiges ertragen, das kommt davon, wenn man vorm einschlafen schreibt... nachts bin ich da am besten^^ Der kranke Kerl is doch geil, nicht wahr? XD Allerdings hat er nen doofen Namen >.< Sa-chan und Sa-kun sind diesmal nur halbherzig dabei... Außerdem erfuhret ihr mehr über Jaces Vergangenheit^^ Mal sehen, ob ich's schaffe, über jeden etwas zu schreiben. Und wow! Diesmal kriegt ihr glatte 5 Seiten, sonst sind's immer nur 4^^ Ach ja, ich brauch noch Tipps, wie ich die Geschichte verbessern kann... ich hab nämlich einen Romanwettbewerb in einer Zeitung gesehen, und wollte es probieren, auch wenn nicht ideal. Ich muss 50 Seiten Abschicken. Soll ich auch die Vorgeschichte hinschicken und nur ca 20 Seiten vom neuen Ding? Also, ich weiß ja nich, ob der Anfang von Maggi und die Vorgeschichte nicht noch zu unausgereift sind... Na ja, was mach ich mir sorgen, werde ja eh nicht genommen. Bitte um Feedback^^ Columbia^^ Ps.: Ach ja, wer's bemerkt hat: Das Liebesgeständnis von Satoshi an Sakura isdt etwas von "You're just too good to be true" abgekuckt^^ Kapitel 3: Die Eltern kommen an ------------------------------- Pai klopfte verzweifelt an Tamayos Tür. Keine Antwort. Sie klopfte wieder. Immer noch Stille. Deprimiert sank sie auf dem Boden zusammen. Alle hatten sie allein gelassen. Ayuki war mit ihrem Freund ausgeflogen, ihr Bruder war nicht auffindbar, und Tamayo, die einzige hier, mit der sie trotz Nichtfamilienangehörigkeit sprach, war auch nicht in ihrem Zimmer. Nun wusste sie auch nicht von Satoshis Aufenthalt in der Besenkammer, sonst wäre sie, komme was wolle, losgezogen, um ihr Schwesterherz mit der Nachricht zu überrollen. Doch wie gesagt, sie wusste nichts. Ebenso wie Ayuki. Weder wusste sie, dass ihre Kleine Schwester gerade auf der Suche nach ihr war, noch, dass ihr Bruder gerade mit seiner Halbschwester kuschelte. Doch machte sie sich darum keine Sorgen. Wie erwähnt, sie wusste von nichts. Und deshalb kümmerte sie sich auch nicht um die ganze Geschichte. Sie hatte sogar ihre ganz EIGENE "Geschichte", um die sie sich kümmern musste, one of her affaires. Sie und Tatsuya saßen gerade bei "Starbucks" und diskutierten heftigst über das Schultheaterstück, obwohl sie eigentlich dafür üben wollten. "Gib mir ne Knarre, ich knall Snyder ab", stöhnte Ayuki, nachdem sie ihren Part noch einmal gelesen hatte. Sie war direkt auf dem Tisch zusammengesunken. Sie spielte eine gezähmte Amazonenkönigin, die den König von Athen heiraten wollte. Diese Vorstellung an sich war absolut ABSURD. "Ich bezweifle, dass er den Schuss nicht abbremsen würde", murmelte Tatsuya. Er hatte sich mit der ganzen Misere schon abgefunden. Wieso auch nicht. Es gab schlimmeres, als Ayuki liebevoll an sich zu pressen. Und es machte ihm Spaß, ihr wütendes Gesicht zu sehen, mit diesem Mund, der alberne Drohung ausstieß. Er fand selbst das noch an ihr süß. Süß, süß, süß. Wenn er bedachte, dass er mit so einer Verrückten zusammen war... Normalerweise war er ja eher ernst, doch mit ihr hatte er seinen Spaß. Außerdem konnte er mit ihr sprechen... über die Verpflichtung, die er als großer Bruder hatte, über alles. Andere Mädchen verstanden es nicht, wenn er über seine Schwester redete oder sich um sie Sorgen machte, sie hänselten ihn zumeist sogar dafür. Doch sie, sie war anders. Sie hatte zwei jüngere Geschwister, die ihr oft auf die Nerven gingen, die sie aber trotzdem liebte. Letzteres hatte sie Tatsuya zwar nicht gesagt, aber er konnte es gut in ihrer Stimme hören. Sie würde ihn niemals auslachen. Sie war so... so anders. Es war kaum zu beschreiben. Ihr ging es im Leben nicht nur darum, sich Make-up ins Gesicht zu klatschen und schön auszusehen. Sie wollte etwas bewegen. Sie wollte zeigen, was sie konnte, nicht wie hübsch sie war (auch wenn sie es WIRKLICH war). Sie wollte mit ihrem Charakter aus der Menge hervorstechen, um etwas zu bewirken. Er beneidete sie um dieses Können. "Wie denn?", fragte Ayuki und grinste teuflisch. "Wenn er ausweicht, dann lasse ich den Wind in seine Richtung wehen, damit die Kugel ihn auch trifft... du kennst ja meine Kraft!" Ja, die kannte er. Und wenn er ihre Augen so böse blitzen sah, da lief es ihm kalt den Rücken hinunter. Sie war wirklich anders... "Das meine ich nicht. Ich glaube, seine Kräfte sind einfach zu stark, als dass du ihn erschießen könntest. Er würde die Patrone irgendwie zerstäuben lassen... was weiß ich..." Er war mit seinem Latein am Ende. Aber Ayuki verstand ihn. "So sieht er aber nicht aus", murmelte sie. Tatsuya lachte. "Es kommt doch nicht auf das Aussehen an! Du siehst auch nicht wie eine Windmagierin aus!" "Shht!!", zischte Ayuki und hielt den Zeigefinger an die Lippen. Tatsuyas Lachen verstummte. Er sah sich um. Die ganze Meute um sie herum starrte zu ihnen. Sie knallte mit ihrem Drehbuch auf den Tisch. "Falsch! Es hieß: ,Äußerlich? Äußerlich bist du auch keine Windmagierin!' Lern den Text gefälligst richtig!" Tatsuya sah sie nur verdutzt an. Dann verstand er. Das Gesindel allerdings nicht. Sie dachten scheinbar, es handle sich um ein Theaterstück, und drehten sich gelangweilt um. Darüber musste er lachen. Wie leicht die Menschen doch zu irritieren waren! Ein Magier hätte nicht kleinbeigegeben, ein Magier... Ups! Was war er denn so rassistisch? Seit wann nur? Er hatte bisher kein Problem mit Menschen gehabt, er hatte doch unter ihnen gelebt... Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er nun Gleichgesinnte um sich hatte. Da wurde man natürlich leichter übermütig. "Ich glaube, wir sollten gehen", wisperte er seiner Begleitung zu. Diese zischte: "Auf jedem Fall! Wie konntest du nur so unvorsichtig sein?!" Ja, wie konnte er eigentlich? Er wusste es selbst nicht. Deswegen meinte er einfach nur: "Lass uns die Rechnung bezahlen..." Er drehte sich um. Da stand ein weißhaariges Mädchen mit der grünen Starbucks-Schürze um. Sie war ziemlich groß für ein Mädchen und trug einen kurzen Rock mit hohen Strümpfen. Das Obenteil war wahrscheinlich ein eine kurze Bluse. Er wusste es nicht genau, da er erstens ein Junge war und sie zweitens nur von hinten sah. "Könnten wir bitte zahlen?", fragte er ihr entgegen. Das Mädchen zuckte regelrecht zusammen. Sie schlich sich zur Theke und besprach irgendetwas mit dem Mitarbeiter dort. Der schnauzte sie jedoch nur an: "Das ist ja wohl egal! Willst du deinen Job gleich verlieren?! Du kümmerst dich jetzt um die Gäste, und das ein bisschen Dalli!" Wiederwillig drehte sie sich um. Da erkannte Tatsuya endlich den Haarschopf... Dort stand Tamayo, in böse anfunkelnd. Hitomi Kojii stieg aus dem Taxi aus. Vor ihr erstreckte sich ein großartiges Steinschloss. Darin wurden ihre Kinder unterrichtet? Es war beneidenswert. Sie hatte immer davon geträumt, von Nagoya wegzukommen. Ihr Leben hatte sie dort verbracht, sie war sicher das sie es dort auch beschließen würde. Eigentlich eine traurige Sache, sie hätte "die Welt erkunden können", wenn sie nicht so früh Mutter geworden wäre. Er stand so vieles offen, aber sie hatte diesen Weg gewählt. Nicht dass sie es bereuen würde, nein, nein, sie liebte ihre Familie über alles. Nichtsdestoweniger war sie dennoch betrübt, dass sie nicht die Möglichkeit gehabt hatte. Desto mehr sie sich umsah, umso mehr beneidete sie ihre Kinder. Wie es wohl war, in diesem Schloss zu leben? Ein junger Mann mit langen blonden Haaren, die er hinten zu einem Knoten gebunden hatte, kam ihr entgegen. Er konnte kein Schüler sein, dafür war er zu alt. Aber er war doch zu jung, für einen Lehrer. Vielleicht der Sohn des Direktors...? "Darf ich sie hineingeleiten?", fragte er höflich. Hitomi nickte verdutzt. Gut, der Mann war vielleicht höchstens zehn Jahre jünger als sie, aber trotzdem war es verwunderlich, dass er höflich war. Schon als sie jung war, waren die Menschen unhöflich gewesen, und das hatte sich mit den Jahren gesteigert. Die Welt verkam. Das war bewiesen. Die beste Zeit, die es in der Menschheitsgeschichte gegeben hatte, war wahrscheinlich die, als der Mensch noch neu gewesen war. Vielleicht auch, wenn man daran glaubte, in der Zeit des Paradieses. Doch leider war sie nicht von diesem Glauben beseelt. In ihr lebte mehr der Geist einer Wissenschaftlerin, als der einer Gläubigen, was eigentlich seltsam für Hexen war, da sie ihre eigene Religion hatten. Sie glaubten an die