Attack on Titan von KiraAckermann (Flügel der Freiheit 2) ================================================================================ Kapitel 29: "Der Wächter erwacht" --------------------------------- Jeder hielt in seiner Bewegung inne. Selbst die Titanen um uns herum rührten sich nicht mehr. Zeke sah man die Angst in seinen Augen an. Mein Körper glühte und ich wurde von einer großen Masse umhüllt. Hanji und Levi schreckten hoch und sahen überrascht und ängstlich zugleich hinter sich. Sie mussten mit ansehen, wie sich ein riesiger Titan, in Gestalt eines Drachen, über sie erstreckte. Keiner traute sich zu rühren und auch die geflügelte Bestie stand mit geschlossenen Liedern starr. Doch dann öffneten sich diese und zeigten die Augen, die nicht nur ich in meinem Traum gesehen hatte, sondern in den auch einst Levi beim Training geblickt hatte. Ich schaute nach unten und erhaschte die blauen Augen, die schwach zu mir sahen. Dieser Anblick schmerzte sehr. Ich fing an mich zu rühren und stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Daraufhin fixierte ich Zeke vor mir und setzte mich in Bewegung. Ich stieß mich vom Boden ab und flog über meine Freunde hinweg, nur um geradewegs auf den Tiertitanen los zu stürmen. Er versuchte mich, mit seinen langen Armen, von sich fernzuhalten. Doch ich bekam ihn an der Schulter zu fassen und biss mit all meiner Wut und voller Kraft zu. Der Titan schrie daraufhin auf. Er packte meinen Kiefer und versuchte diesen aufzuhebeln, was ihm auch gelang. Doch ich riss mich los und erfasste danach direkt seinen Hals. Mit dem langen Schweif zog ich ihm die Beide weg, das er den Halt verlor und nach vorne überkippte. Ich ließ von seinem Hals ab und drückte ihn mit den Klauen auf den Boden. Meine Augen fixierten seinen Nacken, dem ich immer näher kam und ein großes Stück von rausriss, mit Bedacht Zeke nicht zu verletzen. Er sah angsterfüllt zu mir hinauf, wie meine spitzen Zähne ihm immer näher kamen und ihn dann aus dem Nacken des Titanen zogen, ohne ihn zu verletzen. Ich ließ ihn auf dem Boden nieder und Soldaten des Aufklärungstrupps setzten Zeke fest. Ich hingegen, ging von dem Titanen runter, ließ mich ebenfalls auf dem Boden nieder und es öffnete sich zischend der Nacken des Drachen, wo mein Körper zum Vorschein kam. Vom heißen Dampf umhüllt und erschöpft versuchte ich mich zu befreien und landete daraufhin unsanft auf den harten Untergrund. Zitternd richtete mein Körper sich auf und ich schleppte mich mit letzter Kraft zu meinem Kommandanten, der schwer verletzt vor Hanji lag. Dort angekommen, schaute ich erst einmal auf ihn hinab, während Hanjis Blick verzweifelt zu mir hinauf ging. “Ich….ich kann die Blutung nicht stoppen.” gab sie unter Tränen von sich. Ich ließ mich auf die Knie fallen und fing an, nur noch instinktiv zu handeln. Seine Augen waren geschlossen, doch er atmete noch. So wie es aussah, hatte einer der Felsen ihm vom Pferd gerissen und schwer getroffen. Ich beugte mich zu ihm runter, stützte mich mit meiner Linken neben seinem Kopf ab und meine Rechte legte ich auf seine Wange. “Ich lasse dich nicht sterben.” flüsterte ich ihm entgegen. Ich biss mir daraufhin so stark auf die Unterlippe, das sie anfing zu bluten. Ich kam dem Kommandanten immer näher... “Wir brauchen dich,...Erwin.” ...und legte meine Lippen dann auf seine. Levi und Hanji beobachteten das Handeln von mir und wurden nervös, als sie sahen was geschah. “Oh schitt!” gab der Schwarzhaarige von sich als er sah, das gelbe Funken uns umhüllten. “Hanji, wir müssen hier weg!!” Er zog die Forscherin auf die Beine und riss sie dann mit sich, um noch rechtzeitig von Erwin und mir wegzukommen. Als der gelbe Blitz vom Himmel niederschlug, erwischte die Druckwelle die Zwei noch und schleuderte sie davon. Unverletzt richteten sie sich wieder auf und konnten nicht glauben was sich vor ihnen erstreckte. Ich