Attack on Titan von KiraAckermann (Flügel der Freiheit 2) ================================================================================ Kapitel 23: "Der Test" ---------------------- Am nächsten Tag wanderte ich, nichtsahnend, auf den Fluren des Hauptquartiers entlang. Levi hatte schon wieder seinen Putzwahn bekommen und musste mich da unbedingt mit hineinziehen. Daher war ich auf dem Weg zu den Zimmern, die er sich vorknöpfen wollte. Doch ich kam bei einer bestimmten Bürotür ins stocken. Denn diese wurde mit Schwung aufgerissen und mir blickte ein braunes Augenpaar überrascht entgegen. Minutenlang starrten wir uns nur an, bis die Person mich plötzlich am Arm packte und zu sich in das Zimmer zerrte. Sie schloss schnell die Tür hinter sich und schob mich weiter in den Raum hinein. “Du kommst genau richtig. Zu dir wollte ich nämlich.” Wie angewurzelt stand ich fragend in dem Raum und ließ meinen Blick angewidert durch diesen wandern. Dabei entdeckte ich Eren, der versuchte irgendwo auf dem vollgemüllten Sofa sitzen zu können. ~Ich weiß schon auf welches Zimmer ich Levi ansetzen werde. Aber der macht das bestimmt nicht freiwillig, da kann es hier noch so dreckig sein. Er hält sich in diesem Raum ja nie auf, daher ist es ihm wohl egal wie es hier aussieht.~ “Setz dich doch, Kira.” kam es von der braunhaarigen Verrückten. “Wo das denn? Auf deinem Müll?” “Also echt, das ist kein Müll. Das sind alles Aufzeichnungen der Expeditionen.” “Von wann? Den letzten Jahren?” “Ich komme halt selten dazu sie weg zu sortieren. Meistens brauche ich sie dann doch noch.” Ich seufzte einmal frustriert aus. “Als wenn du immer regelmäßig aufräumst, Kira.” “Gegen Staub hab ich nichts, aber das hier…” zeigte ich in den Raum hinein. “....geht echt gar nicht. Man kann sich ja kaum bewegen hier drinnen.” “Ach komm schon, so schlimm ist es doch nun auch wieder nicht. Solange ich alles wiederfinde.” “Was willst du von mir, Hanji? Und was zum Henker macht Eren hier?” “Ich brauche euch beide für einen Test.” funkelte sie mir von ihrem Schreibtisch aus entgegen. “Oh Gott…” Ich machte währenddessen kehrt und hatte die Tür schon einen Spalt geöffnet, als Hanji schnell zu mir huschte und diese wieder zu drückte. “Kira, du weißt doch nicht mal worum es geht.” “Ich glaube, das will ich auch gar nicht wissen.” “Ach komm schon, so schlimm wird das nicht und es betrifft eh größtenteils Eren.” Mein Blick wanderte dann zu meinem Bruder, der mir ziemlich nervös entgegen lächelte. Meine Augen wanderten dann wieder zu Hanji, die neben mir stand und mich anbettelte. Ich gab daraufhin nach und setzte mich einfach mal neben Eren, ohne Rücksicht auf die ganzen Papiere. Ich überschlug die Beine und verschränkte die Arme, während Hanji mich schockiert ansah. “Jetzt mach schon Hanji! Sonst kann ich dir versprechen, bekommst du gleich unangenehmen Besuch.” Eren sah mich fragend von der Seite an und Hanji wollte gerade zum fragen ansetzen, als es dann plötzlich an der Tür klopfte. Ihr Blick wanderte verwirrt in die Richtung aus der es klopfte, und trat schlussendlich auf die Tür zu um diese zu öffnen. Hanji sah ihren Gegenüber irritiert an, während die grauen Augen sich auf mich fixierten. “Ich wusste doch dass sie hier ist. Vierauge, gib Kira frei. Sie hat jetzt keine Zeit für dich.” “Ah, Levi, was machst du denn hier? Hast du dich verlaufen? Aber wenn du schon mal hier bist, kannst du dir das ja dann auch gleich mit anhören.” “Was willst du denn jetzt schon wieder ausfressen?!” beobachtete Levi sie mit seinem gelangweiltem Blick. “Komm doch erstmal rein und mach die Tür zu.” Man sah Levi seinen Ekel vor diesem Raum richtig an. Doch er wagte tatsächlich einen Schritt hinein und schloss die Tür hinter sich. Er blieb allerdings direkt, an der Tür gelehnt, stehen. “Also…” fing die Brillenträgerin an und grinste zuversichtlich vor sich hin. “... ihr habt doch sicherlich bemerkt, dass ich die letzten Tage kaum im Hauptquartier anwesend war, oder?” Eine merkwürdige Stille machte sich über uns breit. “Ämh…” blickte ich entschuldigend zur Seite, während Eren sich vor Verlegenheit an der Wange kratzte. Unser Hauptgefreiter hingegen ist da etwas direkter. “Du warst weg?” Hanji sackte enttäuscht in sich zusammen und konnte