große Göttin, Hathor, Diana, wie auch immer man sie nennen wollte, und an ihren gehörnten Gefährten, Herne, den sogenannten "Waldgott", wie er oft in Fantasy-Büchern genannt wurde. Es war schon erstaunlich, wie publik ein Thema in der einschlägigen Literatur sein konnte, von dem die Autoren wahrscheinlich gar keine Ahnung hatten. Wie oft hatte sie, als sie im Alter von ihrer Tochter gewesen war, die Nase gerümpft, wenn sie vor diesen Büchern gestanden hatte, gesehen hatte, wie Mitschülerinnen so etwas gelesen hatten. Sie konnte nicht verstehen, wie manche Magier so etwas auf die leichte Schulter nahmen und selbst darin schmökerten, wie es ihnen gefallen konnte. Das machte ihre Welt doch nur zu einer Farce! Eine kleine Frage, wieso schweiften ihre Gedanken eigentlich immer wieder ab? Seit einiger Zeit dachte sie über die verrücktesten Dinge nach, über Dinge aus ihrer Vergangenheit, über alles mögliche. Vielleicht wurde sie ja langsam alt. "Ja... danke", antwortete sie ihm entgültig. So ließ sie sich ins Schloss führen. "Natürlich nicht!", keifte Daisuke in sein Handy. "Nein, ich verarsche dich nicht! Ich bin wirklich in England!" Sein Gesichtsausdruck wurde bärbeißig. "Verdammtes Miststück, halt endlich dein Maul!" Mit diesen Worten warf er sein Handy auf den Boden. "War das nicht etwas übertrieben?", fragte Akuma. Er schüttelte leicht den Kopf. "Dieses Weib hat mich einfach aufgeregt..." "Wer war es denn?" "Eine meiner Freundinnen. Ich halt's langsam nicht mehr mit denen aus." Das sah man ihm an. Akuma bekam es ein wenig Angst zu tun. Sie war ganz allein mit Daisuke in der großen Halle. Ganz alleine mit diesem Verrückten. "Wieso hältst du sie dir dann?" "Spaß an der Freude... Aber sie nerven." ,Was?! Spaß an der Freude? Ziemlich mies', dachte Akuma. Wie konnte man sich nur so benehmen. Frauen waren doch auch Menschen! ,Und ich dachte, die Gleichberechtigung wäre langsam angetreten. Scheinbar habe ich mich geirrt.' "Vielleicht sollte ich mir ja jemand nettes suchen", meinte er und drehte sich zu Akuma um. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken. Was wollte er von ihr? Warum nur sah er sie so an? Er machte ihr verständlicherweise Angst. Sie war zwar eine gute Hexe, aber konnte mit ihren Kräften nicht kämpfen. Sie war vollkommen hilflos. Er näherte sich ihr auf beschwingte Weise. Sein Atem fiel ihr ins Gesicht. Dieser Atem machte ihr Angst... ließ sie fürchten, was kommen würde. Wieso kam den niemand, um sie zu beschützen? Wieso? Wieso? Sie drückte sich an die Wand. Sie konnte nur nach hinten, doch nun war ihr auch dieser Weg abgeschnitten. Angst. Ob er ihre Angst riechen konnte? Sie hoffte es nicht. Aber wie denn auch, war er ein Hund? Wohl sicher nicht! Seine Lippen waren nur noch einige Zentimeter von den ihren entfernt. Bald würde er sie... Die Tür ging schwungvoll auf. "Ich habe ihnen Kojii-san mitgebra...", begann James, doch hielt inne, als er die beiden so sah. Satoshi ließ von Akuma ab. "Nur ein Scherz, um die Zeit zu vertreiben!" Doch Hitomi war sich da nicht so sicher... "Was machst du denn hier?", prustete Tatsuya los. "Und auch noch in DEM Aufzug!" Tamayo starrte betreten auf ihre Schuhe. Ihr war das Thema sichtlich peinlich. Doch schon im nächsten Moment starrte sie Tatsuya mit zornesfunkelnden Augen an. Sie schritt langsam und bedrohlich auf die beiden zu, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte. Wie bekannt, mit ihr war nicht zu spaßen. Sie zog sich einen Stuhl ran, und setzte sich zu ihnen. Mit Grabesstimme knurrte sie: "Ihr werdet das KEINEM erzählen. Oder ich mache euch kalt." Und die beiden zweifelten auch nicht an dieser Aussage. Es war ihr zuzutrauen. "Ähm...", begann Ayuki. "Sprich dich aus", knurrte Tamayo sie an. Sie war mehr als schlecht gelaunt. Jemand hatte ihr wahrscheinliches "Geheimnis" gelüftet. "Wieso... wieso arbeitest du eigentlich hier?", fragte sie. Eine berechtigte Frage, wo so ein Beruf doch wohl gar nicht zu Tamayo zu passen schien. Tamayo seufzte. Musste sie das erklären? Aber sie war bereit dazu. Wieso auch nicht? "Na ja, ich brauche nun mal nen neuen Motorradhelm. Ich hab hier nen voll geilen gesehen, aber der sprengt meine Börse." "Wieso fragst du nicht deine Eltern, ob sie dir was leihen?", hakte der Rotschopf nach. Tamayo sah sie zutiefst ernst an. "Wer den Daumen auf dem Beutel hat, hat die Macht. Wenn ich meine Eltern darauf anspreche, haben sie wieder die Möglichkeit, mir das Motorradfahren zu verbieten. Also kümmere ich mich selber darum." Ayuki und Tatsuya sahen sie erstaunt an. Also hatte dieses Yankeemädchen auch Prinzipien. "Was hast du mit dem Beutel gemeint?", fragte Tatsuya. (Anm. der Autorin: In dieser Zeit wird der Ausdruck "Beutel" für "Geldbörse" kaum noch verwendet.) "Ganz einfach. Wer das Geld hat, hat die Macht. Stammt von irgend'nem europäischen Politiker, so aus dem 19.Jahrhundert." Staunen von Seiten ihrer beiden "Kunden". Woher kannte dieses Mädchen solche alten Zitate? "Und wieso gehst du nicht einfach zur Bank? Da hast du doch sicher ein Konto", schlug Tatsuya vor. "Eine Bank ist ein Ort, an dem man Geld geliehen bekommt, wenn man nachweisen kann, dass man es nicht braucht. Soll heißen, ich habe kein Konto und müsste mir was leihen. Haben das geben die mir sicher nicht, besonders, weil ich'n Yankee bin." Da hatte sie Recht. Das war Ayuki klar. Sie wusste nicht wieso, aber sie wollte helfen, aus welchen Gründen auch immer. Auch wenn sie Tamayo ab und an gar nicht mal mochte, so empfand sie ab und an für sie solche seltsamen Gefühlen... Wahrscheinlich, weil sie sich ihr gegenüber benehmen konnte, wie sie es als große Schwester eigentlich nicht durfte. "Kann man dir da helfen?", fragte sie entschuldigend. Das Yankeemädchen schüttelte den Kopf. "Nein, nicht wirklich. Das haut schon von alleine hin. Müsstet euch nur beeilen, damit ich mich um den nächsten Kunden kümmern kann. Krieg ja bald Ärger." Wie vernünftig sie war. Es war erstaunlich, wie widersprüchlich sie war, sonst immer so verbockt, und nun fast schon erwachsen. "Oh... natürlich!" Ayuki kramte hastig nach ihrem Portmonaie, doch Tatsuya hielt ihre Hand fest. Dann legte er sein eigenes Geld auf den Tisch. "Stimmt so." Tamayo grinste aufrührerisch, als er die beiden sah. "Ihr seit mir ja zwei Süße! Das perfekte Paar." Sie beugte ihren Kopf zu Ayukis Wange hinunter und gab ihr einen Kuss auf diese. "Schade, dass ich nicht bei euch mitmachen kann!", lachte sie. "Kommen wir mal zum Punkt?", knurrte Daisuke den Lehrer seiner Tochter an. Er war absolut schlecht gelaunt, da er sich soeben am Telefon von einer seiner Eroberungen getrennt hatte. Sie hatte ihn gelangweilt. Sie war eine dieser typischen Schönheiten gewesen: wenn sie den Raum betrat, dann wurde alles still, jede beneidete sie, jeder wollte sie, Daisuke hatte sie. Und das war diesem Mädchen bewusst gewesen; sie hatte sich nur an gutaussehende Kerle rangemacht, die ihr auch etwas geben konnten, die ihr einen höheren Status verschafften. So etwas wie Gefühle waren ihr egal gewesen, sie hatte sich hochgevögelt, hatte mehrere Beziehungen nebeneinander, interessierte sich nicht für Daisukes mehr als Zweigleisfahrt. Ebenso wenig wie er sich für die ihren. Allerdings hielt er sie sich im Gegensatz zu ihr nicht wegen dem Verlangen nach einer Machtposition, auch wenn sie ihm oft half, berufliche Kontakte zu knüpfen. Nein, er hielt sie sich nur, um sich in seinem Schmerz besser zu fühlen. In diesem Schmerz, den keiner verstehen konnte... Und nun war sie weg, und er brauchte eine. Also zeigte er seine Wut offen und ehrlich. "Sobald auch alle Eltern da sind", erwiderte Slyzzor Snyder mit zusammengebissenen Zähnen. "Bis dahin müssen sie sich noch gedulden." Wie auf Kommando flog die Tür auf. Eine Japanerin mit mittellangen rotgebleichten Haaren, die sie zu einem Zopf gebunden hatte, stand keuchend am Türpfosten. "Entschuldigen sie, dass ich so spät komme", bat die Frau, "aber ich konnte erst vorhin meinen Anrufbeantworter abhören. Ich hatte noch einen Termin über den Verlag..." "Hikaru!", rief Hitomi aus. Sie hatte ihre Freundin nun seit zwei Jahren nicht mehr gesehen, und war froh, sie wiederzutreffen. "Was für ein Termin war das denn, Hikaru-Schatz?", schnarrte Daisuke. Nachdem er das Wort "Schatz" angefügt hatte, wurde Hikaru