Attack on Titan von KiraAckermann (Flügel der Freiheit 2) ================================================================================ Kapitel 25: "Angst" ------------------- Es dämmerte und ich stand am großen Fenster gelehnt im Büro hinter Erwins Schreibtisch, während mein Blick auf die untergehende Sonne lag. “In Zwei Tagen.” Mein Blick wanderte zu dem Blonden und legte sich auf den Plan vor ihm. “In Zwei Tagen, werden wir die Expedition beginnen. Hanji hatte mir heute schon ihren Bericht über den Test vorgelegt und das die Falle jetzt einsatzbereit ist. Das wäre dann Vorbereitung genug.” Ohne ein Wort wanderte mein Blick wieder durch das Fenster. Als immer noch Stille herrschte, wagte der Kommandant einen Blick über seine Schulter, in meine Richtung. “Wo soll das Ding überhaupt aufgestellt werden?” stieß ich die Frage schnell von mir. Daraufhin drehte er sich wieder nach vorne und blickte auf eine Karte, die auf seinem Schreibtisch lag. “In Shiganshina.” Mein Blick schnellte in seine Richtung und ich schaute ihn schockiert an. “Was? Wieso da denn? Ist das nicht ein bisschen riskant, den ganzen Weg erst dorthin zu reiten? Was ist, wenn Zeke uns schon vorher erwischt?” “Ja, das mag sein. Doch ich habe vor die Gelegenheit zu nutzen, um die Mauer gleich mit zu versiegeln. Außerdem ist es unauffälliger so eine Falle zwischen hohen Gebäuden zu positionieren, als mitten auf dem freien Gelände.” Ich starrte ihn eine Zeit lang ungläubig an, bis ich meinen Blick wieder auf die Röte legte, die sich über das Hauptquartier erstreckte. Nicht das es schon wahnsinnig genug wäre Zeke zu fangen, jetzt wollten wir auch noch bis in den äußersten Bezirk der Mauer Maria und dort das Loch wieder stopfen. Als dann nichts mehr von mir kam, drehte Erwin sich wieder in meine Richtung und blickte mich besorgt an. “Kira, was ist los? Du bist schon die ganze Zeit so ruhig.” Leise knurrte ich vor mich hin, verschränkte die Arme und schaute immer noch hinaus, ohne meinem Kommandanten eine Antwort zu geben. Je näher die Expedition kam, umso unruhiger wurde ich. Wartend lag sein Blick auf mir, doch nach kurzer Zeit stand er auf und trat von hinten auf mich zu. Seinen Arm legte er um mich, während sein Kopf meinem Hals näher kam und dort verweilte. Ich merkte seinen warmen Atem auf meiner Haut und wie er anfing, mit seinen weichen Lippen meinen Hals entlang zu streifen. Seine Augen waren geöffnet und versuchten jede kleinste Regung von mir zu erhaschen. Er wusste das ich im Moment nicht besonders gut drauf war und tat dies manchmal, um mich ein klein wenig zu ärgern. Meistens gab ich ziemlich schnell nach, doch dieses Mal gönne ich ihm diesen Spaß nicht. Mein Körper fing an sich aufzuheizen, doch ich hielt meinen Blick eisern nach vorn gerichtet. Als er bemerkte, dass ich mich nicht rührte, legte sich ein herausforderndes Lächeln auf seinen Lippen. Er widmete sich wieder meinem Hals und fing an kleine Küsse darauf zu verteilen. Ich biss mir unauffällig auf die Unterlippe und versuchte mit allen Mitteln dagegen an zu kämpfen. Als er jedoch merkte, das er so anscheinend nicht mehr weiterkam, griff er zu härteren Maßnahmen. Er suchte sich eine empfindliche Stelle an meinem Hals, näherte sich dieser und fing an, mich als sein Eigen zu markieren. Mein Körper zuckte zusammen und mir entwich ein leises Quietschen. Wie aus Reflex, wanderte mein Kopf nach hinten und gab dem Kommandanten somit mehr Spielraum. Ich kam einfach nicht gegen ihn an. Dieser Mann schaffte es immer wieder mich um seinen Finger zu wickeln. Als er mit seinem Werk fertig war, machte er sich auf den Weg zu meinem Ohr und hauchte mir “Erwischt.” hinein. Ich stoßte frustriert einen Seufzer aus und drehte mich dann in seine Richtung. Er lächelte mich siegessicher an, während