nicht glauben, dass ihren Freunden das nicht aufgefallen war. “Waah, was seid ihr denn für Freunde.” gab sie verzweifelt von sich. Ich kicherte vor mich hin, als Eren versuchte sich bei ihr zu entschuldigen. Doch Hanji bekam sich schnell wieder ein und setzte ihre Erklärung fort. “Nun gut… Ihr wisst ja, das ich die Falle baue, die wir brauchen um den Tiertitanen fangen zu können. Da diese größer wird als alle bisherigen, musste ich diese in einem anderen Stützpunkt von uns aufstellen lassen, da wir hier nicht genügend freie Fläche haben. Diese Falle will natürlich getestet werden. Und da kommst du ins Spiel, Eren.” zeigte sie, mit einem merkwürdigen Grinsen, auf meinen Bruder neben mir. Dieser schaute ihr unsicher entgegen, während mein Blick seitlich auf ihm lag. “Du….willst das ich mich verwandle und die Falle dann an mir ausprobieren, richtig?” “Ganz recht.” “Und was haben Kira und ich damit zu tun?” kam es kritisch von dem Hauptgefreiten. “Ach, nur zur Sicherheit. Falls etwas schief laufen sollte. Kann ja nicht schaden euch dabei zu haben.” Ich sah meiner Freundin skeptisch entgegen. Diese erwiderte ängstlich meinen Blick. “Ich hoffe, du hast Erwin darüber in Kenntnis gesetzt?” “Ämh….also...noch nicht. Weißt du, ich dachte, du könntest vielleicht….?” Als sie meinen Gesichtsausdruck sah, traute sie sich gar nicht ihren Satz zu beenden. Ich erhob mich daraufhin und stolperte Richtung Levi. Dieser öffnete daraufhin die Tür. “Kira?” gab Hanji unsicher von sich. “Frag ihn mal schön selbst. Ich bin hier doch nicht der Ermittler für alles.” Und schon waren Levi und ich verschwunden. Mein Bruder kann einem echt leidtun. Was der bis jetzt alles durchmachen musste, nur weil er sich in einen Titanen verwandeln kann. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, Levi beim Saubermachen zu helfen. Er hatte allerdings auch sämtliche andere Soldaten dazu verdonnert. Erwin hatte mir am Abend noch erzählt, das Hanji bei ihm war. Er hatte diesem Vorhaben natürlich eingewilligt. Immerhin mussten wir sichergehen, dass diese Falle auch wirklich funktionierte. Ich machte mir nur etwas Sorgen wegen Eren. Ich hatte Angst, dass etwas schief gehen könnte und er schwer verletzt wird, oder sogar getötet. Ich hoffte nur für Hanji, dass sie das alles sehr gut durchdacht hatte. Wir ritten am nächsten Tag also los zu dem Stützpunkt, wo Hanji wohl die letzten Tage verbracht hatte. Wir nahmen Armin und Mikasa ebenfalls mit. Sie waren Erens beste Freunde, daher fand ich es sinnvoll sie mitzunehmen. Dafür wollte ich eigentlich Levi zurücklassen, doch der bestand darauf mitzukommen. Wir hatten unsere Pferde weggebracht und folgten Hanji auf ein großes Gelände. “Tadaaa! Ist das nicht der Wahnsinn?!” Hanji stand stolz vor der Falle, die sich vor uns erstreckte. Die Vorrichtungen, wo die Stahlseile abgefeuert werden, waren höher und breiter. Auch wenn der Titan zu der 15 Meter Klasse gehörte, war er doch schon im allgemeinen kräftiger gebaut. “Und du bist dir sicher, dass das Ding auch funktioniert?” kam es skeptisch von Levi. “Aber klar doch. Wann hat es denn mal nicht funktioniert?” “Oh, davon wollen wir gar nicht erst anfangen. Die allerersten Versuche mit so einer Falle, gingen ganz schön in die Hose.” “Ach Levi, ich hab doch jetzt Erfahrung mit damit. Also….” kam sie Hände reiben auf Eren zu und legte ihm ihre Griffel auf seine Schultern. “...ich hoffe du bist bereit?” “Ämh…” Doch er schien etwas unsicher zu sein. Das könnte zu Problemen führen. Damit Eren sich verwandeln kann, muss er sich nicht nur verletzen, sondern auch ein klares Ziel vor Augen haben. Mein Blick heftete sich dann an den Aufbau vor mir. Nur reichte der Gedanke, die Falle zu testen als Ziel aus? Ohne meine Augen von dem Objekt zu nehmen, richtete ich mich an die Forscherin. “Hanji, wie wird die eigentlich ausgelöst? Wie alle anderen auch?” “Ja. Allerdings sind diese dieses Mal verbunden, damit auch alle vier Türme wirklich gleichzeitig ausgelöst werden. Dazu ist dann nur ein Soldat notwendig. “ Na gut…” fing ich dann an. “...dann lasst es uns mal durchziehen.” “Ok Eren, dann stell dich doch bitte genau in die Mitte und verwandle dich.” richtete sich meine Freundin an ihn. Er tat was man ihm sagte und stellte