bleich. Ernst antwortete sie ihm: "Ich musste noch Rechte für einen Manga aushandeln, und das von nem Verbliebenen!" "Harte Arbeit, was?" "Und wie. Hat mich ja schon ein Jahr gekostet, meinen Verlag zu überreden, dass ich nen Manga dazu zeichnen darf... und dann ist Mr. O'Brien auch noch gestorben! Jetzt habe ich mit seinem Sohn zu kämpfen." Glücklicherweise hatte sich die Unterhaltung einigermaßen entspannt, da Daisuke scheinbar echtes Interesse für Hikarus Arbeit aufbrachte. "Also, was ist nun los? Ich verpasse den Termin dadurch, ist das euch klar?" Hikaru war schön längst zu den anderen gegangen und hatte die Tür zugeschmettert. "Tut mir leid, erst wenn auch der letzte...", begann Snyder, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Im Türeingang standen diesmal ein Chinese, eine Japanerin, die abgesehen von einem Kurzhaarschnitt das genaue Ebenbild von Hikaru war, und ein Japaner. Jace, Ankoko und Voldemort. "Verzeihen sie unsere Verspätung", bat Jace, "aber ich musste noch eine kritische Operation vor dem Flug durchführen. Nun ja, Voldi und seine Frau wollten eben mit mir fliegen." "Voldi!", rief Hikaru aus und warf sich dem Japaner in die Arme. Dieser erwiderte die Geste und drückte die Frau an sich. "Lange nicht mehr gesehen", meinte er. "Ja, das will ich wohl meinen! Jetzt überragst du mich ja schon ziemlich! Früher waren wir gleich groß!", knurrte Hikaru und sah ihm herausfordernd ins Gesicht. Doch in ebendiesem Moment verstummte sie. Ihre alte Internetbekanntschaft hatte sich sehr verändert. Gut, so war es ja mit jedem Menschen, der alterte. Allerdings nicht so extrem... Obgleich dieser Mann erst in den frühen Dreißigern war, hatte er schon tiefe Furchen in der Stirn und massig Falten unter den Augen. Außerdem erkannte die Feuerhexe viele graue bis weiße Strähnen in seinem Haar. Eigentlich wollte sie fragen, was geschehen war, doch da glitt ihr Blick auf Ankoko, ihre Spiegelschwester. Sie hatte sich geirrt. Diese Frau, die dort neben Voldemort stand, war sicherlich NICHT ihr perfektes Abbild. Dafür war sie viel zu jung. Nein, die Frau die dort stand war noch in den Zwanzigern, die Hikaru traurigerweise schon vor einiger Zeit überschritten hatte. (Auch wenn sie dies zumeist nicht zugab.) Aber wieso war diese Frau so jung? Das verstand sie nicht. War die dort nicht Hikarus Spiegelbild...? ------------------ Ja ja, ich weiß. Das ist wirklich nicht allzu gut -____- Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass Satoshis Liebesgeständnis aus "Ai" ein wenig von "You're just too good to be true" abstammt? Wenn nich, dann hab ich's jetzt gesagt. Mann, ich komme gar nicht voran. Ich habe in zwei Wochen nur acht Seiten geschrieben - ___ - Gibt's eigentlich auch Spekulationen zu meiner FF? Ich will mal die Gedanken meiner zwei Leser hören... Naja, ich hab heute nix zu sagen. Schaut euch meine Fanarts an, okay? Gut, dann sehen wir uns^^ Und ich warte immer noch auf meine Kommentare... Hika Kapitel 4: "Jetzt wissen sie es", sagte Snyder und krepierte XD --------------------------------------------------------------- "Ich und die Königin der Voodoo-Puppen!", stöhnte Kuroba. "Hey, ihr seid ein süßes Paar!", entgegnete Zen grinsend. "Ich meine, du siehst aus wie so'n typischer Boygroup-Sänger, mit deinen gebleichten Haaren, und sie ist die Königin der Düsternis! Was gibt es da auszusetzen?" "Witzig." "Na wieso?", fragte Zen. "Ich meine es ernst! Üb doch an ihr, vielleicht hast du dann genauso viel Erfolg wie ich bei den Weibern!" "Du wieder", knurrte Seiichiro. "Ja, ich wieder." Der beinahe Blonde stand auf. "Erzähl mir nichts von Erfolg bei Frauen. Du hast dir ja bisher noch nicht mal den Yankee geschnappt!" "Ach was", winkte dieser ab, "ich bin schon auf halbem Weg. Hast du schon bemerkt, sie sieht mich nicht gleichgültig an. Und sobald ich sie habe, lasse ich sie fallen wie eine heiße Kartoffel. Mal sehen, wie sie dann ist..." Kuroba lachte. "Gott! Du bist so ein Miststück, Junge! Mann, du hast echt kein Herz!" "Danke." Er verbeugte sich. Zen war zufrieden mit sich selbst. Er konnte jede haben, die er wollte, bis er endlich die eine finden würde. Seiichiro riss ihn aus seiner Freude: "Kuroba hat recht. Du BIST ein Mistkerl. Du willst ihr versauen, soviel du schaffst? Gut. Aber nicht mit mir." Wütend verließ er das Zimmer. "Der Kleine nervt." "Aber recht hat er", warf Kuroba ein. "Das sowieso. Trotzdem, er muss mir das ja nicht auf die Nase binden." "Meine Damen und Herren!", rief Snyder mit seiner tiefen Bassstimme aus. "Nun wird es Zeit, dass ich ihnen alles erzähle. Dazu muss ich allerdings tiefer in die Kiste der Vergangenheit greifen. Also... ach, warten sie, ich habe ihnen ja noch gar keinen Tee angeboten, dabei müsste er ja jetzt genau richtig sein. Mr. O'Brian?" Bei diesem Namen horchte Hikaru auf. Als dann der blonde junge Mann eintrat, dem dieser Name zu gehören schien, stand sie abrupt auf und ging zu ihm. "Entschuldigen sie, falls ich forsch erscheine, aber sind sie der Sohn DES O'Brien?" Dieser lächelte entschuldigend und schüttelte den Kopf. "Nein, tut mir leid. Das ist ein häufiger Name. Ich werde mit ,a' geschrieben." "Schade", lächelte Hikaru zurück und setzte sich wieder. "Also, wer möchte nun Tee?" Aufbrausend stand Daisuke auf, wobei er seinen Stuhl unbeabsichtigt umstieß. "Reden sie sich nicht raus!", schmetterte er los. "Wir wollen endlich wissen was hier los ist! Glauben sie, wir nehmen zum Spaß den Weg aus Japan hierher auf?!" Voldemort grinste. "Daisuke." Er ließ sich nicht beirren. "Wenn sie nicht sofort mit der Wahrheit rausrücken, dann können wir auch verschwinden!" Er wollte schon weiterkrakeelen, als der alte Hausherr ihm ein Zeichen gab, still zu sein. "Sie haben recht. ich habe lange genug um den heißen Brei geredet, auch wenn sie wohl eine andere Art hatten, dies auszudrücken, Mr. Akashi. Nun, wie gesagt, es ist alles schon sehr lange her... bedauernswert, dass es ausgegraben wurde. Meine Ehefrau starb vor über zwanzig Jahren, bei der Geburt unseres Sohnes. Ich war am Boden zerstört gewesen, sie zu verlieren. Also entschied ich mich bald, sie aus der anderen Welt zurückzuholen. Ich forschte j0ahrelang die verschiedensten Bücher der Schatten durch, um ein Ritual zu entdecken, dass sie mir zurückbrächte. Ich fand es, als mein Sohn drei Jahre alt war. Der Körper meiner Frau wurde zwar damals verbrannt, aber ich sah darin kein Problem. Ich bannte ihr Seele in den Körper meines Sohnes. Es sah allerdings so aus, als sei nichts weiter geschehen. Er war so wie immer. Bis er älter wurde. Wir gingen eines Tages in einem Park spazieren. Ein Hund fiel den Jungen an, doch mit einem Wort hatte er das Tier ohne eine Berührung ausgeweidet. Überall lagen die sterblichen Überreste des bedauernswerten Wesens verstreut, und das Wesen, von dem ich dachte, es wäre mein Sohn, begann sich an ihnen zu laben. Solche Vorfälle wiederholten sich mehr als einmal. Manchmal ließ er auch Menschen sterben oder Häuser einstürzen. Langsam zeigte sich, was ich wirklich getan hatte: Ich hatte einer schrecklichen Kraft Einzug in meinen Sohn verschaft. Meine Frau war eine starke Hexe gewesen - doch drei Jahre lang im Reich der Schatten zu überleben, ohne eine Änderung, das vermochte sie nicht. Ich hatte nur ihre Stärke zu meinem Sohn gebracht, doch den Vortritt hatte sie einem Dämon gelassen. Ich vertrete seit seinerzeit die These, dass man, je länger man in der Schattenwelt verbringt, immer weniger im Stande ist, sie zu verlassen. Und so ging es auch meiner Frau, die Göttin habe sie selig, doch irgendwas musste ja durch den Ruf erscheinen. Und das war dieses Wesen. Ich sperrte ihn in einem Verlies in diesem Schloss ein, in der Hoffnung, dass er die Welt nie mehr belästigen würde." "Warten sie mal", unterbrach Akuma ihn. "Sie wollen damit sagen, dass sie ihr eigenes Kind eingesperrt haben, nur weil sie Angst vor ihm hatten?" "ES war nicht mehr mein Kind. Es war etwas anderes, dass nur Tod im Sinn hatte." "Das muss so sein", meldete Ankoko sich zu Wort. Hikaru runzelte die Stirn. Das sah ihr gar nicht ähnlich, jemandem so naiv Recht zu geben. Die zwei Wochen, die sie ihr Spiegelwesen gekannt hatte, hatten ausgereicht, ihre Art kennen zu lernen. Was hatte sie so verändert? "Ich denke, man hätte ihm einfach nur beibringen