Dystopia von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 4: Tag 4 ---------------- “Wir konnten Reste der Bombe feststellen. Es war ein eigentlich ungefährliches Modell, aber es hat das Gebäude zum Einstürzen gebracht und mehr Schaden als gedacht angerichtet.” Kanemori zieht an ihrer Zigarette und pustet den Rauch in die Luft. Es gibt einige Hinweise zu dem Bombenattentat und der seltsamen Karte, die wie in einem Film mittendrin unbeschadet aufgetaucht ist. “Ich konnte einige Feststellungen machen, wie zum Beispiel die Identität der Visitenkarte.” Akane springt auf und stürzt zu den großen Bildschirmen. “Und? Wer ist es?” Die darauffolgende Stille ist ein wenig seltsam. Nur das Klacken der Tastatur ist zu hören. “Ich denke, Rei dürfte sich am Besten an den Fall erinnern. Es geht um den Serienmörder der deinen Vater umgebracht hat.” Sofort durchzuckt sie ein Schock. Der ewige Kreis des Todes in einem dystopischen Leben. “Ich versuche, eigentlich diese Ereignisse auszublenden. Mein Vater hat ebenso gemordet, mir ist er egal.” gibt sie mit verschränkten Armen und einem sauren Blick zurück. “Ja, ich weiß. Aber die Annahme, dass er zu einer Untergrundorganisation gehört, steht immer noch im Raum. Er musste sie umbringen, und dafür wurde ihm jemand auf den Hals gehetzt. “Das perfekte System dürfte doch schnell ihn zu Fall bringen, warum diese Geheimnistuerei?” Rei wirkt ein wenig gereizt. Die Erinnerungen an ihren Vater will sie lieber verdrängen und nicht wieder daran erinnert werden. “Meine Mutter ist nicht an den Folgen seiner Stiche gestorben. Trotzdem, was soll das?” “Wir haben den Täter nie geschnappt. Sybils Augen sind überall, doch gibt es immer wieder Schlupflöcher in einem angeblich sicheren System.” Kanemori zieht an ihrer Zigarette und pustet den Rauch in Richtung Bildschirm. Ja, perfekt. Wir leben alle zusammen und niemand muss Gewalt fürchten. Rei setzt wieder ihre gute Miene zum Spiel auf. “Wir haben bereits mehrere Mitglieder der Organisation auf dem Schirm. Einen haben wir vor zwei Jahren töten können, nur waren die Dominator unnütz gewesen.” Akane sieht sie überrascht an. “Heißt das, es ist wie im Makishima-Fall?” Eisige Kälte läuft Rei über den Rücken. Jemand der einfach mordet und dafür nicht belangt werden kann… “Das ist wahr. Wir werden weiter die Stellen untersuchen, auf die wir die Herkunft der Bombe herführen können. Wir hatten keine nützliche Informationen aus dem Mitglied bekommen können.” Ein älterer Fall der wieder an die Oberfläche kommt, bedeutet nie etwas gutes. Akane setzt sich auf den Drehstuhl und legt die Beine übereinander. “Melde dich wenn es etwas neues dazu gibt. Ich bringe gern Mörder von Mördern zu Fall.” Rei verlässt den Raum und läuft den Gang zur Cafeteria herab. Unschuldige Menschen die sterben müssen weil nur eine verdammte Organisation von Sybil nicht entdeckt werden kann. Warum? In ihr wallt der Gerechtigkeit- Liebende hoch. Jetzt wo sie für das System arbeitet, meinte sie ihre innere Wut abkühlen zu können. Auf Mörder und Verbrecher, Menschen die nicht länger in einer perfekten Welt leben wollen. Keiner fragt sich was außerhalb ihrer Stadt ist. Sie sind eine der ersten, in denen das System Sybil getestet wird. Es ist alles perfekt, das Essen und das Wetter reguliert. Man hat so viel Kleidung wie man möchte durch Holoprogramme. Aber irgendwie beruhigt sie das lange nicht. Hinter jeder perfekten Fassade versteckt sich ein Monster. “Hey, alles okay?” auf einmal tönt eine Stimme in ihre Gedanken. Rei ist in der Cafeteria angekommen. Hat sie wirklich den ganzen Weg lang über das System nachgedacht? “Ja, es geht.” Ginoza sitzt mit einer Tasse Kaffee in einen der runden Sessel. Die rothaarige setzt sich zu ihm und fläzt sich hinein. Wie gut dass sie heute statt einem Rock eine Hose gewählt hatte. “Du siehst ein wenig blass aus seit dem Vorfall mit der Bombe.” “Ehrlich gesagt, ich bin besorgt. Es scheint alles immer wieder mit einander verbunden zu sein. Ein verdammter Verbrecher einer genauso verdammten Organisation, die niemand ausfindig machen kann da unser System sie niemals finden wird. Das macht mich unerklärlicherweise sauer.” Ginoza nimmt einen Schluck Kaffee und sieht sie über den Rand seiner Brille an. “Du weißt dass du besser auf deinen Hue achtest. Ich möchte nicht, dass meiner einer untergebenen aufgrund ihrem Gerechtigkeitssinn anfangen, laut Statistik ein Krimineller wird.” “Keine Sorge, alles ist okay. Ich habe nur einige Fakten zu verarbeiten, die mit dem Anschlag zu tun haben.” Rei öffnet den Communicator an ihrem Handgelenk. Noch alles im Rahmen, so wie immer. Ginoza sieht sie weiterhin an und mach sie ein wenig nervös. Schnell schließt sie wieder den Bildschirm und sieht ihn an. “Wenn du mal wieder Zeit hast, kannst du mich gern begleiten wenn ich wieder in die Stadt gehe oder wir essen etwas.” schlägt Rei vor und lächelt schmal. “Natürlich, gern.” er nimmt einen weiteren Schluck und stellt die Tasse beiseite. “Mach dir auch nicht zu viele Gedanken. Wir werden mit unseren Anhaltspunkten die Täter ausfindig machen und ausradieren.” Gin steht auf und wuschelt ihr im Vorbeigehen noch einmal durch die Haare. Eine Geste die wie Balsam für ihre aufgewühlte Seele ist. Laut Uhr ist bald die Mittagspause und im Büro wird es wahrscheinlich drauf und drunter gehen über den aktuellen Fall. Schließlich entscheidet sie sich, ihren Teammitgliedern unter die Arme zu greifen. Yayoi und Shuusei wirkten heute morgen auch ein wenig gehetzt, aber man kann es ihnen nicht verübeln. Wiedermal in Gedanken geht sie zurück in ihr Büro. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)