sich genau in die Mitte der Falle, die aus insgesamt vier Türmen bestand. Wir hingegen nahmen einige Meter Abstand. Um sich zu verwandeln, biss Eren sich immer in seine Hand. Wieso er ausgerechnet das tat, wusste ich nicht. Es würden ja auch andere Möglichkeiten geben. Eren zögerte noch einen Moment und starrte seine Hand an. Dann näherte diese sich seinen Zähnen und er biss zu. Erens Augen weiteten sich und wir standen nur dort, um ihn zu beobachten wie sich nichts tat. Irgendwie hatte ich damit gerechnet. Irritiert sah mein Bruder seine Bisswunde an, während Hanji überlegend ihre Arme verschränkte. “Na das kann ja ein langer Tag werden.” gab der Schwarzhaarige neben mir von sich und machte kehrt, um in das Gebäude hinter uns zu verschwinden. “Er hat wohl kein richtiges Ziel, an das er festhält.” kam es dann von Armin. “Hm…” Ich fing an auf Eren zuzugehen. “Wir probieren mal etwas aus.” Die grünen Augen meines Burders legtes sich auf mich und sahen mich fragend an, während ich direkt vor ihm zum Stehen kam. Levi lehnte inzwischen, mit einer Tasse in der Hand, an der Hauswand. “Ok Eren, schließe bitte deine Augen.” Er tat was ich sagte und schloss seine Augen. “Erinnere dich daran, weshalb du dem Aufklärungstrupp beigetreten bist. Und vor allem,.... erinnere dich daran, wie unsere Mutter starb. Um unserem Ziel näher zu kommen, müssen wir diesen Tiertitanen fangen. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben und müssen diese Falle testen. Komm schon Eren, verinnerliche diese Gedanken!” “Kira, du bist zu dicht!!” nahm ich noch die warnende Stimme der Forscherin wahr. Doch es war bereits zu spät. Eren riss seine Augen auf und mit einem lauten Knall rauschte ein gelber Blitz vom Himmel direkt auf meinen Bruder hinunter. Ich schlug noch schützend meine Arme vor meinem Gesicht und wurde durch die Druckwelle, als der Braunhaarige sich verwandelte, von ihm weg geschleudert. Ich landete mit dem Rücken auf etwas, was sich nicht nach dem Boden anfühlte. Unter mir erklang ein schmerzhaftes Keuchen und ich rollte mich von demjenigen runter, auf die Seite. Ich blieb auf allen Vieren sitzen und erblickte rechts neben mir den Hauptgefreiten, der sich mit einem schmerzverzerrtem Gesicht wieder aufrichtete. Als es geschah, hatte Levi seine Tasse von sich geschmissen und versuchte noch rechtzeitig bei mir zu sein. Doch ich flog auf dem direkten Wege in seine Arme und er bewahrte mich so vor einer schmerzhaften Begegnung mit dem harten Boden. Armin und Mikasa kamen währenddessen, besorgt zu uns gelaufen. “Alles in Ordnung?” kam es von dem besten Freund meines Bruders. Ich richtete mich auf und meine Augen lagen noch auf dem Schwarzhaarigen, der mittlerweile wieder stand. “D...danke, Levi.” “Das war ziemlich unvorsichtig von dir! Mach das nicht noch einmal!” gab er bissig von sich und machte sich wieder auf den Weg nach drinnen. “Nicht nur das meine Kleidung jetzt dreckig ist, nun muss ich mir wegen dir auch noch eine neue Tasse holen!” Ich saß auf den Knien und wir schauten dem Hauptgefreiten noch hinterher, bis er aus unserem Sichtfeld verschwand. Hanji stand mit glänzenden Augen vor dem Titanen, während Eren seinen Blick auf uns gerichtet hatte. Wir gesellten uns dann wieder zu Hanji und schauten Erens Titanenkörper hinauf. Zumindestens hatte er sich in dieser Gestalt unter Kontrolle. Ich hatte das allererste mal seine Verwandlung gesehen. Ihn als Titan kannte ich ja schon, aber nie wie er es tat. “Sehr gut Eren!” hüpfte Hanji auf und ab. “Wir...sollten uns vielleicht etwas entfernen.” deutete Armin uns darauf hin. Sein Blick lag auf Hanji und ich folgte diesem. Sie hielt mittlerweile schon den Abzug der Falle in ihren Händen. Wir entfernten uns also einige Meter von den Beiden und schauten ihnen dann zu. Hanji hatte wohl kein Problem damit, so dicht an Eren zu stehen, während sie vor hatte die Falle auszulösen. Ein paar Schritte entfernte Hanji sich jedoch und hielt ihren Daumen über den Abzug. “Hanji? Wenn Eren etwas passieren sollte, wirst du danach einen Kopf kürzer werden.” rief ich ihr noch zu. Sie drehte sich noch einmal kurz grinsend zu uns und betätigte dann, mit einem irren Blick, den Knopf des Abzuges. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)