dürfen, dass er seine Kräfte nicht für so etwas einsetzen sollte. Danach hätte man ihn zur Not immer noch einmauern können", meinte Pais Mutter. "Dafür ist es jetzt wohl zu spät. Auf jedem Fall haben wir ihm sofort Fleisch zu essen gegeben, das mit einem Schlafmittel versetzt war, dass einen Monat lang wirken konnte." "Hexenkessel", murmelte Jace. "Ungesunde mittel entstehen da." "Genau. Und sie haben Recht, sehr ungesund. Abgesehen davon, dass es, wie man leider erst zehn Jahre später herausgefunden hatte, einem übermenschliche Kräfte verlieh. So hatte dieser Junge auch noch eine Zähigkeit an sich... es ist erschreckend. Von da an bekam er wieder Fleisch und Wasser, das diesmal wirklich zum Sättigen für einen Monat reichte, das wieder dieses Mittelchen enthielt. Und dies ging dann immer so weiter. Bis vor kurzem. Diesen Monat standen wir fast schon im Rückstand, ES konnte seine Kräfte schon so weit konzentrieren, dass ES die Seelen der hier Lebenden erreichte. Besonders einen Schüler. Und kurz, bevor James ES füttern konnte, wurde ES befreit und griff den Schüler auch sofort an." Als er geendet hatte, waren alle erstarrt. Wie konnte jemandem so etwas schreckliches wiederfahren? Sie konnten nicht verstehen, wie man so etwas seinem Sohn antun konnten, ebenso, wie sie nicht verstehen konnten, wieso Snyder ihn nicht schon längst getötet hatte. "Und... wie hieß ihr Sohn denn nun wirklich?" "Pankratius. Die ganze Macht. Welche Ironie, meinen sie nicht auch?" "Langsam haben wir ja ziemlich oft Ausfall", seufzte Yuziaru und warf sich auf ihr Bett. "Hm", entgegnete ihre Mitbewohnerin, die ihren Schreibtisch ordnete, ein kleines Stoffpüppchen in der freien Hand balancierend. "Was machst du da?" "Suche nen Platz für meine Voodoo-Puppe." Yuziaru stand abrupt auf. Hatte Chimeichojo da eben "Voodoo-Puppe" gesagt?! "Ähm... ich hatte gerade was total witziges verstanden!", grinste sie verkrampft. "Ich dachte du sagtest, du suchst nen Platz für deine Voodoo-Puppe!" "Hab ich auch gesagt." Entsetzt sah das Mädchen mit dem Kupferschein im Haar sie an. Mit wem hatte sie es hier nur zu tun? Ihre Gedanken spielten Achterbahn. "Und... wen stellt sie da?" "Habe ich noch nicht eingebaut. Sie ist eh nur eine Schutzmaßnahme." Schutzmaßnahme? Was sollte ihr denn auf dem Schloss passieren? "Und gegen was?" Yuziaru wurde langsam neugierig. "Keine Ahnung. Aber irgendetwas ist hier. Will uns ans Leder. Wir sind in Gefahr." Das hatte sie nicht sehr schön gesagt. Aber sie hatte die Gleichaltrige mehr als überzeugt. Nein, ihr lief sogar in regelmäßigen Abständen ein kalter Schauer über den Rücken. "Dann... mach mal schön weiter. Ich will dich mal nicht stören." Sie wollte es nicht zugeben, aber sie zitterte wie Espenlaub. Solche Dinge gingen ihr leicht sehr nahe. "Sag mal, bist du eigentlich schon mit dem Bild fertig?", fragte Chimeichojo da. Erstaunt wurde sie darauf angesehen. "Nein... aber ich kann weitermalen..." "Nein, mach dir keine Umstände. Aber kann ich es mir trotzdem ansehen?" "Was will Pankratius hier?", fragte Akuma interessiert. Cybie musste schmunzeln. Sie hatte sich also kein Stück verändert und war immer noch wissbegierig, was denn so alles in der Welt existierte. Sie fand es angenehm, dass es auch Dreißigjährige gab, die ihre unschuldige Seele noch nicht verloren hatten. Allerdings schien Snyder das nicht so zu erfassen, denn er sah sie nur verständnislos an und meinte: "Na, wahrscheinlich in Freiheit leben." Sein Ton schien auszudrücken: "Was sollte denn diese Frage?!" Doch das sagte er nicht auf diese Weise, es war ja nicht nötig. Akuma erklärte mit einem leicht beleidigten Gesichtsausdruck: "Nun, ich meinte damit, ob er noch irgendwas mit dieser Schule vorhat. Vor irgendetwas müssen sie doch Angst haben, sonst hätten sie uns doch nicht konsultiert." "Ja, da haben sie recht", meinte Snyder zögerlich. Man merkte ihm an, dass es ihn unangenehm berührte, darüber zu sprechen. "Sie alle kennen doch sicher die Geschichte, wie die Magie sich verbreitet hat, nicht wahr?" Die meisten Menschen im Raum lächelten nun, und wenn auch bei einigen nur innerlich. Ja, sie kannten die Geschichte. Sie war wie so viele der Legenden der Hexer eine Weiterführung eines religiösen Textes, der von den christlichen Magiern so niedergeschrieben wurde. Als das Oberhaupt des Kreises die Geschichte ans Volk bringen wollte, begannen die Hexenverbrennungen. Oder eher dadurch. Denn die Geistlichen sahen es weniger als Erweiterung des Horizontes an, als dass sie es für eine Gotteslästerung hielten. Und da dieses Magieroberhaupt eine Frau gewesen war, sah man die Frauen zu dieser Zeit als noch gefährlicher und abtrünniger an. Denn diese Frau hatte auf offenem Marktplatz erzählt, dass Lilith, die von Gott verjagt worden war, eigentlich eine Hexe gewesen war. Denn Gott hatte ihr einen Teil seiner Kraft gegeben. Doch sie wollte sich niemandem fügen, und erst recht nicht ihrem Mann Adam, einem Magielosen. Also wurde sie vertrieben und Eva, ein weiterer normaler Mensch, geschaffen. Nun existierte jedoch die Brut von Adam und Lilith, der erste Magier, der auch sterben konnte. Denn Lilith war wegen ihrer Macht unsterblich geworden. Nach dem Sündenfall kamen auch Adam und Eva, die nicht so gut auf seine erste Frau zu sprechen waren, in die äußere Welt. Den Kindern wurde also eingebläut, dass sie sich erst zeigen sollten, wenn die Erde von den Menschen vollkommen überfüllt wäre und sie nicht auffallen würden, (denn ihre Mutter sah dies schon voraus) und dass sie sich immer nur untereinander paaren sollten, damit das Blut sauber bliebe. Auch als sie unter den normalen Menschen lebten, behielten sie letzte Faustregel im Gedächtnis, auch wenn einige Ausnahmen die Regel bestätigten. Bis zu dem Tag dieser großen Verkündung gab es natürlich auch viele Mischblüter und Hexer, die nichts von ihrer Natur wussten. Vielleicht auch einige, die noch erweckt werden mussten. Doch im großen und ganzen gab es viele Magier, die nur unter ihrem Volk lebten. Ein Zeichen dieser Inzucht waren die dadurch entstehenden roten Haare und grünen Augen, ein Zeichen der Magie. (Allerdings gab es auch Menschen, die diese Merkmale trugen und nichts mit diesen Wesen zu tun hatten...) Heute weiß man natürlich, dass eine gewisse Verrücktheit mit der Inzucht einherging... Nun ja, aber viele Theorien waren vollkommen verschieden mit dieser Legende, weswegen sie auch "Legende" genannt wurde. "Ja, natürlich. Doch worauf wollen sie damit hinaus?", fragte Hitomi. "Nun... sie wissen ja, dass die ersten Magier die mächtigsten waren. Und eben diesen Zustand will er wahrscheinlich erneuern." "Aber woher wollen sie das wissen?" Snyder blickte etwas gehetzt zum Fenster. "Der Junge hat es mir gesagt. Er hat mir erklärt, nach dem ich ihm mal von dieser Legende erzählt hatte, dass schwache Kreaturen wertlos wären, und dass die Starken sich wieder erheben sollten." "Aber... es gibt so viele Mischlinge, wie will er denn die Starken hervorbringen?" Doch die Antwort war allen schon bekannt. "Tja, er sagte auch: ,Und wenn ich dafür jeden Schwachen töten muss.'" Kurze Stille. Jeder hatte es gewusst, doch ausgesprochen war es wie ein Alpdruck. Dann sprudelten die Stimmen los, die Asiaten berieten sich, suchte Lösungen, trösteten einander. Das Wort zu erheben würde von diesem Moment an kein leichtes Kreuz mehr sein. "Beruhigen sie sich bitte... so beruhigen sie sich doch! Hören sie mir bitte zu!" Langsam wurde es still. Snyder lockerte seine Krawatte und fuhr fort: "Natürlich könnten sie ihre Söhne und Töchter von dieser Schule nehmen, bis das Problem behoben sein wird, wenn dies überhaupt jemals geschehen sollte, obwohl ich bezweifle, dass sie dort in Sicherheit sein werden. Oder sie lassen sie hier auf der Schule. Sollte ER etwas vorhaben, wird das Prophetische in jeder starken Hexe auf dieser Welt erwachen, und sie werden sich in den Krieg aufmachen, sie wissen ja, es steckt uns im Blut, sich immer ebenbürtige Feinde zu suchen. Da könnten ihre Kinder eine große Unterstützung sein. Und sicher wissen sie auch von unseren ,speziellen Prüfungen'. Gut, sie werden zwar immer schwieriger, desto weiter man auf dieser Schule kommt, doch sind sie ebenso gefährlich. Hier kämpfen sie für einander und dürfen sich gegenseitig unterstützen. Ich bin mir