stand auf der Schulter des neugeborenen Titanen, der ein lautes Gebrüll von sich gab. Meine Aufmerksamkeit galt Zeke und auch die Augen des Titanen fixierten ihn. Ich ging dichter an das Ohr des Titanen und gab einige Worte von mir. “Er gehört dir.” Der Titan hob daraufhin seine Hand, auf die ich mich niederließ und setzte mich vorsichtig auf den Boden ab. Er bewegte sich dann auf Zeke zu, kniete sich nieder und packte diesen. Zeke wehrte sich nicht. Er starrte den Titanen bloß an. Seine riesige Hand bewegte sich zusammen mit Zeke in Richtung seines Schlundes und ließ ihn in diesen hineinfallen. Mein Bruder hatte bestimmt nicht damit gerechnet, so enden zu würden. Doch so konnte Erwin zu einem vollwertigen Titanenwandler werden. Der riesige Körper fing dann an zu dampfen und der Nacken öffnete sich. Er war zu geschwächt, als dass er die Gestalt eines Titanen länger aufrecht erhalten konnte. Levi reagierte schnell. Er gab Jean ein Zeichen, dass er ihm folgen sollte und zusammen machten sie sich auf den Weg zum Nacken, um den Kommandanten dort runter zu holen. Sie kamen sicher auf dem Boden wieder an und ich sah ihnen einfach nur entgegen. Dann nahm ich Bewegungen hinter nur wahr und entdeckte Reiner, Bertholdt und Ymir, die in die Knie gingen, als Zeichen, dass sie sich nicht mehr wehren würden. Wir gaben die Mission, das Loch in Shiganshina zu verschließen auf und machten uns wieder auf den Rückweg zu unserem Hauptquartier. Die drei Titanenwandler wurden erst einmal in die Zellen gesperrt. Erwin war noch bewusstlos und befand sich in einem Krankenzimmer. Ich hingegen, saß auf einem Stuhl vor den Zellen und schaute die Drei emotionslos an. Levi stand an der Wand gelehnt neben mir, während Hanji auf der anderen Seite von mir stand und sich nicht traute auch nur ein Wort von sich zu geben. Reiner sah mir nervös entgegen, als er mein stechenden Blick bemerkte, der ihn förmlich durchbohrte. “Sagt mir…” fing ich dann an. Sie zuckten sichtlich zusammen. “....was genau bin ich?!” Sie brauchten eine Weile, bis Reiner sich dann überwand etwas zu sagen. “Der Wächter. Er wurde damals erschaffen um über uns, die Titanenwandler, zu wachen. Du hast eine sehr große Wirkung auf uns. Aber auch auf die normalen Titanen. Dazu bist du in der Lage, neue Titanen zu erschaffen, was du an dem Kommandanten ja schon gesehen hattest.” “Und wie verwandel ich mich?” “Du musst zwar auch ein klares Ziel vor Augen haben, allerdings im Gegensatz zu uns, wird das bei dir durch sehr starken Gefühlen ausgelöst. Zeke hatte es auf den Kommandanten abgesehen. Er wollte dich dazu bringen, dich zu verwandeln. Er wusste allerdings nicht was ihn erwarten würde. Und wir wussten es ebenso wenig. Wir wissen auch nicht, wie du zu dieser Fähigkeit kamst.” Ich starrte ihn bloß an und musste diese Informationen erst einmal verarbeiten. Dann schloss ich meine Augen und erhob mich. “Ihr werdet erstmal in diesen Zellen eure Zeit verbringen. Ich muss mir noch im Klaren werden, was ich mit euch mache.” Nach diesem Satz verließ ich die Abteilung. Hanji und Levi folgten mir, doch ließen mich später dann alleine, als sie wussten welches Zimmer ich ansteuerte. Ich ließ mich auf einen Stuhl neben seinem Bett nieder und umfasste seine rechte Hand. Ich schaute ihn bloß an, wie er friedlich da lag und schlief. Jetzt wo ich meine Ruhe hatte, bemerkte ich wie erschöpft ich selber war. Denn ich kam gegen diese Müdigkeit nicht mehr an. Ich legte meinen Kopf daraufhin auf das Bett neben Erwin und fiel in einen tiefen Schlaf. Der Tag verging und ich lag am Morgen immer noch schlafend dort. Die Augenlider des Kommandanten fingen an zu zucken und öffneten sich kurz darauf langsam. Er musste sich erst einmal orientieren, bis er dann das schlafende Etwas neben seinem Bett entdeckte. Vorsichtig ließ er seine Hand aus meiner gleiten, um diese dann sanft auf meinem Kopf zu