ich ihm mit beiden Händen an den Kragen packte und zu mir hinunter zog. “Du bist doof, weißt du das?” kam es herausfordernd von mir. “Ja, ich weiß.” kam es von meinem Gegenüber und schloss die letzten Zentimeter, die sich zwischen unseren Lippen befanden. Als wir uns wieder voneinander lösten, legte er seine Stirn gegen meine und schloss seine Augen. “Möchtest du mir trotzdem erzählen, was dich so beschäftigt?” sagte er zu mir, als er sich wieder aufrichtete. Mein Blick ging nach unten und ich lehnte mich mit meinem Rücken gegen das Fenster. “Ich….habe irgendwie ein ziemlich schlechtes Gefühl was die Expedition angeht. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie glaube ich, dass etwas Schlimmes passieren wird. Je dichter die Expedition naht, umso nervöser werde ich. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber….Angst macht sich in mir breit. Zeke ist immerhin nicht unser einziger Feind. Bertholdt, Reiner und Ymir befinden sich ebenfalls noch dort draußen. Und wer weiß, ob sie nicht vielleicht sogar unter einer Decke mit Zeke stecken.” Erwin nahm mein Kinn zwischen seinen Fingern und zwang mich in seine blauen Augen zu schauen. “Hör auf dir so viele Gedanken darüber zu machen. Das ist meine Aufgabe. Befolge einfach meine Befehle. Und wenn etwas unvorhersehbares geschieht, dann sei es so. Wir sind es doch gewohnt spontan zu handeln. Konzentriere dich auf unser Ziel und überlasse den Rest mir.” Er ließ dann von mir ab und ging wieder auf seinen Schreibtisch zu. “Ich habe übrigens für morgen Levi das Kommando übertragen. Bis zur Mission sind es noch zwei Tage. Und den Tag morgen, möchte ich gerne mit dir in Ruhe verbringen. Ohne irgendwelche Pflichten oder sonst irgendwas.” Ich sah ihn erst ungläubig an, legte dann aber ein leicht arrogantes Grinsen auf. “Uuuh, der Kommandant hat sich also extra für mich morgen frei genommen?” Mit einem sanften Lächeln schaute er in meine Richtung und ließ sie auf seinen Stuhl nieder. “Ganz recht.” Er drehte sich mit seinem Stuhl in meine Richtung und ich blickte ihm verführerisch entgegen. Ich trat dann auf ihn zu, beugte mich zu ihm runter und umfasste das Band um seinen Hals, wo das Abzeichen des Kommandanten dran befestigt war, und zog ihn somit leicht zu mir. “Und was hat der Herr morgen alles mit mir vor?” schaute ich ihm tief in die Augen. “Lass dich überraschen.” raunte er mir entgegen. Doch dann klopfte es plötzlich an der Tür. Mein Blick ging zu dieser und ich entfernte mich von Erwin. “Herein!” kam es von dem Kommandanten vor mir und es öffnete sich daraufhin die Tür. Hinein traten Levi und Armin. Levi ging geradewegs auf den Stuhl vor Erwins Schreibtisch zu und ließ sich auf diesen nieder. Armin hingegen stand kerzengerade von uns und salutierte. “Setzt dich doch bitte, Armin.” bat Erwin ihn daraufhin. Der schüchterne Soldat ließ sich danach neben Levi auf den freien Platz nieder. Ich schaute die Zwei fragend an, denn ich war etwas verwirrt. Warum tauchten ausgerechnet die beiden zusammen auf?. Erwin bemerkte meinen Blick anscheinend, denn er gab mir gleich eine Antwort darauf. “Ich wollte mit ihnen noch wegen der Expedition reden.” “Ah, okay.” Ich setzte mich dann in Bewegung und trat auf die Tür zu. “Kira, du kannst auch gerne hierbleiben.” “Nein, alles gut.” drehte ich mich noch mal lächeln zu ihm hin. “Ich hab eh Hunger. Bis Später denn.” Und so verließ ich den Raum und ging erst einmal in den Speisesaal. Doch da blieb ich nicht lange. Ich machte mich danach dann auf den Weg nach draußen. Etwas weiter Außerhalb befand sich ein kleiner See, zu dem ich ging. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und nur noch einzelne Fackeln und der Mond erhellten die Umgebung. Ich ließ mich an dem Rand des Sees in das Gras fallen und mein Blick wanderte gedankenverloren über die glitzernde Oberfläche. Es legte sich ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht, als ich einige Schritte hinter mir wahrnahm, die sich mir näherten. Damals als Kind wollte niemand etwas mit mir zu tun haben und heute gab es immer jemanden, der meine Nähe suchte. Die Personen ließen sich jeweils links und rechts neben mir auf den Rasen nieder. Mein Sitznachbar rechts lehnte sich nach hinten und stieß einen tiefen Seufzer von sich. Der andere saß ebenfalls wie ein Sack neben mir. “Darf ich ehrlich sein, Kommandantin?” Ich sah Jean, rechts von mir, daraufhin von der Seite an. “Aber sicher doch.” “Ich habe schiss vor der Expedition. Normale Titanen sind ja schon eine Herausforderung, aber das….. das wird die schlimmste Mission von allen.” “Jean hat recht.” meldete sich dann Connie links von mir. “Den anderen geht es ebenso. Das Risiko auf dieser Mission sein Leben zu verlieren, ist verdammt hoch, oder?” Er starrte ängstlich auf seine Füße und hoffte auf eine aufmunternde Antwort meinerseits. Doch diese konnte ich ihm leider nicht geben. “Was soll ich das schön reden. Ja, das Risiko besteht. Wenn….wir versagen sollten, besteht die Gefahr dass der gesamte Aufklärungstrupp ausgelöscht wird. Und glaubt mir, nicht nur ihr habt Angst.” gab ich niedergeschlagen von mir und schaute den goldenen Ring an meinem Finger an. Jean bemerkte dies und sein Blick lag besorgt auf mir. “Es muss bestimmt schlimm sein, wenn immer die Angst besteht dass man die Person die man liebt, im Kampf verlieren könnte.” “Ja,..” fing ich an. “..das ist es auch. Ich hatte mir damals vorgenommen, Gefühle im Kampf auszublenden. Sie würden einem eh nur im Weg stehen. Aber nach all dem was bisher geschehen war, kam ich einfach nicht mehr gegen an. Er ist Kommandant und es ist seine verdammte Pflicht sich für die Menschheit einzusetzen. Dennoch….wünschte ich mir, das er mich die Mission leiten lässt und er wenigstens mit einer geringen Anzahl an Soldaten hier bleiben würde. Aber das würde er niemals tun. Denn im Gegensatz zu mir, hat er seine Gefühle unter Kontrolle.” “Tjia, dann heißt es wohl Augen zu und durch.” gab Connie zitternd von sich. “Mensch Alter, es sind noch zwei Tage bis zur Expedition und hast deinen Körper jetzt schon nicht im Griff. Was willst du denn machen wenn es soweit ist? Dir gleich am Anfang in die Hosen scheißen?” “Man Jean, das ist wirklich nicht gerade aufbauend. Dir geht es doch nicht anders!” “Ich habe mich aber unter Kontrolle!” “Jungs!” nahm ich meine Hände schützend hoch. “Lasst es einfach gut sein. Genießt den freien Tag morgen einfach noch und dann sehen wir weiter.” “Apropo freier Tag..” fing Jean an, während sein Blick auf mir lag. “..was hast du morgen eigentlich vor?” Ich schaute ihn überrascht an. “Ich? Erwin hat sich extra frei genommen. Was genau wir machen werden, wollte er mir noch nicht verraten.” “Hm...achso.” Sein Blick legte sich auf den See vor uns. Jean sah etwas enttäuscht aus. “Weißt du Kira..” grinste Connie mich an. “...unser guter Jean wollte mit allen, an unserem letzten Tag, noch etwas unternehmen und da darfst du natürlich nicht fehlen.” “Connie!” fauchte Jean daraufhin ihn an. “Was denn?” Ich kicherte währenddessen vor mich hin. “Hört auf so negativ zu denken. Das wird nicht unser letzter Tag sein. Wir werden das überleben. Dem Angebot wäre ich natürlich gerne nachgekommen, aber mein Mann geht da nun mal vor. Vielleicht finde ich später noch etwas Zeit für euch.” Connie grinste vor sich hin während Jean mich liebevoll anlächelte. Unsere Blicke legten sich wieder auf den See vor uns und wir blieben noch ca. eine Stunde dort sitzen, bevor wir uns wieder auf den Weg nach drinnen machten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)