sicher, die Auslese, die nach diesem Krieg bestehen sollte, wird alles überleben. Es ist ihre Entscheidung, was sie mit ihren Kindern machen." "Nein... nicht meine Pai...", hauchte Hikaru. Ihr stiegen Tränen in die Augen. Sie hatte schon Hitomis Hand genommen, als diese so entsetzt geblickt hatte. Doch nun konnte sie selbst nicht an sich halten. Sie musste auch an ihre beiden anderen Kinder denken. Wenn sie das verhindern könnte, würde sie auch wieder nach Japan, zu ihrer Familie ziehen. "Ich verlange auch nicht von ihnen, dass sie das sofort entscheiden. Wir haben hier noch beziehbare Zimmer, sie hatten die nächsten drei Tage Zeit, das zu überdenken...", teilte Snyder den besorgten Eltern mit. "Damit lassen sie diesem Verrückten doch nur Einlass! Die Entscheidung muss sofort getroffen werden!", rief Daisuke aus. "Bitte, tun sie das. Mir ist das egal." "Ich bin dafür, dass die Kinder hier bleiben! Sie müssen endlich lernen, dass die Welt nicht Friede, Freude, Eierkuchen ist!" "Daisuke!", kreischte Hitomi. "Was ist mit Sakura? Du würdest Marron das Herz brechen! Du hast sie ihr schon genug genommen! Soll sie ihre Tochter beerdigen?", schrie Hikaru ihn an. "Marron...?", wimmerte ihre Freundin. Wieso Marron...? "Sie ist meine Tochter. Das ist meine Entscheidung! ICH habe sie ausgebildet, es wird Zeit sie auf die Probe zu stellen! Und das gilt ebenso für Ayuki und Satoshi! Also misch dich nicht ein!" "Falls du es vergessen hast, die beiden sind auch meine Kinder!", schluchzte Hikaru. Und ich werde es nicht zulassen, dass du sie in den Tod schickst!" "Du hast die beiden doch alleingelassen! Wie kannst du es wagen, über sie bestimmen zu wollen?!" Hikaru ging zittrig auf ihn zu und fauchte: "Genau dasselbe könnte ich dir ins Gesicht schleudern!" Dann schlug sie ihm ins Gesicht. Er erwiderte diese Geste mit seiner Faust. Es war wieder wie vor zwanzig Jahren, als die beide ihren Hass auf einander vor der versammelten Mannschaft austrugen. Sie wankte, immer noch mit Tränen im Gesicht, weil er mal wieder seine Schranken geöffnet hatte und sich kaum noch zurückhielt. Sie wollte sich abermals auf ihn stürzen, doch da hörte sie ihre Freundin Hitomi jammern: "Wie konntet ihr... wie..." Sie drehte sich um, wollte zu ihr, sich entschuldigen, dass sie ihr das verheimlicht hatte, doch da schubste Daisuke sie auf den Boden und rannte selbst zu Hitomi. Er legte ihr die Hände auf die Schultern. "Hitomi, es tut mir leid... ich..." Er hatte sich vollkommen verändert, wie so oft, wenn er in ihrer Nähe war. Doch sie stieß ihn von sich. "Wie kannst du es wagen, dich JETZT NOCH an mich ranzumachen, nachdem ich DAS erfahren hatte! Du bist immer noch der gleiche Playboy von damals! ICH HÄTTE DIR NIE GLAUBEN DÜRFEN!!" Voldemort sah verwirrt von einem zum anderen. "Also ich gebe Daisuke Recht", murmelte seine Frau. Er sah sie schockiert an, wiedersprach aber nicht. Statt dessen wandte er sich an Snyder: "Wir nehmen ihr Angebot an. Wir würden hier sehr gerne übernachten." "Gut. Dann zeigt James ihnen ihre Zimmer. Irgendwelche Aufteilungswünsche?" "Die können wir ihnen ja sagen." Diese Zimmeraufteilung ähnelte sehr der von vor zwanzig Jahren, abgesehen davon, dass es diesmal nur Dreimann-Zimmer gab. Also ergaben sich folgende Paarungen: Jace, Da'Akon und Voldemort in einem Zimmer; Nayda, Akuma und Hitomi; Ankoko und Hikaru; GP, Baer und Daisuke. "Kann ich reinkommen?", fragte sie durch Hitomis Zimmertür, nachdem sie geklopft hatte. Keine Antwort. Sie ging einfach rein. Wütend starrte Hitomi sie an. "Was willst du?" "Mich entschuldigen. Es tut mir wirklich, wirklich leid, dass ich dir nichts von Daisuke und mir erzählt habe. Ich fand diese Erinnerung einfach zu... zu widerwärtig. Ich wollte selbst nicht darüber nachdenken." "Wie konntet ihr so was überhaupt machen! Du wusstest, dass ich ihn liebte!" "Stimmt... aber du weit doch, dass er mich ausgebildet hat, ich konnte also nicht weg von ihm. Damals war ich gerade mal siebzehn, ich hatte mich gerade von meinem Freund getrennt und zog mit Daisuke, der die Schule schon abgebrochen hatte, von einem Campingplatz zum nächsten, von wegen freies Leben. An dem Tag hatte ich mich halt bei Daisuke ausgeheult, der schon einiges getrunken hatte. Er hatte mir zur Antwort halt den Alk gereicht, wir haben um die Wette gesauft, wurden übermütig und sind zusammen ins Bett geklettert. Da haben wir weder an ein Kondom gedacht, noch an die Pille, die ich nach der Trennung ganz zufällig nicht mehr genommen hatte. Und so ist halt Ayuki entstanden. Wir haben es als einmaliges Erlebnis abgestempelt, bis wir merkten, dass ich schwanger war. Die Zeit blieben wir zusammen. Und hey, ich hab gehört, dass ihr zu dem Zeitpunkt getrennt war." Hitomi sah sie immer noch stur an. "Einmalig? Und was ist mit eurem zweiten Kind?" "Das war auch ein einmaliges Erlebnis. Eine Art Abschied. Er sagte, er würde mich verlassen, sich vielleicht öfters um Ayuki kümmern, wenn sie alt genug für ihre Ausbildung wäre, aber er hätte endlich seine große Liebe wiedererobert. Er meinte dich. Irgednwie ist es dann wieder zu ner Abschiedsnummer gekommen, wieder ohne Kondom, weil ich ja die Pille nahm. Aber diesmal hatte ich die Tage verwechselt und sie einen Tag zu spät genommen. Ziemlich schusselig, was? Ich weiß auch nicht, wieso ihr kein Paar seid... ich wollte eure Beziehung nicht zerstören, dass ist ein weiterer Grund, warum ich's nicht gesagt habe." "Und... von wem ist dann dein drittes Kind?" "Pai? Die war beabsichtigt. Europäer." "Okay, das sieht man ihr an. Da kann ich wohl nichts aus dir rausquetschen... Aber warte mal, ich habe mich von Daisuke getrennt, weil er mehr Kondome verbraucht hat, als wir zwei benutzt hatten... ich habe die Packung entdeckt, aber wenn ihr zwei es nicht wart, wer dann?" "Wahrscheinlich n Seitensprung. Kennst ihn ja. Hattest du mich etwa von Anfang an in Verdacht?!", wollte Hikaru nun wissen. "Nein, nein, aber nachdem was du gesagt hast..." Ihre Freundin wirkte unschlüssig. "Das heißt, keines deiner Kinder ist von ihm?", fragte die Rothaarige enttäuscht. "Doch, doch Yuziaru. Und wir haben sie gewollt." "Aha..." "Wann habt ihr euch denn getrennt?" "Kurz bevor ich Yuziaru bekommen habe. Er ist auch sofort gegangen." "Dann passt das ja mit Marron noch... seltsam, sie haben einander doch wie die Pest gehasst... Wieso haben die beiden dann miteinander geschlafen?" "Wir haben uns nicht erkannt." Die zwei Frauen drehten sich zur Tür um. Dort stand Daisuke, mit entnervtem Gesicht. "Ich dachte du heulst dir die Augen aus und ich müsste dich trösten, aber es scheint euch ja Spaß zu machen, über mich zu lästern. Tja, wie gesagt, wir wussten nicht wer wer war, haben uns auf ner Party getroffen. Wir haben gevögelt, und das Kondom ist gerissen. Zufrieden?" Hikaru sah ihn aggressiv an. "Wie kannst du das so locker sagen! Und dann auch noch vor Hitomi!" Er zuckte nur hornhäutig die Schultern und verließ den Raum. "Du Arme", meinte die Feuerhexe. "Mit dem musstest du so lange aushalten!" "Ach nein." Ihr Gegenüber schüttelte den Kopf. "So schlimm ist er nicht. Er redet halt nicht so gerne über seine Sexeskapaden, besonders nicht mit mir." "Wieso habt ihr euch eigentlich getrennt, bevor ich auf den Plan gekommen bin?" "Ach... etwas banales. Es ging um Myuki. Sieh hat ihm wieder solche gewissen Angebote gemacht, und er ist drauf angesprungen. Nicht mehr und nicht weniger." "Hm... Ich würde ja sagen, versucht es noch mal, aber wenn ich so sehe, was er in nur einem Jahr alles zwischen die Beine genommen hat..." "Du bezeichnest dich und mich als ,was', als sächliches Wesen?" "Na ja... dann halt wen. Vergiss ihn. Es gibt bessere." So verabschiedete sich auch diese Streitigkeit, und ein schwieriger Tag schien sich dem Ende zu neigen, auch wenn es erst Mittags war, denn man spürte schon den Sonnenuntergang heranziehen, der das Licht über ihren Köpfen verlöschen ließ. Sakura hörte ihrer Mitbewohnerin verstört zu. "Und... unsere Eltern sind wirklich hier?" Tamayo nickte. "Scheiße, nich? Da sollen wir uns auch noch das Rauchen verkneifen! Wir ha'm ja schon genug Streß!" Verzweifelt wurde sie von der anderen Blondine angesehen. "Das ist ja nicht mal mein Problem! Versprich mir, dass du keinem sagst, wo ich bin, wenn nach mir gefragt wird!" "Und was ist mit den