platzieren. Überrascht weiteten sich seine Augen leicht. Er hob seinen Arm wieder an und betrachtete diesen. Es war der Arm, der ihm vorher gefehlt hatte. Dann drangen die Erinnerungen des gestrigen Tages hindurch. Er legte seine Hand wieder auf meinen Kopf und streichelte diesen liebevoll. Durch seine sanften Berührungen wurde ich langsam wieder wach. Verschlafen öffnete ich meine Augen und entdeckte die wunderschönen blauen Augen meines Kommandanten, die mir liebevoll entgegen blickten. Ich erhob mich daraufhin und er tat es mir gleich. Ich schaute ihn noch eine Weile an, bis ich mich dann auf seinen Schoß setzte und meine Arme um ihn schlang. Seine Arme legten sich ebenfalls um mich und so saßen wir einfach nur stillschweigend da und genossen die Nähe des anderen. Erwin und ich hatten die letzten Tage sehr viel Zeit miteinander verbracht, während Levi und Hanji sich um alles gekümmert hatten. Ich nahm mir die Zeit, um ihn alles in ruhe zu erklären, was alles passiert war. Reiner, Bertholdt und Ymir hatten sich entschlossen, dem Aufklärungstrupp wieder beizutreten. Hanji und ich beschäftigten uns damit, das ich meine Verwandlung unter Kontrolle bekam. Denn damit würden uns Möglichkeiten offen stehen, die wir nicht für möglich gehalten hätten. Wir müssten das Land dann nicht mehr auf dem Pferd erkunden, sondern darüber hinwegfliegen. Doch das Training verlief nicht so, wie wir es erwartet hatten. Denn ich wurde immer wieder von Schwindelanfällen und Übelkeit geplagt, dass wir unterbrechen mussten. Hanji entschloss sich dann mich komplett zu untersuchen und kontrollierte noch mal meine Blutwerte. Als sie die Ursache herausfand, schnappte sie sich mich und zerrte mich durch die Flure zu Erwins Büro. Anstatt es mir in Ruhe zu erklären, knallte sie mir das einfach mal so an den Kopf. Mit Schwung öffnete sie die Tür zu dem Büro des Kommandanten und schob mich in dieses hinein. Erwin und Levi sahen uns verwirrt an. “Levi komm, die Zwei hier haben etwas zu klären!” gab die Forscherin grob von sich. Mit einem gelangweiltem Blick richtete Levi sich auf und verließ ohne zu fragen das Zimmer, dicht gefolgt von Hanji, die die Tür hinter sich wieder schloss. Erwin sah mich nur irritiert an, während ich wie angewurzelt im Raum stand. “Ämh…” Dann lächelte er mir entgegen. “Was musst du denn so dringendes mit mir klären?” “Ämh….also….ich….” Es fiel mir schwer die richtigen Worte zu finden, denn ich wusste nicht so wirklich wie ich anfangen sollte. Ich seufzte einmal tief aus, ging dann an seinem Schreibtisch vorbei und stellte mich an das große Fenster, was sich dort befand. Gedankenverloren ging mein Blick aus dieses und ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Erwin stand daraufhin auf und kam auf mich zu. Er legte seine Hände an meine Hüfte und platzierte seinen Kopf auf meine Schulter. “Was ist los, hm? Erzähl mir, was du auf dem Herzen hast.” “Ich...ich weiß nicht so recht, wie ich es dir sagen soll.” “Versuch es einfach.” Doch anstatt es ihm direkt zu sagen, nahm ich seine rechte Hand und platzierte diese auf meinen Bauch. Meine Hand lag auf seiner und dort ruhten diese dann. In seinem Gesicht machte sich ein Hauch von Irritation breit und seine Augen weiteten sich, als er begriff worauf ich mit dieser Bewegung hinaus wollte. “Wir….wir werden bald nicht mehr nur zu Zweit sein.” brachte ich dann doch noch schüchtern aus mir heraus. Er drehte mich dann zu sich und sah mir liebevoll in die Augen. Seine Reaktion war positiver als ich gedacht hätte. Er kam mir daraufhin näher und nahm mein Gesicht in seine Hände. “Ich freue mich sehr, mit dir bald eine Familie haben zu dürfen.” flüsterte er mir entgegen und legte seine Lippen dann auf meine. Einige Monate später, erblickte neues Leben das Licht der Welt und hielt den gesamten Aufklärungstrupp auf trab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)