Lehrern?" "Na ja, die... kein Problem, aber ich will meinen Vater einfach nicht sehen! Er knallt mir ja sonst an den Kopf, wenn er mich trifft. Ich habe lange genug bei ihm gewohnt! Wenn ich hier meinen Abschluss habe, wandere ich aus!" "Aye, und wie schlägste dich durch?" "Weiß ich nicht... vielleicht werde ich Sportlerin oder so. Auf jedem Fall nichts, wo ich meine Kräfte benutzen muss." "Versteh ich gut. Hey, aber ich hab kein Problem mit meinen Kräften! Wenn du willst, teste ich sie irgendwann an dir aus!" "Was für Kräfte?" Sakura war es unbehaglich, wenn man etwas an ihr austestete, das sie nicht kannte. "Das", lachte der Yankee und hielt sich einen Finger an die Lippen, "ist eine Überraschung!" "Wie spät ist es, James?", fragte Tina, die sich gelangweilt auf Snyders Couch lümmelte. "Früh. Wir müssen erst in einer Stunde kochen..." "Und was machen wir so lange?" "Also, ich werde jetzt den Unterricht für die morgige Stunde vorbereiten." Damit ging er durch die Tür, um die Schulbibliothek aufzusuchen. Er musste raus aus diesem stickigen Büro, egal was der Chef sagte. Er hätte diese Arbeit eigentlich gar nicht annehmen sollen. Aber woher hätte er denn wissen sollen, dass es so kommen würde? Woher? Obwohl... eigentlich hätte es ihm von Anfang an klar sein sollen, wie dieses Märchen endete... Ab dem ersten Moment an... Er schlenderte weiter. Wenn man es genau bedachte, hätte Pankratius einen triftigen Grund, sie alle kalt zu machen. Einen sehr triftigen. Nun war James klar, dass das alles kein "Spiel" mehr war. Er hätte die Würfel wegwerfen sollen, wie es ein kluger Spieler tut, der weiß, dass er verliert. Doch nun war es geschehen. Sie hatten die Kontrolle verloren. Es war egal, wie sehr er bereute, es war geschehen. Und er konnte es nicht bereinigen. Vielmehr machte er sich Sorgen um das Schloss. Es würde bei diesem Kampf zerstört werden, soweit war er sich sicher. Auch wenn sie überleben würden, sie würden auf der Straße landen. Wieso bereite er eigentlich noch eine Unterrichtsstunde vor?! Das war doch wirklich wie Perlen vor die Säue zu werfen. Nicht dass er seine Schüler für Säue hielt, nein, nein... Doch was nützte es ihnen, vor einem Krieg zu lernen? Lieber sollten sie doch trainieren... Nun ja, egal. Wie gesagt, es ging James eigentlich nur darum seine Stelle zu behalten. Schüler, schön und gut, doch was brachten sie ihm, wenn er keine Schule hatte, in der er sie unterrichten konnte? Er stand endlich vor der Bibliothekstür. Als er sie öffnete und in den Raum eintrat, beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Hatte er Angst? Nein, sicherlich nicht. Er bezweifelte sogar, dass er dazu imstande war. Er schaltete das Licht an. Er sah, wie der Staub in der Luft tanzte. Diesen Raum hatte man zuletzt zu seiner Schulzeit benutzt. Zu seiner Schulzeit... Als er nach einem Buch über die Hexenverbrennung suchte, fiel ihm etwas ins Auge. Er zog das Buch heraus. Ein Jahrbuch. Er blätterte die Seiten durch. Als er bei seinem Jahrgang angelangt war, wurde sein Blick finster. Schon damals war sein Schicksal besiegelt gewesen. Als... Das Licht ging aus. Verschreckt sah er hinauf. In der Dunkelheit glaubte er die Schemen eines Mannes ausmachen zu können. Pankratius...? Ein Röcheln war zu hören. DAS musste er sein! James knurrte. Nein, er knurrte nicht, vielmehr entstieg ein tierischer Laut seiner Kehle. Langsam begann er genau zu erkennen, was im Dunkeln vor sich ging. Ja, dort oben, auf einem der Bücherregale, hockte dieses Wesen, das seinen Schüler angegriffen hatte, und grinste wie verrückt. Nicht so WIE verrückt. Er war es ja schon. Oder sollte man lieber ES sagen? Der blonde Brite spürte, wie seine Finger sich langsam krümmten. "Erschinde u Nachmahr!", knurrte er. Er schaffte es nicht mal mehr, die "w"- und "t"-ähnlichen Buchstaben zu sprechen. Die Kreatur auf dem Regal sah ihn belustigt an, sah, wie sich seine Züge schärften, seine Augen angriffslustiger wurden und seine Glieder wuchsen. Doch dann sprang er hinunter, mit einem Blick in den Augen, der heißen mochte: "Verschwende nicht deine Zeit. Hör auf mit dem Scheiß, ich weiß alles", und ging, wie Alice es durch die Spiegel bewerkstelligt hatte, durch die Wand. James beruhigte sich. Dann sah er auf den Boden, in das Buch, dass er fallen gelassen hatte. Die Seite, auf der seine Klasse abgebildet war, war zu sehen. Die Eltern hatten heimlich Fotos fürs Jahrbuch geschickt. Wenn er jetzt darüber nachdachte, war ihm doch etwas außer seinem Job wichtig. ---------- Jaaaaaaaaa!! Daisuke Power!! (Die verstärkt sich noch im nächsten Chappi) Na, wie fandet ihr es? Kapitel 5: Feuerzeuge und Familien ---------------------------------- Klack! Daisukes Feuerzeug sprang auf. Er zündete sich lässig eine seiner Zigaretten an, die er praktisch im Ärmel versteckte. Notration. Er zog genüsslich daran. ~Qualm umhüllte ihn und drang sogar durch die Ritze unter seiner Tür durch. Es war schön zu rauchen. Gut, es war ungesund (weswegen er froh war, nicht mit Jace in einem Zimmer zu sitzen, der ihm wahrscheinlich Vorträge darüber gehalten hätte), aber es entspannte ungemein. Da hörte man ein Husten ertönen, durch die Rauchmauer gedämpft. ,Verdammt', dachte er, ,ich werde auch immer älter!' Wenn er schon durch seine Lieblingsdroge - neben Sex und Champagner - husten musste, stand es schlecht mit ihm. Vielleicht sollte er ja mit dem paffen aufhören... Wie lange tat er das eigentlich? Hm... vielleicht 18, 20 Jahre, wenn nicht früher. Damals musste er auch noch husten, dass wusste er. Hieß es nicht, dass einem zwanzig Jahre seines Lebens wegfallen, wenn man wie er fast pausenlos qualmte? Na, dann wurde es ja wirklich Zeit. Es war sowieso eine unangenehme Nebenwirkung auf sein Leben, eine Nebenwirkung, die auch auf seine Kinder übergegangen war. Zumindest wusste er das von Sakura, seit er mal eine Zigarettenschachtel in ihrer Jackentasche gefunden hatte. So war das Leben... auch Kinder hatten Stress. Er hatte diese Geschichte immer für irrelevant gehalten, aber jetzt...? Da er diese Auswirkungen schon an sich spürte, machte er sich doch schon Sorgen um seine Kleine. Eigentlich sollte er sich die sogar viel öfter machen. Sie war ja so ein labiles Persönchen... und sie hatte ja schon Probleme mit ihrer Haarfarbe. Wie oft sie wohl schon von Lehrern deswegen angepöbelt worden war? Er erinnerte sich an ein Ereignis aus den ersten Grundschuljahren von Sakura... oder war das der Kindergarten gewesen? Er hörte ihre Stimme immer noch in seinem Geiste sagen: "Papa, ich gehe nicht mehr in die Schule!" Ja, wahrscheinlich war sie frisch eingeschult worden, doch trotz dieses zarten Alters war sie entschlossen gewesen. "Wieso nicht?", hatte er genuschelt, eine Zigarette im Mundwinkel. Er war immer so ein unsäglich schlechtes Beispiel gewesen. "Weil der Lehrer gesagt hat, ich bin ein zu stures Kind und dass das in der Familie liegen muss, weil meine Mama und mein Papa mir die Haare blond gebleicht haben. Das finde ich gemein! Habt ihr mir die etwa wirklich gebleicht? Wie geht denn das? Warum habt ihr mich nicht gefragt?" Über soviel auf einmal hatte er lachen müssen und ihr durch die Haare gewuschelt. "Meine Kleine, wir haben dir nicht die Haare gebleicht. Daran hättest du dich dann schon erinnern müssen, weil wir das so jährlich hätten machen müssen, weil du sonst nen schwarzen Haaransatz gehabt hättest! Das ist schon deine Naturfarbe, die haste von deiner Mutter, über was weiß ich wie viele Ecken!" Darauf war der kleine Wurm erstaunt gewesen. "Erklären." "Das kannst du deine Mama fragen! Ich fahr dich halt nächstes Wochenende hin, wenn du willst." Wahrscheinlich haben die meisten Leute sie trotzdem für eine Yankee-Göre gehalten. Aber ansonsten hatte sie sicher eine gute Kindheit gehabt. Zumindest sah ihr Vater das so. ,Vielleicht war ich ja doch kein so schlechter Vater, wer weiß?', grübelte er. Doch dann verwarf er die Frage. Er wollte über so etwas nicht nachdenken. Lieber sah er sich die Schule seiner Kleinen an. Die Gänge waren schon mal ganz nett. Der Boden war ebenso wie die Treppen aus hartem Stein, mit dunkelroten bis schwarzen Teppichen darüber. Das Trappengeländer war ziemlich breit und aus schwarzgestrichenem Holz. Und glatt war es. Daisuke ließ seine Hand darüber streichen, während er hinabschritt. Es war selten, dass man sich bei solchen Teilen keine Splitter einzog, selbst bei welchen in Neubautenhäusern, und dieses Schloss war ja schon über zwanzig Jahre so eingerichtet. Scheinbar kümmerte sich hier jemand darum, dass nichts verfällt, auch wenn er sich das beim besten Willen nicht vorstellen konnte... nicht, wenn es um diese Riesenhütte ging. Doch schön war es in jedem Falle. Als er unten angekommen war, kreischte eine Stimme in sein Ohr: "Eeeeessen fertiiiiiiig!!!" Misstrauisch sah er zu der Wand neben sich. Dort war ein riesiger Lautsprecher angebracht. Soviel zum Thema schönes Haus. Das konnte er jawohl vergessen. "Oh! Entschuldigen sie!", piepste ein Stimmchen. Er sah wieder in die Richtung, aus der er kam. Erstaunt riss er die Augen auf. Dort stand ein Mädchen, dass fast genauso aussah wie die junge Hikaru, nur mit längeren Haaren. Verfolgten seine Sünden ihn auch noch in den unschuldigsten Gedanken? Mit diesem Mädchen hatte er immer nur Pech gehabt, und nun sah er sie wieder so jung, wie er sie kennen gelernt hatte. Er hoffte, es sei nur eine Sinnestäuschung, auch wenn das bedeutete, er würde langsam paranoid. Doch das wäre seines Geschmackes nach immer noch besser, als wenn er dort oben die kindliche Seele des Wesens sähe, dass er abgrundtief hasste. Zumindest kam es ihm vor, und seltsamerweise konnte er dieses Gefühl, dessen Ursprung er nicht mal mehr kannte, dass in seiner Kindheit geboren wurde, nicht ablegen. Nebenbei gab es immer noch die tröstliche Möglichkeit, dass Pankratius sich auf seiner Jagd nach Futter in solch ein erschreckendes Geschöpf verwandelt hatte, sicher besaß er diese Macht. Es klang zwar nicht erstrebenswert, als Abendessen für eine Art Dämon herzuhalten, doch wenn er angreifen wollte, musste er die Gestalt ändern... "Was soll ich entschuldigen?", knurrte er die Kleine an. Sie schien den Unterton nicht herauszuhören. Sie hatte wahrscheinlich nicht mal ein Wort gehört, immerhin stand sie ziemlich weit entfernt, und Daisukes Stimme hatte sich, wie so oft seit seiner Studienzeit an immer dann, wenn er wütend wurde, drastisch gesenkt. Denn ohne wütend zu werden fragte sie höflich: "Verzeihen sie, ich wusste nicht, dass unsere Senseis Gäste haben. Suchen sie etwas oder jemanden? Darf ich sie zu dieser Person oder diesem Ort hingeleiten?" Sie ging ein paar Schritte abwärts. Als jedoch ihr Fuß keinen Halt fand und sie ausrutschte, fiel sie schlagartig die Treppe hinunter. Als sie kurz vor dem Boden war, find Daisuke sie auf. Aus dieser Höhe konnte man sich schon einen ziemlich Schaden holen. Ob Hikaru oder nicht, dass konnte er dem Mädchen nicht antun. Als sie in seinen Armen lag, erkannte er, dass er definitiv nicht von irgendeinem bösen Geist heimgesucht wurde. Gut, dieses Mädchen ähnelte Hikaru sehr, doch sah sie viel zu europäisch aus. Nun ja, eigentlich hätte man Hikaru auch für eine Europäerin oder einen Mischling halten können, denn sie hatte blaue Augen und naturbraunes Haar. Doch das hatte etwas mit ihrer Geburtsgegend zu tun, dort hatten die meisten Menschen eine ungewöhnliche Haar- oder Augenfarbe... Nein, dieses Mädchen hatte große europäische Augen, auch von der Form her, blau, braunes Haar und gemischte Gesichtszüge. Auch ihre Nase zeugte von ihrer Verwandtschaft. Doch zumindest die Hautfarbe war normal. Missmutig versuchte er das rosarüschige Lolita-Kleid des Winzlings zu übersehen. "Mädchen, pass besser auf", murrte er. "Du bist ja genauso dämlich wie deine Mutter." Dann ließ er sie herunter und suchte sich den Weg zur Kantine. Er spürte noch einige Zeit ihre fragenden Blicke in seinem Rücken. "Hey du, ich hab Mathe nicht verstanden, kannst du mir mal helfen", sagte Satoshi und ließ sich neben Tatsuya plumpsen. Dieser musterte ihn von oben bis unten und fragte dann: "Und wie komme ich zu dieser Ehre?" "Immerhin hast du was mit meiner Schwester... zumindest mit der Älteren, dem Kerl. Magst du Mannsweiber?" Tatsuya sah den Jungen genau an. Der musste Mut haben, so über Ayuki zu sprechen. Soweit er sie kannte, war sie sehr gefährlich... Und der dort schien es ernst zu meinen. "Also, ich finde deine Schwestern beide sehr weiblich... wieso redest du so von Ayu-chan?" "Na hör mal, sie ist das Mannsweib in Person! Kennst du nicht ihre Geschichten von der Jungenschule? Die stimmen, sie..." Man konnte ein rumsen vernehmen, als Ayuki ihn nach vorne stieß, so dass sein Kopf auf der Tischplatte landete. "Er kennt die Geschichten, glaub mir. Lass es." Wütend starrte sie ihn an. "Und was sollte das?" "Das waren die Gene." Die ganze Familie kannte die Raubeinigkeit ihrer Eltern. "Hi Schatz", fügte sie hinzu und gab Tatsuya einen flüchtigen Kuss. "Hey", antwortete er und erwiderte diesen. "Dein kleiner Bruder hat mich gerade gefragt, ob ich ihm nicht in Mathe helfen kann. Weißt du, in welcher Gruppe er ist? Ich kann mir immer noch nicht merken, ab welchem Alter man zur B gehört." "In unserer. Er hat's knapp geschafft. Mit dreizehn bist du noch in der A. Also musst du ihm das erklären, was wir gerade durchnehmen." "Hey, dann geht das doch. Dann ist der Stoff ja noch frisch." Nachdem er das gesagt hatte, musste Tatsuya sich stark am Riemen reißen, um nicht plötzlich loszulachen. Ihm war klar, wie dieser Satz auf einen Außenstehenden gewirkt hätte. Man hätte ihm auch vorher sagen können: "Morgen komme ich nach London, um das Zeug abzuholen, geh auf ne Party." Dann hätte seine Antwort auch gepasst... "Du", begann Ayuki, "wenn wir schon von Nachhilfe reden... ich habe meinen Text immer noch nicht richtig drauf. Ich weiß auch nicht genau, was ich tun muss. Mein Problem ist die Szene, nachdem der König geheiratet hat..." Ihr blonder Freund sah sie grinsend an. Ihm war klar, worauf das nun herauslaufen würde. "Also, in Snyders Version kommen sie ja aus der Kapelle raus... auf der Schwelle legt er seinen Arm um sie, und sie erwidert das." Sprach's taten sie eben genanntes. "Dann näheren sich ihre Gesichter einander... sie spüren den Atem des jeweils anderen auf ihrer Haut... es ist wie ein magischer Moment... die Zeit scheint still zu stehen. Ihre Herzen schlagen höher, als sich sanft ihre Lippen berühren, die Zungen der beiden Zärtlichkeit austauschen, sich ein warmes Kribbeln in ihren Körpern ausbreitet..." Satoshi verdrehte die Augen. Er hasste solchen Liebeskitsch. Wenn er so etwas mit Sakura tat, was das ja kein Problem für ihn, aber andere dabei zu beobachten? Apropos Sakura, langsam ärgerte Satoshi sich wirklich, dass seine Eltern hier im Schloss waren. Natürlich würde er sie, wenn er sich genug bemühte, nicht einmal treffen. Eigentlich blieben sie wahrscheinlich sowieso nur für ein, zwei Tage. Doch er wollte ja kein Risiko eingehen... oder eher Sakura. Sie war es, die nicht vorsichtig genug sein konnte. Doch das war ja kein Wunder, wenn man bedachte, unter welchem Vater sie leben musste. Einem Mann, den Satoshi verabscheute. Er hatte ihn und seine Familie ihm Stich gelassen! Und nun quälte er auch noch Sakura, hatte sie ihrer Mutter entrissen! (Obwohl Satoshi wahrscheinlich ein wenig eifersüchtig war, dass es sie und nicht ihn getroffen hatte...) Er wünschte sich, er hätte einen anderen Vater gehabt, dann dürfte er in aller Öffentlichkeit mit Sakura Zärtlichkeiten austauschen... Sakura. Er vermisste Sakura höllisch. Sie war ihm so nah, und doch so fern. Er vermisste es, ihr honigblondes Haar zwischen den Fingerspitzen zu spüren, ihre weiche Haut zu berühren, zu streicheln, zu küssen, so wie diese roten Lippen, mit seiner Zunge in ihren Mund zu fahren und diesen Gruß erwidert zu bekommen... In seiner Phantasie drehte sich alles um Sakura. Auch wenn es so wirkte, es war keine materialistische Liebe, nicht nur. Doch wenn sie eins wurden, dann fühlte er sich ihr am nächsten, egal, wie pervers das war... "Ein wirklich schönes Haus, nicht wahr?", fragte Hitomi ihre Schulfreundin. Sie gingen mit den anderen ihres "Clans" zur Kantine, um ihr Hungergefühl zu stillen. "Also, entweder ist es ein Familienerbstück, oder es hat ein Vermögen gekostet", murmelte Hikaru. Sie interessierte sich wirklich für diese Bleibe. Wenn man bedachte, wie hoch die Miete in England, besonders in London, war, und dann noch zählte, wie viele Zimmer hier unbenutzt standen, so konnte man mit deren Vermietung so einiges verdienen. Ein Flügel war sicher leerstehend, den konnte man sicher an zwei oder drei Familien verkaufen... "Lass das doch!", bat Hitomi. "Es geht doch nicht nur um Finanzen! Genieß doch einfach mal deine... na ja... Ferien." "Ich wohne hier in der Nähe, das sehe ich also nicht wirklich als Ferien an", murrte die Andere. "Außerdem muss ich ja noch den Vertrag von Mr.O'Brien unterzeichnen lassen... ich mein jetzt aber nicht den Lehrer unserer Kinder." "Also, ich wäre froh darüber, meine Kinder wiederzusehen... Du triffst sie doch nur ein paar Mal im Jahr, oder?" Hikaru nickte. "Wer kümmert sich denn um die?" "Oh, das tut...", begann der Rotschopf, als sie den Raum betraten. Sie verstummte, als sie ihre älteste Tochter sah, die völlig in einem Kuss mit einem Jungen mit gebleichten Haaren versunken war. Ayuki hatte ihr nicht gesagt, dass sie einen Freund hatte! Das war ungerecht! Sie hatte doch auch keine Geheimnisse vor ihren Kindern. Das sollte wohl auch umgekehrt der Fall sein! "Wer ist wohl der Typ da?", murmelte sie. Hitomi sah zu ihr. "Also, von der Haarfarbe her würde ich sagen, dass ist Tatsuya. Du weißt schon, mein Sohn." "Schon komisch, dass unsere Freundschaft jetzt auch in der nächsten Generation weitergeführt wird. Nur etwas... intensiver." Die zwei Frauen blickten einander an, dann mutmaßte Hitomi: "Vielleicht sollten wir sie begrüßen." "Gute Idee", grinste Hikaru mit einem diabolischen Lächeln in den Augen. "Was machst du denn die ganze Zeit mit dem Stofftier?!", fragte Tamayo gereizt. Missmutig sah sie Chimeichojo zu, die schon seit längerem mit einem schwarzen Edding auf einem stoffigen Etwas herummalte. "Das ist kein Stofftier. Es handelt sich hier um meine Voodoo-Puppe", antwortete die Betroffene reserviert. Genervt: "Und was machst du mit der Voodoo-Puppe? Willst du, dass dein Feind nachher mit irgendwelchen schwarzen Zeichnungen rumläuft? Ich sag dir, das klappt nich, Grufti-Maus" Frigide erteilte ihr die sogenannte Gruftie-Maus Antwort: "So klug bin ich auch. Sieh mal, ich kennzeichne hier die wichtigsten Stellen, damit ich zum zustechen nicht nachdenken brauche. Am Ende stecke ich dann in einer Angstsituation und vergesse das wichtigste oder verwechsle es zumindest." Tamayo sah sie verwirrt an. "Was kann man da denn verwechseln? Du kannst damit doch nur Schmerzen zufügen! Und wenn du ihm ein Bein brechen willst, dann reißt du es der Puppe ab." "Ja", gab Chimeichojo ihr widerwillig recht, "das auch. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten. Ich kann dem Opfer zum Beispiel die Gedärme verletzen, und dazu muss ich die menschliche Anatomie ganz genau kennen. Ich habe ja nicht immer ein Buch zur Hand, in dem ich nachschlagen kann. Außerdem kann ich mit einer Voodoo-Puppe auch Halluzinationen auslösen. Aber auch dafür muss ich bestimmte Punkte treffen." Kurze Zeit, nachdem sie das gesagt hatte, herrschte Stille zwischen den beiden. Dann äußerste sich die Ältere noch einmal, indem sie den Gedanken aussprach, der ihr schon einige Minuten ihm Kopf umhergeisterte: "Du bist pervers, mit deinen Hobbys..." Dafür fing sie sich böse Blicke ein. "Es wäre besser, wenn du dir auch dieses ach so perverse Hobby anschaffen würdest! Wir werden es wahrscheinlich brauchen!", zischte Chicho sie an. Sie hatte die Puppe mit dem Edding jetzt auf den Tisch geknallt. Beleidigt sah sie das Mädchen an, deren Eltern mit den ihren befreundet waren. Dieses zuckte nur die Schultern und meinte: "Versteh ich nicht, wieso. Lass mal, is ja dein Spielzeug. Hast ja recht, ich sollte mich da nicht einmischen. Solange du die Puppe nicht gegen mich anwendest." Sie legte ihr Besteck ab und trug das Essenstablett weg. Ayuki fühlte Tatsuyas Wärme. Trotz des Winters war seine Haut weich und warm. Sie schob sich näher an ihn. "Tatsuya...", hauchte sie. "Ja?" Sie näherte ihr Gesicht wieder mehr dem seinen, als eine ihr wohl bekannte Stimme ausrief: "Ayuki!", ebenso wie eine weniger bekannte Frauenstimme den Namen ihres Liebsten schrie. Ebenfalls irritiert wie abrupt drehte sie ihren Kopf und den halben Oberkörper in Richtung des Rufes. Als sie einen der Urheber erkannte, besser gesagt, als sie sicher gegangen war, das es wirklich diese Person war, riss sie erschrocken die Augen auf: Ihre Mutter! Und neben ihr stand eine andere Frau, auch Japanerin, mit hellen Haaren. "Mama...", hauchte sie. Einerseits war es ihr unangenehm, in dieser Situation von ihrer Mutter angetroffen zu werden, andererseits freute sie sich, sie zu sehen, was selten genug vorkam. Ohne noch weiter auf ihren Freund zu achten sprang sie auf und ging ihrer Mutter entgegen, darauf bedacht, nicht zu zeigen, dass sie sich so übermäßig freute. Als sie vor ihrer Mutter stand nahm diese sie in die Arme. "Ayuki", lächelte sie, "du bist ja ziemlich gewachsen, seit ich dich das letzte mal gesehen habe!" "Ist sie nicht!", rief Satoshi vom Tisch aus. "Du hast uns zuletzt zu meinem Geburtstag besucht und davor zu Pais, wo Ay auch dabei war! Die war schon immer so groß!" "Satoshi?", fragte Hitomi in Richtung Hikaru. "Satoshi." Sie ging nun auch auf ihn zu. Dort angekommen fuhr sie ihm als erstes mütterlich durch die Haare. "Vielleicht kommt dir das auch nur so vor, und du bist mit ihr gewachsen." Argwöhnisch wurde sie dafür angesehen. "Aber sicher." Ayuki flüsterte ihr ins Ohr: "Er ist sauer, dass ich größer bin als er." "Ach, wenn das so ist!", lachte die dreifache Mutter. "Hitomi? Kann ich dir meine Kinder vorstellen? Zumindest zwei von ihnen..." Hitomi nickte. "Na dann. Die Große mit den roten Haaren ist Ayuki, sie ging bis vor kurzem noch auf die William-Godwinn Jungenschule. Der Kleine Schwarzkopf - gutes europäisches Shampoo, wenn ich das nebenbei erwähnen darf - ist Satoshi." "Ich sehe es", bestätigte Hitomi, " er ist Daisuke wie aus dem Gesicht geschnitten." "Leider", murmelten Mutter und Sohn. "Ich bin Hitomi Koji, eine Freundin eurer Mutter." "Sehr erfreut." "Genau, sehr erfreut." "Dito." "Ich sehe, du hast dir auch schon Freunde gemacht", sagte Hikaru zu Ayuki, nicht ohne mühsam ein Grinsen unterdrücken zu müssen, und nickte zu Tatsuya, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. Das Gesicht ihrer Tochter färbte sich purpurnrot. "Ja, das ist Tatsuya... Koji-sans Sohn, nicht wahr?" "Genau", bejahte Tatsuya. "Schon schön, dass ihr euch versteht, aber übertreibt es nicht!", empfahl Hikaru. "Ihr seht ja, wie das bei mir ausgeartet ist." ----------- Ein liebes Danke an Caro ;_; Der Teil, der mit ~ markiert ist, ist von ihr. Ich weiß nicht, wo ich ohne sie säße... Dieses Kapitel ging mir, soweit ich mich erinnere leicht von der Hand. Aber leider ist das ja nicht immer so. Ab diesem Kapitel muss sich Maggi vorerst von euch verabschieden. Ich weiß, ihr wollt vielleicht weiterlesen, aber für mich ist das im Moment einfach zuviel. Ich muss mich ein wenig mehr um die Schule kümmern, da ich das Gefühl habe, abzusacken. In diesen Zeiten ist es einfach wichtig, einen guten Abschluss zu machen, so dumm das klingt. Glaubt mir, ich würde wirklich viel lieber schreiben... Außerdem gibt es noch einen Punkt: Ich fühle mich doch ein wenig so, als würde ich das beruflich machen, als MÜSSTE ich zweiwöchentlich ein Kapitel abliefern. Da ich daher unter gewissem Druck stehe, fällt mir auch wenig ein, ich habe dann gar keine Lust und ich verpasse die "Abgabetermine". Es tut mir wirklich Leid... Ich lasse das erstmal... Natürlich werde ich mal weiterschreiben, aber nicht mehr sehr viel. Irgendwann wird wieder ein neues Kapitel kommen... versprochen. Nur weiß ich nicht wann das sein wird. Vielleicht nächste Woche. Vielleicht auch nächsten Monat. Es mag hart klingen, so wie ich rede, aber es ist mir lieber, als wenn ihr vergebens wartet. Ganz klar, ich werde noch einiges bei Animexx betreiben. Ich werde Fanarts online stellen und so... wahrscheinlich werde ich mich auch um meine vernachlässigte Homepage kümmern. Ich werde auch irgendwann die Kapitel zusammenfügen, dass ich z.B. aus Nummer 1+2 ein einziges mache, damit das nich so ne anstrengende Blätterei ist, außerdem, so böse das klingt, will ich auch ein paar neue Leser anlocken. Bis es wieder Nachschub gibt könntet ihr ja ein paar meiner anderen Fanfics lesen... Danke schön für alles, Columbia. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)